San Myshuno Nr. 7 - Haus der Geschwister Hawk

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13.04.2024 23:14 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2024 23:18)
#31
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Schicksalslenker

Nouki kommt von Windenburg - Eventhalle
Ellie kommt von Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High


Charaktere: Ellie, Nouki
Geschichtsstrang: Inspiriert vom Leben I

Nouki stoppt vor Ellies Haus, beugt den Oberkörper nach unten und berührt dehnend ihre Fußspitzen. Keuchend atmet sie weiße Wölkchen zwischen den Knien durch. Es ist zum verrückt werden. Ein spontaner Sprint von der Haltestelle zu Ellies Zuhause und sie ringt nach Luft, als hätte sie ernsthaft trainiert. Kann doch nicht sein, dass sie so aus der Form ist, nur weil die tägliche Routine zu unregelmäßigen Laufrunden mutiert ist. Sie war in Spitzenform im Herbst. Aufgerichtet legt sie den Kopf in den Nacken und spürt ihrem aufgewühlten Inneren nach. Es kann und darf so nicht weiter gehen. Das Training wird wieder intensiviert, auch wenn es vielleicht etwas gemeinsame Zeit mit Artjom kostet. Nouki klopft die Schuhe ab und drückt auf die Klingel bei Hawks.



Ellie öffnet. Nouki? Nun, das ist überraschend. "Oh hi, komm rein!", sagt das Mädchen. "Schön, dass du mich besuchst. Überraschungsbesuche sind doch immer am besten!" Noch immer hat sie die Trennung mit Jay nicht ganz überwunden.. Noukis Anwesenheit ist jedoch schon ein guter Schritt in die richtige Richtung. Ellie umarmt ihre Freundin. "Ben ist bei Dora. Wir haben hier also sturmfreie Bude.. Nur die Tiere sind hier, und ich." In letzter Zeit ist ihr Bruder öfters mal bei seiner Freundin.



"Sturmfrei ist echt ein Zauberwort." sagt Nouki lachend und zieht ihre Schuhe aus. "Da fühlt man sich sofort gut." Ellies Umarmung ist Seelenbalsam. Warum besucht sie ihre Freundin eigentlich so selten zuhause? Auf dem Weg zu Ellies Zimmer begegnet ihnen Toby, der Mia im Schlepptau hat. "Ist er auch so eine Art Ersatzpapa? Wie Browneye bei Maryamas Bungee? Das hat sie mal erzählt. Er läuft überall mit, wo Browneye auch hin geht. Sogar bei Spaziergängen." schmunzelt sie, während ihre Hand abwechselnd den Hund und das Kätzchen krault.

"Oh ja." Ellie schmunzelt. "Die beiden klettern auf Toby rum, laufen Toby hinterher, spielen mit ihm. Und er genießt das Ganze. Ist immer vorsichtig, sie nicht zu verletzen. Er weiß, dass sie noch jung sind." Rudi ist nirgends zu sehen, aber vielleicht döst er gerade in Ruhe. "Hat sich Chica bei dir auch gut eingewöhnt? Ich wette, die hält Bandido auch ziemlich auf Trab."



"Ja, aber er ist auch sehr geduldig." Nouki folgt Ellie in ihr Zimmer und setzt sich aufs Bett. "Wenn es ihm zu viel wird, verkrümelt er sich durch die Katzenklappe und ist schneller im Garten verschwunden als Chica gucken kann."

"Tiere sind schon was tolles.", lächelt Ellie. "Sie machen dir nichts vor. Sie mögen dich so, wie du bist." Ihr Lächeln versteift sich. "Und versuchen auch nicht, dich zu manipulieren. Nicht so wie gewisse Idioten, die ich in den Wind schießen musste." Dass sie sich von Jay getrennt hat, hat in der Schule mittlerweile die Runde gemacht. Bestimmt hat auch Nouki davon gehört.

"Also stimmt das wirklich, was man sich erzählt. Dass ihr einen lautstarken Streit hattet und du ihm eine gelangt hast?" Nouki sieht besorgt zu ihrer Freundin. Wenn Ellie so schnell dieses Thema anschneidet, dann brennt es ihr unter den Nägeln.

"Er hat es verdient!



"Ich hatte dir ja von meinem Verdacht erzählt, dass er mir bei dem Bunker nur Angst einjagen wollte. Er hat es zwar nicht direkt zugegeben, aber seine Reaktion war verdächtig. Ich hatte gar nichts von einem Kumpel gesagt, und er sagte sowas wie: Und du glaubst wirklich, dass ich so kindisch bin, mit nem Kumpel den Plan zu schmieden, dich zu erschrecken? Und eine Sache ist auf jeden Fall klar: Er hat vor diesen Kumpels nur rumerzählt, dass wir es ständig treiben würden und sonst was. Gut, dass dieses Kapitel zuende ist. Auch, wenn es weh tut."

