Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool

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13.04.2023 11:54
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Hausmeister

Das erste was er sieht ist Hr."Was bin ich wichtig" Proschinsky, der wie immer aussieht, als ob er selbst die Nase rümpft über sein eigenes bescheuertes Benehmen. Chip hat schon vom ersten Tag an nur Verachtung übrig für diesen selbstgefälligen Lappen.
Wie oft hatte er schon Schüler schikaniert vor der ganzen Klasse...Sport war eben nicht jedermanns Feld. Er selbst hatte keine Probleme in diesem Pflichtfach, aber Lehrer die sowas nötig hatten waren wirklich nur erbärmlich... Zeilen aus einem Rapsong fallen ihm ein:
""Weißt du noch, als wir in die Tische ritzten in den Schulen
Bitte Herr, vergib ihn'n nicht, denn sie wissen was sie tun..."
Na ja..zumindest hier im Büro gab's grad nichts um sich richtig aufzuregen. Die übliche Standpauke, der zu erwartende Text ... ein Blick zu Blaze zeigt ihm, dass es dem genauso geht.
Chip wippt ein wenig von der Ferse zur Spitze und zurück und wartet darauf dass endlich der Teil mit der Aotowäsche losgeht. Er ist gespannt auf Blaze' neue Schablone und will nicht noch mehr Zeit in diesem muffigen Büro mit noch mehr muffigen Sprüchen vertändeln.
Karre waschen, Abschlußstandpauke mit Weisheiten für den weiteren Lebenslauf abholen und gut.
Ärgerlich genug, dass das Kunstwerk zerstört werden muss, schließlich schafft man sowas nicht in 10 Minuten.
Endlich!
„Greifen Sie nur zu, meine Herren! Putzeimer und Lappen stehen bereit, Ihrer Freveltat ein angemessenes Ende zu bescheren.“
Alles klar , Oleg....kannst die Luft wieder rauslassen. Im Geiste zieht Chip den Stöpsel aus dem aufgeblasenen Proschinsky und verfolgt wie er in wilden Spiralen zuerst durchs Büro und dann zum Fenster raus fliegt.
„Augen rollen hilft Ihnen hier auch nicht mehr weiter.“ deutet dieser Chips Reaktion auf seine lebhafte Fantasievorstellung völlig falsch.
Ein Grinsen unterdrückend schnappt sich Chip zusammen mit Blaze den Putzkram und schlurft nach draussen zu Madame Fouchés Wagen.
Als sie nochmal nach drinnen gehen um Wasser zu holen, meint Blaze mit Ungeduld in der Stimme:
«Lass uns was Gas geben, damit wir in der Dämmerung noch loslegen können. Wenns zu dunkel wird, ists schlecht.»
"Jup, ich bin schon so gut wie fertig." Chip füllt den Eimer mit Wasser.
"Von wegen: Schminken Sie sich alle anderen Aktivitäten für heute ab. Wir schminken das Auto ab und dann gehen die wirklich wichtigen Aktivitäten los!"
Wieder beim Wagen angekommen legt er sich richtig ins Zeug. Schwamm nass machen, nochmal was drauf aus der Putzmittelpulle und reiben was das Zeug hält. Nein...eher ist es so, dass das Zeug hält.
Chip legt seine ganze Muskelkraft in die Bewegung mit dem Schwamm, aber alles vergeblich...ein prüfender Blick und die Nagelprobe zeigen, dass da irgendwas über ihre Kreidefarbe drüber gelegt wurde. "Was zum Teufel..."
Er wirft einen prüfenden Blick zu Blaze , als dieser auch schon fragt:
«Geht das bei dir ab?»
Chip schüttelt den Kopf.
"Nope..keinen Millimeter."
«Da ist Lack drauf oder irgendwas…»
"Lack? " Chip überlegt kurz, während er beobachtet wie sich Rektorin Watanabe und Madame Fouché nähern und Proschinsky sichtlich nervöse Blicke in deren Richtung wirft. "War das mit dem Preisausschreiben doch echt und die haben die Karre konserviert?"
Gleich darauf bemerkt er , wie Blaze ungeschickt mit seinem Schwamm hantiert und ihn in den feinen Split , der um das Auto herum den Weg bedeckt, fallen lässt. Gerade will er ansetzen zu frotzeln, als er sieht worauf sein Kumpel hinaus will.
Den mit feinen Steinchen besetzten Schwamm erst kurz in Richtung Chip haltend, beginnt Blaze dann wieder emsig das Auto zu schrubben.
Chip spürt ein feines ziehen in den Zähnen und bekommt Gänshaut von dem Geräusch, das der Schwamm auf dem Autolack verursacht.
"Okay, wir arbeiten also gründlich....genauso, wie es der gestrenge Hr. Proschinsky haben will. Gewissenhaft, bis die Karre sauber ist."
Der feine Hr.P. ist mittlerweile mit der Rektorin im Büro verschwunden und Adeline Fouché bekommt vor Entsetzen gerade sowieso nichts mit.
Chip reibt sich innerlich die Hände und äußerlich den, nun ebenfalls präparierten, Schwamm übers Auto.
Irgendwie gibt ihm dieser Zerstörungsakt ein Gefühl der Befriedigung.
Soll er doch sehen, wie er sich da wieder rauswindet, der Proschinsky.Wir haben jedenfalls nur unsere aufgetragene Pflicht getan.“
Da ja immer noch Leute in unmittelbarer Nähe herumstehen, übertönt Blaze die Geräusche , die sie verursachen mit einem Gespräch:
«Schon ne Idee zum Blues?» fragt er. Die Hausaufgaben die Jenkins aufgegeben hat.
«Vielleicht können wir was von den Typen aufm Skatepark aufgreifen. Die ham die besten Ideen wenn's Lagerfeuer brennt und sie was gesoffen haben.»
Chip nickt zustimmend.
"Mhm, hört sich gut an. Mal wieder eine kleine Jamsession mit Mundharmonika und jeder Menge Fun. Weisst du noch ...der mit den langen Haaren und dem weißen Bart, der das mit den Löffeln so drauf hatte? Der war echt cool...“
Gute Aussichten für die nächste Zeit. Der Schwamm bewegt sich schneller und Chip fängt an zu singen.
"Summertime and the livin' is easy... ein alter Bluessong … er grinst...
Fish are jumpin' and the cotton is high..." der Schwamm kreist und untermalt mit leisem Knirschen seinen Gesang.
...mit einem Blick zu Blaze:
"Your daddy's rich and your ma is good lookin'..."sein Fuss klopft vernehmlich den Takt..
...und einem auf die momentan sprachlose Adeline...
"... So hush, little baby, baby, don't you cry"...
Sie arbeiten noch ein bisschen, bis Blaze mit einem lauten «Achtuuug!» den Eimer über das Auto schüttet und damit das ganze Ausmaß ihrer Peelingaktion sichtbar macht.
Wie ist das denn nur passiert..?» kommt es von Blaze übertrieben schockiert und Chip sieht ihm an, dass er nur mühsam ein Lachen unterdrücken kann.
Chip stimmt mit ein.
Oh mein Gott! Das waren ja wohl die falschen Putzmittel, die man uns da gegeben hat!
Chip fasst den Schild seiner Cap, dreht sie ein bißchen von links nach rechts, setzt sie wieder gerade auf und versucht eine wenigstens minimal glaubwürdige, erschrockene Miene zustande zu bringen.
Er kann gerade nicht wirklich einschätzen wie Blaze das Ganze sieht, aber er selber triumphiert innerlich.
Klar, das wird Folgen haben, aber im Moment überwiegt der Spaßfaktor.


