Willow Creek Nr. 18 - Familie Lamont

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23.04.2023 15:51 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 10:51)
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Hausmeister
23.04.2023 15:52 (zuletzt bearbeitet: 20.07.2023 13:31)
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Hausmeister

Tania - letzter Post

Charaktere: Tania, Liza, Jordyn, Patrick
Geschichtsstrang: Der Schülerausweis


Tani hat bei Verlassen des Schulgebäudes Jadyns Schülerausweis auf dem Boden gefunden. Anstatt also nach Hause zu gehen, hat sie sich überlegt, ihm einen kurzen Besuch abzustatten und den Ausweis abzugeben. Diesmal hat sie nicht vor, für ein Schäferstündchen zu bleiben. Die letzten Male waren zwar ganz nett, aber nach den Neuigkeiten ist sie alles andere als scharf auf Zweisamkeit.
So macht sie sich mit ihrem Fahrrad auf zum Haus der Lamontgeschwister.
Als sie ankommt, stellt sie das Rad an die Seite und schließt es ab. Mit ihrer Tasche und dem Schülerausweis geht sie zur Tür und klingelt.

Aus dem Inneren des Hauses klingt Klaviermusik, die deutlich lauter wird, als die Tür sich öffnet. Liza Lamont, die Mutter der Zwillinge, steht da und lächelt das Mädchen freundlich an.
"Tania, hallo. Komm doch rein." Sie lässt die Teenagerin eintreten und schließt die Tür. "Jadyn ist nicht da. Ihr ward doch nicht verabredet, oder?"



Tani schüttelt den Kopf. "Verabredet nicht. Er hat seinen Schülerausweis verloren, der lag auf dem Schulhof. Ich dachte, ich bringe ihn direkt vorbei."
"Wie nett von dir.", säuselt Liza. Sie nimmt den Ausweis an sich und verspricht, ihn an ihren Sohn auszuhändigen.
"Jordyn, Tania ist da.", ruft sie dann hinter sich. "Willst du ihr Hallo sagen?" Zurück an das Mädchen gewandt, fragt sie: "Möchtest du zum Essen bleiben?"
Jede Sekunde, dieTani nicht Zuhause ist, ist eine gute Sekunde. Daher nimmt sie das Angebot gerne an.



Das Klavier verstummt und Jordyn kommt leise aus dem Wohnzimmer. Kurz vor der Rothaarigen bleibt er stehen. Seine hellen Augen weichen ihrem Blick aus, doch seine Stimme klingt warm, als er sie begrüßt.
"Hey, Tani. Was für eine schöne Überraschung."
Die Schülerin lächelt. "Hallo Jordyn. Wie geht's dir? Warst du das gerade am Klavier?"
"Ja, ich versuche, nicht aus der Übung kommen."
Er streckt eine Hand in den offenen Raum aus. "Nimm Platz. Möchtest du etwas trinken? Ich schätze, es dauert noch ein bisschen, bis das Essen soweit ist."



Während sich Tani setzt, nimmt sie sein Angebot gerne an und bittet um ein Glas Wasser. Es tut ihr gut, mit anderen Gedanken beschäftigt zu sein, doch das mulmige Gefühl, was sie seit einiger Zeit begleitet, ist noch da.

Leichten Schrittes geht der Teenager in die Küche und kommt kurz darauf mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser zurück. Bedächtig stellt er alles in die Mitte des Tisches, füllt dann langsam die Gläser und verharrt einen kurzen Moment, bevor er ihr das Wasser herüber reicht und sich ebenfalls setzt.
"Wie geht es dir?", fragt er. Dieses Mal schaut er sie direkt an, doch etwas in seinem Blick ist abwesend - als würde er durch sie hindurch sehen. Mit faltiger Stirn fügt er prüfend hinzu: "Ist ... alles in Ordnung?"
Das hat ihr gerade noch gefehlt. So sehr sie versucht, ein Lächeln vorzutäuschen, je mehr füllen sich ihre Augen mit Tränen. "Jein.", antwortet sie mit brechender Stimme und sieht zu Boden. "Sorry."
"Kein Grund, sich zu entschuldigen.", sagt er tröstend, steht dann auf und kommt zu ihr auf die Couch herüber. "Möchtest du mir davon erzählen? Wir können auch hoch gehen. Da sind wir ungestört." Der Teenager bemüht sich, eine private und sichere Atmosphäre für Tania zu schaffen. Daher spricht er leise genug, dass Liza ihn nicht hören kann.



Tania reibt sich die Augen und nickt. "Ja.." Mit seinem Bruder würde sie unter keinen Umständen über ihre Sorgen sprechen, aber Jordyn scheint ruhig zu sein und keinerlei Annäherungsversuche zu starten. Das kann sie aktuell gar nicht gebrauchen.

Zusammen gehen sie die Treppe herauf und betreten Jordyns Zimmer.
"Ich habe leider nicht so viele Stühle. Setz dich einfach, wo du möchtest. Und wenn du soweit bist, erzähle, was los ist."
Überrascht sieht sie das spärlich eingerichtete Zimmer, macht sich anschließend jedoch keine weiteren Gedanken darüber. Sie setzt sich ganz unverfrohren aufs Bett und sieht zu Jordyn. "Ich habe richtig Mist gebaut." Sie fängt an zu weinen.

Jordyn reicht ihr die Packung Taschentücher vom Regal, bleibt - Richtung Boden schauend - vor ihr stehen und wartet geduldig, bis ihr Ausbruch verklingt. Erst dann setzt er sich neben sie. "Was ist denn passiert?", fragt er ruhig.
Sie schaut ihn an. "Behältst du es für dich? Auch dein Bruder darf es nicht wissen!"
"Natürlich." Jordyns Stirn legt sich in Falten. "Ich wüsste nicht, warum ich ihm irgendetwas sagen sollte."
Tani schaut bedrückt zu Boden und legt eine Hand auf sein Bein. Dann beginnt sie von ihren nächtlichen Abenteuern zu erzählen. "Mittlerweile schäme ich mich, es waren auch ein Paar aus der Schule dabei.. naja und dein Bruder. Aber das hast du ja mitbekommen."
Jordyn hört aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen.
"Warum schämt du dich?", fragt er dann. "Wir alle haben Gründe für das, was wir tun."
Daraufhin schüttelt sie den Kopf. "Es ist nicht die Tat selbst, sondern das, was darauf folgt." Jetzt schaut sie an die Decke. Ein Klos steckt in ihrem Hals.
"Was ... folgt denn?"



Jetzt schaut sie ihn wieder an. "Ich hab mir was eingefangen, und wenn das nicht ausreichen würde, bin ich auch noch schwanger.." Seufzend lässt sie ihren Körper aufs Bett fallen. Sie fühlt sich erleichtert, obwohl die Probleme nicht gelöst sind.
"Wow, das ist ... was bedeutet 'eingefangen'? Ist es etwas ... Ernstes?"
Sie winkt mit der Hand beschwichtigend. "Nein, ich hab Antibiotika bekommen. Das sollte bald weggehen. Aber keine Ahnung, von wem ich das habe und ob ich das weitergegeben habe." Dann hebt sie ihren Kopf leicht und schaut zu Jordyn. "Und das andere.. ich werd's nicht behalten."
Jordyn dreht sich erstaunt zu ihr herum.
"Du willst ... abtreiben? Hast du dir das gut überlegt?"
Sie möchte seinem Blick entgehen und sieht zur Decke. "Ja. Es macht einfach keinen Sinn. Ich bin zu jung und hab noch mein Leben vor mir.. Abgesehen davon weiß ich nicht genau, wer der Vater ist und ich habe keine Lust das Schulgespött zu werden." So fühle ich mich ja eh schon.

Nachdenklich dreht der Brunette den Kopf zurück nach vorn.
"Das ist eine wichtige Entscheidung. Du solltest sicher sein, dass du sie aus den richtigen Gründen triffst.", erklärt er. "Was andere denken, darf dabei keine Rolle spielen - auch wenn es manchmal nicht leicht ist, das auszuklammern. Wichtig ist einzig und allein, dass du dich am Ende des Tages im Spiegel ansehen und hinter deinen Entscheidungen stehen kannst."
Er stemmt die Hand hinter sich in die Matratze und dreht nun den Körper halb herum. Seine Augen ruhen einige Zentimeter neben ihr. "Was auch immer du tun wirst. Ich unterstütze dich, so gut ich kann."
Ein Lächeln geht über ihre Lippen. Sie richtet sich auf und umarmt ihn. "Danke Jordyn!" Anschließend löst sie die Umarmung und sieht ihn an. "Ehrlich gesagt will ich einfach wieder mein früheres Leben. Als sei nie etwas gewesen."
"Bedeutet das, dass du dich weiter mit Männern triffst?", fragt er direkt, aber freundlich.
Daraufhin schüttelt sie den Kopf. "Oh nein, von Kerlen habe ich die Nase voll.. eh.." Verlegen schaut sie weg, da er ja auch ein Mann ist. "..also bei du weißt schon.."
"Entschuldige, wenn ich dir zu nahe trete.", lächelt er an ihr vorbei. "Du weißt natürlich selbst, wie du dein Leben führen möchtest. Ich möchte nur, dass du deinen eigenen Wert erkennst."
So etwas Schönes hat sie schon lange nicht gehört. Sie fühlt sich bei ihm geborgen, ohne das Gefühl zu haben, dass er Erwartungen an sie stellt. Meinen Wert. Diese Worte hallen noch in ihr nach.



Für einen Moment hängt nachdenkliches Schweigen in der Luft. Doch Jordyn ergreift das Wort: "Du hast meine Handynummer und kannst dich jederzeit melden, wenn du reden möchtest. Ganz egal, ob Tag oder Nacht. Und wenn du Begleitung brauchst, zu einem Termin, dann bin ich für dich da."
Nach seinen Worten laufen ihr Tränen der Erleichterung über die Wangen. "Danke.", sagt sie leise und wischt sich ihr Gesicht trocken.
"Wir sind Freunde. Das mache ich gern."
Er reicht ihr die Wasserflasche herüber. "Das lockert den Kloß im Hals.", sagt er gutmütig.
Dankbar nimmt sie die Flasche entgegen und trinkt einen Schluck. Plötzlich knurrt Tanis Magen. "Oh ehm.. meinst du deine Ma hat das Essen fertig?"
"Wir könnten nachsehen." Er steht auf und geht zur Tür, lässt Tani aber den Vortritt.
In der Küche brutzelt und duftet es herrlich und sie kann hören, dass Jordyn nach dem Stand fragt.
"Dein Vater sollte jeden Moment ankommen. Dann können wir anfangen.", antwortet Liza. "Ihr könnt ja schon mal den Tisch decken."
Die Besucherin hört Lizas Worte und kommt in die Küche, um zu helfen.
"Kommt Jay denn auch zum Essen?", fragt Jordyn, als er Teller aus dem Schrank holt.
"Nein, der ist mit einer Freundin unterwegs. Er sagte, es wird später werden."
Jordyns Mine wird ernster, doch er sagt nichts, sondern zählt vier Teller ab, statt der ursprünglich geplanten fünf, und bringt sie zum Esstisch herüber.
Mit einer Freundin? Tani beobachtet Jordyn.
Der Junge kommt zurück in die Küche, stutzt kurz, dreht den Kopf in Tanis Richtung und greift an ihr vorbei an den oberen Schrank.
"Entschuldige,", sagt er leise, "die Gläser sind hier." Eins nach dem anderen stellt er auf der Arbeitsfläche vor sich ab. Dabei ruht sein Blick auf dem roten Haar der Besucherin.
Sie wundert sich ein wenig über sein Verhalten, doch denkt sie nichts weiter dabei. Ihr ist aber klar, dass die Zwillinge sehr verschieden sind.
Daraufhin nimmt sie die Gläser in die Hand.
Zum Schluss legt Jordyn das Besteck neben die Teller. Er wirkt konzentriert, mit dem Daumen misst er die Abstände zwischen Teller und Besteck, so wie zur Tischkante ab.
Als Tani neben ihm steht und die Gläser auf den Tisch stellt, neigt er den Kopf in ihre Richtung.
"Wir haben nicht oft Besuch zum Essen.", erklärt er. "Ich finde es schön, dass du bleibst."
Sie legt ihren Arm um Jordyn und ist dankbar für seine Fürsorge.
Ganz unwillkürlich legt sich ein freudiges Lächeln auf sein Gesicht.
Am anderen Ende des Raumes öffnet sich die Haustür und der Familienvater tritt ein. Verdutzt bleibt er stehen, als er die Teenager so sieht. 'Endlich kommt der Junge in die Pubertät.', denkt er in sich hineinschmunzelnd und begrüßt die zwei.
"Tag, Kinder."



"Guten Tag Herr Lamont.", grüßt Tania und lächelt.
"Ach, dich kenne ich doch." Mit dem Zeigefinger in der Luft herumwedelnd überlegt er. "Tabea? Tamara?" Er stutzt. "Warst du nicht mit dem anderen zusammen?"
Etwas verlegen neigt Tani ihren Kopf. "Tani." Auf die zweite Frage weiß sie nichts zu antworten.
Jordyn dreht sich zu seinem Vater herum. "Dad." Den Kopf in Tanis Richtung geneigt, sagt er leise: "Er macht nur Witze."
Patrick lacht und klopft dem Mädchen im Vorbeigehen auf die Schulter. "Schon gut, Tani, lass dich nicht von alten Männern ärgern."
Sie grinst noch immer verlegen und sieht zu Jordyn.
Der Teenager schaut mit faltiger Stirn Löcher in den Boden und seufzt. Manchmal wünschte er, sein Vater hätte etwas mehr von der Ernsthaftigkeit seiner Mutter, während ihr ein großes Stück Lockerheit mehr stehen würde.
"Nimm das nicht ernst.", flüstert er entschuldigend. "Den Scherzkeks hat Jay von seiner Seite."
"Ok.", sagt Tani kurz und hilft weiter beim Tischdecken.
Liza und Patrick bringen die Schüsseln aus der Küche und verteilen sie auf dem Tisch. Kartoffeln, Steaks, fritierter Blumenkohl und gemischter Salat.
"Setzt euch, Kinder.", lädt Patrick ein. "Ihr müsst nicht im Stehen essen."
Liza beginnt, die Teller zu füllen."Tania? Von allem etwas?", fragt sie.



Die Teenagerin nickt und bedankt sich, für die Gastfreundschaft. Das Essen sieht lecker aus und sie verspürt einen Bärenhunger.

Liza reicht Tania das Essen herüber und nimmt Jordyns Teller. "Kartoffeln zehn, Salat dreizehn, Blumenkohl sechzehn.", sagt sie automatisiert, während sie die Portion vor ihrem Sohn abstellt.
Überrascht verfolgt Tania das Geschehen, sie ist verwundert. Dann beobachtet sie aus dem Augenwinkel, wie akkurat Jordyn sein Essen vom Teller nimmt und zum Mund führt. Ist er krank?

Patrick beginnt eine lockere Plauderei mit dem Gast, fragt sie über die Schule aus und berichtet von seiner eigenen Schulzeit. Eine Schabernack-Anekdote folgt er der nächsten und er schafft es, Tania ein wenig abzulenken.
Jordyn genießt den Klang ihres Lachens und Liza verdreht gespielt genervt die Augen über die alten Kamellen ihres Gatten.

"Ihre Schulzeit scheint alles andere als langweilig gewesen zu sein. Haben Sie sich in der Schule kennen gelernt?", fragt Tania interessiert.
"Nein.", grinst Patrick. "In einer Burgerschmiede."
Verheißungsvoll schaut er zu seiner Frau herüber, die lachend die Hände vor ihr Gesicht schlägt.
"Sie hat dort gearbeitet. Und ich habe sie durchs Fenster gesehen und wollte sie kennen lernen. Aso bin ich rein gegangen und habe etwas bestellt. Aber sie wollte nicht mit mir reden. Zumindest nicht mehr, als die musste."

Der Familienvater lehnt sich lässig im Stuhl zurück und nimmt einen Schluck aus dem Glas, bevor er weiter spricht: "Also bin ich jeden Tag zu ihr gegangen. Habe jeden Tag das Gleiche bestellt. Und immer habe ich versucht, sie in ein Gespräch zu verwickeln." Er stellt das Glas wieder ab und schaut Tani direkt an.
"In der Zwischenzeit wurde ich immer dicker und ich bekam schlechte Haut und mir gingen die Ideen aus. Und dann habe ich sie einfach eingeladen. Und sie hat ja gesagt."
"Naja, ganz so war es nicht.", lacht Liza.
"Er hat mich auf Knien angefleht, ihm eine Chance zu geben, weil er das Essen schon nicht mehr sehen kann. Er sagte, wenn ich ein Herz habe, mäste ich ihn nicht weiter und gehe mit ihm aus."
"Wie du siehst,", fährt Patrick nun fort, "hatte sie Erbarmen mit mir. Ich habe die nächsten fünfzehn Jahre kein Fleisch mehr angerührt und dafür meine Traumfrau gefunden."
Die beiden legen ihre Hände ineinander und schauen sich verliebt an.

Gerührt von der Geschichte werden Tanis Augen feucht. Die Hormone schlagen zu. Reiß dich zusammen!



"Sind alle fertig?", fragt Liza - froh darüber, vom Thema ablenken zu können. "Tania, möchtest du noch?"
"Nein danke. Ich bin satt. Vielen Dank für das Essen!", antwortet sie.
Zufrieden nickt die Mutter und Hausfrau und beginnt, den Tisch abzuräumen.
"Gehen wir nach oben?", fragt Jordyn den Gast leise.
Die Angesprochene nickt nur.
Patrick beobachtet die Teenager neugierig.
"Geht ihr man." Jordyn steht auf und will bereits den Weg zur Treppe einschlagen, als sein Vater ihm entgegen kommt und ihn kurz zur Seite zieht.
"Was ist das mit euch?", fragt er so leise, dass Tani die Worte nicht verstehen kann.
"Was meinst du?", entgegnet der Sohn.
"Ist sie so eine Freundin, wie dein Bruder sie reihenweise hat?"
"Dad, was denkst du von mir?"
Patrick legt seine Hand auf die Schulter seines Sohnes und schaut ihn eindringlich an. "Ich denke, dass du alt genug bist."
"Können wir das ein anderes Mal besprechen?", fragt Jordyn.
"Jederzeit, mein Sohn." Er gibt dem Teenager einen leichten Knuff in die Schulter und signalisiert ihm so, dass er gehen kann. Nur knapp zieht er an Tania vorbei und geht mit ihr zurück in sein Zimmer.

Sie setzt sich wieder aufs Bett. "Das Essen war echt gut!" Mit dem Rücken lässt sie sich aufs Bett fallen. "Ich danke dir wirklich. Mir geht es schon besser."
"Da musst du meiner Mutter danken.", lacht Jordyn leise. "Ich habe nicht gekocht." Er setzt sich neben sie. "Aber es freut mich, dass wir etwas für dich tun konnten."
Sie beobachtet ihn, während er spricht und überlegt. Er sieht sie gar nicht richtig an. "Sag mal." Bevor sie weiter spricht, richtet sie sich auf. "Darf ich dich mal was fragen?"
"Natürlich."
Räuspernd schaut sie auf die Bettdecke, auf der sie sitzt. "Vorhin beim Essen hat deine Mutter Zahlen genannt. Darf ich fragen, was das bedeutet? Brauchst du eine gewisse Anzahl an Nährstoffen?"
Jordyn zieht verwundert die Augenbrauen in die Stirn und beginnt zu lachen.
"Nein, brauche ich nicht.", sagt er dann. Er dreht sich wieder seitlich zu ihr herum und neigt den Kopf in ihre Richtung. Seine hellen Augen blicken ein weiteres Mal an ihr vorbei.
"Sie wollte mir damit sagen, wo ich auf dem Teller was finde.", erklärt er geduldig. "Wenn man sich vorstellt, als wäre er eine Uhr, gibt sie die Zeiten an und ich weiß dann, wo der Blumenkohl liegt. Zum Beispiel."
Seine Antwort irritiert sie. Eine kurze Zeit herrscht Schweigen. Erneut schaut er sie nicht direkt an. Wieso muss sie ihm sagen, wo er was findet? Er muss doch nur die Augen auf machen und.. Jetzt schaut sie ihm direkt in die Augen. Seine Augen.. Sie hat eine Vermutung. "Ehm.. kannst du nicht gut sehen?"



Ein unsicheres Schmunzeln umspielt seine Lippen. Sein Kopf senkt sich und einige seiner braunen Strähnen fallen vors Gesicht.
"Ich kann überhaupt nicht sehen.", sagt er leise. "Ich dachte, du wüsstest das."
Mit großen Augen sieht sie ihn an. "Du veräppelst mich?!"
Er hebt den Kopf wieder an und richtet den Blick geradeaus. Sein Ausdruck ist ernst, als er fragt: "Warum sollte ich das tun?"
Dass er blind ist, überrascht sie wirklich. "Das sieht man dir gar nicht an.. Wahnsinn." Viele Fragen gehen ihr durch den Kopf, doch sie möchte nicht unfreundlich sein. "Respekt."
"Respekt?", wiederholt Jordyn und dreht sich zurück, so dass er gerade auf der Bettkante sitzt.
"Ja, wie du dich bewegst, agierst. Ich bin beeindruckt." Sie lächelt anerkennend und legt eine Hand auf seine Schulter.
"Das ... funktioniert nur hier, wo ich mich auskenne. Mit viel Übung."
Jetzt versteht sie, weshalb es im ganzen Haus so ordentlich ist. "Bist du schon immer blind?", fragt sie nun.
"Erst seit sechs Jahren.", antwortet er. "Durch einen Unfall."
"Das tut mir Leid.", sagt sie leise und sieht zur Wand. Sie weiß mal wieder nicht, was sie antworten soll. Manchmal ist es dann doch besser, nichts zu sagen.
Er legt seine Hand auf ihre, die noch immer auf seiner Schulter ruht. Ihre Haut ist warm und zart und Jordyn fragt sich insgeheim, ob sie tatsächlich so hübsch ist, wie alle sagen.



Einige Zeit bleibt sie in ihrer Position. Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Doch die Stille bewirkt in ihr ein Gedankenkarussell und so kommt sie wieder zu ihren Problemen. "Ehm.. was machst du denn gerne in deiner Freizeit?"
"Ich lese, spiele Klavier und ich mache Skulpturen.", zählt er auf. "Und ich übe, mich außerhalb des Hauses frei zu bewegen. Aber das ist mehr der Drang nach Selbständigkeit, als Spaß an der Sache."
"Skulpturen?", fragt Tani.
"Früher habe ich gemalt, aber ... ist schwierig geworden." Er streckt den Arm nach vorn aus und zeigt an die Zimmerwand. "Da steht meine Werkbank. Angefangen habe ich mit weichem Material, wie Ton und Fimo. Inzwischen bin ich bei Speckstein und Holz angekommen."
Erneut ist sie begeistert von Jordyn. Sie steht auf und sieht sich die Werkbank an. Anschließend schaut sie sich genauer in seinem Zimmer um. "Wer begleitet dich denn, wenn du übst nach draußen zu gehen?"
"Unterschiedlich. Manchmal gehe ich mit Jay joggen. Mein Dad ist gern bei Waldspaziergängen dabei. Aber ich gehe auch allein und versuche, neue Ecken zu erkunden.", erzählt er beschwingt.
"Ich kann dich auch gerne begleiten, wenn du Lust hast.", schlägt sie vor.
Das warme Lächeln kehrt in sein Gesicht zurück. "Das wäre schön."
Daraufhin erwidert sie sein Lächeln und setzt sich wieder neben ihn.
"Was möchtest du mir denn zeigen?", fragt Jordyn neugierig.
"Hm. Wir könnten durch den Park spazieren gehen, in dem ich mit den Hunden gehe." Dort kann sie in letzter Zeit am besten abschalten, wenn sie von Zuhause raus muss.
"Sehr gern. Aber du solltest wissen, dass ich viel Zeit bei meinen Übungen brauche."
Nickend legt sie ihre Hand auf seine Hand. "Wir gehen das ganz langsam an. Sobald du dich unwohl fühlst oder es dir zu viel ist, gehen wir wieder heim."
Jordyn fühlt in seine Hand hinein. Ein leichtes Pulsieren in ihrem Daumen zeigt ihm, dass sie sich in diesem Moment wohl fühlt. Diese Erkenntnis gibt ihm eine gewisse Zufriedenheit mit. "Darf ich dich etwas Persönliches fragen, Tani?"
"Ja, klar." Da er schon ihre schlimmsten Geheimnisse weiß, macht es ihr nichts weitere Fragen zu beantworten.
"Was ... Empfindest du etwas für Jay?", fragt Jordyn vorsichtig. "Ich meine, mehr als Freundschaft?"
Sie muss kurz grinsen, bevor sie antwortet. "Nein, mehr als Freundschaft ist da nicht." An eine feste Beziehung hat sie in den letzten Wochen überhaupt nicht gedacht. Es war alles nur Spaß, Vergnügen und vor allem Vergessen.
"Okay." Tief in sich spürt er Erleichterung. Er würde nie schlecht über seinen Bruder reden, aber Jadyn vergisst manchmal, dass Gefühle anderer Sims verletzt werden könnten.



Tani schaut auf ihr Handy, nachdem es kurz klingelt. Genervt seufzt sie.
"Möchtest du nicht ran gehen?", fragt Jordyn.
"Nee, das ist nur meine Mutter. Die kann ich gerade überhaupt nicht ertragen." Sie macht ihr Handy auf stumm.
"Wieso? Was ist los? Sie weiß doch nicht davon oder?"
Ein hoher Ton entfleucht Tania. "Gott bewahre, nein. Sie wird davon auch nichts erfahren.. ach, meine Familie ist nicht so harmonisch wie deine."
Jordyn lacht sarkastisch auf. "Es ist hier absolut nicht harmonisch."
Stirn runzelnd betrachtet sie ihn. "Das sah gerade aber ganz anders aus. Deine Eltern scheinen noch immer sehr verliebt zu sein."
Die Mimik des Teenagers wird ernster, beinahe wehmütig. "Das heißt nicht, dass alles harmonisch ist.", sagt er. "Mein Dad weiß meine Mom zu umgarnen. Aber sie ist manchmal sehr ... überfüsorglich."
Tania sieht zu Boden. Sie denkt wieder an ihren Vater mit seiner Geliebten und seufzt.
Um ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, schaut sie nochmals auf ihr Handy. Eigentlich wollte sie Jordyn ein Video der Hunde vorspielen, dich da klingelt es auch schon. "Oh man, ich glaube ich komm nicht drum herum. Ich mach mich auf den Heimweg. Danke für alles!" Sie umarmt Jordyn.



"Ruf mich an, wenn du etwas brauchst.", sagt er leise in ihr Ohr. Seine Finger berühren ihr langes Haar. Es ist weich und glatt und fühlt sich sehr gepflegt an. Während er spürt, wie Luft in ihre Lungen gesogen wird, dringt der liebliche Duft ihres Shampoos in seine Nase.
Die Teenager lösen die Umarmung und Jordyn begleitet sie nach unten.

(in Zusammenarbeit mit @Spatz)

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23.04.2023 17:29 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 21:11)
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Hausmeister

Ellie, Tania - letzter Post
Jadyn, Bea - letzter Post
Jordyn - letzter Post
Artjom - letzter Post
Nouki kommt von

Charaktere: Ellie, Jadyn, Jordyn, Tania, Nouki, Artjom, Bea, Karlotta,
Geschichtsstrang: Keine Party!

Ellie klingelt an der Tür. Es hieß, dass auch Begleiter mitgebracht werden können. Sie weiß, dass auch Vero und Tani kommen werden, und auch Nouki. Die Clique würde vollständig sein! Aus einer Laune heraus hat sie sich jedoch dazu entschieden, auch Bea Bescheid zu sagen. Sie gehört zwar nicht direkt zu der Clique, aber Ellie mag sie, und die anderen Mädels kommen eigentlich auch mit ihr klar.
Bisher ist die Meerfrau allerdings noch nicht angekommen. Und so steht Ellie im Moment noch alleine vor der Tür und klingelt.



Jordyn öffnet nicht gern die Tür, wenn er nicht weiß, was beziehungsweise wer ihn erwartet. Da Jadyn aber noch im Keller ist, reagiert er auf das Klingeln. "Hi,", grüßt er gerade heraus. "Mit wem habe ich die Ehre?"

Ellie betrachtet den Jungen. Das muss dieser Jordyn sein. Der Bruder. Ein Zwillingsbruder? Er sieht Jadyn so ähnlich, dass Ellie zweimal hinschauen musste, um zu erkennen, dass es doch jemand anderes ist. "Ich bin Ellie.", erzählt sie, "dein Bruder hat mich eingeladen."

Der Brunette schaut einige Zentimeter an ihr vorbei. "Oh, ja. Ellie, den Namen habe ich schon einige Male gehört. Ich bin Jordyn. Komm herein. Jay ist im Keller. Gleich hinter dieser Wand rechts herunter."

"Danke!", bedankt sich die Teenagerin und macht sich auf den Weg.

Mit einem schwarzen Auto kommt Tania angefahren. Val hat sie erst zum Arzt begleitet, anschließend hierher gefahren. Sie steigt aus dem Auto, nimmt ihre Tasche vom Rücksitz und geht auf die Haustür zu. Wie das Treffen wohl wird? Vero wollte kommen, Ellie auch. Bestimmt kommt Nouki in Begleitung mit Artjom. Egal, ich komm schon irgendwie auf einen grünen Zweig mit ihm - wenn auch nur Nouki zu Liebe. Sie klingelt.



Wieder ist es Jordyn, der öffnet. "Hallo?"

Lächelnd begrüßt Tania ihren guten Freund. "Hallo Jordyn, ich bin's Tani!" Sie geht auf ihn zu und umarmt ihn. "Schon jemand da?"