"Das ist sowas von mies, echt wahr." Nouki rückt näher zu Ellie. "Und du hast ihm richtig eine gescheuert für die Sprüche? Vor den Kumpels?"



"Ja!" Ein wenig macht sie das auch stolz. "Das war wirklich mal nötig! Ich verstehe nicht, wie ich so lange auf ihn hereinfallen konnte."

Ohne Vorwarnung lacht Nouki und zieht sie in ihre Arme. "Das ist sooo genial Ellie. Besser geht's nicht." Sie drückt ihre Freundin und wiegt sich ein wenig mit ihr hin und her. Als sie wieder nebeneinander sitzen lächelt Nouki noch immer. "Hättest du vor einem halben Jahr gedacht, dass du dich sowas mal trauen wirst? Ich bin stolz auf dich."

"Es hat sich gut angefühlt!", antwortet Ellie und muss in Noukis Lachen einfallen.



Dann wird sie wieder nachdenklicher. "Mit der Liebe klappt es bei mir wohl nicht so gut. Mit Sven wurde nichts draus, und Jay kann man erst recht vergessen. Aber irgendwann klappt es bestimmt auch mal bei mir." Sie sieht zu Nouki. "Aber ich freue mich für dich, dass es mit Artjom läuft. Oder gibt es da auch Probleme?"

"Ich bin glücklich mit Artjom." An Noukis Miene kann man ablesen, dass diese Äußerung aus tiefstem Herzen kommt. "Nur seine Mutter ist seltsam..beinahe beängstigend manchmal. Er hat mir gesagt sie ist ein Biest, aber zu mir war sie immer sehr nett und freundlich."
Kurz fasst sie für ihre Freundin zusammen was in Mt.Komorebi vorgefallen war. "Warum tut sie sowas? Er ist ihr Sohn und sie macht ihn schlecht bei meinen Eltern, lügt über ihn." Ihr Blick verfinstert sich bei jedem Wort. "Bitte erzähl niemandem davon. Artjom wäre bestimmt sauer, aber ich muss das mal jemandem erzählen."

"Ich werde schweigen!", verspricht Ellie und meint das auch ernst. "Ja, schon seltsam. Sicher, dass das nicht einfach nur irgend ein Missverständnis war?" Ellie kennt Artjoms Mutter nicht und kann nicht beurteilen, wie die so ist. "Aber selbst wenn es kein Missverständnis ist: Das Wichtigste ist ja, dass ihr beide euch versteht. Ganz egal, was seine Mutter auch probieren mag. Ich freue mich für euch."

Nouki senkt den Blick auf die Tagesdecke und ruft sich den Abend nochmal in Erinnerung. "Nein, das war kein Missverständnis, sie hat ihn ganz bewusst in ein schlechtes Licht gerückt." sagt sie nachdenklich. "Weißt du, man kann das nicht trennen. Er muss zuhause mit ihr leben und das tut ihm sicher nicht gut. Sie ist seine Mutter! Ich kann das nicht ausgleichen, obwohl ich es gern tun würde." Jetzt blickt sie Ellie direkt an. "Stell dir nur mal vor, Ben würde so etwas hinter deinem Rücken tun, das wäre doch auch schlimm für dich." Sie wendet den Blick ab. "Ich bin glücklich und liebe Artjom, aber manchmal quält mich der Gedanke, dass er zuhause so behandelt wird."



Jetzt versteht Ellie, was Sache ist. "Du hast Recht. Das ist nicht okay. Das führt nur dazu, dass sich Artjom von ihr entfremden wird, sobald er ausgezogen ist und den Kontakt zu ihr abbricht. Und dann wundert sie sich, was sie falsch gemacht hat." Sie seufzt.

"Nicht nur das." sagt Nouki nachdenklich."Es ist ein bisschen, als ob du herausgefunden hättest, dass Jay dein Vertrauen missbraucht und mies zu dir ist und du trotzdem mit ihm zusammen bleiben müsstest." Sie zuckt ratlos die Schultern. "Nur viel schlimmer, weil sie seine Mutter ist.“

Ellie sieht zu ihrer Freundin. "So ein Problem habe ich momentan nicht. Jetzt bin ich ja Single. Und Ben freut sich, dass ich so selbstständig bin, was ihm die Ruhe gibt, auch mal Zeit mit Dora zu verbringen, so wie heute. Ich wünsche euch beiden, dass ihr das packt. Das Problem mit Jay habe ich zum Glück nicht mehr." Sie kratzt sich am Kinn. "Habt ihr Zwei denn Pläne, wie ihr seiner Mutter entkommen könnt? Oder die Sache sonst wie regeln könnt?