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13.04.2023 12:00
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Hausmeister

Miyu schnappt sich in ihrem Büro als erstes die Schüler-Akten von Sullivan Blaisdell und Adrian Töpfer, bevor sie sich auf ihren gepolsterten Rektorensessel hinter dem breiten Schreibtisch sinken lässt. Gleich auf den ersten Blick in die Unterlagen stutzt sie. Was …? Oleg …! Diese Briefe hat sie nicht autorisiert! Du meine Güte, was ein abgedroschener Schreibstil. Proschinsky hat ‚Blaue Briefe‘ an die Eltern rausgesandt wegen der Wagenpinselei … auf der alten Karre. Miyu hätte einfach nur wissen wollen, wer zu so künstlerischer Leistung an ihrer Schule in der Lage ist und Proschinsky beschwört einen Eklat wegen einer Schrottkiste herauf.

Wenn die beiden Jungen das Plakat gesehen haben und dann zu Proschinsky rein sind, müssen die sich reingelegt vorkommen. Sie werden noch verstockter werden als sie eh schon sind. Danke auch, Oleg! Miyu seufzt. Wie kann sie das wieder geradebiegen, ohne das ein Konrektor das Gesicht verliert? Zuerst aber müssen erst mal die Dienstangelegenheiten zwischen Rektorin und Konrektor geklärt werden! Das lässt sie Oleg nicht nochmal durchgehen …

Der gedanklich Gescholtene betritt Miyus Büro. Sie wedelt mit Töpfers Akte in der Luft. „Oleg, was sind d a s für Schreiben? Mit meinem Namen darunter? Sie haben als Vertretung unterzeichnet, aber die Briefe habe ich nie zuvor zu sehen bekommen!“ Ihr Blick misst sich mit seinem. „Das wäre ein Abmahnungsgrund. Sie haben meine Weisung unterlaufen.“ Puh, das hat Proschynski von der Grünlilie jetzt so gar nicht erwartet. Die ist doch … sonst eher … weichgespült. Die kann ja richtig autoritär werden. Das sollte sie mal bei den Burschen da draußen anwenden und nicht bei ihm. Was läuft denn hier bitte schön verkehrt? Proschinsky beißt die Zähne zusammen. Er weiß genau, was er gemacht hat und welche Konsequenzen das zur Folge haben kann. Er hatte nur nicht … damit gerechnet …, dass sie … ihn so direkt und konsequent angehen würde. Er muss vorsichtiger sein. Er hat die Watanabe unterschätzt.

„Ich möchte die beiden Jungen nachher sprechen – nach der Waschaktion – einzeln. Bitten Sie sie dann in mein Büro.“ Sie wendet sich mit müdem Blick ab, wedelt ihm mit einer Handbewegung, dass er jetzt gehen kann. „Das war dann alles, Oleg.“ Wie demütigend. Gibt es jetzt eine Abmahnung, oder was? Proschinsky sieht aus als wolle er das Wort ergreifen. Er wurde nichts wirklich gefragt. Sie hatte seine Tat dann einfach schon selber in den Raum gestellt und was sie damit letztendlich machen könnte. Grmpfffffff. Proschinsky zieht schlussendlich nur scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, dreht sich auf dem Absatz um und marschiert wortlos wieder zu den ‚Banausen‘ raus.

Abgang Oleg, Auftritt Adeline! „Mon dieu! … Olegge?“ Madam Fouché blickt besorgt dem an ihr vorbeirauschenden Proschinsky nach, dann mit großen Augen zu Miyu. „Sie zerkratzähn mon petit Voitur!“ - „Wie das denn Adeline? Das war doch abwaschbare Farbe! Ich bin doch einmal mit nassem Finger dran entlanggefahren. Jeder Regenguss hätt‘s weggespült. War zum Glück trocken die letzten Tage“, grinst Miyu. „Isch abe es fixierte!“, bekennt Madame Fouché betreten. „Es war doch … ein Meisterwerk … ast du gesagt. Isch fixiere jedes Meisterwerk!“ – „… … … Ach, herjeh, Adeline! Hast du denn da draußen nichts gesagt? Mit was putzen die denn jetzt?“ Miyu springt auf und blickt aus dem Fenster. Uy, zu spät. Der halbe Lack schon zerschrammt.