Herzlich drückt er die Freundin an sich. Er ist erleichtert, dass sie es geschafft hat. Die meisten Gäste kennt er nicht und er hat keine Ahnung, was an diesem Abend auf ihn zukommt.
"Ja, Ellie ist bei Jay im Keller.", erklärt er, als er die Umarmung löst. "Wenn du möchtest, geh ruhig zu ihnen. Ich schätze, ich bin so etwas wie der Türsteher."

Ihre Mundwinkel verziehen sich. "Hm, ich hatte eigentlich gehofft, dass wir unter vier Augen sprechen können. Ich muss dir was erzählen, wegen heute."

"Oh, aber natürlich." Vorsichtig schließt er die Tür, nachdem sie eingetreten ist. "Nimm irgendwo Platz. Oder möchtest du lieber hoch gehen?"

Da Ellie mit Jaydn sicherlich die Zeit alleine genießen will, werden die beiden nicht überraschend nach oben kommen. "Komm, wir setzen uns ans Klavier." Sie geht vor und nimmt Platz. "Ich hatte heute meinen Beratungstermin wegen der A..." Ein Kloß steckt ihr im Hals. "Eigentlich dachte ich, es wäre das Richtige, aber mittlerweile kommen mir doch Zweifel."

"Ich denke, das ist ganz normal. Ist ja schließlich eine heftige Entscheidung."

Seufzend sieht sie auf ihre Hände. "Ich fühle mich einfach nicht bereit dazu. Wenn ich wenigstens wüsste, dass ich nicht alleine da stehe, der Vater sich auch kümmert. Aber dann müsste erstmal die Vaterschaft eindeutig geprüft werden und.." Sie denkt an zwei potenzielle Väter. "..es kann sein, dass das Freundschaften zerstören wird." Die Wut auf sich selbst wird größer. "Und Zuhause mit einem Baby sein plus meine Eltern? Dann wird mein Vater erst Recht noch häufiger mit seiner Tusse fremd gehen."



Jordyn hört aufmerksam zu und lässt die Worte auf sich wirken. "Das ist ein ziemliches Dilemma...", murmelt er gedankenverloren. "Ich bleibe dabei, dass du tun musst, was für DICH das Richtige ist. Wenn du das Kind bekommen möchtest, dann solltest du das tun. Eine Lösung wird sich finden, da bin ich mir sicher. Es gibt immer Lösungen." Er greift nach ihrer Hand und drückt sie leicht. "Und ich bin für dich da, das habe ich dir versprochen und ich meine es so."



In diesem Moment klingelt die Haustür erneut. Bea steht vor der Tür.

Jordyn steht auf und geht durch das Wohnzimmer. "Wie andere dann auf die eine oder andere Situation reagieren, kannst du nicht wissen.", fährt er fort, "Vielleicht wirst du überrascht. Vielleicht passiert genau das, was du glaubst. Aber so wie du deine eigenen Entscheidungen triffst,", eine Hand auf die Klinke legend, bereitet er sich vor, zu öffen, "musst du es auch den anderen zugestehen. Und das dann akzeptieren."



Er öffnet die Tür und lauscht eine Sekunde. "Ja, hallo.", sagt er freundlich.

Tania lässt seine Worte auf sich wirken, als sie an ihm vorbei an der offenen Haustüre Beas grüne Haare aufleuchten sieht. "Bea, Hi!", ruft sie von hinten und kommt dann nach vorne zu Jordyn.

Einen Moment bleibt Bea erstaunt stehen, als sie den Jungen erkennt. Den hat sie doch in Sulani getroffen, als er an der Schnitzeljagd beteiligt war. "Oh hallo!", sagt sie, "Du bist also Jadyns Bruder, oder? Ich bin Bea. Wir sind uns schon mal begegnet, erinnerst du dich?" Bestimmt erkennt er die Stimme wieder.

Jordyn überlegt einen Moment. Die Stimme kommt ihm tatsächlich bekannt vor, doch kann er sie nicht einordnen. "Ich bin nicht sicher, tut mir leid."



Die Rothaarige beobachtet indes die Beiden. Ist sicher nicht einfach für ihn, ohne ein Gesicht vor Augen.

"In Sulani!", erinnert ihn Bea. "Bei der Schnitzeljagd."

"Oh, ja. Ich erinnere mich. Bitte, komm herein, ... Bea, richtig?"

Tania geht nun auf die Freundin zu und umarmt sie. "Schön, dass du da bist."

Bea umarmt Tani. Sie bestätigt den Namen vor dem Jungen. "Und wie ist dein Name?"

"Entschuldige,", lacht der Brunette leise, "Ich bin Jordyn. Wenn du möchtest, kannst du schon runter gehen. Die Treppe hier um die Ecke."



Bea sieht zu Tani. "Kommst du auch schon mit runter?"

"Ich komm gleich nach. Ellie ist schon unten.", antwortet sie ihrer Freundin.

Jordyn wartet einen Moment, bis die Schritte auf der Treppe verschwunden sind, dreht sich ein Stück in die Richtung, aus der Tania zuletzt zu hören war, und fragt leise: "Schaffst du den Abend? Möchtest du dich lieber oben hinlegen?"

"Das schaffe ich schon. Wenn du willst, öffne ich die Tür, wenn jemand klingelt.", schlägt Tania vor.

"Ist es so offensichtlich, dass das nicht meine liebste Beschäftigung ist?"

Grinsend nimmt sie seine Hand. "Ich mach das schon. Das lenkt mich wenigstens ab."

"Danke, Tani.





* * * * * Im Partykeller * * * * *

"Ja, das ist ziemlich cool.", lacht Jadyn. "Mein Vater und ich zocken hier regelmäßig um die We- Oh, da kommt jemand." Der Gastgeber schaut zur Treppe, als er Bea bemerkt. "Willkommen in der Casa delLamont!", ruft er mit ausgebreiteten Armen.

"Oh, hey Bea!", meldet sich auch Ellie zu Wort.



Nachdem sich ausgiebig begrüßt wurde, wendet sich Bea an den Gastgeber: "Wer wird denn noch alles so kommen?"

"Mal sehen, es fehlen noch Artjom und Nouki," beginnt er an den Fingern abzuzählen, "Chuck und Tani und irgendwelche, die Jor eingeladen hat."

"Full House also.", freut sich Bea. "Das wird sicher toll werden."

"Davon gehe ich aus.", grinst Jadyn. "Ich hoffe, ihr seid durstig. Es gibt genug zu trinken und ihr dürft auch gern die Fässer anstechen."

Von oben hört man leise das nächste Klingeln an der Tür. Einen Moment später kommt ein junges Mädchen die Treppe herunter gehüpft.
"Hi, alle.", grüßt sie die kleine Runde.



"Hey, Chucky.", grinst Jadyn ihr entgegen.
Das Mädchen kommt auf ihn zu und sie begrüßen sich mit einer Fistbump.
Der Gastgeber legt den Arm um ihre Schulter und drückt sie an sich. "Mädels,", stellt er sie den anderen beiden vor, "das ist Charlie. Oder Chuck. Oder Chucky."

Halb genervt schielt sie zu ihm herauf. "Charlie.", berichtigt sie grinsend und gibt ihm einen sanften Hieb mit dem Ellenbogen.

"Charlie, das sind Ellie und Bea." Er deutet nacheinander auf die Gäste.

"Hi!", begrüßen beide den Neuankömmling freundlich. Sie kennen sich zumindest vom Sehen, aus der Brindleton High. "Geht ihr in die selbe Klasse?", fragt Bea.

Die Asiatin nickt.

Jadyn geht zur Anlage herüber und dreht Musik an. "Nicht vergessen,", er hebt den Zeigefinger in die Luft, ", das hier ist keine Party."



——— Vor der Tür ———

Artjom greift nach Noukis Hand, die die Klingel betätigen will. „Ne, nich‘ klingeln.“ sagt er.

Überrascht zieht sie den Finger zurück und schaut ihn an. "Was ist?"

Er zieht sie an der Hand zu sich, dreht sie herum, damit sie den Knopf nicht mehr sieht, drückt sie sanft gegen die Eingangstür und küsst sie, „Ich will noch etwas Zeit allein mit dir..“ grinst er verschmitzt und zieht am Reißverschluss ihrer Jacke, während er sie wieder zu küssen beginnt.

"W..wa." mehr geht nicht mehr, weil Artjom ihre Lippen mit seinen verschließt. Die Tür im Rücken erwidert Nouki seinen Kuss, fährt mit ihren Händen in seine Haare und zieht in noch etwas näher zu sich. Für den Moment vergisst sie die Umgebung und spürt nur noch Artjoms suchende Hände und Lippen.



Das schuldet sie ihm, nachdem er sich überreden lassen musste herzukommen. Den Reißverschluss nicht ganz unten, sucht Artjoms Hand den Weg hinein. Er küsst sie auf die Wange, beisst sie grinsend leicht in den Hals bis sie kichert und versucht damit ein bisschen von seiner Hand unter der Jacke abzulenken.



Als Artjoms kalte Fingerspitzen den sensiblen Bereich nahe der Taille berühren, kommt Nouki zu sich. Sie schiebt ihn ein kleines Stück von sich weg. "Hey, das geht jetzt nicht." raunt sie etwas atemlos und zieht leise lachend, notdürftig ihre Kleidung wieder zurecht. Schnell küsst sie ihn nochmal und sieht dann an der Fassade des Hauses hoch, ob eventuell jemand aus dem Fenster schaut. Sieht nicht so aus. Als sie wieder zu Artjom blickt, bemerkt sie die verwuschelte Frisur und zupft kichernd, mit eher wenig Erfolg, daran herum. "Ich mach dich wieder partytauglich."

„Ach komm schon… ich will noch nicht da rein.“ meint er grinsend und senkt den Kopf damit sie besser ran kommt. Dabei zieht er den Bund seines Shirts unter der eigenen Jacke nach unten, um es zu richten.

Nach einem letzten vergeblichen Versuch Artjoms widerspenstige Haarsträhnen zu ordnen, gibt Nouki auf. Das muss eben reichen. Sie mustert ihn zufrieden. Es gibt ihm einen verwegenen Touch. Dann grinst sie. "Doch, wir gehn jetzt rein. das wird super, wirst sehen. Ich freu mich total drauf. Sind bestimmt auch neue Leute da, die man kennen lernen kann, ist doch cool.“ Sie hat ihm nicht gesagt, dass Tani auch da sein wird. Aber das ist ein Punkt, der vielleicht gar nicht oder wenn, dann später besprochen werden muss. "Ready?" fragt sie schmunzelnd. Ohne auf seine Antwort zu warten, drückt sie energisch den Klingelknopf.

Tania geht zur Tür und öffnet. "Hallo ihr Beiden.", grüßt sie die Neuankömmlinge. Es war ihr klar, dass sie ihm früher oder später begegnen wird. "Schön Euch zu sehen, kommt rein."

Nochmal über die eigenen Haare streichen, Lächeln aufgesetzt. Die Tür geht auf und Artjom hebt mikroexpressiv die Brauen. Damit hat er nicht gerechnet. Er sieht Nouki an, dann Tani und grüsst sie als wär nichts. „Nabend.“ Er lächelt noch etwas freundlicher und folgt Nouki, die Hände in die Taschen schiebend, ins Haus.

Jordyn kommt um die Ecke und begrüßt die beiden. "Hi. Willkommen. Ich bin Jordyn."



"Hey Tani." Nouki umarmt sie und freut sich aufrichtig. "Sind schon alle da?" Dann fällt ihr Blick auf Tanis Füße. "Wow, coole Schuhe, die sind neu, oder?" Im selben Moment kommt jemand und stellt sich vor. Verdutzt mustert Nouki den Teenager. "Jordyn? Aber.." dann muss sie lachen. "Du bist sein Zwillingsbruder? Das hat er uns verschwiegen, na ja zumindest mir. Freut mich, ich bin Nouki." sagt sie vergnügt und legt ihre Jacke auf einem leeren Stuhl ab. Es ist angenehm warm hier drin. Wohlfühltemperatur. "Habt ihr richtig sturmfrei heute?" fragt sie dann Jordyn neugierig.



Tania entspannt, zwischen Nouki und ihr scheint wieder alles in Ordnung zu sein. Auch wenn die Begrüßung mit Artjom harmonischer ausfiel, als erwartet, hat sie kein gutes Gefühl in seiner Anwesenheit. Reiß dich zusammen. "Ja, die Schuhe sind neu. Danke." Dann legt sie ihren Arm um Jordyn. "Ja, die Beiden kann man nur anhand ihrer Frisur von einander unterscheiden." Ein Grinsen kann sie sich nicht verkneifen.

"Das höre ich öfter.", lacht Jordyn zurückhaltend und streift sich mit den Fingern durchs Haar. "Ich muss mich wenigstens nicht stylen."
Er schwenkt den Kopf leicht zur Seite und lauscht. Da war doch noch einer mehr zu hören. "Und der Herr an deiner Seite?"

"Hi, ich bin Artjom."
sagt dieser und ist kurz davor dem anderen Jungen die Hand zu reichen aber er bemerkt schnell, dass er nicht fokussiert schaut. Der Albtraum für jeden gebürtigen Gehörlosen. "Danke für die Einladung." ergänzt er freundlich.

"Ein interessanter Name.", entgegnet Jordyn. "Unsere Eltern sind übers Wochenende verreist. Das tun sie jedes Jahr um diese Zeit. Wir sind also vollkommen ohne Aufsicht.", lacht er.

"Super! Das wollte ich hören." lacht Nouki mit.



Sie fühlt sich schon etwas hibbelig und in Partystimmung, deshalb ist sie ungeduldig und denkt nur kurz, dass Jordyn wohl etwas zurück haltender ist, als sein Bruder. Vielleicht sogar schüchtern, weil er ihr nicht direkt in die Augen schaut. Ein kurzer, interessierter Blick streift Tanis Arm, der locker um Jordyns Körpermitte liegt, dann dreht sie sich zu Artjom. "Wollen wir? Ich glaub es ist unten? Da hör ich jedenfalls bekannte Stimmen." Als das vom Gastgeber bestätigt wird, fragt sie nochmal : "Kommt ihr auch mit?" Sie sieht zu Tani.

"Wir kommen gleich nach.", antwortet diese.

Gut gelaunt hüpft Nouki vor Artjom die Treppe runter und bleibt unten staunend stehen. So einen großen Partykeller hat sie nicht erwartet. "Wow, das ist ja der Hammer hier!". Sie winkt fröhlich grüßend allen zu. "Und ein Riesentanzfläche, was braucht man mehr."

Artjom sieht Nouki nach, bemerkt den leicht verrutschten Rock und sieht zu Tani und Jordyn. Er zuckt grinsend die Schultern und folgt ihr mit den Worten, „Dann bis nachher.“

Er geht runter, stellt sich hinter seine Freundin, hebt die Hand gen die Anwesenden und zieht mit der anderen den Reißverschluss des Rocks wieder grade. Als sie ihn ansieht zwinkert er ihr grinsend zu und geht zum zweiten Gastgeber und Ellie. Er hebt die Hand damit Jadyn einschlagen kann. „Gemütlich habt ihrs hier.“ sagt er feixend.

"Ach naja, man lebt bescheiden.", grinst der zurück und schlägt ein.

"Ist ja nur grösser als mein Haus. Meine Fresse." Artjom sieht sich anerkennend um und lacht. "Sind wir die Letzten?"

"Da sollen noch zwei Leute kommen, die Jor eingeladen hat. Aber keine Ahnung, welche Uhrzeit er denen genannt hat." Er zuckt desinteressiert mit den Schultern. "Ihr startet einfach durch mit guter Laune und einer Menge Drinks. Charlie hat schon was angestochen, aber nehmt euch, was ihr wollt."

Ellie freut sich,Nouki zu sehen. "Schön, dass du da bist. Fehlt nur noch Vero, dann ist die Clique komplett



Oh, gut dass Artjom das mit dem Rock noch bemerkt hat. Nouki unterdrückt ein Grinsen und folgt ihm dann, immer noch staunend über die Größe des Raumes. Sie sieht Bea im Gespräch mit einem Mädchen und umarmt daher erstmal Ellie herzlich , bevor sie sich ebenfalls Jadyn zu wendet. "Okay, das ist die unsportlichste Aussage, die ich je von dir gehört hab. Ich bin für Drinks und dann auf der Tanzfläche wieder ausschwitzen. Ist auch ne Art Training", scherzt sie. "Danke für die Einladung, ich freu mich hier zu sein." Sie ergreift Artjoms Hand. "Mixt du wieder sowas wie gestern?" fragt sie dann mit unschuldigem Augenaufschlag.

"Du weisst was gut ist." grinst Artjom, nickt Ellie und Jadyn zu und geht mit ihr rüber zu den Getränken.



Ellie lächelt, dann sieht sie zu Jadyn. "Aber auch jetzt ist die Gesellschaft hier schon super."

Jadyn schenkt der Blauhaarigen ein breites Lächeln. "Das finde ich auch." Er schenkt ihr von dem Drink nach, dessen Rezept er extra aus dem Internet gezogen hat.

Unterdessen...

Bea mustert die Asiatin. "Coole Haare, übrigens. Ich mag es bunt." Dass ihre eigenen Haare von Natur aus grün sind, verrät sie noch nicht.

"Danke.", grinst Karlotta breit. "Früher hatte ich auch mal grün. Aber das stand mir soso lala."

"Damit sahst du aus, wie Spinat auf Beinen.", mischt sich der Gastgeber ein.

Bea muss lachen. "Also bei mir sind die Strähnen etwas aufgehellt. Aber an sich sind meine Haare tatsächlich grün." Sie zwinkert. Ellie ist nah genug, um den Satz zu hören. Sie weiß ja, dass Beas Haare aufgrund ihres Okkultes grün sind und dass sie somit die Wahrheit sagt. Grinsend versucht sie einzuschätzen, was Charlie oder Jadyn darüber denken.

"Von Natur aus?", fragt Karlotta nach. "Das ist ja cool. Darf ich mal reinfassen?"

Bea sieht Karlotta an. Ein seltsamer Wunsch, dafür dass sie sich erst seit heute kennen. "Ähm, na gut?", sagt sie schließlich zögernd.



Karlotta nimmt eine Strähne zwischen die Finger. "Wow, so fest und trotzdem total glatt. Fast asiatisch.", lacht sie. "Du hast voll schönes Haar."

Jadyn beobachtet die Szenerie und schmunzelt in sich hinein. Karlotta ist schon manchmal etwas merkwürdig. Aber er eschätzt sie sehr. Zu Ellie herunter gebeugt fragt er leise: "Soll ich uns einen Drink machen?"

"Oh, gute Idee.", sagt Ellie.

Bea freut sich über das Kompliment, und verschweigt, wie weird sie Karlottas Wunsch eben fand. "Kommst du denn ursprünglich aus Asien?", fragt sie neugierig.

"Meine Mutter ist Koreanerin. Mein Papa ist Schwede. Ich weiß,", sie reißt die Augen gespielt überrascht auf, "schräge Mischung."

"Durchaus schräg, aber auch interessant. Beides Länder, die ich gerne mal besichtigen würde.", erzählt Bea.

"Ich kann dir ja Bescheid sagen, wenn wir die Familien besuchen. Vielleicht darf ich jemanden mitnehmen.", zwinkert die Kurzhaarige.

"Oh, gerne!", lächelt Bea. Sie interessierte sich schon immer für andere Kulturen.

"Komm, ich steche uns ein Fass an." Karlotta winkt Bea mit sich zu einem der bereitstehenden Fässer und sticht es gekonnt an. "Ist das ... sowas wie dein Ding? Reisen?" Sie nimmt einen Becher, und füllt ihn, um ihn Bea herüber zu reichen.

"Mach ich leider viel zu selten.", erzählt Bea. "Ich würde auch gerne mal nach Selvadorada, zum Beispiel." Sie schielt zu Ellie. "So wie sie und Nouki." Dann seufzt die Meerfrau. "Aber bisher ergab sich da nie eine Gelegenheit. Ich würde gerne mehr Reisen, wenn ich könnte."

"Selvadorada steht auch auf meiner Liste. Ich will einen Schatz ausgraben und Tempel entdecken. Am liebsten noch mit den alten Völkern ums Feuer tanzen und den Regen beschwören." Auch den zweiten Becher hat sie inzwischen befüllt und nimmt einen kräftigen Schluck. "Mein Papa ist der totale Vagabund. Ist echt ein Wunder, dass wir ein festes zu Hause haben."



Bea kennt Charlie erst seit heute, doch sie wird ihr immer sympathischer. "Der wird dann bestimmt auch im Selvadorada-Museum ausgestellt wie der von Ellie und Nouki." Die Meerfrau grinst und schielt zu Ellie... die auf diesen Kommentar jedoch nicht reagiert. Hat ihn wohl nicht mitbekommen, weil sie zu sehr von Jadyn abgelenkt ist, denkt sich Bea schmunzelnd.

"Ernsthaft? Moa, bin ich neidisch." Die Asiatin verzieht das Gesicht zu einer Mischung aus Leid und Freude.

Ihr Blick folgt dem von Bea und landet ebenfalls bei den beiden. "Was hältst du von den Zweien?"

"He, was Ellie von ihm hält, ist ja nicht zu übersehen.", sagt Bea lächelnd, "Ich würde es ihr gönnen. Auch wenn ich fürchte, dass sie manchmal etwas naiv ist was das betrifft."

"Dann solltest du ein bisschen auf sie aufpassen.", grinst Karlotta. "Jadyn ist ein schlimmer Finger."

Bea muss lachen. "Werd ich machen! Bei diesem bösen Buben muss man wirklich aufpassen." In Wahrheit scheint ihr Jadyn aber ebenfalls sympathisch zu sein. Vielleicht hat Ellie diesmal ja wirklich mal Glück.

"Und du? Hast du einen Freund?"

"Nein.", erzählt Bea. "Es gab mal einen, den ich mochte, aber da wurde nie was romantisches draus."

"Woran lag es denn?" Ohne, dass sie es bemerkt, beginnt Karlotta sich leicht zu der Musik zu bewegen.

"Och, keine Ahnung. Ich habe es ihm nie gesagt. Er war zu dem Zeitpunkt mit einem Mädchen befreundet. Zugegeben, ich weiß nicht genau, wie tief diese Freundschaft ging, aber ich wollte mich da auch nicht einmischen."

"Wie rücksichtsvoll von dir." Die Asiatin nimmt einen weiteren Schluck. "Hey, kickerst du mit mir?" Sie deutet mit einem Nicken zum Kickertisch herüber.

"Klar!", grinst Bea, "Wie ist es denn bei dir? Hast du einen festen Freund?"



"Ach nee,", zuckt die Kurzhaarige mit den Schultern. "Irgendwie ist das Angebot so ... meh..."

Bea sieht sich im Raum um. Sie hat nichts gegen die Jungs hier, aber keiner von ihnen reizt sie in romantischer Hinsicht. "Ist auch nichts für mich dabei.", sagt sie daher. "Aber das heißt ja nicht, dass es nicht irgendwen dort draußen gibt."

Die Kleinere stellt ihr Getränk ab und wirft den Ball in den Kicker. "Ich mach dich platt.", grinst sie Bea zu.

"Werden wir ja sehen.", antwortet die Grünhaarige grinsend.

Karlotta legt sich mächtig ins Zeug. Sie hat schon viel mit Jadyn üben können. Oft haben die beiden zusammen für Prüfungen gelernt und zwischendurch zur Entspannung die Bälle rollen lassen. Geschickt leitet sie den Ball um Beas Verteidigung herum, täuscht kurz vorm Tor an und ... versenkt. "Yes!", freut sie sich, holt den Ball aus dem Auffangkorb und wirft ihn wieder ins Spielfeld.



"Das war ein Glückstreffer!", ruft die Meerfrau. Doch sie weiß, dass das nicht so ist. Es ist nicht das erste Mal, das Bea kickert, aber diese Charlie hat eindeutig mehr Übung als sie selbst. "Diesmal treffe ich!"

Bea schafft es auch irgendwie, die Abwehr zu überwinden... Doch Charlies Torwart ist einfach zu gut. "Mist!", flucht Bea, "Da hätte jetzt aber nicht viel gefehlt."

"Soll ich mir die Augen verbinden?", lacht die Kurzhaarige mit glockenklarer Stimme.

"Nee, wenn ich gewinne, möchte ich das auf faire Weise tun.", antwortet Bea, "ich muss mich nur erst mal einspielen."

"Wie du willst.", blinzelt Karlotta ihr liebreizend entgegen und schmettert den nächsten Ball in ihr Tor.



Tatsächlich hat Bea sich etwas eingespielt. Diesmal gelingt es ihr, ebenfalls mal ein Tor zu schießen. "Na also. So soll das aussehen."

"Du wirfst ein, Glückspilz.", grinst die Kleinere sie an.



--- an der Bar ----

"Und meine Oma konnte uns nie auseinander halten,", erzählt Jadyn amüsiert, "also hat sie uns einfach immer das Gleiche geschenkt. So bin ich auch zum Malen gekommen. Eigentlich war das eher Jordyns Leidenschaft, aber irgendwie habe ich es ausprobiert und bin dabei geblieben."

Ellie muss lachen bei der Vorstellung. "Ja, ihr seht euch ja auch ähnlich! Bis auf die Frisur.", lächelt Ellie. "Du malst gerne? Das ist aber auch ein tolles Hobby."



"Das ist vermutlich der Ausgleich zum Sport.", lacht er und leert sein Glas.

"Hast du ein Bild da, das du mir zeigen kannst? Da machst du mich grad neugierig."

"Naja, nicht hier unten. Die stehen alle in meinem Zimmer rum." Übertrieben kokett lässt er die Augenbrauen auf und ab tanzen.

"Manche werden auch gespendet bei dem Verein, wo meine Eltern tätig sind."

"Was denn für ein Verein?", fragt Ellie neugierig.



"Da geht alles Mögliche hin, von Klamotten über Sims- und Tierfutter bis hin zu Möbeln." Der Teenager schneidet noch eine Zitrone klein für die nächsten Getränke. "Das wird dann an Leute gegeben, die kein Geld haben oder durch Katastrophen ihren Kram verloren haben. Sowas."

"Wow, das ist wirklich löblich." Das meint Ellie auch ernst. "Und deine Bilder müssen gut sein, wenn sie als Spende in Frage kommen."

"Ach, keine Ahnung. Ehrlich gesagt, weiß ich sonst nicht, wohin damit." Ein verlegenes Schmunzeln legt sich über seine Lippen. Das klang etwas zu eingebildet, findet er im Nachhinein. Aber sie wird schon wissen, was gemeint ist.

"Wie heißt denn dieser Verein? Falls ich mal selber etwas spenden möchte.", hakt Ellie nach. Sie hat mittlerweile so viel Krams angesammelt, den sie nicht mehr braucht.

"SimMaritas s.V." Jadyn legt das Messer zur Seite und bereitet den neuen Drink vor. "Ich bin sicher, meine Mutter hat noch Karten im Büro liegen. Wir können nachher mal nachsehen. Aber erinnere mich daran."

"Von denen hab ich sogar schon mal gehört. Die existieren aber gefühlt auch schon ewig.", erzählt Ellie.

Der Größere nickt. "Ja, keine Ahnung, wie lange es die gibt. Aber meine Eltern sind schon seit bald zwanzig Jahren dabei."

"Ui.", staunt Ellie. "Das ist wirklich schon lange." Sie wechselt das Thema wieder. "Aber was willst du denn später mal machen? In die Fußstapfen deiner Eltern treten und ebenfalls dort einsteigen? Oder hast du ganz andere Pläne?"

"Ach, ich bin noch nicht ganz sicher. Aber ich tendiere in die sportliche Richtung. Vielleicht Fitnesstrainer oder so. Oder ich heirate einfach reich." Er lacht laut auf. "Also streng dich an, El. Mich zu unterhalten, wird nicht günstig."



Ellie wird rot bei der Vorstellung, Jadyn zu heiraten. Aber natürlich versteht sie auch, dass es als Witz gemeint ist. "Klar, meine Werke werden sich für Millionen verkaufen.", grinst Ellie nur.

"Da habe ich keinen Zweifel." In dem Blick des Jungen liegt plötzlich ein warmer Glanz, als er sie anschaut. Seine Worte klingen ehrlich - viel zu ehrlich, um nur ein oberflächlicher Flirt zu sein.

Ellie lächelt. Sie mag es, wenn man ihr Komplimente macht. Aber wenn Jadyn derjenige ist, der sie macht, umso besser. "Dann kann ich mir auch mal die Urlaube leisten, die ich gerne machen würde.", sagt sie.

"Nimmst mich mit?", fragt er schelmisch.

"Du bist das erste, was ich einpacke.", lächelt die Teenagerin.

"Das gefällt mir." Jadyn macht einen Schritt näher an Ellie heran - so, dass sie sich beinahe berühren. Er beugt sich zu ihr herunter, sein Blick lässt sie nicht los.

Die Blauhaarige fühlt, wie es ihr heiß wird. Am liebsten hätte sie Jadyn jetzt geküsst, doch sie traut sich noch nicht.



Einen Moment lang scheint die Zeit stehen zu bleiben. Gerade als er seine Lippen auf ihre legen will, ertönt hinter ihm eine Stimme:
"Jo, Jay. Sollen wir mal mit Karaoke starten oder was?"
Karlotta registriert viel zu spät, dass sie in eine ungünstige Situation hineinplatzt. "Ehm, sorry... Ich wollte nicht stören.", grinst sie, halb verlegen, halb amüsiert. "Karaoke kann warten." Sie dreht sich abwinkend herum. "Weiter machen."
Jadyn richtet sich auf und räuspert sich. "Ich schau mal eben nach oben, was Jordyn treibt."

Bea sieht zu Charlie. Beim Kickern hatte Bea keine Chance gehabt. Aber bei Karaoke schlägt sie sich vielleicht besser. Singen liegt ihr ja zumindest. Da ihr die Asiatin den Blick auf Ellie verdeckt, erkennt sie allerdings nicht, wie die Situation gerade aussah und hört nur die Worte.

