Willow Creek - Weihnachtsmarkt (Jahr 1)
Artjom - letzter Post
Charakter: Artjom
Geschichtsstrang: Noukis Geburtstag
Er ist vor Nouki auf dem Weihnachtsmarkt angekommen. Eine ganze Weile vor ihr. Jetzt wartet Artjom auf seine Freundin die heute Geburtstag feiert. Er freut sich darauf sie zu sehen und ist gespannt was sie von seinem Geschenk halten wird. Aus den diversen Dingen die sie ihm vor einer gefühlten Ewigkeit bei der morgentlichen Hunderunde erzählt hat, ist er der Meinung das perfekte Geschenk gefunden zu haben. Davon ist er überzeugt.
Es wird dunkel und die Beleuchtung taucht den Markt in seinen weihnachtlichen Zauber. Es tummeln sich Bewohner vom ganzen Kontinent auf dem großen Markt der jedes Jahr seine Tore öffnet um die Sims in Stimmung zu bringen.
Zwei Kinder stürmen an Artjom vorbei, lachend mit Schneebällen in der Hand, während er sich zu den Bänken bewegt bei denen ein warmes Feuer die Umgebung wärmt. Es sitzen ein paar Leute dort und trinken Glühwein. Gar keine schlechte Idee. Seine Handyuhr sagt, dass Nouki jeden Moment eintreffen wird und er beschließt zwei Tassen zu organisieren. Wieder einmal macht sich der falsche Ausweis bezahlt.
Mit den zwei Tassen geht er zurück zum Feuer und setzt sich auf die Bank. Mit den Händen um eine der Tassen hält Artjom Ausschau nach Nouki.
Nouki kommt von Windenburg Nr. 6 - Familie Jaspers
Der Abend ist einfach perfekt. Mittlerweile hat sich eine leichte Schneedecke gebildet und Nouki tappst beim Gehen verspielt unterschiedliche Muster auf dem noch ungeräumten Gehweg.
Schon von weitem leuchten die Stände und der große Weihnachtsbaum in der Mitte. Nouki geht das Herz auf bei dem Anblick. Als Kind war der Besuch hier fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit und hat in ihrem Herzen einen besonderen Platz. Genau wie Artjom, den sie beim Betreten des Geländes schon an einem der Holztische sitzen sieht. Genüßlich atmet sie das Aroma von Glühwein, Magenbrot und Kerzenwachs ein, das über dem ganzen Platz hängt. Neben den Buden baut gerade ein Musiker seine Anlage auf und vom Kinderkarussell weht Weinachtsmusik, Geschrei und Gelächter zu ihr herüber. Die Glocke der Kapelle schlägt hell die volle Stunde. Artjom scheint schon länger da zu sein, sie kann ein Getränk in seiner Hand erkennen. Freudig beschleunigt Nouki ihre Schritte. Von hinten legt sie ihm die Hände auf die Schultern, küsst ihn auf die Wange und lässt sich dann neben ihm auf die Bank gleiten. Strahlend schaut sie ihm in die Augen. „Na Weihnachtsmann, hoffentlich noch nicht eingefroren?“ 
"Dafür bin ich zu heiss." grinst Artjom, küsst Nouki sanft und korrigiert seine Aussage; "Heiss drauf dir dein Geschenk zu geben. Hier." Er greift in die Jackentasche und befördert einen kleinen blauen Umschlag zu Tage. Der Umschlag ist verschlossen. "Ich hab mich an ein paar Sachen erinnert die du erzählt hast und ich hoffe es gefällt dir. Aber erstmal hier." Er schiebt ihr den zweiten Glühwein zu. "Der hat jetzt bestimmt beste Trinktemperatur." Er stösst mit ihr an und trinkt seinen aus. "Was hast du heute gemacht?" fragt er anteilnehmend und blickt sie interessiert an. Dabei hofft er schwer, dass ihre Eltern ihm nicht zuvor gekommen sind. Er selbst war heute damit beschäftig die Umschläge herzustellen und ihr Geschenk einzupacken. Außerdem musste er seine Mutter davon abbringen es zu öffnen, weil sie wissen wollte was drin ist. Und als ob das nicht schlimm genug war, musste er den Gang zum Weihnachtsmarkt mit ihr verschieben, da sie - natürlich - genau Heute die Idee hatte mit ihm da hin zu gehen. Er hat ihr nicht gesagt dass er mit seiner Freundin da hin will. Das hätte sie gekränkt. Alles ist immer so kompliziert.. Artjom lässt sich von den Gedanken nicht runterziehen und sieht Nouki neugierig an.
