Copperdale

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19.10.2023 17:19 (zuletzt bearbeitet: 14.01.2024 16:09)
#11
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Drama-Aspirant

Kurt kommt von >>> Mount Komorebi
Bea kommt von >>> Mount Komorebi


Ort: Plumbite Cove - Pier
Charaktere: Kurt, Bea
Geschichtsstrang: Rummel ins neue Jahr



Aufgeregt schaut der Teenager auf die Uhr. Wieder einmal ist er viel zu früh bei der Verabredung und nun kommt ihm die Wartezeit unendlich lang vor. Der Platz füllt sich bereits mit heiteren Sims, die bereit sind, das neue Jahr einzuläuten. Manche von ihnen scheinen schon seit Stunden ihren Pegel zu halten, während er - trotz der Ratschläge seiner Schwester - noch nicht einen Tropfen Alkohol zu sich genommen hat.
Zu gern würde er sich die Beine vertreten, ans Wasser gehen, anstatt auf der kalten Bank auszuharren. Doch er wagt es nicht, den Moment zu verpassen, in dem Bea auftaucht. Genau hier an diesem Punkt auf dem Gelände, wollen sie sich treffen. Und er hat vor, sich daran zu halten.
Ein zaghaftes Lächeln legt sich auf sein Gesicht, als er an die junge Meerfrau denkt. Die gemeinsame Zeit in Mount Komorebi war so schön und nachhaltig gewesen, dass er immer wieder an die traute Zweisamkeit zurückdenkt und jedes Mal Herzklopfen bekommt.



Das blaue Gesicht sieht Bea schon von weitem. Wie bunt sie gemeinsam doch sind - er blau, sie grün. Ein ungewöhnliches Paar. Und eine ungewöhnliche Freundschaft. Sie eilt schnell zu ihm. "Hi!", ruft sie lächelnd und umarmt Kurt zur Begrüßung. "Schon bereit?"
Freudig drückt er sie an sich - ein wenig fester, als er es vor dem gemeinsamen Ausflug gewagt hätte. Ihr Körper ist angenehm warm und er genießt jede Sekunde, die er sie spüren darf.
"Ja.", nickt er lächelnd, als sie sich löst. "Es gibt da hinten eine kleine Bühne. Ich weiß aber nicht, wer auftritt." Mit dem Finger deutet er hinter sich, wo im Moment noch Musik vom Band abgespielt wird. "Aber vielleicht ... möchtest du zuerst etwas trinken? Ist dir kalt? Es gibt Glühwein und auch kalte Getränke, wenn dir das lieber ist." Der Hybrid merkt nicht, wie er beginnt, sich in Ausführungen zu verhaspeln. Er möchte nur, dass es dem Mädchen, das er so mag, an nichts fehlt.
"Glühwein klingt nach einer guten Idee,", sagt Bea, "das gehört zu so einem Winterabend einfach dazu!" Sie sieht sich um. Der Rummel scheint eine Menge zu bieten haben. Es gibt Karussels, Fressbuden... und einen Glühweinstand, den die beiden Teenager nun ansteuern. Mit den Gläsern in der Hand setzen sie sich auf die Barhocker. "Das tut wirklich gut!"



Durch seine vampirische Seite ist Kurt unempfindlich gegen Kälte und Wärme, so hatte er selbst nie den Drang verspürt, sich mit einem Glühwein aufzuwärmen und das Getränk ist ihm neu. "Das ist gut.", staunt er nach dem ersten Schluck. Für etwas, das einem blutigen Cocktail optisch sehr nahe kommt, was er allerdings nicht zu äußern wagt. Noch immer ist das biologische Erbe seines Vaters ihm unangenehm und am liebsten würde er diesen Teil leugnen.
"Was macht denn deine Familie heute?", fragt er, um im Dialog zu bleiben.
"Feiern mit Freunden. Theos Kumpel Patrick kommt zu Besuch, und seine Eltern gleich mit ihm. Mama war nicht gerade begeistert, dass ich woanders feiern würde, hat sich dann aber doch breitschlagen lassen." Bea nimmt einen tiefen Schluck und lächelt. "Zum Glück. Ich hab nichts gegen Familie Muschel, aber letztes Jahr an Silvester waren sie auch schon da. Da wollte ich dieses Jahr mal etwas Abwechslung."
"Mich freut es jedenfalls, dass wir zus- ... hier sind." Verlegen wendet er den Blick ab und sieht in seine dampfende Tasse. "Ich hoffe nur, ich kann dir etwas bieten.", fügt er kaum hörbar an. Sein Herz beginnt zu pochen und in ihm steigt ungewohnte Wärme auf, so dass er einige Male mit spitzen Fingern am Pullover fächelt. Er versteht nicht, wie ihm geschieht. Noch nie war ihm zu warm. Liegt das an diesem Teufelsgetränk?
"Na klar!", versichert Bea dem schüchternen Jungen. Sie legt ihren Arm um dessen Schulter. "Deshab bin ich jetzt ja hier."



Der Glühwein ist bald ausgetrunken. Bea sieht zur Bühne. Sie sieht, wie sich die Musiker bereit machen und grinst Kurt an. "Das nenn ich Timing. Da geht es gleich los mit der Musik!"
Kurt nickt ihr zu, bringt die Tassen zurück zum Stand und begleitet seine Schulkameradin zu der sich bildenden Simstraube. Die Stimmung ist aufgelockert, Einige tragen absurde Masken oder Hüte, die mit ihrem extravaganten Stil an den Grund der Feier erinnern. Das neue Jahr ist nur noch wenige Stunden entfernt.
Die Band beginnt zu spielen, ein Querschnitt der diesjährigen Hits sorgt dafür, dass das Publikum gut gelaunt mitsingt.
Nach einigen fröhlichen Versuchen gelingt es Bea, den Schüchternen zum Tanzen zu animieren. Zuerst nur zurückhaltend, lässt er sich mehr und mehr mitreißen und endet schließlich in einem entspannten Beisammensein.
Als einer der Sänger eine Rede zu halten beginnt, beschließt Kurt, sich und seiner Begleitung Getränke zu besorgen. Es dauert eine Weile, bis er zurück kommt und dem Mermädchen ihren gewünschten Cocktail reicht. Mit seinem Wein stößt er mit ihr an und ist erneut über den vollmundigen Geschmack erstaunt.
"Die klingen richtig gut, nicht?", ruft er zu ihr hierüber und schaut dabei zu, wie sie unbekümmert mit dem Strohhalm herumspielt.



