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<<< Sullivan 'Blaze' Blaisdell telefonierte nach Newcrest Nr. 15 - Blaisdell Anwesen <<<

Charakter: Blaze
Geschichtsstrang: Alles fängt mal an und endet irgendwann…

Blaze liegt in seinem Bett und starrt auf sein Handy. Darauf grinsen er und sie ihn an. Das erste Selfie, dass sie zusammen geschossen haben. Bis hier her, hatte er noch gar nicht wirklich begriffen dass es aus ist. Vielleicht dachte er, es regelt sich bald. Aber dem war nicht so. Viola schreibt ihm nicht. Schon fünf Mal hat er angesetzt um ihr eine Nachricht zu schicken, und jedes Mal hat er sie wieder gelöscht weil sie ihm unpassend, dämlich oder winselnd vor kam. Das geht ihm gegen den Strich. Bevormundet zu werden geht ihm gegen den Strich.
Welch Ironie das er jetzt hier ist…. Vielleicht weil hier alle im selben Boot sitzen… er wimmelt die Gedanken ab. Er will sich auf den Schmerz den er fühlt konzentrieren.
Immer wieder sagt er sich, dass er nicht Derjenige ist der Mist gebaut hat, obwohl er daran zweifelt. Gleichzeitig will er nicht kriechen, so wie er es bisher immer getan hat. Diese Situation ist anders, aber je länger er wartet desto mehr vergisst er was wirklich passiert ist.



Dass sie nicht geschrieben hat - gar nichts - sollte ihm vielleicht zeigen, dass er ihr nicht mehr wichtig ist. Ein nagendes Gefühl von Eifersucht gräbt sich durch seine Eingeweide, wenn er sich vorstellt, dass sie sich jetzt herum bewegt und vielleicht bald einen anderen küsst. Dass ihm das in der Brust weh tut und er am liebsten heulen würde, macht ihn wütend. Die Wut bringt zurück, was er im Krankenhaus gefühlt hat. Er hat alles für sie getan, hat gekämpft um sie zu erobern, war geduldig, hat nie etwas gefordert und was bekam er zurück? Vorwürfe? War der Sex sein einziger Lohn? Muss man(n) dafür ernsthaft immer so schuften, alles aufgeben und sich Mühe geben? Das ist doch bullshit! Sie hat doch auch was davon. Oder? Blaze schaut an sich herab. Oder?!



Er schüttelt den Kopf und löscht das Foto. Scheiss drauf. Der Preis für die Liebe ist ein gebrochenes Herz. Das hat er gelernt. Egal ob in der Familie oder nicht. Entschlossen geht er alle Fotos durch und löscht jedes einzelne was ihn an Viola erinnert. Dabei versucht er nicht an sich ran zu lassen, welche Erinnerungen die Bilder in ihm wecken. Zu letzt öffnet er SimBook und ändert seinen Beziehungsstatus auf Single, was ihn mehr Überwindung kostet als er dachte. Erst als sein Telefon frei von allem, was ihn an seine Ex erinnert, ist, senkt er es und starrt an die Unterseite des Stockbetts über ihm und die Wut weicht Schmerz. Seelischer, brennender Schmerz, den er nicht einordnen kann und er sagt sich blinzelnd in Gedanken, dass das nur Gewöhnungssache ist. Genauso wie er sich dran gewöhnen musste, dass sein Vater ihn nicht beachtet, oder seine Mom für immer weg ist.



Blaze dreht sich auf die Seite und gesammeltes Wasser rinnt über seine Nase auf das Kissen.
Obwohl der Klos in seinem Hals nur halb so sehr weh tut wie sein Herz, konzentriert er sich auf beides. Lässt es zu und wartet darauf, dass er müde wird. Wartet darauf, dass es aufhört… Alles fängt mal an und endet irgendwann…

Charakter: Blaze / Joel Bullock / Sgt. Gossett
Geschichtsstrang: Verwechslungsgefahr

Blaze ‚geniest‘ seine pseudo Freizeit im Trainingsraum, nach einem langen Tag voller Theorie über Taktik und Ausrüstung. Jetzt weiss er warum er Schule hasst. Weil er nicht abschalten kann. Ständig flogen seine Gedanken zu Viola und er musste dauernd ein Gähnen unterdrücken weil er kaum geschlafen hat. Trotzdem nutzt er jetzt die Zeit sich körperlich auszupowern. Er hat gemerkt, dass ihm das hilft sich abzulenken. Mit ihm im Trainingsraum sind ein paar Rekruten seiner Einheit 80-04 und Sergeant Gossett.



Blaze kann ihn nicht ausstehen. Er ist der Inbegriff einer tobsüchtigen Pestbeule und er hat am ersten Tag gelernt, dass man sich über ihn nicht lustig machen sollte. Er hat gehört und erlebt, dass er wohl noch die alte Schule vertritt, mit Sir am Anfang und am Ende jedes Satzes und laut und deutlicher Aussprache.
Mit ihm im Raum sind noch, ein paar andere. Er weiss nicht viel über sie, da Blaze sich bisher nicht um Kontakt bemüht hat. Ihm ist derzeit danach allein zu sein. Nur dieser Bullock ist ihm einmal aufgefallen, wie er beim Essen mit anderen Rekruten rumgealbert hat und sich ganz grossartig hält. Wohl weil sein Onkel oder so irgendwas gemacht hat. Blaze hat noch nie von dem möchtegern-Berühmten gehört. Sein Gefühl sagt ihm, dem Trottel besser aus dem Weg zu gehen.



Blaze setzt die Gewichte ab und entspannt seine brennenden Muskeln.
„Ey, Blaisdell.“
Blaze sieht Bullock auf sich zu kommen und versucht nicht überrascht zu wirken. „Was..“ fragt er und wischt sich mit einem Handtuch, Schweiss vom Nacken.
„Plötzlich n ganz Taffer, was?“ spottet der Rekrut, was Blaze verwirrt.
„Hast du was zu sagen? Dann spucks aus.“ gibt Blaze zurück. Er spürt das sein Gegenüber ihm nichts gutes will.
„Sollte nur fragen, ob ich dir n Taschentuch reichen soll.“ sagt Joel Bullock laut, sodass die anderen es hören können.



Blaze‘ Blick zuckt zum Sergeant, der sich grade am anderen Ende des Raums durch ein Telefon unterhält.
„Du weisst schon,“ fährt Bullock spottend fort, „für deine Tränchen.“ er hebt die Faust ans Auge und lacht, „Hast du schon Heimweh? Oder was ist los?“
Blaze rechtes Auge beginnt zu zucken, als er merkt wie die anderen ihnen zuhören.
„Ich dachte ja erst, du warst unter mir am wichsen, aber das Bett hat wegen deinem Geheule gezittert.“



„Halt die Fresse, Mann!“ Die erste echte Interaktion, ist ein Streit. Wunderbar…
„Sonst was? Heulst du mich dann voll, du Weichei?“
„Ich geb dir gleich aufs Maul, du Penner!“ Blaze erinnert sich an Tage, an denen er selbst in solchen Situationen die Ruhe bewahren und einfach weg gehen konnte. Doch die sind definitiv vorbei.
„Ruf lieber deine Mami an, damit sie dich tröstet, kleine Heulsuse.“



Das wars. Blaze rammt Joel die Schulter in den Magen und wirft ihn zu Boden. Dieser wehrt sich sofort und die Beiden fangen an sich zu wälzen und sich gegenseitig mit der Faust zu schlagen, bis ein lauter, autoritärer Ton die Luft durchschneidet.