"Nein. Er will studieren nach dem Abschluss. Ich hoffe einfach wir packen das bis dahin und er kann dann durchatmen, wenn er ein eigenes Zimmer hat, auf dem Campus.“ sagt Nouki hoffnungsvoll.
Schwierig, sie nicht darauf anzusprechen, aber es ist wohl besser sich raus zu halten, außer sie würde direkt zu mir etwas Unpassendes sagen."
Nouki atmet hörbar aus."Ich glaube du hast Recht. Sich von ihr zu entfernen ist wahrscheinlich das Gesündeste, was ihm passieren kann."
Ein gezwungenes Lächeln auf den Lippen, lässt sie den Blick durchs Zimmer schweifen.
Auf der Staffelei steht ein angefangenes Gemälde, das für Ellies Verhältnisse in ziemlich dunklen Farben gehalten ist.
"Es tut noch weh, nicht wahr? Die Trennung von Jay und was er dir angetan hat." Nouki zeigt auf das Gemälde. "Bringst du das gerade auf die Leinwand?"

Ellie folgt Noukis Blick. Sie nickt. "Ist nicht so, dass ich ihn vermisse. Aber die Sache, wie es geendet hat, setzt mir zu. Was er getan hat, ist nicht zu entschuldigen. Aber es tut weh."

Nouki ergreift ihre Hände und hält sie fest. "Ja, das verletzt und ich kann mir vorstellen dass es erleichtert, den Schmerz in ein Bild zu packen." Sie sieht sich mit Gereon auf dem Friedhof sitzen, Gedanken und Gefühlen mit Stein und Knochen Form gebend. Ob ihr das mit Pinsel und Farbe auch gelingen würde? Fraglich, aber wer nichts versucht, findet auch nichts heraus. "Wollen wir das Bild zusammen fertig malen?"

Ellie horcht auf. "Zusammen? Wie meinst du das genau? Aber an sich klingt es schon jetzt ohne Details wie eine tolle Idee." Sie lächelt.



"Wir malen abwechselnd und...und vielleicht sagen wir, was wir uns dabei denken oder auch nicht, wie wir Lust haben. Am Ende, wenn wir das Gefühl haben es passt, können wir drüber reden."
Sie lässt Ellies Hände los und lächelt aufmuntern. "Ich könnte mir das ganz spannend vorstellen. Falls du nicht dieses Bild dafür nehmen willst, können wir auch ein Neues anfangen. Wir packen alles rein, was uns bewegt." Nouki klingt überzeugter, als sie ist. Stein und greifbare Knochen sind das Eine, aber eine leere Leinwand und ein Pinsel, etwas völlig anderes.

Ellie betrachtet das Bild. "Nein.. lass uns dieses hier nehmen. Lass uns den dunklen Farben einen fröhlichen und hoffnungsvollem Touch hinzufügen. Ich hab deckende Farben hier." Während sie spricht, öffnet die Künstlerin die Schubladen und holt schon die ganzen Utensilien hervor. Als Pinsel und Farbe bereit liegen, holt sie zusätzlich noch zwei Kittel aus dem Schrank. "Heißt, mit der Farbe kannst du auch auf dunklem Hintergrund malen und man erkennt trotzdem alles super. Wir müssen nur jeweils darauf warten, dass es trocknet. Aber wenn die Farbschicht nicht übermäßig dick ist, geht das in der Regel schnell."

"Ist mir ganz recht wenn es zwischendurch trocknen muss, ich hab keine Ahnung ob ich das kann." Nouki zieht sich den Kittel über. Den Pinsel beäugend, schneidet sie eine lustig, zweifelnde Grimasse. "Ein Malwerkzeug und Farben, der Rest ist so wenig greifbar. Aber genau deshalb will ich es versuchen."



(in Zusammenarbeit mit @Murloc )


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14.04.2024 23:12 (zuletzt bearbeitet: 18.04.2024 12:25)
#32
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Schicksalslenker

Charaktere: Nouki, Ellie
Geschichtsstrang: Inspiriert vom Leben II


Wie machst du das, wenn du ein Bild anfängst? Einfach drauf los?"

Ellie lächelt. "Oft mache ich ne Bleistiftvorzeichnung. Die sieht man am Ende dann eh nicht mehr. Zumindest, wenn ich was bestimmtes darstellen möchte und nicht nur einfach nur Kleckse. Bei dem Toby-Bild z.B,. da hilft es, in Formen zu denken. Das Gesicht zu vereinfachen und einen Kreis zu zeichnen. Die Augen sind in der Mitte des Gesichts, nicht zu weit oben. Die Details kommen dann, wenn die Grundform gesetzt ist." Sie lächelt. "Aber manchmal male ich auch ohne Vorzeichnung spontan drauf los, wenn ich gerade in der Stimmung bin, die ich verewigen möchte. Musik kann auch helfen, die im Hintergrund läuft. Soll ich das Radio anmachen?"