Bea stößt mit Kurt an. Schön, dass er so langsam etwas aus sich heraus kommt und sogar mitgetanzt hat. "Die sind wirklich gut. Hatte gar nicht damit gerechnet, dass hier sogar Musikbegleitung ist. Das ist ein tolles Silvester bisher!" Sie nimmt einen tiefen Schluck. Der Cocktail ist wirklich lecker. Lächelnd betrachtet Bea Kurt. "Das war eine gute Idee von dir, hierher zu kommen."
Der Blaue lächelt mit einer kindlichen Mischung aus Stolz und Glück. Der Wein ist beinahe leer und er spürt wieder die Wärme aufkommen. Dieses Mal ist es allerdings angenehm, wie sich das Gefühl im Bauch verbreitet und ein schwereloses Wohlbefinden entfaltet. Seine Beine bewegen sich weiterhin zum Takt der Musik und er bemerkt nicht einmal, dass er die Lippen zum Text bewegt.
In diesem Moment geht es ihm richtig gut. Er ist mit einem wunderbaren Mädchen hier auf dieser unbeschwerten Feier. Das ist mehr, als er sich bei der Ankunft vor beinahe einem Jahr erhofft hatte.
Seine Laune drängt ihn ein weiteres Mal zur Bar. Der Wein schmeckt immer besser und auch Bea bestellt noch einmal das Gleiche. Mit den Gläsern in den Händen steht er am Tresen und ihm fällt auf, dass der Boden beginnt zu schwanken. So kann er die Getränke nicht unbeschadet transportieren. Mit einem puffenden Geräusch verschwindet er in einer schwarzen Wolke und materialisiert sich nur den Bruchteil einer Sekunde später direkt neben der Teenagerin.
Vor Schreck lässt Bea beinahe das mittlerweile leere Glas fallen. Als sie Kurt erkennt, muss sie jedoch lachen. "Der Service hier ist aber wirklich fix bei der Sache. Einmal blinzeln, schon ist er da." Sie bedankt sich bei Kurt für den Cocktail und nimmt nun ihr zweites Glas. Es ist ein Getränk mit Alkohol, aber weniger stark als Kurts Wein. Der scheint schon ein wenig beschwipst zu sein, wie der Meerfrau auffällt.
Sie trinkt ihr Glas auf Ex. So langsam wird auch ihr etwas schummrig, auch wenn Kurt offensichtlich schon etwas mehr intus hat als sie.



Die Band lässt ihr letztes Lied ausklingen. Ein Song über alte Geschichten und neue Anfänge. Die Uhr zeigt viertel nach Elf. Die meisten Sims tanzen weiter zur Musik, die nun wieder aus dem DJ-Pult schallt. Andere nutzen die Zeit, um sich mit frischen Getränken einzudecken oder die sanitären Anlagen aufzusuchen.
Kurt und Bea zieht es zum Steg, wo sie etwas frische Luft schnappen und sich über das alte Jahr unterhalten. In einer ruhigen Minute sieht Bea sich um und entdeckt. Ihr Blick fällt auf ein Zelt, das ihr vorher noch nicht aufgefallen war. "Das sieht nach einem Wahrsagerzelt aus!", sagt sie lächelnd, "Wollen wir das mal austesten?" Sie sieht zu Kurt. "Nur just for fun. Oder glaubst du an so etwas?"
Überrascht sieht der Blaue sie an. Ist das ihr Ernst? Wahrsagerei? Es grenzt an Blasphemie, die Pläne des Herren ausspionieren zu wollen. Und dann auch noch bei einer Person, die als Scharlatan an den magischen Kräften des göttlichen Universums rührt. Kurt sieht sich in einer Zwickmühle, als Bea ihn begeistert anstrahlt. In seiner von Wein getränkten Verliebtheit wagt er es nicht, seine Gedanken preiszugeben. Stattdessen verteidigt er das Mädchen vor seinem tiefen Glauben damit, dass sie selbst nicht daran zu glauben scheint, wenn sie ihm diese Frage stellt.
Wenn er zum Schlafen gehen ehrliche Buße tut, wird der Herr ihm vielleicht diesen Fehltritt verzeihen - im Namen der Liebe und des Weins.
"Das klingt toll.", antwortet er, unfähig irgendetwas anderes zu tun, als ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Um ihr zu zeigen, wie ernst er es damit meint, nimmt er sie an der Hand. Sein Herz macht erneut einen Sprung, als er ihre Haut spürt und mit einem glücklichen Lächeln führt er sie in Richtung Zelt.



Bea merkt nichts von Kurts Gedanken. Sie selbst nimmt das Ganze nicht ernst. Bestimmt denkt sich die Wahrsagerin sonst was aus. Doch nie Neugier und das Interesse, mit welchen Ideen die Frau wohl ankommen würde, reizen sie dennoch. Sie zieht Kurt weiter zu dem Zelt.
"Seid willkommen.", grüßt die Frau. An einem runden Tisch sitzend, umgeben von Lichtern und Vorhängen, winkt sie die Teenager näher. "Ich habe euch erwartet." Ihre Handgelenke sind behangen mit farbenfrohem Schmuck, der bei jeder Bewegung helle Geräusche erzeugt.
Amüsiert sieht Bea die Frau an. Natürlich hast du das. Die Verkleidung passt aber gut. Wie eine weise fahrende Wahrsagerin, die von Ort zu Ort zieht um ihre Weisheiten verbreitet. Einen Moment fragt sich Bea, wie es wohl wäre, tatsächlich wahrsagen zu können. Sie hat in ihren Leben schon einige Sachen erlebt, von denen viele Leute glauben, das gibt es nicht. Sie kennt Vampire wie Viola oder Shane. Sie kennt auch die Magierin Miss Vanya, auch wenn sie bei ihr nicht selber Unterricht hat. Sie kennt sogar Hybriden wie Kurt. Und auch Meersims wie sie werden von vielen Ungläubigen als Kreaturen der Fantasie abgestempelt. Doch sie ist real.
Wahrsagen jedoch ist etwas, da bleibt sie skeptisch. Und selbst wenn es so etwas wirklich gibt, dann gibt es mindestens dreimal so viele Scharlatane, die die Gutmütigkeit der Besucher ausnutzen. Der Eintritt hier ist aber ziemlich gering, so dass es ihr der Spaß wert war. "Ich würde gerne sehen, was die Zukunft für mich bereit hält.", sagt Bea selbstbewusst. Wie würde die Wahrsagerin vorgehen? Würde sie Tarotkarten lesen? Aus den Handlinien lesen? Oder hat sie eine Kristallkugel?
Amüsiert muss Bea an das Theaterstück während der Halloweenfeier denken. Nouki hat eine tolle Wahrsagerin abgegeben. Mal sehen, wie gut sich diese hier schlägt.



"Und dein Begleiter? Möchte er auch einen Einblick bekommen?"
Kurt schluckt unruhig. Ehrfurcht überkommt ihn. Mit weicher werdenden Knien tritt er vorsichtig näher an den Tisch und wirft einen hastigen Blick von der Frau zu Bea.
"Erstmal ... vielleicht nur sie." Die Unsicherheit ist dem Jungen anzuhören, doch er folgt der Geste und setzt sich, als die Seherin auf die Stühle deutet.
Diese nickt wohlwollend, beginnt dann damit, dass sie die Handflächen in der Luft aneinander legt und unverständliche Worte murmelt. In einer plötzlichen Bewegung reißt sie die Hände auseinander und aus dem Tisch steigt weißer Rauch auf. Binnen weniger Sekunden verzieht sich die dünne Wolke und zum Vorschein kommt eine Kristallkugel.
"Stell den Geistern deine Frage, mein Kind." Die Hände nahe der Kugel richtet sie das Wort an Bea.
"Wird die Zukunft mir Glück bringen?", fragt Bea vage. Die Show mit der Kristallkugel ist jedenfalls schon mal den Eintritt wert gewesen.
"Bist du sicher, dass dies deine Frage sein soll, mein Kind?", fragt die Frau leise zurück, als würde jemand mithören. "Je präziser die Frage, desto deutlicher die Antwort."
Kurt schaut mit großen Augen von einer Person zur Anderen. Er fühlt sich nicht wohl dabei, doch der Alkohol verleiht ihm den Mut, zu bleiben. Oder ist es Leichtsinn?