„WAS IST HIER LOS! SOFORT AUFHÖREN!“ der Sergeant eilt auf sie zu und Blaze lässt von Bullock ab. Während sie sich aufrappeln, murmelt Joel, „Du schlägst zu wie n Mädchen.“
„BEIDE! VORTRETEN UND MAUL HALTEN!“ donnert der Ausbilder. Die Streithähne richten sich auf und heben die Köpfe. Sie atmen schwer und versuchen, es zu unterdrücken.



„Wie ist dein Name!“ brüllt Sgt. Gossett Joel ins Gesicht. Dieser rührt sich nicht und starrt geradeaus. „Sir, Private Joel Bullock, Sir!“
„Und du?!“ gen Blaze. „Sir, Private Blaisdell, Sir.“
„Wie? Kein Vorname?! Hat dir deine Mutter keine Manieren beigebracht?! WIEDERHOLEN!“ Schon wieder seine Mom. Blaze‘ unterdrückt jeden Ärger, und es kostet ihn Überwindung, den Namen, den er seit X Jahren nicht mehr ausgesprochen hat, über die Lippen zu bekommen.
„Sir, Private.. S..ullivan Blaisdell, Sir.“
„Ich hab dich nicht gehört!“



„PRIVATE SULLIVAN BLAISDELL, SIR!“
Im selben lauten Ton fährt der Sgt. fort, „DENKST DU DAS HIER IST EIN ZOO, BLAISDELL?!“
„Sir, nein, Sir.“
„Warum prügelt ihr euch dann wie eine Horde Paviane?!“
„Er hat mir ans Bein gepisst, Sir!“ sagt Blaze voller Verachtung, blickt aber geradeaus.
„Ans Bein gepisst!? Wo zur Hölle ist dein Respekt, Private?!“



Der Sgt. wendet den Blick scharf zu Joel, der wie Blaze still steht, die Hände auf dem Rücken.
"Ihr kleinen Weicheier denkt wohl, ihr könnt hier machen, was ihr wollt? Was glaubst du, Bullock?"
Blaze hofft, dass er jetzt etwas Dummes sagt.
"Sir, ich habe keine Entschuldigung, Sir!"
"Und du, Blaisdell?"
Blaze will das nicht auf sich sitzen lassen. Warum ist er jetzt der Idiot? "Sir, es ist nicht meine Schuld, Sir!"
"DAS IST KEINE ENTSCHULDIGUNG! Ihr Schlappschwänze seid hier, um Soldaten zu werden, nicht um wie wildgewordene Affen durch die Gegend zu prügeln!"



Sgt. Gossett fixiert Blaze. "Ich habe dich vom ersten Tag an durchschaut, Blaisdell! Du hältst dich wohl für etwas Besonderes, hm?!"
"Sir?" Wie jetzt?
"Du bist eine verdammte Zumutung für meine Einheit! Ich erinnere mich noch, wie du am ersten Tag hier ankamst, mit diesem arroganten Grinsen im Gesicht."
Blaze Brauen zucken verwirrt. Der verwechselt doch was. Joel ist der arrogante Mistsack. "Sir, ich... versteh nicht..."
"Du, Blaisdell, wirst für diesen Unsinn büßen. Und du, Bullock, wirst dich verdammt nochmal bedanken, dass ich dich nicht genauso zersägen lasse wie Blaisdell!"



Bullock antwortet: "Sir, danke, Sir!"
"ABMARSCH!" brüllt Sgt. Gossett und sieht Blaze an, "Blaisdell, du wirst Liegestütze machen, bis du in deinem eigenen Schweiß ertrinkst! Verstanden?!"
"Sir, ja, Sir..."
"BEWEGUNG!!!"



Blaze stapft davon an Joel vorbei der sich ins Fäustchen lacht. Draussen im Regen stellt Blaze sich hin und macht unter den Augen des Sergeant Liegestütze. Dabei versucht er zu begreifen was grade passiert ist. Joel hatte am ersten Tag den Sgt. belächelt, weil er so geschrien hatte wie eben, nicht Blaze. Kann der Saftsack sie nicht auseinander halten?
Jetzt hat er einen Namen und Blaze weiss von Del dass das nicht gut ist....

Charakter: Blaze / Jerry / Yolanda / Ron
Geschichtsstrang: Du hast es nötig

Seit der Nummer mit Bullock sind einige Tage vergangen und langsam aber sicher haben sich die Insa... Rekruten zu Freundesgrüppchen aufgeteilt. Es ist wie in der Schule. Am Ende muss die Einheit zusammen funktionieren, ob sie sich mögen oder nicht.
Inzwischen hat Blaze ein paar Verbündete gefunden, mit denen er sich austauschen konnte. Das hat ihm geholfen die Einsamkeit und Isolation die er Anfangs aktiv gesucht hatte, zu überwinden und wieder Lust an sozialen Aktivitäten teil zu nehmen.



Unter den freundlichen Gesichtern sind unter anderem Private Jeremy Stawinski, der anfangs etwas ausgestrahlt hat, was Blaze wie bei Bullock nicht besonders gefiel. In Wahrheit ist er ganz anders drauf als er erwartet hat.
Private Ronald Oakman, der disziplinierteste Kerl den Blaze je getroffen hat ohne arschkriecherisch zu wirken. Was ihn fasziniert.



Zu guter Letzt im engeren Kreis: Private Yolanda Banks. Taff, ehrgeizig, ein echter Kumpeltyp. Manchmal erinnert sie Blaze an seine Ex, doch die Gedanken schiebt er immer sehr weit von sich weg. Er will nicht mehr an sie denken und heißt Alles und Jeden Willkommen, der ihn daran hindert.
"Nacher gehts ans Schiesstrainig. Ich freu mich drauf. Und ihr so?" Yolanda reibt sich die Hände und setzt ein fieses, vorfreuiges Grinsen zum Spass auf. Sie schaut in die Runde, vor ihr der leere Teller vom Mittagessen. Ronald sagt, "Denkt an den 5. Wachbefehl."



"Posten niemals unbeaufsichtigt lassen?" sagt Yolanda und erntet ein Augenrollen von Ronald.
"Dem Sergeant immer in den Arsch kriechen?" sagt Jeremy und entlockt Ron ein stöhnen.
"Jetz wirds lächerlich, Jungs. Er lautet 'Keine Waffen entsichern, es sei denn im Notfall.' Das wird bestimmt gefragt."
"Was würden wir nur ohne dich tun." lacht Yolanda und klopft ihm auf die Schulter.



Blaze lächelt schweigend und hört zu, während er isst. Wenn er ehrlich ist, hat er keine Meinung zum Schiesstraining. Dels Worte fallen ihm oft ein. 'Du musst dir bewusst machen, was es heisst auf einen anderen Sim zu schiessen.'
"Könntet ihr jemanden abknallen?" sagt er und schaut auf. Er bemerkt, dass darüber wohl nur ungern nachgedacht wird und sein Lächeln verschwindet bis Ron das Wort ergreift, "Wenn er mein Leben bedroht. Bestimmt." er klingt nicht überzeugt und fügt an, "Es ist etwas anderes, hier in Sicherheit zu üben, als auf dem Schlachtfeld wenn du keine Zeit hast darüber nachzudenken."
die anderen nicken zustimmend und ernst.



"Machst du dir sorgen darüber?" fragt Banks zu Blaze rüber. Dieser kaut den letzten Bissen, schiebt den Teller weg und zuckt beiläufig mit den Schultern.
"Weiss nicht. Mein Bruder sagt, das verändert einen."
"Klar." Jeremy steckt sich eine Kippe in den Mund, "Aber vielleicht verdrängst dus auch und es holt dich erst ein wenns eh egal ist."



