Handwerker und Freundschaften - Interview mit Hannah Garcia-Klein
03.04.2024 15:13

Der Zweck heiligt die Mittel

Hallo liebe Leser! Aufgrund aktuellen Anlasses habe ich heute zu Gast eine Frau, die genau weiß, in was für einer Situation ich stecke. Hannah, schön Dich hier zu haben!

Vielen Dank Spatz, ich hoffe Dir behilflich zu sein.

Bestimmt, aber fangen wir doch erstmal mit dem Schönen an: Handwerker! Wir beide renovieren gerade unser Haus - unabhängig davon, ob diese Renovierungsarbeiten nötig sind. Stichwort: Anbau eines Wintergartens.

Du hast leicht reden, Du besitzt schon einen.

Ja, aber frag nicht, was für einen. Diese Baustelle muss ich auch noch angehen. *seufzt* Aber nicht heute.
Hannah, wieso musst Du ständig Umbauten an deinem Haus vornehmen?


Mein Sohn sieht es als eine Kompensation von negativen Erlebnissen. Ich persönlich möchte Veränderung und Verschönerung. Vor allem ist der Zweck entscheidend. Der Wintergarten wird gebaut, um im jetzigen Wohnbereich einen geschäftlichen Raum zu gestalten und im Wintergarten einen privaten Rückzugsort. Die undichten Fenster müssen ausgetauscht werden und Carports für die Autos helfen zur Vermeidung von Schäden oder schneller Abnutzung der Kraftfahrzeuge.

Ich habe gehört, dass ihr den Garten erweitern wollt, sodass auch Julius und Theo einen direkten Zugang zum Gartenbereich erhalten. Außerdem wollt ihr eine Einliegerwohnung rechts von Eurem Haupthaus hinbauen, die ebenfalls einen Zugang zum Garten haben wird. Stimmt das?

Ja, das stimmt.

Wieso macht ihr sowas?

Weil wir den Platz und die Möglichkeiten haben.

Und wo kommt das Geld her?

Nun, mein Mann und ich legen regelmäßig Geld zurück. Außerdem haben Theo und mein Vater mit investiert, insbesondere was die Carports und den Gartenbereich angeht.

Das hört sich aber nach jeder Menge Geld an! Soviele Baustellen kann ich nicht auf einmal angehen.
Abgesehen davon habe ich weder einen Schwager, noch einen Vater die mehrere Tausende von Euros oder Simoleons aus dem Ärmel schütteln.


Wir sind alle älter als Du und dadurch hatten wir mehr Gelegenheiten in der Vergangenheit, Rücklagen zu bilden.


Ja, schön für Euch. Werdet ihr denn irgendwann mal fertig mit Eurem Haus oder müssen wir uns jedes RPG-Jahr darauf einstellen, dass ihr noch mehr um- und anbauen werdet?
Als nächstes baut ihr noch mehrere Stockwerke auf Eure Häuser drauf und wer weiß, bald gibt es noch unterirdische Wohnungen.


*lacht* Dein Humor ist goldig. Das wird unsere letzte große Baustelle sein, dann müssen wir erstmal unsere Reserven auftanken. Außerdem werden José und ich nicht jünger, für den Ruhestand sollte auch gespart werden.

Das ist vernünftig. Für Euch wird die Rente sicherlich mau aussehen: Du als Mutter und José als Selbständiger. Da kann man nicht so große Sprünge machen.

Da kannst Du Recht haben. Daher ist meine Arbeit als Lehrerin rentenrechtlich gesehen ein Gewinn.

Bist Du nicht verbeamtet?

Nein, das möchte ich auch gar nicht. Über die Vor- und Nachteile lässt sich sicherlich streiten, aber für mich ist das keine Option, von meinem Alter mal ganz abgesehen.

Ja gut, wollen wir die Leser nicht mit trockenen Themen langweilen. Jetzt wo wir wissen, wie Du zu den Umbauten an Eurem Haus stehst und aus welcher Intention diese geschehen, komme ich zu einem anderen schwierigen Thema.

Es dreht sich um Freundschaft. Ich musste vor kurzer Zeit ein unangenehmes Gespräch über mich ergehen lassen mit einer Person, von der ich dachte, sie sei eine enge Vertraute. Inzwischen weiß ich, dass dies nicht mehr so ist und ich musste von einem einst wichtigen Menschen Abschied nehmen.