Bea sieht die Wahrsagerin an. Ihre Neugier ist einfach zu groß. "Werde ich einen Beruf finden, der mir Spaß macht? Ich mag es, fremde Kulturen zu erforschen." Bea hat es nicht gewagt, Fragen zu ihrem Liebesleben zu stellen. Das wäre Kurt sicher unangenehm gewesen.
Die Seherin nickt zufrieden, schließt die Augen und murmelt vor sich her. Ihre Hände wandern in leichten kreisenden Bewegungen am Glas entlang, das mehr und mehr zu leuchten beginnt.
"Sie sprechen zu mir.", flüstert sie theatralisch und neigt den Kopf um einige Grade. "Du wirst ... eine Weile suchen. Drei Fehlschläge wirst du erdulden, bis dir klar wird, wonach dein Herz wirklich verlangt. Ja. Ich sehe es ganz deutlich. Sie wird dich erleuchten. Eine lange Reise steht dir bevor."
Die Frau öffnet die Augen und sieht Bea eindringlich an. Ein schwer zu deutendes Lächeln steht ihr im Gesicht, als die Kugel langsam wieder erlischt.



Bea lächelt. "Das klingt doch gut.", sagt sie. Fehlschläge nimmt sie gerne hin, wenn sie am Ende wirklich das Richtige findet. Zumal sie ja ohnehin nicht wirklich daran glaubt. Das sagt sie jedoch nicht laut. Stattdessen sieht sie zu Kurt: "Wie sieht's aus? Willst du ebenfalls eine Frage stellen?"
Gefangen zwischen Neugier und Sorge um sein Seelenheil würgt der Teenager einen kräftigen Brocken herunter. Sein Adamsapfel springt dabei auf und ab und tanzt weiterhin unruhig unter der Haut, als er zurückhaltend fragt: "Wird er mir vergeben?"
Das Spiel der Seherin beginnt von vorn. Wie schon zuvor, bringt sie ihre Hände in Position, um Sekunden darauf die Worte der Geister zu zitieren: "Die richtige Frage lautet, ob DU IHM vergibst. Für das, was er dir antat. Deine Seele ist rein, dein Leid hat dich gestärkt. Es ist Zeit, loszulassen. Und zu dir selbst zu finden."
Die Frau faltet ihre Hände vor der erloschenen Kugel und fixiert nun den blauen Jungen mit freundlichem, doch ausdruckslosem Blick.
Kurt starrt sie mit offenem Mund an und begreift nur langsam, was er gerade gehört hat. Vor seinen Augen beginnt der Raum, sich im Halbkreis zu drehen und springt dann wieder an den Ausgangspunkt. Es fällt ihm schwer den Blick auf der Seherin zu halten, also schwenkt er zu Bea herüber und es ist klar, dass er mehr Fragen als Antworten hat.



"Wer ist er?", fragt Bea neugierig, als die beiden das Zelt wieder verlassen haben. "Dein Vater?" Die Wahrsagerin hat wirklich gute Arbeit geleistet. Alles wirkte geheimnisvoll. Fast so, als wüsste sie tatsächlich über Dinge Bescheid, die sich nicht erklären lassen. Aber wahrscheinlich hat sie einfach eine gute Menschenkenntnis und weiß, was die Gäste hören wollen.
Kaum hat Bea die Frage ausgesprochen, bleibt Kurt ruckartig stehen. Wie vom Blitz getroffen starrt er vor sich her. Das kann nicht sein ...
Er hatte nicht von seinem irdischen Vater gesprochen, sondern sich lediglich seiner in dem Moment vorherrschenden Sorge erleichtern wollen. Doch jetzt, da Bea seinen Erzeuger erwähnt, trifft ihn die Wahrheit mit voller Wucht. Die Frage ist, ob er ihm vergeben kann. Für das, was er ihm antat. Sein Leid hat ihn gestärkt. Hat es das wirklich? Er fühlt sich nicht im Geringsten stark. Doch mit einem hatte die Frau recht: Es ist Zeit, loszulassen. Kurt ist schon eine Weile nicht mehr der Gefangene, der er einst war. Wann wird er sich endlich trauen, auch im Geist frei zu sein? Zu sich zu stehen und selbstbewusst durch dieses neue, sein zweites Leben zu gehen?



Überraschend packt er Bea am Unterarm und dreht sie zu sich herum. Mit all dem Mut, den er aufbringen kann, legt er seine Lippen auf ihre, schließt die Augen und küsst sie unzählige Sekunden lang. Sein Herz schlägt ihm bis in die Schläfen und seine Knie drohen nachzugeben. Doch das alles ist nicht wichtig. Er genießt das Gefühl, ihr so nah zu sein und würde sie am liebsten nie wieder loslassen.
Im ersten Moment ist Bea überrascht. Kurt ist sonst doch so schüchtern. Damit hätte sie nie gerechnet. Doch jetzt denkt die Meerfrau nicht weiter darüber nach, was diese Veränderung ausgelöst haben könnte. Sie schließt die Augen, und lässt sich darauf ein. Kurt ist der erste, der ihr so nahe gekommen ist. Es ist ein Augenblick, den sie nie vergessen wird.
Widerwillig löst der Junge sich von dem Mädchen. Er öffnet die Augen und könnte sich ein glückliches Strahlen nicht verkneifen, selbst wenn er es wollte. Ohne den Blick von ihren grünen Augen abzuwenden, angelt er nach ihrer Hand. Einen Moment stehen sie nur da und schauen sich an.



Um sie herum steigen Aufregung und Lautstärke gleichermaßen an. Nur noch wenige Minuten, bis das neue Jahr beginnt. Einen schöneren Start kann der Teenager sich nicht vorstellen.
"Ich hab eine Idee.", sagt er gerade so laut, dass Bea es hören kann. Er nimmt ihre zweite Hand und lächelt. "Festhalten."

Binnen einer Sekunde finden die Teenager sich auf dem höchsten Punkt des Rummels wieder - in der obersten Gondel des stehenden Riesenrads. Noch immer himmelt Kurt sie an. Unter ihnen bricht fröhliches Getöse aus, Sims jubeln, lachen und applaudieren, während die farbenfrohen Lichter des Feuerwerks den Nachthimmel dekorieren.
Symbolisch für die ganze Welt, nimmt Kurt das Meermädchen in den Arm.
"Frohes neues Jahr.", lächelt er und küsst sie erneut.



(in Zusammenarbeit mit @Murloc )


Bea geht nach >>> Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (2)
Kurt geht nach >>> Brinderlton Bay - BBH


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12.01.2024 15:34 (zuletzt bearbeitet: 12.01.2024 19:51)
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Schicksalslenker

Nouki kommt von Mt. Komorebi - Elevate Nachtclub
Jordyn kommt von Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Jordyn und Tania


Charaktere: Nouki, Jordyn
Geschichtsstrang: Spannende (Ein-)Blicke über den Tellerrand

Seit Nouki zuletzt mit Jordyn über die Blindenschule und einen möglichen Besuch dort geredet hat, ist einige Zeit vergangen. Gestern hat er sich gemeldet, weil er es möglich machen konnte, einer Unterrichtsstunde beizuwohnen und anschließend mit ihm die Schule zu besichtigen. Jetzt steht Nouki am vereinbarten Treffpunkt, nahe dem Gebäude. Sie ist freudig aufgeregt und gespannt auf all das Neue, was sie heute zu hören und sehen bekommen wird.