Im Umschlag befindet sich ein Handgeschriebener Zettel auf dem steht in Artjoms nicht ganz so wunderschönen Handschrift:
Ja, bist du denkt Nouki während sich ihre Lippen berühren, als Artjoms nächste Worte ihr Herz noch mehr zum klopfen bringen, als ohnehin schon."Heiss drauf dir dein Geschenk zu geben. Hier."
Mit vor Spannung und Überraschung weit geöffneten Augen nimmt sie den Umschlag entgegen und dreht ihn, die Vorfreude noch etwas auskostend, ein paar Mal in ihrer Hand. „Wow, ich freu mich mega. Danke.“ Glücklich prostet sie ihm zu und nimmt genüsslich einen Schluck vom Heißgetränk. Der Glühwein heizt ihre Stimmung noch an und eine angenehme Wärme breitet sich in ihrem Inneren aus.
„Was hast du heute gemacht?“ Diese Frage lenkt sie kurz von dem geheimnisvollen Umschlag, den sie jetzt eigentlich unbedingt öffnen will, ab. Sie schmunzelt. „Nicht viel. Lang geschlafen, kurz mit Leon, Ellie und Vero telefoniert und mit meinen Eltern Karten und Würfelspiele gespielt, bis es Zeit war für Kaffee und Kuchen. Nouki tippt sich an die Stirn. „Ah, beinahe vergessen.“ Sie zieht aus ihrer Jackentasche eine Plastikdose und reicht sie Artjom. „Ein paar Lieblings Schokomuffins frisch gebacken von Mama.“ Dann schmiegt sie sich an ihn und ergänzt: “ Und natürlich den ganzen Tag auf dich gefreut.“ Sie sieht ihn verliebt lächelnd an. „Wie war denn dein Tag?“ Ihr Blick wandert wieder von Artjoms Augen zu dem Brief, der sie ganz hibbelig macht.
Ein schneller, aber intensiver Kuss für Artjom geht noch, aber dann öffnet Nouki aufgeregt den Umschlag und liest die Botschaft. „Der Typ mit der grünen Mütze?“ Ein schelmischer Blick streift Artjoms graue Beanie. „Also du bist das schon mal nicht.“ bemerkt sie lachend und dreht sich quirlig von einer Seite zur anderen, um das Weihnachtsmarktpublikum zu inspizieren. Jede Menge Familien, verliebte Pärchen, ein älteres Paar am Maronistand..er trägt eine dunkelgrün karierte Schirmmütze..aber den wird Artjom wohl nicht meinen. Nouki steht auf um einen besseren Überblick zu haben. Da...an einem Pfosten des Eislaufstandes lehnt ein junger Mann und guckt amüsiert zu ihr herüber. Er hat als einziger eine grüne Strickmütze auf, wie ein kurzer Rundumblick bestätigt. Ist wohl nicht die Farbe der Saison. „Hab ihn!“ ruft sie enthusiastisch und zupft Artjom am Ärmel. „Los komm!“ Sie nimmt noch eine Schluck vom Glühwein und startet in Richtung grüne Kopfbedeckung, ohne weiter zu hinterfragen, ob die Aktion Sinn ergibt oder nicht. Die freudige Aufregung und der Glühwein treiben sie an. Bei dem Typ angekommen, fragt leicht atemlos: „Bist du mein Glücksbote?“Sag dass du es bist." Der Mann lacht fröhlich auf. „Keine Ahnung, möglich?“
Artjom erzählt ihr, dass sein Tag nicht besonders spannend war und erwähnt beiläufig, dass er nur die eine oder andere Mühe für heute Abend, mit einem Lächeln, was die Ernsthaftigkeit dahinter noch mehr abschwächt, auf sich genommen hat.
Er freut sich über den energiegeladenen Start der Jagd, was ihm zeigt, dass dies eine gute Idee war. Sie hatte irgendwann Mal von diesem Escape Room erzählt in dem sie mit… Leon war. Ihre Begeisterung für Rätsel hat er sich gemerkt.
Zufrieden folgt er seiner Freundin die mit kindlicher Begeisterung dem Hinweis über den Markt folgt. Fast verliert er sie im Gemenge, als sie vorsprintet und entdeckt sie wieder bei dem Mann. Treffer. Er ist die Aufsicht der Eislaufbahn und daher eine Konstante am heutigen Abend. Artjom hat darauf geachtet, dass seine Hinweise sich nicht in Luft auf lösen.
Artjom trifft auf beide und bekommt seine letzten Worte und den fragenden Blick zu ihm mit und Artjom nickt ihm kurz zu.