Miyu lässt sich zurück in den Sessel fallen, trommelt mit den Fingern der rechten Hand auf der Schreibtischplatte herum. Denk nach, denk nach … … … Hah! „Es muss halt wieder neu lackiert werden, Adeline, von den beiden Jungen dort draußen. Als Konsequenz oder nennen wir es Strafe halt, wenn das Wort beliebter ist (s i e hasst dieses Wort), … weil sie … dein Auto zerkratzt haben! Hm?! Das ist doch d i e Lösung, oder?“ Adeline schaut die Rektorin etwas zweifelhaft an. Rauchen diese Ökos nicht alle … ihr Grünzeug? Ist Miyu gerade 'drauf' … wie es so schön heißt? Ja, die Rektorin ist drauf und dran, alles gedanklich auf den Kopf zu stellen, was Adeline in ihrer bisherigen Lehrtätigkeit über Pädagogik vernommen hat. „Iste das nischte noch eine Belohnunge für diese Schülär?“ Seitdem sie weiß, wer ihren kleinen Wagen 'schmückte', ist Adeline sich nicht mehr so sicher, ob sie nicht doch eher Proschinskys Lehrmeinung folgen sollte. Blaisdell und Töpfer sind berüchtigt wegen ihren Eskapaden und ihrer Respektlosigkeit Schülern wie Lehrern gegenüber. Der Unterricht mit ihnen ist die reinste Tortur. Zum Glück hat sie nur noch den Töpfer im Vormittagskurs im neuen Semester. Es ist keine Freude die beiden zu unterrichten, weil sie alles langweilt. Adeline hat sich im Rahmen der ‚Preisausschreibung‘ wegen ihrem bemalten Wagen breitschlagen lassen, das Wallart-Projekt zu starten und ausgerechnet dieser Blaisdell hat sich eingeschrieben. „Ist der Adrian Töpfer auch im Wallart-Projekt? Du könntest ja den Wagen mit als ‚Leinwand‘ im Projekt aufnehmen und du hast bald ein neues Meisterwerk!“ Miyu strahlt über ihren Einfall. „Non, der Töpfer iste nischte im Projekte!“ – „Na, einmal kann er für den Wagen sein anderes Schul-Projekt verlassen. Das sollten schon beide zusammen erledigen, Adeline!“, erwidert Miyu vergnügt. Mon Dieu, nichts bleibt ihr erspart. Schulschrecks im Doppelpack. Madame Fouché zuckt ergeben mit den Schultern. „Wenn du meinste!“ Nie widersetzt sie sich einer ‚Anordnung‘. Sie blickt nach draußen. Ihr kleines Auto sieht mit jedem Schrubben schlimmer aus ... *seufz*

Es war eigentlich wunderschön, ein Unikat. Und eigentlich war sie zuletzt sehr stolz auf ihr kleines Künstlerauto gewesen. Viele hatten sich danach umgedreht. Sie war plötzlich interessant geworden, sie kleine graue Maus. Vielleicht können die beiden … nochmal so ein Kunstwerk …? Ob das wohl sehr demütigend für die beiden da draußen ist, das eigene Kunstwerk zu zerstören? Madame Fouché Künstlerseele leidet ein wenig mit. Aber Oleg meint es ja sicher nur gut … „Isch bin im Lehrerzimmär, Arbeiten korrigierän, wenn du misch suchst.“ Adeline verabschiedet sich nach oben in den ersten Stock. Miyu vertieft sich noch etwas weiter in die beiden vor ihr aufgeschlagenen Schülerakten.


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13.04.2023 12:01 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 23:25)
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Hausmeister

Yuna - letzter Post
Keito - letzter Post


Yuna und Keito sehen dem Treiben draußen vor der Tür nicht lang zu. Ihr kurzer Anflug von Betroffenheit verfliegt schnell als Yuna mit dem Kopf in Richtung Blaisdell nickt, um Keito aufmerksam zu machen. Den Schwamm mit den Kieselsteinen hat sie gesehen. Keito sieht’s jetzt auch. Die halten sich für rotzecool die beiden. Yuna denkt nur 'Blaze wie blasiert'. Sie mag so selbstgefällige Typen nicht. «Schon ne Idee zum Blues?» fragt der andere, Chip, gerade. «Vielleicht können wir was von den Typen aufm Skatepark aufgreifen. Die ham die besten Ideen wenns Lagerfeuer brennt und sie was gesoffen haben.» Keito hält einen Moment inne. Skaten? Klingt interessant! Yuna langweilen die beiden Gernegroß und sie hört nicht mehr hin. „Ich fahre!“ meint sie auf einmal schmunzelnd. Sie zieht Keito einfach die Schlüssel aus der Jackentasche und rennt lachend auf sein Moped zu, das zum Glück nicht im Blickfeld ihrer Mum steht. Oh verdammt, da muss ich hinterher … Keito hechtet ihr nach. Sie startet schon und er kann nur noch hinten aufspringen. Weg sind sie … Diese beiden Coolkappen werden ihrer Mum nichts sagen, da ist sich Yuna sicher …

Proschinsky stakts mit grimmiger Miene wieder heran. Mit verschränkten Armen begutachtet er draußen vor dem Schuleingang sein ‚Erziehungswerk‘ … Irgendwie hat ihm die Watanabe die Freude daran gründlich verdorben und der Wagen … sieht jetzt richtig sch eisse aus. Voll zerschrammelt. «Ohje! Wie ist das denn nur passiert..?» gibt dieser arrogante Blaisdell oberwitzig von sich. „Oh mein Gott! Das waren ja wohl die falschen Putzmittel, die man uns da gegeben hat!“, setzt der Töpfer mit falscher Miene hinterher. Proschinsky grummelt lautlos vor sich hin. D a s hatte er Adeline nicht präsentieren wollen. Mist! Ihm ist nicht klar, warum er die beiden noch ins Rektorat bitten soll. Die machen sich doch gerade über ihn lustig. Will die Watanabe sich nachher noch für s e i n e n ‚Blauen‘ Brief entschuldigen? D a s lässt er nicht zu! „Das wird ein Nachspiel haben, meine Herren. Wagen waschen, nicht zerkratzen hatte ich gesagt. Sie werden von uns hören. Verlassen Sie augenblicklich das Schulgelände! Lassen Sie sich hier nicht mehr blicken.“

Proschinsky dreht sich auf dem Absatz um, marschiert direkt wieder zurück ins Rektorat, ohne die beiden Schüler noch eines Blickes zu würdigen. Er stellt sich vor Miyu hin: „Töpfer und Blaisdell haben sich geweigert, einer Aufforderung zum Gespräch ins Rektorat nachzukommen. Ich konnte … nichts machen. Sie sind völlig … entgleist, haben Adelines Wagen nun letztendlich völlig zerstört.“ S i e wird nicht mehr umhinkommen, diese beiden Subjekte ganz aus der Schule auszuschließen, ist Proschinsky sich sicher. Die beiden Burschen werden nichts sagen und er bei dieser Aktion nicht auffliegen. Nur nichts Schriftliches mehr. Das war dumm von ihm gewesen. Aber s i e wird auf ganzer Linie scheitern. Dafür wird er sorgen. Drei Fliegen mit einer Klappe!