Zielsicher biegt Jordyn die Straße nach links, am wohlduftenden Obst- und Gemüsestand vorbei und bleibt wenige Meter danach an der großen Straße stehen. Erst als die Ampel das Signal gibt, geht er weiter und kann schon das leise Surren des Stromkastens hören. Zwei Häuserfronten danach hat er die Schule erreicht. Diesen Weg ging er sechs Jahre lang. Wie schon am letzten Schultag, begleitet ihn auch heute ein melancholisches Gefühl. Heute ist er nicht als Schüler an diesem Ort, denn seine Ausbildung ist abgeschlossen. Heute wird er Nouki den Alltag in der Blindenschule zeigen. Er freut sich auf das Mädchen. Sie ist aufgeschlossen, einfühlsam und wissbegierig. Eine tolle Sim. Es ist ihm ein Vergnügen, sie in ihrer Berufswahl zu unterstützen.



Vor der Schule kommt der Teenager zum Stehen. Ist sie schon da? Auf der Straße herrscht reges Treiben, so dass er unmöglich eine wartende Person erspüren kann. Sie wird auf ihn zukommen, wenn sie ihn sieht und so wartet er einfach geduldig.

Nouki sieht Jordyn mit festen Schritten in ihre Richtung kommen. Sie ist erstaunt wie sicher er sich bewegt. Klar, er kennt den Weg, ist hier lang zur Schule gegangen, aber beeindruckend ist das schon. Sie geht ihm entgegen und kurz bevor sie ihn erreicht, ruft sie:" Hey Jordyn, ich bins, Nouki, von links." Sie muss lachen, weil er das auch ohne ihre Erklärung sofort wüsste, aber sicher ist sicher. Als sie bei ihm ankommt, berührt sie ihn kurz am Arm. "Super dass es klappt mit unserem Treffen, ich bin schon ganz hibbelig."

In sich hinein schmunzelnd dreht der Angesprochene sich nach links herum. Nouki ist immer so sehr bemüht, alles richtig zu machen. "Gut, dass du deinen Namen erwähnst.", lacht er amüsiert. "Du wirst sehen,", versucht er, die Aufregung von ihr zu nehmen, "es ist ziemlich simpel. Die Schüler hier lernen nicht einfach nur den Unterrichtsstoff, wie ihr. Es geht auch darum, die Wahrnehmung zu trainieren und alltägliche Aufgaben zu meistern. Wir sind mit Miss Pitan verabredet. Sie hat deinem Besuch zugestimmt. Sie freut sich schon darauf, dich kennen zu lernen."



Gemeinsam betreten die Teenager das Gebäude. Ein langer Flur tut sich vor ihnen auf, dessen Boden mit farbigen Strichen markiert ist. An den hellen Wänden ist eine schmale Leiste angebracht, die ebenfalls den Gängen folgt. In kontrastreichem, kräftigen Gelb ist sie nur schwer zu übersehen.
In regelmäßigen Abständen befinden sich Türen zu den abgehenden Räumen - jede einzelne ist sowohl mit großen Lettern, als auch mit Braillezeichen beschriftet.
"Nicht jeder hier ist vollkommen blind.", erklärt Jordyn. "Manche haben einen schwachen Rest an Sehkraft, können hell und dunkel unterscheiden oder sehen Umrisse. Für sie ist das Farbleitsysthem gemacht." Mit einem Finger tippt er auf die schmale Leiste. "Für völlig Blinde gibt es die hier. Man kann sich daran orientieren und erkennen, wann zum Beispiel die nächste Tür kommt. Du siehst, dass das Hinweisschild genau in der selben Höhe ist. Da kann ich lesen, welcher Raum hier ist."
Den Blindenstock entspannt vor sich her schiebend, geht er weiter. "Mit etwas Übung, hört man allerdings auch, wo die Wände unterbrochen sind. Aber zum Anfang sind diese Leisten wahre Lebensretter."
Am Ende des Flures gehen sie rechts und der ehemalige Schüler erklärt weiter: "An jeder Ecke gibt es diese Hinweisschilder." Er deutet auf eine kleine Plastiktafel mit gepunkteten Mustern in Höhe des Bauchnabels. "Dort steht in Braille, welche Räume sich der Reihenfolge nach in diesem Gang befinden. Wir müssen zur dritten Tür rechts. Das ist das Büro von Miss Pitan."



Beinahe ehrfürchtig hört Nouki den Ausführungen zu. Es nötigt ihr so viel Respekt ab, wie Sims den Alltag hier meistern und wie selbstverständlich und zielsicher jeder sich bewegt. Sie fährt mit den Fingerspitzen über die kleinen Erhebungen und versucht sich vorzustellen, dass sie sich darauf verlassen müsste. "Das ist alles unglaublich gut durchdacht, gefällt mir." kommentiert sie und macht sich im Handy ein paar Notizen. "Ich glaube ich werde demnächst Blindenschrift lernen, das ist ein guter Anfang." Sie beobachtet zwei Mädchen, die kichernd, die Blindenstöcke voraus, den Gang vor ihnen hinab gehen. Es ist beinahe wie an der BBH. Nouki entspannt sich innerlich und fragt dann Jordyn. "Meinst ich darf ein paar Bilder mit dem Handy machen? Von Dingen, die ich vielleicht sonst nicht korrekt im Gedächtnis behalte? Natürlich ohne Schüler."

"Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist."
, antwortet der Junge. "Wenn du sicher gehen willst, zeigst du Miss Pitan die Bilder und holst dir ihren Segen."
Vor einer der Türen bleibt Jordyn stehen und klopft an.

"Ja, das werd ich tun." Als sie vor der Tür stehen bleiben, fragt sie kurz etwas unsicher. "Was machen wir denn jetzt bei Miss Pitan?"

"Keine Sorge, sie will dich nur kurz kennen lernen."
Von innen bittet eine weibliche Stimme, einzutreten und Jordyn öffnet die Tür.
"Ach, Jordyn, wie schön, dich wieder zu sehen." Die Frau steht auf und kommt auf die Teenager zu, reicht beiden nacheinander die Hand und stellt sich Nouki vor.
"Ich freue mich wirklich über dein Interesse an unserer Schule. Ich habe mit den Lehrern vereinbart, dass du in jeder Klasse zusehen und natürlich auch gern Fragen stellen kannst."



Nouki reicht der Dame die Hand und fragt sich unwillkürlich, ob diese sieht oder auch blind ist. "Anouk." nennt sie ihren vollen Namen, der ihr ungewohnt über die Lippen kommt. Sie braucht ihn für gewöhnlich nur bei Ämtern oder in der Schule. "Das ist sehr freundlich von Ihnen, Miss Pitan. Ich werde diese einmalige Gelegenheit weidlich ausnutzen." fügt sie scherzend hinzu. Sie sieht zu ihrem Begleiter. "Jordyn ist mir jetzt schon Vorbild und Lehrer zugleich, ich freue mich, dass er mir den Weg geebnet hat, hierher kommen zu dürfen." Sie wechseln noch ein paar Worte und Nouki erkundigt sich vorsichtshalber nochmal wegen der Handybilder, die genehmigt werden, solange sich keine Personen darauf befinden.

