Del Sol Valley

13.04.2023 12:05 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 21:32)
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Hausmeister



Mirage Park



















Starlight Boulevard


























The Pinnacles















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13.04.2023 12:08 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 23:28)
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Hausmeister

<<<Blaze kommt von - Brindleton Highschool<<<
Chip kommt von [ALT] Brindleton Bay Nr. 8 - Brindleton Bay Highschool

"Wagen waschen, nicht zerkratzen hatte ich gesagt. Sie werden von uns hören. Verlassen Sie augenblicklich das Schulgelände! Lassen Sie sich hier nicht mehr blicken."
Das lässt sich Blaze nicht zweimal sagen. Ohne irgend etwas von den Putzsachen wegzuräumen, läuft er zu den Rädern, schliesst das BMX auf und stellt sich an den Strassenrand. In der Zwischenzeit kommt Chip, schmeisst sein Brett auf den Asphalt und springt drauf. Einen Teil des Weges lässt Chip sich von Blaze ziehen. Sie müssen sich etwas beeilen. Aber genau dafür macht Blaze diese Schablonen. Damit sie schneller voran kommen wenn der Untergrund eigentlich Tabu wäre. Er könnte auch ohne sprayen, nur dauert das um einiges länger. Die Energie die Blaze für illegale Tätigkeiten aufwendet, würde reichen um die Schule zu bestehen.

Ort: Del Sol Valley – Blaisdell Nachbarschaft

Sie kommen in Del Sol Valley an. Blaze weisst Chip an ihm zu folgen. Sie betreten die Küche in der Nadja gerade putzt und Audrey mit ihren langen Fingernägeln klackend auf ihrem Handy herum tippt. Sie sieht auf als die beiden den Raum betreten und wirft ihnen einen scharfen Blick zu. Blaze ignoriert sie. Zumindest versucht er es bis sie ihn anspricht. Mist. Dabei war er doch schon an der Treppe. "Ist das Auto sauber geworden?“
Blaze legt entnervt den Kopf in den Nacken. Ohne hinzusehen weiss er, dass sie sich daran ergötzt, dass er gerade von einer Strafarbeit kommt. „Das interessiert dich doch nicht die Bohne.“
Audrey grinst. Blaze denkt das B-Wort und steigt die Treppe hinauf, gefolgt von Chip.
Blaze kippt den Inhalt seines Rucksacks aufs Bett und reicht ihn Chip. Er zeigt auf die Ablage auf der eine Handvoll Spraydosen stehen. „Pack die mal ein.“ Währenddessen zieht Blaze die Kartons unter dem Bett hervor. Sie sind voller Skizzen und löcher. Doch die Löcher haben einen Zweck. Blaze sitzt oft im Zimmer oder in der Garage wo er mehr platz hat und verbringt viel Zeit mit Cuttermesser und Bleistift. Seine Schablonen sind einzigartig und bieten Wiedererkennungswert. Zumindest hofft er da. Denn das ist das einzige Ziel.
Blaze sitzt am Boden und sucht die richtigen Schablonen heraus. Er hat noch mehr Projekte, die er irgendwann mal auf die Wand bringen will, aber eins nach dem anderen. Da sind sie ja. „Bereit?“ fragt er Chip und klemmt sich die Kartons unter den Arm.

Es ist tatsächlich doch noch etwas früh. Sommerzeit. Es bleibt länger hell. Aber was solls. Der Nachbar wird eh nichts merken. Der Mann ist ein Einsiedler. Man sieht ihn kaum, er versteckt sich in seinem Haus, hat einen grossen Bretterzaun um sein Grundstück gezogen und kommt nur raus um die Post zu holen. Lebensmittel lässt er sich liefern und den Garten überlässt er einem Gärtner. Nichtsdestotrotz sollten sie sich nicht unnötig aufhalten. Das Motiv ist dem Mann und seinem Gärtner gewidmet. Blaze hatte sich überlegt vielleicht ein paar Gartenzwerge zu besorgen um sie über den Zaun zu werfen. Aber dafür reichen seine Mittel diesen Monat nicht aus. Was solls.
Dieser leere Holzzaun lacht ihm schon länger im Gesicht. Blaze ist es egal ob er darf oder nicht. Wenn eine Fläche zu ihm sagt: «Besprüh mich» und sich kurze Zeit später schon ein Bild in seinem Kopf formt, dann zieht er das durch.

Zusammen mit Chip kleben sie den Karton an den Holzzaun. Es sind drei Stück. Eine für Schwarz, eine für weiss und eine für Blau. Blaze muss kurz nachdenken weil er sie nicht angeschrieben hat. Findet aber schnell heraus wo sie anfangen müssen. „Los gehts.“ sagt Blaze und wirft Chip die blaue Farbe zu. Diesmal echte Farbe die auch gewaltig aufs Gemüt schlägt wenn man zu viel davon einatmet. Blaze zieht das Shirt über die Nase, schüttelt die Dose und sprüht.




Er hört Chip neben sich das selbe tun. Er muss ihm nicht sagen wie er das angehen muss, dafür machen sie das alles schon zu lange zusammen. Eine weile ist nur das Sprühen von Farbe aus Dosen zu hören. Bis es endlich dämmert. Keiner hat sie erwischt.



Sie betrachten ihr Werk. Überlegen ob es noch was zu verbessern gibt, doch dann geht das Licht im Hof an.



