Forgotten Hollow Nr. 4 - Villa Blutrose

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04.01.2024 22:53 (zuletzt bearbeitet: 01.02.2024 16:13)
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Charaktere: Lilly, Viktor, Remy
Geschichtsstrang: Die Wege der Wissenschaft sind unergründlich


Mit Einbruch der Nacht verlässt Remy das warme Bett seiner Liebesgespielin. Nicole ist in einen tiefen Schlaf gefallen, nachdem er sich während des Aktes mehrfach an ihrem Blut labte. Mehr und mehr wird ihm bewusst, dass er ein gefährliches Spiel mit ihr treibt. Je weiter seine Metamorphose fortschreitet, desto schwieriger ist es, den Rausch zu kontrollieren - für eine sterbliche Sim eine lebensgefährliche Leidenschaft.

Sein heutiger Auftrag führt ihn nach Forgotten Hollow. Der letzte Besuch bei Henry war aufschlussreich und eindeutig. Die moralisch umstrittene Stammzellenforschung scheint derzeit die einzige Hoffnung für den Vampir, seiner endgültigen Mutation zu entkommen.
"Der Haken dabei ist,", erinnert sich Remy an das Gespräch, "dass die benötigten Zellen nur fünf Tage nach der Befruchtung aktiv sind." Der Wissenschaftler wird selbst eine Eizelle befruchten müssen - dafür benötigt er die zwei klassischen Komponenten. Als Infizierter kann Remy nicht selbst für den Samen sorgen. In Simswelt gibt es also nur Einen, den er danach fragen kann ...



Nervosität, die ihm in den vergangenen Wochen unangenehm vertraut wurde, steigt in ihm auf, als er vor der Tür der Villa Blutrose steht und klingelt.

Lilly macht sich Sorgen. Viola gibt sich fröhlich. Den meisten wäre vielleicht nichts aufgefallen. Aber Lilly kennt ihre Tochter gut genug, um zu realisieren, dass die Teenagerin ihre wahren Gefühle verbirgt. Ganz egal, was sie versucht hat, es war nichts heraus zu bekommen. Dabei hätte sie erwartet, dass...

Die Tür klingelt und lenkt Lilly von ihren Gedanken ab. Als sie öffnet, steht ein unerwarter Besucher am Eingang. "Remy? Was führt dich denn hierher?"

"Bon Soir, Madame
." Remy verneigt sich angedeutet mit charmantem Lächeln. "Die Neugierde. Bist du allein oder ist deine Familie auch anwesend?"

"Komm rein. Vik ist in der Bibliothek. Im Keller.
" Sie lächelt. "Aber falls du Viola suchst, sie ist heute bei einer Freundin." Sie mustert den anderen Vampir. "Was genau macht dich denn neugierig?"

Auffällig sieht er sich um, als er an der Hausherrin vorbei zieht. "So ziemlich alles, ma chère." Ein leises Lachen begleitet seine Worte. "Was für ein hübsches kleines Schloss.", lächelt er verspielt.

Lilly lächelt. "Nichts im Vergleich zu deiner bescheidenen Hütte." Etwas verwundert über den Besuch mustert sie Remy. "Aber ein Klavier steht hier natürlich auch." Sie freut sich an Remys Interesse an ihrer kleinen Familie.



"Bien sûr. Was ist eine Künstlerin ohne ihre Kunst?"
Abcheckend lässt er seinen Blick umherschweifen, streift betont entspannt durch den Raum und betrachtet die Einrichtung. Schließlich wendet er sich ihr zu: "Ich muss mit Viktor reden. Es ist wichtig." Jegliches Amüsement weicht seinem Gesicht, als er sie eindringlich ansieht.

Es gibt also wirklich einen bestimmten Grund, stellt Lilly fest. Außer allgemeiner Neugier. "Komm mit." Sie führt den Besucher in den Keller, an der Bar vorbei. "Kann ich dir was anbieten?", fragt sie noch, bevor sie zur Bibliothek weiter geht.

"Etwas Rotes, bitte."

Bald steht ein Glas Rotwein vor Remy. "Für den Blutdurst kann ich höchstens Plasma Jane anbieten.", sagt Lilly.



"Danke, ich habe schon gegessen." Schmunzelnd denkt er an Nicoles jugendliche Frische und nimmt schnell einen Schluck des Weins, um nicht zu tief in die Falle der Gier zu tappen. Lilly führt ihn zu ihrem Lebensgefährten in die Bibliothek. "Viktor, mon ami nuveau. Wie geht es dir?" Aufgeschlossen reicht der Gast dem Hausherren die Hand.

Der Grauhaarige hebt verwundert eine Augenbraue und legt das Buch zur Seite, ohne Remy die Chance zu geben, den Titel zu sehen. Der schon wieder. Doch es ist ihm nicht anzusehen, was er von dem Besuch hält. "Was führt dich hierher?", fragt er, nachdem er Remy die Hand geschüttelt hat. "Angeblich die Neugier.", antwortet Lilly, ohne den Besucher aus den Augen zu lassen. "Aber er hat noch keine Details verraten."



Schmunzelnd hebt Remy eine Augenbraue und schenkt ihr einen amüsierten Blick, bevor er wieder ernst wird. Nach den richtigen Einstiegsworten suchend, reibt er sich mit der freien Hand den Nacken. Das anfängliche Unwohlsein steigt erneut in seinen Innereien auf. Nicht wegen der Anfrage, die er zu stellen gedenkt - er ist Profi genug, um solche Dinge nicht persönlich zu betrachten. Was ihm deutlich näher geht, ist die Offenbarung, die er mit diesen Leuten teilen muss. Hatte er sich auf dem Weg zu ihnen verschiedenste Szenarien überlegt, hielt keine seinem kritischen Gedanken stand. Unzhlige Male kam er mit Schummeleien und absurden Geschichten daher, um zu bekommen, was er wollte. Es fiel ihm selten schwer, seine gesprächspartner in die gewünschte Richtung zu manipulieren. Doch dieses Mal, da ist er sich beinahe sicher, wird ihm dieses Talent nichts nützen. Es ist Zeit für die Wahrheit. Mit leicht geöffnetem Mund setzt er zu einer Erklärung an, bricht dann ab und wendet sich an Lilly. "Pardonnez moi, aber ich würde mich bei vier Augen wohler fühlen, als bei sechs." Bittend hält er den Blick auf ihr.



"Ich habe keine Geheimnisse vor Lilly.", lässt Viktor nicht locker. "Vor allem, da sie sich allen Anschein nach ja sogar schon bewirtet hat." Er schielt auf das Weinglas in Remys Hand. So ganz hat Viktor sein Misstrauen noch nicht überwinden können.

Remy nickt. Das war abzusehen. "Bon." Nachdenklich schweigend macht er einige Schritte weiter in den Raum, sieht sich um, wie er es schon im Erdgeschoss tat, und seufzt. "Nun, wie soll ich beginnen? Wir kennen uns noch nicht sehr lange und ebenso wenig gut. Aber ich stecke in einer ...", er fuchtelt unbeholfen mit der Hand in der Luft herum, "... gewissermaßen prekären Situation."

Lilly lehnt sich an die Wand. Normalerweise wird die Bibliothek nicht ständig besucht, und es gibt nur einen Stuhl. "Vielleicht sollten wir uns ins Musikzimmer setzen.", schlägt sie daher vor, "Da ist es etwas gemütlicher." Sie kratzt sich am Kinn. "Vielleicht erleichtert dir das das Erzählen."



Abwinkend lächelt Remy müde. "Diese Geschichte ist auch in den prächtigsten Räumen ein Trauerspiel, ma Chère." Eine Sekunde schweigt er, schaut auf den Boden und reibt sich die Stirn. "Ich werde jetzt etwas tun, das ich für gewöhnlich nicht mache." Ernst hebt er den Blick. "Ich werde ehrlich sein." Räuspernd wendet er beiden den Rücken zu. "Es geht um diese Seuche." Beiläufig gleitet sein Zeigefinger an einem der Bücherregale entlang, ehe er sich wieder zu ihnen herum dreht. "Ich ... bin infiziert."



Viktor mustert Remy eine Weile schweigend. Dass er gut mit Worten ist, hat er schon bemerkt. Und auch, dass er sich nicht zu schade ist, um sich einzuschleimen, um das zu bekommen, was er will. Aber ist es diesmal die Wahrheit, die er erzählt, so wie er behauptet? Oder ist das erneut irgendein Trick?

Viktors Erfahrung sagt ihm, dass man als Infizierter noch nicht sofort gefährlich für andere ist, solange die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist. Will er sich von ihnen verabschieden? ... nein.. dazu kennen sie Remy einfach noch nicht lange genug.