Als sie wieder draußen auf dem Flur stehen, drückt Nouki freudig Jordyns Arm. "Das ist so genial. Weißt du, als ich gerade da im Büro stand und die Sekretärin am PC gesehen hab, dachte ich, es wäre sicher spannend zu sehen, wie ihr lernt am Computer zu arbeiten." Sie sieht zu ihm auf. "Was meinst du? Gefällt dir die Idee?"

Ein warmes Lächeln legt sich auf Jordyns Gesicht. Diese Begeisterung, diese Neugierde ... die Nähe zu Nouki gefällt dem Teenager. Sie versprüht so viel positive Energie, so viel Elan und Freude. Ihr Freund hat wirklich ein klasse Mädchen an seiner Seite - wie hieß er noch ... Anton? Nein, es war etwas exotischeres.
Jordyn schüttelt den Gedanken ab und widmet sich der aufgeregten Begleitung: "Das ist eine gute Idee.", stimmt er zu. "Es gibt verschiedene Methoden, aber die gängigste ist heute der Sprachassistent." Zielsicher führt der Blinde das wissbegierige Mädchen zum Computerkurs. "Früher gab es recht aufwendige Übertragungen vom Bildschirm zu einem Tastbrett, aber die moderne Variante ist deutlich effizienter und einfacher zu handhaben. Das Einzige, was man dafür anschaffen muss, ist eine Brailletastatur."
Jordyn und Nouki gehen im oberen Stockwerk den Gang entlang bis er schließlich an eine der Türen klopft und sie eintreten. Unaufgeregt erklärt er dem Lehrer die Situation und beide werden gebeten, Platz zu nehmen.

Mehrere Tische sind zu einigen Arbeitsgruppen zusammengestellt, an denen jeweils drei Rechner aufgebaut sind. Schüler unterschiedlichsten Alters sitzen verteilt vor den Geräten, zu jeder Gruppe gehört offensichtlich auch eine Lehrkraft. Von allen Seiten ertönen Stimmen. Gemurmel, Unterhaltungen und Wortfetzen erfüllen das Klassenzimmer, begleitet vom arhythmischen Tippen und Klicken der Tastaturen und Mäuse.
Eine Frau hebt den Blick und bietet einen freien Rechner am Tisch an. Jordyn lässt Nouki den Vortritt. In diesem Moment fragt er sich, ob sie selbst einen Computer bedienen oder nur bei anderen zusehen möchte.

Als sie sitzen begutachtet Nouki interessiert den PC und lässt ihre Fingerspitzen vorsichtig über die Tastatur gleiten. Sie schließt die Augen und versucht sich vorzustellen, wie es wäre, nur die Erhebungen fühlen zu können und damit zu arbeiten.



Ihr Modell hat die Markierungen direkt auf den 'normalen' Tasten, aber am Nebentisch sieht sie einen Computer , der die übliche Tastatur aufweist, dafür mit einer zusätzlichen Leiste, auf der sich die Markierungen befinden. "Es gibt verschiedene Modelle sehe ich. Arbeitet ihr auch mit der Sprachausgabe? Wie machst du das denn? Was geht für dich am besten?" fragt sie Jordyn. Es ist
sehr spannend diese Welt zu entdecken.



"Wir lernen hier mit den unterschiedlichsten Modellen umzugehen. Gerade für das Berufsleben gibt es da wichtige Unterschiede. Aber zu Hause habe ich eine Eingabezeile. Die Sprachausgabe nutze ich trotzdem oft. Nenn mich bequem." Ein flüchtiges Lachen huscht über das Gesicht des Teenagers. "Ich weiß noch, dass das Schreiben für mich anfangs ziemlich schwierig war. Da war ich oft frustriert. Mein Dad hat stundenlang mit mir geübt. Obwohl er selbst keine Ahnung hatte." Der Gedanke an seinen Vater lässt in ihm ein warmes Gefühl aufkommen. Was hätte er nur ohne ihn getan? Wie oft wollte er einfach aufgeben, saß deprimiert und am Boden zerstört in seinem Zimmer, ratlos, wie er weiter machen - oder alles beenden sollte. In all den Jahren war es Patrick, der ihn immer wieder aufgebaut und ermutigt hatte. Jordyn bemerkt erst jetzt, dass er nie hinterfragte, wie es seinem Vater dabei ging. Beinahe selbstsüchtig hatte er einfach jede Hilfestellung von ihm angenommen.



Aufmerksam hört Nouki ihm zu und muss grinsen, als er sich bequem nennt. "Als ob du nicht mit genügend Unbequemlichkeiten zu kämpfen hättest. Ich würde auch jede Erleichterung des Alltags nutzen, die sich mir bietet." antwortet sie mit einem leisen Lachen. "Es ist schön dass dein Vater sich die Zeit für dich genommen hat und so auf dich eingeht. Ist nicht selbstverständlich." Sie denkt an alles was Artjom ihr von seiner Mutter erzählt hat. Jordyn hat seine Mutter nicht erwähnt und von Tani weiß sie, dass das ein schwieriges Thema ist. Gut, dass das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater passt. Schon als es darum ging, ob er mit Tani und ihr ausgehen darf, fand Jordyn, dass sein Vater der bessere Ansprechpartner für das Anliegen wäre. "Lass uns mal was mit der Sprachausgabe machen." schlägt sie vor und lässt sich von ihm zeigen wie sie die Funktion aktiviert. "Hey Jordyn." tippt sie grinsend. "Du bist ne coole Socke. Nouki ist ziemlich beeindruckt, was du alles drauf hast. Sie fragt mich, ob du ihr heute noch zeigst, was in der Turnhalle abgeht. Typisch. Nix als Sport im Kopf." Ein paar Schüler drehen den Kopf und schmunzeln, als die roboterhaft klingende Stimme ertönt.



Auch Jordyn muss amüsiert grinsen. "Das wird unser nächstes Ziel sein.", bestätigt er. "Vielen dank für Ihre Gastfreundschaft, Herr Senninger.", verabschiedet der ehemalige Schüler sich und schlägt den Weg nach draußen ein.

"Ich bedanke mich auch bei allen hier. Es ist superspannend und inspirierend." sagt Nouki ins Klassenzimmer hinein, bedankt sich ebenfalls nochmal bei der Lehrkraft und folgt Jordyn, der flott voraus geht. "Weißt du was da grade ansteht in der Sporthalle?" fragt sie ihn,als sie wieder auf dem Gang stehen.

"Nein, weiß ich nicht. Aber das werden wir gleich herausfinden." Der Blinde geht den Flur entlang bis zum Hinterausgang. Auf den ersten Blick wirkt der Außenbereich wie ein ganz gewöhnlicher Schulhof mit unterschiedlichen und farbenfrohen Gerüsten zum Klettern und Herumtollen. Erst beim genaueren Hinschauen fallen vor den Geräten kleine mit Braillezeichen bestückte Tafeln auf.
Rund um das Gelände herum ist ein Seil gespannt. Zielsicher bewegt sich Jordyn über den Hof, hält direkt auf das Nebengebäude zu und hält Nouki die Tür auf. "Es gibt nur den Weg durch die Umkleiden hindurch.", erklärt er. "Die Mädchenräume sind rechts von hier. Du musst dann bitte die Schuhe ausziehen, bevor die Halle betrittst."