Ron schüttelt den Kopf und Yolanda sieht ihn zweifelnd an. Als Jeremy das auffällt stockt er, "Was denn? Mein Opa hat früher gesagt, das er nicht in die Hölle kommt wenn er kurz vor dem Tod bereut und dass er bis dahin nicht darüber nachdenken muss. Er hätte schöneres zu tun. Und so wars." Mit einem Zahnstocher zwischen den Lippen, pausiert Stawinski kurz und meint, "Er hat am Totenbett gesagt, er bereuts und kam in den Himmel. Ende gut, alles gut."
"Du bist Naiver als ich dachte." sagt Yolanda und Ron lacht. Blaze hört der Unterhaltung zu und macht sich seine eigenen Gedanken.



"Was?" Jeremy ist ehrlich verwirrt, "Lasst ihn das doch glauben, wenns ihm hilft... half... wie auch immer." er wirft die Zigarettenschachtel zu Blaze, "Komm wir gehn raus."
Während Blaze die Kippen einsteckt und mit Jeremy die Tabletts wegbringt um danach in den Hof zu gehen, sehen Ron und Yolanda sich an und zucken grinsend die Schultern.



Auf dem Hof stehen Jeremy und Blaze und rauchen. Es sind noch andere da die Pause machen, aber erst als Bullock mit seinen Freunden raus kommt verfinstert sich Blaze‘ Gesicht genau so wie seins. Jeremy fällt das auf. „Lass dich nich provozieren, okey?“
Blaze beendet den Blickkontakt und wendet sich ab, „Ja schon klar…“



„Willst du eigentlich mal darüber reden?“
„Worüber?“
„Dass du Nachts… nich schlafen kannst.“ in Jeremys Gesicht mischt sich ein besorgter Ausdruck.
„Zur Hölle nein!“ gibt Blaze zurück und Schweigen macht sich zwischen ihnen breit. Bis Blaze sagt, „Ist es so offensichtlich…?“



Jerry hebt die Schultern leicht und zieht an der Kippe. „Du siehst morgens aus wie ein bekiffter Zombie und um die Zeit,“ er zeigt auf die Uhr über der Tür neben der sie stehen, „bist du meistens schon alle.“
Blaze sieht ihn musternd an. Gut, er hat Viola noch nicht überwunden, aber verdammt, es ist Nachts auch echt schwer. Dann kommen ihm all die Gespräche in den Sinn, der Wasserturm, die Band… das erste Mal und… all die anderen Male…
„Nicht dass man dir was ansieht,“ korrigiert Jerry, „aber du wirst stiller. Und ich sag dir, was in sich rein fressen is verfluchtes Gift.“
Blaze‘ Nase zuckt verächtlich. „Was du nicht sagst.“
Jerry lächelt, „Ich habs dir angeboten. Und was in der RS passiert, bleibt in der RS. Versprochen.“ er schnalzt mit der Zunge und grinst jetzt.



Blaze zieht an der Kippe und scharrt mit einem Fuss im Kies. Er wird ruhiger nach dem Morgenprogramm, weil er müde ist und es wär ihm lieber wenn es nicht so wäre. Das Training ist hart und nachts würde er nichts lieber tun als einfach einschlafen, denn es ist nicht so, dass er nicht erschöpft wäre. Aber ein Teil von ihm findet, dass er es verdient den Schmerz in seinem Herzen zu spüren.



„Es is nur…“ fängt er an und bringt es nicht über die Lippen. Er sieht Jerry an, „Das bleibt unter uns, klar?“
„Ehrenwort.“ schwört der Kamerad freundlich.
„Kurz vor der Abreise hier her, ging meine Beziehung kaputt.“ nicht nur eine. Fügt Blaze in Gedanken hinzu.
„Verstehe.“ sagt Jerry verständnisvoll, „Das is scheisse… weswegen?“



Blaze zwirbelt die letzte Glut aus dem Stummel und zuckt mit einer Schulter.
„Weiss nicht genau.“ Blaze wirft die Kippe in den Aschenbecher und zündet sich sogleich eine weitere an.
Kurz erzählt er was im Krankenhaus passiert ist und das was er von der Party noch weiss. „Sie ist nicht aufgetaucht am Bahnhof.“ schliesst er und er spricht überraschend gefasst. Er dachte es würde mehr weh tun alles laut auszusprechen.



„Oh Mann… ich kenn das.“ sagt Jerry, „Ich war mal mit einer zusammen, die hat mir alles verboten. Irgendwann durft ich nich mehr mit Freunden raus, nichts mehr trinken und so weiter. Da kannst nichts machen, Mann… Glaub mir, sei froh ist es vorbei bevor es soweit kam. Frauen kann mans einfach nich recht machen.“ er schüttelt den Kopf und lächelt aufmunternd.
Blaze ist stumm dankbar für die warmen Worte, und versteht voll und ganz, was Jeremy sagen will. Nur warum glauben seine Gefühle das nicht?



„Keine Ahnung. Ich…“ vermisse sie trotzdem. Will er sagen und unterlässt es. „denk du hast recht…“
Jeremy bemerkt die Stimmung und legt ihm eine Hand auf sie Schulter. Bevor er den ganzen Arm um ihn legt sagt er, „Mann, du hast es verdient, dass dir auch mal wer hinterher rennt, okay?“ er lacht, zieht Blaze zum Aschenbecher und wirft seine Zigarette hinein. Dann schüttelt er Blaze freundschaftlich, der dadurch den Mund nicht trifft als er an seiner Kippe ziehen will und grinsen muss. „Lass die hinter dir und schlaf mal wieder durch. Du hasts verdammt nochmal nötig.“



Jerry lässt Blaze los, der wieder ein lächeln im Gesicht trägt - zum ersten Mal seit einer Ewigkeit ein Echtes - wirft die Zigarette in den Becher und folgt Jerry zu den anderen.

Charakter: Blaze / Jerry
Geschichtsstrang: Gar nichts

Blaze und Jerry haben Wachdienst in der Nacht. KMV im allgemeinen Rekrutenmund. Früher wars die Bezeichnung für die Kriegsmaterial-Verwaltung heute heisst es: Keiner macht viel. Wachdienst ist langweilig.
Blaze hat inzwischen einen Haufen neuer Begriffe und Abkürzungen gelernt. Vor allem abgekürzt wird in der Amee noch viel lieber als in einem Text-Chat unter Jugendlichen. Viele offizielle Abkürzungen sind scherzhaften und abschätzigen neuen Bedeutungen gewichen.

Blaze schreibt und zeichnet in einem Notizbuch, während Jerry sich augenscheinlich zu langweilen beginnt.
"Mach dich halt lang." sagt Blaze ohne aufzusehen. Er sitzt bequem in einem Drehstuhl, die Füsse auf dem Tisch und den Block vor sich. Jerry sitzt auf der Pritsche.
"Ne. Du kannst schlafen. Ich bin wach."
Blaze schaut auf, "Als ob ich pennen könnte." sagt er in Anspielung auf das Gespräch vor der Kantine vor einigen Tagen. "Ich finds ganz gut mal wach bleiben zu müssen."
Jerry schweigt, lehnt sich ein wenig vor, die Hände an der Bettkannte. Er nickt zu Blaze nachdem er ihn eine Weile beobachtet hat. "Was machst du da?"
"Ich schreib n Song..." antwortet Blaze beiläufig.
"Echt? Worüber?"