Eine Weile herscht tiefes, drückendes Schweigen. Es ist Lilly, die zuerst ihr Wort an den anderen richtet. "Verdammt." Sie erinnert sich an die Blutphiole von Remy, als sie sich bei Dr McCoy das Blut abnehmen ließen. "Hat der Wolf das herausgefunden? Und wie ist das passiert?"

"Ja, der gute Hank ist bekannt für seine Hiobsbotschaften.
" tapfer lächelnd nippt Remy an seinem Glas. Lieber lässt er sich einen ganz Tag lang die Rippen brechen, als eine Minute diese Stimmung zu ertragen. "Es ist nur eine Theorie, aber vermutlich ist es passiert, als ich einer jungen Sterblichen half, die von diesem Ding angegriffen wurde." Einen Moment schließt er die Augen und massiert sich die Nasenwurzel. "Die Metamorphose hat inzwischen begonnen und es ist nicht sicher, wie viel Zeit mir bleibt.", erklärt er weiter. "Interessanterweise dachte ich, ich wäre bereit, zu sterben. Ich hatte ein langes und abwechslungsreiches Leben. Aber ... wenn ich ehrlich bin, passt der Tod nicht in meinen Terminkalender. Darum bin ich hier." Die Stirn in Falten gelegt und den Blick offen und ernst an Viktor gewandt, macht er einen Schritt auf den Artgenossen zu. "Ich brauche deine Hilfe."

"Ich bin Historiker."
, ist dessen Antwort, "Hank ist sicherlich besser geeignet, bei so etwas zu helfen... Aber wenn er das könnte,. wärst du wohl nicht hier. Was genau brauchst du?"



"Mit einem Wort: Samen."

"Samen?
", wiederholt Viktor, etwas verwirrt, "Wozu denn..." Er unterbricht sich. "Moment. Du redest hier nicht von Gartensamen." Er hebt die Augenbrauen. "Verstehe." Es wird schon einen Grund geben, dass nicht Lilly ihm helfen kann. "Was genau erhoffst du dir davon? Hat Hank dafür Verwendung, um dir zu helfen?"

"Ja, das ist dann dieser wissenschaftliche Teil, für den ich aus Gründen nicht zuständig bin.
" Konzentriert versucht er, seine Gedanken zu sammeln. Seit der Blutrausch an Macht gewinnt, bleiben Logik und Verständnis von Zeit zu Zeit zurück.
"Er will eine Eizelle befruchten. Um dann Stammzellen zu bekommen. Mit denen kann er ... irgendwas Tolles machen. Im Idealfall mein Leben retten. Und vielleicht das von anderen." Unbeholfen kippt Remy den Inhalt seines Glases in den Schlund.

"Aus Gründen.", wiederholt Viktor. Ihm entgeht nicht, dass Remy wirklich nicht schauspielert. Er tut stur und heroisch, um zu zeigen dass er stark ist. Doch tief im Inneren hat er Angst vor der Zukunft. Das, so muss Viktor feststellen, ist wohl kaum etwas, für das er Remy verurteilen könnte. Eigentlich ist es kein großer Akt, ihm seinen Wunsch zu erfüllen. "Ich helfe dir unter einer Bedingung.", sagt der Grauhaarige. "Keine Lügen mehr."

Wie es sein muss, so etwas erfahren zu müssen? Lilly denkt an ihre eigene Verwandlung. Damals war es schwierig gewesen, sich an das Leben als Vampirin zu gewöhnen. Der Blutdurst, mit dem sie klarkommen musste. Die Bestie, von der sie erst lernen musste, wie man sie in Schach hält. Wie ist es, wenn man sich aufgrund der Seuche verwandelt? Wie fühlt sich das an? Der Gedanke macht ihr Angst, genauso wie die Tatsache, dass sie einfach wenig darüber weiß.

"Setz ihn nicht noch unter Druck, Viktor.", tadelt sie, "Es gibt keinen Grund, Bedingungen zu stellen."



"Merci, beaucoup, ma Chère.
" Ehrlich dankbar für ihren Einsatz lächelt Remy Lilly an. Viktor zugewandt antwortet er: "Ich geb mein Bestes. Je vous promets." Aufrichtig legter eine Hand aufs Herz. "Aber du verlangst ein Verhalten von zweihundert Jahren aufzugeben. Hab Nachsicht mit mir, mon ami."



"Ich meinte auch eher uns gegenüber. Wie du dich bei anderen Leuten verhälst, ist mir egal
." Viktor lächelt. "Aber als ob ich Lillys Wunsch widerstehen könnte, darauf zu verzichten. Schon gut, ich helfe dir ja." Er kann sich ein Lächeln nun doch nicht verkneifen. "Bevor du so Waschlappen wie Pablo fragen musst."



Eine Last fällt Remy von Herzen. Er hätte nicht geglaubt, dass es ihn so erleichtern würde, die Zusage zu bekommen. Sein Gesicht verliert jegliche Maskerade und übrig bleibt nur die ehrliche Zuversicht, dass er eine Chance zum Überleben hat. Noch immer die Hand am Herzen verneigt er sich vor Viktor - eine tiefe Geste aus längst vergangenen Zeiten, als er noch sterblich war. "Merci, Viktor. Ich stehe in deiner Schuld."

Viktor nickt stumm. Hoffentlich ist das jetzt kein Fehler. Nicht, dass Remy in Wirklichkeit einfach nur ein Alibi vor der Polizei braucht, weil er mit seinen eigenen Samen... Er verwirft den Gedanken. Nein, diesmal wirkt Remy tatsächlich ehrlich. Und es würde erklären, warum seine Aura sich so seltsam anfühlt. Viktor beschließt, zu seinem Wort zu stehen.

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon

>>> Lilly geht nach Windenburg Nr. 17 - Cafe zum Waschbär (3) >>>
>>> Remy geht nach >>> Newcrest Nr. 13 - Waisenhaus Heimathafen


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23.02.2024 01:49 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2024 23:40)
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<<< Lilly kommt aus Windenburg Nr. 17 - Cafe zum Waschbär (3) <<<
<<< Henry kommt aus Glimmerbrook (2) <<<


Charaktere: Lilly, Viktor, Henry
Geschichtsstrang: Der vermisste Geburtstagsgast I

"Happy Birthday!"
Schmunzelnd beobachtet Viktor seine Gefährtin. Lilly weiß ganz genau, dass er zu alt ist, um Geburtstagen noch viel Gewicht zu geben. Es ist einfach eine Zahl mehr. Doch seit sie in sein Leben getreten ist, hat sie sich trotzdem jedes Jahr was neues für ihn überlegt. "Mach die Augen zu.", grinst die Musikerin und hält ihre zarten Hände in sein Gesicht. Zu Viktors Überraschung führt sie ihn nicht ins Musikzimmer. Diesen Weg hätte er auch blind erkannt. Stattdessen bleiben sie in der unteren Etage. "Willst du mir etwa nichts am Klavier vorspielen?" - "Wenn du das möchtest, gerne. Aber erst mal bekommst du dein Geschenk.", lässt Lilly nicht locker. Das Klavier kann warten - auch auf sie.



"Du kannst die Augen öffnen.", sagt sie schließlich. Sie befinden sich in Violas altem Kinderzimmer, bevor diese in das Turmzimmer umgezogen ist. Und es wurde etwas umgeräumt. Nun gibt es auch eine kleine gemütliche Ecke mit Sessel und Tischchen. "Komplett konnten wir hier nicht ausräumen. Wenn das Baby da ist, wird es ja auch ein Zimmer brauchen. Aber bis es soweit ist, hab ich mit Viola besprochen, dir eine kleine Ecke einzurichten, wo du in Ruhe deinem Hobby nachgehen kannst. Aber das ist noch nicht alles. Schau, hier ist das eigentliche Geschenk." Viktor grinst. Er fragt sich, wann die beiden Frauen die Gelegenheit hatten, heimlich umzuräumen. Bestimmt immer wenn er mal fort war. So oft ist er nicht im alten Kinderzimmer, dass ihm das aufgefallen wäre. Nun nimmt er das 'eigentliche Geschenk' von Lilly entgegen. Es ist ein Buch mit Strickmustern, sowie einiges an Garn. Der Vampir lächelt. "Ich finde das wirklich cool, dass du dich nie über dieses Hobby lustig gemacht hast." gibt er zu, "Das ist mir mehr wert, als du dir vorstellen kannst." Er umarmt sie. "Bleibt aber trotzdem unser Familiengeheimnis."