"Hui,", stöhnt die Asiatin, als sie zurück kommt. "Das war mal richtig daneben."

Ellie sieht zu Charlie. Was fällt der ein, so eine Situation zu unterbrechen? Doch sie unterdrückt ihre Enttäuschung. Zum einen möchte sie auf Jadyns Party nicht für schlechte Laune sorgen, und zum anderen weiß sie, dass es keine böse Absicht gewesen ist. Hoffentlich gibt es irgendwann wieder die Chance dazu..




(in Zusammenarbeit mit @Murloc, @Ripzha, @Spatz und @RivaBabylon)


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23.04.2023 17:32 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 21:12)
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Vero - letzter Post
Shane - letzter Post

Charaktere: Jadyn, Jordyn, Ellie, Nouki, Tani, Vero, Shane, Artjom, Charlie, Bea
Titel: Keine Party!


————— Bar —————


Artjom umrundet die Bar und taucht dahinter ab. Kurz darauf kann Nouki sehen, wie eine Hand ein Glas auf die Arbeitsfläche stellt und gleich darauf ein zweites. Es klirrt ein wenig, während er die Auswahl studiert. Als er aufsteht, eine Flasche in beiden Händen musternd, fragt er Nouki: „Hast du dich schon mal gefragt, wie Gefühle schmecken würden, wenn sie ein Lebensmittel wären?“ Unschuldig grinst er sie an. „Ich hatte grade den Gedanken, dass Hass wahrscheinlich nach Alk schmeckt.“ Er zeigt ihr die gewählte Flasche und stellt sie dann ab. Kurz darauf verschwindet er wieder unten und das Klirren beginnt von vorn.

Interessiert die Vorgänge im Raum beobachtend, vor allem Ellie und Jadyn an der Bar, dreht sich Nouki überrascht wieder zu Artjom. So was Philosophisches hat sie nicht erwartet. Verliebt schaut sie ihn einen Moment an und denkt darüber nach, was er gerade gesagt hat. "Also nach gestern hätte ich gesagt.." Ihr Blick geht, kurz Erinnerungen abrufend, ins Leere. "Genussvoller Nervenkitzel schmeckt nach Alkohol." Sie beißt sich kurz auf die Lippe, weil sie grinsen muss und lehnt sich dann auf den Tresen, um ihm beim herumkramen zu zu schauen. "Und Freude." Vielleicht hilft ihm das, seinen eigenen Grund fürs Trinken an dem Abend zu vergessen. Dann überlegt sie weiter. "Hab ich noch nie drüber nachgedacht, spannende Frage, hm... Wut schmeckt auf jeden Fall nach Chillie."



Ein leises lachen kommt aus seinem 'Versteck', dann taucht Artjom erneut mit einer anderen Flasche auf. "Chillie, ja?" Er denkt lächelnd darüber nach, "Ich glaub, da kann ich mir auch Pfeffer drunter vorstellen. Freude... ne oder Glück schmeckt nach einer mega Pizza nach deiner Wahl, wenn du riesen Hunger hast." Er betrachtet die zweite Flasche und dann Nouki. Er legt eine Handfläche auf den Kopf einer Flache und sagt: "Willst du lieber was Süsses, Süffiges...?" die Hand klopft auf die andere Flasche, und er fährt mit spannungsgeladener, betonender Erzählstimme fort; "Oder willst du den Hass schmecken, wenn er versucht dich auszunocken? Ah Sorry... ich mein den Nervenkitzel." Er grinst.



"Ich bin für Nervenkitzel." antwortet Nouki lachend und sieht Jadyn nach, der Ellie stehen gelassen hat und die Treppe nach oben geht. Irgendwas war da grade mit Charlie. gleich mal Ellie ausquetschen
Artjom nimmt die eine Flasche und schenkt in beide Gläser das selbe ein. "Und die Frage aller Fragen... wonach schmeckt," er stellt das Glas vor ihr ab und blickt sie schief lächelnd an, "Lust...?" Er beisst sich auf die Zunge und muss dabei an ein schmelzendes Vanillesofteis in einem Hörnchen, was über ihre Hand rinnt, denken. Sein Lächeln wird noch etwas verwegener.



Lust? Oh, da kann einem ja vieles einfallen. Nouki legt einen Finger an die Nase, tippt mit leicht geschürzten Lippen ein paar Mal daran und sagt: "Nach dem Moment, wenn man diese zarten Schokokugeln zerbeißt und die Füllung auf die Zunge fließt, und sich mit dem Schokoladenaroma mischt, mmmh.. oder warte...nein, nach Eiswürfel mit Minze…in einem Drink, nach dem Klettern, bei 30 Grad im Sommer...erst auf die Stirn, dann lutschen und kühl die Kehle hinab rinnend." Vergnügt schaut sie ihn an und hebt ihr Glas. Die braune Flüssigkeit darin riecht leicht würzig und etwas scharf. Sie ist schon neugierig, was Artjom ihr da serviert.
Mh.. diese Wortwahl. Artjom stellt es sich bildlich vor und grinst. „Dann auf die Lust.“ Er stösst sein Glas gegen ihres und sieht sie an, während er daran nippt.

* * * * * * * * AN DER TÜR * * * * * * * * * *

Shane freut sich darauf Jordyn zu sehen, und darauf ihm Vero vorzustellen. Allerdings hat er etwas Sorge davor, was er gesagt hat. Sein Bruder hat Leute von seiner Schule eingeladen. Shanes Schule. Und er ist nicht sicher wer. Unbewusst greift er nach Veros Hand neben sich und steuert mit steigender Nervosität die Haustür an. Er lächelt Vero verlegen an und nickt, um ihr zu sagen, dass sie Klingeln kann. Angespannt drückt er ihre Hand etwas mehr, sich ermahnend, ihr damit nicht wehzutun.
Vero freut sich den Abend mit ihren Freundinnen, sowie selbstverständlich mit Shane zu verbringen. Als sie vor der Haustür stehen, bemerkt das Mädchen, wie angespannt der Junge ist. Sie sieht ihn liebevoll an und haucht ihm ins Ohr: "Keine Angst, du bist nicht allein hier. Wir genießen einfach den Abend."



Tani öffnet die Tür. Als sie Vero sieht, kreischt sie wie ein Schulmädchen. Die Freundinnen umarmen sich herzlich. Dann wendet sich die Rothaarige an Shane. "Hallo Shane, schön, dass du da bist." Nach einer kurzen Überlegung geht sie den Schritt und umarmt auch ihn. Da er vermutlich Veros Freund wird, möchte sie ihn herzlich Willkommen heißen und zeigen, dass sie ihn akzeptiert und die Gerüchte über ihn nicht glaubt.



"Shane, mein Freund." Jordyn tritt näher, als er mitbekommt, wer gerade eingetroffen ist. "Ich freue mich, dass du hier bist. Und ich höre, du hast jemanden mitgebracht." Neugierig schwenkt er den Kopf um einige Grad zur Seite und versucht etwas von der Begleitung des Vampirs einzufangen.



Die Blondine ist sehr glücklich, ihre Sandkastenfreundin wiederzusehen. Schmunzelnd verfolgt sie die Begrüßung zwischen Shane und ihr, als ein Junge sie alle anspricht. Dieser ist ihr unbekannt. Aufgrund seiner Gestik, bemerkt Vero, dass der Junge irgendwas hat. Sie kann noch nicht sagen was, aber üblich ist seine Bewegung nicht. "Hi. Ich bin Vero. Danke für die Einladung", antwortet sie ihm freundlich.

Shane ist etwas erstaunt, vor allem darüber das Tania ihn umarmt. Dabei versteift er sich ein wenig. Als Jordyn dazu kommt fühlt er sich so erleichtert. Mein Freund. Er hört das so gern und Shane lächelt. "Vero, das ist Jordyn. Ein guter Freund von mir." Mein bester Freund. sagt er stolz.

Tani ist indes überrascht, dass Shane und Jordyn sich bereits kennen. Da würde sie ihn später nochmals zu befragen. Die Angesprochene erwidert die Geste und ergreift mit der gesunden Hand die des Gastgebers. "Ich weiß zwar nicht, was Shane alles von mir erzählt hat", witzelt sie. "ich hoffe aber nur gutes." Sie lächelt den Vampir verliebt an. Shane spürt. dass er rot wird und sieht verlegen lächelnd zur Seite.



"Nur das Beste." , bestätigt Jordyn. "Kommt bitte rein. Die anderen sind schon im Keller. Tani kann euch den Weg zeigen."
Lächelnd zeigt die Rothaarige Richtung Keller. "Kommt mit." Sie geht mit den anderen nach unten. Vero hat weiterhin Shanes Hand ergriffen. Sie streichelt mit dem Daumen über seinen Handrücken.

Ellie sieht, wie die drei runter kommen. Sie freut sich Vero zu sehen und läuft gleich auf sie zu. "Hi!", sagt sie und umarmt die Freundin. Als sie Shane sieht, kommt ein schlechtes Gewissen hoch. Dafür, dass sie die Beißer-Gerüchte einst geglaubt hat, fühlt sie sich nun schuldig. Sie geht zu ihm. "Und Shane... tut mir leid... dass ich dir nicht ganz vertraut habe. Ich weiß mittlerweile, dass du das nicht warst mit der Beißer-Geschichte."



Die Teenagerin freut sich über das Wiedertreffen mit Ellie. "Schön, dass du auch da bist", sagt sie liebevoll. Sie lässt Shane nicht los. Vorerst. Shane nickt Ellie dankbar zu. Er würde ein 'Ist schon okay' antworten, aber er will nicht. Mit ein wenig Herzklopfen hält er Veros Hand und lächelt. Das Nicken genügt Ellie.
Jordyn kommt die Treppe herunter, bleibt auf dem unteren Drittel stehen und lauscht in den Raum hinein. Die Musik ist gerade leise genug, dass er die verschiedenen Stimmen einordnen kann. Er holt tief Luft und macht die letzten Schritte, bis er das Laminat unter der Sohle spürt. Gerade, als er in den Raum hineingehen will, bemerkt er seinen Bruder, der eilig die Stufen herunter trampelt und ihm die Hand auf die Schulter legt. "Vier auf der Tanzfläche, zwei am Kicker, zwei an der Bar." , flüstert er ihm zu und geht weiter. Jordyn huscht ein dankbares Lächeln über die Lippen, bevor nun auch er in den Raum geht - auf die Tanzfläche zu.

"Habt ihr schon Getränke?" , fragt Vero die Freundinnen. Sie hat etwas Durst. Dann dreht sie sich zu Shane und lächelt.
"Bis jetzt noch nichts, ich war bis eben mit Jordyn oben." , sagt Tania und schaut zur Bar. "Lass uns was holen. Jungs, wollt ihr auch was?" , fragt sie gen Shane und Jordyn. Jadyn kommt von der Seite dazu. "Hier in den Fässern ist Mädchenbier." , erklärt er. "Charlie hat eins schon angefangen. An der Bar gibts die harten Sachen."



Er legt seinem Bruder erneut die Hand auf die Schulter. "Traust du dich?" , fragt er grinsend. Jordyn seufzt leicht, stimmt aber zu. Ein kameradschaftliches Klopfen auf den Rücken ist die Belohnung. "Noch jemand vom guten Rum?" , fragt er dann in die Runde. "Machst mir einen Cuba Libre?", fragt Vero grinsend den Gastgeber.

Shane sieht zweifelnd von Vero zu Jordyn. Er hatte schon immer Respekt vor Drogen aller Art und sei es nur ein Bier. Das Jordyns Bruder provokant 'Mädchenbier' gesagt hat verunsichert ihn. Machts ihn schwach, wenn er nicht will? Er darf nicht schwach wirken. Schon gar nicht vor Vero. Also stimmt er genau wie Jordyn einfach nur knapp zu.

Seine Freundin sieht zu ihm. Sie geht auf auf Shane zu und flüstert ihm ins Ohr: "Verträgst du das? Wegen der Sims-Nahrung-Sache." Sie ist aufrichtig besorgt um ihren Freund. Shane bekommt leicht eine Gänsehaut als Veros Worte in sein Ohr wispern, aber die Anspannung bleibt. Er nickt ihr zu und versucht zu lächeln "Das ist nicht das Problem." meint er leise zweifelnd.



"Was beschäftigt dich?" , sie gibt ihm zur Aufmunterung einen Kuss auf die Wange. Shane ist gerührt von ihrer Sorge, richtet sich auf und schüttelt beschwichtigend den Kopf. "Ach, alles gut." Er lächelt sie an und fühlt sich plötzlich so erwachsen. Er hat die Frau seiner Träume neben sich, die ihn auf die Wange küsst, deren Hand er hält, und die er zu ihrer Beruhigung anlügt. Gleich kriegt er seinen erwachsenen Drink und hofft inständig, dass dieser nichts mit ihm anstellt. Er atmet einmal tief ein und aus. Er hat so eine riesen Angst sich auf irgend eine Art zu blamieren. So wie er es schon aus der Schule kennt. Und Vero gleich noch mit dazu, weil sie zu ihm steht. Er wendet den Blick zu dem bunten Mädchen, das von Jadyn aufgefordert wird, und der Karaokebar. Na dann...

Vero sieht Shane an und nickt. "Dann bin auch ich beruhigt", sagt sie ehrlich. Als die Karaokebar los geht, grinst sie. "Dann legt mal etwas Rock oder Metal auf! WOO-HOO!" , ruft sie und geht selbstbewusst an die Karaoke-Maschine. Dass sie nicht singen kann, weiß sie.



Auch Bea begrüßt die Neuankömmlinge. Sie war zu weit weg, als Vero die Frage nach den Getränken gestellt hat, aber nun, da sie näher gekommen ist, bekommt sie Jadyns Antwort mit. Sie sieht zu Charlie. "Lassen wir uns das mit 'Mädchenbier' gefallen?" , fragt sie grinsend.
"Ach, was." , winkt die Asiatin lachend ab. "Das sind nur Sprüche. Der trinkt da keine zwei Gläser von und ist blau, wie ein abgeklemmter Hoden."



Da muss Bea einfach lachen. "Mit Hodenproblemen müssen wir uns jedenfalls nicht rumschlagen."
"Na, das wäre es auch noch. Hässlichen Schrumpeldinger."

"Ich höre, Chucky will zuerst singen." , dreht sich Jadyn breit grinsend zu seiner Freundin um und schaltet die Karaokeanlage ein, bevor er zur Bar zu Artjom geht.

Tania ist sich noch nicht sicher, was sie trinken soll. Für den Anfang entscheidet sie sich für eine Cola. Ob Alkohol aktuell die Lösung ist, wo sie sich doch noch nicht sicher ist, wie es weiter gehen soll? Leise entfernt sie sich von der Gruppe, um sich ein Glas zu holen.

Karlotta drückt auf den Knöpfen herum und einen Augenblick darauf erklingen die ersten Töne von "Hells Bells". Die zierliche Teenagerin grinst breit und krempelt sich die imaginären Ärmel hoch, bevor sie in den furchtbarsten Klängen ins Mikrofon quietscht.



Genau Veros Geschmack. Sie grölt laut mit und lacht dabei.

Jordyn dreht lachend den Kopf zur Seite. Für sein feines Gehör ist die Kulisse alles andere als angenehm. Aber er freut sich, dass die Gäste, ihren Spaß haben. Als Jadyn mit den Getränken zurück kommt, jubelt er Karlotta zu, drückt Vero den Cuba Libre in die Hand und beugt sich kurz zu ihr vor. "Ich bin übrigens Jadyn. Willkommen und viel Spaß. Und prost." Er stößt sein Glas gegen ihres und macht einen Schritt weiter zu seinem Bruder, um ihm sein Getränk in die Hand zu geben. Zuletzt reicht er auch dem Vampir den Rum und nickt ihm fröhlich auffordernd zu.

Auch Bea muss grinsen. Sie selbst kann wohl besser singen als Charlie, aber das macht ja nichts. Das ändert nichts daran, dass sie Charlie immer sympathischer findet. Vielleicht kann sich doch mal eine gute Freundschaft entwickeln. Bei Veros Clique fühlt sie sich eher wie das fünfte Rad am Wagen.



Während die anderen ihren Spaß an der Karaokemaschine haben, hat sich Tania in den Nebenraum verzogen und sitzt auf dem Sofa. An die Bar wollte sie nicht, da waren ihr zu viele Sims. Insbesondere Artjom und Nouki. Es ist kein Geheimnis, dass die Rothaarige eine Schnapsdrossel ist. Es würde sicherlich nur unnötig Rederei geben, wenn sie diesmal nicht ihrem Ruf nach handelt. Sie holt ihr Handy heraus und surft etwas herum.



Vero nimmt einen großen Schluck vom Getränk. Der Rum und die Cola harmonieren perfekt zusammen. Der erste Schuss ist gesetzt und das Mädchen wird nun richtig warm. "Komm, lass uns noch eins singen!" , ruft sie der Mitstreiterin zu. "JETZT GEHT ES HIER AB! WOO-HOOO!" Sie sucht sich das nächste Lied aus.



Sie fängt dabei an zu Headbangen und singt selbstbewusst den Text.



Ellie jubelt ihrer Freundin zu. Mittlerweile hat auch sie etwas Selbstbewusstsein sammeln können... und in Selvadorada hatte sie an der Karaokemaschine mit Nouki zu Nirvana gesungen. Aber so laut rumzurocken würde sie trotzdem noch Überwindung kosten. Vero hingegen scheint kein Problem damit zu haben. Als die Blondine fertig ist, lächelt Ellie. Sie ist stolz, mit Vero befreundet zu sein.

"Jetzt ich!" , sagt Bea und stellt sich an die Karaokemaschine. "Gibt es denn etwas, was ihr hören wollt? Ich möchte mich gerne selber überraschen lassen, welches Lied es wird, und daher liegt die Entscheidung bei euch. Macht doch mal Vorschläge." Wenn keine Vorschläge kämen, würde sie sich dann allerdings doch selber etwas aussuchen. Aber so haben die anderen die Chance, ihr was Schwieriges aufzutischen und ein klein bisschen Herausforderung kann ja auch nicht schaden.



Lachend ruft Vero: "Wie wärs mit Barbie Girl?" Das ist allerdings nicht ernst gemeint.

"Heintje!" , ruft Jadyn.

Mit einem "Ernsthaft"- Blick sieht Vero zu Jadyn. Der Gastgeber hält sich den Bauch vor Lachen, als ihn die Blicke und Rufe der anderen treffen.

Nouki hat schon Veros Auftritt bewundert und beklatscht und sieht nun zu Artjom. Der Rum steigt ihr gerade ordentlich zu Kopf und Jadyns Zwischenruf lässt sie übermäßig kichern. "Jaaa!" ruft sie winkend. "Maaaamaaa!" ergreift Artjoms Hand und zieht ihren verblüfften Freund mit sich in Richtung Bea. "Ich sing mit dir mit." Unterwegs umarmt sie kurz Vero, winkt Shane fröhlich zu, lässt dann Artjom einfach stehen und saust wie ein Wirbelwind zu Bea, um sich das zweite Mikro zu schnappen. "Guck mal ob 's das gibt, sonst kann ich's auch auswendig." sagt sie lachend und wiegt sich schon in einem imaginären Schnulzentakt.



Artjom kommt neben Shane zum Stehen und beobachtet, genau wie er, was passiert. Oh mann. Er trinkt, während Shane grade mal an dem Drink gerochen hat. Nouki verträgt weniger als er dachte.

Bea sieht zu Nouki. Eigentlich wollte sie auch mal bei irgendwas glänzen können und zeigen, dass sie auch singen kann ... nicht so gut wie Lashawn vielleicht, aber besser als die meisten. Dank ihres Meersim-Erbes. Dass Nouki ihr die Show stiehlt, war nicht geplant. Doch Bea lässt sich nichts anmerken. Macht ja eigentlich auch nichts. "Okay, aber danach mach ich auch solo was." , sagt sie daher. Und im Grunde freut sie sich auch über Gesangsunterstützung, denn gemeinsam macht es immer mehr Spaß. Sie sucht das Lied raus und gibt gemeinsam mit Nouki den Schlager zum Besten.



Nicht ihr Musikgeschmack, aber sie hatte sich ja dazu entschieden, auf die Musikwünsche der anderen zu hören... wie ernst gemeint (oder eben nicht) diese auch sein mögen. Bevor sie jedoch solo etwas singt, wartet sie die Reaktionen auf das Duett ab.

"Dass es auf Erden nur die eine gibt, die mich so heiß geliebt-Maaaamaaa!" macht Nouki vor Bea einen Kniefall und schmachtet sie an.



Dann schunkeln sie weiter im Takt. Als es zu: "Maaamaa-du sollst doch nicht um deinen Jungen weinen." kommt, singt sie direkt Artjom an und wirft ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, bevor sie sich mit einem Schmunzeln wieder Bea zuwendet. Schließlich verneigen sie sich, was einen unverhofften, kleinen Schwindelanfall bei Nouki auslöst. Sie lächelt tapfer Bea an und hält sich kurz darauf an Artjoms starker Schulter fest, die ihr jedenfalls gerade so vorkommt.

Vero hält sich die Ohren zu. "Stop, das wird zu viel für mich!", lacht sie, während sie ihren Worte die nötige Dramaturgie Ausdruck verleiht. Hilfesuchend geht sie zu Shane und lehnt sich an ihn.
Shane legt einen Arm um Vero die, sich versteckt und muss dank ihrer positiven Energie sogar ein wenig lachen. Unbedacht trinkt er aus seinem Glas und bereut es sofort. Baah! Widerlich! Er verzieht das Gesicht und hustet unterdrückt. Artjom hat die Augen leicht zusammengekniffen und wirkt höchst skeptisch bei dem Song. Nouki könnte ihr Sprachorgan viel sinnvoller einsetzen.

Während Jadyn lachend jubelt, bekommt er von hinten einen Stoß in die Schulter. Karlotta holt sich gerade mehr von dem "Madchenbier" und faucht ihn gespielt wütend an: "Das ist deine Schuld, du Honk!"

Jordyn seinerseits bewundert die Stimme des großen Mädchens. Dass das Lied selbst kaum zu ertragen ist, kann er dabei gut ausklammern.



Vero bemerkt Shanes Mimik und schmunzelt. Shane ist einfach so ... mega ... süß ... Ihr Herz geht auf. "Magst mal den Cuba Libre versuchen?" , fragt sie ihr Herzblatt. Der Vampir nippt an ihrem Getränk. Das selbe mit Cola verdünnt. Nicht mehr ganz so schlimm, aber gut ist anders. Er kann sich nicht entscheiden, ob er den Kopf schütteln oder nicken soll und so wird eine Art Kreisbewegung daraus und er lächelt. "Ja... besser."

Von hinten wird dem Blonden ein Becher gereicht. Karlotta lächelt ihn freundlich an. "Das schmeckt nicht ganz so zum Kotzen. Probier mal. Und hör nicht auf den Halbstarken." Sie deutet mit einer verrückten Grimasse auf Jadyn. Shane wendet sich ihr zu, aus den Gedanken gerissen und blickt auf den Becher. Er nimmt ihn mit der freien Hand, streckt den Kopf etwas aus und nippt daran. Bier. Das brennt nicht so. Er nickt verlegen und dankbar. "Danke.." Vero nickt. "Du musst niemanden was beweisen. Daher trinke das, was dir zusagt", dies meint Vero ehrlich. Für sie hat Shane sich bereits bewiesen. Als Bea singt, feuert sie die Mitschülerin an.

Bea muss grinsen. "Hey, ich sagte doch, ihr dürft euch was wünschen. Nicht meine Schuld, dass ihr seltsame Wünsche habt!" Erneut lacht sie. "Aber ich glaube, für alle ist es am besten, wenn ich nun doch selber was aussuche." Sie überlegt eine Weile, und entscheidet sich dann für ihr Lied.



Nicht unbedingt etwas, das die Singstimme hervorhebt, aber der Spaß ist im Vordergrund. Ellie hört nur zu. Im Moment will sie jedenfalls noch nichts selber singen.



Als Bea singt, feuert Vero die Mitschülerin an. Rock und Metal ist einfach ihr Ding.



Als sie fertig ist, blickt Bea zu Shane. Es war eher Zufall gewesen, dass sie dieses Lied gewählt hat. Hoffentlich bekommt Shane es jetzt nicht in den falschen Hals. Doch sie sagt nichts. Shane verliert sich in seinem Blick auf Vero. Er hört nicht wirklich der Musik zu sondern sieht dieses unglaublich nette Mädchen, wie sie jubelt und gen Bühne die Faust reckt.

Vero geht auf Ellie zu. "Komm, jetzt bist du dran!" , fordert sie die Freundin auf. Ellie betrachtet ihre Freundin. "Aber nur, wenn wir was im Duett singen." , sagt sie. "Vielleicht Barbie Girl, schließlich hat Bea was anderes gesungen." Dabei muss Ellie aber auch grinsen. Auch sie hat kapiert, dass Veros Vorschlag nicht ganz ernst gemeint war.
Mit einem gespielten: "Oh Jesus", nickt Vero und die Mädels fangen an den Klassiker zu singen. Wobei Vero den Part von Ken übernimmt und eine tiefe Tonlage singt.



Nouki feuert die Freundinnen an und trällert fröhlich mit, vor allem den Refrain in Artjoms Ohr.

Jadyn betrachtet die beiden amüsiert. Und trotzdem sitzt ihm ein nerviges Gefühl im Nacken, als er Ellie ansieht. Er könnte Charlie für die Unterbrechung ohrfeigen. Aber dann würde sie ihn ohne Mühe zusammenhauen. Sein Blick springt kurz zur Asiatin herüber und bleibt eine Sekunde zu lange bei ihr. Sie liest in ihm, wie in einem Buch und schielt schmunzelnd zu Ellie herüber. Mit diesem Mädchen muss sie sich unbedingt unterhalten.



Ellie bemerkt nichts von Charlies Blick. Der Song ist albern gewesen, aber gerade deshalb hatte sie soviel Spaß damit, mit Vero zu singen.
Umarmend verlassen die Freundinnen die Karaoke-Anlage. "So, was machen wir als nächstes?" , fragt Vero in die Runde.

Jadyn schaltet die Karaokemaschine aus und die Anlage wieder ein. "Wie wäre es mit ..." , ein breites Grinsen legt sich auf sein Gesicht, "... Wahrheit oder Pflicht?"



Vero schaut erst zu Jadyn, dann zu Shane. Einerseits hat sie auf so einen Klassiker mega Bock, anderseits möchte sie ihren Freund nicht in falsche Verlegenheit bringen. "Also, ich bin da offen", sagt sie neutral.
Vero geht zu Shane und fragt ihn: "Ist Wahrheit oder Pflicht für dich ok?" Für sie ist es sehr wichtig, dass sich Shane wohlfühlt.
Shane schaut in die Runde. Er würde so gern mit Jordyn Blicke austauschen, um sich zu stärken aber... er hebt eine Schulter und nickt. "Ich denk schon, ja."

Da es ruhig geworden ist, steckt Tania ihr Handy ein und geht zurück zur Gruppe. Sie stellt sich neben Jordyn.

Wahrheit oder Pflicht. Classic. Artjom hat das in seinem Leben nur einmal gespielt und das unfreiwillig. Weil seine Mutter ihn in diese dämliche Gruppe mit Kindern gesteckt hat, die ihn gar nicht bei sich haben wollten, weil er ein blöder Streber war. Er verdrängt die Erinnerung. Die Gäste setzten sich in einen Kreis auf den Boden und Artjom stellt eine Flasche in die Mitte.

Tja.... "Soll ich anfangen?" fragt er und stellt sein leeres Glas ab. Er kriecht in die Mitte und dreht die Flasche. Shane sieht zu Vero. Er kennt das Spiel nicht wirklich. Er trinkt, verstohlen in die Runde linsend, vom Mädchenbier, obwohl er gar nicht will.

Die Flasche in der Mitte dreht sich und der Hals zeigt auf Jadyn. Arjom blickt auf und setzt sich zurück. "Wahrheit oder Pflicht." fragt er mit einem Grinsen.



"Wahrheit, Kollege." , antwortet er trocken.

Artjom schaut ihn an. In seinem Kopf formen sich ein paar Worte. Was könntest du uns Peinliches von dir erzählen? Er schaut zu Ellie, die offensichtlich in ihn verschossen ist. Sein Blick streift auch kurz Tania, von der er seit Halloween so gut wie nichts mehr weder gehört noch speziell gesehen hat. Die Gerüchteküche brodelt trotzdem. Allerdings ist es nicht besonders klug die Leute hier gleich zu Anfang schon in die Pfanne zu hauen so... "Wie verlief dein unangenehmstes Date?"

"Mies, Alter." , grinst der Gefragte ihn an. Er nimmt einen großen Schluck aus dem Glas und überlegt kurz. In diesem Moment ist er ganz froh, neben Ellie zu sitzen. So fällt es ihm leichter, sie und ihre Blicke zu ignorieren. "Das mieseste Date ...," , beginnt er, "da war ich mit einem Mädchen in SanMy verabredet. Aber mir ging es nicht richtig gut. Ich dachte, das legt sich, hat es aber nicht. Wir haben uns im Kino getroffen und ich hab geschwitzt wie ein Schwein. Und als der Film los ging, hab ich ihr ins Popcorn gereihert." Er nimmt noch einen Schluck. "Hat sie irgendwie nicht so richtig angeturnt." , schiebt er mit nachdenklichem Ton hinterher, während er das Gelächter über sich ergehen lässt.



Ellie starrt Jadyn an. Bei dieser Geschichte muss sie an ihr eigenes Kinodate denken. Offenbar hat er gelernt... denn bei ihr hat er nicht ins Popcorn gereihert. Allein der Gedanke daran ist schon widerlich. Sie fragt sich, mit wie vielen Mädchen er schon vor ihr Dates hatte, sagt jedoch kein Wort.