Blaze sagt nichts, das sagt genug aus.
Jerry steht auf, stellt sich hinter Blaze und beugt sich zu ihm, legt bequem einen Arm auf seine Schulter und mustert den Block.
"Machst du das öfter?"
Blaze zuckt die Schultern. "Ich hab ne Band... hatte."
"Scheisse.. du steckst voller Überraschungen." grinst Jeremy, "Hattet ihr Auftritte?"
"Nur einen."
"Las mal was hören." Jerry richtet sich auf, während Blaze sein Handy aus der Tasche zieht. Er sucht in den Bildern nach einem Video vom Auftritt im KOJ welches jemand aus dem Publikum gemacht hatte und spielt es ab, vermeidet es aber drauf zu schauen weil er es nicht erträgt Viola zu sehen.
"Alter.." staunt Jerry und nimmt ihm das Telefon aus der Hand. Dicht vor der Nase betrachtet er die Band genau. "Das bist ja echt du."
Blaze hebt verwirrt den Kopf. "Ja, wer denn sonst?"



Jerry grinst, "Ich dachte du verarschst mich. Is geil. Gefällt mir." er reicht ihm das Handy zurück. "Was hast bis jetzt?"
Blaze legt das Telefon weg und schaut auf die Notizen. "Nur ein paar Ideen. Ohne Gitarre, weiss ich nicht ob das gut ist."
"Lies vor." fordert der Kamerad und stellt sich Blaze gegenüber. Dieser denkt darüber nach, sieht zu Jerry auf und denkt schliesslich, why not... Er nimmt die Füsse vom Tisch, räuspert sich und liest mit Andeutung einer Melodie die vielleicht gehen könnte.



Wir waren Freunde, vielleicht die besten
Schule, erster Rausch, die erste Liebe, erster Fick,
und erster Fight
Mit blauen Augen haben wir zusammen gelacht und geweint
Ich hätte niemals gedacht, das es irgendetwas schafft
uns beide auseinander zu drängen
Aber du hast dich verändert
ob dus hören willst oder nicht

Ich brauche gar nichts von dir
kein Lächeln, keine Lügen, kein Versprechen, das du sowieso nicht hältst
Ich erwarte gar nichts von dir
kein Danke und kein Sorry oder das du mich ein wenig verstehst
Geh mir lieber aus dem Weg

Irgendwer schlaues, hat mal gesagt
der Klügere gibt nach
Doch nichts für ungut, doch es ist wahr
das ich von uns beiden schon immer der Klügere war

Blaze lächelt liebevoll ein bisschen bei der Passage.

Also du Penner, was soll ich sagen?
Ich stehe hier mit offenen Armen.
Komm her
Ich hau dir eine rein,
und danach können wir wieder Freunde sein
doch bis dahin,
doch bis dahin......

Blaze deutet an, dass es hier wieder beim Refrain beginnt, blickt auf und sieht zu Jerry der sich gesetzt hat.
Es vergehen ein paar Sekunden in denen Geschwiegen wird. Als Jerry etwas sagt, hört Blaze eine Veränderung darin, "Um wen gehts da?"
Das Gefühl ignorierend, antwortet er, "Ein Freund."
"Ein Freund?" hakt Jerry nach.



Blaze zögert und sagt, "Mein bester Freund... seit der ersten Klasse. Mit dem hab ich mich auch zerstritten bevor ich ging.... Mal wieder..." Blaze rollt mit den Augen.
"Du machst dir nichts als Feinde, was?" der Kamerad grinst leicht.
Verlegen wiegt Blaze den Kopf. "Scheint so.. "
"Ich find den Text gut... erinnert mich an Jemanden der mich mal verarscht hat weil er Andere beeindrucken wollte. Echt krass was das für Erinnerungen weckt... Du solltest den Song zu ende schreiben."
"Mh..." brummt Blaze nachdenklich und kritzelt willkürlich herum.
"Denkst du ihr vertragt euch wieder irgendwann?"



Blaze denkt darüber nach. Unsicher, ob er ihm verzeihen könnte. Die Frage ist ob Chip 'die Sache' ausplaudert, oder doch noch zur Vernunft kommt. "Weiss nicht. Denke is aussichtslos, wenn er ernst meint was er gesagt hat."
"Worum ging's?"
"Darüber red ich nich." die Antwort folgt prompt und kompromisslos.
"Okay. Sorry." Jerry richtet sich auf. "Aber vielleicht versteh ich dich ja....?"
Blaze schüttelt den Kopf. "Ne." sagt er knapp. Chip mag den Packt brechen, Blaze wird das nicht tun.
Jerry seufzt enttäuscht, gibt aber nach. "Und warum die Bilder?" er zeigt auf den Block.
Blaze blickt auf das storyboardähnliche Gekritzel. "Das... nur so ein... Spiel. Is egal."
Mit dem Bleistift in der Faust, zermalt er das Projekt.
Viola wird den Stein wohl behalten. Für immer.

Charakter: Blaze / Jerry
Geschichtsstrang: Getriggert

"Heute sind wir den ganzen Tag im Irak." sagt Ron der mit Blaze vor der Tür auf Jeremy wartet. "Bist du ausgeschlafen?"
"Alter.." sagt Blaze und zieht an der Kippe. "Könnt ihr mal meine Schlafgewohnheiten in Ruhe lassen?"



Iritiert sieht Ronald ihn an. "Ich dachte nur weil ihr letztens Nachtdienst hattet... Ich weiss wie schwer es ist wieder in den Tagesrythmus zu finden."
"Achso.." Blaze versteht. Keine Anspielung auf seine Augenringe. "Ja, kein Ding."
"Ist Jerry wieder eingeschlafen oder wo bleibt er?"
Kurz darauf tritt er mit offener Tarnanzugjacke aus der Tür und stopft sich das T-Shirt in die Hose. Die Hundemarken baumeln über dem Shirt. "Bin schon da."



"Wenn der Fickerserg dich im Vietnam-Style sieht, bist am Arsch." grinst Blaze.
"ACHTUNG!" wie aufs Stichwort schreit der Stabsunteroffizier der neben Sergeant Gossett steht um die Rekruten in Reih und Glied zu zitieren.



Blaze schmeisst die Kippe weg und joggt mit den anderen in Formation. Neben ihm versucht Jerry umständlich seine Jacke zu zubekommen, doch Blaze kann sehen das der Offi ihn schon gesehen hat. Sgt. Gossett nickt ihm zu und stapft zu Blaze und Jerry. Letzter schafft es grade noch so die TAZ-Jacke zu schliessen und hebt den Kopf in strammer Körperhaltung.



„Private!“ schreit Gossett Jerry an, „Sagen sie mir wo Sie hier sind!“
„Sir, in der RS, Sir!“
„Was ist die RS, Private?“
„Die Rekrutenschule, Sir.“
Im Augenwinkel beobachtet Blaze die Beiden reglos.



„Warum sehen sie dann aus wie der hinterletzte SCHWANZLUTSCHER!? Sind sie ein Schwanzlutscher Private?!“
Irgendwo hinter ihnen wird ein Lachen unterdrückt.
„…. Nein, Sir..“ sagt Jeremy und schluckt.
„Wieso kommen Sie nicht pünktlich aus der Baracke?!“
Jeremy schweigt hilfesuchend.



Blaze dreht den Kopf. Er erkennt wie Jerry ins Schwitzen geraten ist und beinahe die Haltung nicht beibehalten kann, vor lauter Zittern. Hat er solche Angst vor diesem Dinosaurier? Verliert er gleich die Nerven? Was es auch ist, Blaze kann sich das nicht länger mit ansehen: „Psych, komm mal klar.“ sagt er missbilligend zum Sergeant.