Lilly grinst. "Klar!", verspricht sie, "Und nun zu deinem Privatkonzert!" Auch darauf freut sich Viktor. Dass es nicht das erste, und auch nicht das letzte Mal sein wird, dass er Lilly am Klavier hört, stört ihn nicht. Diese lächelt und erfüllt Viktor seine Musikwünsche. Sie hofft, dass der Überraschungsbesuch, den sie geplant hat, Viktor zufrieden stellt. Ohne sein Wissen hatte sie seinen neuen Freund Hank sowie Remy eingeladen. Vor allem mit dem Werwolf kann er die angeregten Gespräche führen, bei denen sie selbst nicht mitreden kann.

Früher als vereinbart erreicht Henry um 18:43 das Anwesen Blutrose. Um das Risiko zu minimieren, auf dem Weg angegriffen zu werden, setzte er vorsorglich das kleine Implantat ein, das seine animalische Aura verbirgt. Dass er den Wagen in Simsgestalt fährt, hat hingegen pragmatische Gründe. Obwohl der Wissenschaftler auch in sterblichen Form recht groß ist, hat er in dieser Gestalt deutlich mehr Platz in dem Gefährt. Kaum hat er das Fahrzeug verlassen, nimmt er seine wölfische Form an.
Die Uhr im Blick harrt er vor der Tür aus. Als Mann der Höflichkeit hält er sich an die Abmachung und so leutet er erst, als exakt 19:00 anzeigt wird.



"Ah, das müssen die Gäste sein.", lächelt Lilly. Gäste? Viktor ist zufrieden mit einer Feier innerhalb seiner Familie. Und Lilly weiß das. Was hat sie sich jetzt überlegt? Doch eine gewisse Neugier kann Viktor nicht leugnen. Er steht auf. "Na dann sollte ich wohl mal öffnen.", sagt er. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Oh, hi, Hank!", grüßt er den Werwolf, "Komm rein."

"Viktor, mein geschätzter Freund, ich gratuliere herzlichst zum Ehrentag. Möge das neue Jahr dir Glück, Freude und Gesundheit bescheren.
" Herzlich legt Henry eine Pranke an Viktors Oberarm, mit der anderen überreicht er ihm eine Flasche Wein. "Es ist nur eine winzige Aufmerksamkeit - eine Geste der Anerkennung, wenn du so willst."



Viktor betrachtet das Geschenk. Er lächelt. "Das sieht nach einem guten Wein aus. Am besten, wir machen gleich ein Experiment, ob diese Hypothese sich auch geschmacklich halten kann."

Bekräftigend nickt er auf Viktors Vorschlag. "Dem stimme ich zu. Jede Hypothese sollte gründlichst geprüft werden." Gut gelaunt folgt Henry dem Geburtstagskind ins Musikzimmer, wo Lilly ihn lächelnd begrüßt.

Als Lilly die Weinflasche in Viktors Händen sieht, sagt sie: "Moment, ich hole mal Gläser." Das Geburtstagskind muss das heute nicht selbst tun. Bald darauf kommt sie mit vier Gläsern zurück. Eines davon für Remy, sobald der denn kommt.



"Merkwürdig.", stellt Henry fest. "Ich hatte angenommen, Remy sei bereits eingetroffen." Seit einigen Tagen hat er nichts von seinem Freund gehört. Bisher hatte er sich glaubhaft davon überzeugen können, es sei alles in Ordnung. Der Vampir würde sich sicherlich in anderen Welten herumtreiben, um seinen Geschäften nachzugehen. Doch eine Einladung zu verpassen, sieht ihm nicht ähnlich. Da der Abend noch jung ist, schiebt Henry diese Gedanken beiseite. Sicherlich wird Remy noch eintreffen - vielleicht wurde er aufgehalten.



"Er kommt bestimmt noch.", sagt Lilly, während sie den Wein in die Gläser gießt, "Noch ist ja noch Zeit." Viktor mustert Lilly. Remy wurde auch eingeladen als Überraschungsgast? Interessant, dass Lilly denkt, das würde ihm gefallen. Aber wenn Remy Hanks Freund ist, gibt es bestimmt Gemeinsamkeiten, die sie entdecken können. Sobald er hier ist.



"Werden wir in den Genuss deines musikalischen Genies kommen, Teuerste?", fragt Henry an Lilly gewandt.

"Wer wäre ich, wenn ich dieser Anfrage nicht nachkommen würde?" Lilly fühlt sich geschmeichelt, dass sich der Werwolf so für ihre Musik interessiert. Um Musik hatte sie noch niemand anbetteln müssen. Obwohl Viktor schon sein Privatkonzert hatte, kommt nun auch Dr McCoy in den Genuss.



Der Abend verläuft ganz nach Henrys Geschmack. Die Wissenschaftler stoßen an, während sie der Pianistin lauschen. Der Wein ist hervorragend, zergeht mit einer leicht süßlichen Note auf der Zunge. Von der gepflegten Stimmung eingelullt, fühlt sich der Werwolf wohl und lehnt sich entsannt auf der Couch zurück. Die Augen geschlossen vergeht die Zeit wie im Flug und er öffnet die Lider erst, als der Flügel unter Lillys Fingern verstummt. "Das war fantastisch. Einfach fantastisch. Ich danke vielmals für diesen Genuss."

Dass er Lilly gefunden hat, war ein Glücksfall. Viktor hatte anfangs noch nicht einmal von ihrem musikalischen Talent gewusst, jedoch, dass sie eine besondere Person ist. Eine Person, in die er sich später auch verliebte.

Lilly kommt nun endlich auch selber dazu, den Wein zu probieren. "Der ist wirklich lecker!", lobt sie. "Solange der nicht vergiftet ist wie in dem Krimi, an dem ich gerade schreibe."



"Nun bin ich neugierig.
" Henry lehnt sich interessiert vor. "Wie baust du den Plot auf?"

Lilly grinst. "Am Anfang soll es nach einem natürlichen Tod aussehen. Das Gift ist nicht mehr nachweisbar, als das Opfer gefunden wird. Da habe ich recherchiert und ein Gift gewählt, bei dem das wirklich der Fall ist. Die Symptome lassen eher auf einen natürlichen Tod schließen. Und doch gibt es Ungereimtheiten." Lilly erzählt weiter. Erzählt davon, wie anfangs trotz ungeklärter Fragen kaum Zweifel aufkommen. Wie erst die zweite Leiche das Ganze wirklich ins Rollen bringt. "Die Idee kam mir, als ich eine Reportage über Ärztefehler bei der Untersuchung nach Todesursachen gesehen habe. Dann habe ich mir drum herum die Story überlegt. Es gibt auch einen, wie ich hoffe, überraschenden Plottwist am Ende. Den spoiler ich jetzt aber noch nicht."

"Wie lange brauchst du für gewöhnlich für ein solches Buch?"



"Das hängt davon ab, wie viel ich recherchieren muss. Und natürlich, wie lang die Geschichte wird und wann ich dazu komme. Meistens brauche ich elf Monate in dem Dreh, mal länger und mal kürzer. Ich mach das ja nicht nur, sondern muss auch Zeit für meine Musik einräumen."

"Beachtlich.
", nickt Henry ihr zu. "Ich bewundere jedes Individuum, das sich künstlerisch auszudrücken weiß. Mir selbst ist dieses Talent nicht vergönnt. Vermutlich funktioniert die Denkmaschine schlichtweg zu pragmatisch." Zwinkernd tippt er sich mit einem Finger an die Schläfe.

Viktor muss schmunzeln. Mal abgesehen vom Stricken trifft das auch auf ihn zu. "Für einen Krimi brauche ich ebenfalls ein gewisses Logikverständnis.", erzählt Lilly weiter, "damit die Geschichte in sich schlüssig bleibt. Aber es ist trotzdem etwas anderes als wissenschaftliche Analysen. Für die wäre ich nicht geschaffen."

Henry nippt an seinem Glas. "Es ist ein Segen, seine eigenen Talente und Grenzen zu kennen -realistische Ansichten, die nicht jeder in sich trägt. Wir alle kennen den einen oder anderen Sim, der in seinem Beruf fehl am Platz scheint oder sich anderweitig überschätzt."



Dem muss Lilly zustimmen. "Oh ja. Erst vor ein paar Tagen bin ich so einem Exemplar begegnet. War mit Freunden in einem Café und wollte eigentlich den Abend in aller Gemütlichkeit ausklingen lassen. Aber dieser Trottel von Kellner hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht." Ihr Gesicht verfinstert sich, als sie an den Typen zurück denkt. Gleich am nächsten Tag hat sie sich bei seinem Vorgesetzten beschwert. Wenn auch Gary das getan hat, ist er mittlerweile hoffentlich gefeuert. "Der war vielleicht ein Idiot!" Sie erzählt von ihren Erlebnissen im Café Waschbär. "Auf dem Rückweg sind wir dann auf die Idee gekommen, ein Event ins Leben zu rufen, das für Toleranz wirbt, ganz egal zu welcher Gruppe jemand angehört." Sie lächelt. Nun mischt sich auch Viktor ein: "Ich werde auch da sein, und sei es nur, um Lilly zu unterstützen. Aber mir kann keiner nachsagen, ich sei nicht tolerant. Wäre das nicht auch was für dich, Hank? Ein Besuch bei diesem Event?"