Jadyn gibt sich die größte Mühe, nicht zur Seite zu sehen. Ellie darf auf keinen Fall mitkriegen, wie unangenehm ihm zumute ist. Also beeilt er sich, den schwarzen Peter weiterzugeben und dreht die Flasche. Neun Augenpaare sind gebannt auf das Stück Glas gerichtet, als es bei Karlotta zum Stillstand kommt.

Das zierliche Mädchen lässt den Kopf auf die Brust sinken. Das kann was werden. "Du kennst die Frage, Chuck." , grinst Jadyn. Karlotta muss nicht überlegen. Zu leiden hat sie ohnehin. Aber dass der ein intimes Geheimnis aus ihr herauszwingt, wird nicht passieren. Daher wählt sie Pflicht. Der Junge wirkt fast ein wenig enttäuscht darüber, beginnt aber zu überlegen. Telefonstreich? Zu kindisch. Hemd ausziehen? Nett, aber zu banal und vermutlich würde es sie nicht einmal stören. Ne Menge Rum in kurzer Zeit trinken? Sie hasst Rum und könnte alles voll kotzen - womit seine Geschichte wieder näher in den Fokus rücken würde. Jemanden küssen... Wen? Vielleicht später. Die Haare? Ist das zu fies? Würde sie das durchziehen, ohne herumzuzicken? Sie wirkt lässig, aber er weiß, dass sie durchaus eitel ist. Das Grinsen kehrt zurück und Karlotta seufzt. "Also?" , fragt sie herausfordernd. "Rasier dir die Haare ab." Die Asiatin schaut ihn aus großen Augen an. "Was??"



"Im Bad ist ein Rasierer. Ab mit der Matte."

Veros Augen werden groß. "Hast du sie nicht mehr alle?" , platzt es aus ihr heraus.

Artjom hebt die Brauen. Radikal. Und verzieht die Mundwinkel nach unten.
Der Gastgeber schaut kurz nach links zur Protestierenden, zwinkert ihr zu und lenkt den Blick zurück zu Karlotta. "Das ist das Spiel. Oder nimmst du doch lieber Wahrheit?" Das Mädchen stellt ihren Drink ab und steht auf. Wortlos geht sie ins Bad und bleibt eine Weile verschwunden.



Vero bleibt fassungslos der Mund stehen. Sie könnte zwar den Mut von dem Mädchen bewundern, aber ... mit so einer demütigenden Aktion macht WoP null Spaß ... Denn der Spaß sollte im Vordergrund stehen. Wenn ich ihn erwische, darf er sich seine Piep abhaken als Strafe ... Mal sehen, ob er das immer noch so lustig findet ...

Bea sieht Charlie nach. Ihr hatten ihre bunten Haare wirklich gefallen. Es ist eine Schande. "Das musste doch jetzt wirklich nicht sein!" , empört sie sich bei Jadyn. "Was soll der Trip?"

"Komm schon, Jay," , meldet sich nun auch Jordyn zu Wort, "du bist da echt ein paar Spuren zu hart. Geh zu ihr und halte sie auf."

Shane blickt in den Becher, den dieses freundliche Mädchen ihm gegeben hat. Das ist nicht fair und Veros Unmut überträgt sich auf ihn. Seine Augen funkeln Blau, wie bei einer Murmel hinter der ein Lichtkegel vorbei zieht. Er schaut zu Jordyn, was sein Gesicht ausdrückt und wieder zu Vero. Charlie ist schon im Bad und sie müssen jetzt diese Leere aushalten, weil sie nicht weiterdrehen kann. „Das ist schon gemein.“ traut er sich zu sagen. „Jordyn hat recht…“ Artjom sagt nichts, aber jemanden zu zwingen sich dir Haare abzuschneiden ist genau so Körperverletzung wie es selbst zu tun. Andererseits ist es „nur“ ein Spiel und es ist nicht so, dass sie verdroschen wird, wenn sies nicht tut. Von daher…. „Wir sollten eine Strafe einführen. Wer nicht antwortet auf die Frage oder die Pflicht erfüllt muss halt… trinken. Und gut ist..?“ Eine ‚harmlose‘ Alternative.



Wow. Nouki reisst die Augen auf bei dieser Aufgabe. Hätte es sie damit erwischt, wäre der Unterschied nicht groß aufgefallen, aber Charlie? Das ist hart und sie zieht das echt durch? Bei Artjoms Vorschlag nickt sie daher zustimmend. Er hat oft so diplomatische Ideen, das ist wirklich ein schöner Charakterzug an ihm.

Vero stimmt Artjom zu. "Das ist mir lieber, als irgendeinen Bullshit als Pflicht zu machen." Sie geht zu Shane, um in seiner Nähe zu sein.

Ellie betrachtet Jadyn. Dass er so eine Pflichtaufgabe stellen würde, hätte sie nicht erwartet. Hat er einen Machttrip, oder was ist das? Es gibt ihr ein wenig zu denken, sich in so einen Typen verliebt zu haben. "Jay, das muss wirklich nicht sein." , sagt sie ernst zu ihm. "Lass uns lieber Artjoms Vorschlag umsetzen." In der Zwischenzeit ist Bea Charlie gefolgt. "Warte noch!"

Artjom war kurz davor zu Jadyn zu sagen, wenn er nicht geht, geht er aber Bea ist losgelaufen. Er steht auf und holt sich und Nouki einen neuen Drink.

Gerade als Bea ins Bad kommt, wischt sich Karlotta die Haare vom fast nackten Oberkörper. Das Hemd hat sie ausgezogen und sauber auf die Kommode gelegt. Überrascht fährt sie herum und schaut in Beas Gesicht. "Na, wie findest du's?" , grinst sie.



An der Badetür bleibt Bea starr stehen. Was zum.. "Oh verdammt", stammelt die Grünhaarige. "Tut mir leid, ich wusste nicht..." Sie weiß nicht, was sie sagen soll und bleibt stehen. Doch Charlie scheint das Ganze locker zu sehen, was Bea nun etwas beruhigt. Sie betrachtet die Kleinere. Im Gegensatz zu ihr ist die Haut ohne Tattoos, zumindest was den Oberkörper betrifft. "Also, das steht dir ebenfalls.", muss Bea nun doch schmunzelnd zugeben.



(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon @Ripzha @Spatz @KFutagoh89 @simscat2 )


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23.04.2023 17:34 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 21:13)
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Hausmeister

Charaktere: Jadyn, Jordyn, Tania, Ellie, Bea, Karlotta, Nouki, Artjom, Shane, Vero
Geschichtsstrang: Keine Party! Teil 3


"Was habt ihr denn alle?" Jadyn zuckt mit den Schultern. "Es ist ein Spiel. Sie hätte sich umentscheiden können." In dem Moment verlässt Karlotta nach Bea das Bad. Sie geht auf Jadyn zu, der sie überrascht betrachtet und überlegt, ob er protestieren soll. Sein Respekt vor der Mitschülerin ist allerdings viel zu groß.
"Du hast nicht gesagt, dass alles ab soll. Wähle deine Worte nächstes Mal weise, Vollidiot." Sie gibt ihm einen kräftigen Klapps an den Hinterkopf und setzt sich wieder auf ihren Platz. "Und glaub ja nicht," , fährt sie mit ausgestrecktem Zeigefinger fort, "dass ich nicht sauer auf dich bin. Für die nächste Matheprüfung kannste allein büffeln, Mister 'Was ist das Gegenteil von Minus'."
Sie nimmt ihren Becher und trinkt ihn leer, bevor sie sich zur Flasche vorbeugt und dreht.



Artjom lacht, als er zurück kommt, über Jay und nickt Charlie anerkennend zu, „Sieht gut aus.“ , als er zum Platz kommt, zeigt die Flasche auf Seinen. Ach, scheisse…. Er reicht Nouki ihr Glas und setzt sich. „Na dann… Wahrheit.“

Auch Ellie ist erleichtert, dass es so ausgegangen ist. Sie lächelt bei dem Ergebnis und ist nun gespannt, was Charlies Frage an Artjom sein würde.

Karlotta legt überlegend den Finger ans Kinn. Was fragt man jemanden, den man zum ersten Mal sieht? Es darf intim sein, aber nicht gemein. Sie hat zwar eine große Klappe, aber ihre Mutter hat ihr immer wieder gepredigt, wie wichtig es ist, Respekt vor anderen zu haben. "Wenn du einen deiner Träume, also, die du beim Schlafen hast, wirklich geschehen lassen könntest ... welcher wäre es und warum?"

Artjom lehnt sich zurück auf die Hände gestützt und denkt kurz nach. Träume? Er ist froh, wenn er nicht träumt. Ausser vielleicht... er, vier Frauen, ein Bett. "Zu einfach." sagt er und sieht zu Charlie, "Dann wär ich Reich." Artjom richtet sich auf. "Dagobert-Mäßig, du weisst schon." Er grinst und zuckt die Schultern. "Ich träume nicht sehr häufig." ergänzt er, während er zur Flasche rutscht.
Die Flasche landet bei Tania. Artjom seufzt innerlich und setzt sich zurück. Freundlich neutral lächelt er sie an. "Na? Was wählst du."
Ihre Unsicherheiten überspielend lächelt die Auserwählte und sagt knapp: "Wahrheit."
Er mustert Noukis Freundin und wägt ab, wie ihre Antworten ausfallen, wenn er dies oder jenes fragt. Er muss ihr zugute halten, dass sie keine Anstalten gemacht hat, ihn vor Nouki in ein mieses Licht zu rücken, also könnt er es ihr mit etwas Einfachem danken. Außerdem würde er sich nicht beliebt machen, wenn er sie vor Vero, Nouki oder Ellie blamiert. Also was harmloses, "Wen von dieser Runde..." beginnt er nachdenklich und weisst in den Kreis, "würdest du heiraten, wen vögeln und wen umbringen?" , fragt er unschuldig lächelnd, im Glauben zu wissen, wer von den Anwesenden gekillt wird.



Nouki erschrickt bei Artjoms Frage und wirft einen schnellen Blick zu Tani, beinahe entschuldigend. Musste das unbedingt sein? Sie dreht sich ein bisschen weg von Artjom und nimmt einen großen Schluck aus ihrem neuen Glas. Irgendwie macht einen dieses Gesöff so angenehm luftig und locker. Kein Wunder, dass Chip so gern feiert. Sie hat nie so recht verstanden, wenn er ihr von Partys am Skateplatz erzählt hat, mit Blaze und Kumpels und wie es da ab ging. Aber das hier... Sie mustert die Flüssigkeit in ihrem Glas. Das hier ist, jetzt wo es nicht mehr so brennt und nur noch den Magen schön warm macht, ziemlich süffig.

Tania ist überrascht. Die Frage ist zwar nicht der Hit, aber sie hat mit durchaus Schlimmerem gerechnet. "Heiraten würde ich Vero." Sie lächelt ihre Freundin an. Dann wird's jedoch schwieriger. Geschlafen hat sie bereits mit Artjom und Jadyn. Außerdem sind ihre Freundinnen mit den beiden mehr oder weniger leiert. Shane ist mit Vero hier. Der einzige Single wäre noch Jordyn, aber das könnte mal wieder für weiteren Gesprächsstoff sorgen. Also entscheidet sie sich für.. "Mich, ich würde mich Vögeln. Und Umbringen? Aufgrund der Frisurensache gerade, entscheide ich mich für Jadyn. Dann muss sich Charlie nicht mehr rächen." Lachend schaut sie zwischen den beiden hin und her.

Anerkennend grinst Artjom Tania an. Clever. "Gute Wahl." feixt er auf die Aussage hin. Er würde auch sie vögeln. Vermutlich würde er Bea töten, weil er sie am wenigsten kennt und so sein Gewissen am wenigsten belastet wäre. Diese Charlie hat ihm eine einfache Frage gestellt, also ist sie raus. Oder den Beisser um Blaze einen Gefallen zu tun.... und heiraten.... Tja... Nouki, natürlich. Er blickt zu Tania und nickt. Definitiv so würd ers machen.



Shane denkt über die Frage nach und ist froh, dass er sie nicht beantworten muss. Er würde Vero heiraten und ganz bestimmt niemanden töten. Und das letzte… das kann er nicht beantworten und nippt verlegen am Bier.

Vergeblich wartet Jordyn darauf, seinen Namen zu hören. Vero ist also Tanis Lieblingssim von den Anwesenden. Die Liebe zwischen zwei wirklich guten Freundinnen ist vermutlich inniger, als die meisten Beziehungen. Aber sich selbst vögeln - ist das Diplomatie? Taktik? Oder findet sie ihn wirklich so unattraktiv, so langweilig, dass er nicht einmal in Frage käme? Er unterdrückt ein Seufzen. Er wird vermutlich niemals ein Mädchen ... eine Frau bekommen. Wer will schon einen wie ihn?

Zufrieden dreht Tania an der Flasche und es trifft Vero. "Wahrheit oder Pflicht?"

Nouki nippt zufrieden immer wieder mal an ihrem Drink und würdigt im Stillen Tanis Antwort. Sie ist schon ne coole Socke. Ein Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen, das sie in Richtung der Freundin schickt. Oh, jetzt hat's Vero erwischt.

Das Kompliment, dass Tani sie heiraten würde, lässt das Herz des Mädchens aufgehen. Mit einem "Aww", antwortet sie und wirft der Freundin einen Kuss mit der Hand zu. Als sie nun dran ist, atmet sie durch. "Ich nehme die Pflicht!" , sagt sie selbstbewusst.
"Trink ein Glas Bier also 0,5 Liter auf Ex." Grinsend sieht sie zu ihrer Freundin. Jetzt würde Vero sie sicher nicht mehr heiraten.

Uff, das ist nicht einfach. Vero nickt, nimmt sich ein Bier und setzt an. Sie schluckt, und schluckt und schluckt. Bis sie fast am Ziel aufgeben muss und hustet. "❤️❤️❤️❤️ ... total fail!" , murrt sie laut.
Anschließend dreht sie hustend die Flasche, die dann bei Bea stehen bleibt. "So Süße, sagst du uns die Wahrheit oder magst eine Aufgabe lösen?" , fragt Vero die Mitschülerin.
Bea überlegt eine Weile. "Na schön, ich nehme Wahrheit." , sagt sie schließlich. Hoffentlich wird die Frage jetzt nicht zu gemein werden.
Die Blondine überlegt und fragt dann: "Wenn du keine Nixe wärst ... welche okkulte Gestalt wärst du dann gern? Sogar ein herkömmlicher Sim?"
"Das ist eine interessante Frage." , sagt Bea. Ihr fällt auf, dass hier ja noch nicht einmal jeder weiß, dass sie ein Meersim ist. Spätestens jetzt nach Veros Fragestellung werden sie es wohl wissen. Aber Bea fühlt sich mittlerweile so wohl hier, dass es ihr auch gar nichts ausmacht, wenn die anderen das wissen. "Vampire haben die coole Fledermausgestalt", während sie das sagt, schielt sie zu Shane, "aber ich schätze, ich würde die Sonne zu sehr vermissen. Magierin, wie Miss Vanya klingt aber nach einer interessanten Alternative. Aber ich denke, dann wäre ich am liebsten ein ganz herkömmlicher Sim."
Vero nickt. "Und was wäre mit Fee oder so? ... Bin jetzt einfach neugierig ... Wenn ich was anderes sein könnte, wär ich gern ... hm ..." Sie sieht zu Shane. "Soll ich was mit Licht oder Finsternis nehmen? ... was meinst du?"
Shane sieht Vero zweifelnd an. "Ich ähm..." er schüttelt den Kopf. Er wär so gern normal und jetzt sind sie schon zwei Okkulte die den Weg des Normalen wählen würden, wenn sie könnten. Wenns Shane nicht umbringen würde, wäre ers schon längst. Er weiss nicht, was er Vero antworten soll. Ihm war gar nicht bewusst wie interessiert sie an anderen Wesen ist.
Sie nimmt seine Hand und lächelt.

Bea hört Veros Erzählung neugierig zu. "Ich kann mir unter Fee zu wenig vorstellen." , sagt sie und dreht die Flasche... die erneut bei Vero stehen bleibt. Darüber muss Bea lachen. "Vero, nimmst du Wahrheit oder Pflicht?"
"Wahrheit diesmal", antwortet sie fix.



Die Meerfrau überlegt. Die Frage, die Vero ihr gestellt hat, war fair und keineswegs gemein. Und so sollte sie ebenfalls fair bleiben. Soll sie fragen, ob sie Shane liebt? Doch mit einem Blick auf die beiden verwirft Bea die Idee. Wozu... es ist doch auch so schon eindeutig, was die beiden voneinander halten. "Welche Charaktereigenschaft von Shane gefällt dir am besten?" , fragt Bea stattdessen.
Lächelnd mit roten Wangen sagt Vero: "Das ist schwierig zu beantworten ... ich liebe so viel an ihn ..." Mit knallrotem Kopf ergänzt sie: "Wenn es nur eins sein darf, dann ist es seine Zuverlässigkeit. Er ist für mich immer da." Verliebt sieht sie zu ihrem Herzblatt.

Jordyn hat streckenweise Schwierigkeiten, dem Spielverlauf zu folgen. Er hört das leichte Schaben der Flasche auf dem Boden, Namen werden genannt und Stimmen ertönen aus verschiedenen Richtungen. Neben der Musik, die im Hintergrund läuft, klappern Gläser und Becher, hier und dort raschelt Kleidung und zwischendurch werfen unterschiedliche Flüstertöne Kommentare in die Runde. Doch als das Mädchen von dem Vampir schwärmt, hört der Blinde aufmerksam zu. Er merkt nicht, wie ihre Worte ihm ein zustimmendes Lächeln aufs Gesicht legen. In ihrer Stimme ist die Echtheit ihrer Gefühle deutlich zu hören und er freut sich aufrichtig für Shane, dass er ein so selbstbewusstes und starkes Mädchen an seiner Seite hat.



Spätestens jetzt ist es offiziell. Tania beobachtet ihre Freundin. Sie freut sich ehrlich für sie, doch die Erkenntnis, dass sowohl Nouki, Ellie als auch Vero so gut wie in festen Händen sind, macht sie traurig. Das hätte sie auch haben können, wenn sie nicht so einen Mist gebaut hätte.

Shane steigt das Blut in den Kopf. Alle starren sie an und trotzdem wird ihm warm ums Herz. Er lächelt sie mit seiner vertrauten Verlegenheit an und ist wie immer sprachlos. Er zieht sie in seine Arme und lächelt selig. Vero ist das Beste was ihm je passiert ist.
Vero gibt Shane einen liebevollen Kuss und dreht die Flasche. Sie bleibt bei Jordyn stehen. "Also W oder P?"

[/b]"Jetzt ist Schluss mit Zurückhaltung, Jor." [/b], kommentiert Jadyn - mehr, um seinem Bruder ein dezentes Zeichen zu geben, als etwas gesagt zu haben. Jordyn hatte genug Zeit, sich zu entscheiden. Die Aufgabe, die auf ihn warten könnte, muss er ablehnen. Sehenden Sims fällt es oft schwer, seine Grenzen einzuschätzen. "Wahrheit." , sagt er daher.

Vero nickt. Sie möchte ungern die Umarmung mit Shane lösen, daher bleibt sie bei ihm. "Also ...", überlegt das Mädchen. Sie möchte ungern etwas Blödes fragen. Immerhin kennt sie den Gastgeber nicht. Außerdem soll es lustig sein. "Was war das Verrückteste, was du je getan hast?"
Jordyn sackt erleichtert ein Stück zusammen. Diese Frage ist leicht zu beantworten. Ein zartes Lächeln legt sich auf sein Gesicht. "Das ist noch gar nicht lange her." , beginnt er. Sein Kopf ist halb gesenkt und seine Augen schauen ins Leere irgendwo in der Mitte der Runde. "Ich war mit einigen Leuten in Sulani. Und dort bin ich nachts von einer Klippe ins Meer gesprungen. Mit einem Freund zusammen. Meinem besten Freund."
"Du bist was??" Jadyn bleibt die Kinnlade offen stehen. "Alter!"
"Das war die gruseligste und coolste Sache überhaupt." , lacht Jordyn fröhlich.



Tania sieht den Freund ungläubig an. Bitte was? Das hat er gar nicht erzählt? Allerdings sagt sie dazu nichts.

Shane richtet sich etwas auf. Bester... Freund. Er hat es gesagt! Grade kann er nicht glücklicher sein und er drückt strahlend Vero etwas dichter an sich.

Vorsichtig beugt Jordyn sich vor und legt die Hand auf den Boden, um sie nach vorn von sich weg zu schieben. Als er mit dem Finger an das Glas stößt, greift er nach der Flasche und dreht. Das Geräusch des schabenden Glases verstummt und Jordyn neigt sich kaum merklich zu Tania herüber. "Wer ist es?" , fragt er leise.
"Ellie." , flüstert sie ihm zu. "Die Fast-Freundin deines Bruders."
"Ellie, also. Wahrheit oder Pflicht?"
Ellie entscheidet sich für Pflicht.
Jordyn senkt den Kopf und grübelt einen Moment. Dann springt sein leerer Blick in die Mitte der Runde und ohne eine Mine zu verziehen, sagt er: "Erzähle eine Geschichte über dich, ohne den Buchstaben E zu benutzen. Für jeden Fehler trinke einen Schluck. Und denke daran, dass E I auch mitzählt."

Ellie überlegt eine Weile. Sie fängt an mit... "Ich bin... grad nicht in San Myshuno, wo ich wohn'" Hoffentlich zählt das auch, wenn sie, wie umgangssprachlich üblich, das E von wohne wegfallen lässt. Sie muss eine weitere Weile überlegen, bevor sie fortfährt. "Toby, das Hundi, ist s..." Fast hätte sie 'sehr' gesagt, doch im letzten Moment kann sie sich zurück halten. Sie lässt das Wort nun einfach komplett weg. "... toll und warm. Ich bin froh darum. Fin." Das französische Wort für 'Ende' beinhaltet zum Glück kein E. Hoffentlich reicht das den Leuten als Geschichte. Sie dreht und die Flasche zeigt auf Nouki.
"Wahrheit oder Pflicht, Süße?" , fragt Ellie ihre Freundin.
Nouki bewundert gerade noch Ellies Geistesgegenwart und fragt sich, wie es um ihre eigene bestellt ist. Der zweite Rum ist auch lecker. Sie sinniert in ihr Glas hinein und sieht bei Ellies Frage überrascht auf. Dass die Flasche auf sie zeigt, hat sie gar nicht mitbekommen. „Pflicht.“ sagt sie spontan und muss grinsen.
Ellie muss eine Weile überlegen. "Hüpfe auf einem Bein um die Gruppe, ohne umzufallen. Zähle dabei jeden einzelnen Hüpfer laut mit, bis du wieder an deinem Sitzplatz angekommen bist." Was anderes ist ihr auf die Schnelle nicht eingefallen.



Nouki ist erleichtert, schließlich macht sie mit Leon oft genug Gleichgewichtsübungen für Parcour. Das dürfte kein Problem sein. Sie nimmt noch einen Schluck aus ihrem Glas, als wär's ein Energyriegel vor dem ersten Hindernis und drückt es dann Artjom in die Hand. Schon beim Aufstehen geraten die Leute, die neben ihr sitzen leicht in Schieflage..oder ist sie das selbst? Sie balanciert auf zwei Beinen aus und hebt dann eines zur Probe hoch. Moment...kurz mit den Armen ausgleichen..doch, es geht. Am besten ist's wohl, wenn sie möglichst große Sprünge macht, dann ist das schnell erledigt. "1!" ruft sie laut und springt. Charlie "..und 2!" ..Bea kommt in Sicht. "3!" an Bea vorbeieeeiii..wowowowooou...Arme rudern, Muskeln anspannen..gerade noch mal gut gegangen.. "4"..Ellies blauer Haarschopf verschwimmt für einen Moment, taucht dann leicht links wieder auf , nochmal hopsen wieso sind meine Knie so weich?..Bein wechseln.. "5!" Ellie das Victory Zeichen zeigen, vorbei [/b]"6!" [/b].. jetzt mit Schwung.. "7!" ..geht super mit dem anderen Beeeii...rechts kippeln, links kippeln..iiiieennnn.. "Noooo!" Mit einem Schrei verliert Nouki das Gleichgewicht und purzelt ungebremst in Jadyns Schoß, wo sie erstmal schwindlig und lachend liegen bleibt.

Der Brunette will sie auffangen, doch reagiert zu spät und so plumpst sie haltlos in seinen Schoß ... und in sein Getränk. Eine Hand liegt in Noukis Rücken, die andere landet an ihrem Hintern. Ein fester, praller und gut trainierter Hintern. Jadyn macht sich nicht die Mühe, die Hand dort weg zu bewegen und lacht das Mädchen charmant an. Ihr Körper ist warm und er erwischt sich bei dem Gedanken, wie es wäre, Ellie so im Arm zu halten. Nouki duftet nach Herausforderung und reflexartig beugt er sich ein Stück zu ihr herunter. Würde er normalerweise eine Situation wie diese schamlos ausnutzen und dem Mädchen einen Kuss schenken, hört er sich nur sagen: "Aufgabe nicht bestanden."



Ellie weiß, dass Nouki nicht mit Absicht das Gleichgewicht verloren hat. Dass sie ausgerechnet auf Jadyn gelandet ist, ist nun einmal so... Daher sieht sie keinen Grund dazu, eine Szene zu machen. Sie würde Jadyn noch unter vier Augen sprechen müssen, jedoch aus einem ganz anderen Grund.

Immer noch kichernd, rappelt sich Nouki wieder etwas auf, tatkräftig unterstützt von Jadyns Hand an ihrem Hinterteil, die sie gerade nur dankbar als Hilfestellung empfindet. "Wer sagt denn sowas?" gluckst sie vergnügt, als er sich leicht zu ihr beugt. Mittlerweile hat sie den Oberkörper wieder aufgerichtet, liegt aber noch. Ihre Sicht wird wieder verschwommener und sie versucht den Blick zu fokussieren, indem sie Jadyns Augen fixiert.
"Alle, die es gesehen haben. Und nicht so schnasselig sind." , grinst er spitzbübisch und bemerkt selbst einen leichten Schwindel, als er so zu ihr herunter schaut. "Also ... Alle außer dir." Sein Blick weicht kurz aus und er fügt hinzu: "Und Jor, aber der zählt nicht." Seine Finger kneifen kurz in ihre Pobacke, was niemand aus diesem Winkel sieht.

"Autsch." Nouki zuckt zusammen, setzt sich richtig auf und schnappt sich sein Glas, in dem noch ein guter Schluck Rum schwappt, wie sie mit inzwischen geschultem Blick erkennt. "Na gut..aber nachdem keiner festgelegt hat, was passieren soll, wenn ich das nicht schaffe.." sie hebt das Glas in Richtung Ellie, "..unterwerfe ich mich der Regel die besagt: Bei Nichterfüllung..Trinken!" Nouki prostet Artjom zu, der das vorhin so oder so ähnlich formuliert hatte und kippt den Rum in einem Satz. "Hallelujah, was für ein Gebräu." Sie grinst Jadyn heiter an. "Jetzt bin wohl ich dran mit drehen, hm?" Drehen, ja genau..die Flasche befindet sich ja in der Mitte des Kreises. Drehen...aber erstmal mich Sie legt Jadyns Hand von sich weg, sagt "Danke", muss selber darüber lachen und wendet ihm ihre Rückansicht zu, während sie sich vorbeugt und einmal schwungvoll die Flasche in Gang setzt. "Shane! Du bist dran. Wahrheit oder Pflicht?" fragt sie den Vampir, steht dann wenig elegant auf, schafft es aber relativ geradeaus bis zu Artjom. Nouki lächelt Vero und ihrem Freund zu und ist echt gespannt, wofür er sich entscheidet.



Artjom, der die Beine ausgestreckt Richtung Kreismitte und sich auf die Hände zurückgelehnt alles beobachtet hat, merkt man rein gar nichts an, während er so beobachtet. Vielleicht hat er darüber nachgedacht Jadyn 'freundlich' zu bitten die Hände von seiner Freundin zu lassen, aber irgendwie hätte er das nur aus Prinzip gemacht und nicht weil er sich wirklich daran stört. Nouki ist scharf, und soll er doch mal fühlen, was er nie haben wird. So offen wie Nouki Artjom gegenüber ist was ihr erstes Mal angeht, hat er absolut keine Angst, dass sie ihn so mir nichts dir nichts, Alk hin oder her, hintergeht. Dafür weiss Nouki inzwischen zu gut, was sie bei Artjom erwartet und er weiss sie steht drauf. Als sie bei ihm sitzt, macht er keine Anstalten sich zu bewegen. Dahingegen schreckt Shane ein wenig auf. Jetzt kommt er doch dran. Dabei hat er so gehofft Glück zu haben. Er denkt darüber nach. Er will sich nicht mit irgendeiner unbeholfenen Tat blamieren. Aber es ist Nouki und Nouki ist nett. Sie ist Veros Freundin. Sie wird ihm nichts Schlimmes auftragen... Oder? "..Wahrheit." entgegnet er ihr.

"Hm." In Noukis Gehirn kreisen verschiedenen Gedanken. Etwas wirr durcheinander, aber engagiert. Shane ist ein Vampir, was bewegt denn Vampire so? Sie denkt kurz an Viola und was sie mittlerweile von ihr weiß. Vampire leben doch ewig lang.. " Was würdest du tun, wenn du nur noch eine Stunde zu leben hättest?" fragt sie dann spontan und nimmt ihr Glas mit Rum wieder zu sich, dass neben Artjom am Boden steht.