Gossett wendet ihm scharf den Blick samt Kopf zu, als hätte er ihm grade ins Gesicht gespuckt.
„Sie wagen es… BULLOCK?!“
Blaze Haltung ändert sich nicht. Eine Reihe hinter ihnen regt Joel Bullock sich, unsicher, ob er etwas sagen soll. Blaze nimmt ihm die Entscheidung ab, „Fuck! Ich seh nich aus wie dieser beschissene Bastard. Legen Sie sich ne Brille zu, Mann.“



Gossetts Gesicht läuft puterrot an, er beginnt zu zittern und zu beben, hebt den Finger, hält ihn Blaze beinahe bis unter die Nase und holt tief und wutentbrannt Luft…



-+-+-+-

Jeremy und Blaze sitzen in einem Raum und putzen und polieren zur Strafe alle Schuhe der Vorgesetzten. Die Bürstengeräusche hallen von den Wänden wieder. Blaze sitzt vor Jerry und ist die Ruhe selbst. Eigentlich hat er sogar Schlimmeres erwartet. Aber sich in Strafarbeiten zu reiten, kann er gut und er wusste ganz genau was er tat, als er dem Serg die Meinung gegeigt hat.
Darauf folgte eine Halbstündiger ZMS in dem Gossett sich den Namen Blaisdell gründlich einprägen konnte und dafür Stawinski vollkommen vergas. Vielleicht vergas er dabei auch Bullock endgültig. Fakt ist, das der Name Blaisdell sich eingebrannt hat und er jetzt bei allem und jedem als erstes genannt wird. Vom Übungen vorzeigen bis zu BWL-Aufgaben.
„Das war richtig dämlich von dir.“ sagt Jerry mit einer Art Dankbarkeit im Tonfall und lächelt gegen Ende.



„Wieso?“ fragt Blaze als ob er die Antwort nicht wüsste.
„Wieso… weil du jetz hier schrubben musst und die dich noch mehr auf dem Kieker haben.“
Blaze schüttelt abschwächend den Kopf, „Is doch egal.“
Jerry hört auf zu putzen und dreht ihm den Kopf zu. „Is es nicht. Mann, du hättest dir das alles sparen können. Es war mein Fehler.“
Unberührt polierend, antwortet Blaze, „Ich kanns nich Leiden wenn meine Freunde ungerecht behandelt werden, ok?“



Jerrys Lächeln verschwindet und er sieht Blaze an.
„Wow.. ich bin echt... gerührt.“ versucht er im Scherz zu sagen, doch seine Stimme wird schwach und er senkt Kopf und Blick um ein überraschendes Schluchzen zu unterdrücken.
Blaze schaut auf. „Heulst du jetzt?“ fragt er lachend und stösst dem Kamerad in die Schulter. Als er merkt das er wirklich kurz davor ist zu weinen, wird seine Mine ernst und verwirrt zu gleich.
Jerry fasst sich, „Ne.“ sagt er und wischt sich über das Gesicht.



„War keine grosse Sache, Mann.“ sagt Blaze, immer noch irritiert.
Jeremy sieht ihn wieder an, die Augen glänzen leicht, „Ich find schon. Sowas hat noch nie jemand für mich getan…“ er schnieft kurz. „Mir ist grade klar geworden, dass ich keinen einzigen echten Freund hab.“
Blaze schweigt und Jerry spricht weiter.
„Alles nur Bekannte die sich einen Scheiss dafür interessieren würden, wenn ich weg wär.“
„Alter… red nich so…“ murmelt Blaze beklommen.



„Is doch wahr…“ der Unglückliche atmet tief ein, „Und meiner Familie wärs wahrscheinlich sogar recht…“
Blaze legt den Schuh weg ohne Jerry aus den Augen zu lassen.
„Das kenn ich…“
„Das kann ich mir nich vorstellen..“ Jerry starrt auf den Schuh in seinen Händen.
Blaze erkennt die Verzweiflung in seinem Gesicht und greift nach der Schulter des Freundes, um ihn in eine Umarmung zu ziehen. "Doch, mein Vater ist auch so drauf..." Jerry nimmt bereitwillig an und Blaze klopft Jerry tröstend auf den Rücken, während der sich festkrallt.
„Was soll ich mit meinem scheiss Leben anfangen?“ Jerrys Stimme klingt dumpf und Blaze weiss nicht was er sagen kann.



„Wird schon werden… Du bist hier und… nach der RS wird sich was ergeben…“ das ist Blaze‘ eigene optimistische Sicht. Jerry löst sich und wischt sich die Augen.
„Das sagen alle… dauernd. Ich hab kein Bock auf, 'wird sich ergeben'. Darauf warte ich schon mein ganzes Leben und nichts..." Jerry hält inne, "Sorry… ich heul hier rum… du hältst mich für n Weichei…“
„Ne…“
„Heute Morgen hab ich ne Nachricht bekommen, dass einer den ich kannte sich vor den Zug geschmissen hat…“



„Scheisse…“ Kommentiert Blaze unbehaglich plump und Jerry zuckt die Schultern.
„Ich kannte ihn eigentlich nich so gut, aber irgendwas… irgendwie… ich weiss nicht, ich dachte mir so, verdammt, der hatte die Eier dazu und ich…“



Blaze unterbricht ihn, „Psych lass den Shit. Das is nich mutig. Das is feige.“
Jerry zuckt die Schultern. „Das ist ihm jetzt ja egal.“
„Aber dir nich. Wenn du son scheiss machst, gehts irgendwem vielleicht dann so wie dir jetz...“



„Ich wüsste nicht, wem.“
Blaze zögert und sagt unbehaglich, „Also, ich würds beschissen finden...“
Jerry sieht ihn traurig lächelnd an, als würde er gern glauben aber kann es nicht.
„Du bist echt.. besonders, Blaze…“ sagt er.



Blaze sieht, dass er noch mehr sagen will. Vielleicht ein ‚aber’, doch er fügt nur noch ein „Danke…“ an.
Mit dem Gefühl nicht genug gesagt zu haben, sieht Blaze zu wie Jerry die Arbeit wieder aufnimmt.

Charakter: Blaze / Yolanda / Bullock
Ort: Im Wald
Geschichtsstrang: Orientierungslauf


Es ist Nacht, das Feuer knistert und wärmt ihre Gesichter.
"Wir sind so was von am Arsch." sagt Yolanda, legt die Arme um sich und rubbelt sich wärme an.
"Gib dem geografischen Tiefflieger die Schuld." sagt Bullock und sieht Blaze an.
"Machst du jetzt auf Intellektuell, du Spast?"

"Ich bin Intellektuell und du kannst nich mal Koordinaten richtig lesen."
"Dann machs doch selbst und fick mich nich blöd an, Mann." Blaze zieht die Beine locker an und schaut ins Feuer. Leider hat der Idiot recht und Blaze hat's verkackt. Ihre Aufgabe war es eine bestimmte Markierung zu finden und sie haben sich verlaufen. Ihn beschleicht das Gefühl, dass er in der Schule manchmal vielleicht doch besser hätte aufpassen müssen. Oder wenigstens hin gehen.
"Haltet die Klappe. Beide." sagt Yolanda. "Euer Gezanke geht mir auf die Nerven."
"Was kann ich dafür, dass er dumm wie Brot ist." sagt Bullock verächtlich, was Blaze ärgert.
"Brauchst du noch eine Abreibung?"
"Kannst du nur zuschlagen?" gibt Joel zurück.