"Es tut mir aufrichtig leid, dass das passiert ist. Aber diese Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, dass aus Missetaten dennoch Wunderbares entstehen kann. Ich komme sehr gern zu der Veranstaltung. Es ist sicher nicht leicht, so etwas zu organisieren
." Lächelnd sieht er von Lilly zu Viktor und zurück. "Es ist ein Geschenk, mich in so gutherzigen Kreisen zu wissen."

"Einfach wird das sicher nicht.
", stimmt Lilly zu, "Aber ich bin nicht alleine." Sie legt ihren Arm um Viktors Schulter. "Und es werden immer mehr Leute, die da mitmischen wollen." Viktor überlegt. "Ich sollte auch Aidaria mal darüber informieren. Sie hat bestimmt auch Interesse." An Henry gewandt fügt er noch hinzu: "Ich kenn sie schon aus Teenagerzeiten. Sie ist Magierin. Mit ihrem eigenen Kopf. Hab mich schnell mit ihr angefreundet, obwohl meine Eltern damals nicht wirklich begeistert darüber waren."



"Das fällt mir nicht schwer zu glauben.
", lacht Henry. "Eine Freundschaft über so viele Jahrzehnte aufrecht halten zu können, verlangt sowohl Leidenschaft als auch Sturheit auf beiden Seiten."

Auch Viktor muss lachen. "Du würdest sie auch mögen, da bin ich mir sicher. Auch sie hat diese gewisse Neugier.. fast so als sei sie selber Wissenschaftlerin." Er grinst. "Das ist auch der Grund, warum sie irgendwann vor der Haustür auftauchte. Sie wollte auch andere Okkulte kennen lernen und schob die Warnungen in den Wind. Ich bin wirklich froh drum." Dass Aidaria ihm auch bei der Sache mit Rasputin hilft, rechnet Viktor ihr ebenfalls hoch an.

"Was wäre die Simheit ohne unsere Freundin Neugierde?" Amüsiert leert Henry sein Glas. "Ich wünschte, sie würde unsere Völker einander näher bringen, doch dieser Traum wird wohl nie in Erfüllung gehen, solange es sie gibt."

"Das stimmt. Aber es gibt trotzdem immer wieder Lichtblicke. Ich hätte vorher nie gedacht, dass ich mich mit einem Werwolf anfreunden würde. Und es hat trotzdem geklappt
."



Lilly mustert die beiden Wissenschaftler lächelnd. Genau das mag sie an Viktor. Nach außen hin gibt er sich oft unnahbar, aber wenn er die richtigen Leute trifft zeigt sich auch seine weichere Seite. Die Seite, in die sie sich verliebt hat.

"Erstaunlicherweise höre ich das nicht zum ersten Mal." Henry lacht unbeschwert, ehe er mit plötzlich wieder ernster Mine auf die Uhr schaut. "Merkwürdig. Wirklich merkwürdig." Im Hinterkopf macht sich die beginnende Sorge bemerkbar. Remy mag gewissermaßen ein Schlawiner sein, doch er ist nicht unzuverlässig. Wo bleibt er nur?

"Was ist merkwürdig?", hakt Lilly nach. Doch so, wie Henry auf seine Uhr schaut, fällt ihr die Antwort darauf auch schon selbst ein. "Wegen Remy?" Sie blickt ebenfalls zur Uhr. "Stimmt... eigentlich hätte er längst hier sein müssen. Du kennst ihn besser als wir. Sieht ihm das ähnlich?", fragt sie den Werwolf.



"Absolut nicht. Besonders nicht seit er ... " Henry unterbricht sich. Über seine Brillengläser hinweg blinzet er die Gastgeberin an. Er kann sich nicht vorstellen, dass Remy von seinem aktuellen Ballast erzählt hat. "... seit wir gemeinsam an diesem Projekt arbeiten."

"Was für ein Projekt?"
, fragt Lilly neugierig.



"Den Sinenima für Untersuchungen zu fangen." Henry zieht sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und wählt Remys Nummer. Nach mehrmaligem Klingeln wird die Mailbox gestartet. Henry wartet auf den schrillen Pfeifton, um eine Nachricht zu hinterlassen. "Guten Abend, mein Freund, hier ist Henry. Ich befinde mich in der Villa Blutrose und wir warten sehnlichst auf deine Ankunft. Bitte kontaktiere mich auf den üblichen Wegen, solltest du diese Nachricht abhören."



Lilly beobachtet die Szene. Sie erinnert sich daran, wie Remy bei ihnen zu Besuch war und von seiner Infektion berichtete. Hoffentlich geht es ihm gut... "Ich hoffe, seine Krankheit ist noch nicht ausgebrochen.", murmelt sie vor sich hin. Henry weiß schon davon. Es ist also auch nicht so, als würde sie ein Geheimnis ausplaudern. Hoffentlich ist das nicht der Grund für sein Fehlen. Aber eigentlich... hätte er doch noch etwas Zeit haben müssen. Oder?

Erstaunt weiten sich Henrys Augen, als er wieder von einem Vampir zum anderen blickt. "Ihr wisst davon?"

"War er etwa noch nicht bei dir? Er sagte, er braucht Viktors Samen, weil du die nutzen könntest um ihn zu helfen."
Verwirrt sieht Lilly den Werwolf an. "Aber ja, er war deshalb hier."

"In der Tat, den hat er mir gebracht. Die Zellen sind längst befruchtet. Nur verriet er mir nicht, wie er zu der Probe kam.
" Henry reibt sich nachdenklich am Kinn. "Das war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Das war vor acht Tagen. Inzwischen konnte ich die benötigten Zellen extrahieren, um an einem möglichen Medikament zu forschen. Ein durchbrechender Erfolg steht allerdings noch aus."



"Hm..."
Viktor überlegt. "Acht Tage. Da kann viel passieren in der Zeit. Vielleicht kommt er ja noch und kann uns über den Grund seiner Verspätung aufklären. Ich fürchte jedoch, das wird nicht der Fall sein." Er kann sich auch nicht vorstellen, dass Remy das einfach vergessen hat. Vor allem, nachdem er ihm noch etwas schuldig ist, wäre er sicher nicht grundlos fortgeblieben.

Trotzdem.. es lässt sich nicht ändern. So ganz Partystimmung kann nicht aufkommen. "Vielleicht sollten wir zu seiner bescheidenen Hütte und mal nach dem Rechten sehen?", schlägt Viktor vor.

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon

>>> Viktor, Lilly, Henry gehen nach Del Sol Valley Nr. 5 - Château LeBeau (6) >>>


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25.02.2024 19:29 (zuletzt bearbeitet: 25.02.2024 19:32)
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Viola - letzter Post

Charakter: Viola
Geschichtsstrang: Einsame Reue


Viola wälzt sich in ihrem Sessel im Turmzimmer. Sie hat sich lieber zurück gezogen, anstatt Viktor an seinem Geburtstag mit ihrer eigenen schlechten Laune auch noch runter zu ziehen. Wenigstens ihn will sie davon verschonen.

Nicht so wie Lucía. Nicht so wie Blaze. Es schmerzt noch immer. Hätte sie bei Blaze anders reagieren sollen? Vor seinem Anruf hätte sie geglaubt, sie hat ihn überwunden. Und jetzt? Jetzt tut es nur umso mehr weh. Er hat sich gemeldet. Er hat sie nicht vergessen. Warum konnte sie nicht anders auf ihn reagieren? Warum konnte sie nicht zeigen, dass sie ihn vermisst?



Wütend auf sich selbst schlägt Viola mit der Faust auf den Tisch. Warum bin ich so verdammt stur? Oder ist es der Streit mit Lucía vor dem Anruf, der ihre Laune auf Blaze hat übertragen lassen? Und jetzt... jetzt ist es vorbei...

Mühsam erhebt sich Viola. Sie fühlt sich einsam. Sie hat es vermasselt. Hat die Chance verpasst, sich mit Blaze zu versöhnen. Hatte sie das nicht gewollt? Hat sie nicht deshalb immer gehofft, er würde sich melden? Und als er es dann doch tat... kriegt sie das nicht richtig hin.

Wer ist im Recht? Blaze? Weil er sich gemeldet und entschuldigt hat, und sich gefragt hat, warum sie nicht selbst versucht hat, ihn zu erreichen? Oder sie? Die nicht zum ersten Mal von Blaze verletzt wurde und auch daher darauf wartete, dass er den ersten Schritt macht? Oder, was noch wahrscheinlicher ist, sind beide Seiten irgendwie Schuld? Spielt das überhaupt noch eine Rolle?