"Ja, Musik ist eine super Idee." Nouki blickt zur Staffelei und lässt die Farben und Ellies Worte auf sich wirken. Es ist noch kein Motiv erkennbar, nur schwungvoll ausgeführte Pinselstriche in dunklen Tönen. "Fang du an, vielleicht inspiriert es mich, dir zu zu sehen. Das ist spannend. Ich weiß gar nicht, warum ich es nie versucht habe." Nouki wird bewusst, dass sie nie Interesse am Schaffensprozess hatte, sondern nur am fertigen Bild. Warum eigentlich?

Ellie macht das Radio an, bis sie einen Sender finden, der auch Rockmusik spielt. Dann wirft auch sie sich einen Kittel über. "Ich bring erst mal etwas Hoffnung und Freude in die dunkle Farbe.", sagt sie. Sie malt einige Blumen für den Hintergrund. "Das würde auch Ben gefallen, der ja gerne gärtnert." Sie lächelt.



Zurück gelehnt auf dem Bett beobachtet Nouki ihre Freundin beim malen. Ihre Gedanken schweifen zurück zum Friedhof und wie das gemeinsame Kunstwerk von Gereon und ihr neben dem Reden her. entstanden ist. Sie hat sich gar keine Gedanken gemacht, ob es gelingen wird oder ob sie das 'kann'. Ellie geht so unbeschwert vor, das steckt an. Nouki beginnt mit den Füßen zur Musik zu wippen und entspannnt sich etwas innerlich.

Ellies Blumenwiese nimmt langsam Gestalt an. Der Kontrast zu dem dunklen Hintergrund lässt die Blumen direkt in den Blick springen. "Und jetzt, wo das mit Jay endlich erledigt ist, bin auch ich bereit, weiter zu gehen. Vielleicht gibt es ja auch mal jemanden, der mit mir eine Reise in die Natur macht. Jemand außer Ben meine ich." Sie hat eine naive Vorstellung von Romantik, die ihr auch Jay nicht nehmen konnte.

Eine Reise in die Natur. Elllie ist so süß, warum erkennt das niemand? In Nouki steigt Ärger über Jay hoch. Was für ein Trampel und Wichtigtuer.



"Sag mal Ellie, hat dich die Vision mit deiner Mutter die Stärke finden lassen dich gegen Jay durch zu setzen?"
fragt Nouki und setzt sich aufrecht hin.

"Ich weiß nicht, ob es das war.", sagt Ellie. "Ich hatte seither keine Vision mehr, wie du das nennst. Aber noch ist nicht genug Zeit vergangen um zu sagen ob das auch so bleibt."

Nouki überlegt was für ein anderes Wort als Vision passender wäre und kommt auf nichts. „Wie würdest du es nennen?“ fragt sie deshalb nach.

Ellie überlegt. "Weiß nicht. Halluzination vielleicht. Vielleicht hast du Recht und ich sollte es auch Vision nennen. Ist nicht ganz so negativ behaftet."
Sie überlegt. "Ich glaube, die Kraft kam aus mir selbst. Und dadurch, dass ich nicht alleine war. Charlie war ja auch dabei." Sie beendet ihren Teil des Bildes und geht ein paar Schritte zurück, um die Blumen auf sich wirken zu lassen. Jetzt ist es an Nouki, das Bild fortzusetzen.



Im unteren Bereich ist noch weiße Leinwand, also noch alles möglich. Nouki nimmt einen Pinsel und sieht sich die Farbpalette an. Während Ellies Blumenhintergrund trocknet, macht sich leichte Nervosität in ihrem Inneren bemerkbar. Es will keine Idee kommen und..
„Was wenn ich jetzt male und versau das ganze Bild damit?“ Unschlüssig dreht sie das Malwerkzeug in den Fingern und wirft Ellie einen verzagten Blick zu. Ist das seltsam abstrakt alles.

Ellie lächelt. "Du wirst es nicht versauen. Sieh es mal so: Vorher war es ein dunkles Etwas. Wenn überhaupt, kannst du es durch fröhliche Farben nur verbessern." Sie betrachtet das Kunstwerk. "Mach dir keine Sorgen. Das wird eine Gemeinschaftsarbeit von uns beiden."

"Na gut, heute machst du mir Mut." Nouki steht lächelnd auf, begutachtet die Farbpalette und taucht den Pinsel in schwarz, gemischt mit einem intensiven Blauton.
"Einmal tief durchatmen, wie beim klettern." schmunzelt sie und beginnt schwungvoll in der rechten unteren Ecke einen dunklen Wirbel zu malen, der sich spitz zu laufend in Richtung Blumen bewegt. Je weiter er sich diesem Bereich nähert, desto heller wählt sie die Farben. Eine Weile herrscht Schweigen. Ellie beobachtet und je länger Nouki arbeitet, desto weniger denkt sie nach. "Weißt du..." sagt sie schließlich und betrachtet ihr bisheriges Werk. "Es hat mit Jay und dir angefangen und jetzt merk ich, dass es auch auf Leon und mich passt." Sie verschönert noch den Übergang vom Wirbel zu den Blumen und sieht nachdenklich zu Ellie.