>>> Blaze geht nach - Del Sol Valley>>>
Chip geht nach Del Sol Valley
Yuna - Nächster Post


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13.04.2023 12:13
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Hausmeister

„Töpfer und Blaisdell haben sich geweigert, einer Aufforderung zum Gespräch ins Rektorat nachzukommen. Ich konnte … nichts machen. Sie sind völlig … entgleist, haben Adelines Wagen nun letztendlich völlig zerstört.“, verkündet Proschinsky gerade. Miyu sieht die beiden Schüler durchs Fenster eilig von dannen ziehen. Die Putzmittel liegen draußen noch verstreut herum. Sie hätte Proschinyky draußen nicht allein weitermachen lassen dürfen … Nun! „Was genau haben die beiden denn gesagt, Oleg? Und bitte – den genauen Wortlaut!“ Miyu hakt ihre Hände mit auf dem Schreibtisch gestützten Ellbogen ineinander, legt ihr Kinn sacht auf die Handrücken und blickt Proschinsky abwartend an.

Er könnte kotzen. ‚Genauer Wortlaut‘. So schnell ist er nicht im Denken … Er verhaspelt sich: „ Ähm, äh … So was wie, öhm … wir haben … kein Bock, … wir … hmmm … hauen jetzt ab …“ Miyu sinnt - noch immer das Gesicht auf die Hände gestützt – ein wenig nach: „Die kommen also erst, um eine Strafe abzuarbeiten und hauen dann plötzlich ab, weil sie keinen Bock mehr haben …? Warum sind sie dann überhaupt erst gekommen?“ Proschinsky schweigt eisern. Das ist ‘ne Fangfrage. Klingt, als würde sie ihn einer Lüge bezichtigen … Öhm, was es ja auch ist. Einfach weiterschweigen. „Was haben S i e denn genau zu den Schülern gesagt, Oleg? Und bitte, lassen Sie kein Detail aus …!“ Miyu hat mittlerweile die verschränkten Hände vor sich auf die Tischfläche gelegt, sitzt kerzengrade auf ihrem Stuhl und schaut ihren Konrektor mit verengten Augen direkt an. Verflucht. Die wird nicht lockerlassen. „Ich hab‘ ihnen gesagt, sie sollen sich zum Teufel scheren und nie wieder auf dem Gelände blicken lassen!“, platzt es aus Proschinsky raus. „Verdammt, d a s wäre I h r Job gewesen! Ich hab‘ ihn gemacht!“ Miyu hat sich keinen Yota gerührt, bleibt unbewegt. „Ganz recht Oleg, d a s ist m e i n Job! Niemand außer mir spricht einen Schulverweis aus!“ Sie stellt sich ans Fenster, sieht hinaus: „Setzen Sie sich, Oleg und warten Sie hier. … Rühren Sie mir nichts an!“

Miyu geht raus zum ‚gewaschenen‘ Wagen. Wo vorher die Malereinen waren ist nun alles grob zerkratzt. Von einer einfachen Wagenwäsche kann das nicht stammen. Miyu hebt die Reinigungssachen auf, untersucht jedes Teil genau. Die beiden Schwämme sind auf einer Seite mit eingedrücktem grobem Kies durchsetzt. Aha! Da haben Blaisdell und Töpfer sich diesmal einen ‚groben‘ Spaß erlaubt. Der sollte sich wohl gegen Proschinsky richten, aber gegen den haben sie scheinbar keine Traute. Dafür haben sie in Kauf genommen, Adeline jetzt tatsächlich zu schädigen, die vielleicht nichts weiter getan hat als nicht ihr Wohlgefallen zu finden. Die Wut der beiden richtet sich gegen alles und jeden, egal, auf wen sie eigentlich sauer sind. Sie scheinen nicht unterscheiden zu können oder es ist ihnen egal. Miyu muss mit jedem einzeln klären, ob er noch eine Perspektive an der Schule hat. Mitschüler wie Lehrer beschweren sich zunehmend und nicht alle sind solche Hornochsen wie Proschinsky.

Miyu schätzt durchaus zivilen Ungehorsam, hat Tage in Untersuchungshaft verbracht, weil sie sich nicht beugen oder weichen wollte. Mit sinnloser Zerstörung aus einem unreflektiertem Wutgefühl heraus, Rumtrampeln auf Schwächeren oder der Respektlosigkeit der Freiheit anderer gegenüber hat das aber nichts gemein. Die beiden Schüler zeigen typisches Verhalten emotional vernachlässigter und oft herabgewürdigter Kinder, die noch immer nach Zuwendung schreien und sei sie negativer Art. Die Einkommenssituation der Eltern spielt dabei keine Rolle. Blaisdell kommt scheinbar sogar aus recht vermögendem Haus, der Berufsangabe des Vaters in der Akte zufolge. Miyu nimmt die Reinigungssachen wie vorgefunden mit rein.

Zurück in ihrem Büro setzt sich Miyu ihrem Konrektor gegenüber: „Möchten Sie mich um eine Versetzung ersuchen oder sehen Sie irgendwie die Möglichkeit, sich bei den beiden Schülern für den Schulverweis zu entschuldigen, Oleg?“ Proschinsky ist ehrlich geschockt: „Wieso fahren Sie gegen mich so harte Bandagen auf und nicht gegen diese … diese Rüpel?“ Miyu blickt ihren Konrektor lange an: „Wann haben Sie eigentlich vergessen, wozu Sie diesen Beruf machen? Sie sind der Erwachsene, d i e sind die Kinder! S i e müssen überlegter handeln als d i e.“ Versetzung? Proschinsky ist seine ganze Lehrtätigkeit an dieser Schule gewesen. Er will nicht wechseln … Betreten blickt er zu Boden. Hat er noch Spaß an seinem Beruf? Ja doch, aber diese ständig verzogenen Gören, denen ihre Eltern nichts bieten, keine Orientierung keine Zuwendung, können sie doch in der Schule nicht wieder geradebiegen. Er kann doch keinem Vater oder Mutter ersetzen. Er hat nicht mehr die Energie für diese kraftzehrenden Störenfriede. „Wie soll man denn solche an einer Schule halten?“ Hilflos zuckt Proschinsky mit den Schultern, sieht die Rektorin an. „Das weiß ich auch nicht, Oleg. Aber extra Strafen aus Prinzip verhängen, die keinen Sinn machen – für ein vielleicht eh schon vergeigtes junges Leben? Gestraft sind die doch schon genug! Und sie werden automatisch für ihr Handeln noch genug Konsequenzen auf ihrem Weg erfahren.“