Schnell schnappen sie sich alles und laufen zurück zu Blazes Haus.
Statt alles wieder im Zimmer zu verstauen, schmeisst Blaze die benutzen Kartons in die Mülltonne und den Rucksack mit den Dosen in die Garage. Er fühlt immer noch den Kick des verbotenen. Es gibt nichts besseres.
„Verschwinden wir.“ sagt er zu Chip. Sie fahren nach Oasis Springs zum Skateplatz.

Ort: Oasis Springs – Skateplatz

Dort lungern die üblichen Gestalten herum. Die Jungs werden erkannt und begrüsst. Blaze lässt das BMX fallen und haut sich in einen der Klappstühle. „Ey Chip. Wie siehts aus?“ Blaze hält Daumen und Zeigefinger zusammen und raucht einen unsichtbaren Joint. Nach dem Tag? Mehr als verdient.

>>>Blaze geht zum - Skatepark>>>
Chip geht nach Oasis Springs Nr. 21 - Skate Park


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16.04.2023 23:07 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 19:46)
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Hausmeister

Lotta - letzter Post
Keito, Yuna - letzter Post
Miyu - letzter Post

Charakter: Miyu & Yuna, Elani & Keito, Lotta
Geschichtsstrang: Etwas Wohltätigkeit neben dem Schulball


Miyu war nicht schlecht erstaunt gewesen als Elani ihr das erste Mal von dieser Art Wohltätigkeitsgala der Reichen und Berühmten erzählte und die Idee aufbrachte, dort Geld für die Schule aufzutreiben.

„D a s ist das ‚Lokal‘, in dem du arbeitest?“ Wow, denkt Miyu gerade schwer beeindruckt. „Und da triffst du die fast jeden Abend? Ich hatte ja keine Ahnung, Elani ...“ Sie befinden sich auf einer Anhöhe weit über Del Sol Valley. Selbst Lotta, ein bisschen Filmset gewöhnt zwischen Stuntpersonal und Statisten, wird regelrecht schüchtern bei dem Anblick. „Ganz schön hoch oben gelegen …“. Eigentlich wollte sie sagen ‚ganz schön hochgestochen‘. Wie gut, dass Ludmilla, die Garderobiere der Filmstudios sie noch wegen der Abendgarderobe beriet … Elani schmunzelt nur über die beiden. Ja, sie hat es weit gebracht in ihrem Metier als Gourmetköchin. Ahnt kaum einer von ihr, der ruhigen warmherzigen Mutter eines Teens – in bescheidener Behausung.




Elani macht sich nichts vor. Ihre Kunstfertigkeit hat ihr natürlich geholfen, aber sie weiß auch, wer sie seinerzeit gleich zu Beginn, als sie neu im Land war, in die gehobene Gastronomie einführte. Elani hat nie erfahren, was eigentlich Terence Onkel, dem Restaurantbesitzer, widerfahren ist – nach dem Brand in seinem Geschäft … Terence hätte nach seinem Betriebswirtschaftsstudium das Lokal eigentlich übernehmen sollen … Sein Oheim und Pate war nicht mehr der Jüngste gewesen, hatte keine Erben …

„Hier … bedienst du manchmal?“ Yuna schluckt schwer, begreift auf einmal, wo Keito diesen Zwirn herhat und warum er ihn so lässig trägt. Sie selber kommt sich in dieser rosa glänzenden Abendrobe sehr seltsam vor. Nicht gut, dass sie sich auf ihre Mum bei der Kleiderwahl verließ, bass erstaunt, was die Online raussuchte. „Wir müssen halt Eindruck schinden …“, war ihre erheiterte Erklärung als Yuna zu meutern wagte. Wie sehr war selbst Rektorin Watanabe da noch nicht klar …

„Mach den Mund wieder zu, Yuna und blamier mich nicht.“ Sie ein bisschen aufzuziehen und in die Schranken zu weisen kann Keito gerade nicht ganz unterlassen – für dieses Zurückweisung, die er letztendlich erfuhr. Ein bisschen selbstgefällig grinst er vor sich hin. Er blickt kurz zu seiner Ma rüber. Andererseits … weiß er auch, was sein Pa einst war. Es behagt ihm nicht, was sie ihm gewissermaßen verdanken. Seine etwas hämische Freude von gerade eben erlischt augenblicklich wieder. Er will auf keinem Fall dem Weg seines Alten folgen. Keito tut seine Abfälligkeit Yuna eben gegenüber auch schon wieder leid.

„Du siehst wunderschön aus.“, wendet er sich ihr sanft lächelnd zu und versucht sie zu beruhigen: „Du wirst das schon machen. Ich bin mir sicher ...“ Manchmal weiß Yuna nicht, was sie von seinen wechselhaften, ja zuweilen sprunghaften Launen halten soll – insbesondere, seitdem ihre Freundschaft von so viel Unsicherheit geprägt ist.