Der Mann, Freddy, nimmt dies als Aufforderung weiter zu spielen. Glücklicherweise macht er das ohne etwas dafür zu verlangen. Es ist Weihnachten, hat er gesagt, und das bringt ein wenig Abwechslung in seinen eher faden Nebenjob.
„Sag dus mir.“ fährt er fort, greift in die Innenseite seiner Jacke und zieht einen weiteren Umschlag heraus. Er ist diesmal Gelb. Er hält in Nouki hin und zieht ihn zurück bevor sie danach greifen kann. „Aber mir wurde aufgetragen: nicht ohne eine Gegenleistung.“ er grinst frech.
Artjom grinst mit. Noukis Sportbegeisterung hat er mit eingerechnet. Er duckt sich hinter Freddy und bringt zwei paar Schlittschuhe zum Vorschein die er im Voraus gemietet hat. „Bringst du mir was bei?“ fragt er und ergänzt belustigt, „Nicht hinfallen wär ein guter Anfang.“
Als Artjom bestätigt, dass sie richtig liegt, muss Nouki innerlich grinsen. Ihr erster Impuls war gewesen unter dem grün beleuchteten Hut eines Deko Schneemanns nachzuschauen, aber in diesem Fall war der zweite Gedanke der Beste. „Waaas? Nicht ohne Gegenleistung? Das wollen wir doch mal sehen!“ Nouki angelt belustigt vergeblich nach dem Umschlag, den Freddy hoch hält und versucht ihn zu schnappen. Als Artjom sich einschaltet, wirbelt sie herum und erspäht die Schlittschuhe in seiner Hand. „Oooh...da hast du dir ja was Schönes eingebrockt.“ Sie muss lachen. „Ich kann nämlich gar nicht Eis laufen.“ Nouki kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Also drauf gestanden hab ich wohl schon mal, aber ich glaub wir lernen beide heute wie 's geht...das nicht hinfallen.“ Sie nimmt ihrem Freund die Schlittschuhe aus der Hand, die er ihr reicht und setzt sich an den Rand der Bahn um sie anzuziehen.
„Du hast die richtige Größe ausgewählt, sehr aufmerksam.“ Ein verschmitzter Blick trifft Artjom, bevor Nouki sich helfen lässt wieder auf die Beine zu kommen. Ans Geländer geklammert beobachtet sie, wie er ebenfalls die Schuhe anzieht. „Ready?“ Mit einem unternehmungslustigen Funkeln in den Augen streckt sie ihm die Hand entgegen, die er schmunzelnd ergreift. „Na dann...go!“
Gut dass sie früher nicht nur Stelzen gelaufen ist mit Leon, sondern auch ab und zu Rollschuh gefahren. „Ich hab ne Idee.“ sagt sie, zieht sich den Schal vom Hals, faltet ihn doppelt und reicht Artjom ein Ende davon, das andere wickelt sie sich fest um ihr Handgelenk. „Damit ich dich nicht verliere, das würd ich nicht ertragen.“ Sie lächelt, weil es eigentlich scherzhaft rüber kommen soll, aber kaum ist der Satz ausgesprochen, wird ihr bewusst, dass er mehr als ein Körnchen Wahrheit beinhaltet. Den kurzen Schreckmoment überspielend, schwingt sie den Arm, der sie mit Artjom verbindet, etwas hin und her und nimmt vorsichtig Fahrt auf. Ohoooo...das ist eine wackeligere Angelegenheit als gedacht..rechts, links, etwas Druck geben uuuund....Arme rudern, Bal..Balaaa...Balance wieder finden, Artjom der mitstruggelt mithilfe des Schals unterstützen und weiter. Nachdem die nächsten Bewegungen sich schon etwas stabiler anfühlen, wird Nouki mutiger. Von ihren sportlichen Aktivitäten mit Leon ist sie es gewohnt sich zu messen oder irgendwelche Schwierigkeiten einzubauen. Grinsend dreht sie den Kopf zu Artjom. „Okay, von hier bis an die Bande vorne auf einem Bein? Wir dürfen uns helfen, aber wer den Boden berührt, hat verloren.“ Sie denkt dabei an Artjoms Knieverletzung, aber er hat ja zwei Beine, also sollte er schon klar kommen. Nouki hebt das linke Bein an, weil ihr Rechtes, das weiß sie vom Parcour, erfahrungsgemäß das Stärkere ist und sieht erwartungsvoll zu ihrem Freund.