Schmunzelnd folgt ihm Nouki. Sie mag seine tatkräftige Energie. Auf dem Weg zur Sporthalle weiß sie gar nicht wo sie zuerst hin sehen soll. Es gibt so viel Neues was sie am liebsten gründlichst untersuchen würde, aber vielleicht ergibt sich ja noch mal eine Gelegenheit an einem anderen Tag. Das alles zu erkunden würde den Rahmen ihres Besuchs heute sprengen. "Vielen Dank der Herr." sagt sie lächelnd, als er ihr die Tür aufhält und betritt aufgeregt das Gebäude in dem sich die Sporthalle befindet. Jetzt hat sie die Gelegenheit erstmals in ihr zukünftiges Berufsfeld hinein zu schnuppern. Zwar nur in einen Teil, aber es ist unglaublich spannend. "Okay, wir sehen uns dann gleich wieder." nickt sie lächelnd und begibt sich in die angezeigte Richtung. Kurz darauf treffen sie strumpfsockig wieder aufeinander. Interessiert sieht sich Nouki das Spielfeld und die Tore an . "Was spielen die Mannschaften da? Ich glaub das Spiel kenn ich nicht." Es ist nicht wie sonst üblich, nur ein Tor pro Mannschaft aufgebaut, sondern drei davon decken die jeweilige Spielfeldseite ab. Gerade ist wieder Rundenbeginn oder sowas. Drei Spieler kauern, ein Bein der Länge nach abgespreizt am Boden, die gegnerische Mannschaft im Blick. Dort stehen ebenfalls drei und einer davon hält den Ball.

Jordyn horcht in den Raum hinein. Wenige Stimmen, das charakteristische Rasseln des Balls. Keine Frage. "Das ist Torball.", antwortet er flüsternd, das Gesicht geradeaus gerichtet und leicht zu der Bekannten herunter gebeugt. "Die Spieler müssen sich auf die Geräusche konzentrieren. Im Ball sind kleine Kugeln, damit man ihn hört, wenn er auf einen zukommt."



"Interessant." Nouki senkt ebenfalls die Stimme. "Spielst du das auch? Das mit den Kugeln ist genial. Trotzdem sehr schwierig stell ich mir vor." Wie es wohl sein mag allein nach dem Gehör zu reagieren..bei solche einem Spiel. "Wollen wir uns irgendwohin setzen?"

"Auf die Zuschauertribüne.", flüstert er zurück. Den Handrücken wieder an der Wand entlang gleitend, findet der ehemalige Schüler leicht zu den Rängen. "Ich habe gern gespielt.", beantwortet er die Frage, nachdem sie die Plätze eingenommen haben. "Die Schwierigkeit besteht darin, die Höhe des Balls einzuschätzen. Die besten Chancen, ein Tor zu machen, hat man, indem man den Ball springen lässt, anstatt ihn zu rollen. Das ist einfacher, als es klingt. Immerhin muss er unterhalb der gespannten Seile bleiben. Kannst du die beiden Bänder sehen?"



"Ja, ich seh sie." Nouki reckt den Kopf, um das gesamte Spielfeld zu überblicken. "Das erfordert auf jeden Fall viel Übung und Feingefühl. Beeindruckend.“ Sie muss schmunzeln. "Ich weiß nicht wie oft ich das Wort heute noch benutzen werde, aber es trifft eben alles hier am Besten..von der Einrichtung bis zu den Sims ."
Konzentriert verfolgt sie den Spielverlauf auf dem Feld. "Weißt du..ich würde gern einmal selbst erleben, wie sich das anfühlt. Nur nach dem Gefühl und Gehör zu reagieren z.B. bei einem solchen Spiel." sinniert sie und blickt zu Jordyn, der ebenfalls aufmerksam dem Geschehen unten lauscht.

"Das lässt sich vielleicht machen. Es gibt ein Training für die Mannschaft, zwei Mal die Woche. Wir könnten fragen, ob du mitmachen darfst."
Kurzer Jubel weht von unten herauf. Einer der Spieler konnte den Ball nicht vom Tor fernhalten.
"Es gibt übrigens auch Sehende dort.", erklärt Jordyn weiter. "Das Spiel ist nicht nur für Blinde geeignet."

"Jordyn, das wär spitze." Nouki legt ihm kurz die Hand auf den Unterarm und drückt ihn vor Freude. "Wollen wir das gleich heute fragen?" Die Aussicht ihren Horizont zu erweitern beflügelt sie.



(in Zusammenarbeit mit @RivaBabylon)


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12.01.2024 17:13 (zuletzt bearbeitet: 12.01.2024 17:15)
avatar  Murloc
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Drama-Aspirant

<<< Katie kommt aus Chestnut Ridge Nr. 8 - Pferderanch <<<

Charaktere: Nouki, Jordyn, Katie
Geschichtsstrang: Spannende (Ein-)Blicke über den Tellerrand II

"Hier trifft sich die Selbsthilfegruppe."
Jordyn und Nouki stehen vor einem Gebäude, unweit der Blindenschule entfernt. "Ich war eine Weile nicht hier.", fährt er fort. "Aber vor einigen Jahren habe ich mich jede Woche mit anderen getroffen. Nicht nur Blinde sprechen hier über ihre Erfahrungen und Fortschritte, sondern auch Angehörige. Gerade für Familienmitglieder ist das, glaube ich, ganz wichtig, weil sie von anderen Ratschläge bekommen."
Gemeinsam gehen die Teenager hinein. Von einer kleinen Empfangshalle gehen weitere Türen ab - die Doppeltür steht weit geöffnet. Im Inneren des Saals sind Stühle aufgereiht, auf denen bereits einige Zuhörer sitzen und auf den ersten Sprecher warten.

Katie sitzt auf ihrem Stuhl und wartet, dass es los geht. Da nähert sich jemand. Sie erkennt Jordyn mittlerweile schon am Schrittrhythmus, aber der kommt normalerweise alleine. Und jetzt ist noch jemand bei ihm. Um sicher zu gehen fragt sie nach: "Jordyn, bist du das?"



Der Angesprochene bleibt stehen, den Kopf leicht in die Richtung gedreht, aus der die Stimme kam. Hell und freundlich klang sie, ein Hauch nasal und jedes Wort deutlich ausgesprochen - als würde es helfen, sie besser zu verstehen, wenn sie langsam redet. Ein typisches Verhalten für jemanden, der noch nicht allzu lange blind ist. Zusammen mit dem kaum wahrnembaren Duft der schweren Süße des Alltags, gepaart mit animalischer Note, lässt nur einen Schluss zu:
"Katie." Jordyn reicht einen Arm zaghaft in die Richtung seiner Begleiterin, um sie vorzustellen. "Nouki, das ist Katie. Wir sind zusammen im Orientierungskurs gewesen. Katie, das ist Nouki - eine sehr liebe und aufgeschlossene Freundin."