Hast Du solche Erfahrungen auch schon gemacht und wenn ja, wie bist Du damit umgegangen?


Häufig verlaufen Freundschaften mit der Zeit im Sand, wenn kein regelmäßiger Kontakt besteht. Doch auch ich musste in meinem Leben Freundschaften aktiv beenden, was mich schwer getroffen hat.

Ich erinnere mich an einen schönen Vergleich, der mir in solch einer Situation half: Das Leben ist wie eine Zugfahrt. Viele Sims oder Menschen steigen zu, viele steigen aus, aber nur wenige begleiten dich bis ans Ziel. Diejenigen, die bleiben, sind wahre Freunde.

Das ist ein sehr schöner Vergleich!

Da fällt mir ein, manchmal hat eine Freundschaft auch seinen Zweck erfüllt. Das kann heißen, ein Freund war in einer schweren Zeit für einen da oder man hat gemeinsam etwas schönes erlebt.

Doch Lebensumstände können sich ändern und dann passt man irgendwann nicht mehr zusammen.

Was ich jedoch sehr schade finde, wenn man zu einem Freund ehrlich ist und dieser dann mit einem Gegenangriff auf diese Ehrlichkeit reagiert. Freunde sollten zueinander ehrlich sein können, auch wenn es weh tut. Das konnte ich bei besagter Freundin leider nicht.

Ich war zwar ehrlich, aber es regnete Vorwürfe und Beschimpfungen. Das lässt einen an sich zweifeln. Doch die Tage und Nächte danach konnte ich dieses Erlebnis besser verarbeiten.


Du wirst Zeit brauchen. *beobachtet Spatz* Woran denkst Du?

Naja, ich glaube schon, dass ich die Zeit brauche. Aber das hat mir nur gezeigt, dass es schon lange nicht mehr die Freundschaft ist, die es mal war.
Und ich glaube, dass ich mich auf diese Art von Freundschaft gar nicht mehr einlassen möchte. Mein Vertrauen ist komplett weg und das auch nicht erst seit gestern. Aber erst durch diese Auseinandersetzung ist mir das klar geworden.


Willst Du Dich bei ihr melden und ihr das sagen?

Aktuell nicht. Ich war offen und ehrlich und habe weder böse noch beleidigend gesprochen. Sie war da anders. Für meine Ehrlichkeit werde ich mich nicht entschuldigen.
Abgesehen davon habe ich Freunde um mich, die mich so nehmen, wie ich bin und das zählt am Ende des Tages.


Spatz, lass Dich mal drücken. *umarmt Spatz*

Du bist stark und vergiss nicht, jedes Erlebnis macht uns stärker.

Danke Hannah!

Gerngeschehen.

Da Spatz mitgenommen wirkt, beende ich das Interview an dieser Stelle und möchte alle Leser bitten, Ihre Meinung zum Thema Freundschaft in die Kommentare zu schreiben.
Wann ist es Zeit eine Freundschaft zu beenden? Welche Eckpfeiler sollte eine Freundschaft haben? Wie reagiere ich, wenn mich ein Freund beschimpft?

*sieht irritiert zu Hannah* Eigentlich ist das mein Part, aber okay. Sagt uns Eure Meinung und helft auch anderen Personen solche Erfahrungen erfolgreich zu verarbeiten. Bis zum nächsten Mal!

Informationen zu diesem Artikel
  • Erstellt von: Spatz
    Kategorie: Metaverse
    03.04.2024 15:13:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 31.03.2024 16:20
  • 2 Kommentare
Kommentare
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03.04.2024 21:08