Blaze schweigt als hätte er einen Nerv getroffen. Wann hat das angefangen? Er kann sich nicht erinnern. Obwohl er öfter mit Chip geprügelt hat, hat er doch selten als letzten Ausweg jemandem auf die Schnauze gehauen. Seit wann ist sein erster Impuls, die Faust zu ballen? Seit Stephen sich Violas Namen nicht merken konnte? Seit er gegen Irving mental nicht mehr standhalten kann? Oder war es vor all dem?
"Da sagst du nichts mehr, was?" grinst Joel siegreich. Es lösst schon wieder Wut in Blaze' Magengegend aus, doch er kämpft dagegen an. Er will nicht dass er recht behält und sein zuschlagen so wirkt als wäre er ein gehirnloser Schläger der keine andere Wahl hat.



Um sich abzulenken, nimmt er sein Telefon hervor und hält inne. "Was zum..."
Sein Vertrag wurde gekündigt. Kein Netz, kein Internet, gar nichts.
"Was ist?" fragt Yolanda und Blaze schüttelt den Kopf während er liest:
Wir schätzen Ihr Vertrauen in unsere Dienstleistungen und bedanken uns für die bisherige Zusammenarbeit. Sollten Sie weitere Fragen oder Anliegen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

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Zu der vorherigen Wut in seinem Körper, wird noch mehr Lava gegossen, die er bis in die Arme spürt. Dieser verdammte, gottverlassene, beschissene Dreckssack von einem Vater. Jetzt ist seine Nummer futsch und keiner seiner Kontakte kann sich bei ihm melden. Das bedeutet Viola wird sich nicht melden können, selbst wenn sie wollte, da sie kein Simbook nutzt. Verfluchte sch...
"Ich muss in die Stadt."



"Jetzt?" Bullock lacht. "Na viel Glück, bei deinem Orientierungssinn."
"Kannst du mal die Fresse halten? Du sitzt hier genau so fest."
"Warum musst du in die Stadt?" fragt Yolanda, nicht auf die Streithähne eingehend.
"Ich brauch ne neue Simkarte."
"So plötzlich?"



"Ja." Blaze will nicht darüber reden, wie es dazu kam. Nicht vor Joel. "Kann einer von euch bei denen anrufen, das wir hier sind?"
"Du bist so dämlich." sagt Bullock abschätzig. "Hast du dem Serg nich zugehört?"
Blaze sieht ihn an. Gut möglich das er das nicht hat. Die Ohren verschliessen wenn Vorgesetzte etwas sagen, ist beinahe zur Gewohnheit geworden.
Yolanda stimmt ihm bedauerlicherweise zu, "Dürfen wir nicht. Nur mit Funk und der Akku ist alle."
"Sollen wir hier rumsitzen und die ganze Nacht warten?" Langsam aber sicher kriecht die Kälte unter den Tarnanzug.
Bullock erklärt besserwisserisch, "Die werden ne Übung draus machen und uns suchen. Wir können hier sitzen und versuchen nicht zu verhungern, oder wir gehen weiter."



"Klasse.." kommentiert Blaze und sieht zu wie Yolanda tatkräftig aufsteht. Sie blickt nach oben.
"Wenn ich den Himmel sehen könnte, könnte ich vielleicht..." ohne weiter zu sprechen, nimmt sie Anlauf, springt ab und greift nach einem Ast an einem Baum. Ihre Füsse kratzen an der Rinde des Stammes und alles rieselt auf Bullock, der sich duckt und zur Seite robbt. "Pass doch auf, Frau."
Blaze schaut zu wie sie sich immer weiter nach oben arbeitet und bewundert sie dafür.
Bullock wischt sich den Dreck von der Uniform und aus dem Gesicht.



"Kannst du was sehen?" ruft Blaze in die Baumkrone. Es raschelt und bald darauf antwortet sie: "Negativ."
Bullock murrt, sieht Blaze an und streckt die Hand aus. "Gibt mir die blöde Karte."
Blaze händigt sie ihm aus und wirft den Kompass in einem kleinen Bogen hinterher. Bullock ignoriert das und hebt ihn auf. Mit der Taschenlampe leuchtet er auf der Karte herum. Da er nicht weis in welche Richtung sie gelaufen sind, kann er unmöglich feststellen wo sie sich befinden.
"Nimm dein Handy und schau auf Soogle Maps wo wir sind." sagt Blaze. In deiser Situation ist cheaten seiner Meinung nach erlaubt. Und warum nicht alle Hilfsmittel benutzen die man hat? Würde man in einer echten Situation auch so machen.
"Ich hab hier draussen kein Netz du Trottel." entgegnet Joel.



"Woher soll ich das wissen?" Blaze dachte 'kein Netz' bedeutet bei seinem Handy nur, dass er kein Abo mehr hat.
Neben ihnen springt Yolanda auf den Boden. "Sorry, keine Chance. Ich seh nicht über den Wald drüber." Sie setzt sich. "Also was machen wir? Bleiben wir hier oder gehen wir weiter?"
"Weisst du, wenn du schlau gewesen wärst, hättest du unseren Weg markiert." sagt Bullock.



"Hättest du doch machen können, du Schlaumeier." ärgert Yolanda sich.
"Ich war damit beschäftigt euch Dumpfbacken die Gefahr vom Hals zu halten."
"Welche Gefahr, Alter?" mit zusammengekniffenen Augen zeigt Blaze Bullock, dass er sich lächerlich macht.
"Ich nehm die Übungen ernst. Mein Onkel war..."
"Jaja, dein Onkel... mach selber mal was großartiges und tu nicht so als wär das, was dein Onkel getan hat, dein verdienst." Yolandas Laune verschlechtert sich.



"Trotzdem muss einer in einem echten Feindgebiet die Umgebung im Auge behalten, während er drauf vertraut, dass die anderen sich orientieren können. Aber ihr habt beide keinen Schimmer davon."
Yolanda steht auf. "Boah, mir reichts. Ich hab die Schnauze voll von dir. Komm schon, Blaze. Lass uns abhauen."
Eine Welle von Stolz überkommt Blaze als sie ihn auffordert mit ihr zu gehen und Bullock nicht. Unwillkürlich grinst er den Idioten an.
"He, wartet."



Yolanda und Blaze schultern die Ausrüstung und wandern weiter. Bullock beeilt sich alles zusammen zu suchen und stolpert hinter her.
Das Feuer brennt weiter...



-+-+-+-

Mehrere Stunden später....

Die Einheit steht da und starrt den Hügel hinunter. Blaze, Yolanda und Joel wurden gefunden... aber.... Eine gewaltige schwarze Rauchwolke steigt in den Himmel hinauf. Darunter ein brennender Wald.
Blaze, Yolanda und Joel stehen da und schweigen. Ihnen ist klar, dass sie etwas vergessen hatten und jetzt verantwortlich sind für diesen Waldbrand, doch keiner sagt ein Wort.
Das könnte ein Nachspiel haben...

Charakter: Blaze / Jeremy / Ronald
Geschichtsstrang: SimsWelt News berichtet

"Ich lebe hier seit Jahren, und so etwas habe ich noch nie erlebt. Es ist beängstigend zu sehen, wie der Wald in Flammen steht. Ich hoffe, dass die Behörden schnell herausfinden, was passiert ist." - Anwohnerin Maria Schmidt.

"Die Militärübungen sind Teil unseres Lebens hier, aber wenn sie tatsächlich für den Brand verantwortlich sind, sollten sie ihre Methoden überdenken. Unsere Sicherheit und die Umwelt müssen Priorität haben." - örtlicher Geschäftsinhaber Thomas Müller.