Überrascht das Nouki nicht mal Skatet und vielleicht von da ein paar Erfahrungen die hier anwendbar sind, gesammelt hat, folgt Artjom ihr aufs Eis. Er hat schon seit Jahren nichts mehr für sein Gleichgewicht getan und das zeigt sich relativ schnell, weil er bei der Berührung von Nouki noch mehr zu kämpfen hat nicht hinzufallen als mit sich allein.
Nach ein paar Minuten des herumschlitterns, fängt er an ein Gefühl fürs Eislaufen zu bekommen.
Den Schal haltenden, der das ganze eher erschwert als hilft, greift er irgendwann einfach direkt nach Noukis Hand. 4 Beine sind besser als zwei. Er lächelt ihr zu, ehe er wieder erschrocken nach dem Gleichgewicht sucht und hört sich ihren Vorschlag an. Sein Blick wandert zum anderen Ende der Bahn. "Herausforderung angenommen." grinst er und macht mit ihr zwei Schritte Anlauf und hebt das Bein. Erstaunlicherweise geht das ganz gut. Man muss nichts tun, es ist wie auf einem Fuss stehen und warten. Die Bewegung macht das Eis... wäre da nicht eine Person daneben di auf ihre Weise versucht das Gleichgewicht zu halten und die Sache erschwert. "Vorsicht!" bringt Artjom grade noch so heraus, der grade weder Bremsen noch lenken kann und kollidiert mit einem anderen Fahrer. Dabei reißt er unglücklicherweise den Schal mit der an Noukis Handgelenk befestigt ist und zieht sie mit Richtung Boden. "Sorry, tut mir Leid." entschuldigt Artjom sich, und der andere Besucher macht das ebenso. "Nichts passiert. Geht's allen gut?"
"Alles okay." bestätigt Artjom und versucht auf die Beine zu kommen. Er grinst den Besucher an der weiter fährt und dann Nouki. Sich bückend reicht er ihr eine Hand. "Hast du dir wehgetan?" fragt er mit besorgter Mine während er sie umständlich in die Vertikale bringt und zu sich heran zieht. "Ich denke du hast dir den Umschlag jetzt verdient." Sie festhaltend schaut er sie an und lächelt, "Als Schadensersatz, oder so." ergänzt er und sieht sie amüsiert an.
Zurück bei Freddy und wieder mit den normalen Schuhen an den Füssen, lässt Artjom ihn Nouki den Umschlag überreichen.
"Ich hoffe das führt euch irgendwo hin wos warm ist." meint Freddy belustigt und reibt sich die Hände. Artjom grinst ihn an, "Du solltest ein paar Runden drehen, dann wird dir warm." Freddy winkt ab, "Nah... Allein ist das nur halb so lustig." er zwinkert den beiden zu.
Innerlich noch immer über ihre Fahrmanöver schmunzelnd, nimmt Nouki neugierig den Umschlag von Freddy entgegen und reisst ihn ungeduldig auf. „Oh...das ist sehr geheimnisvoll.“ reagiert sie überrascht und schiebt sich nachdenklich ihre Mütze in den Nacken, während sie Artjom anschaut, der nur ebenso geheimnisumwittert grinst und leicht mit den Schultern zuckt.
„Alsooo...“ Sie dreht sich Richtung zentraler Platz des Marktes, wo der üppig geschmückte Weihnachtsbaum gen Himmel ragt. „Für Lichterglanz sorgt der Baum auf jeden Fall...aber ist er ein Symbol der stillen Wacht?“ redet sie halb mit sich, halb mit Artjom und steuert, kurz noch Freddy zum Abschied winkend, in die Richtung. „Hm...das ist eigentlich eher..“ Sie wirbelt einmal um die eigene Achse. „Die Kapelle, oder?“ Nouki grinst nun auch, schnappt erneut Artjoms Hand und beschleunigt Richtung Eingangstür der kleinen Kirche. „Ein Ort der Besinnung und Ruhe, es ist ganz bestimmt dort drin versteckt.“ Als sie die schwere Holztüre öffnen, schlägt ihnen der Geruch von Weihrauch und geschmolzenem Kerzenwachs entgegen. Eine betäubende Mischung, wie Nouki findet. Sie atmet unwillkürlich etwas flacher, obwohl ihr das auf Grund der Aufregung schwer fällt. Und jetzt? Ihr Blick schweift über den Innenraum. Vereinzelt sitzt jemand in den Bänken, den Blick nach vorn zum Altar gerichtet, aber insgesamt befinden sich kaum Sims in der Kapelle.