„Gehen wir!“, lädt Elani ein. „Ich habe es extra so geplant, dass ihr erstmal Ruhe vor dem Sturm habt. Die hochrangigen Gäste werden erst in einer knappen Stunde erwartet, ihr könnt also erstmal in Ruhe ankommen …“ Drei in der Runde atmen erleichtert auf. Puhhh! Lotta hätte fast schon Schweißausbrüche bekommen. Miyus Herzschlag kriegt sich auch vorerst wieder ein und Yuna … muss sich erstmal nicht weiter an Keito festhalten. Bleibt nur noch die Frage, wie man in so enger Robe die Treppe richtig hochstolziert. Irgendwie … einen Schritt vor den anderen, oder? Yuna holt nochmal tief Luft und folgt den anderen … step by step. Musik schallt ihnen entgegen, als die Türen sich wundersam wie von allein zu öffnen scheinen …


https://www.youtube.com/watch?v=sWa5vE4MUpU


„Wieso …“, wird Miyu erst jetzt bewußt, „… trägt der Schuppen d e i n e n Namen!“, als Elani sie an der Rezeption ankündigt. Im Moment sieht Miyu nur Personal herumlaufen, eilig letzte Vorkehrungen vor der großen Gala-Veranstaltung treffen …

„Und alles wirkt ein wenig …“, Miyu schaut sich staunend in der großen offenen Halle um, „… als wäre es … deiner Heimat entsprungen!“ Die gefeierte Gourmetköchin wendet sich der Rektorin lächelnd zu: „Ich hatte oft Glück im Unglück … Als ich hier anfing diesen Frühling war erst eine Neueröffnung geplant. Der Besitzer kannte meine Fertigkeiten. Er war mal Gast in meinem früheren Lokal, was ich nicht wusste.“ Er hatte nie gefragt, warum sie wechselte und dafür ist ihm Elani dankbar. Sie musste schon noch vorkochen, den ganzen Tag. Danach hatte sie Einfluss auf die Karte, die Speisenwahl, die Zutaten und sogar das Interieur. Es sollte ihrem Stil, ihrer Kunstfertigkeit entsprechen und er gab seinem Restaurant ihren Namen, weil er sich was davon versprach … bei der Kundschaft. Seine Rechnung ging auf … „Ich darf viel mit gestalten …“, schließt Elani ihre bescheidene Erklärung an Miyu ab.
Auch hier macht sie sich nichts vor. Nichts währt ewig. Glück kann sich schon am nächsten Tag ins Gegenteil verkehren. Das hat sie zu oft erlebt … Lachen und Weinen liegt oft nah beisammen.


„Wenn Sie bitte zur Bar folgen wollen, die Damen und der Herr!“, scherzt Elani schon wieder. Sie lässt es sich nicht nehmen, selbst zu bedienen. Auch Keito hatte noch nicht das Vergnügen, einfach mal an der Theke zu sitzen. Er genießt das prickelnde Getränk. „Ohne Alkohol, vor allem wegen unserer Lotta!“, lächelt die momentane Bartenderin in die Runde. „Ihr müsst aber auch alle nüchtern bleiben bei dem, was vor euch liegt.“ Lotta lässt sich nicht mehr davon betrüben, immer wegen ihrer Alkoholunverträglich aufgezogen zu werden und grinst nur zurück. „Auf euer aller Wohl!“ Noch ist der Laden leer und alle noch unaufgeregt …


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16.04.2023 23:24 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 19:44)
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Hausmeister

Der Empfangschef macht sich bemerkbar: „Wenn ich die Ehrengäste an ihre Plätze bitten dürfte … Nehmen Sie ihre Gläser ruhig mit …“
Elani hat einen Tisch für sich und die beiden Teenager gleich hinterm Podium reservieren lassen. Lotta und Miyu müssen gleich an die Front ...




Die Rektorin studiert nochmal schnell ihre Rede. „Ähm, Miyu …“ Lotta wird jetzt doch ganz schön mulmig zumute. „Füllt sich der ganze Saal etwa noch?“ Etwas furchtsam starrt sie zu den langen Reihen von bislang noch leeren Banketttischen im Parkett. Miyu blickt auf: „Ich fürchte … ja!“


Das beruhigt den Rotschopf jetzt aber gar nicht. Hilflos blickt sie nach hinten zu Elani: „Wo kann man sich denn hier frisch machen.“ Lotta würde am liebsten fliehen … Elani versteht Lottas wachsende Panik und begleitet beide Frauen in eine Art Boudoir.
„Hei, ich stehe sonst in der Küche. Den Reichen und Schönen begegne ich sonst auch nicht wirklich.“, erklärt sie beiden auf Lottas aufgeregte Nachfragen hin, ob das hier wirklich nur das WC sei. „Außerdem laufen hier sonst auch nicht nur Berühmtheiten herum. Alltags oft nur unbekannte Hochrangigkeiten aus dem Hintergrund des Filmgeschäfts und anderem Business. Heute ist aber ein besonderer Tag. Ein bisschen Herzklopfen ist das also auch für mich.“

Keito sieht da durchaus schon mehr im Service. Elani will nicht wissen, was er teilweise an Trinkgeld absahnt … Die Unterhaltskosten für sein Moped muss er jetzt selber tragen, seit er hier aushilft. Er hat sein Gerät ganz schön aufgerüstet hat sie bemerkt. Ständig bastelt er dran rum. Sie ist heilfroh, dass er sich auch wieder der Malerei widmet und nicht nur seiner Maschine. Sie will nicht eines Tages von einem Unfall hören … wegen überhöhter Geschwindigkeit!