Jordyns Worte wärmen Noukis Herz und lassen sie lächeln. Da Katie sitzt, tritt Nouki einen Schritt näher an den Stuhl heran und bemerkt dabei einen Hund am Boden neben der jungen Frau. Kurz verunsichert, wie die Begrüßung am besten ablaufen kann, tut sie, was sie sonst auch tun würde. "Hallo Katie, ich gebe dir mal die Hand." Sie streckt den Arm aus. "Freut mich dich oder vielmehr euch kennen zu lernen. Du hast einen aufmerksamen Begleiter sehe ich. Er mustert mich schon ganz neugierig."

Katie schüttelt die Hand. Jordyns Begleitung scheint nicht älter als er selbst zu sein, ihrer Stimme nach. Vielleicht Teenagerin. Vielleicht auch eine junge Erwachsene. "Es ist eine Sie, und sie heißt Freya.", antwortet die Schwarzhaarige lächelnd. "Keine Sorge, sie ist freundlich." Das Tier wedelt mit dem Schwanz, als es seinen Namen vernimmt. Neugierig wendet sich Katie an die junge Frau. "Und du bist? Deinen Worten entnehme ich zumindest, dass du nicht ebenfalls blind bist."

"Nein, ich kann sehen, das ist richtig.
" Nouki setzt sich auf den Stuhl neben Katie und begrüßt kurz die Hündin. "Ich bin noch Schülerin an der Brindleton High und mit Jordyn heute quasi in einer Fortbildung für meinen späteren Berufswunsch unterwegs." Sie fasst für Katie kurz zusammen, wie und warum die Idee entstand. "Er hat mir den Besuch in der Blindenschule ermöglicht und jetzt bin ich gespannt was uns alle hier erwartet. Ich bin sehr beeindruckt von allem was ich heute gesehen und erklärt bekommen habe." sagt sie mit einem Lächeln in der Stimme. "Bist du aus einem speziellen Anlass heute hier oder kommst du regelmäßig zu den Treffen?"



Jordyn setzt sich und lauscht zufrieden der Unterhaltung. Noukis kindliche Neugier und ihre leise Aufgeregtheit erfreuen ihn nicht nur. Das tiefe Gefühl, hilfreich sein zu können erfüllt ihn regelrecht.

"Es freut mich, dass du dich in diese Richtung schlagen willst beruflich.", sagt Katie ehrlich, "Solche Leute gibt es viel zu wenige. Ich muss zugeben, dass ich das selber nie hätte machen wollen, als ich noch sehen konnte. Es ist wirklich gut, dass du da offener bist was das betrifft." Sie lächelt. "Ich komme regelmäßig hierher, da ich noch viel lernen muss. Jordyn ist länger blind als ich es bin. Hier erzählen wir von unseren Erlebnissen und helfen uns gegenseitig, und die Gruppenleitung ist auch immer hilfreich. Sie müsste jeden Moment hier ankommen."

Nouki verzichtet darauf näher zu erklären, dass es ihr nicht nur um Blinde Menschen geht, da sich im selben Moment alle Köpfe nach vorne drehen. Es geht wohl los.

Ein älterer Mann mit beinahe weißen Augen und starrem Blick tritt ans Pult und klopft mit einem Finger gegen das kleine Mikrophon.
"Herzlich willkommen zur heutigen Sitzung.", beginnt er die Einführung mit ruhiger Stimme, die eine erfahrene Ausstrahlung versendet, der man selten begegnet. "Ich begrüße alle alten und neuen Freunde und freue mich, dass ihr es heute her geschafft habt. Die meisten kennen mich. Ich bin Gabriel." Einige Sekunden schweigt der Mann, wendet den Kopf von einer zur anderen Seite und fährt dann fort: "Gut... Ich habe vernommen, dass es einige neue Besucher hergeführt hat. Möchte sich jemand kurz vorstellen? Es ist kein Muss, aber wer möchte, kann das jetzt tun."



Zögerlich erhebt sich eine Frau in der dritten Reihe, dreht sich angedeutet zu allen herum, bevor sie unsicher zu erzählen beginnt:
"Ehm... hallo. Mein Name ist Sandrine. Ich bin hier, weil ich ... ich habe einen Tumor. Einen gutartigen zwar. Aber er drückt auf den Sehnerv. Ich sehe schon sehr viel schlechter als vor einem halben Jahr und ... mein Arzt ist der Meinung, dass ich mein Augenlicht ganz verlieren könnte." Die Frau schnieft in ein Taschentuch und steckt es zurück in die Hosentasche. "Ich schätze, ich versuche, mich darauf vorzubereiten." Kurz stockend setzt sie sich langsam und verschwindet in der Gruppe der Anwesenden.
"Danke, Sandrine. Es tut mir leid, das zu hören. Du bist hier immer willkommen.", sagt der Mann. "Noch jemand?"

Katie erhebt sich. Sie tritt ans Pult. Mit ihren Händen fühlt sie im Raum, bis sie das Mikrophon findet. "Ich leide an einer seltenen Krankheit.", fängt sie an, "genannt Morbus Eales. Das ist eine rheumatische Autoimmunerkrankung. Die Sehkraft wurde nach und nach immer schlechter, bis sie schließlich ganz verschwand." Ein Seufzen ist zu Hören, bevor Katie fortfährt: "Ich habe es anfangs nicht wahrhaben wollen. Ich hasste es, doch es ließ sich nichts ändern. Ich bin bereits an dem Punkt, an dem ich das Augenlicht komplett verloren habe." Sie wendet den Kopf in Sandrines Richtung. "Eine Erfahrung, die ich niemandem wünschen würde. Ich kann nur hoffen, dass sich das bei dir noch so lange wie möglich hinzieht oder noch besser, dass der Arzt sich irrt und es doch nicht dazu kommt." Sie räuspert sich. "Vor allem die ersten Schritte waren schwer. Ich hasste die Abhängigkeit, die sich dadurch ergab. Man ist nun auf die Hilfe Anderer angewiesen. Und meinen Job als Köchin konnte ich nun auch nicht mehr weiter fortführen." Katie senkt den Kopf. "Das führte zu starken Depressionen. Hab in der ersten Zeit nur im Bett liegen wollen, ohne Motivation aufzustehen. Aber..." Katie versucht zu lächeln. "Man darf die Hoffnung trotzdem nie aufgeben. In meinem Fall war es die Freundin, die mich wieder auf den richtigen Weg gebracht hat. Und auch die Gruppe hat mir schon sehr geholfen, meine eigene Selbständigkeit und auch meinen Lebenswillen wieder zu finden. Es hat gedauert. Doch jeden Tag bin ich einen kleinen Schritt weiter gegangen. Auch jetzt noch lerne ich, mein Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen. Ich habe seit kurzem das Reiten angefangen. Auch das gibt mir das Gefühl der Freiheit." Sie verschweigt, wie sehr sie sich danach sehnt, auch reiten zu können, ohne dass jemand sie führt. Bestimmt wird sie bald auch dazu bereit sein.



"Wo gibt es denn so eine Möglichkeit? In der Nähe? Sind das dann Therapiestunden bei einer ausgebildeten Lehrerin?" interessiert sich eine Frau in der zweiten Reihe.

Katie räuspert sich. "In Chestnut Ridge gibt es eine Ranch.", erzählt sie, "da war ich mit ner Freundin, die mich hingebracht hat und ebenfalls dort Reitstunden nimmt. Ich weiß nicht, ob sie jetzt noch Platz für neue Reitschüler haben, aber ich glaube schon. Falls also jemand Interesse hat, kann ich das dort mal ansprechen."