"Ihr wart so lange befreundet, Leon und du.", murmelt Ellie. Wenn sie darüber nachdenkt, fällt ihr nichts ein, was einen Hinweis darauf gegeben hätte, dass die Beziehung zwischen den beiden abgekühlt ist. Aber Leon hat die Schule verlassen und es gab keine Möglichkeit, Nouki und ihn nach den Ferien gemeinsam zu sehen. Ellie hakt noch einmal nach: "Aber.... soll das heißen, dass eure Freundschaft auch zu Ende ist? Was ist denn passiert?" Irgendwie traurig, wenn jahrelange Freundschaften zerbrechen. "Hat er deswegen die Schule gewechselt?"

Ihr wart so lange befreundet, Leon und du. Noukis Hand mit dem Pinsel sinkt herab, und Farbe tropft unbemerkt auf den Boden. Wie versteinert sieht sie Ellie an. Ihre Gedanken stehen still. Ihr Herz beginnt zu rasen und die restlichen Worte ihrer Freundin werden zu unverständlichem Kauderwelsch, der nur bis an ihr Ohr dringt.



'Hat er deswegen die Schule gewechselt?', öffnet die Schleusen. Heiß bahnen sich Tränen den Weg über ihr Gesicht und die Schultern beginnen mit unterdrücktem Schluchzen zu zucken. Nouki bringt kein Wort heraus, umarmt Ellie stattdessen einfach und lässt den Gefühlen freien Lauf. Sie hat sich in den letzten Wochen nicht einmal ihren Eltern anvertraut, alles in ihrem Herzen verschlossen und jetzt ist Ellie da. Gott sei Dank.

Ellie hält ihre Freundin tröstend im Arm. Sie hat einen Nerv getroffen, ohne das zu wollen. Das mindeste, was sie nun tun kann, ist Nouki zu trösten. Ihre Mutter hatte oft gesungen, wenn Ellie traurig war, um sie zu trösten, doch sie selbst ist zu unmusikalisch dazu. Sie belässt es dabei, Nouki tröstend über die Haare und den Rücken zu streichen. Und sie lässt Nouki die Zeit, die sie braucht. Ellie hat kein Taschentuch in der Nähe, das sie ihrer Freundin reichen könnte, zumindest kein unbenutztes. Und sie will jetzt auch nicht aufstehen und die Innigkeit unterbrechen.. Und so bleibt sie schweigend sitzen. Es ist deutlich, dass Nouki Leon schmerzhaft vermisst.

Nach einer kleinen Ewigkeit lässt der Tränenstrom nach und Noukis Körper wird ruhiger. Sachte löst sie sich von Ellie und wischt mit dem Ärmel des Malerkittels über ihre Augen und Wangen. "Danke." bringt sie heraus, zieht ein zerknülltes Taschentuch aus der Hosentasche, schnäuzt mehrmals geräuschvoll und steckt das Knäuel wieder in die Tasche zurück.
"Pffffrrrrhhh.." prustet sie und sieht zu Ellie. "Das musste glaub ich wirklich mal raus." Sie zieht die Nase hoch und blickt zur Spirale auf dem Bild.
"Weißt du...er ist einfach überall gefühlt. Erwähnt jemand Spanien...Leon. Seh ich Berge im Fernsehen...Leon. Räum ich mein Zimmer auf...Sachen aus Urlauben mit Leon. Geh ich durch die Schule...überall Leon. Und am Schlimmsten....bin ich mit Artjom zusammen, seh ich immer wieder die Szene vor mir, als Leon ihn in den Magen geboxt hat.", erzählt sie gedämpft und sieht wieder Ellie an. "Er hat sich in mich verliebt, auch wenn er das nie wörtlich so zu mir gesagt hat...und ich denke das ist alles so eskaliert weil er eifersüchtig auf Artjom ist." Sie runzelt die Stirn. "Und statt mit mir darüber zu reden, hatten wir einen fürchterlichen Streit und dann das mit Artjom in der Schule." Sie atmet tief durch. "Er hat schon lange gehofft das Stipendium in Spanien zu bekommen....und jetzt ist er weg."

Dann hatten die Geschichten also doch Recht. Ellie hatte nicht wirklich geglaubt, dass Leon Artjom tatsächlich geboxt hat, als sie Gerüchte darüber gehört hat. Sie hat die Szene nicht selbst mitbekommen. Aber jetzt, wo Nouki ihr das noch bestätigt hat, fällt auch sie vom Glauben ab. Das hätte sie Leon nie zugetraut. "Eifersucht weckt die schlimmsten Seiten im Menschen. Zumindest aber scheint Leon nicht wegen Nouki fortgegangen zu sein, sondern wegen des Stipendiums. Sie hatte wirklich zu wenig mit ihm zu tun gehabt, um darüber Bescheid zu wissen. "Unter normalen Umständen hätte ich mich für ihn gefreut, wenn er so etwas erreicht.", sagt Ellie, "Aber jetzt hinterlässt es einen gewissen Nachgeschmack." Arme Nouki. "Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag Bescheid."