Elani blickt Miyu kurz an. Es ist Yuna, die vor allem auf Beschleunigung drängt … hat sie mitbekommen. Keito wollte nur mobil auf dem Lande sein … Seit Yunas Bekanntschaft rüstete er auf …
Aus den Augenwinkeln beobachtet Miyu Elani. Was denkt sie eigentlich zur Freundschaft ihrer Kinder und wofür hält sie das Ganze? Keito kann so unberechenbar sein … Ein bisschen wie sein Vater.
Lotta schaut zweifelnd in den Spiegel. Werde ich zur Lachnummer heute Abend werden – da vorne auf dem Podium? Miyu und Elani sehen ihre Sorgenfalten auf der Stirn: „Du bist wunderschön!“, versichern sie der verunsicherten jungen Frau im Chor. Als ob’s darauf ankäme … Lotta versucht trotzdem Zuversicht auszustrahlen.
Sie …, die ehemalige Analphabetin soll für eine Schule mit werben …


Es hilft alles nichts, sie müssen wieder raus … vor die Meute, die sich mittlerweile gesammelt hat. Der Saal summt plötzlich von den Gesprächen, dem Getratsche vieler aufgedonnerter Sims. Miyus Herz schlägt jetzt bis zum Anschlag. Sie wird direkt zum Mikrophon geleitet …
Was?! Sie ist gleich als Erste dran? Hat ihr keiner gesagt. Was ist denn mit den anderen Bewerbern um eine Finanzspritze für ihre Herzensprojekt? Schnell greift sich Rektorin Watanabe noch auf dem Weg ihren Spickzettel vom Podium. Keito und Yuna sollen für die Schülerschaft zu Anfang ihr Spalier bilden. Etwas verlegen legt sie los …
Luftpause gönnen ihr die kleinen Ergänzungen, die Yuna und Keito zu den Schulprojekten einbringen.


„Ach wie zauberhaft …“, hört sie im Publikum raunen. Erstes Beifallklatschen … Miyu hat keine Ahnung, ob das nur ihrem putzigen Erscheinungsbild gilt oder tatsächlich dem Inhalt ihrer Rede über neue Lehrmethoden draußen vor den Schultoren und mehr Schülerbeteiligung.
Aber …, das ist eigentlich auch egal, oder? Der Zweck heiligt die Mittel! Lotta muss jetzt ran und Miyu – langsam warm geredet - legt jetzt richtig schwungvoll los. Lotta fühlt noch scheues Unbehagen, verschränkt die Arme im Rücken, um halbwegs hocherhobenen Kopfes vor dieser Masse an Publikum zu stehen.


Als Lotta dann endlich von ihrem Fachbereich erzählt und der Förderung von jungen Frauen im Sport … ohne Grenzen … erhebt sich doch ganz schön Beifall. Einige stehen im Publikum sogar auf und plötzlich wird Lotta wie Miyu bewusst, wie viele junge Schauspielerinnen da unten im Parkett sitzen …, die auch mal auf wohlwollende Unterstützung auf ihrem Berufsweg hoffen – ohne horizontale Unterweisung. Beide Rednerinnen lächeln sich erleichtert an. Geschafft und vielleicht auch überzeugt … Sie müssen die weiteren Beiträge der anderen Podiumsteilnehmer abwarten. Sicher verdient jeder Zuspruch, ist Miyus Einschätzung mit Blick auf die anderen Special Guests.

Die Frauen kehren an ihren Platz am Podium zurück. Lotta wirkt leicht beschämt über die ganze Aufmerksamkeit. „Ich hab‘ doch nur ein bisschen was zu den Sportangeboten gesagt, die die Schülerinnen frei wählen können. Die wissen nicht mal, dass ich jetzt erst selber noch die Schule besuchte …“ Es ist ihr fast peinlich, dass sie Geld für ihre Honorartätigkeit nimmt. „Quatsch mit Soße!“, holt Miyu sie gut gelaunt wieder runter, was Lotta darauf bringt, dass sie mittlerweile großen Hunger hat … „Du warst wunderbar … ganz natürlich, Lotta!“, versichert ihr Miyu weiter … Lotta studiert verlegen die Karte …


„Danke Miyu! Weißt du, ich war schon mal in einem edlen Lokal vor einiger Zeit … mit Maryama.“ Lotta fallen die ganzen Malheure wieder siedeheiß ein. „Irgendwie … haben wir uns da scheinbar nicht recht betragen. Also, ich wohl nicht. Eigentlich … wurde nur ich … rausgeworfen!“
Umpf, gerade noch freute sich Miyu, wie glatt doch alles läuft … Angespannt hört sie weiter zu. Lotta kann auch etwas unberechenbar sein … Nicht nur Keito!

„Es gab … Probleme mit den Speisen … Also, meiner eigentlich nur! Mhm …“ Lotta starrt weiter in die Karte. „Verstehst du das alles hier drin? Ist gar nicht … simlisch. Eher sowas, was Adeline immer plappert …“
„Meinst du … Französisch?“, fragt Miyu leicht konsterniert. Oh je, was erzählt Lotta da gerade?

„Aber heute beliefere ich den Laden mit meinen Früchten“, schließt Lotta nun wieder halbwegs fröhlich die Menükarte bei dem Gedanken an Phils Lokal. Sie ist doch auch irgendwie erfolgreich, oder? Erfolgreiche Geschäftsfrau. Ok, Merlin hat die letzten Verträge ausgehandelt, aber … sie hat die Früchte gezüchtet und den ersten Liefervertrag ganz allein mit Phil ausgemacht.