Eine Sache ist jedoch ihre eigene Schuld. Sie hatte ihm versprochen, für ihn durchs Feuer zu gehen. Und doch... fällt es ihr schwer, so etwas auch zu zeigen. Sie weiß, wie sehr sie ihn schätzt. Doch weiß er es auch?

Und Lucía? Bin ich zu weit gegangen? Hätte ich ihr mehr zutrauen sollen, Magie und Vampirismus unter einen Hut zu bekommen? Viola seufzt. Auch hier ist sie nicht komplett ohne Schuld. Sie hätte Lucía früher vor den Auswirkungen der Magie warnen sollen.. hätte sie gar nicht erst bei der Magischen Essenz helfen sollen.

In ihrer einsamen und depressiven Phase fehlen Viola in diesem Moment die richtigen Lösungsansätze. Doch eines gibt es, das sie tun kann: Sich ablenken. Sie huscht die Treppen runter, ins Klavierzimmer. Sie hatte gehört, dass Lilly, Viktor und Henry die Villa verlassen haben, kontrolliert das aber lieber noch einmal selbst.

Tatsächlich sind ihre Eltern fort. Stattdessen erblickt Viola eine einsame Weinflasche im Zimmer. Sie nimmt sie in die Hand und trinkt den Rest direkt aus der Flasche. Die Flüssigkeit läuft tröstend ihren Schlund runter. In diesem Moment ist ihr egal, was Viktor darüber sagt, dass sie sich so einfach an seinem Geschenk bedient hat.



Sie stellt die leere Flasche zurück. Mit Wein kennt sie sich nicht gut genug aus, doch so, wie sie Henry einschätzt, hatte der bestimmt Qualität. Selbst wenn nicht, wäre es ihr egal gewesen. Ein Gedanke kehrt zu Dennah. Ob sie die KO-Tropfen, die sie von ihr bekommen hat, mal nutzen sollte um mal wieder richtig dicht zu werden? In der Hausbar gibt es doch bestimmt noch Nachschub an Alkohol.


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06.03.2024 10:32 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2024 08:13)
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<<< Blaze telefoniert von Strangerville - Major Radovan-Kaserne (2) <<<

Charaktere: Blaze, Viola
Geschichtsstrang: Telefonat


Er hat den Mut gefunden sich zu melden. Und sie... sie ist viel zu stur, das zu kapieren. Noch immer ist Viola depressiv. Sie hält es nicht länger im Turmzimmer aus. Sie öffnet das Fenster und flattert raus, auf die Wolfsstatue, die auf dem Dach der Villa platziert ist. Und ruft die Nummer an, mit der er sich zuvor bei ihr gemeldet hat. "Blaze?" Bevor er antworten kann, fährt sie direkt fort: "Ich muss mit dir reden, bitte."



"Viola... ich hab keine Zeit.
." Blaze Stimme klingt betreten.

"Ich hab Scheiße gebaut.", redet sie gleich weiter, ohne auf die mangelnde Zeit einzugehen. "Ich hab verdammte Scheiße gebaut. Ich hätte mich auf deinen Anruf mehr drauf einlassen müssen vor ein paar Tagen und..." Sie macht eine Pause, versucht, wie sie ihr Anliegen am besten dar stellen soll. Soll sie sagen, dass sie Streit mit Lucía hatte und bei seinem Anruf ohnehin nicht die beste Laune hatte deswegen? Aber nein.. er soll sich nicht als Lückenbüßer fühlen. Und daran, wie der Anruf gelaufen ist, ist Lucía dann auch nicht Schuld. "Und es tut mir leid. Alles. Ich vermisse dich."



"Okay.
" antwortet Blaze. Sie kann hören, dass er in Bewegung ist und wie sich das Ambiente in dem er sich befindet verändert. Eine Tür schliesst sich und es wird still. "Ich uhm.." seine Stimme hat jetzt einen leichten Hall.

Die Aussage, dass er nur wenig Zeit hat, scheint zu stimmen, nach den Hintergrundgeräuschen, die Viola wahrnimmt. Und so trocken, wie Blaze mit "Okay" geantwortet hat, vergeht der Vampirin der Mut. Sie schweigt einige Sekunden. Es fällt ihr immer noch schwer, andere Gefühle zu zeigen außer Wut. Das hat sie nie gelernt. Wie hätte Lilly reagiert? Darauf hat sie keine Antwort. Lilly ist so anders als sie selbst. Viel charismatischer und freundlicher. Und auch beliebter. Aber Blaze hatte an ihr Interesse, nicht an Lilly. "Gibt es für uns noch eine Chance?", fragt sie.



Eine weitere Tür die kurz quitscht, ein Knall. Blaze setzt sich. "... das... weiss ich ehrlichgesagt nich..." sagt er bedrückt. Er ist weniger aufgewühlt, als am Wochenende noch. Ein leicht besorgter Unterton ist herauszuhören.

"Ich hab schon... zweimal gedacht das wars mit uns..." sagt er, "das muss aufhören..."

Ein Seufzen ist zu Hören. Sie hat wirklich Mist gebaut. Wie bei Vero. "Blaze, du bist der einzige, in den ich je verliebt war." Jetzt hat sie es doch gesagt. "Wenn ich dir das beweisen muss, dann... dann mach ich das eben."

Stille in der Blaze nachdenkt. Er klingt traurig und unschlüssig als er sagt, "Willst du das denn..."

"Hätte ich angerufen, wenn nicht? Ich bin auch nicht fehlerfrei, aber wenn du trotzdem.
.." Sie unterbricht sich. Blaze klingt traurig. Ist es vorbei? "Es tut mir leid...", sagt sie erneut, davon ausgehend, dass er wegen ihr traurig ist. "... wenn ich dir Kummer bereitet habe." Wie soll sie ihm beweisen, dass sie es ernst meint? "Ich versuch es wieder gut zu machen, okay?"

"Ich frag nur, weils sich bei dir anhört, als wärs... ne frustrierende Pflicht... - 'dann mach ich das eben', damit er sich nich weiter so anstellt
..." Blaze klingt neutral, wenn auch zurückhaltend.

"Nein..." Violas Stimme klingt verzweifelt. "Ich hab es vermasselt, oder? Nein.. so war das nicht gemeint. Ich meinte es ernst, dass ich es beweisen muss. Weil.. ich dein Vertrauen gebrochen habe."



Blaze hadert merklich, "Viola, es tut gut, deine Stimme zu hören.. aber..." Eine Pause die sich Ewig anfühlt, "...Keine Ahnung..." Beklommen gibt er zu, "Ich glaub, ich kann das nich am Telefon..."

Viola schluckt. Er will sagen, dass es zu Ende ist... dass sie zu spät ist.. Sie weiß nicht, was sie darauf sagen soll. Sie hat es befürchtet. "Blaze... ich..." Zu mehr ist sie nicht fähig. Sie will den Satz nicht hören, dass es aus ist. Und doch will sie nicht auflegen, solange der nicht wirklich gefallen ist.

„Ich weiss nicht… Mann…“ Kurzes, nasses Schniefen, „Es is so schwer, ich... mag dich, aber ich bin hier und du bist da und alles is… ich komm damit nich klar grade..“ Eine Tür geht wieder auf, „…es tut einfach nur beschissen weh.

Viola lässt ein Seufzen erklingen. "Es tut weh.", bestätigt sie. "Ich habe dich verletzt. Vielleicht verdiene ich dich nicht mehr. Aber ich wäre bereit, dem Ganzen noch eine Chance zu geben. Wenn du dabei bist. Oder ist es dir lieber, wenn ich auflege? Fällt es dir leichter?" Würde sie so einfach aufgeben? Wenn sie ihn wirklich liebt, sollte sie ihn loslassen können wenn er das will. Aber, kann sie das?

"Nein.“ Blaze schweigt unschlüssig. „Ich will…-” lautes Klopfen dringt durch den Hörer. Etwa entfernt eine Stimme die weinerlich äfft: „Es TuT bEsChIsSeN wEeHeE! Blaisdell? Heulst schon wieder?“ „Halt deine scheiss Fresse Bullock und verpiss dich!!“ gibt Blaze aufbrausend zurück. Es ist laut obwohl er das Telefon an die Brust hält.

Viola zuckt zurück. Es ist deutlich, dass nicht sie gemeint ist mit 'Halt die Fresse'. Im Hintergrund war eine andere Stimme zu hören.. eine, die sie akkustisch zwar nicht verstanden hat, doch der Tonfall allein klang nicht nett. Ihm gilt Blaze' Ausruf. "Gib mir mal diesen Bullock.", sagt sie trocken.