Shane blinzelt. Darüber hat er noch nie nachgedacht. "Ähm..." stammelt er und denkt nach. Er müsste noch so viel erledigen. Er sieht zu Jordyn, dann zu Vero und wieder zu Nouki. Er würde wollen, dass keinem mehr den er mag, geschadet wird. Aber wenn er sagt, dass er dafür sorgen wollen würde, könnte er nicht sagen wie. Nicht ohne grausam zu wirken. "Ich denke..." zögert er, weil es schon viel zu lange ruhig ist, "ich würde die Zeit mit meinen... Lieblingssims verbringen." er lächelt verlegen und sieht dann Vero an damit sie weiss, dass sie gemeint ist. Und Jordyn weiss es hoffentlich auch so.


FORTSETZUNG FOLGT ...

(In Zusammenarbeit mit @simscat2 @KFutagoh89 @Spatz @Ripzha @Murloc)


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23.04.2023 17:34 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 21:14)
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Hausmeister

Charaktere: Ellie, Jadyn, Jordyn, Tania, Nouki, Artjom, Bea, Karlotta, Vero und Shane
Geschichtsstrang: Keine Party! Teil 4

(In Zusammenarbeit mit @Ripzha, @Murloc, @simscat2 und @RivaBabylon.)

Die Gäste teilen sich auf und suchen sich neue Getränke, sprechen miteinander, gehen auf Toilette und wandeln, teilweise auch wanken, ein wenig durch die Gegend, lachen, freuen sich, wippen zur Musik. Artjom macht mit seinem Glas die Runde und kommt bei Tani an, die allein steht. Er stellt sich zu ihr und blickt mit ihr in den Raum. "Willst du nichts trinken?" fragt er neutral aber freundlich. Er wirkt, als hätten sie nie gestritten.

Überrascht schaut sie ihn an. Nicht nur die Tatsache, dass er plötzlich überfreundlich ist. Ihr mangelnder Alkoholkonsum blieb nicht unbeobachtet. "Später vielleicht. Ich..will nicht mehr so viel trinken." Sie braucht ihm nichts vormachen, er weiß genau, dass sie zeitweise einen Drink nach dem anderen geordert hatte, bevor es weiter ging. "Ihr seid ein schönes Paar.", sagt sie mit einem Lächeln, während sie zu Nouki sieht. Durch den Themenwechsel hofft sie die Aufmerksamkeit von sich zu lenken.

Sinneswandel. Spannend. Artjom muss stolz Lächeln. Er blickt ebenfalls zu Nouki und beobachtet sie ein wenig. "Danke." meint er und schaut Tania kurz an. "Tut mir Leid wegen der Sache in der Toilette. Du hattest recht. Es war richtig, es ihr zu sagen." Ein wenig wippt er auf den Füssen vor und zurück und blickt wieder zu den Anderen.

Damit hat sie nicht gerechnet. Scheinbar hat er nicht vor, seine Drohung wahr zu machen. "Lass uns das einfach vergessen. Jeder hat seine Vergangenheit, jetzt zählt die Zukunft." Lächelnd streckt sie ihm die Hand entgegen als eine Art Friedensangebot.

Artjom greift sie kurz, nickt und steckt die Hand in die Tasche. Er wippt immer noch, als würde ihn etwas sehr freuen. Vielleicht die Sache mit Nouki, vielleicht, dass sie die Entschuldigung angenommen hat. "Sag mal... Ellie," er zeigt mit dem Glas auf sie, wie sie grade mit Jadyn zu Gange ist, "Sie ist doch deine Freundin, oder?"




Erleichterung macht sich breit. Eine Sache abgehakt, ein Problem aus der Welt geschafft. Auch der Freundschaft zu Nouki wird das positiv zutragen. Ellie? "Ja, das ist sie, warum?"

Artjom bleibt mit den Augen bei den beiden, die jetzt ein Gespräch führen, speichert nachdenklich etwas Luft in den Wangen und stösst sie aus, "Hast dus ihr eigentlich auch erzählt? Das mit Jadyn und dir?" Der Typ macht, anders als Tania, keine Geheimnis draus, wo er überall seine Finger drin hat und Artjom driftet kurz philosophisch zur Gesellschaft und wie es dazu kommt, das Kerle von ihres Gleichen, dafür hoch gepriesen werden und Mädels als unrein abgestempelt werden. Er verstehts nicht. Er hatte Tania vor Chip und Blaze sogar für ihren Lebensstil gelobt.

Die Rothaarige muss schlucken. "Ehrlich gesagt, noch nicht." Das wars bestimmt mit dem Friedensangebot. Sie stellt sich bereits auf negative Kommentare ein. "Allerdings hat mich deine Aktion auf dem Klo eingeschüchtert. Da fragt man sich, ob es nicht doch besser ist, etwas zu verschweigen.", rechtfertigt sie sich.

Er legt kurz den Kopf schief, dann blickt er zu ihr runter. Er würde ihr recht geben, aber Artjom ist nicht Jadyn. "Vielleicht. Du hättest sicher sein können das ich ihr nichts gesagt hätte. Du wärst fein raus, ich wär fein raus. Es wär ganz einfach Vergangenheit. Was es ja auch ist, stimmts?" er lächelt sie an, "Aber Jay..." Artjom blickt zu ihm und verzeiht zweifelnd das Gesicht. "Willst du das sies von ihm erfährt? Wenn du so gut mit ihr befreundet bist, wie mit Nouki, hast du doch nichts zu befürchten, oder?"

Recht hat er. Das weiß sie genau. Jadyn erzählt gerne aus dem Nähkästchen, das könnte ihre Freundschaft mit Ellie kaputt machen. "Ich werde darüber nachdenken. Danke für deinen Rat." Freundlich blickt sie ihn an und dann wieder zu Ellie und Jadyn.

"Nicht dafür.." er sieht wieder in die Runde und trinkt. Artjom denkt schweigend über etwas nach, dann lächelt er wieder. Er findet Nouki wieder und sagt, "Ich geh mal zu meiner Freundin." die letzten beiden Worte sagt er mit einem besonderen Grinsen. Er macht einen Schritt und dreht sich nochmal halb um, "Du solltest mehr trinken." Er geht rückwärts, "Macht dich locker. Das steht dir." Er zwinkert, vollendet die Drehung und schlendert weiter.





Tania blickt Artjom noch hinterher. Ein wenig irritiert ist sie noch über sein Verhalten, aber sie ist froh über die Wendung. Nun sieht sie sich im Raum um und erblickt Jordyn, der alleine steht. Daraufhin entscheidet sie sich zu ihm zu gehen. "Hey.", sagt sie und streicht über seinen Arm.


------- Zur gleichen Zeit an der Treppe: Ellie und Jadyn ---------



Ellie geht zu Jadyn. "Kann ich dich mal unter vier Augen sprechen?", fragt sie nervös.

Der Brunette hat stets einen Blick auf seinen Bruder und er bemerkt, dass der Blinde beginnt, sich zurück zu ziehen. Als Jadyn zu ihm herüber gehen will, wird er von der Blauhaarigen angesprochen. Mit gemischten Gefühlen lächelt er sie schief an. "Klar, Blue." Ein Finger schnippt verspielt an einer ihrer blauen Strähnen. "Lass ma da rüber gehen." Er nimmt ihre Hand und zieht sie zur Couch, wo er sich schwungvoll ins Polster fallen lässt.

"Weißt du..." Ellie weiß nicht, wie sie anfangen soll. "Wieso gabst du Charlie vorhin diese Aufgabe mit den Haaren? Ich fand das etwas übertrieben..." Ihre Stimme klingt dabei neutral, ohne Vorwurf.
"Ach, das ..." Mit einer Mischung aus genervtem Augenrollen und verspieltem Grinsen zieht er das Mädchen ein Stück zu sich und legt den Arm um ihre Schultern. "Das war doch nur Spaß. Ich kenne sie schon lange und, glaub mir," der Zeigefinger der anderen Hand spreizt sich vom Glas ab und reckt sich in die Luft, "die macht nichts, was sie nicht will."




"Okay...", sagt Ellie zögernd. Aber dass er Charlie schon lange kennt, war nicht zu übersehen. Vielleicht waren ihre Zweifel einfach übertrieben. "Vergessen wir das Thema." - "Ich finds irgendwie süß, dass du dir darüber Gedanken machst.", grinst er neckisch.
"Bin ich das nicht sowieso?", neckt Ellie ihn zurück. "Süß, meine ich?"
"Hm, ja. Das werde ich nicht abstreiten. Süß und ...", etwas verändert sich in seinem Blick. Das Gesicht wird eine Spur ernster und etwas funkelt in seinen hellen Augen. ".. unschuldig." Ja... unschuldig ist sie wohl wirklich. "Ist das jetzt gut oder schlecht?", fragt Ellie.

Eine Weile mustert Jadyn die Blauhaarige. "Eine gute Frage.", raunt er. Etwas in ihm würde sie gern sofort aus dem Keller entführen, nach oben in sein Zimmer. Er würde sich ihr widmen, wie er es schon bei Tani und anderen getan hat. Aber etwas hält ihn davon ab. Ist es der Küssus-Interuptus von Charlie, der ihm noch immer leicht im Nacken klebt? Ist es die Vermutung, dass Ellie von einem erneuten Versuch ausgeht? Jadyn lehnt sich ein Stück zurück, lässt Ellie dabei nicht aus den Augen. Ja, sie ist süß. Dieser leichte asiatische Einschlag in ihrem Gesicht reizt ihn. Das hatte er auch an Charlie gemocht, als er sich an sie ran gemacht hatte. Aber Ellie ist viel ruhiger. Es ist ihr Bemühen, freundlich zu sein, das ihm gefällt. Dass ihn neugierig macht, wie tief dieses stille Wasser tatsächlich ist.
Ellie lächelt, ohne etwas zu sagen. Ihre Zweifel sind nun wieder verflogen.



------- Tania und Jordyn: -------


Mit in die Stirn gezogenen Augenbrauen schwenkt Jordyn den Kopf zur Seite. Ist das ... Ja das muss Tani sein. "Auch hey.", lächelt er.
"Und? Wie gefällt es dir?", fragt sie interessiert.
"Es ist ...", anstrengend. Wuselig. Laut. Geruchsintensiv. Stickig. "... Schön." Er hebt sein Glas und erinnert sich daran, dass er bereits den letzten Schluck hatte. "Aber ich möchte noch etwas trinken.", murmelt er und macht einen Schritt auf die Bar zu. Die Bewegung schießt ihm in den Kopf und statt eines Schrittes vorwärts, macht er einen nach hinten, stößt mit dem Bein gegen den Stuhl und lässt sich fallen. Sein Arm rudert unkontrolliert und er spürt, dass er gegen irgendetwas schlägt. Es fällt klirrend zu Boden, scheint aber nicht zersprungen zu sein. "Hoppla.", kichert er. Erneut angelt seine Hand in der Luft herum, bis er Tanis Arm spürt, ihn packt und sich an ihr hochzieht und leicht schwankend zum Stehen kommt.

Erschrocken hilft sie ihm auf. "Wie viel hast du schon getrunken?" Ihr Blick mustert ihn und seine Bewegungen. Er wirkt anders als sonst.
"Nicht viel." Jordyns Augenbrauen ziehen sich tief ins Gesicht. "Ich muss nur ..." Er versucht, sich nicht zu bewegen, bis sein Gleichgewicht wieder hergestellt ist. In seinem Magen dreht sich etwas. "Es geht schon." Vorsichtig schleicht er durch den Raum. Eine Armlänge nach rechts kommt die halbhohe Wand. Sein Fuß zieht über den Boden und bleibt an etwas hängen. Er gerät ins Straucheln und versucht, sich frei zu machen, aber es fühlt sich an wie eine Schlingpflanze, die ihn fest packt und nicht mehr loslassen will. Um ihn herum sind all die Geräusche und er verliert die Orientierung. Bevor er stürzt, lässt er sich in die Hocke herunter und ertastet seinen Fuß. Ein .... Eine Jacke?

Entweder er verträgt keinen Alkohol oder er hat doch mehr getrunken, als er sagt. Oder liegt es an etwas anderem? Tania hat keine Ahnung, sie weiß nur, dass sie ihm helfen sollte. Die anderen Gäste sind beschäftigt, auch sein Bruder Jadyn ist im Gespräch. Niemand scheint etwas bemerkt zu haben. Daher geht sie neben ihm in die Hocke. "Komm, ich helf dir auf. Halt dich an mir fest." Ihre Hände legt sie auf seinen Arm, damit er weiß, wo er hingreifen muss.
"Danke, es geht schon." Vorsichtig steht er auf, sich an ihrem Arm festhaltend. "Ist der Weg jetzt frei?"
Mit dem Fuß schleudert sie die Jacke aus dem Weg. "Ja, jetzt." Mit etwas Abstand bleibt sie in seiner Nähe und beobachtet ihn.
Der Junge setzt seinen Weg fort und scheint einigermaßen zurecht zu kommen, auch wenn sein Gang vorsichtiger wirkt,als gewöhnlich. An der Bar stützt er sich auf dem Tresen ab, ein Glas fällt beinahe herunter, ohne dass er es bemerkt und er tastet über die Fläche nach dem Rum.




Mit einem skeptischen Blick betrachtet sie Jordyns Versuche, an der Bar etwas zu finden. Sollte ich ihn abhalten? Nein, das wird sie nicht. Er ist alt genug, um seine Entscheidungen selbst zu treffen. Blindheit hin oder her. Abgesehen davon ist ihr gerade nicht nach reden zu Mute, weshalb sie sich an die Wand lehnt, und das bunte Treiben der Partygäste beobachtet.

Am anderen Ende des Raumes, auf der Couch, sieht Jadyn seinem Bruder zu. Mit unzufriedenem Blick windet er sich von Ellie los und steht auf. "Muss mal kurz nach Jor gucken. Geh nicht weg." Ellie nickt nur schweigend.

"Alter, was machst du?", fragt Jadyn, als er seinem Bruder den Arm über die Schultern legt. "Wonach siehts denn aus? Ich mache mir einen Drink.", antwortet der. "Vielleicht nimmste lieber ein Bier, statt dieses Zeug?"
"Aber dieses Zeug schmeckt mir." Jadyn greift zur Flasche. "Dann lass dir wenigstens helfen. Und tu dir den Gefallen und trink langsam. Übertreib es nicht, Bro." Er klopft Jordyn noch einmal auf den Rücken und geht zurück zu Ellie - nicht ohne vorher eine Flasche Wein aus der Theke zu ziehen.

Die Rothaarige beobachtet die beiden Zwillinge. Ob Jordyn auf seinen Bruder hört? Sie schüttelt nur den Kopf und seufzt. Wie konnte sie sich heute Abend nur gegen Alkohol entscheiden…

Ellie hat erst jetzt mitbekommen, wie es Jadyns Bruder geht. Ist sie zu abgelenkt gewesen, dass ihr das erst jetzt auffällt? Doch sie ist froh, dass ihr Schwarm sich um ihn kümmert. Sie selber hat auf dieser Party zwar schon etwas Alkohol getrunken, aber nicht genug um gleich so stark zu schwanken wie Jordyn. "Tut mir leid.", grinst er zwinkernd, "der Fluch des Älteren. Man muss auf die Kleinen aufpassen." Er setzt sich neben das Mädchen und schenkt beiden vom Wein ein.



---------- Am Kicker: Bea und Charlie -------


Bea sitzt an der Bar und trinkt "Mädchenbier". Schmeckt eigentlich nicht so schlecht. Sie fasst einen Entschluss und geht zu Charlie. "Sag mal... du hast zu Jadyn ja vorhin einen Kommentar über Mathe gemacht. Nachdem er dir die Haar-Aufgabe gestellt hat. Das Fach liegt mir auch nicht unbedingt. Wärst du bereit, mir da zu helfen?"
Die Kleinere schaut überrascht auf. War die Grüne vorhin auch schon so riesig? Oder hat die von irgendwo ein paar Pumps hergezaubert?"Mathe?" Sie zuckt mit einer Schulter. "Klar. Wo hast denn Probleme?"
Bea erzählt, welches Thema sie gerade durchnehmen und wo es da bei ihr hapert. "Kennst du dich damit aus?"
"Ja, ist kein Ding." Charlie leert ihr Glas und hält den Blick auf Jadyn und Ellie am anderen Ende des Raumes. "Sag mal, was ist das mit den beiden?"
Bea dreht sich um und beobachtet nun ebenfalls Ellie und Jadyn. "Keine Ahnung. Bei Ellie weiß ich, dass sie verknallt ist. Aber Jadyn kenne ich zu wenig, um ihn da einschätzen zu können." Sie sieht zu Charlie. "Ich hoffe nur, er meint es ernst mit ihr."
Die Asiatin setzt einen zweifelnden Blick auf. "Weiß man bei dem nie." Im Grunde ist es ihr auch egal. Aber die Kleine sieht naiv aus. Vielleicht sollte ihr jemand sagen, dass der Typ ein Weiberheld in Ausbildung ist... Charlie schüttelt den Gedanken ab und schautwieder hoch zu Bea. "Was heißt denn 'bei Mathe helfen'? Redest du von Prüfungen packen oder den Stoff verstehen?"




"Den Stoff verstehen, denk ich mal.", sagt Bea. Sie sollte vielleicht doch mal mit Ellie reden, doch nicht jetzt hier auf der Party. "Dann klappt das mit den Prüfungen ganz von alleine."
Anerkend nickt Karlotta ihr zu. "Das versuch ich Jay auch immer zu erklären. Aber der Mistkerl ist echt stur.", lacht sie. "Mir solls egal sein. Wann und wo passt es dir denn?"
"In einer Woche hätte ich Zeit. Du könntest, wenn du Lust hast, vorbeikommen nach Sulani. Oder wir treffen uns bei dir oder sonst wo.", antwortet Bea.
"Sulani wäre schon nice.", grinst die Kleinere. "Kann man bei euch Boot fahren?"
"Sicher!", grinst Bea. "Wir besitzen sogar ein eigenes Kanu."
"Das ist ja cool. Meinst du, wir könnten mal...?"
Bea grinst Charlie an. "Damit fahren? Sicher. Ich kann dir auch beibringen, wie man sowas steuert, falls du das noch nicht kannst."
"Das wäre der Hammer!", freut sich Charlie.



------- Auf der Tanzfläche: Nouki und Artjom -----



Nouki bekommt von den Vorgängen nichts mit. Sie genießt das beschwingte Gefühl vom Rum, wiegt sich sebstvergessen auf der Tanzfläche, kreiert neue Drehungen und Schrittfolgen und geht völlig in der Musik auf, bis sich plötzlich von hinten zwei Hände um ihre Taille legen.
"Du tanzt sexy..." flüstert Artjom grinsend in ihr Ohr, küsst ihre freie Schulter und den Hals und hätte so gern eine Auszeit von den anderen hier. Zu Hause ist die Luft immer noch zum Zerschneiden, weil seine Mutter ihm die kalte Schulter zeigt und sein Vater nichts dagegen tut.

Nouki schmiegt sich rücklings an ihn, legt ihre Hände auf seine, die jetzt auf ihrem Bauch liegen und genießt seine Nähe. Ihre Körper bewegen sich in perfektem Einklang, kommt ihr vor. "Du aber auch...das wusste ich noch gar nicht." sagt sie, den Kopf zurück lehnend und grinst verschmitzt.
„Dann hat Halloween keinen Eindruck hinterlassen?“ fragt er scherzend und ihr Hintern, dicht vor ihm und die Bewegung, machen ihn ganz wild. Ist hier unten nicht ein Bad..?
Mit einer geschmeidigen Bewegung dreht sich Nouki um und legt ihm ihre Arme um den Hals, während sie sich weiter zum Rhythmus bewegt. "Findest du, dass man das vergleichen kann." fragt sie mit einem frechen Blitzen in den Augen.
Er sieht ihr in die Augen und lächelt schief. Statt zu antworten küsst er sie. Er küsst sie noch etwas länger und inniger, seine Hände rutschen tiefer, während die Gedanken zu ihr nach Hause am Abend zuvor schweifen.

In diesem Moment wird das Paar unsanft von der Seite angerempelt. Jordyn kracht in sie hinein, eine Tasche zwischen den Füßen verheddert und den frischen, halbvollen Drink in der Hand.

Mehr als unsanft von den Füßen gerissen, erkennt Nouki erst nicht, wer sie da von Artjom weg katapultiert. "Mann, pass doch auf", schimpft sie lautstark, als sie unsanft neben dem Verursacher auf dem Boden zum sitzen kommt und sein Drink auf ihrem Pulli landet. "Kannst nicht mehr gerade aus gucken oder was?"




Erschrocken erkennt sie Jordyn, der immer noch mit den Füßen in den verwickelten Gurten eines Rucksacks steckt, die ihn zu Fall gebracht haben. Fettnapf hoch zehn, super Nouki. Sie hat während der Spielerunde verstanden, dass er blind ist und ihm innerlich Respekt gezollt dafür, dass er sich hier unter die Partygäste mischt. Tani unterstützt ihn scheinbar und scheint recht vertraut zu sein mit ihm und zu Noukis Überraschung benimmt Jadyn sich auch recht fürsorglich, wenn es um seinen Bruder geht. Das hätte sie nicht gedacht, in der Schule gibt er sich anders mit seinen lässigen Sprüchen und Späßen.
Schnell robbt sie sich zu Jordyn vor. "Hey, warte ich mach dir die Beine frei." Mit flinken Fingern entwirrt sie die Bändel und schiebt den Rucksack weit zur Seite. "Warte, wir helfen dir auf."Sie steht mühsam auf und schaut zu Artjom, damit er ihr hilft.

Unsanft wird Artjom zurückgestoßen und weiss in der ersten Sekunde nicht genau was los ist. Er kann grade nur froh sein, dass er weder sich noch Nouki auf die Zunge gebissen hat. Er hört sie rufen und im nächsten Moment entwirrt sie die Beine des Jungen. Der Blinde registriert er. Uncool. Er hat sich noch nie Gedanken darüber gemacht, wie es ist, blind UND betrunken zu sein. Er ist ja immerfroh, wenn er die Augen aufmachen kann, um das Schwindelgefühl zu unterdrücken. Schnell geht er auf die Knie und geht Nouki zur Hand.
"Hey Mann... gehts?"

Jordyn liegt auf dem Rücken auf dem Boden und weiß nicht, wie ihm geschieht. Ihm ist schwindelig und sein Magen rebelliert unter den unkontrollierten Drehungen. Die Musik dröhnt aus den Boxen und lässt den Boden vibrieren, während verschiedene Stimmen auf ihn einprasseln. Jemand fummelt an seinen Füßen herum und er spürt eine Berührung am Arm - oder ist es umgekehrt? Der Teenager bemüht sich, aufzustehen, doch kaum hebt er den Kopf, bricht seine Orientierung zusammen. Seine schwarze Welt dreht sich, ein dumpfer Druck steigt wellenartig in seine Schläfen und reißt ihn in eine unbezwingbare Schwerelosigkeit. Oben und unten, vorne und hinten, links und rechts - nichts von dem existiert noch. Sein Herz beginnt aufgeregt gegen den Brustkorb zu schlagen und verzweifelt suchen seine Arme irgendeinen Halt. Er krallt sich in ... ein Stück Stoff, ohne zu wissen, wozu es gehört und warum es da ist.

Bea bemerkt, wie Jordyn Artjom und Nouki versehentlich anrempelt. Sie erinnert sich an Sulani. Daher weiß sie, dass Jordyn blind ist. Ansonsten sieht man es ihm kaum an. Aber Nouki hilft ihm ja schon, und Bea glaubt nicht, dass es ihm gefallen würde, in den Fokus gerückt zu werden. Also hält sie sich zurück.

Jadyn schielt an Ellie vorbei. Was ist denn da hinten los? Was soll die Unruhe? Als er seinen Bruder am Boden liegen sieht, wird sein bis dahin entspannter Ausdruck ernst. Er begreift, dass die Gäste um seinen Bruder herum zwar helfen wollen, aber keine Ahnung von der Situation haben. Mit einem "Scheiße!" springt er auf und eilt zu der kleinen Traube.

Shane wendet den Kopf als er die Hektik vernimmt und blickt zu Jadyn der zur Karaokemaschine eilt. Sofort steht er auf und reckt den Hals. Ein kurzer Blick zu Vero, dann kommt er vorsichtig Näher. Jordyn geht es nicht gut?




Ellie sieht Jadyn schweigend nach. Und das ausgerechnet, als sie eigentlich gemeinsam Wein trinken wollten! Doch sie bleibt sitzen und wartet.

Ein Blick in das Gesicht des Blinden genügt und Jadyn weiß, dass in seinem Bruder die Angst aufsteigt. Hastig schaltet er die Musik aus. "SEID MAL LEISE!", ruft er durch den Raum, beugt sich herunter und legt Jordyn die flache Hand auf die Brust.
Dessen Herz rast unter der Haut. "Jordyn. Hör auf meine Stimme." Der Blinde verharrt in den Bewegungen und sein Bruder nickt erleichtert. "Du bist gefallen. Aber es ist alles in Ordnung. Ich nehme jetzt deine Hand." Vorsichtig legt er seine Hand auf die seines Bruders, umklammert das Gelenk und führt sie an seine eigene Schulter. "Das bin ich. Ich bin direkt vor dir. Okay?"
"... Kay.", murmelt der am Boden Liegende.
Mit einem Blick deutet Jadyn Nouki an die andere Seite des Blinden zu gehen.

Artjom tritt zurück und beobachtet Jadyn und seinen Bruder, während Shane registriert, dass wirklich etwas mit seinem besten Freund nicht stimmt. Der sehende Bruder redet ihm gut zu und Shane tritt besorgt noch näher heran. Er sieht wie er sich umsieht und bevor Nouki reagieren kann, kniet Shane an den Platz neben Jordyn. Er sieht dem anderen Jungen an, dass diesem das vielleicht ein wenig missfällt, aber das ist Shane egal. Er will seinem Freund helfen und Jadyn hat hoffentlich nicht die Zeit und den Nerv, sich dem zu widersetzen.
"Was machen wir..?" fragt Shane. Wenn er schon Zugang zu vampirischer Stärke hat, dann sollte er sie auch nutzen.

Der Brunette wirft ihm einen kurzen Blick zu. Na toll – der Beißer. Aber vielleicht ist das sogar besser. Als Vampir dürfte es ihm leicht fallen, Jordyn nach oben zu helfen.
"Shane ist jetzt neben dir. Er nimmt jetzt deinen Arm." Jadyn nickt dem Blonden zu, als Zeichen, zu tun, was er gesagt hat.
Shane tut was ihm gesagt wird und es strengt ihn kaum an, sich mit Jordyn aufzurichten.
"In sein Zimmer?" fragt er rüber zu Jadyn.
"Nicht so schnell. Er muss sich erst orientieren können. Sonst gibt's eine Panikattacke.", erklärt Jadyn mit ruhiger Stimme. Sein Gesicht zeigt allerdings, dass ihm ganz anders zumute ist. "Lass mich kurz mit ihm reden." Der Bruder berührt noch immer den Arm des Blinden und erklärt ihm in kurzen und deutlichen Sätzen, was gleich passieren wird. Dass sein Freund Shane ihn hoch tragen und in sein Zimmer bringen wird. Dank der Stille um sie herum, kann sich Jordyn gut auf die Worte konzentrieren und wird schnell ruhiger. Schließlich nickt Jadyn dem Vampir zu. "Langsam. Jede Bewegung irritiert sein Gleichgewicht. Sein Zimmer ist oben, die Tür direkt gegenüber der Treppe."




Shane gibt sich grösste Mühe, keine zu schnellen Bewegungen zu machen und tut was Jadyn ihm aufgetragen hat. Die Treppe gestaltet sich als komplizierter. Shane wartet bei jeder Stufe bis Jordyn sie mit seinem Fuss ertastet hat und trittfest ist. Während dessen sagt er ihm, so ruhig er kann, was er sieht. Noch drei Stufen, ein kurzer Gang, eine Tür, sein Zimmer das Bett. Langsam lässt er sich mit Jordyn auf das Bett nieder. "Wie fühlst du dich?"



------- Im Partykeller -------



Während Shane mit Jordyn auf dem Weg nach oben ist, holt Bea Handtücher aus dem Badezimmer und gibt sie Nouki.
"Hier, vielleicht hilft das bei deinem nassen Zeugs."

Die Hand mit Artjoms verschränkt, beobachtet Nouki die Vorgänge. Wieso hat sie nicht richtig hin geschaut und Jordyn so angeblafft? Das schlechte Gewissen schleicht sich in ihr umnebeltes Gehirn. Da hilft nur eine zeitnahe Entschuldigung. Seufzend betrachtet sie ihr besudeltes Shirt. Da werden Beas Tücher allein nicht ausreichen. Sie tupft nochmal darüber. "Ich glaub, da werd ich wohl mit Wasser nachhelfen müssen."

Jadyn schaut den beiden hinterher und seufzt tief. Erleichtert, dass die Situation relativ gut in den Griff zu bekommen war, dreht er sich zu den Gästen herum.
"Okay, Leute, das wird wieder. Machen wir einfach weiter." Er dreht die Musik wieder an, wenn auch nicht so laut, wie vorher, und geht zu Tania herüber, packt sie vorsichtig am Arm und zieht sie in eine ruhige Ecke. "Würde es dir etwas ausmachen, nach ihm zu sehen? Ich weiß, er mag dich und du kommst gut mit ihm klar." Er schaut sich verstohlen im Raum um, ob jemand sie beobachtet, bevor er weiter spricht. "Ich würde es selbst machen. Aber ich will die Leute nicht mit diesem schlechten Gefühl nach Hause schicken, du verstehst... Ich versuche, hier die Stimmung etwas zu entspannen. Ist das okay für dich?"