„Oh schau! Das hat Phil nicht in seinem Lokal. Sollte er sich mal anschaffen!“ Lotta hat das Tischmalset für Kinder entdeckt und fängt gleich eifrig an zu pinseln. Oh Lotta!, grämt sich Miyu leicht. Du bleibst doch irgendwie auch immer Kind, Frau!

„Ich will demnächst auch an den Docks weitermalen, Miyu, mit Ellie und Maryama. Keito macht auch mit und wohl noch eine Schulfreundin namens Tania hörte ich. Ich hab‘ dir doch die Bilder geschickt von dieser leuchtend gelben Ente … Na, du weißt schon, als ich deine Hilfe brauchte wegen diesem … Bullen.“, plaudert Lotta leutselig weiter …

Oh, Lotta!


Am anderen Tisch wird sich auch angeregt unterhalten. „Das haben wir doch mit links gemacht!“, bewertet Yuna erleichtert ihren Auftritt von vorhin vom Podium aus. Gott bin ich heilfroh, dass das rum ist. „Und, was empfehlt ihr hier?“ Elani macht ein paar Vorschläge von der Karte. Yuna kann perfekt Französisch. Aber nur sprachlich …


Für Kochkunst hat sie weniger Verständnis, kann nur sagen, wie lecker etwas für sie ist. Ein Eindruck, ders nicht schwer bei ihr hervorzuzaubern ist. Sie ist nichts Sonderliches von Mums Küche gewöhnt. „Gibt’s hier auch … Buchweizenspaghetti mit Tomatenketchup aus nachhaltigem Anbau?“ Keito verschlägts die Sprache …


Am Podiumstisch beschwört währenddessen Lotta gerade einen hervorragenden ersten Platz für Miyu herauf: „Deine Rede war so … elephant …“
Bestimmt das richtige Fremdwort für gigantisch, denkt Lotta.
Bestimmt meint sie eloquent. Miyu erspart sich, Lotta heute zu verbessern. Es ist einfach lieb gemeint … und es löst Miyus Anspannung wieder. Lächelnd schaut sie auf Lottas Bild und stellt erstaunt fest: Sie hat nicht einfach nur ausgepinselt, sondern … selber kreiert. Ganz eigenartiger Stil … nicht von hier.
„Was malst du da?“ – „Mhm, einfach nur vor mich hin …“, Lottas schlichte Antwort.


Am Nebentisch wurde … endlich aufgetischt! „Was ist denn das? Ein Zauberwürfel? Kann ich den drehen?“ Yuna denkt ganz mathematisch. Keito stutzt nur kurz … Was soll’s. Soll sie mal versuchen …!
Und Elani trinkt sich erst mal einen … schön. Sie hat sich was Alkoholisches genehmigt … Das braucht sie heute auch!


Auch für Miyu und Lotta wird endlich serviert. „Hab ich einen Hunger!“, lässt Lotta verlautbaren und schiebt sich gleich was in die Backen. Miyu wartet hingegen mit verhaltenem Blick doch noch auf eines der beschriebenen Malheure, mit denen Lotta nebenbei nunmehr wieder etwas frisch frech fröhlich frei in ihrer Restauranthistorie aufwartet.


Doch plötzlich ist die junge Frau auf einmal … ganz verstummt. D a s war die bombastischste Geschmacksexplosion in ihrem ganzen jungen Leben. Auch das Gericht trägt i h r e n Namen … ‚Elanis Spezialität‘!

Lotta wird ganz nachdenklich. Wir haben noch gar nicht wirklich erfasst, was Elani hier leistet! Und dann drängt sich ihr ein weiterer Gedanke auf … Wenn ich dieses Lokal beliefern könnte … hätte ich ausgesorgt! Ich muss Merlin und Maryama um Rat fragen. Vielleicht auch Ben! Es braucht irgendwie … mehr Anbaufläche. Lotta versucht tatsächlich, ganz konzentriert zu rechnen … a² x b² = … Von der Hintertür bis zum Gartentor wieviel Meter …?


Toller Plan, freut sie sich wie ein Baumeister und verspeist vergnügt noch den Rest der Gaumenfreude … als wieder ein Gedankenfetzen durch ihr Kleinhirn weht …


Oh, hätte ich nicht vorher nachfragen sollen, was in der Speise enthalten ist … In der Spezialität des Hauses? Kurz aufgeschreckt sieht Lotta wieder die folgenreichen Ereignisse von Phils Vulkanpasta vor ihrem inneren Auge abspulen … und spürt einen Moment in ihrem Inneren nach … Fühlt sie sich … irgendwie … anders?


Ach was! Nichts zu merken … Uff, Elani hätte sie doch vorgewarnt, wenn da Alkohol drin gewesen wäre …, beruhigt sich Lotta wieder einigermaßen, dass sie kein erneutes Schreckensszenario für alle vom Stapel ließ ...
Nicht auszudenken …, wenn mir was Blödes auf diesem Gala-Ball widerfahren wäre! Miyus gesamte Hoffnungen wäre zerstört …, sie wäre ihres Amtes enthoben und eine arbeitslose Rektorin … die Kinder der Schule verwiesen, auf der Straße gelandet … Elani fristlos gekündigt und alles nur … wegen einer liederlichen Lotta … die nichts verträgt …

Lottas Fantasie geht mit ihr durch, als sie diesmal gedanklich den blanken Horror für alle ‚ausmalt‘ … und ihr mögliches … Verschulden … an irgendwelchen Desastern. Ja, Lotta kann verschiedene Bilder ‚zeichnen‘ … Und was sie besonders stört …
Das schäbigste dieser Alkohol-Unverträglichkeit ist doch, nie einen Fadenriss zu haben. Wenn ich wenigsten in gnädige Unwissenheit versinken könnte … Wäre dann wie … ‚nie was gemacht‘!