Wieder den Hörer am Ohr. Lachen von weiter weg, mindestens zwei Personen. „Was? Ne lass… ignorier das einfach….“

"Lass dich von denen nicht unterkriegen.",
sagt Viola. Ein Gedanke an Vero blitzt bei ihr auf. Auch sie war ein Bully ihr gegenüber. So eine Erfahrung wünscht sie Blaze nicht. Doch... sie hat sich geändert, oder?

"Nein.. ich weiss..." sagt Blaze, "Ich muss auflegen.." Bullock und sein Freund entfernen sich und die quietschende Tür geht wieder auf, "Ich glaub, ich hab am Wochenende wieder Ausgang nach Hause... wenn nichts dazwischen kommt."

Viola lächelt erleichtert... bis ihr das Steinchen wieder in den Sinn kommt. Doch das klärt sie besser unter vier Augen. "Ich freu mich.", sagt sie ehrlich.



In Zusammenarbeit mit @Ripzha

>>> Blaze ist in Strangerville - Major Radovan-Kaserne >>>
>>> Viola geht nach Oasis Springs Nr. 21 - Skate Park >>>


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08.03.2024 18:08 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2024 21:32)
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#185
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<<< Viktor kommt von Del Sol Valley Nr. 5 - Château LeBeau (6) <<<
<<< Lilly kommt von Del Sol Valley Nr. 5 - Château LeBeau (6) <<<

Charaktere: Viktor, Lilly
Geschichtsstrang: Die nächste Schnitzeljagd II


Viktor starrt auf den Bildschirm. Remy hat seine Informationen verschlüsselt. Natürlich. „Es kann ja auch nie einfach sein!“, sagt er. Doch die Herausforderung hat auch einen gewissen Reiz. Vor allem, da es diesmal etwas komplizierter ist als damals, als er den verschlüsselten Brief in seinen Händen hatte. Damals musste er einfach nur Symbole mit Buchstaben ersetzen, das war's.



Doch bei Remy ist es anders. Der nutzt nicht nur ein Set von Symbolen für seinen Text. „Hmmm.“ Viktor erhebt sich. Er muss nachdenken und das geht ihm in die Beine. Einige der Zeichen scheinen aus der alten Magierschrift zu stammen. Mit okkulter Geschichte kennt er sich aus. Die anderen Symbole hingegen.... Es ist zum Verrückt werden. Auch diese Symbole kommen ihm irgendwie bekannt vor. Doch er kann nicht mit dem Finger drauf zeigen, woher.



Eigentlich könnte ihm das alles egal sein. Remy ist nicht sein Freund. Aber Viktors Ehrgeiz lässt ihm keine Ruhe. Bei Rasputin kommt er nicht weiter. Aber wenigstens an anderer Stelle wäre ein Erfolgserlebnis gut. Zumal Henry und Lilly – beides Leute, an dem ihm etwas liegt – sich um Remy sorgen. Allein deretwegen lohnt sich die Mühe. Wenn er doch nur wüsste, woher ihm die Zeichen bekannt vor kamen... „Hey Viktor!“ Lillys Stimme holt ihn aus den Gedanken. „Musst noch arbeiten?“



Dieser dreht sich um. „Bin in paar Minuten fertig.“, lügt er. Für Lilly unterbricht er gerne seine Recherchen. Zumal es ja auch nicht schaden kann, einen freien Kopf zu bekommen. Lilly lächelt. Und redet weiter. „Das Event geht ja in den nächsten Tagen los. Magst du mir helfen? Bei der Liederauswahl und so?“ Das lässt sich der Vampir nicht zweimal sagen. Er würde es mit der Entschlüsselung später weiter versuchen.



>>> Viktor und Lilly gehen nach Eventhalle >>>


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12.04.2024 10:12 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2024 10:27)
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#186
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<<< Henry kommt von Del Sol Valley Nr. 5 - Château LeBeau (6) <<<
<<< Viktor kommt von Windenburg - Eventhalle (3) <<<

Charaktere: Henry, Viktor
Geschichtsstrang: Theorien und Tatsachen


Vor dem Anwesen der Nebeljägers kommt ein dunkler SUV zum Stehen. Durch die getönten Scheiben hält der Fahrer nach Vampiren Ausschau, ehe er aussteigt. In Werwolfgestalt, doch mit unterdrückter Aura, geht er festen Schrittes direkt zum Eingang des Anwesens. Zwar wäre ein Anruf sicherer, doch das, was er zu erzählen hat, ist von so großer Bedeutung, dass er es unbedingt Angesicht zu Angesicht machen möchte. Unsicher, warum ihn die Botschaft nervös macht, klingelt er.

Viktor hört die Tür klingeln. Bereits als er den Wagen durch das Fenster erblickt, weiß er, wer an der Tür sein würde. Sofort öffnet er. "Hank! Was für eine Überraschung." Man sieht ihm an, dass er sich freut... bis er Hanks Blick erhascht. Irgendwas wichtiges scheint dem Werwolf auf dem Herzen zu liegen. "Was ist denn los?"



Mit der kräftigen Pranke eine Aktentasche umklammernd reicht Henry dem Hausherrn die rechte Tatze. "Viktor, mein Freund. Wie schön, dich anzutreffen. Ich habe etwas ... zu berichten." Sein freundliches Lächeln bleibt, vermischt sich aber mit einer verheißungsvollen Stimmung. "Ist es möglich, dass wir ungestört reden?"

"Sicher!"
, antwortet der Vampir, etwas verwirrt über die Antwort. Was für Geheimnisse könnte der Werwolf haben? Er führt Hank in die Bibliothek der Villa. Er weist Hank den Sessel zu und setzt sich mit dem Schreibtischstuhl daneben. "Was ist es denn, dass du selbst Lilly nicht einweihen willst?", fragt Viktor schließlich, nicht ohne Neugier.

"Wie du weißt, habe ich sowohl deine, als auch Remys DNA in meinem Labor verwahrt.", beginnt Henry. Mit spitzen Fingern nimmt er die Brille vom Gesicht und wischt mit dem Tuch aus der Brusttasche die Gläser ab. "Als ich vorhin die genetische Auswertung deiner Probe in den Händen hielt, fiel mir etwas auf." Er öffnet die Tasche und zieht eine Umschlag heraus, in dem mehrere Blätter Papier verpackt sind. Als Wissenschaftler ist er es gewohnt, seine Beobachtungen und Behauptungen mit Anschauungsmaterial zu präsentieren, wodurch es sich für ihn ganz natürlich anfühlt, als er Viktor das erste Blatt herüber reicht. "Dies ist eine grafische Darstellung deiner DNA. Wie du siehst, werden dort gewisse Eigenarten deines Erbgutes angezeigt." Er reicht ihm ein weiteres Blatt. "Dies ist die Darstellung unseres gemeinsamen Freundes. Unschwer zu erkennen, wie die Mutation seine DNA verändert, hier und hier." Mit einem Kugelschreiber deutet er auf zwei eingekreiste Partien im Wirrwarr von Strichen, Kästchen und Feldern. "Ignorieren wir diese Veränderungen, und betrachten somit Remys herkömmlichen Genpool,", das dritte Blatt herüberreichend beobachtet Henry den Gesichtsausdruck des Vampirs, "stellen wir hier, hier und hier Ähnlichkeiten zu der Probe auf Blatt eins fest."



Viktor mustert die Bilder ganz genau. Er ist kein Experte der Genetik, aber auch ihm fallen die Ähnlichkeiten auf. "Soll das heißen, ich bin auch infiziert?"



Nein... Es ist vor allem das letzte Bild, das die Ähnlichkeiten aufweist. "Nein.. du willst sagen, ich und Remy sind verwandt? Aber... das wäre mir neu!" Viktor ist in diesem Moment viel zu überrascht, um sich einen Reim aus all dem zu machen.

Ein zartes Lächeln legt sich auf Henrys Gesicht. "Mir fehlt weiteres Material, um zweifelsfrei festzustellen, wie die Verbindung genau besteht. Was ich jedoch deutlich aus diesen Werten erkenne, ist, dass du und Remy ein gemeinsames Elternteil habt. Ihr seid Halbbrüder."

Eine Weile starrt Viktor völlig verwirrt abwechselnd zu Hank und auf das Blatt in seiner Hand, das die Ähnlichkeiten aufzeigt. "Aber... wie? Wie ist das möglich? Ich war immer Einzelkind..." Und der erste April ist noch weit entfernt. Viktor sieht Hank nun erneut an. "Wenn ich es nicht besser wüsste, dass das so gar nicht dein Stil ist, würde ich sagen, du verarscht mich." Das wäre eine sehr viel einfachere Erklärung. Doch Hank ist immer sehr gewissenhaft. "Oder dass du dich irren musst. Aber ich sehe die Ähnlichkeit ja selbst."