"Es tut so sehr weh einen guten Freund zu verlieren..ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll." Wieder blickt sie zur Staffelei. "Vor allem im Streit auseinander zu gehen ist furchtbar."

"Das glaub ich.", sagt Ellie. Ein Streit ist weniger abrupt als der Tod ihrer Eltern, aber es ist schmerzhaft. Selbst mit Jay war es schmerzhaft.. obwohl sie zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr so in ihn verliebt war wie einst. Sie legt Nouki ihren Arm um die Schulter. "Und vor allem muss es schmerzhaft sein, wenn Leon jetzt nicht mehr da ist um das zu klären." Doch was für einen Rat soll sie Nouki geben? Das mit Jay ist nicht das selbe. Ihn kannte sie nicht so lange wie Nouki Leon kannte. Und ihr Gefühl für ihn ist auch längst abgekühlt. "Oder willst du das gar nicht mehr? Dass sich der Streit aufklärt?"

Schulter zuckend schweigt Nouki. Gute Frage. Will sie das? Klären? Oder will sie nur dass der Schmerz weg geht und sie vergessen kann? "Ich weiß es gar nicht....ehrlich nicht." Beinahe verwundert sieht Nouki ihre Freundin an. "Ich habe das Gefühl ihn gar nicht richtig zu kennen...nie gekannt zu haben...und das ist so seltsam und beängstigend."
Nachdenklich schweigt sie für ein paar Augenblicke. "Ich kann es nicht beantworten..noch nicht." Innig umarmt sie Ellie nochmal. "Danke fürs Zuhören und da sein, manchmal hilft es schon viel darüber zu reden, es auszusprechen." Lösungen muss man selbst finden Nouki nimmt erneut den Pinsel und verteilt an dem hellen Ende der wirbelnden Spirale, ein paar Tupfer Goldpuder. Das überschüssige Material pustet sie über Ellies Blumen, die dadurch geheimnisvoll, zart glitzern. Lächelnd dreht sich Nouki zu ihr um. "Jetzt bist du wieder dran."

Ellie bestaunt die glitzernden Blumen. "Das war eine gute Idee. Dadurch wurden sie wirklich aufgehübscht!", schmunzelnd sie. Gut, dass es Nouki wieder besser geht. Das mit Leon muss ein schwerer Verlust für sie gewesen sein. "Manchmal braucht man einen guten Freund", sagt sie. "Damit der Verlust einer anderen Person weniger weh tut." Sie hat Jay verloren, und Nouki Leon. Letzteres ist noch umso härter. Sie beginnt damit Fußspuren an den Rand des Bildes zu malen, die sich Richtung Blumenwiese bewegen.

"Freunde teilen Kummer und Erfahrungen, damit es nicht so schwer wiegt." Nouki sieht lächelnd zu Ellie. "Das hat vor kurzem jemand über Freundschaft gesagt und es ist so wahr." Sie schnäuzt nochmal und wirft das Taschentuch im hohen Bogen in den entfernter stehenden Papierkorb. "Wenn man sich nicht anstrengt, trifft man immer. Wieso??" Jetzt muss sie lachen und Ellie fällt mit ein. "Danke dass du für mich da bist, Ellie."

"Natürlich bin ich das. Dazu sind Freunde da." Ellie lächelt. Sie malt ihren Part weiter. Zu den einzelnen Fußspuren gesellen sich nun weitere, so dass es nach zwei Personen aussieht, die dort langgelaufen sind. "Gemeinsam ist es ja auch schöner."

"Ja, das ist es und irgendwann wird jemand ganz viel gemeinsam mit dir unternehmen. Jemand, der dich nach deinen Wünschen fragt und sich freut, sie dir zu erfüllen." sagt Nouki überzeugt. "Einer, der sieht wie schön du bist, innen wie außen." Sie zeigt auf die Fußspuren. "Jemand, der mit dir geht, wie auf dem Bild."

Ellie lächelt. "Irgendwann werde ich den Richtigen finden.", sagt sie überzeugt. Sie beendet die letzten Details und reicht den Pinsel dann an Nouki weiter.



Während sie den Pinsel auswäscht, klinkt sich Noukis Verstand wieder ein. Leicht angespannt trocknet sie ihn am Kittel ab, während sie überlegt wie es weiter gehen könnte mit dem Bild. Ihr Kopf will einfach keine Idee ausspucken, die sich nicht kitschig anfühlt. "Du sagst Ben verbringt mehr Zeit mit Dora mittlerweile? Wird's ernster mit den beiden?" Sie lässt das Bild auf sich wirken und dreht nervös das Malwerkzeug zwischen den Fingern.