Betont unauffällig schlendert sie an den Bankreihen entlang, prüfende Blicke in alle Richtungen werfend. Was, wenn es zwischen den Seiten der Gesangsbücher steckt? Soll sie alle durchblättern? Wenn nötig müsste sie einem der lesenden Sims Ersatz anbieten. Sie muss wieder grinsen, bei der Vorstellung des Buchtausches. Im Taufbecken wohl kaum. Bleibt nur noch der Altar ..mit der großen Bibel mit vielen, vielen Seiten zum durchblättern oder... Ihr Blick schweift nach links. Der Weihnachtsbaum hier? Ein kleiner Junge steht daneben und mustert sehnsüchtig die Fakegeschenke, die darunter und daneben liegen. Als Nouki vorsichtig ein paar der leeren Schachteln anhebt, um darunter nachzusehen, geht ein glückliches Lächeln über sein Gesicht und er tut es ihr gleich. Allerdings beginnt er dann zappelig an den bunten Bändern zu reißen, die alles zusammenhalten, um an den vermeintlichen Inhalt zu gelangen. Ehe Nouki etwas sagen kann, erscheint eine Hand am Rande ihres Blickfeldes und zieht den Jungen weg. "Also wirklich, in ihrem Alter sollten sie wissen wie man sich in einer Kirche benimmt und nicht kleine Kinder zu Unfug anstiften." schimpft die Mutter und verschwindet mit dem Kind nach draußen. Nouki unterdrückt ein Lachen, schneidet eine amüsierte Grimasse in Richtung Artjom, traut sich aber nicht mehr wahllos weiter zu suchen. Zu viele Optionen. Sie schiebt sich mit ihm auf eine der Bänke und flüstert: „Gib mir noch einen Tipp.“ Ein kurzer Kuss folgt der Bitte. „Ich kann ja nicht die ganze Kirche auf den Kopf stellen, obwohl ich auch dazu bereit wäre.“ kichert sie und sieht ihn gespannt an.
Artjom lacht leise über Noukis Scherz und lässt seinen Blick durch die Kapelle schweifen. Er überlegt einen Moment und flüstert dann in ihr Ohr: "Ich denke wir müssen etwas 'klettern'." Er deutet mit einem Kopfnicken in Richtung der Decke. Nouki folgt seinem Blick und entdeckt das obere offene Stockwerk.
Sie steigen behutsam die schmalen, knorrigen Stufen hinauf und erreichen die Empore. Von dort aus haben sie eine schöne Aussicht auf das innere der Kapelle. Artjom wartet und lässt Nouki sich umsehen. Eine niedliche Orgel prangt an der Wand, deren Klänge wahrscheinlich nicht weniger imposant ist wie die ihrer grossen Schwestern. Der mächtige Kronleuchter hängt fast auf ihrer Höhe. Auf ihm brennen zahlreiche von Hand angezündete Kerzchen. Zwischen ihnen steckt ein kleines rotes Papier. Artjom hat es mit Hilfe der langen Stange die sie zum anzünden und löschen benutzen dort platziert. Und mit ein wenig Geschick vom örtlichen Geistlichen, der gern geholfen hat. Auf dem Papier steht etwas geschrieben, ist aber weder von Hand erreichbar, noch mit bloßem Auge erkennbar.
Da Nouki ihn etwas ratlos anschaut, zieht Artjom etwas aus seiner Jackentasche hervor – ein kleines, zusammenklappbares Teleskop. Er reicht es Nouki und sagt leise: "Ich kann dir leider keinen Berg herholen den du erklettern kannst um die Aussicht zu genissen, aber ich hoffe, dass ist auch okay." Sie nimmt das Teleskop entgegen und richtet es auf die Karte auf dem Kronleuchter. Durch die Vergrößerung kann sie erkennen, was darauf geschrieben steht.
Als sie sich umdreht, hält Artjom ihr ein kleines Päckchen hin und lächelt. "Alles Gute Babe. Hoffe es gefällt dir."
Er merkt, dass sein Herz etwas lauter schlägt. Vielleicht die Aufregung, was sie dazu sagen wird, denn es ist wahrscheinlich nicht das romantischste der Welt, wobei der Ausflug, das Rätsel, das Eislaufen, das kleine Fernglas und die Suche auch irgendwie dazu gehören. In dem kleinen Packet, stecken neue Kletterhandschuhe da sie irgendwann mal erwähnt hatte, dass ihre total abgenutzt seien und dass sie sich vor dem nächsten Frühling oder Sommer neue besorgen muss. Aufmerksam beobachtet er ihre Reaktion.
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