"Es gibt keinen Zweifel
.", bestätigt der Experte. "Weder über deine Eltern, noch über Remys weiß ich genug, um eine Vermutung anzustellen. Das Einzige, was mir bekannt ist, ist, dass Remy kein geborener Vampir ist. Demzufolge muss seine Mutter ebenfalls von sterblicher Natur gewesen sein." Einen Moment denkt Henry nach, die Finger reiben sein pelziges Kinn. "Ich bin nie auf Hinweise gestoßen, dass eine Sterbliche Frau ein okkultes Kind zu Welt brachte - selbst wenn der Vater einem Okkult angehörte. Die Ausprägung der Spezies scheint also von der mütterlichen Seite auszugehen. Allerdings ist die Wissenschaft in diesem Feld nicht sehr aktiv."



"Du meinst also, es geht von meiner Mutter aus, nicht meinem Vater? Amanda ist meine Verbindung zu Remy?
" Viktor hat sich wieder so weit gefasst, Überlegungen anzustellen. "Wenn, dann müsste Remy aus einer Zeit stammen, bevor Silas im Spiel war. Ich hatte ihm nie ansehen können, dass er etwas wusste. Aber Amanda ebenso wenig!" Steckt doch mehr hinter seiner Mutter, als es den Anschein hat? Dass sie vorher sterblich war, hat Viktor gewusst, auch wenn sie das nie öffentlich gemacht hat, aus Angst, beim Rat dann nicht ernst genommen zu werden. Dass sie außer ihm einen weiteren Sohn hatte... wenn Hank nicht doch nur Blödsinn erzählt... das ist allerdings neu. "Woher kommt Remy eigentlich?", fragt Viktor noch. Amanda wohnte früher mal in New Orleans, das ist ihm bekannt.

"Theoretisch könnte auch der Vater euer gemeinsamer sein.", berichtigt Henry die Äußerungen. "Wenn er eine Sterbliche geschwängert hätte, würde nach heutigem Wissen das okkulte Gen nicht aktiviert werden. Aber das sind, wie gesagt, unbestätigte Theroien. Im Grunde,", denkt er laut, "wäre alles möglich." Einen Moment in seinen Gedanken vertieft, schweigt er, bevor er auf die Frage zurück kommt: "Er spricht nicht viel über seine Herkunft. Aber nach dem, was er angedeutet hat, vermute ich, er stammt aus einer Franko-Kanadischen Provinz oder aus dem Baju in Lousiana. Ich weiß, dass ihn etwas mit New Orleans verbindet. Aber mit Sicherheit kann ich nichts sagen."



"Das könnte dann doch eher auf Amanda hinweisen
.", stellt Viktor fest. "Sie kommt aus New Orleans." Er weiß, woran es hapert: An DNA-Proben seiner Eltern. Wenn er die hätte, könnte Hank genau herausfinden, um welches Elternteil es sich handelt. Doch die Erbstücke, die er von ihnen hat, wurden nie sicher genug gelagert, um die Kontaminierung mit anderen DNA-Spuren zu vermeiden. Es gab da einfach keinen Grund zu. "Einen Grund mehr, Remy zu finden!" Viktor sieht zu Hank. "Wo steckt der Kerl?" Oder hat ihn die Sonne erwischt und zu Asche verwandelt? Aber so dumm ist Remy eigentlich auch nicht.



"Ich wünschte, ich hätte einen Hinweis." Bedrückt wiegt Henry den Kopf hin und her. "Er scheint wie vom Erdboden verschluckt."

"Ich muss nachdenken.."
, sagt Viktor. "Gibt viel zu verarbeiten. Danke für die Information." Er kratzt sich am Kinn. "Wir werden ihn finden. Und spätestens dann können wir von Remy selbst hören, welches Elternteil er mit mir gemein hat."

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon


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13.04.2024 16:36
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#187
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<<< Lilly kommt von Windenburg - Eventhalle (3) <<<

Charaktere: Viktor, Lilly
Geschichtsstrang: Verschlüsselte Erinnerungen


Gut gelaunt pfeift Lilly das Lied, mit dem sie Viktor beim Event überrascht hat. Es hat ihr gut getan, vor so einem großen Publikum auftreten zu können. Dass das Ende nicht so gelaufen ist wie geplant, ist schade. Aber das kann ihren Mut nicht erschüttern.

„Müsste ich wirklich mal mehr machen.“, sagt sie zu Viktor, der am Laptop sitzt. „Ein Konzert geben, meine ich.“ Ihr Blick wirkt verträumt, als sie fortfährt: „Zu lange hatte ich Angst davor, solchen Leuten wie Letizia zu begegnen.. Leute, die mich hassen, weil ich mich für dich entschieden habe.“



Viktor hebt den Kopf. Er erinnert sich an die Szene, als diese Letizia seine Gefährtin mit dem Cocktail beworfen hat. Da muss wirklich tiefe Wut auf Lilly brodeln, die noch immer nicht versiegt ist. Womöglich steckt hinter der Sache mehr als nur Lillys Entscheidung. Er weiß, dass einige ihrer Freunde sie nach der Verwandlung verlassen haben. Und Letizia war eine von ihnen. Doch auch er kennt nicht jedes Detail.

Unter anderen Umständen hätte er vielleicht nachgefragt... selbst wenn Lilly nicht ganz unschuldig sein sollte, hätte er zu ihr gehalten, da ist er sich sicher. Doch im Moment hat er einfach nicht die Ruhe, darüber nachzudenken. „Ich hab dir doch schon oft gesagt, dass du für die Bühne gemacht bist.“, sagt er stattdessen. „Glaub mir das ruhig.“



„Ja...“
Lillys Stimme ist noch immer verträumt. „Ich werde nachher noch in die alte Jazzbar gehen.“ Sie grinst als sie an das Rockkonzert damals denkt. „Mach das.“, antwortet Viktor kurz angebunden. Er muss sich wirklich konzentrieren hier... Das Gespräch mit Hank geht ihm einfach nicht aus dem Kopf. „Komm doch mit!“



Remy ist dein Halbbruder... Genervt winkt Viktor ab. „Geht nicht. Muss arbeiten!“ Seine Stimme klingt schärfer als beabsichtigt, das merkt er noch bevor er Lillys Gesichtsausdruck sieht. „Sorry... Muss aber wirklich arbeiten.“, entschuldigt er sich schnell. Er sieht Lillys Enttäuschung, kann aber nichts ändern. Er muss diesen verdammten Code knacken.. muss hinter Remys Geheimnis kommen. Sein Halbbruder... Das Wort geistert noch immer in seinem Kopf herum. Wie einfach wäre es doch, wenn Hank sich einfach irrt. Doch das ist nicht der Fall, das weiß Viktor auch.



Okay...“, sagt Lilly schließlich. „Woran arbeitest du denn?“ Viktor erhebt sich. Er nimmt Lillys Hände in die seinen. „Du weißt ja... Okkulte Geschichte. Meine Expertise wird verlangt.“ Er zwingt sich zu einem Lächeln. „Viel Spaß in der Bar!“ Die Rothaarige hebt eine Augenbraue, fragt aber nicht weiter nach. „Danke!“, sagt sie, nicht mehr ganz so gut gelaunt wie am Anfang. Doch sie verlässt den Raum.

Viktor widmet sich wieder dem Bildschirm. Er hat Lilly angelogen. Hat ihr nicht die Wahrheit erzählt. Dabei war sie immer diejenige, vor der er keine Geheimnisse hatte... Er würde ihr die Wahrheit erzählen... sobald er selber mehr Details weiß. Doch im Moment gibt es keinen Grund, sie ebenfalls mit diesen Gedanken zu belasten.

Wer hat mir den Halbbruder verschwiegen? Und warum? War es Amanda? Das wäre Viktors Vermutung. Oder ist es doch Silas? Womöglich wusste der selber nichts davon, dass er irgendjemanden geschwängert hatte, noch vor er mit Amanda zusammen kam. Aber nein... Über Amanda gäbe es zumindest die Verbindung nach New Orleans. Sie muss das gemeinsame Glied zu Remy sein.. oder?

Seine Gedanken schweifen ab. Er denkt an seine Mutter... denkt an die Lieder, die sie ihm gesungen hat... die Geschichten, die sie ihm erzählt hat. Wie jung er damals noch war... doch noch immer ist es als wäre es gestern gewesen... Und diese Spiele mit …

Viktor hält mitten in seinen Gedanken inne. Moment mal! Könnte das die Lösung sein?