„Wie soll es jetzt weitergehen? Und … wie soll das … mit dem … Entschuldigen gehen?“ Proschinsky schluckt. Muss er sich nach so vielen Jahren von einer Newcomerin neu in das Fach Pädagogik einweisen lassen? Hat sie möglicherweise … Recht? „Schau mich nicht an, als sei ich ein junger Hüpfer mit neumodischen Ideen, Oleg. Wir sind altersmäßig nicht weit auseinander und ich habe genug Jugendprojekte geleitet.“ Oh, das wusste er nicht … Und sie duzen sich jetzt? OK! „Was ist konkret … d e i n Plan, … Miyu?“ Ups, etwas Überwindung. Mit dem früheren Rektor hat sich Oleg nie geduzt. „Nun, Oleg, hast du mitbekommen, was die beiden gemacht haben und warum der Wagen so zerkratzt ist?“ Verwirrt sieht der Konrektor Miyu an. Er hat was nicht mitbekommen? Er wird a l t! Miyu setzt ihm kurz auseinander, dass der Wagen nicht mehr abgewaschen werden konnte wegen der Fixierung von Adeline und dass die beiden Jungen ihm wohl wegen seiner liebensgewürzigen Art nichts davon sagten, sich wahrscheinlich noch reingelegt fühlten und sauer reagierten. „Oleg, das war ein harmloser Spaß gewesen. Das war abwaschbare Farbe. Die haben Adeline anfangs nicht schaden wollen. J e t z t haben sie es getan, dank deiner ‚Hilfe‘. Die können noch nicht ganz 1 und 1 in dem Alter zusammenzählen.“

„Aber das sind doch auch keine Kleinkinder mehr …“, wendet Oleg ein, „… die kann man doch nicht alles machen lassen!“ – „Ja,“ stimmt Miyu zu, „sie müssen schon Entscheidungen treffen und natürlich gibt es Grenzen, Oleg. Wenn andere in der Schule von den beiden schwer geschädigt oder massiv in ihren Freiräumen eingeschränkt werden … hätten die beiden damit quasi eine Entscheidung getroffen, die einen Schulausschluss zur Konsequenz haben kann! Momentan reden wird aber von Adelines alter Mühle. Problem: sie kann sich keine neue, nicht mal eine gebrauchte leisten und wohnt am A rsch der Welt.“ – „Frau Direktorin!“ Oleg schmunzelt. Miyu kann also auch deftig. Ja, das gefällt ihm. Freunde werden sie deswegen nicht gleich. Aber er entspannt sich zumindest etwas. Sie hat ihm heute zwar ‚ein paar rechts und links‘ verpasst, aber insgeheim bewundert er gerade ihr Stehvermögen und gleichzeitig auch recht versöhnliches Entgegenkommen. Diese für ihn neuen Gedanken … Vielleicht ganz gut gegen den Alltagstrott, der doch über die Jahre eingetreten ist ...


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13.04.2023 12:13 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2023 07:58)
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Hausmeister

„Also, … die Mobilnummern … Akte … Entschuldigung … Kiesel … sauer …, aber morgen … normal wieder … in die Schule …, Schadensbehebung …!“ Äh, was? Er hatte gerade nur mit halbem Ohr zugehört, war noch mit den ‚neuen‘ Gedanken beschäftigt … . Ah, so stellt sie sich das vor. Ungewöhnlich! Aber ein Versuch wert. Mit seinen Worten! Puh! Er zückt sein Handy. Miyu blickt ihm über die Schulter, nickt abschließend wohlwollend zu dem, was er eingetippt hat. Na, dann mal auf Senden: „Es tut mir leid, Herr Töpfer, sie vorhin voreilig der Schule verwiesen zu haben. Ich war, denke ich, zu Recht verärgert, dass Sie Madame Fouchés Wagen willentlich mit Kieseselsteinen zerkratzt haben. Sie hätten mir sagen können, dass Sie eine Fixierung der Farbe bemerkten, die mir nicht bekannt war. Das Entschuldigt aber nicht mein vorschnelles Handeln. Natürlich beginnt für Sie Morgen wieder der Unterricht wie gewöhnlich. Zur Behebung des nunmehr tatsächlich entstandenen Sachschadens finden Sie sich bitte in Madame Fouchés nächstem Schulprojekt Wallart ein. Das parallel stattfindende Schulprojekt Schulband entfällt für Sie in dieser Zeit.“ Und gleicher Text geht an Mister Blaisdell - bis auf die Verschiebung des Schulprojektes.



„Wird die Entschuldigung angenommen werden? Werden sie kommen?“ – „Das weiß man doch nie, Oleg, oder?! Lassen wir es deswegen sein? Wir müssen einfach abwarten ... und je nachdem muss i c h dann handeln.

Ach, Oleg … und bevor ich’s vergess‘: Lack und Farben für Adelines neustes Projekt ‚alte Mühle als Leinwand‘ kommt aus deiner Tasche – nicht aus Schulmitteln!“


Was für ein Tag,l denkt sich Miyu. Irgendwie sollte sie sich heute Abend zur Entspannung ihren Balkonpflanzen daheim widmen.

Die gute Adeline hat keine Ahnung wie nah sie mit ihrer Vermutung über das Grünzeug der Ökos war …

Miyu - Nächster Post


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13.04.2023 13:53 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:52)
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Viola - Letzter Post


Viola flucht lautstark. Das ist bei ihr nichts ungewöhnliches. So ist auch keiner überrascht, dass sie das mitten im Unterricht tut. Proschinsky ist genervt. Er mahnt zur Ruhe. Doch Viola hat jetzt wirklich keinen Nerv auf Mathe und ignoriert ihn. Verfluchte Sommersonne...