Die Gefragte nickt. "Sieht so aus.", sagt sie. "Bestimmt werden sie früher oder später zusammen ziehen wollen. Ob ich dann noch hier wohnen bleibe, wenn auch Dora mit einzieht, wird die Zukunft zeigen. Aber bis zur Volljährigkeit dauert es ja auch nicht mehr so lange." Sie erinnert sich an den Geburtstag im Jahr zuvor, als sie den im Schwimmbad und im Katzencafé in Newcrest gefeiert hat. "Dann kann ich ausziehen und der Platz für Dora wird frei. Ich gehe davon aus, dass sie so lange noch damit warten. Wäre sonst etwas weird. Auch wenn ich nichts gegen Dora habe. Trotz ihrer Liebe für Mathe." Neugierig beobachtet Ellie ihre Freundin, was sie wohl malen würde. "Und außerdem traut mir Ben auch zu, auch mal alleine zu bleiben."

Der letzte Satz bringt Nouki zum lachen. "Sie ist ein Mathe-Alien meinst du?" Das löst den Knoten in ihrem Inneren etwas und sie beginnt die Spuren eine kurze Strecke bis ans Ende der Blumenwiese weiter zu führen, diesmal aber von nackten Füßen. "Sie haben die Schuhe ausgezogen, die Blumen und das warme Gras waren zu verlockend." schmunzelt sie. Die Abdrücke verlaufen parallel bis zum Beginn der restlichen, bisher weißen Fläche. Nouki reinigt den Pinsel und lässt mit einer anderen Farbe einen Weg beginnen, der sich in Richtung obere, rechte Ecke schlängelt. "Heißt das du würdest es dir jetzt schon zu trauen, allein in einer Wohnung zu leben?" greift sie das Thema nochmal auf. Sie selbst hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht. "Oder wirst du studieren und in ein Wohnheim ziehen?"



"Ich weiß nicht.", überlegt Ellie, "Momentan fühle ich mich ganz wohl damit, mir noch keine Gedanken um einen Auszug machen zu müssen. Bisschen was kann ich mir durch einen Nebenjob dazu verdienen, aber es ist schon hilfreich, keine Miete zahlen zu müssen. Aber natürlich wird sich das auch ändern. Spätestens, wenn Dora tatsächlich einmal einziehen sollte. Und ein Studium ist auch eine Sache, über die ich schon nachgedacht habe. Ich würde Kunst studieren." Ellie träumt davon, was sie mit so einem Studium alles erreichen könnte. "Dazu würde sich eine Studenten-WG, bei der man sich die Miete teilt, ja auch anbieten."

"Kunst kommt jetzt nicht soo überraschend." Nouki lächelt und nickt dann zustimmend. "Ja, eine WG ist glaub ich für den Anfang das beste. Stell ich mir richtig witzig vor." Nouki hält Ellie den Pinsel entgegen. "Your turn. Du darfst es fertig machen."

"Ja, wenn die Leute nice sind, bestimmt.", lächelt Ellie. Sie überlegt, wie sie das Bild fortsetzen sollte. Schließlich entscheidet sie sich dazu, einfach ein paar Details hinzuzufügen. So malt sie ein paar Schmetterlinge zu der Blumenwiese, arbeitet etwas an den Schattierungen und verfeinert die Fußspuren. Bis sie schließlich fertig ist. "Also, mir gefällt unsere Gemeinschaftsarbeit.", sagt sie lächelnd. Sie sieht zu Nouki: "Da es deine Idee war, gehört die Ehre, unser Erstlingswerk zu behalten, dir. Das nächste Bild behalte ich dann."

"Was? Wow! Ich freu mich." Sie tritt neben Ellie an die Staffelei. "Es wird mich daran erinnern, dass ich nicht so viel nachdenken soll beim nächsten Mal, sondern einfach drauf los malen." Jetzt erst wird ihr bewusst was sie gerade beschlossen haben.
"Wir malen also öfter zusammen? Das ist super!" Sie hakt Ellie unter und zieht sie näher zu sich heran. "Und das hier bekommt einen Ehrenplatz in meinem Zimmer. Nirvana wird ausnahmsweise mal den Kürzeren ziehen und die Bühne räumen müssen."



(in Zusammenarbeit mit @Murloc)

>>> Nouki geht nach Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High >>>
>>> Ellie geht nach Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High >>>


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16.05.2024 14:55
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Drama-Aspirant

<<< Ellie kommt von Brindleton Bay (5) <<<

Charaktere: Ellie, ?
Geschichtsstrang: Traum oder Wirklichkeit?


Im Zimmer ist es dunkel, doch Ellies Umrisse sind gut zu erkennen. Friedlich schlafend liegt sie seitwärts, tiefe und gleichmäßige Atemzüge sind zu vernehmen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legt. "Ellie." Ein leichtes Rütteln folgt. "Ellie, wach auf."

"Ben, was'n los
?", murmelt Ellie verschlafen. "Is noch Zeit bis..." Sie öffnet ihre Augen. Und purzelt fast von selbst aus dem Bett. "Mama?" Schon wieder eine Halluzination... Aber... das mit Jay ist doch längst vorbei!