Ach, Schwamm drüber, Phil hat ihr verziehen und hier hat sie doch heute noch nichts Ungebührliches angestellt … Lottas vorübergehend erhöhter Pulsschlag entschleunigt sich langsam wieder.


So langsam nimmt Lotta nach ein paar Schrecksekunden wieder ihr Umfeld wahr und zeigt sich wieder bemühter um ihre Mitsims um sie herum.
„Hei Miyu, ich hab‘ schon alles verputzt und du noch nicht mal angefangen? Kein Appetit? Du gewinnst be …“, beginnt sie, Miyu lächelnd aufzumuntern …

Es erfolgt die Verkündung der Ehrungen und Preisverleihe für Verdienste um wohltätige Zwecke …
„Glückwunsch, Miyu. Du hast es geschafft! Wir sind dabei!“, schreit Lotta begeistert über das Getöse im Saal.
„Wir haben es geschafft, Lotta! Wir alle!“, erklärt die Rektorin tonlos. Sie kann es noch nicht fassen. Sie sind fast aus dem Schneider … mit dem Schuletat für das kommende Semester.

Miyu ist klar wie sehr die Schüler für ihren Ball darben mussten, während sie hier auf einem fast königlichem Gala-Abend sitzt. Sie wird ihnen was dafür zurückgeben … irgendwas wird ihr schon einfallen … mit der feinen Finanzspritze für Neubau und laufende Kosten im nächsten Jahr.


Die Glückwünsche prasseln von allen Seiten auf Miyu ein und auch die Teens erhalten Lob für ihre Beiträge. Yuna wird regelrecht verlegen, Keito sonnt sich ein wenig darin. Elani fällt etwas besorgt auf, dass er einen leichten Hang zur Großspurigkeit von seinem Vater geerbt hat. Doch sie drückt alle warmherzig für den gemeinsamen Erfolg und lässt sich davon nicht die Stimmung nehmen.

„Kommt, lasst uns noch eine Runde feiern …“ Irgendwie drängt es Elani jetzt zur Tanzfläche und zur Ausgelassenheit. „Nachher werden wir doch nur Arbeit haben auf dem Schulball. Zumindest wir Erwachsenen …“ Fröhlich schreitet sie mit schon schwingenden Bewegungen zur Musik eines DJs voran und meint noch leutselig: „Marga packt das schon!“
Ach, so eilig hat es auch Miyu jetzt nicht. „Proschinsky wird auch noch etwas aushalten können!“, lacht sie vergnügt. Wer weiß, was sich alles wieder so ereignet bei diesen Schülern. Gibt doch immer irgendwelchen Krach und Fisimatenten … Miyu rechnet eh wieder mit dem Schlimmsten.

Keito will zwar gerne möglichst bald zum Schulball und mittlerweile auch Yuna, nachdem sie mit Tania ein wunderbares neues Outfit erstand, das sie am Freitag noch in der Umkleide der Schule deponierte …, aber mal so ein Tänzchen hier auf dem erlesenen Tanzparkett wagen. Joa, das lohnt sich für Keito schon und … Yuna … sieht wirklich bezaubernd aus.
Ein Stich geht ihm durchs Herz. Verdammt! Kann sie nicht wieder ihre alten hässlichen Klamotten anziehen? Ihre dämliche Frisur von früher tragen? Muss sie jetzt ständig mit ihrem … wohlverpackten Vorbau vor ihm herum wedeln?
Yuna lässt sich von Keito mitziehen. Er ist ein hervorragender Tänzer, Standard wie Freestyle. Das genießt sie immer wieder … arglos.



Die Erwachsenen sind nach einem Lied schon längst wieder von der Tanzfläche verschwunden und bewundern die Außenanlage, als Keito und Yuna sich in einer langsamen Pirouette zu einer letzten Tanzformation drehen. Schweigend blicken sie sich einen Moment an. Sekunden verstreichen …


„Lässt du mich runter?“ erhebt Yuna als Erste leise ihre Stimme. „Sicher doch!“, erwidert Keito ernüchtert. „Holen wir uns noch was zu trinken?“ Yuna nickt stumm, den Kopf beschämt gesenkt als er sie wieder auf dem Boden abstellt. Die Freundschaft ist angeschlagen.


„Ein Wahnsinns Ausblick!“, schwärmt Lotta gerade ehrfurchtsvoll. „Und das siehst du fast jeden Tag … da von der Küche aus? Die Welt liegt dir zu Füßen, Elani!“ Sie stehen gerade auf der hinteren Terrasse mit Sicht über ganz Del Sol Valley. Der frische Wind hier draußen tut Miyu gut. So fein das Restaurant ist, ihr Stammlokal wird es sicher nicht. Lieber ist sie im Gemeindehaus … unter weniger piekfeinen Leuten.

Aber Elanis Werdegang muss sie Hochachtung zollen. Überhaupt … sind sie nicht alle drei recht erfolgreich …? Drei Mütter, die sich um ihre Kinder sorgen und sich bemühen, ihnen den bestmöglichen Start im Leben zu geben?