Wir haben ja schon über das Thema gesprochen und du kennst meine Ansicht. Ich finde es schön, hier Teile von unseren Gesprächen wieder zu erkennen und ich mag es, dass du das Thema teilst.
Knox beschreibt da ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es weiter gehen kann. Vorausgesetzt beide Seiten wollen es. Wenn einer dicht macht, hat der andere keine Chance. Ich habe in den letzten 20 Jahren 6 angebliche Freundschaften ziehen lassen müssen, weil die Bereitschaft, zu reden und verarbeiten einfach nicht da war. Einem, wie ich glaubte, sehr nahestehenden Freund von ich mehr als 10 Jahre hintergelaufen, habe ihn immer wieder um Klärung gebeten und musste irgendwann eben akzeptieren, dass die Beziehung nicht zu retten ist. Bei manchen Personen ist die Erkenntnis schmerzender als bei anderen und ich selbst neige dazu, aus Selbstschutz, diesen "Fehler nie wieder zu machen." Aber das ist nicht der richtige Weg, das weiß ich heute. Auch hier kann ich dem Chef nur beipflichten. Wenn du dich aus Angst oder Groll von vornherein verschließt, dann verpasst du womöglich etwas Wunderbares. Denn auch das ist möglich. Und obwohl ich selbst nicht gut darin bin, mich offen zu zeigen (ich sage nur Ruhrgebiet) und da noch - oder besser gesagt wieder - viel üben muss, weiß ich, dass es sich lohnen kann, anderen offen gegenüber zu treten. Und auch mal was zu riskieren =)
Freundschaft sollte nie einseitig sein, denn damit hat sie ein Ablaufdatum.

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03.04.2024 17:10

Ich hab grade erst ne Freundschaft wieder gekittet. Vor 3 Jahren ging sie in die Brüche wegen was ziemlich dummem. Ich hab die Jahre über öfter mal dran gedacht und die Tage hab ich einfach mal geschrieben und ehrlich gesagt, dass ichs scheisse finde wies gelaufen ist und ichs gut fände wenn wir das aus der Welt schaffen könnten. Ich hatte das aus irgend einem, hab-nix-zu-verlieren-Impuls gemacht. Darauf hin stellte sich heraus, dass es ihm genau gleich ging, jeder hat sich entschuldigt und jetzt ist wieder gut.
Ich wusste eigentlich schon nach weniger als einem Jahr, dass alles aus der Situation schief gelaufen ist. Ich war sauer und überfordert, er war sauer und überfordert. Die einen oder anderen Worte fielen aus der Emotion und nicht unbedingt weil mans so meinte. Dazu kommt, dass wir beide zu Depressionen neigen und je nach dem was die Phase so bringt, verhält man sich unkooperativ und stur, obwohl man weiss es ist nicht richtig. Es gibt da einfach nur eins: Ausklinken, runterkommen und die Situation aus einem neuen Blickwinkel betrachten.
Je nach dem wie gut man befreundet ist und ich zähle diesen zu meinen Besten, brauchts manchmal nur ein wenig Zeit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht 3 Jahre hätten Gras drüber wachsen lassen müssen, aber es ist halt jetzt so. Aber grade weil wir so gut befreundet sind, können wir jetzt einfach da weiter machen wo wir aufgehört hatten.

Ist nicht bei jeder Freundschaft so. Ich hab auch welche 'vergrault' oder umgekehrt und da wurd auch nie wieder was draus. Vor allem wenn man ausgenutzt wurde. Dann ist es besser so. Weil man darf auch nicht nachtragend sein, und bei einigen Leuten bin ich das auf jeden Fall. Da bringts kein Sekundenkleber und kein Schweißen. Wichtig dabei find ich ist nur, dass man sich nicht dran aufhängt. Lass Zeit vergehen, denk drüber nach und dein Bauchgefühl wird dir sagen, ob du Urteilsfrei das Band wieder knüpfen kannst. Heisst zwar nicht, dass die andere Person auch so tickt, aber selbst wenn nicht, dann musst du dir keine Vorwürfe machen. Mehr als versuchen kann mans nicht. Hätte mein Kumpel auf die Nachricht vor ein paar Tagen gesagt, verpiss dich, oder gar nichts, dann hät ichs dabei belassen können. Schade drum aber shit happens. Dafür hätte ich am Ende des Tages gewusst, dass ich Groll-frei bin und müsste mich auch nicht nochmal x Jahre fragen ob die Freundschaft nochmal zustande gekommen wäre oder nicht. Das man sich nie streitet ist selten der Fall, sich wieder vertragen, ist die Kunst.
Vielleicht hilft dir das ein bisschen. Hannah hat recht mit 'Zeit'. Ich hoffe, dass du das Vertrauen wieder findest, wenn nicht in diese Person, dann in eine andere. Weil... naja .... No Risk, no Fun :P

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