Diese Watanabe tut ja immer so, als lägen ihr die Schüler am Herzen. Soll die doch endlich mal was dafür tun und vernünftige Jalousien für die Schulfenster anschaffen! Diese albernen Gardinen helfen so gut wie gar nicht! Dabei hat Viola sich extra den Platz, der am weitesten von den Fenstern entfernt ist, gewählt. Es ändert jedoch nichts daran: Die Sonne ist und bleibt unangenehm für sie. Auch die Kappe und Sonnenbrille helfen nur wenig. Und im Sommer ist es besonders schlimm. "Fuck!", ruft Viola nun erneut, ohne sich darum zu kümmern, ob solche Worte angemessen sind oder nicht. Ellie verdreht genervt die Augen.

Solange Viola sich drinnen befindet und nicht direkt am Fenster ist ihr Leben nicht in unmittelbarer Gefahr, aber schön ist es trotzdem nicht. Nein, morgen würde sie sich das nicht antun. Da lässt sie sich lieber "krankschreiben".

Dass hinter ihren Flüchen nicht nur Wut, sondern auch Unwohlsein steckt, das sie zu verstecken versucht, wissen die Mitschüler nicht. Nur Nio kennt sie mittlerweile gut genug, um das vielleicht zu ahnen. Proschinsky macht jedenfalls nicht den Eindruck, als würde er etwas anderes in ihr sehen als einen Störfaktor. Doch das ist ihr egal. Sie mag den Kerl eh nicht. Er war auch der Grund, warum sie sich gegen die Reparaturwerkstatt und für die Schulband entschieden hatte, auch wenn sie nicht ganz das musikalische Talent ihrer Mutter hat. Schulgarten und Wallart sind aus offensichtlichen Gründen nun einmal keine Alternative.

Doch irgendwann ist die nervige Mathestunde vorbei und die Schüler drängen sich in die Pause. Hier in der Mensa sind die Fenster sogar mit Jalousien versehen. Warum das nicht überall so ist, würde Viola nie verstehen. Doch zumindest ist es etwas angenehmer als im Matheraum und sie entspannt sich ein wenig. Auch wenn sie selber nichts isst, kann sie zumindest Nio Gesellschaft leisten. Auch die anderen Schüler aus den anderen Kursen haben nun Pause und so füllt sich die Mensa langsam.



Einige Schüler unterhalten sich offenbar über einen Wanderzirkus. Schon seltsam, gerade diese Nacht hatte sie darüber noch mit ihrem Dad gesprochen: "Wenn ich das nächste Mal einem Wanderzirkus begegne, kann ich ja nachfragen!", waren ihre Worte gewesen. Der Magier, so erzählen sich zumindest die Schüler, soll erste Sahne gewesen sein. Viola kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Zufälle gibt's... Doch wer immer dieser Magier ist, sie bezweifelt jedenfalls, dass da mehr dahintersteckt als nur Illusionen. Ob sie aber zumindest mal vorbeischauen soll, nur um sicher zu gehen?

Ort: Irgendwo in San Myshuno

Mittlerweile ist der Abend angebrochen. Viola hat sich umgezogen und auch schon dafür gesorgt, ein Opfer für eine unfreiwillige Blutspende zu finden. Sie kümmert sich nun um etwas anderes: Der Zirkus soll hier in San Myshuno gastieren, das hatte Viola zumindest so von den Schülern verstanden. Doch wo genau, weiß sie nicht. Sie beschließt, die üblichen Orte einmal abzusuchen. Schließlich wird sie sogar fündig: Sie findet zwar nicht den Zirkus selbst, aber Plakate, die diesen anpreisen. Tatsächlich wird sogar ein Magier beworben.



Am Central Park also. Wo der ist, weiß Viola. Doch die Vorstellungen finden tagsüber statt. Sie würde die nicht ohne weiteres besuchen können. Trotzdem flattert sie in Fledermausgestalt zu dem Platz hin und sieht sich um. Von dem Magier fehlt jede Spur. Vielleicht pennt er schon, immerhin ist es schon spät. Wahrscheinlich würde man ihn am ehesten während der Tagesvorstellungen ansehen können.

Ob sie Nio um Hilfe bitten sollte? Doch sie entscheidet sich dagegen. Viktor wäre sicherlich nicht unbedingt begeistert davon, wenn sie Nio mit einweihen müsste in seine Schnitzeljagd.

Ort: San Myshuno, Jazzbar

San Myshuno ist jedoch auch für etwas anderes bekannt: Die Jazzbar. Wenn sie schon mal in der Stadt ist, könnte sie doch mal wieder einen Blick hineinwerfen und ihr traditionelles Glas "Salziges Lama" bestellen. Ob der Barkeeper, den es auf Almas Party so schlecht ging, mittlerweile wieder am Arbeiten ist? Oder würde sie eine Vertretung vorfinden? Naja, sie würde es ja sehen. Im Grunde ist es auch egal. Mit einem Salzigen Lama würde sie besser überlegen können. Sie flattert zur Bar und geht hinein.



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13.04.2023 14:08 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2023 16:01)
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Hausmeister

Miyu - letzter Post


"‘Fu ck!‘ hat diese Viola doch heute einfach in meinem Unterricht reingerufen." Proschinsky ist immer noch empört. Jenkins schaut interessiert auf. Also nicht nur er als junger Referendar hat mit ungebührlichem Schülerverhalten zu kämpfen. So einen alten Hasen wie den Proschinsky trifft das auch noch immer wieder. Madame Fouché blickt so schockiert wie nur sie es vermag: „Mon Dieu! Iste nisch wahr!“ Miyu guckt nur einmal kurz in die Runde. Es gibt Schlimmeres. Oleg fährt fort: „Die ganze Zeit ist sie genervt auf ihrem Stuhl rumgerutscht …, wie zum Zeichen, dass ihr mein Unterricht nur Unbehagen erzeuge. Manieren hat diese Jugend heutzutage. Keinerlei Respekt und Ehrfrucht mehr davor, etwas lernen zu dürfen … Als sei das alles so selbstverständlich, zur Schule gehen zu dürfen …“ Nun horcht Miyu doch auf, aber weniger wegen Proschinskys Ausführungen zu ‚seht nur was es bei uns gibt und woanders nicht‘! „Die ganze Zeit sagst du? Ja, sind denn die Sommerjalousien, die ich geordert habe, noch nicht in allen Klassenräumen angebracht?“ Sie kann sich nicht entsinnen, Viola in den frühen Morgenstunden, wenn sie unterrichtet, so leidlich erlebt zu haben. Proschinsky hat später am Tag Unterricht in anderem Raum. So versemmeln kann selbst er seinen Unterricht nicht. „Äh, Jalousien, Miyu?“ Also nicht! „Ist das dein erster vampirischer Schüler Oleg? Wie würdest du dich fühlen, wenn du in praller Mittagshitze draußen Hochleistungssport machen müsstest? Das machst du doch auch nicht. Sorg einfach dafür, dass überall Sommerjalousien angebracht sind und du hast ein leidliches Thema weniger.“ Warum kommt er denn nicht von selber auf so etwas? Ah ja, deswegen ist er der Konrektor!