Lotta, die sich ohne Schulbildung in einer völlig fremden Welt hochkämpfte …

Elani, die ihren Peiniger überwand und unbeirrt ihren beruflichen Weg verfolgte …
Sie selbst, die trotz Jahre in Protestbewegungen den Posten einer Rektorin ergatterte …
Was brauchen Sie mehr als Kinder und Karriere?! Nichts, oder?
Unterschwellig aber ist sich Miyu bewusst, wie sehr sie in Vielem versagt haben und auch weiter scheitern werden …


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16.04.2023 23:32 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 19:40)
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Elani reißt Miyu aus leicht wehmütigen Gedanken. „Genehmigen wir uns noch einen und dann auf zur nächsten Party?“ Sie lächelt verschmitzt. „Ich glaube, ich sollte Marga bald erlösen.“ So ohne Kava-Schnaps ist sie vielleicht doch nicht ganz so locker … obwohl, Maryama steht ihr ja bei.
„Gute Idee!“, seufzt Miyu, oder auch nicht. Proschinsky will doch immer zeigen, was er draufhat. Gemütlich schlendert sie hinter Lotta und Elani her, hat es nicht eilig.

„Das ist hier die Ecke mit den Autogrammkarten, die mein Boss sammelt. Sein ganzer Stolz. Alle mal hier gewesen. Ich hab‘ sie beileibe kaum von der Küche aus gesehen …“, erklärt Elani gerade den Bereich, in dem sie Platz nehmen.



Sie bemerkt nicht die bösen auf sie gerichteten Blicke von draußen …

Mir hast du das alles zu verdanken! Mir Elani! Vergiss das nie …, schreit es förmlich in Terence. Äußerlich sieht man nur eine finstere Gestalt mit fest zusammengebissenen Zähnen, einem mahlenden Kiefer und kalten Augen. Er ist schnicke gekleidet. Er weiß noch, wie man sich in dieser Welt bewegt, auch wenn er mittlerweile sehr abgehalftert ist und unten in der Nähe der Docks mehr schlecht als recht überleben muss … Zu viel ‚Schnee‘! Ich hätte alles werden können! Alles! Hatte glänzende Voraussetzungen …

Aber es trieb ihn stets nur der eigene Vorteil und unaussprechliche Gleichgültigkeit seinen Mitsims gegenüber wie auch niedere Rachegelüste und der Wunsch zu beherrschen … Dabei ist er, seinen Süchten ausgeliefert, ein kleines Licht in der Unterwelt geblieben. Beherrscht hat er nur … s i e … eine lange Zeit.

Dass sich nun auch Keito gegen ihn wendet, sein eigener Sohn … Das verzeiht er i h r nie! Er hatte ihn sich heranziehen und unterweisen wollen … Keito war doch prädestiniert, ein Großer in Dunklen Geschäften zu werden, roher noch als sein Alter selbst, ungestüm im Umgang mit Waffeneinsatz, unberechenbar und zur rechten Zeit ein Charmeur, wenn man‘s braucht …, ist nur Terence allein überzeugt.

Und s i e ... widersetzte sich heimlich all seinen Bemühungen … einen ordentlichen Schlächter aus seinem Sohn zu machen, ließ ihn Blumen pflücken, malen und all so’n Scheiss … Sie hat alles kaputt gemacht, was ich aufzubauen versuchte …mit all ihrer … ihrer ... beschissenen Warmherzigkeit. Der Junge weiß doch überhaupt nicht wirklich, was er sein soll ...
Angelt sich unter all den Schnepfen ausgerechnet dieses Rektorentöchterlein, diese Yuna. Oh, wie er deren Mutter hasst! Was hatte die sich einzumischen – bei Elani?! Terence muss vor Wut ausspuken – Gift und Galle!

Ihr seid alle dran! Eine nach der anderen …! Hehe, he! Und auch du, mein Sohn Brutus!



Heimlich folgt Terence der Truppe, als die zum Schulball aufbricht …


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16.04.2023 23:33 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 19:40)
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Hausmeister

„Brust raus, Kopf hoch! Es geht auf zur Raubtierfütterung!“, weist Miyu ihre Mitstreiterinnen für den Schulball an. „Wehe, da drin ist die Hölle los!“ Sie lächelt grimmig. Lotta denkt an den Schlüssel in Miyus Schublade …, zwecks Selbstverteidigung. Elani hofft, dass Marga noch aufrecht steht. Um Proschinsky sorgt sich hier niemand.

Yuna ist jetzt doch nochmal auf etwas Hilfe von Keito angewiesen. Hoffentlich nimmt er ihr nicht übel, dass sie nicht mehr … … …
Sicher ist sie nicht, was sie noch von ihm erwarten darf.



„Hilfst du mir? Ich muss mich doch noch umziehen. So soll mich keiner da drinnen sehen …“, flüstert sie Keito leise ins Ohr. Ihrer Mum mag sie nicht gestehen, dass ihr diese Abendrobe vor den Mitschülern peinlich ist. Sie will in dem Outfit glänzen, dass Tania ihr zusammengestellt hat und einfach nicht mehr bei den Gleichaltrigen mit ihrem Äußeren oder Auftreten rausfallen. Diesen Mumm hat sie schon lange nicht mehr.