Das beantwortet wohl nicht ganz die Frage der Dame, denn sie hakt nach: "Ist die oder der Lehrer denn ausgebildet zum Reittherapeuten? Gegebenenfalls würde die Krankenkasse ja die Kosten oder zumindest einen Teil davon übernehmen."


.
Katie erinnert sich nun auch wieder an den zweiten Teil der Frage. "Also, ich zahl den Preis voll. Ich glaube nicht, dass sie in der Richtung ausgebildet wurde. Aber sie hat sich trotzdem dazu bereit erklärt, auch meine Stunden zu übernehmen."



"Ah ja, dann kommt das für uns leider nicht in Frage. Trotzdem vielen Dank, Katie.
" bedankt die Frau sich freundlich und notiert sich etwas auf ihrem Block.
Nouki verfolgt gespannt alle Geschehnisse und saugt die Gespräche auf wie ein Schwamm. Alles kann irgendwann, irgendwie wichtig für ihre Arbeit sein. Seit Leon in ihrem Leben diese große Lücke gerissen hat und Artjom öfter schon Sachen fürs Studium vorbereitet, versucht sie so viel wie möglich zu unternehmen um sich ab zu lenken und die Zeit sinnvoll zu nutzen. Sportliche Aktivitäten sind nur eingeschränkt möglich, weil man eben nicht allein Eis klettern gehen kann und sie bisher niemanden kennt, dem sie sich so anvertrauen würde wie Leon. Andererseits hat sie in letzter Zeit so viel Training schleifen lassen, dass ihre Joggingroutine wieder herzustellen schon an eine Herausforderung grenzt. Nachdenklich beobachtet sie jetzt das Gespräch zwischen Katie und der jungen Mutter. Sie ist allein da, ohne ihre Tochter. Vielleicht ist das Kind noch klein. In Noukis Vorstellung reift das Bild eines Kindergartenkindes, das lernen muss sich in dieser Welt zurecht zu finden. Was für eine Aufgabe für eine Familie. Ihr Blick schweift vom Podium zu Jordyn, der aufmerksam zuhört was gesprochen wird. Vielleicht erzählt er ihr ja irgendwann mal von seiner Kindheit. Weiter nachsinnend, bemerkt sie plötzlich überrascht, dass Katie wieder neben ihr Platz nimmt. "Hey, das war sehr interessant." sagt Nouki und wendet sich ihr zu. "Ich fände das toll, dich zu einer deiner Reitstunden zu begleiten. Das könnte für meine Ausbildung nützlich sein und klingt spannend. Was meinst du?"



Erfreut lächelt die Angesprochene. "Das wäre wirklich super, Nouki. Meine Freundin hat sicher nicht immer Zeit und so ist es auch sicherer für mich." Die junge Teenagerin ist eine wirklich nette Person, wie sie findet. "Reitest du eigentlich auch?"

Katie denkt auch über die Worte der jungen Frau nach. Ob sie die Reitstunden tatsächlich von der Krankenhasse bezahlen lassen könnte? Das hatte sie nicht gewusst. Wenn das möglich ist, umso besser. Am besten, sie informiert sich darüber. "Und kennst du dich mit Krankenkassen aus?", fragt sie Nouki daher. "Ist das richtig, dass ich das Geld für die Reitstunden eigentlich hätte absetzen können?" Sie ist noch nicht so lange blind und in vielem fehlt ihr noch die Erfahrung.

"Das geht nur über Rezepte und bei ausgebildeten Stätten.", erklärt Jordyn. "Wenn meine Mutter hören würde, dass du ohne Erfahrung und ohne Fachpersonal auf ein Pferd steigst, würde sie vermutlich einen Herzinfarkt bekommen.", schmunzelt er klangvoll. In diesem Fall könnte er ihre Besorgnis sogar verstehen. Für jemanden, der noch nicht einmal ein Jahr ohne Augenlicht lebt, ist ungeübtes Reiten eine extreme Herausforderung und bei weitem nicht ungefährlich.

Leicht verunsichert blickt Nouki zwischen den beiden hin und her. "Ähm, ich kann nicht reiten, nein." beantwortet sie dann Katies erste Frage, da Jordyn die zweite schon übernommen hat. "Ich würde einfach nur gern zu sehen...aber für mich wäre es natürlich besser, wenn der Unterricht unter professioneller Leitung statt finden würde, weil ich dann etwas lerne über die Methoden und Hilfsmittel, die Anwendung finden." Sie zögert einen Moment. "Aber einfach so, als 'Privatschülerin' würd's mich trotzdem interessieren." schmunzelt sie. "Ich versteh aber auch was Jordyn sagt, gut sogar. Fühlst du dich denn wirklich sicher dort? Sonst könnten wir dir auch helfen eine anerkannte Reittherapie zu finden."

"Wow, das würdet ihr?"
Katie lächelt. "Ich mochte die Reitstunde dort. Wir können uns aber gerne nach einer anerkannten Reittherapie umsehen. Und ich frag noch mal nach. Vielleicht gibt es auch vor Ort eine Lösung."



"Ja, das find ich gut. Auf jeden Fall würde ich dich gerne dorthin begleiten."
Sie dreht sich zu Jordyn. "Was ist mit dir? Hast du auch Lust dazu, vielleicht zusammen mit Tani?"

Jordyn zögert. "Ehrlich gesagt, ... weiß ich es nicht. Das könnte sicherlich interessant sein. Aber ich bin nicht sicher, ob Pferde mir liegen. Ich überlege es mir."

Katie gibt sich damit zufrieden. "Dann können wir dabei ja verbleiben. Du überlegst es dir noch, und ansonsten begleitet mich Nouki eben." Sie lächelt. "Danke für das Angebot."

"Okay gut, aber ich will noch kurz was sagen."
Nouki schiebt vorsichtig ihren Stuhl zurück und räuspert sich vernehmlich. "Guten Tag allerseits, mein Name ist Anouk Jaspers, ich bin siebzehn, sehend und Schülerin an der Brindleton High. Heute durfte ich zum ersten Mal an der Stunde hier teil nehmen. Mein Freund Jordyn Lamont hat mir einen Besuch in der örtlichen Blindenschule ermöglicht und mich anschließend hierher mit genommen. Für mich war es ein Tag mit überwältigenden Eindrücken, die ich erstmal verarbeiten muss." Sie verschränkt die Finger ineinander und reibt mit dem rechten Daumen nervös an der linken Handinnenfläche herum. "Ich..also ich bin zutiefst beeindruckt mit welcher kreativen und positiven Energie blinde Sims den Alltag bewältigen, das erfordert eine Menge Kraft und Mut. Ich hoffe in zwei Jahren nach dem Schulabschluss meinen Traumberuf zur Sportlehrerin mit Zusatzausbildung für Sims mit handicap beginnen zu können. Sie alle sind mir eine große Inspiration und ich möchte mich bedanken dafür, dass ich hier sein durfte." Mit leichter Röte im Gesicht setzt sie sich wieder und atmet tief ein und laut aus. "So. Geschafft. Und jetzt können wir von mir aus gern was trinken gehen." sagt sie mit einem Lachen in der Stimme.

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon und @simscat2


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