„Und lass auch gleich die Plasmaspender neben den Wasserspendern in den Fluren vom Hausmeister aufstellen, Oleg. Sie sind spät am Nachmittag endlich angekommen, stehen noch im Foyer.“ Proschinsky verzieht etwas angewidert das Gesicht. Können d i e nicht zuhause was trinken gehen? Vampire sind und bleiben ihm unheimlich. Dass die zum Unterricht an einer Regelschule überhaupt zugelassen werden … Warum gehen die nicht auf eine Spezialschule so wie Magier nach Hogwarts – mit vampirischen Lehrern? „Oleg, zieh niemals so eine Miene vor den Schülern! Dies ist eine integrative Schule. Zumindest solange ich hier Rektorin bin!“, erklärt Miyu ihrem Konrektor bestimmt.

Jenkins grient. Bei der Watanabe kriegt der alte sture Sack Proschinsky mal so richtig schön auf die Rübe. Ops, strafender Blick der Watanabe jetzt in seine Richtung. Die sieht wohl alles. Er blickt unter sich, kommt sich wieder vor wie ein Schüler. Man, mit der ist aber auch nicht gut Kirschen essen, wenn die so drauf ist. Er versteht dieses Spiel zwischen Lockerheit einerseits und plötzlicher Strenge andererseits nicht so recht - kam in keinem Lehrbuch so vor. Die macht da doch irgendwie ihr eigenes Ding! Hat die überhaupt ein Lehramt studiert? Anlegen will sich Jenkins allerdings nicht mit der Rektorin. Er will ja sein Referendariat an dieser Schule bestehen. Adeline Fouché lässt nur besorgt ihre Augen zwischen den angespannten Kollegen wandern. ‚Was iste ier los?‘ fragte sie sich stumm eins ums andere mal. Sie blickt es immer kaum.


„Oleg, weißt du eigentlich, welche Farben für Adelines Wagen gebraucht werden? Oder du Adeline? Nein?“, wirft Miyu gerade in die Runde des Kollegiums. Beide Angesprochenen schütteln verneinend den Kopf. „Sprühfarben!“, wirft Jenkins eifrig ein. Braver ‚Schüler‘! fährt es Miyu durch den Kopf „Ja, Brett schon klar, dass es wohl Spraydosen braucht, aber welche Sorte?“ Jenkins zuckt mit den Schultern. „Gut Oleg, dann gehst du mit den beiden ‚Straftätern‘ einkaufen. Schließlich muss die Farbe diesmal haltbar sein. Wir wissen ja, aus welchem Etat du die Mittel nimmts, nicht?!“ Proschinsky verzieht schon wieder die Miene. Lieber tanzt er mit Vampiren Tango als mit diesen beiden notorischen … … „Guck nicht so gequält, Oleg. Es wird dir Spaß machen. Ich bin mir sicher!“ Miyu schmunzelt. Hach, ist es schön, Rektorin zu sein und Dienstanweisungen zu geben … „Außerdem hoffe ich, mit den beiden ‚Übeltätern‘ am Landeswettbewerb teilnehmen zu können. Diese Schule war noch nie beteiligt! Und ihr habt seit Jahren hier zwei solche Talente? Wieso hat es diese Schule nie soweit geschafft? Ihr verschleudert eure Ressourcen … Adeline!“ Madame Fouché schaut schuldbewusst. „Abbe, ische dachte Öle odär Kreidä, Aquarellä odär …“ – „Papperlapapp, Adeline. Die landesweiten Schulwettbewerbe lassen schon längst jede aktuelle Richtung zu und stell dir mal vor, dein kleines Voiture wäre die Projektionsfläche für … etwas Großes, ein Ausstellungsobjekt sozusagen.“ Ja, damit hat sie die kleine graue Maus. Das war ein lecker Käsestück und schnapp die Falle ist zu. „Ische leitä sofort alles in die Wegä für die Wettbewärbe, Miyu.“ Ja, ja, ja, die Rektorin at ja soooooo Reschte … Adeline lächelt glückselig. Ihr petite Voiture, eine Kunstobjekte … auf einär Ausstellunge …

Wenn sie schon mal dabei ist … Jetzt kann sie eigentlich auch noch den Rest raushauen. Oleg wird’s schon verkraften. Brett auch. Der sehr sicher sogar. Miyu lächelt in sich hinein. Dieses rothaarige Elfchen ... Besser der Jenkins unterrichtet sie. Und von Rotschopf zu Rotschopf wird sich auch Oleg für etwas Rechennachhilfe schon einkriegen. Vorbei ist’s mit den Freistunden der beiden. Schlimmer wird Oleg die andere Nachricht treffen: „Ach, bevor ich’s vergesse … Du musst künftig den Sportunterricht nicht mehr allein bestreiten, Oleg. Lotta Långstrump kann künftig die jungen Damen unterweisen. Der Vertrag für Honorar-Lehrtätigkeit ist schon fast fertig. Muss eigentlich nur noch unterschrieben werden.“ Lotta kann doch hoffentlich ihren Namen schreiben! „Eine noch sehr junge, sportlich aber schon sehr fähige Frau, der ich gerne auch etwas unter die Arme greifen möchte …“ Miyu setzt ihre nächsten Worte sehr bedacht … „Sie braucht … Nachhilfe!“ Jenkins stutzt nur einen kurzen Moment, bei ‚junge Frau‘ ist er dann recht schnell willig. Mehr braucht er nicht als Erklärung: „Ich helfe doch immer gerne, wo ich nur kann …“ Etwas älter, vor allem … volljährig ist ihm schon recht. So könnten alle seine Schülerinnen sein …