Rita senkt streng die Augenbrauen. "Was hast du dir dabei nur gedacht!? Den armen Jungen so zu demütigen!"

"Was für'n Junge?
" Ellie kann sich nicht daran erinnern, irgendjemanden gedemütigt zu haben, und ist auch noch nicht wach genug, um darüber nachzudenken. In diesem Moment wirkt das alles für sie noch wie ein seltsamer Traum.

"Aufwachen, Missy!" Mit liebevoller Strenge packt Rita sie an beiden Schultern und schüttelt sie. "Was für ein Junge! Jadyn natürlich. Dein Freund. Du hast ihn vor der ganzen Schule bloßgestellt."

Nun ist auch Ellie hellwach. "Jadyn ist hier nicht das Opfer.", versucht Ellie sich zu verteidigen. Was ist los? Auch Rita müsste das so gesehen haben. Oder?

"Du etwa? Was hat er getan, das so furchtbar war? Ich habe dich nicht dazu erzogen, über andere zu urteilen, Ellie Hawk."



Ellie reibt sich über die Augen. Es hilft nichts. Rita steht immer noch vor ihr. Aber.... sie hätte doch so was nie gesagt, oder? "Du hast mich dazu erzogen, ein Selbstbewusstsein zu bekommen und sich eben nicht alles gefallen zu lassen.", widerspricht Ellie stur. "Ich weiß nicht, wovon du redest. Jay hat es verdient, und eigentlich müsstest du das auch wissen." Auch Nouki hat sie unterstützt, als sie von der Story mit Jay gehört hat. Jeder hat sie unterstützt. Nur nicht ihre eigene Mutter? Ist das wirklich Rita? Sie benimmt sich nicht wie diese... oder?

"Oh, Kind, du hast rein gar nichts verstanden." Bestürzt schüttelt Rita den Kopf. "Der Junge hat dich begehrt. Und du hast ihn abgewiesen. Wieder und wieder. Sieh dich an. Was denkst du, wie viele Jungen dich mögen werden? Sicher, deine Brüste sind gut entwickelt, aber dein Verstand ..." In einer zweifelnden Geste zieht sie Luft scharf zwischen den Zähnen ein - ganz so, wie sie es damals tat, wenn sie sich über ihre Kinder ärgerte.

Ellie sagt nichts. Sie ist zu geschockt um irgendetwas zu erwidern.

"Rutsch rüber." Rita setzt sich neben ihre Tochter und legt den Arm um sie. "Ich sage dir, was du tun wirst. Du wirst morgen zu ihm gehen und dich entschuldigen."

"Nein, das werde ich nicht tun."
Ellie sieht Rita an. "Und du kannst mich nicht zwingen. Du bist tot." Nein, das ist nicht ihre Mutter, sagt sich Ellie. Ihre Mutter war verständnisvoll. Ihre Mutter hätte nie so etwas verlangt.



"Ich mag tot sein. Aber dennoch mache ich mir Sorgen um dich." Eindringlich sieht Rita sie an. "Ich will doch nur dein Bestes. Ellie, Schatz, ich liebe dich. Aber du hast einen Fehler gemacht. Das passiert allen. Jetzt ist es wichtig, dazu zu stehen."

"Ein Fehler? Wieso?"

"Weil man niemanden in der Öffentlichkeit ohrfeigt."
Rita rückt einige Zentimeter von ihr ab und sieht sie ernst an. Ihre Augen leuchten aufgeregt, beinahe bedrohlich, in der Dunkelheit des Zimmers. "Er mag gemein zu dir gewesen sein, aber das spielt keine Rolle. Du bist doch besser als das. Du bist eine Hawk. Wir denunzieren nicht. Verstehst du das?"

Ellie weiß nicht, was sie davon halten soll. Einerseits ist das Rita, ihre Mutter. Andererseits benimmt sie sich anders als sonst. "Ich verstehe.", murmelt sie nur, obwohl das nicht einmal ansatzweise stimmt.

"Du musst noch viel lernen." Rita steht auf und streicht Ellie übers Haar. "Denk darüber nach, wie du andere behandelst. Ich will so etwas nicht noch einmal ansehen." Mit festen Schritten geht Rita zur Tür und schaut noch einmal zu ihrer Tochter zurück, bevor sie aus dem Zimmer verschwindet.

Ellie reibt sich über die Augen. War das ein Traum? Immerhin ist sie noch im Schlafanzug. Sollte sie sich wirklich bei Jay entschuldigen und... Ellie verwirft den Gedanken. Diesmal war es ein Traum, keine Halluzination in dem Sinne, versucht sie sich einzureden. Immerhin hat sich Rita dieses Mal merkwürdig verhalten und anders als beim ersten Mal. Ja, es war einfach nur ein wirrer Traum...


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