"Es ist einfach traurig zu sehen, wie das der Wald, in Flammen steht. Hoffentlich werden die Rekruten nicht grundlos beschuldigt, und die wahre Ursache wird aufgedeckt." - Anwohnerin Sabine Richter.

Während die Rekruten der aktuellen Ausbildungsgruppe sich auf die Anpassung ihres Trainingsplans vorbereiten, bleibt die Frage nach der Ursache des Strangerville-Waldbrandes im Raum. Spekulationen über eine mögliche Verbindung zu den militärischen Übungen der Rekruten werden laut, jedoch fehlen bisher konkrete Beweise für eine solche Annahme.
- SimsWelt News berichtet

+-+-+-+

Blaze richtet sich hinter Ron auf, der die Zeitung liest. Die gesamte Einheit hat einen Zusammenschiss kassiert nach dem Blaze, Yolanda und Joel gefunden wurden. Nicht weil sie sich verlaufen hatten, sondern wegen dem Brand und ihnen ist verboten worden auch nur das kleinste Informationsfitzelchen an die Öffentlichkeit zu tragen.
Damit war die Sache für die Einheit gegessen.
"Tja.." Ron legt die Zeitung weg. "Ein weiterer schlechter Scheinwerfer auf das Militär."



"Das hätte auch irgend einem Wanderer passieren können. Oder Jemand der ne Kippe wegschmeißt." sagt Blaze neutral. "Die Gegend ist so trocken."
"Grade deswegen, glauben die Leute dass die Rekruten schuld sind." entgegnet Ron sachlich, "Viele kommen aus anderen Gegenden und sind sich nicht gewohnt so aufzupassen wie es die Anwohner tun."
"Ja na gut.." gibt Blaze zu und setzt sich.
"Sie werden viel Geld investieren müssen um das zu 'vertuschen', denn Touristen gibt es hier kaum denen man die Schuld zuschieben könnte."



Blaze nickt stumm, als Jeremy herein kommt. "Hey, worüber quatscht ihr?" er setzt sich während sein Blick auf Blaze ruht und lächelt.
"Den Brand." antwortet Blaze und nickt zur Zeitung auf dem Tisch.
"Aye, das Top Thema Nummer Eins derzeit."
"Und was machst du?" fragt Ron.



"Ich hab Yolanda gesucht, wegen.... einer Sache. Aber die kann warten." er klopft Ron auf die Schulter und lächelt Blaze an.
"Eine... Sache, ja?" sagt Ron mit Augenbrauen und Jerry zuckt mit dem Kopf.
"So war das nicht gemeint."



Ronald mustert den Kameraden und grinst, "Okay.." er sieht Blaze an, "Wie wars eigentlich mit Bullock im Wald?"
Blaze lehnt sich zurück, seine Haltung wird abwehrend. "Wie immer. Grosse Fresse, nichts dahinter. Ich war verdammt froh war Yolanda dabei. Ich hätte den Kerl erwürgt, das könnt ihr mir glauben."
Ron lacht. "Keine weiteren Fragen."
"Findest du Yolanda gut?" fragt Jerry in der direkten Art die er oft an den Tag legt.
"Hm?" Blaze sieht ihn irritiert an, "Ne, also.. sie is ne gute Freundin hier, mehr nich. Wieso?"
"Jerry klingt eifersüchtig." grinst Ron und knufft ihn.
"Schwachsinn." wehrt Jeremy ab, "War doch nur ne Frage. Wir haben noch 15 Wochen vor uns, ich wette am Ende der Ausbildung hats jemand mit ihr gemacht."



"Ich glaub da liegst du falsch." sagt Ron, "Sie ist nicht so eine."
Blaze zuckt die Schultern, "Glaub auch nicht, das einer hier sie rumkriegt. Sie ist Selbstbewusst."
"18 Wochen zusammengepfercht mit 1000 Testosteron-durchseuchten Kerlen, dem wird selbst sie nicht standhalten."
"Klingt fast als hättest du eine Mission." grinst Ron und Blaze stimmt mit ein, "Ja. Versuchs doch. Die schneidet dir die Eier ab."
"He, ich hab nichts dergleichen vor, okay?" entgegnet Jerry und rutscht auf dem Stuhl herum, "Aber, ich muss sagen, noch 15 Wochen nur wichsen, ist schon hart."
"Offensichtlich hart." lacht Ron.



Blaze lacht, doch in seinem inneren sieht es etwas anders aus. Daran muss er sich wieder gewöhnen. Ohne Viola. Er dachte eigentlich, wenn er nach Hause darf, kann er den Bedarf nachholen, aber die Sache hat sich erledigt.
Inzwischen hat er eine Prepayd Simkarte besorgen können und wichtigen Leuten bereits die neue Nummer mitgeteilt. Aber er muss sparen mit den Gebühren. Auf Simbook hat er seine Nummer für Freunde sichtbar gepostet. Danach hat er seine 10 Simoleons die er investiert hat, schon aufgebraucht für Roaming. Blaze kann gar nicht in Worte fassen wie es ihn nervt sich damit herum schlagen zu müssen. Aber er wird den Teufel tun und seinem Vater die Genugtuung gönnen, dass er recht hatte mit seiner Standpauke am Telefon.

Charakter: Blaze / Jeremy
Geschichtsstrang: Cliffhänger

Es ist Abend und kurz vor der Bettruhe. Blaze schliesst seine Kiste auf und nimmt die Schlafsachen heraus. Die hälfte der Einheit hat Nachtübung und der Schlafraum der Männer ist ungewohnt ruhig.
Er sieht Jerry auf sich zu kommen, der sich auf sein Bett schwingt. „Fast wie Sturmfrei heute.“ grinst er.
„Voll.“ bestätigt Blaze, richtet sich auf und streckt sich.

„Sollen wir Bullock den Aschenbecher in den Kissenbezug kippen?“ sadistisch grinst der Kumpel.
„Normalerweise immer.“ sagt Blaze, „Aber morgen gehts zum ersten Mal nach Hause. Ich hab kein Bock auf SKA.“ es sind mehrere Wochen vergangen und jetzt erst steht das erste Wochenende mit Heimgang an. Blaze freut sich darauf Del zu sehen und auf das Geschenk seiner Mutter. Hoffentlich konnte Beth es retten.
„Hast recht.“ antwortet Jeremy und schweigen kehrt zwischen ihnen ein.
„Bist du wegen morgen auch so gut drauf?“ fragt Blaze und zieht sich ungeniert um.
Jerry der schon Schlafkleidung trägt zuckt mit den Nasenflügeln. „Ne, eigentlich will ich gar nicht nach Hause.“



„Echt nich?“ überrascht hält Blaze kurz inne, bevor er sich das T-Shirt über den Kopf zieht. Die Grabsteine klimpern. „Wieso?“ hakt er nach und wischt sich über einen Kratzer am Arm. Jerry folgt der Armbewegung und sieht zu Blaze hoch, „Meine Schwester hat Geburtstag. Das ganze Wochenende wird es nur um sie gehen.“
„Älter oder jünger?“ fragt Blaze beiläufig.
„Älter. Sie wird 21 mit Kuchen und Geschenken von unseren Eltern und hast du nich gesehn.“
Während Blaze auf ein Knie geht und die Schuhe aufknüpft, fragt er weiter, „Wenn du Geburtstag hast, machen die das bestimmt auch für dich, oder nich?“
„Nee…“ Jerry beobachtet Blaze vor ihm am Boden, „Sie ist ihr Liebling. Was Danny will, bekommt Danny.“ er rutscht etwas auf dem Bett zurück und stützt sich auf die gestreckten Arme. Durch seine Knieh sieht er Blaze zu. „Ich hät lieber nen Bruder wie du. Mit dem würd ich mich viel besser verstehen, da wett ich drauf.“