Er eilt in die Bibliothek, holt ein dünnes Buch hervor. Das hat ihm Amanda vererbt. Mit zitternden Händen klappt er den Umschlag auf, betrachtet ihren handgeschriebenen Text auf der ersten Seite.. Und erinnert sich mit einem Mal daran, woher ihm diese Symbole in Remys Code so bekannt vorkommen...


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20.04.2024 17:18 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2024 17:23)
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#188
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Charaktere: Viktor
Geschichtsstrang: Verschlüsselte Erinnerungen II


Tatsächlich! Viktor vergleicht die Zeichen aus Amandas Buch mit Remys Code. Nun hat er keine Zweifel mehr, dass sie – und nicht Silas – Remys Elternteil ist.

„Mama, ich kann das nicht!“ Der kleine Junge läuft mit dem Zettel in der Hand durch die Villa. Amanda lächelt. „Aber sicher kannst du das. Du wolltest doch ein Rätsel lösen.“ Viktor verschränkt die Arme. „Klar wollte ich das. Aber eines, das ich auch lösen kann!“ Amanda kratzt sich am Kinn. „Weißt du was? Wir lösen dieses Rätsel gemeinsam. Dann schaffst du die folgenden auch ohne mich!“

Sie beugt sich zu dem Jungen. „Schau her. Du siehst ja, dass die Symbole aus Linien in unterschiedliche Strichstärke bestehen. Die dünnen Linien sind nur Tarnung. Die sollen verwirren, doch du kannst sie ignorieren.“ Sie zeichnet die Symbole erneut auf den Zettel, lässt diesmal jedoch die dünnen Linien weg. Noch immer kann Viktor nichts erkennen, das Sinn ergibt. Doch das ist nur der erste Schritt. „Nun musst du zwei Symbole übereinander legen.“ Amanda macht es bei dem ersten Symbolpaar auf dem Zettel vor, „und das Ganze nimmt langsam Gestalt an!“ Den Rest überlässt sie ihrem Sohn.




Der Junge betrachtet den Zettel erneut. Das Symbol, das Amanda vorgemacht hat, sieht mittlerweile aus wie der Buchstabe S, mit einem Punkt in der Nähe. Er betrachtet den restlichen Code. Es ist eine gerade Anzahl an Symbolen.. so als ob es wirklich der Zweck dieser ist, sich zu Paaren... doch woher soll er wissen, welche Symbole jeweils zusammen gehören? Vielleicht jeweils die nebeneinander... Er probiert es aus, doch es ergibt keinen Sinn. Bis ihm die Punkte auffallen. Jedes Symbol hat diese, nun da keine dünnen Linien die verstecken.. Sie zeigen die Reihenfolge der entstandenen Buchstaben, als auch die zusammengehörigen Paare an....

Der Junge nutzt diesen Code, um schließlich zur Lösung zu kommen. „Super Arbeit!“, ist nun auf dem Zettel zu erkennen. Stolz zeigt er es seiner Mutter. Diese lächelt. Die Tatsache, dass der Rat der Vampire sie als eine der ihren akzeptiert, erfüllt sie mit Stolz. Doch Viktor, ihr kleiner Junge, bereitet ihr sogar noch mehr Freude.


- - -

Jahre sind ins Land gezogen. Jahre, in denen Viktor dieses Spiel aus Kindertagen fast schon vergessen hatte. Und dieser Code von ihr.. Viktor muss lächeln. Kein Wunder, dass der Rat der Vampire sich davon überzeugen ließ, sie in ihre Reihen aufzunehmen. Bei ihrer Kreativität und Intelligenz!

Und nun findet er das selbe Spiel, viele Jahre später, auch in Remys Verschlüsselung wieder. „Uff.. hättest du dir nicht einen weniger anstrengenden Schlüssel überlegen können, Brüderchen?“ Doch das hat Viktor noch nie abgehalten.



Schließlich sind alle Symbole entschlüsselt. Teils durch Amandas Code, teils durch die alte Sprache der Magier. Doch noch immer gibt es keinen Sinn... Bis Viktor auffällt, dass er das Ganze einfach nur rückwärts lesen muss.

Und natürlich muss Remy Mamas Code noch verkomplizieren!“, seufzt der Vampir. Doch das Schlimmste hat er ohnehin hinter sich. Das Ganze rückwärts zu lesen ist nun das kleinste seiner Probleme. Er macht sich ans Werk.


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29.04.2024 20:16 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2024 20:17)
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#189
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Drama-Aspirant

Charakter: Viktor
Geschichtsstrang: Verschlüsselte Erinnerungen III


Zitat
Auftragsliste...

Viktor kratzt sich am Kinn. So viele Aufträge, dass er es als Liste bezeichnet hätte, hat Remy nicht aufgezählt. Er findet nur einen einzigen. Vielleicht ist es einfach der erste, und weitere sollten noch folgen. Aber möglicherweise gibt dieser eine Auftrag einige Hinweise auf seinen Aufenthaltsort.



Das Datum ist ein paar Monate her, und offenbar ist der Auftrag noch nicht abgeschlossen. Auch wenn bereits einige Informationen und Anmerkungen zusammengetragen wurden.

Zitat
- Auftraggeber: Gannin (Name vermutlich falsch), Okkult: Magier
- schulterlange schwarze Haare, graue Augen, Spitzbart



Der Name sagt Viktor überhaupt nichts. Er kennt keinen Magier, der sich auch fälschlicherweise so nennt. Die Beschreibung ist auch zu allgemein gehalten, um daraus viel schließen zu können. Doch Remy hat auch eine kleine Skizze von diesem Gannin aufgezeichnet. Und da kommt Viktor ins Stocken. Remy ist kein großer Künstler, doch die Merkmale, die er aufgemalt hat, erinnern Viktor deutlich an Rasputin. Aber... Das ist doch bestimmt nur Zufall, oder?

Zitat
- Auftrag erhalten in Britechester, Ol' Stues Café

Auftrag: Besorgung eines magischen Artefakts. Letzter bekannter Besitzer: Silas Nebeljäger





Lange starrt Viktor auf diesen Namen. Er reibt sich über die Augen. Nein, er hat sich nicht verlesen. Dort steht der Name seines Vaters! Damit hat er nicht gerechnet. Hier, auf diesem Stick, den er unrechtmäßig „erworben“ hat, hat er vielleicht Informationen erwartet, woran Remy gerade arbeitet. Doch nicht so etwas!

Viktor liest weiter. Remy beschreibt das zu entwendete Objekt als golden, klein genug, dass man sie tragen kann, und dass man die magische Verzauberung als Laie nicht bemerken wird. Und dass auch Gannin nicht alle Details darüber kennt.

Viktor dämmert so langsam, warum Remy Lilly und ihn zu der Silvesterparty eingeladen hatte.. Verdammter Schnüffler! Aber er weiß nichts von einem magischen Objekt im Familienbesitz. Offenbar hat dieser Gannin recht, und die Verzauberung ist nicht leicht zu erkennen. Aber goldene Gegenstände gab es ein paar in der Erbschaft. Ob er Aidaria mal fragen sollte? Doch die ist eher auf Tränke spezialisiert als auf Gegenstandsverzauberungen. Vermutlich würde sie ihm hier nicht weiter helfen können. Aber fragen kann er sie zumindest mal.



Gannin... pah! Das muss Rasputin sein! Die Zeichnung passt zu gut, und dass ihm der Name Silas Nebeljäger ein Begriff ist kann auch kein Zufall sein. Es gibt auch einen anderen Grund, warum Viktor vermutet, dass sein Nemesis dahinter steckt: Ist dieses Artefakt, was der Magier bei seinem Vater vermutet, möglicherweise das Mordmotiv?

Du hast einen Fehler gemacht, Rasputin.“, knurrt Viktor, jetzt wo sein Jagdinstinkt geweckt ist.

Aber selbst wenn er sich irrt und Gannin und Rasputin doch nicht die selbe Person sind, sollte Viktor den Kerl suchen. In der Hoffnung, dass Remy irgendwo auch erwähnt, wie der Magier zu erreichen ist, liest er weiter.

Zitat
Versprochene Belohnung: Teleportations-Artefakt für die Suche nach dem Sin...[/i]



Von Hank weiß Viktor, dass der Sinemina längst gefunden und untersucht wurde. Auch ohne dieses Ding, das sich Remy als Belohnung erhofft hat. Der Schnüffler muss vorher verschwunden sein, oder er kam nicht mehr dazu seinen Text zu aktualisieren.

Zitat
Über Silas Nebeljäger: verstorben, verheiratet mit Amanda Nebeljäger, ...



Mit finsterer Miene liest Viktor neben Infos über seinen Vater auch Informationen über die Geschichte der Villa Blutrose. „Verdammter Schnüffler!“, ruft er erneut. Remy hat sich offenbar wirklich auf seinen Auftrag vorbereitet.


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