Die Angesprochene nickt. "Klar, mir ist sowieso nicht nach Feiern zumute. Genieß du die Zeit mit deiner Süßen." Grinsend schielt sie in Richtung Ellie.
Der Gastgeber legt ein gezwungenes Lächeln auf und nickt Tania aufbauend zu. Ihm ist selbst nicht mehr richtig nach Party zumute. Aber etwas Ablenkung tut jetzt allen gut. Bisher war es immer sein Vater gewesen, der Jordyn aus diesen Attacken herausbrachte - Jadyn hatte immer nur dabei zugesehen. Dennoch war ihm die ganze Zeit klar, dass es früher oder später dazu kommen musste. Tief durchatmend versucht er, die sorgenvollen Gedanken abzuschütteln. Die übrigen Gäste tuscheln unbeholfen miteinander. Der Schreck sitzt bei allen im Nacken. Umso wichtiger, dass es nun normal weiter geht. Er wirft Artjom und Nouki ein freundliches Lächeln zu und begibt sich wieder zu Ellie auf die Couch. Es ist noch jede Menge Wein in der Flasche - wäre doch schade, wenn der gute Tropfen verkommt.

Vero, Tania, Ellie - nächster Post
Shane - nächster Post
Karlotta - nächster Post
Artjom - nächster Post
Nouki geht nach Windenburg Nr. 6 - Familie Jaspers
Bea - nächster Post
Jordyn, Jadyn - nächster Post


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23.04.2023 17:36 (zuletzt bearbeitet: 12.07.2023 02:17)
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Hausmeister

Nouki kommt von Windenburg Nr. 6 - Familie Jaspers

Charaktere: Jadyn, Nouki, Jordyn
Geschichtsstrang: Ordnung ins Chaos



Mit einer Mülltüte in der Hand läuft Jadyn die Treppe herunter in den Keller. Das Chaos hält sich zwar in Grenzen, aber dennoch sollte er sich beeilen, alles aufzuräumen. Am Abend werden die Eltern zurück sein und Mutter Liza verabscheut Unordnung. Der Teenager stellt leise Musik an und beginnt, den Müll zusammen zu räumen. Nachdem Pappbecher und -teller, Holzbesteck und Verpackungen von Knabberkram in der Tüte landen, stemmt er die Hände in die Hüften und sieht sich um. Jede Menge leerer Alkoholflaschen sind über den gesamten Raum verstreut. Der Boden ist übersät mit schimmernden Flecken, in denen verschiedenste Schuhabdrücke ungleiche Muster bilden und teilweise aus den Pfützen heraus brechen, um sich in den umliegenden Metern zu verteilen. Jeder Schritt des Jungen zieht ein schmatzendes Geräusch nach sich, als er über das klebrige Laninat geht. Er wird mindestens zwei Mal alles wischen müssen. Eine Sekunde überlegt er, seinen Bruder anzuheuern, aber dann müsste er es ohnehin noch einmal selbst machen. Überraschenderweise ist Putzen nicht unbedint ein Steckenpferd des Blinden.
Jadyn seufzt leise und sammelt die Gläser zusammen. Den Geschirrspüler befüllen, kriegt sein Bruder hin. Also bringt er das Geschirr in die Küche, wo Jordyn gerade den Frühstückstisch abräumt.
"Kannst du die Spülmaschine klar machen? Ich muss unten noch aufräumen."
"Kein Problem. Stell die Sachen neben dem Herd ab.", entgegnet Jordyn.
Der minimal Ältere folgt der Anweisung und will gerade wieder in den Keller zurück kehren, als es an der Tür klingelt.



Es ist fürchterlich so energielos zu sein..und vor allem ungewohnt. Der Kopf fühlt sich an, als wäre er mit Holzwolle gefüllt und sie hat heute morgen natürlich keinen Fuß vor die Tür gesetzt zum joggen. Nouki atmet frustriert aus. So schnell gibt's keine Party mehr, vielleicht erst nach dem Marathon. Jetzt steht sie vor dem Haus der Lamonts und zögert, den Klingelknopf zu drücken. Kurz steigen Bilder hoch von vor der Party, als sie mit Artjom...sie fährt sich mit einer Hand über die Augen, verweilt kurz an der Nasenwurzel, strafft die Schultern und läutet. Kurz darauf sieht sie sich Jadyn gegenüber. Unwillkürlich muss sie ein wenig grinsen, das Flaschen drehen...oh mann. "Hi Jadyn, alles klar soweit?"

"Hey, Nouk.", grüßt der Brunette und mustert sie kurz, "Na, dicken Schädel?", grinst er.
"Sieht man das schon von außen?" fragt sie zurück und das Grinsen geht in ein verlegenes Lächeln über. "Ich wollte Jordyn besuchen.", sagt sie dann schnell. "Geht das?"
Der Teenager schaut überrascht, macht dann aber einen Schritt zur Seite. "Klar geht das. In der Küche." Er zeigt mit ausgestrecktem Arm in die Richtung und schließt die Tür hinter dem Mädchen. "Wenn er zu frech wird, oder zu langweilig, findest mich unten. Aufräumen." Ein gespieltes Jubeln unterstreicht seinen nicht vorhandenen Tatendrang.
"Ach du wieder." winkt Nouki schmunzelnd ab. "Helfen komm ich nachher auf jedem Fall." Sie macht ein, zwei Schritte in die angegebene Richtung und wendet sich dann nochmal um. "Nouk ist übrigens Leon vorbehalten, aber Nouki passt." Sie lächelt und geht zur Küche.



Sie sieht Jordyn, der Besteck in die Spülmaschine einräumt. Vorsichtig klopft sie an den Türrahmen. "Jordyn? Ich bins, Nouki." Sie macht einen Schritt in den Raum hinein und bleibt stehen. "Hi, ich wollte dich besuchen."
Der Junge richtet sich auf und schwenkt den Kopf in ihre Richtung. "Nouki, hallo." Vorsichtig stellt er das Glas auf der Arbeitsplatte ab und wischt sich die Hände am Handtuch ab, bevor er sich ganz zu ihr dreht. "Was gibt's denn? Ist alles in Ordnung?"
"Das musst du mir sagen, Jordyn." Nouki tritt noch etwas näher. Sie ist in Versuchung zu sagen, ich helfe dir, aber nach dem Fettnäpfchen gestern, fühlt sie sich zu unsicher. "Ich setz mich mal an die Theke, okay?" Nachdem sie auf einem der beiden Hocker Platz genommen hat, versucht sie einen möglichst sinnvollen Satz zu formulieren, aber ihr Kopf funktioniert heute einfach nicht. Die Wörter steigen auf und versinken sofort wieder in Watte. "Ich hab mich gestern blöd benommen dir gegenüber." bringt sie dann doch heraus. "Richtig tramplig..das tut mir leid."
Den leeren Blick zum Boden gerichtet lauscht er ihr und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Magst du etwas trinken?", fragt er mit warmer Stimme.
"Ja, gern, Wasser bitte.. das ist das Einzige was ich heute vertrage." Sie steht auf, bereit Gläser oder Flaschen zum Tisch zu tragen.



Jordyn vernimmt das Rascheln ihrer Kleidung. Der Hocker, der einige Zentimeter über den Boden zieht. Er hebt beschwichtigend die Hand in ihre Richtung. "Bleib sitzen, du bist mein Gast." Der Teenager dreht ihr den Rücken zu und ohne den Blick zu heben, holt er zwei Gläser aus dem Hängeschrank, stellt sie auf den Tresen und ebenso zielsicher greift er nach der Flasche Wasser.
Mit flüssigen Bewegungen gießt er ihr vom Wasser ein, füllt das zweite Glas und setzt sich.
"Ich weiß es zu schätzen, dass du deshalb extra herkommst. Aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Es ist alles in Ordnung."

Aufmerksam beobachtet Nouki seine sicheren Bewegungen, die so ganz anders sind, als gestern im Partykeller. Er kennt die Umgebung, weiß wo alles steht und agiert wie ein Sehender. Das ist faszinierend. Das Gespräch beim Pizza essen mit Artjom über ihre Berufswünsche kommt ihr in den Sinn. Was wohl einem blinden Menschen alles möglich wäre, wenn man es richtig macht? Klettern auch? Sie sieht einen der leichteren Felsen vor sich, an dem sie regelmäßig Speedklettern übt.. was müsste der erste Schritt sein? Sie kommt zu sich. In Ordnung? Nicht wirklich.. "Danke." Nouki dreht ihr Glas nur in der Hand herum, statt zu trinken. "Das ist lieb von dir, aber nein... ist es nicht. Ich war betrunken und hab dich blöd angemacht." Sie schweigt einen Moment und seufzt. "Gestern war das erste Mal dass ich richtig Alkohol getrunken hab, sonst mal ein Bier auf ner Party oder so.. aber der Rum hat so geknallt und ich hab gar nicht gecheckt, dass du das bist, der in uns rein gefallen ist." Sie sieht den Jungen neben sich an, der immer noch entspannt wirkt. "Sowas sollte einfach nicht vor kommen, das ist richtig ..richtig unterste Schiene." Jetzt nimmt sie doch einen kleinen Schluck Wasser. Tut das gut. Sie setzt nochmal an und ext den Rest.

"Nouki, ganz ehrlich,", beginnt Jordyn mit freundlichem, aber ernstem Tonfall, "wenn ich beschließe, bei so einer Sache dabei zu sein, muss ich damit rechnen, dass irgendetwas schief geht. Sehende, die nicht mit Blinden zu tun haben, vergessen schnell, dass wir abhängig sind von einer gewissen Ordnung. Das ist wohl ganz normal, vermute ich. Ich war mir im Klaren darüber, dass ich igendwann über irgendetwas stolpern könnte." Der Teenager neigt den Kopf zur Seite, so dass die Besucherin nun sein Gesicht ansehen kann. "Und auch dass der Eine oder die Andere etwas tiefer in die Gläser schaut." Der Blinde legt eine Hand auf Noukis Schulter und mit ruhigen Worten betont er noch einmal: "Es ist wirklich in Ordnung. Mach dir bitte nicht so viele Gedanken."



Vielleicht liegt es an seiner absolut ruhigen Stimme, dem Gesichtsausdruck, der nur erklärend und keine Spur vorwurfsvoll ist, oder an der Wärme seiner Hand auf ihrer Schulter. Wahrscheinlich die Kombination von allem. Nouki entspannt sich sichtlich und sagt mit einem letzten Seufzer: "Okay, ich versuch's." Sie lächelt verhalten. "Ehrlich gesagt, find ich dass das sehr mutig von dir war, dich in ein Getümmel von so vielen Sims zu stürzen. Ich bewundere dich dafür." Sie mustert ihn. "Weißt du, die Leute sagen immer ich sei mutig, weil ich mich traue im Gebirge zu klettern und solche Sachen eben, aber das ist nichts im Vergleich zu dem was du gestern gemacht hast." Sie dreht wieder an ihrem leeren Glas herum. "Ich kann vorher die ganze Route studieren, überlegen wo ich die Sicherungshaken setze und bin schließlich angeseilt, so dass mir nicht viel passiert, wenn ich stürze." Sie schmunzelt, was man auch in ihrer Stimme hören kann. "Und du stürzt dich einfach so ungesichert und alle Risiken in Kauf nehmend in so ein Abenteuer."
Jordyn nimmt die Hand zurück und greift nach seinem Glas, um einen Schluck zu trinken. In Gedanken fragt er sich, wie weit er sich auf dieses Thema einlassen möchte. Es vergeht kein Tag, an dem er sich nach Abenteuern sehnt - und sei es nur ein alleiniger Spaziergang bei Glatteis.
"Weißt du,", beginnt er zaghaft, als er das Glas wieder abstellt, "auch ich hätte nicht so viel trinken sollen. Aber wenn du mein Leben führst, dann tust du Vieles dafür, um mal nicht von allen Seiten geschützt und behütet zu werden." [b/]

Wenn du mein Leben führst Nachdenklich kratzt Nouki an ihrem Glas herum. Der Durst kommt zurück. Vehement. Das Bedürfnis ignorierend sieht sie Jordyn an. "Ja, das versteh ich..du möchtest dich erleben dürfen, oder? So wie alle anderen auch." Nouki erinnert sich an den gestrigen Abend. "Ich hab Jadyn und Tani ein wenig beobachtet wie sie mit dir umgehen, das ist einerseits total schön finde ich und hat mich vor allem bei Jay etwas überrascht. Hab ihn nicht so fürsorglich eingeschätzt, andererseits willst du eben auch eigenständig was erleben und dich selber austesten...so war es jedenfalls bei mir." Sie räuspert sich. Wie trocken kann so ein Hals eigentlich werden? Ist ja schrecklich. "Ich bin Einzelkind und vor allem meine Mutter ist manchmal ziemlich gluckig. Sport war die Schiene, wo sie mir zuerst viel Freiheit ließen, ich glaube deshalb nimmt das so einen großen Raum ein in meinem Leben...da durfte ich mich ausleben ohne kontrolliert zu werden."

"Bitte bediene dich, wenn du noch möchtest." Jordyn schiebt die Flasche näher zu Nouki heran. "Du bist sehr aufmerksam. Das gefällt mir. Ich denke,", überlegt er laut, "jeder gibt sein Bestes. Jay tut immer nur so cool. Aber er ist viel emotionaler, als die meisten wissen. Verrate ihm aber nicht, dass ich dir das gesagt habe.", lacht der Blinde. "Es ist schön zu wissen, dass man anderen nicht egal ist. Aber Fürsorge kann auch anstrengend sein. Wenn deine Mutter dich so sehr behütet, weißt du, was ich meine."

Die Info über Jadyn wird unter interessant abgespeichert, dann nimmt sich Nouki dankbar noch ein Glas Wasser. "Ich kann schweigen," witzelt sie. Nach einem erfrischenden Schluck und ein paar Gedanken dazu was Jordyn gesagt hat, meint sie: "Ja, ich kann ein Stück weit nachvollziehen wie es dir geht, obwohl man unsere Situation nicht wirklich vergleichen kann." Nachdenklich mustert sie ihr Gegenüber. "Es ist sehr viel besser geworden mit der Zeit, als sie gemerkt hat, dass ich ganz gut auf eigenen Beinen stehen kann, umsichtig bin und mich an die Sachen halte, die wir absprechen. Mittlerweile habe ich glaube ich mehr Freiheiten als die meisten Mädchen in unserem Alter." Sie löscht nochmal die Kehle mit dem kühlen Nass und fährt fort. "Was machst du eigentlich in deiner Freizeit? "
"Ich spiele viel Klavier und ich lese.", beginnt er aufzuzählen. "Mit Jay gehe ich ein paar Mal die Woche joggen und versuche mich generell fit zu halten. Viel Zeit nimmt mein Orientierungstraining ein. Und ich modeliere. Das war's auch schon."
"Wow." entfährt es Nouki beeindruckt. "Du bist voll aktiv, das gefällt mir." Sie überlegt kurz. "Gehst du auch manchmal weg? Einfach so..irgendwohin mit Jay zum Beispiel, also in nen Club oder ins KOJ oder...du weißt schon was ich meine, zum Spaß haben eben?"
"In einen Club? Du meinst, trinken, tanzen, abhängen?" Einige Sekunden vergehen, bevor Jordyn weiter spricht. In seinem Gesicht liegt ein seltsamer Ausdruck, irgendwo zwischen Zynismus und Bedauern. "Nein, das ... Nein."



Aufmerksam beobachtet Nouki seine Mimik. Ist das schon wieder ein Fettnäpfchen gewesen? Gerade hatte sie spontan eine Idee, womöglich doch etwas zu gewagt? Beherzt holt sie nochmal aus. "Das ist schade." Sie denkt an Tani und wie sie fast beschützend den Arm um Jordyn gelegt hatte, bei der Begrüßung gestern. Nouki grinst ein bisschen. "Hättest du mal Lust sowas zu machen? Vielleicht mit zwei unternehmungslustigen Mädels..heißen Tani und Nouki? Natürlich auch gern Jadyn dabei oder sonst jemand deiner Wahl."

"Das wäre wirklich cool." Ein zartes Lächeln umspielt Jordyns Mundwinkel. Wenn Liza erfährt, dass er abends in einen Club gehen will, wird sie ihren Monolog starten und ihm erklären, dass er sich nur verlaufen wird und sich nicht auf MitSims verlassen kann. Dass er anders ist, als andere und sich dementsprechend zu verhalten hat.
"Meine Mom dürfte nichts davon wissen.", fügt er nachdenklich hinzu. "Ich weiß nicht, was ich ihr sagen sollte, wo ich bin."
"Hm, also..das ist knifflig. Lügen find ich nicht gut." Angestrengt überlegend runzelt Nouki die Stirn. "Kennt deine Mutter Tani gut? Würde sie das beruhigen, wenn du sagts du unternimmst was mit ihr und...wir entscheiden dann quasi 'spontan' dass wir im Anschluss noch weg gehen?" Ganz ihr Ding ist das ja nicht, so zu denken, aber wenn Jordyn nirgends hin darf.. "Oder würde dein Vater dir eher die Erlaubnis geben und könnte deine Mutter umstimmen?"
"Mein Dad, ja. Der ist wesentlich entspannter." Dass er daran nicht gedacht hat. "Ich werde mit ihm reden."
"Schön, ich fänd's super wenn das klappt. Kannst dir ja mit Tani was überlegen, wo ihr hin wollt." Nouki rutscht von ihrem Hocker und legt Jordyn ihre Hand auf den Unterarm. "Ich geh dann mal runter und helf Jadyn noch beim Aufräumen." Sie rückt den Stuhl wieder an die Theke und nimmt ihr leeres Glas in die Hand. "Und danke dass du mich vor dem Tod durch verdursten gerettet hast, jetzt weiß ich was Chip immer mit 'Brand' meint. Du warst heute meine Feuerwehr." stellt sie lachend fest. "Ich hör's dann von Tani, wenn ihr euch entschieden habt, okay?"

Als Nouki den Partykeller betritt, werkelt Jadyn irgendwo hinter der Bar herum. Die Atmosphäre ist seltsam nüchtern hier drin, ohne all die Gäste, das Stimmengewirr, die laute Musik. Schnell durchquert sie den Raum. "Da bin ich, Jadyn. Was kann ich tun?" fragt sie, da er schon den Großteil erledigt hat, wie ihr scheint. Der Fußboden ist allerdings noch...puh!
Der Brunette streckt den Kopf hinter der Theke hervor. "Oh, hey. Am besten einfach Streichholz anzünden und auf den Boden werfen. Dann bin ich den Ärger los.", grinst er gewohnt breit.
"Dann erst mal her mit dem Benzin." gibt Nouki lachend zurück. "Nein, ernsthaft, wo sind Eimer und Mob? Ich leg mal mit wischen los, oder hast noch was dringendes? Wir haben ja ganz schön gewütet gestern.." sagt sie mit Blick auf den vor Dreck und klebrigen Substanzen strotzenden Boden.
"Wo gehobelt wird und so.", zwinkert Jadyn ihr lässig zu. "Die Tür da rechts neben der Treppe." Mit einer Kopfbewegung deutet er in die Richtung. "Da ist alles für die glückliche Hausfrau drin."
"Na, ich hoff mal dass ich soweit NIE sinken werde." gibt Nouki grinsend zurück. Kurz darauf steht Nouki mit den Utensilien wieder da und beginnt zu wischen. Gar nicht so einfach..was klebt da bloß so hartnäckig? Der Lappen fährt wieder und wieder hin und her, bis sie sich mit einem zufriedenen Lächeln aufrichtet. So! Alles auswaschen und weiter. "Habt ihr gestern noch lange gemacht?" fragt sie dann interessiert. Wann Artjom und sie sich..verkrümelt haben, ist zeitlich ziemlich nebulös. Schwungvoll klatscht sie den Wischlappen in den Eimer und schwenkt ihn durch.



"Chuck ist erst vor paar Stunden weg." Jadyn wischt mit einem Lappen den Tresen ein letztes Mal ab und schwingt sich sportlich über die niedrige Wand, hinter der das Bad liegt. "Ellie ist mit Bea und Vero kurz nach euch abgehauen. Und Tani..." Er zuckt mit den Schultern. "Kein Plan, wann die gegangen ist." Er verschwindet im Bad und kommt einen Moment später mit einem vollen Müllsack heraus, stellt ihn an die Ecke und beobachtet Nouki beim Wischen. "Echt nett, dass du hilfst. Musst aber nicht, das weißt du schon oder?"

"Klar." Nouki sieht auf und muss ein wenig lachen. "Ich musste aber auch nix versauen und hab's trotzdem gemacht. Ich helf gerne." Dann montiert sie umständlich das Vlies wieder auf den Mop und macht weiter. "So, dann ist Ellie also gar nicht soo ewig geblieben. Dachte eigentlich dein umwerfender Charme hätte sie länger in den Bann gezogen." Sie lacht schelmisch in seine Richtung. "War richtig niedlich euch zusammen zu sehen."
Jadyn lacht mit einer Prise Verlegenheit. "Ja, das dachte ich auch. Aber wo Charlie sich herumtreibt, hat die Romantik keine Chance."
"Hm." Nouki wischt kurz schweigend weiter. Er hat Romantik gesagt. Sie denkt an Geschichten, die sie schon gehört hat über Jadyn. "Hauptsache DU gibst der Romantik noch ne Chance." sagt sie dann lächelnd. "Würd mich freuen für euch beide."
"Na hör mal,", grinst er breit, "Romantik und ich, wir sind so." Er kreuzt die keinen Finger ineinander.
Amüsiert die Augenbrauen hebend, schmunzelt Nouki und lehnt den Wischer kurz in den Eimer. "Oder Schlingel und du sind so." Sie ahmt die Geste nach. "Ellie ist ein tolles Mädchen und ne gute Freundin, ich wünsch ihr nur das Beste." Damit nimmt sie den Mop wieder auf und arbeitet weiter.



Jadyn schaut das Mädchen schief an. Schlingel? Er schüttelt die Verwirrung ab und geht ins Bad, um die Armaturen zu putzen. Warum zum Teufel hat jemand hier mit Klopapier so herumgesaut?! Kleinkinder waren doch gar nicht eingeladen...
'Ellie ist ein tolles Mädchen,', hallt es in seinem Kopf nach, 'ich wünsche ihr nur das Beste.'
Da hat Ellie ja Glück gehabt, dass er das Beste sozusagen repräsentiert. Er wird mit dem schüchternen Mädchen vorsichtig umgehen müssen, damit sie sich nicht zurück zieht. Aber das schafft er schon.

(In Zusammenarbeit mit @simscat2 )

Nouki geht nach Evergreen Harbor Nr. 14 - Familie Engel
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23.04.2023 17:57 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 21:16)
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Hausmeister

Tania, Jordyn - letzter Post
Valentin - letzter Post


Ort: Klinik von SimCity
Charaktere: Tania, Jordyn, Valentin
Titel: Entscheidung Teil 1

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon. Bildbearbeitung von @RivaBabylon.)

*Triggerwarnung*

Abtreibung


"Ihr Onkel ist da." Tania nickt und die Schwester verlässt den Raum. Es ist vorbei. Ihr Blick ist leer, ihr Kopf ist frei, ihre Bewegungen scheinen wie automatisiert von statten zu gehen. Vom Stuhl aufstehend, zieht sie sich an, nimmt ihre Tasche und verlässt den Raum.
Als Val seine Nichte sieht, geht er auf sie zu. Solch eine Situation ist neu für ihn und er hat keine Ahnung, was er sagen soll. "Alles ok?" - "Nicht." Keinen Blick richtet sie auf ihren Onkel.




Schweigend gehen die beiden den Flur entlang Richtung Ausgang.

Auch während der Autofahrt wird geschwiegen. Tania hatte für den heutigen Tag bereits von Beginn an festgelegt, wo er sie absetzen soll. Nach Hause könnte sie auf keinen Fall. Niemand dürfe etwas von dem erfahren, was passiert ist. Weder ihre Eltern, noch ihre Verwandten. Vero. Ein zweites Mal hat sie ihre Freundin hintergangen. Das würde sie ihr sicherlich nicht verzeihen.

Valentin parkt vor dem Haus der Lamonts, Willowcreek.

"Wie besprochen, ich habe dich nicht gesehen und weiß von nichts.", versichert er ihr. Das Gefühl, seiner Nichte nochmals die Sicherheit zu geben, ihr Geheimnis zu hüten. Ja, das fühlt sich richtig an. Zum ersten Mal hat Valentin das Gefühl gebraucht zu werden, ein wichtiger Teil der Familie zu sein. Warum sehen es die Anderen nicht?

Es dauert ein paar Minuten, bis Tania aus dem Wagen steigt. Jordyn ist neben ihrem Onkel der einzige Sim, der von ihrem Geheimnis weiß. In der letzten Zeit war sie öfters bei ihm, nicht zu vergessen der gemeinsame Abend mit Nouki und ihm.
Von Beginn an gibt Jordyn ihr das Gefühl, ihm bedingungslos vertrauen zu können. Sie kann einfach das Mädchen sein, was sie gerade ist mit allem drum und dran. Außerdem macht der Umstand, dass für ihn Äußerlichkeiten keine Rolle spielen, diese Freundschaft zu etwas Besonderem.
Mit ihrer Tasche in der Hand klingelt sie.

Wie meistens, ist es Liza, die die Tür öffnet. Zuerst sieht sie dem Mädchen freudig entgegen, merkt jedoch schnell, dass Tani sich nicht wohlzufühlen scheint. Im Hintergrund fährt gerade ein Wagen davon, dem die Mutter irritiert hinterher sieht. "Tania, Kind, du siehst nicht gut aus. Komm herein und setz dich." Liza schließt gerade die Tür, als Jordyn die Treppe herunter kommt. "Mom?", fragt er in den Raum. "War das Tani?"

"Danke.", sagt sie leise, blickt allerdings nicht auf, als sie Jordyns Stimme hört. Es fällt ihr unglaublich schwer, ihre Tränen zurück zu halten, aber sie traut sich nicht vor Liza ihren Kummer herauszulassen. "Tani,", beginnt der Teenager hinter dem Gast, "möchtest du rauf kommen?" Liza beobachtet die beiden mit besorgter Mine. Es gefällt ihr nicht, dass zwischen den Kindern offensichtlich Geheimnisse bestehen. "Ja." Daraufhin folgt sie dem Freund nach oben, sichtlich den Kopf hängend.

Jordyn öffnet die Zimmertür und lässt sie eintreten. "Setz dich." Erst als sie an ihm vorbei schleicht und die Tür geschlossen hat, fragt er: "Was ist passiert?" Während sie sich aufs Bett setzt, verformt sich ihr Mund und will sprechen, doch es kommt einfach kein Ton heraus. "I...A..." Schluchzend legt sie ihre Hände vors Gesicht und fängt an zu weinen.




Der Brunette setzt sich neben sie. Zaghaft legt er seine Hand auf ihren Rücken und zieht sie an sich heran, bis sie in seinem Arm liegt. So wartet er, bis der erste Ausbruch vorüber zieht. Tani noch immer im Arm haltend, fragt er vorsichtig: "Hast ... du es ... getan?" Daraufhin atmet sie laut ein und aus. "Ja.." In ihrem Kopf herrscht Chaos. Das Pro und Contra ihrer Aktion geht rauf und runter. Eigentlich wollte sie es nicht behalten, doch dann hatte sie in der letzten Zeit das Gefühl, dass sie das schaffen könnte. Sogar gesprochen hatte sie mit dem Baby. Doch dann kamen wieder die Zweifel auf und anstatt den Termin abzusagen, entschied sie sich zum Abbruch.

"Ich verstehe mich gerade selbst nicht." - "Ist okay, Liebes. Das ist der Druck, der abfällt." Mit einer Hand wischt er über ihre nassen Wangen. "Erlaube dir diesen Moment. Dann wird alles gut." Die Fürsorge von Jordyn hilft ihr sich einzugestehen, dass sie traurig sein darf.

Nach einiger Zeit hört das Weinen auf. "Darf ich heute Nacht bei Dir bleiben?" Sie schaut zu ihm auf. "Natürlich.", antwortet er, ohne zu zögern. Eine Last fällt von ihren Schultern. Ich muss nicht nach Hause. Am liebsten würde sie gar nicht mehr zu ihren Eltern zurück.
Die Tasche, die Tani mitgebracht hat, beinhaltet einige Klamotten, als auch Hygieneartikel, Zahnbürste und etwas Geld. "Stört es dich, wenn ich mir was anderes anziehe? Ich muss aus diesen Klamotten raus.", fragt sie unsicher. "Tu, was immer dir gut tut." Jordyn löst die Umarmung. "Du weißt, wo das Bad ist. Und wenn du irgendetwas brauchst, frage einfach. Ich werde uns in der Zwischenzeit Tee kochen." Dankbar nimmt sie ihre Tasche und geht sich im Badezimmer fertig machen. Die Kleidung, die sie heute getragen hat, will sie nicht mehr anziehen.

Und was mache ich morgen? Ob sie noch länger hier bleiben kann? Sicherlich würden nach einiger Zeit Jordyns Eltern ihre Eltern kontaktieren wollen. Wird Zeit, dass ich volljährig werde. Etwas in ihr sträubt sich. Dieses Gefühl der Abneigung wird immer größer und sie steigert sich darein. Vor dem Spiegel stehend, versucht sie sich selbst zuzureden. "Ganz ruhig. Heute bin ich erstmal sicher und morgen sehe ich weiter." Mit diesem Gedanken versucht sie ein Lächeln abzuringen und geht zurück in Jordyns Zimmer.

Kurz darauf betritt auch er selbst den Raum. In seinen Händen hält er ein Tablett mit einer wohlduftenden, dampfenden Kanne, zwei Tassen und einer Dose Gebäck. Zielsicher steuert er auf die Werkbank zu, stellt alles dort ab und wendet sich der Rothaarigen zu. "Möchtest du eine Tasse? Oder willst du lieber etwas schlafen?" - "Gerne eine Tasse." Erschöpft legt sie sich aufs Bett. Ihre negativen Gedanken versucht sie bei Seite zu schieben.