Blaze schnürt immer noch und lächelt stolz. Er wechselt den Fuss. Zufrieden schaut er zu Jerry hoch. „Ich hab auch ne Schwester.“
„Hast gar nicht erzählt.“ sagt Jerry ohne sich zu bewegen.
Blaze senkt den Kopf und nickt, „Auch erst seit ner Weile. War anfangs ätzend.“ Blaze steht auf und setzt sich neben Jerry auf sein Bett um die Stiefel abzustreifen. „Aber inzwischen….. gehts eigentlich.“ ordentlich stellt er die Schuhe nebeneinander. „Ich kann eigentlich nicht mitreden. Die ersten 17 Jahre war ich Einzelkind.“ Blaze richtet sich auf und sieht zum Kumpel der sagt, „Du hasts gut..“



Blaze zuckt die Schultern, „Naja Del hät ich gern früher kennengelernt.“ Blaze grinst vergnügt während Jerry sich wieder normal hinsetzt. „Ich würd dich ja mit nach Oasis einladen, aber mein Bruder hat leider echt wenig Platz bei sich.“ während Blaze spricht, und die Sachen aus seinen Taschen kramt um sich fürs ScheiWiRaDu fertig zu machen, bemerkt er Jeremys Blick nicht. „Er wohnt in nem Camper und…“ Gerade schaut Blaze in Jerrys Richtung gedreht auf, als dieser ihn auf den Mund küsst.

Charakter: Blaze / Jeremy
Geschichtsstrang: Pay off

„Was zum fick?!“ auf der Stelle springt Blaze auf und im nächsten Moment haut er Jerry, der schon die Hände heben und etwas sagen will, reflexartig eine rein. Blaze wischt sich mit dem Arm über den Mund, „Bist du bescheuert?! Fuck alter!“
Jeremy dem der harte Schlag das Gesicht und den halben Oberkörper nach hinten gedreht hat, richtet sich mit der Hand an der Nase wieder grade. Er bemerkt Blut an den Fingern und hebt den Blick zu Blaze hoch, der zurück tritt.
Dieser kurze Moment in dem ihn dieser Blick trifft, jagt es Blaze das Blut kalt durch den ganzen Körper. Er weiss nicht was er sagen soll, stolpert gegen das leere, klirrende Metallbett seines Nachbarn und setzt sich wie betäubt, ohne aufzuhören Jerry anzustarren.

„Was ist das für ein Krach!?“ ruft es von der Tür. „LiLö und RUHE!!“ die Stimme eines Mannes bevor die Tür zu donnert.
Die Stille zwischen Jerry und Blaze wird dicker und unangenehmer. Blaze kann, neben seinem rasend klopfenden Herzen, in seinem inneren schon wieder etwas zerbrechen spüren.
Nach einem Moment der sich wie eine Ewigkeit anfühlt, wischt Jerry sich nochmal das Blut von den Lippen und hält das andere Handgelenk unter die blutende Nase, "Scheisse Mann.." nuschelt er.



Erst als er spricht, spürt Blaze seinen verkrampften Körper und lässt langsam locker. Doch der Schock bleibt, sein Herz hämmert. Verwirrung mischt sich ein und der Wunsch so zu tun als wäre das grade nicht passiert. Er sieht sich mit erneutem Schreck um. Fast zwanghaft wischt er sich über die Lippen. Was zur Hölle?
"Dachte nicht dass du so hart zu schlägst." Jerry beugt sich vor und Blut tropft zwischen seine Füsse.
Leicht verstört starrt Blaze ihn weiter an. "Du Penner," regt er sich gedämpft auf, "was sollte das denn?"



Jerry schüttelt den Kopf, stoppt aber sofort und hält sich die Stirn, dann den Nasenrücken mit zwei Fingern. Mit offenem Mund atmet er und meint nasal, "Keine Ahnung." er versucht nochmal zu Atmen, flucht und spuckt einen langen, roten Speichelfaden auf den Boden. „Ich wollte schon viel eher aber grade, musste ich es einfach machen.“
Die Antwort ist so simpel wie sie kompliziert ist und verschlägt Blaze die Sprache.



Er sieht im halbdunkeln zu wie Jerry die Schmerzen unterdrückt und denkt aus dem Zusammenhang gerissen, dass er Anschiss bekommen wird, wenn morgen der Boden blutig ist. Er vergisst prompt, dass ihm davon schlecht werden sollte.
Blaze starrt Jeremy an und ihn überkommt eine seltsame Mischung aus Sorge, Bedauern und Ekel. Sie haben so viel geteilt. Gute komplexe Gespräche die nie unangenehm wahren. Über Privates und Berufliches, so wie die Zukunft und Gegenwart. In kurzer Zeit wurden sie richtig Dicke, weil es einfach gepasst hat. Es hätte passend bleiben sollen und jetzt fühlt sich alles asynchron an.



„Tut mir Leid.“ sagt Jerry. „Ich dachte wirklich es funkt zwischen uns.“
„Alter verpiss dich.“ sagt Blaze perplex und meint damit Jerrys Gefühle.
„Verstanden. Ich habs versaut.“ entgegnet Jerry bedrückt.
Blaze öffnet den Mund und schliesst ihn wieder. Er weiss nicht wie er damit umgehen soll.
Jerry schüttelt leicht und ratlos den Kopf. „Ich hatte nur dieses… starke Verlangen in der Brust. Schon seit Tagen. Und ich musste wissen, was passiert. Weisst du was ich meine?“



Blaze Brauen heben sich leicht. Offengestanden tut er das. So ging es ihm, als er Viola zum ersten Mal küssen wollte und sie ihn abgewiesen hat. Und er weiss noch wie weh das getan hat, weil er Angst hatte, das nichts mehr so ist wie vorher. Jeremy hat echt Eier. Weder ist er in seinem Stolz verletzt und fickt Blaze an, so wie er damals Viola, noch haut er ab, wie sie.
Da Blaze nicht spricht, fährt Jerry langsam fort. „Wenn ich mit dir zusammen bin, hab ich... Keine Ahnung... Ich wollte mehr, verstehst du..? Scheisse…“ er krümmt sich leicht und hält sich nicht mehr die Nase sondern die Brust.



Seine Stimme klingt verletzt und er starrt Blaze mit erschrockenen Augen an. „Mann, sag was. Bitte. Irgendwas. Ich verreck gleich.“



Blaze hat nichts zu sagen. Ihm fällt nichts ein, ausser dass er überfordert ist mit Jerrys Offenheit. Er will ihn anbrüllen und gleichzeitig auch nicht. Er will, zurück zum Anfang. „Ich meins ernst.“ sagt Blaze monoton und gegen seinen Willen, „Verpiss dich.“



Jeremy sieht wie Blaze ihn anstarrt als würde er durch ihn hindurch sehen und nickt. Kurz darauf steht er auf und hält nochmal inne. Er wendet sich mit einer letzten Frage an Blaze, die diesen komplett aus dem Konzept bringt, „Und… nur Sex?“



„Was?!“ Obwohl das Wort allein Blaze schon berauscht, reagiert er abwehrend, „Dein Ernst? Ich hau dir gleich nochmal auf die Fresse.“
Jerry hebt die Schultern. „Was spricht dagegen...?“
„Junge, ich steh nich auf Kerle, klar?“
Die Situation wird immer suspekter.



Jerry sieht ihn einen Moment zu lange von unten nach oben an, wägt offensichtlich ab, ob er etwas hinzufügt, entscheidet sich dagegen und wendet sich ab...

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