Ja, d e n Enthusiasmus hatte Miyu schon fast erwartet. Lotta erscheint ihr aber wehrhaft genug, sich eines Jenkins zu erwehren, wenn sie das wollte und Miyu muss sich keiner Versuchung stellen. Oleg dagegen malt regelrecht mit den Zähnen. Die Brauen in einer Art und Weise zusammengezogen, die Miyu gar nicht für möglich gehalten hätte. „Oleg, es ist ein gutes Werk. Bring dem Mädel ausreichend Rechnen bei. Vor allem die Textaufgaben später.“

An Jenkins gewandt: „Sie ist Analphabetin. Du kennst dich doch damit aus.“ Bevor der was weiter erwidern kann, wirft Proschinsky ein: „Die Nachhilfe stört mich nicht. Gerne! Aber seit wann kann so ein beliebiger ungebildeter Jungspund daherkommen und … und … Sport lehren?“ Er fühlt sich in seiner Ehre als Lehrer gekränkt. Wozu hat er denn Semester lang studiert? „Sei nicht so ein Snob, Oleg! Möchtest du wirklich weiter diese große Truppe unterrichten und all die Mädel, die dich immer wieder mit ihren Erdbeerwochen in Verlegenheit zu bringen versuchen … wenn sie keine Lust auf dein Sportangebot haben?“ Grmmpffffft! Neeeeeiiiin möchte er nicht! Trotzdem! Das ich nicht recht, dass so eine dahergelaufene … Das ist kränkend …, grrrmmmpfffft!

Madame Fouché blickt besorgt von einem zum anderen. Die Rektorin ist zufrieden. Das lief ja besser als gedacht … Hach, Begonien, ich komme. Sie hat sich einen Strauß zur Feier des Tages am Abend redlich verdient. „Damit ist dann die heutige Sitzung geschlossen!“

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13.04.2023 15:27 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 22:54)
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Hausmeister

Ellie - letzter Post

Am nächsten Tag in der Schule wundert sich Ellie nur kurz über die Jalousien, die offenbar neu angebracht wurden. Soviel Ruhe, um darüber nachzudenken, hat sie allerdings nicht. Zu oft erinnert sie sich an Lottas Auftrag. Ein bisschen nervös ist sie schon. Aber sie hat es versprochen und sie wird es auch durchführen. Ellie wartet, bis es Zeit zur Pause war, damit die Schülerinnen, die in den anderen Kursen waren, ebenfalls zuhören könnten. Aber hier in der Mensa treffen sie sich eigentlich täglich.

Ellie setzt sich an den Tisch zu den anderen. Das hatte sie zwar schon öfters gemacht, aber meistens hat sie nur geschwiegen oder nur in Ausnahmefällen mal etwas gesagt. Dieses Mal muss es jedoch anders laufen. Doch noch zögert Ellie. Die meisten Schülerinnen waren auch irgendwo zu sehen, doch eine fehlte. Wo ist denn eigentlich Viola? Sie hält Ausschau nach Nio, doch auch bei ihm ist sie nicht. Whatever. Vielleicht ist sie krank oder so. Im Grunde ist es Ellie auch lieber so.



Endlich nimmt sie sich ihren Mut zusammen. Damit sie die Sache nicht x-mal erklären muss, richtet sie sich an den ganzen Tisch: "Ähm Mädels, habt ihr schon das Neueste gehört?" Ugh, ist das peinlich.. "Also, wir Mädchen sollen bald eine neue Sportlehrerin bekommen. Lotta heißt sie. Der Nachname ist mir grad entfallen. Naja, jedenfalls lässt die fragen, ob ihr bestimmte Wünsche habt, was Sportarten betrifft. Ich gebe eure Wünsche dann an sie weiter."


Oh man. Sie hat keine Beweise für ihre Behauptung mit der neuen Lehrerin. Sie glaubt Lotta, aber werden die Mädchen auch ihr glauben? Hoffentlich haben sie ebenfalls schon davon gehört, so dass sie einfach nur die Frage beantworten können.


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13.04.2023 15:30
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Hausmeister

Vero - letzter Post

"Ähm Mädels, habt ihr schon das Neueste gehört? ... Also, wir Mädchen sollen bald eine neue Sportlehrerin bekommen. Lotta heißt sie. Der Nachname ist mir grad entfallen. Naja, jedenfalls lässt die fragen, ob ihr bestimmte Wünsche habt, was Sportarten betrifft. Ich gebe eure Wünsche dann an sie weiter."

Vero hörte Ellie aufmerksam zu. "Ah cool. Spannend. Ich fänd alles toll was nicht mit Tanzen oder anderen Mädchenkram zu tun hat. Weißt ja, ist nicht mein Ding."


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13.04.2023 15:31 (zuletzt bearbeitet: 11.07.2023 23:29)
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#20
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Hausmeister

Start 'Anouk Nouki' Jaspers

Nouki stochert gerade recht lustlos in ihrem Teller herum und überlegt, was sie heute nach der Schule noch anstellen könnte.
Da bekommt sie mit, wie am Nebentisch Ellie, die sonst immer sehr zurückhaltend ist, das Wort an alle Mädels richtet, die in ihrer näheren Umgebung sitzen.
Neugierig richtet sie sich auf und hört zu.
Also, wir Mädchen sollen bald eine neue Sportlehrerin bekommen. Lotta heißt sie. Der Nachname ist mir grad entfallen. Naja, jedenfalls lässt die fragen, ob ihr bestimmte Wünsche habt, was Sportarten betrifft. Ich gebe eure Wünsche dann an sie weiter."
Vero reagiert als erste.
"Ah cool. Spannend. Ich fänd alles toll was nicht mit Tanzen oder anderen Mädchenkram zu tun hat. Weißt ja, ist nicht mein Ding."
Da kann Nouki nur zustimmen.
"Ja, da kann ich mich nur anschließen. Ich wäre für ne Kletterwand an der man bouldern und freeclimbing üben kann...oder was anderes körperlich Herausforderndes, aber bitte kein Tanzen."
Sie grinst und beginnt wieder zu essen.


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