Jordyn nimmt die Tasse in die Hand und legt den Daumen auf die obere Kante, während er langsam eingießt. Als die Hitze dem Daumen entgegenschlägt, stellt er die Kanne ab und reicht Tani die Tasse herüber. Nachdem er die zweite Tasse befüllt hat, setzt er sich aufs Bett. "Wenn du willst, schlafe ich drüben bei Jay. Dann hast du das Bett für dich."

Die Tasse ist heiß und sie wärmt ihre Finger daran. "Nein, du kannst gerne hier bleiben. Dann bin ich nicht allein." Zwar fühlt sie sich erschöpft und müde, aber sie glaubt nicht, dass sie heute ohne weiteres schlafen kann. "Erzähl mir etwas.", fordert sie ihn schließlich auf.
"Erzählen ... Eine ausgedachte Geschichte oder ein Erlebnis?" Kurz denkt sie nach. "Irgendetwas über dich." - "Über mich?"

Überlegend zieht er die Augenbrauen in die Stirn. "Also, ich bin charmant, klug und ich wette, ich sehe hammermäßig aus. Aber das alles weißt du schon längst." Der Teenager reibt sich den Hinterkopf. Was könnte er über sich erzählen? Er will ihr nicht von allzu ernsten Gedanken berichten - sie hat schon genug zu tragen. "Ich überlege derzeit, was ich nach der Schule machen soll. Im Frühling werde ich achtzehn. Jay wird vermutlich Sport studieren und hier ausziehen. Und ich würde auch gern möglichst schnell auf eigenen Beinen stehen. Aber meine Zukunft gestaltet sich etwas komplizierter als seine." Vorsichtig pustet er über die heiße Tasse und versucht einen zaghaften Schluck. "Ich meine, ich könnte auch studieren, aber ich bräuchte eigene Materialien. Die Bücher würden mir ja nicht viel bringen. Das ist natürlich nicht günstig. Und abgesehen davon, weiß ich noch gar nicht, in welche Richtung ich gehen könnte. Soziales finde ich spannend. Aber ein blinder Erzieher? Streetworker? Sozialberater?" Einige Sekunden schweigt er nachdenklich. "Ich will ein ganz normales Leben führen. Was denkst du, was zu mir passen könnte?"

Die Teenagerin überlegt, doch da fallen ihr einige Sachen ein. "Du bist einfühlsam, verständnisvoll, hilfbereit. Ich denke ein sozialer Job wäre genau das Richtige für Dich." In ihren Gedanken kann sie sich Jordyn gut als Sozialarbeiter vorstellen, wie er mit anderen Sims spricht. "Du bist zwar blind, aber das könnte Dir auch einen Vorteil verschaffen. Du könntest besonders für Blinde oder Sims mit Behinderung eine Hilfe sein, ein erster Ansprechpartner. Für Sonderausstattungen oder Ähnliches gibt es doch spezielle Leistungsträger, die das alles übernehmen." Jordyn lässt das Gehörte sacken. "Du hast recht.", sagt er nach kurzem Schweigen. "Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht ist das eine Möglichkeit." Zu studieren würde bedeuten, weiterhin kein Geld zu verdienen. Weitere drei bis fünf Jahre unter der Obhut seiner Mutter zu leben, kann er sich allerdings nicht vorstellen. Er wird mit seinem Vater reden müssen. Patrick könnte es schaffen, Liza von einer eigenen Wohnung zu überzeugen. "Was willst du denn nach der Schule machen?", fragt er.




Es gab mal eine Zeit, da wusste sie es ganz genau, doch mittlerweile.. "Ich hab keinen Plan. Hauptsache raus von Zuhause." - "Das verstehe ich." Der Teenager nimmt einen weiteren Schluck. "Wo wirst du wohnen? Ich meine, willst du allein leben oder in einer WG?" Darüber hat sie sich schon oft Gedanken gemacht. "Am liebsten alleine in eine eigene Wohnung, aber keine Ahnung, ob ich mir das leisten könnte." Joachims Kreditkarte wird sie sicherlich nicht ewig benutzen können. "Das Problem haben vermutlich die meisten in unserem Alter." Jordyn beugt sich zu ihr herüber. "Vielleicht können wir eine WG gründen. Ich meine, für den Anfang." Er richtet sich wieder auf und wirkt ein wenig nachdenklicher als eine Sekunde zuvor. "Man weiß ja nie, was bis dahin alles passiert.", schließt er.

Daran hat Tani gar nicht gedacht. "Das ist eine geniale Idee!" Mit Fremden zusammen zu wohnen war ihr schon immer zu wider, doch Jordyn ist alles andere als fremd. Amüsiert fügt sie hinzu: "Und keine Sorge, wenn du Damenbesuch hättest, würde ich dir auch für die Zeit die Wohnung überlassen." Ein verlegenes Schmunzeln huscht über Jordyns Gesicht. Was soll er dazu sagen? Im Gegensatz zu seinem Bruder ist er nicht ständig von Mädchen umringt.

Plötzlich fühlt sich die Rothaarige unwohl. Sie trinkt einen Schluck Tee, doch es wird nicht besser. Daher steht sie auf und holt aus ihrer Tasche Schmerzmittel, die sie von der Klinik erhalten hat. "Hast du eine Flasche Wasser hier?", fragt sie mit getrübter Stimmung. "Es steht immer eine auf dem Nachttisch." Der Blinde zeigt hinter sich. "Bediene dich einfach."
Schnell geht sie zum Nachttisch und nimmt die Tablette. "Kann ich mich etwas hinlegen zum Schlafen?", fragt sie nach ein paar Minuten. "Sicher." Er steht auf und macht das Bett frei. "Ich werde nach unten gehen. Dann hast du deine Ruhe." Bevor sie sich hinlegt, geht sie auf ihn zu und umarmt ihn. "Danke."

Als Jordyn schon in der Tür steht, dreht er sich noch einmal halb herum. "Weißt du, Jay ist wahnsinnig beliebt bei allen. Er trifft sich andauernd mit Mädchen. Bei mir ist das anders. An einem Blinden hat niemand Interesse." Er schweigt einen Moment und fügt dann hinzu: "Ich will keine Geheimnisse vor dir haben. Darum erzähle ich dir das." Ein leises Seufzen weicht aus seiner Brust. "Ruh' dich aus.", sagt er anschließend und zieht die Tür hinter sich zu. Sie sieht ihm noch kurz nach, bis die Türe geschlossen ist. Niemand hat Interesse an ihm? Ihr fällt auf, dass sie ihn noch nie gefragt hat, ob er weitere Freunde bis auf Shane oder gar eine feste Freundin hat. Es war selbstverständlich für sie anzunehmen, er sei auf dem Stand wie sein Bruder, nur ruhiger und verständnisvoller. Die Gedanken drehen sich noch eine Weile um Jordyn und was sie ihn unbedingt noch fragen möchte, bis ihr die Augen zufallen.

- Einige Zeit später -

Nach ca. zwei Stunden erwacht Tania. Ausgeruht fühlt sie sich nicht, aber hungrig. Jordyn scheint noch immer unten zu sein, da er nicht im Zimmer ist.
Aus ihrer Schminktasche holt sie einen Spiegel heraus. Geschockt sieht sie die verwischte Schminke in ihrem Gesicht. Gut, dass er mich so nicht gesehen hat. Nach diesem Gedanken schämt sie sich. Erst erzählt er ihr, dass wegen seiner Blindheit niemand Interesse hat und dann ist sie froh, dass er blind ist. Tolle Freundin..

Mit einem Abschminktuch reibt sie die verlaufene Schminke vom Gesicht und zieht Kajal und Mascara nach. Auch die Augenringe werden erneut abgedeckt. Schon besser. Die Utensilien legt sie wieder zurück in ihre Tasche. Da knurrt auch schon ihr Magen. Sie verlässt das Zimmer und geht ins Erdgeschoss.

"Aber wieso pennt sie dann bei dir?", hört sie Jadyn verständnislos fragen. "Willst du dich an sie ran machen?" - "Das ist lächerlich. Sie ist eine Freundin und ich helfe ihr." - "Pass nur auf, dass sie nicht dir hilft,", lacht Jadyn, "sie ist unersättlich." - "Rede nicht so über sie.", mahnt Jordyn. Jadyn grinst seinen Bruder breit an und klopft ihm auf die Schulter. "Schon klar, Bruder. Beschützer der magischen Perle."

Er will zur Treppe gehen und kommt am Gast vorbei. "Hey, Tani.", grinst er verführerisch. "Unter uns beiden: Wenn dir bei ihm langweilig wird, komm jederzeit zu mir rüber."




Er zwinkert ihr zu und geht nach oben. Kurz bleibt sie wie angewurzelt stehen. Etwas unsicher geht sie dann zu Jordyn. "Hey.", sagt sie leise. Ein Unbehagen macht sich in ihr breit. Unersättlich. Ein Kloß macht sich in ihrem Hals breit.

"Hey,", Jordyn dreht sich zu ihr herum, "konntest du ein bisschen schlafen?" - "Mhh.", gibt sie nur von sich. "Ehm. Kann ich irgendetwas essen?", fragt sie verlegen. "Mom hat dir eine Suppe gemacht." Kurz lauscht er in den Raum und spricht dann leise weiter: "Ich musste ihr irgendetwas erzählen. Ich sagte, du hattest Streit zu Hause und das ist dir auf den Magen geschlagen. Ich ... hoffe, das war okay." Ganz falsch ist es ja nicht. "Ja klar. Danke." Auf das gehörte Gespräch zwischen ihm und seinem Bruder will sie lieber nicht eingehen.

"Setz dich schon mal. Ich bringe dir was." Der Teenager hat noch nicht zu Ende gesprochen und macht sich schon auf den Weg in die Küche. Er nimmt gerade einen Teller aus dem Schrank, als seine Mutter hinter ihm auftaucht. "Gut, ihr seid soweit. Wenn du deinen Bruder holst, können wir zusammen essen." Für Tania stellt sie einen Moment später ein Glas Wasser auf den Tisch. "Hier, Kind. Geht es dir etwas besser nach dem Schlafen?" Die Jugendliche nickt. "Ja, das hat geholfen." Das ist zwar eine Lüge, aber eine Lüge mehr oder weniger ändert daran jetzt auch nichts. "Danke, dass ich hier übernachten darf.", sagt sie und lächelt Liza an. Die Mutter lächelt großzügig. Sie freut sich, wenn sie helfen kann. Sie ist gern eine Supermutter. Eine, die für ihre Kinder und deren Freunde alles tut, damit es ihnen gut geht. Das ist ihr Lebensinhalt.

Die Jungs kommen herunter und der Tisch ist schnell gedeckt. Inzwischen ist auch Vater Patrick aus dem Büro gekommen und setzt sich zu den anderen. "Tani, wie schön, dass du wieder bei uns bist.", grüßt er das Mädchen, während Liza die dampfende Suppe an alle verteilt. "Ein Stück Kräuterbrot dazu, Tania?" Sie nickt und beobachtet die Familie. Alles so harmonisch hier. Ihre Gedanken schweifen ab und sie sieht auf ihren Teller.

"Wie lange möchtest du denn bleiben?", fragt Liza den Gast. Überrascht sieht Tania auf. "Ehm, erstmal bis morgen. Vielleicht auch länger. Ich weiß es noch nicht genau." Kurz schaut sie zu Jordyn. Sie ist sehr dankbar, dass er für sie da ist. "Wissen deine Eltern, wo du bist?" Jetzt wird ihr mulmig zu Mute. "Ja, ja. Meine Mutter weiß Bescheid." Lächelnd sieht sie zu Liza, in der Hoffnung, dass ihre Lüge nicht enttarnt wird. "Gut.", nickt die Ältere zufrieden und löffelt ihre Suppe. Erleichtert atmet Tania aus. In Sicherheit. Auch sie verspeist nun die Suppe. Das Magenknurren hört auf und sie fühlt sich schon wohler. Jadyn weicht sie mit ihren Blicken aus. Unersättlich.. Hoffentlich sagt er nichts.

"Die Suppe schmeckt wirklich gut, Misses Lamont." Die Besucherin lächelt dankbar. "Das freut mich, Schatz.", lächelt Liza zurück und nutzt die Gelegenheit für ein zwangloses Gespräch: "Wie kommst du in der Schule zurecht, Tania? Ich hörte, es gibt dort einen Jungen, der ... andere Schüler beißt. Das ist furchtbar." Jadyns Blick schnellt auf und springt zwischen Jordyn und der gemeinsamen Mutter hin und her. "Soweit ich weiß, ist es nicht bewiesen, dass er es war.", sagt Jordyn mit ruhiger Stimme. "Oder gibt es da neue Erkenntnisse?" - "Keine Ahnung.", zuckt sein Bruder mit den Schultern. "Der ist nicht mal in meiner Klasse." - "Und trotzdem kannst du das Gerücht weiter versteuen.", entgegnet Jordyn.

Tani kennt die Geschichte um Shane, insbesondere die Worte ihrer Freundin. "Also Beweise gibt es dafür nicht. Das sind bisher nur Vermutungen. Soweit ich das einschätzen kann, ist der Beschuldigte es aber nicht gewesen." Vero würde sie nicht anlügen. Sie ist wirklich von seiner Unschuld überzeugt und deshalb glaubt ihr Tania. "Und woher weißt du das?", fragt Jadyn. In seinem Blick verändert sich etwas. Seine Augen werden starr. Noch bevor irgendwer diesen Stimmungswandel einordnen kann, ist es der Blinde, der Gehässigkeit in der Stimme seines Bruders hört. "Sie sagte nicht, dass sie es weiß.", beschwichtigt er. "Und ich finde, wir sollten es dabei belassen. Mir gefällt das Thema nicht." - "Da hast du völlig recht, Schatz." Liza tätschelt die Hand ihres Sohnes. "Jadyn, hör auf damit."

Der Zwilling protestiert: "Du hast doch angef-" - "Ich sagte, es reicht." Jadyn springt vom Tisch auf, dass sein Bruder kurz zusammenzuckt. "Keine Angst, Schatz. Es ist nichts passiert. Dein Bruder ist nur aufge-" - "Liza, halt den Mund. Jadyn, setz dich hin." Patrick isst unberührt weiter. "Ich wollte ihm doch nur -" - "Er weiß, was hier passiert.", unterbricht Patrick seine Frau. "Er ist nicht dumm, Liza." Der Familienvater wendet sich dem Gast zu. "Wie geht's deinen Eltern, Tania?"




Etwas erschrocken, sieht die Jugendliche zu Patrick auf. "Ehm.." Ein wunder Punkt für sie. "Ganz gut soweit." Über die Liebschaft ihres Vaters will sie besser nicht am Tisch sprechen. "Meine Mutter hat wieder angefangen zu arbeiten." - "Oh, das wird ihr sicher gut tun." - "Dad, können wir über etwas anders reden?" Jordyn unterdrückt ein leises Seufzen. Patrick mustert seinen Sohn. "Was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht so wählerisch, was Konversation angeht?" - "Dein Sohn hat recht.", poltert Liza dazwischen. "Wir reden beim Essen nicht über Schlampen."

Ihr Mann schenkt ihr einen strengen Blick. "Wenn ihr fertig seid, geht ihr bitte alle nach oben. Wir haben etwas zu besprechen." Obwohl Patrick nach wie vor ruhig spricht, ist seiner Stimme anzuhören, dass es sich dabei um keine Bitte handelt. In diesem Moment ist völlig klar, woher Jordyn seine Besonnenheit hat. Schlampen? Tania muss schlucken. Was meint sie? Aufgrund Patricks letzter Worte isst sie schnell ihren Rest Suppe. Bis der letzte Löffel erklingen ist, herrscht betretendes Schweigen am Tisch. Jadyn ist der Erste, der sich entfernt. Die anderen beiden folgen augenblicklich.

Zurück im Zimmer schaut Tani Jordyn an. "Was war das denn gerade?" - "Das war unsere Harmonie.", seufzt der Junge und setzt sich an den Schreibtisch. "Tut mir leid. Das war total daneben." Die Jugendliche setzt sich aufs Bett und überlegt. "Ich versteh gar nicht, wie die Stimmung so schnell kippen konnte." Den Auslöser kann sie nicht identifizieren. "Das ist hier öfter so." erklärt Jordyn. "Mom und Jay haben schon lange eine gewisse... Spannung zueinander." Ob das an seiner Lebensweise liegt? Die Worte von Jadyn kommen Tania in den Sinn, diese schüttelt sie schnell wieder von sich. "Übrigens.. du hattest vorhin etwas gesagt zu mir." - "So?" Jordyn schaut auf. "Was meinst du?" Jetzt wird ihr erneut unwohl, obwohl sie ihm doch alles sagen kann. "Na also.", druckst sie herum. "Ehm.. bevor du mich vorhin hier allein gelassen hast. Also.."

Dann legt sie sich aufs Bett. Es ist dumm, seinem Blick ausweichen zu wollen, da er sie doch gar nicht sieht. "Du meintest, an dir hätte Keiner Interesse." Verlegen lächelt er kurz, bevor seine Mimik wieder ernst, aber freundlich wird. "Naja, Mädchen hauptsächlich.", murmelt er. "Ich habe schon Bekannte und wenige gute Freunde." - "Und eine sehr gute Freundin.", ergänzt sie mit einem lächelnden Unterton. "Ja." Sein Gesicht wird warm und bekommt wieder diese herzliche Ausstrahlung. "Komm her zu mir.", fordert sie ihn auf und klopft auf die freie Bettseite.

Er spürt, wie sein Herz zu klopfen beginnt. Was will sie? Irgendetwas liegt in der Luft - eine Stimmung, die er sich nicht zu deuten traut. Er schluckt einmal kräftig, bevor er aufsteht und in wenigen Schritten vor ihr steht. Was für das Mädchen wie ein Zögern aussehen muss, ist in Wirklichkeit seiner Orientierung geschuldet. Er braucht einige Sekunden, um auszumachen, ob er links oder recht von ihr Platz nehmen kann, schlägt dann die Richtung ein und setzt sich neben sie.




Dabei beobachtet sie ihn und hat das Gefühl, er wisse nicht genau wo hin. Ich muss noch einiges lernen. "Ich liege auf der linken Bettseite. Du hast genug Platz, um dich rechts neben mich zu legen. Übrigens.. die Kissen sind gemütlich. Hat sie deine Mam ausgesucht?" Auf eines der Kissen drückt sie drauf. Weicher als zuhause. "Meine Mutter bestimmt mein Leben.", entgegnet er nüchtern. "Sie hat alles hier drin eingerichtet." Oh. Scheinbar kein gutes Thema, da er sich nicht rührt. Über seine Familie weiß sie noch nicht viel, nur über die Fürsorglichkeit seiner Mutter. Darf er gar nichts alleine entscheiden? So langsam versteht sie auch seinen Wunsch, so schnell wie möglich auszuziehen. Die Begegnung vorhin am Esstisch war wirklich merkwürdig. Ob das immer so ist, wenn niemand anderes da ist? Da fällt ihr auch die Reaktion von Liza ein, als Jordyn zusammen gezuckt ist. Die Blindheit scheint für seinen Bruder und Vater kein großes Thema zu sein. Sie behandeln ihn normal. Viele Gedanken gehen ihr durch den Kopf, wodurch sie ihre eigenen negativen Gedanken zum heutigen Tage gut verdrängen kann.

Augenblicklich hat sie das Bedürfnis für ihn da zu sein, ohne genau zu wissen warum. Vermutlich wegen der ganzen neuen Erkenntnisse, die sie gewonnen hat. Also rückt sie zu ihm, schlingt ihre Arme, um seinen Körper und legt ihren Kopf an seine Schulter. "Du bist toll, Jordyn, so wie Du bist. Vergiss das nicht." Er legt seine Hand auf ihre. "Das betrifft dich ebenso.", sagt er leise. Lächelnd verharrt sie in dieser Position. "Sollen wir noch irgendetwas machen oder willst du schon schlafen?" - "Ich kann dir nicht viel anbieten.", gesteht er. "Natürlich kannst du das." Sie löst sich von ihm und sieht sich um. Natürlich hat er keinen Fernseher, ein Film gucken scheidet daher aus. Aber Hören kann er. "Soll ich Musik anmachen?" - "Ja, okay." In ihrem Handy sucht sie die Musikapp. "Was hörst du gerne?"
Jordyn überlegt. Er mag intensive Musik, aber wie soll er erklären, was er damit meint? "Irgendwas mit gutem Rhythmus.", sagt er. "Das Genre ist nicht so wichtig."

Sie entschließt sich, ihm ihr aktuelles Lieblingslied vorzuspielen. "Das mag ich zur Zeit gerne." Vermutlich wegen des Textes. "Vielleicht gefällt es Dir ja."




Der Brunette steht auf und reicht ihr eine Hand. "Komm her.", sagt er und wartet auf sie. Überrascht nimmt sie seine Hand. Will er etwa tanzen? Er zieht sie an sich und bewegt sich geschmeidig mit ihr im Takt. Ein seliges Lächeln legt sich auf seine Wangen. Ihr Körper ist warm und duftet lieblich.

Geborgen und sicher. Sie genießt den Tanz und lauscht der Musik. I'm a monster on the hill., heißt es im Song und so fühlt sie sich aktuell auch. Schade, dass sie ihn nicht schon früher kennen gelernt hat, vielleicht hätte sie sich einige Fehler ersparen können mit einem solch guten Freund an ihrer Seite. Aber jetzt ist er da und so tief sinken wie heute Mittag wird sie nicht mehr. Hoffentlich.




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23.04.2023 17:59 (zuletzt bearbeitet: 05.05.2023 22:06)
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Hausmeister

Charaktere: Tania, Jordyn
Geschichtsstrang: Entscheidung Teil 2


Am nächsten Morgen erwacht Tania und sieht sich um. Huch Scheinbar hat sie sich in der Nacht bei Jordyn angekuschelt. Das ist ihr etwas peinlich und sie rückt langsam zur Seite, damit er nicht erwacht. Dann schaut sie auf ihr Handy. Marina hat ihr eine Nachricht geschrieben. >Wann kommst du nach Hause, Liebe? Wollte für uns alle kochen. Papa macht auch früher Feierabend.< Unbeeindruckt legt sie das Handy weg. Als ob ihr Vater am Wochenende arbeiten würde. Da hat er ganz andere Dinge zu tun. Direkt verschlechtert sich ihre Laune. Leise steht sie auf und zieht sich um.



Jordyn dreht sich herum. Im Halbschlaf steigt ihm ein angenehmer Duft in die Nase. Er erinnert ihn an ... weiches Haar. Langsam erwacht er und erkennt, dass Tania nicht neben ihm liegt. Er setzt sich auf und lauscht in den Raum hinein. "Tani?"
Überrascht dreht sie sich um. Da er sie nicht sehen kann, ist es ihr nicht unangenehm, dass sie nur in Unterwäsche im Raum steht. Sie muss sich also nicht verstecken. "Ja. Ich bin schon wach. Ich bin gerade an meiner Tasche und ziehe mich um. Hab ich dich geweckt?"
"Nein." Er reibt sich verschlafen die Augen. "Wie geht es dir heute?"
Sie zieht sich zu Ende an und gesellt sich dann wieder zu Jordyn ins Bett. "Naja, es geht so.. Und dir?"
"Ich muss pinkeln,", schmunzelt er, "sonst geht's mir gut."
Die Teenagerin muss grinsen. "Lass Dich nicht aufhalten." Daraufhin holt sie die Schmerztabletten unter ihrem Kopfkissen hervor. "Ich muss mal eben was trinken." Sie beugt sich über ihn, um an die Wasserflasche auf seinem Nachttisch zu kommen.

Jordyn wagt nicht, sich zu bewegen. Er spürt die Wärme ihres Körpers und für eine Sekunde glaubt er, ihren Herzschlag zu hören.
Als sie sich wieder aufrichtet, dreht er sich über die Bettkante und geht ins Badezimmer. Es dauert eine Weile, bis er zurück kommt - frisch geduscht und nur mit einem Bademantel bekleidet.



Tani hat sich währenddessen geschminkt und ein paar Nachrichten via Textmessenger gelesen und verschickt. Als er das Zimmer betritt, sieht sie auf. Duschen müsste ich eigentlich auch. Dann wendet sie sich wieder ihrem Handy zu.
"Möchtest du frühstücken?", fragt Jordyn, während er sich neue Kleidung aus dem Schrank nimmt.
Wirklich Hunger hat sie zwar nicht, aber eine Kleinigkeit sollte sie schon essen. "Einen Kaffee könnte ich gut gebrauchen. Sind deine Eltern schon wach?"
"Wie spät ist es?"
Tani sieht auf die Uhr. "Neun Uhr Siebenundvierzig." Jadyn schläft sicher noch.
"Dann werden sie schon unterwegs sein. Am Wochenende sind sie beim Ehrenamt."
Ehrenamt? Wieder ein Pluspunkt für seine Eltern. Sowas würde ihrem Vater nie einfallen. Nun steht die Teenagerin auf. "Würde es Dir was ausmachen, wenn ich noch eine Nacht bleibe? Oder willst Du lieber allein sein?"
Er dreht sich zu ihr herum. "Du kannst bleiben, solange du willst.", sagt er. "Ich spreche mit meinem Vater darüber."
Ein Lächeln huscht über ihre Lippen. "Ist dein Bruder auch beim Ehrenamt?"
"Nur, wenn er muss.", lacht Jordyn.
Das war ja zu erwarten. Dennoch hofft sie, dass Jadyn noch schläft oder einfach nicht zu Hause ist. "Also ich wäre dann soweit."
"Ich werde mich schnell anziehen." Mit den Worten verschwindet er aus dem Zimmer.

Während sie auf ihn wartet, klingelt ihr Handy. Mam.. Die Nachricht liest sie gar nicht, sondern wischt sie weg.
Wenige Minuten später sind Stimmen vom Flur zu hören.
"... Tani ... geschlafen?"
"Waru-... Freundin..."
"Ja, klar... Bru-... helf-... -giss das nicht."
"Es tut mir ... du das so ... Können wir ni- ... - der sein? Wie früh-...?"
"Kei- ... - ung, Bro... tzt los. Wir red- ... ter."

Da Tania nur Bruchstücke des Gesprächs mitbekommt, stellt sie sich an die Tür, um zu lauschen.
Jemand läuft die Treppe herunter. Sanfte Schritte nähern sich der Tür.
Schnell stellt sie sich ans Fenster, als Jordyn das Zimmer betritt. "Und? Fertig?"
"Ja, gehen wir in die Küche."
Sie nickt und folgt ihm nach unten. "Sind wir alleine?" Am liebsten würde sie wissen, mit wem er gerade gesprochen hat und vor allem worüber. Sie vermutet mit seinem Bruder Jadyn, aber sicher ist sie sich nicht.
"Ja. Jay ist zu einer Freundin. Er wird bestimmt den ganzen Tag weg sein." Während Jordyn die Kaffeemaschine vorbereitet, nutzt er die meiste Zeit Daumen und Zeigefinger, um die Füllmenge von Wasser und Pulver abzuschätzen. Er bewegt sich sicher und routiniert. "Du willst nichts essen?", fragt er noch einmal über die Schulter.
"Eine Kleinigkeit muss ich wohl essen." Bedrückt setzt sie sich an den Tisch. Warum fühlt sie sich gerade so niedergeschlagen? Sie hat ein unwohles Gefühl, als würde etwas Schreckliches passieren. Das war doch schon gestern.. bestimmt die Nachwirkungen der Hormone. Ein lautes Seufzen entfleucht ihr.



Jordyn setzt sich zu ihr. "Was ist los?", fragt er geduldig.
Wenn sie das nur wüsste. "Keine Ahnung. Ich fühl mich einfach schlecht." Was hat sie sonst gemacht, um dieses Gefühl loszuwerden? Alkohol. Kurz schaut sie sich um, doch wenn sie ihn das fragen würde, verliert er noch jegliche Achtung vor ihr. Das kann sie nicht machen.
"Du meinst, seelisch...", fragt er, nur um sicher zu gehen.
"Ja.", sagt sie knapp. Weinen kann sie nicht, auch wenn sie es genau jetzt gerne tun würde, um dieses Gefühl loszuwerden.
"Hm ... Was ... denkst du denn gerade? Oder woran hast du gedacht, als es anfing?"

Als sie erwachte, ging es ihr noch gut. Doch dann.. Die SMS. Daraufhin erzählt sie von der Nachricht ihrer Mutter und der verzwickten Situation, in der sie sich befindet. "Ich kann meiner Mutter nicht sagen, dass er eine Affäre hat. Aber ich kann es auch nicht mehr ertragen, das mit mir rumzuschleppen. Nur deshalb bin ich da, wo ich jetzt bin." Ihr Gesicht vergräbt sie in ihren Händen.
"Tani.", Jordyn steht auf und geht zu ihr herüber. Er legt ihr tröstend die Hand auf den Rücken. "Es tut mir so leid. Dass du so viel Kummer hast. Aber diese Sache solltest du dir nicht aufbürden." Er kniet sich vor seine Freundin, seine Hände suchen die ihren, um sie fest zu halten. "Ich verstehe, dass du darunter leidest. Das spricht für dich. Aber trotzdem ist es nicht deine Aufgabe, deine Eltern zu schützen. So wie ich das sehe, gibt es keinen einfachen Ausweg. Das Leid ist schon da."



Erst die Erleichterung, dann die Verärgerung. Beide Emotionen, die sich wie eine Welle auf sie zubewegen und kurz vor ihr Halt machen, bevor sie zusammen bricht. "Das Schlimme.. mein Vater weiß es und hat mich gebeten, ihr nichts zu sagen mit überzeugenden Argumenten. Leider hat er Recht. Wenn sie es erfährt, wird es sie umbringen. Keine Ahnung, wie sie früher war, aber spätestens mit meinem Vater ist sie so unselbständig geworden." An ihre Geschwister und deren Leid darf sie gar nicht denken. "Sobald ich endlich ausziehen kann, will ich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben."
Jordyns warmer Ausdruck verschwindet. Seine Augenbrauen ziehen sich tief ins Gesicht. "Er erpresst dich?!"
Erpressung? So würde sie es nicht nennen. "Nein, er hat mich eher überzeugt. Ich könnte es ihr sagen, aber dann wäre ich daran Schuld, dass alles untergeht."
"Nein, Tani. Es ist egal, wie du es nennst. Das ist emotionale Erpressung. Und das erlaube ich nicht."
Jordyn nimmt sie fest in den Arm. "Ich finde einen Weg. Ich lasse das nicht zu."

Wieder einmal ist er für sie da. Er lässt sie nicht allein damit. Sowohl Erleichterung, als auch ein schlechtes Gewissen schleicht sich ein. "Du tust so viel für mich. Wie soll ich Dir das je danken?"
"Deine Freundschaft ist der Dank. Mehr ist nicht nötig." Der Blinde löst die Umarmung. Seine Hände tasten sich zu ihrem Kopf herauf und halten sanft ihr Gesicht. Zart küsst er sie auf die Stirn.
Ein warmes Gefühl breitet sich in ihr aus. "Danke Jordyn." Sie nimmt seine Hand und betrachtet sie. "Wünscht du dir manchmal nicht blind zu sein?"



Er schluckt schwer. Natürlich wünscht er sich das. Die schweren Depressionen hat er erst vor zwei Jahren überstanden. Es ist nicht nur der Verlust des Sehens, der ihn zwischen Wut, Trauer und Angst hin und her trieb. Auch die Veränderungen in der Familie, im Freundeskreis, aber ganz besonders zu Jadyn haben ihm lange schwer zu schaffen gemacht. Es war nicht nur für ihn schwierig. Auch für den Rest der Familie hat sich alles verändert. "Ja, oft.", gesteht er.
Es wäre überraschend gewesen, wenn nicht. Da knurrt auch schon ihr Magen. "Hm, ich glaube ich sollte doch etwas frühstücken. Was habt ihr da?"
Der Teenager schüttelt die düsteren Gedanken ab und steht auf. "Meine Mom backt immer frisches Brot. Das ist super lecker. Wir haben verschiedene Marmeladen, Aufschnitte, ... Am besten schaust du einfach mal in den Kühlschrank. Achte bitte nur darauf, dass du nichts umstellst. Ich bin sonst aufgeschmissen."
Auf seine Worte Rücksicht nehmend, geht sie in die Küche, holt den Aufschnitt aus dem Kühlschrank und bedient sich an dem frischen Brot. Sorgfältig stellt sie alles wieder zurück an seinen Platz. Dann setzt sie sich mit ihrem Frühstück an den Tisch zu Jordyn. Während des Essens fragt sie ihn: "Was hast du heute noch vor?"
"Ich habe nichts geplant." Jordyn nimmt einen Schluck des frisch gebrühten Kaffees. "Wie ist es mit dir?"
"Bisher nichts." Nach dem letzten Bissen wischt sie ihren Mund mit der Serviette ab und trinkt ihren Kaffee aus. "Na gut, dann würde ich sagen, ich geh jetzt duschen und wir treffen uns danach in deinem Zimmer?" Sie steht auf und sammelt ihr Geschirr zusammen. "Wenn du nicht schon duschen gewesen wärst, hätte ich ja vorgeschlagen, du kommst einfach mit, aber so..." Ihr Tonfall ist ernst und sie geht in die Küche.

Jordyn bleibt verwundert am Tisch zurück. Was hat sie gerade gesagt?? Der Teenager schluckt. '... du kommst einfach mit ....' War das ein Witz? Das muss ein Witz gewesen sein. Er würde doch nicht ernsthaft ... Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf.
Es fällt Tania unglaublich schwer, sich ihr Lachen zu verkneifen. Sie beherrscht sich und kommt dann wieder zurück zu ihrem Gastgeber. Dann legt sie eine Hand auf seine Schulter. "Das war ein Spaß. Ich weiß, du bist nicht so Einer und das schätze ich sehr an dir." Ihr Grinsen ist in ihrer Stimme erkennbar. "Also dann bis gleich." Vergnügt geht sie nach oben.



Jordyn schnauft, als sie die Treppe herauf geht. Was soll das heißen - nicht so einer? Einer, der prinzipiell kein Interesse an Frauen hat? Oder war das auf das sogenannte schnelle Vergnügen bezogen? Die Unsicherheit klebt ihm im Nacken, als er beschließt, am Klavier auf andere Gedanken zu kommen.


(in Zusammenarbeit mit @Spatz)
(Fotos von Spatz)

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23.04.2023 18:00 (zuletzt bearbeitet: 05.05.2023 22:11)
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Hausmeister

Jadyn - letzter Post

Charaktere: Tania, Jordyn, Jadyn, Patrick, Liza
Titel: Wahrheit und Trug


Tania kommt frisch geduscht, angezogen und mit nassen Haaren in Jordyns Zimmer. Überrascht findet sie den Raum leer vor. Wo ist er? Sie verlässt sein Zimmer und geht nach unten. Da hört sie auch schon die Klänge der Musik. Natürlich, das Klavier!




Der Musik folgend findet sie Jordyn vor.




Der Teenager ist so in seine Musik vertieft, dass er nicht bemerkt, wie sich Tani nähert. Sein Oberkörper bewegt sich leicht zu den Klängen und je mehr das Stück voran schreitet, desto mehr scheint er in einer anderen Welt zu sein. Bis seine Finger schließlich ruhig auf den Tasten liegen bleiben. Einige Sekunden vergehen, bevor Jordyn den Kopf einige Zentimeter zum Raum dreht. Er kann ein leises Atmen hören. "Tani?" - "Wunderschön." Sprachlos von der Musik, geht sie auf ihn zu, betrachtet das Klavier und verbleibt in ihrer Position.
"Eins meiner Lieblingsstücke.", sagt er mit seligem Lächeln im Gesicht. "Verständlich." Eine Hand legt sie auf seine Schulter. "Du hast wirklich Talent." - "Die Musik lässt mich vergessen." Jordyn fährt mit den Fingern über die Tasten, bevor er den Deckel herunter klappt. "Also,", er dreht sich zu seiner Besucherin herum. Sie duftet angenehm frisch. "Was möchtest du tun?"

Kurz überlegt sie, hat aber auch keine Idee. Daher spricht sie ein anderes Thema an. "Trinkst du mittlerweile regelmäßiger Alkohol?" Sie denkt an den letzten Abend im Keller nach. "Nicht genug.", schmunzelt er. Wenn seine Mutter mitbekäme, dass er etwas trinkt, würde er eine ihrer gutgemeinten Standpauken zu hören bekommen. "Ich bring nächstes Mal welchen mit, wenn ich bei dir übernachte.", schlägt die Teenagerin vor. Jordyn lacht. "Und dann? Willst du mich abfüllen?" Auch sie muss lachen. "Sowas in der Art." Zwar hat Tania sich vorgenommen, nicht mehr mit Alkohol zu übertreiben, aber ganz verzichten möchte sie auch nicht. "Du machst mich direkt neugierig."

Grinsend sieht sie sich um. Ob hier irgendwo ein Alkoholschrank ist?.. Na, wenns wirklich zugänglich wäre, hätte Jadyn bestimmt schon alles weggetrunken. Oder im Partykeller vielleicht? Schnell schüttelt sie ihre Gedanken wieder ab. Da fällt ihr wieder ein, dass sie heute morgen doch jemanden hat reden gehört mit Jordyn. Die Neugierde packt sie nun wieder, wenn auch recht unangebracht. Doch direkt ansprechen will sie die Szenerie auch wieder nicht. "Sag mal, dein Bruder und Du, ihr seid doch Zwillinge. Habt ihr auch so eine besondere Verbindung zueinander wie man immer sagt? Man fühlt, was der andere fühlt und sowas?"




"Bedingt, ja. Das ist schwer zu beschreiben. Es ist wie eine Art Bauchgefühl." Bauchgefühl? Interessant. Solch eine Verbindung hat sie zu ihren Geschwistern nicht. Abgesehen davon, dass ihr kleiner Bruder sowieso in einer anderen Welt lebt, ist ihre kleine Schwester einfach nur nervig. "Ach ja, da fällt mir ein." Ihre Neugierde ganz verschleiern kann sie doch nicht. "Heute morgen hatte ich jemanden im Flur sprechen gehört. War das Jadyn?" - "Ja, wir sind uns im Flur über den Weg gelaufen.", erklärt der Blinde. "Achso, schön schön.", sagt sie nur. Du benimmst dich echt lächerlich. Nur weil du deinen Namen vermutlich hast gehört, muss es nicht heißen, dass sie über dich gesprochen haben. Selbstzweifel machen sich breit. Hoffentlich spricht Jadyn nicht negativ über mich vor Jordyn. Sie versinkt in ihren Gedanken.

Er kann sich denken, dass sie neugierig ist, sollte sie ihren Namen gehört haben. Er mag Tania aufrichtig und er will nicht, dass sie sich schlecht fühlt. Ist es klüger, ihr die Wahrheit zu sagen oder sie im Dunkeln zu lassen? Inzwischen hat auch sie mitbekommen, dass Jadyn nicht immer nur der charmante Mädchenschwarm ist. Aber schlecht über seinen Bruder reden? Das bringt er nicht übers Herz. Gedanklich ist er hin und her gerissen. "Wieviel hast du verstanden?", fragt er deshalb zögerlich. Oh, oh. Überrascht sieht sie ihn an. Damit hat sie wirklich nicht gerechnet. "Kannst du meine Gedanken lesen?", fragt sie unsicher. "Dieser Gedankengang ist irgendwie offensichtlich.", gesteht er. "Ich wusste nicht, dass du uns gehört hast. Sonst hätte ich es dir gleich erklärt."

Jetzt fühlt Tania sich schlecht. "Es tut mir Leid, Jordyn." Ihr schlechtes Gewissen plagt sie, also spricht sie Klartext. "Ja, ich habe euch gehört, aber nur Bruchstücke. Ich wollte nicht unverschämt sein und dich direkt fragen, aber ich bin auch neugierig und habe irgendwie Angst. Sorry." Sie nimmt seine Hand. "Bitte nicht böse sein." - "Wie könnte ich das?" Ein herzliches Lächeln legt sich auf sein Gesicht. Er mag das Gefühl ihrer Hand in seiner. Es ist warm und irgendwie vertraut.

Erleichtert atmet sie auf. "Also was ich verstanden habe, ist glaub ich mein Name. Aber der Rest ist mir nicht schlüssig. Vielleicht ging es ja auch gar nicht um mich, aber im Moment bin ich total empfindlich. Weiß auch nicht so Recht." - "Das ist doch verständlich." Er legt seine andere Hand auf ihre, die damit von seinen Händen umschlossen ist. Einen kurzen Moment sucht er nach Worten, die der Unterhaltung gerecht werden, aber auch niemanden in ein schlechtes Licht rücken. "Jay fragte ... nach unserer ... Beziehung zueinander. Ich sagte, wir sind Freunde und ..." Der Teenager stockt kurz und schluckt schwer. "Du musst verstehen, wenn Jadyn manchmal fragwürdige Sachen sagt, dann nicht, weil er ein schlechter Kerl ist."

Er lässt Tanias Hand los und streicht sich die Haare aus dem Gesicht. "Ich bin nicht der Einzige, den meine Blindheit betrifft. Jadyn hat das auch schwer getroffen. Er gibt es zwar nicht zu, aber ..." Jordyn richtet seinen leeren Blick zur Decke. Wie soll er nur all diese Gemütszustände kurz und in wenigen Sätzen erklären?




"Wir haben früher alles zusammen gemacht. Wir waren wie siamesische Zwillinge, nur dass wir getrennte Körper hatten. Aber wir waren immer zusammen. Und dann hat sich alles geändert. Ich war depressiv und hilflos, meine Mom wurde eine Glucke für mich und Jadyn hat wegen jeder Kleinigkeit die Verantwortung übernehmen müssen. Er ist wütend und vermutlich auch verletzt, aber er ist zu stolz, das zu zeigen. Darum wird er manchmal etwas ... unfair. Und dann sagt er Sachen, die verletzend sein können." Jordyn sucht Tanis Hände, um sie wieder halten zu können. "Ich weiß, das ist schwer. Aber versuch, es ihm nicht übel zu nehmen."

Interessiert hört sie dem Freund zu. Sicherlich war das eine schwere Zeit, die vieles verändert hat bis heute. "Ich verstehe. Ich versuche das zu beherzigen. Weißt du, ich hatte nur Sorge, dass er irgendwas negatives sagt und du vielleicht doch nicht mehr mit mir befreundet sein willst." Obwohl ihr eigentlich bewusst ist, dass das Schlimmste, was ihr bisher widerfahren ist bzw. was sie gemacht hat, Jordyn sowieso schon weiß. "Ich habe meinen eigenen Kopf, Tani. Und ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Es ist mir egal, was andere sagen."
Erneut atmet sie erleichtert aus. Sie löst ihre Hände und steht auf. "Danke Jordyn." Diese Worte hat sie sicherlich schon oft gesagt in letzter Zeit, aber sie kann nicht damit aufhören. Da er ihren Gesichtsausdruck, ihre Mimik nicht sehen kann, legt sie ihre Hand auf seine Schulter, setzt sich auf seinen Schoß und umarmt ihn fest. "Du bist mir in der letzten Zeit echt wichtig geworden. So ein Freund wie du es bist, das ist unbezahlbar."




In diesem Moment öffnet sich die Haustür und nur eine Sekunde darauf steht Liza mit vor Erstaunen geweiteten Augen im Raum. "Jordyn ..." Ihrem Tonfall nach, weiß sie selbst nicht genau, ob sie entsetzt oder belustigt sein soll. Als Patrick neugierig um die Ecke schielt, macht sich auf dessen Gesicht ein amüsiertes Grinsen breit. Erschrocken steht Tania schnell auf. "Guten Tag Mister und Misses Lamont." Sie lächelt unsicher. "Lasst euch nicht stören.", lacht Patrick. Er ist froh, dass Jordyn endlich Interesse an Mädchen zu entwickeln scheint. Insgeheim hatte er bereits angefangen, sich Sorgen zu machen, dass Lizas Hätschelei tiefe Spuren in seinem Sohn hinterlassen könnten.
Verlegen schaut die Teenagerin den Vater an. "Jordyn erzählte mir, Sie waren heute ehrenamtlich aktiv." Sie versucht das Thema zu wechseln, damit seine Eltern nicht auf falsche Gedanken kommen.
"Das stimmt." Patrick geht in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen. "Wir sind schon viele Jahre dabei. Schon bevor die Jungs geboren wurden." Er kommt ins Wohnzimmer und setzt sich auf einen der Sessel. Liza hat inzwischen ihre Jacke abgelegt und betrachtet das Mädchen mit einem schwer zu deutenden Blick. Zuerst wirft Tania sich Jadyn an den Hals und nun sitzt sie auf Jordyns Schoß ... Die Mutter weiß nicht so recht, was sie davon halten soll. Eigentlich wirkt die Teenagerin nett und umgänglich. Sie ist höflich und wohlerzogen. Aber stille Wasser sind tief und möglicherweise ist es klug, sie im Auge zu behalten.




Tania entspannt sich. "Das ist sehr bemerkenswert. Es gibt sicherlich ein befriedigendes Gefühl, anderen Menschen helfen zu können. Jetzt weiß ich auch, woher Jordyn seine Hilfsbereitschaft hat." Anerkennend legt sie ihm ihre Hand auf den Arm.
"Ach weißt du, ... Man hat nur begrenzt Einfluss auf seine Kinder. Man versucht, ihnen Werte zu vermitteln und sie zu guten Sims zu erziehen. Aber es gibt so viele Einflüsse, die man nicht unter Kontrolle hat. Es ist und bleibt ein Glücksspiel." Mit Stolz in den Augen betrachtet der Vater seinen Sohn. "Kinder zu haben ist das Schönste und das Schmerzvollste, was dir in deinem Leben passieren kann. Überleg dir diesen Schritt gut." - "Was du da wieder redest." In Lizas amüsierter Stimme schwingt eine leichte Verärgerung mit, die Jordyn aufhorchen lässt. Seine Mutter ist es gewohnt, freundlich zu bleiben, doch etwas an der Situation missfällt ihr gewaltig. Als sie in der Küche verschwindet, beschließt er, ihr zu folgen.

Auf Patricks Satz möchte die Teenagerin lieber nicht antworten. Wenn er wüsste. Kurz schaut sie Liza und Jordyn nach, dann sieht sie zu Boden. Der Familienvater beobachtet das Mädchen. Er mag es, wenn die Jungs Freunde zu Besuch haben. Gerade, wenn es weibliche Freunde sind. Es gibt ihm ein Gefühl von Ballace. Liebevoll denkt er an die kleine Nora zurück. Wie sie wohl heute wäre? "Tani,", er beugt sich etwas nach vorn, um leiser zu sprechen, "ich bin nicht dein Vater, aber du kannst jederzeit herkommen und mit mir reden, wenn dich etwas belastet. In Ordnung?" Positiv überrascht schaut sie auf. "Danke, das ist lieb." Ihrem eigenen Vater kann sie nicht mehr vertrauen. Wenn Patrick genauso lieb ist wie sein Sohn, dann könnte sie sich ihm sicherlich eines Tages anvertrauen.

-Einige Zeit später –

Es ist bereits dunkel, als Jadyn das Elternhaus erreicht. Er tritt ein und nimmt den Duft von Abendessen wahr. Dann kommt er gerade rechtzei- Was? Tani ist immer noch da? Schlagartig sinkt seine Laune. Wohnt die jetzt hier? Es ist eine Sache, wenn sie zu Besuch ist. Immerhin hat sie dem Teenager im letzten halben Jahr einige schöne Stunden beschert. Aber dass sie sich jetzt scheinbar über Jordyn in die Familie schleicht, nimmt er ihr übel. Was will sie von seinem Bruder? Ist sie neugierig, wie ein Blinder sich im Bett anstellt? Ist er selbst ihr nicht mehr gut genug? Sie war doch mit seiner Leistung immer zufrieden - zumindest hatte es den Anschein. Es wurmt ihn, dass sie mit den Brüdern spielt. Vermutlich ist das ihr nächstes Level. Wenn man mit siebzehn Jahren schon die ganze Schule durchgenommen hat, braucht man scheinbar neue Herausforderungen.
"Abend allerseits.", begrüßt er die Runde mit freundlich-neutralem Tonfall, bevor er sich an den Tisch setzt. "Du bist ja noch da?", richtet er sich dann an die Besucherin. "Hast du kein eigenes zu Hause?" Die Teenagerin begrüßt Jadyn. Doch das Lächeln vergeht ihr nach seiner letzten Frage. "Haha.", sagt sie nur kurz und weicht seinem Blick aus.

"Tania ist unser Gast." Liza schaut ihren Sohn streng an. Sie hat sich immer bemüht, ihren Kindern Höflichkeit beizubringen. Aber Jadyn hat von Zeit zu Zeit seinen ganz eigenen Kopf. "Sie hat Probleme mit ihren Eltern und wir helfen gern." Jadyn schnaubt abfällig. Probleme. "Wahrscheinlich ist ihren Eltern einfach peinlich, dass sie die ganze Schule durchbumst. Kein Wunder, dass sie sich hier bei der blinden Jungfrau versteckt." Liza starrt Jadyn an. Dann springt ihr Blick zu Tania, die ebenso erstarrt wirkt. Patrick legt sein Besteck auf dem Teller ab. "Entschuldige dich.", sagt er mit bedrohlich ruhiger Stimme. "Wofür? Sie ist doch das Fl*ttch*n und nicht ich." Der Vater schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch. "Ich sagte, du sollst dich entschuldigen." Am Tisch herrscht eisige Stille.




Jadyn steht auf und geht Richtung Tür, schnappt seine Jacke und verschwindet. Geschockt von Jadyns Verhalten sieht Tania zu Boden. Sie ist sprachlos und traut sich nicht, sich zu bewegen. Einige negative Kommentare ist sie ja bereits gewohnt. Die ganze Schule.. Aber scheinbar wissen in der Schule schon alle Bescheid. Ob Artjom doch was gesagt hat? Eigentlich wollte sie hier heute noch bleiben, aber unter diesen Umständen würde sie am liebsten einfach nur weg. Weit weg. Und nie wieder zurück kommen. Irgendwo hin, wo sie keiner kennt. Die Stille im Raum macht es ihr nicht gerade einfacher. Im Kopf legt sie sich ein paar Worte zurecht, wie sie gleich ohne weiteren Ärger der Situation entkommen kann.

"Ist ... das wahr?" Liza ist sichtlich entsetzt. "Mom, das ist doch -" - "Hast du mit diesem Mädchen...?", unterbricht die Mutter ihren Sohn. Doch sie wartet nicht auf eine Antwort und schaut wieder Tania an. "Bist du nur hier, um dich zu verstecken? Hast du mit Jordyn...? Wolltest du..." - "Liza, beruhige dich." Patrick sieht seine Frau eindringlich an. Dass Jadyn mit Tania geschlafen hat - vermutlich mehrmals, war ihm schon vorher klar. Dass sie allerdings den Ruf des Schulfl*ttch*ns hat, überrascht auch ihn. "Verlasse mein Haus." Lizas Augen glänzen vor Zorn und ihre Stimme klingt zitterig. "Mom, ..." - "Hast du das gewusst?", fährt sie jetzt Jordyn an. "Liza. Das spielt doch keine Rolle." - "Ich will, dass sie mein Haus verlässt." Die Mutter spricht nun lauter und energischer. Patrick sieht nun sorgenvoll zur Besucherin. "Du kannst bleiben, wenn du willst."

Ohne jemanden anzusehen, steht Tania auf. "Ich wollte sowieso gerade gehen, danke für die Gastfreundschaft." Sie schluckt. "Ich packe meine Sachen zusammen und bin dann weg." Bevor jemand etwas sagen kann, geht sie schon in Richtung Treppe. Beschämt von der Offenbarung ihres Treibens zittert sie und hält sich die Tränen zurück. Jetzt nicht, erst später, wenn du alleine bist.
Jordyn steht auf, um ihr hinterher zu gehen. "Du bleibst hier!", keift Liza.
Der erste Impuls lässt den Jungen tatsächlich stehen bleiben, doch dann geht er weiter und verschwindet im oberen Stockwerk. "Wie kannst du es wagen, ...", hört er noch seine Mutter schimpfen, "... Integrität zu untergra-...." Jordyn öffnet die Tür und hört seine Freundin hektisch herumwühlen. "Tani. Bitte, setz dich. Lass uns darüber reden."

Sie hält ihre Hand hoch, bis ihr wieder einfällt, dass er das ja gar nicht sehen kann. "Nein, es gibt nichts mehr zu reden. Unrecht hat dein Bruder ja nicht. Wahrscheinlich würde ich genau so reagieren, wie deine Mutter." Rasch schmeißt sie ihre Klamotten vom Bett in die Tasche und schließt ruckartig den Reißverschluss zu. "Ich möchte nicht, dass du Ärger wegen mir bekommst. Das bin ich nicht wert." Ich bin überhaupt nichts wert.
"Es ist mir egal, was sie sagt. Für dich nehme ich jeden Ärger gern in Kauf. Ich will nur, dass es dir gut geht." Er geht ein Stück auf sie zu, bis seine Hand ihre Schulter berührt. Sanft dreht er sie zu sich herum und nimmt ihr Gesicht in beide Hände. "Tani, wir schaffen das. Wir kriegen das hin. Bitte, lass mich nicht allein."




Seine Worte berühren sie und ihre Tränen brechen aus ihr heraus. "Jordyn, ich..." Der Kloß im Hals wird immer größer. "Ich werde immer da sein." Ihre Hand legt sie auf seinen Brustkorb, an der Stelle seines Herzens. "Aber heute... sollte ich besser gehen, bis sich die Gemüter beruhigt haben."
Der Teenager blinzelt einige Male. Auch seine Augen füllen sich mit Tränen. Es zerreißt ihm das Herz, ihre Traurigkeit zu spüren. "Dann nimm mich mit.", sagt er entschlossen. Ihn mitnehmen? Hat sie das richtig verstanden? Er würde mit ihr gehen? "Wie.. wie..", stottert sie vor sich her. "Wie meinst du das?"

"Ich weiß, ich bin eine Last. Aber ich ..." Er stockt. Soll er ihr wirklich die Wahrheit sagen? Was er für sie empfindet? Was, wenn er sie damit verschreckt? Sie hat so eine schwere Zeit und braucht nicht noch jemanden, der sie bedrängt. "Ich mag dich, Tani. Ich bin gern mit dir zusammen. Und ich denke, dass wir gut füreinander sind." Er legt seine Hand auf ihre an seiner Brust. Sie muss seinen aufgeregten Herzschlag spüren. "Hier bin ich doch nur ein Gefangener." Er schluckt einen kräftigen Brocken herunter. "Wo auch immer du hingehst, möchte auch ich sein."

Es tut ihr unglaublich gut zu wissen, dass sie einen Sim in ihrem Leben hat, der sie unterstützt in all ihrem Tun. Nicht im Traum hätte sie daran gedacht, dass nach allem was passiert ist, insbesondere ihrer schlechten Entscheidungen, eine Belohnung in Form von Jordyn zu erhalten. "Womit habe ich dich verdient?", fragt sie ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. "Hör zu." Ihre freie Hand legt sie an seine Wange. "Du bist keine Last, ganz im Gegenteil. Ich überlege mir, inwieweit ich dich hier heraus holen kann. Nach Hause will ich nicht mehr, das weißt du. Vielleicht können wir unsere WG-Idee von neulich ja doch irgendwie umsetzen." Dann käme ich auch wieder gerne nach Hause. "Vertraust du mir?", fragt sie mit einem entschlossenen und doch angespannten Tonfall. "Natürlich. Ich würde dir mein Leben anvertrauen."

Daraufhin gibt sie ihm einen Kuss auf die Wange. "Das geht mir genauso." Ein Lächeln umspielt ihre Lippen. Für eine kurze Zeit ist das Negative von eben vergessen. "Was meinst du, kriegt sich deine Mutter wieder ein?" Kurz hält Jordyn den Atem an, als Tanias Lippen seine Haut berühren. Sie riecht wie ein sonniger Blumengarten. "Ja, keine Frage.", sagt er, nachdem er sich wieder gesammelt hat.
Gut. "Dann sag mir einfach Bescheid, wenn es hier wieder ruhiger zugeht. Ich komme so schnell wie möglich wieder." Ob sie wirklich wieder nach Hause gehen will? Darüber will sie sich in diesem Moment keine weiteren Gedanken machen. Wenn sie gleich unterwegs ist, würde sie sich das nochmal genau durch den Kopf gehen lassen.




Traurigkeit packt Jordyn. Doch er will es Tania nicht noch schwieriger machen. So würgt er sein Gefühl herunter, wie er es damals tat, um für seine Mutter stark zu sein. Jordyn lehnt sich nach vorn und umarmt Tania fest. "Versprich mir, dass das nicht unser Ende ist.", flüstert er.
Unser Ende? Diese Wortwahl kann die Jugendliche nicht wirklich einordnen, schließlich hat sie nicht vor, ihn als Freund zu verlieren. "Bis bald, Jordyn." Sie streicht über seine Hand, bevor sie ihre Tasche nimmt und das Zimmer verlässt.

Als sie die Treppe herunter geht und vor der Haustür steht, blickt sie sich um. Kurzerhand entschließt sie sich doch noch zu Jordyns Eltern zu gehen. "Mister und Misses Lamont?" Liza steht mit verschränkten Armen und finsterem Blick an der Küchenzeile angelehnt, während Patrick eher verzweifelt wirkt. Offensichtlich haben die beiden sich bis gerade eben ein Wortgefecht geliefert. Patrick dreht sich zu Tania um und mustert sie besorgt. "Ja, Tani?"
"Ich wollte mich entschuldigen für die unangenehme Situation und Ihnen nochmals für Ihre Gastfreundschaft danken. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Meine Sachen sind gepackt, ich gehe jetzt. Einen schönen Abend noch." Gezwungen lächelnd, als auch unsicher sieht sie die Eltern an.

Liza setzt zu einer Antwort an, doch ihr Mann hebt die Hand und schneidet ihr damit das Wort ab. "Ich bringe dich noch raus.", sagt er zu Tania und führt sie - mit einer Hand auf ihrer Schulter - zur Tür. Draußen angekommen, nimmt er ihr die Tasche ab und stellt sie auf den Boden. Einen kurzen Moment überlegt er, wie er sich ausdrücken möchte, legt dann beide Hände auf ihre Schultern und sagt: "Ich entschuldige mich bei dir. Für meinen Sohn und meine Frau." Der Familienvater seufzt und schüttelt unglücklich mit dem Kopf. "Ihr Jungen Leute habt es heutzutage gar nicht leicht. Ich kann, will und werde nicht über dich urteilen, Tani. Ich bitte dich nur, auf dich aufzupassen. Du bist ein sehr nettes Mädchen. Und der Rest geht keinen etwas an. Das Angebot steht. Wenn du ein offenes Ohr brauchst - oder andere Hilfe - dann komm her."

Überrascht über seine Worte, sieht sie ihn traurig an. "Danke. Sie sind echt in Ordnung.." Sie zeigt ein Lächeln, bevor sie weiter spricht. "Im Moment kann ich mir wohl nur selbst helfen. Aber vielleicht.." Sie überlegt, ob sie das wirklich ansprechen soll. "Ich glaube Jordyn kann seinen Vater jetzt gerade gebrauchen." Besorgt schaut sie zu Boden und nimmt ihre Tasche. "Bis bald.", verabschiedet sich die Jugendliche und verlässt das Grundstück der Lamonts.




Tania - nächster Post
Jordyn, Jadyn, Patrick, Liza - nächster Post


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