„Sag Tania, dass ich im Umkleideraum bin … Bitte! Sie muss mir aus diesem engen Schlauch helfen.“, fleht sie. Allein kommt sie nicht an diesen dämlichen Reißverschluss am Rücken. Zu hoch im Kreuz für die eigenen Arme. Mum kann sie nicht sagen wie unpassend sie das von ihr ausgesuchte Outfit findet. Auf diesen Gala-Abend ok, aber hier? Yuna schaut zu den drei Erwachsenen. Ihr werdet so schräg aussehen Am besten, ich halt mich von ihnen fern und häng mich an meine Mitschülerinnen …
„Kann ich doch auch machen … dir beim Umkleiden helfen!“, grinst Keito frech. Er hat ja schon ein bisschen mehr gesehen als nur ihre nackten Knie, wenn auch nicht alles, was ihm vorschwebte.

„Bitte Keito, sei lieb … Hol‘ Tania!“, bettelt Yuna nun schon fast, streicht ihm besänftigend über die Wange. „Mach es doch nicht noch ärger …“. Unbehaglich blickt sie sich zum Schultor um. So in langer Abendrobe möchte sie da gar nicht erst durch …
„Mhm, ja klar …“, antwortet Keito nur mit leichtem Lächeln und umarmt sie nochmal kurz … rein freundschaftlich, … bevor sie sich nach drinnen bewegen.


Terence beobachtet gefällig das Treiben vor seinen Augen. Recht nah …! Mhm, ihm liegt was an ihr … Das wird ihn am meisten treffen. Die Schnecke gehört mir …! Hehe, he!
Miyu, warte nur auf meine Rache!

Ganz ‚Geschäftsmann‘ denkt Terence selbst bei übelsten Racheplänen ganz pragmatisch weiter. So’n Schulgelände ist schon recht praktisch … als Umschlagsplatz für … süße Träume. Vielleicht sogar besser als ein Festival, wenn auch das Geld nicht ganz so locker sitzen wird ... Ach was soll’s. Die Masse machts … Hehe, he!
Ach, er war doch so gut in Betriebswirtschaftslehre … Warum hatte er das verdammte Studium nicht abgeschlossen?
Er ist ganz angetan von seiner neuen ‚Geschäftsidee‘. Und er hat sie dann auch alle mehr im Blick, die, die er hier stalkt! Auf dem neuen Schulgelände kann er vor Miyus wachsamen Augen in der Menge auch besser untertauchen … für seine ‚Finanztransaktionen‘ und auf Beobachtungsposten. Das neue Gelände hat er schon genaustens untersucht.

Den Trupp in Abend-Schick sieht Terence gerade im Gebäude verschwinden. Er wird auf seine Chance warten … Vielleicht … Ja, vielleicht … bietet sie sich schon heute Nacht! Hehe, he!


Miyu, Elani und Lotta steuern zuerst gemeinsam die Mensa an. Wo will Yuna denn hin? Die Rektorin denkt letztendlich nicht weiter drüber nach, was ihre Tochter im Sinn hat. Ihr Ziel ist … nach dem Rechten zu sehen. Das ist ihre oberste Aufgabe als Schulleitung …

Elani will als erstes nach Marga sehen … Hoffentlich hab ich sie nicht zu lang allein gelassen. Aber Maryama wird ihr sicher zur Seite gestanden haben. Elani freut sich auf die beiden … Schön, dass sie mit Marga jetzt ein wenig mehr plaudern kann. So einige Rezepte interessieren sie ja auch noch brennend wie dieser … Selbstgebrannte aus Kirschen … Der gibt Kuchen echt Würze …. Könnte sie sich sogar für ihr Lokal vorstellen … auch zu gut durchgeschmorten Lendenstücken …

Und Lotta …? Lotta weiß noch nicht so recht … was sie auf einem Schulball erwartet. Sie, die nie eine Schule besuchte …
Maryama wird ihr sicher weiterhelfen können … wie so oft auf unbekanntem Terrain …
Selbst Maryama hat eine Qualifizierung als Gärtnerin … wie Ben … Wieder fällt Lotta mit Erschrecken ein - wie schon den ganzen Abend - dass sie wohl das Ungebildetste ist, was sich an so einer Schule tummelt zwischen Lehrern und Schülern. Dass ist ihr vorher nicht so arg bewusst geworden … aber heute … auch noch Eltern der Schüler dabei …
Lotta ist sehr mulmig zumute.


Und dann noch dieses lange Ding von Kleid …! Peinlicher kann es kaum noch werden. Lotta kommt sich so fehl am Platz vor … schluckt schwer, als sie zu Dritt auf die Mensa zuschreiten. Sie kann kaum den Blick erheben als sie im Türbogen stehen und in den wunderbar geschmückten Raum blicken … Schon wieder eine Masse, die einschüchtert. Da hilft auch nicht, fechten zu können …

Mhm, Yuna erwartet brav meine Hilfestellung … Keito bleibt unschlüssig vor der Umkleidekabine stehen und ist sich noch nicht recht sicher, was er machen wird … Er grinst ein bisschen in sich hinein und wägt ab …
Tania holen, selbst reingehen oder … sonst wen schicken … Ein bisschen plagt ihn Rachedurst für Yunas Zurückweisung …
Vielleicht besorgt er auch erstmal dem Campari, den er am Morgen noch heimlich im Krankenzimmer im Obergeschoss neben dem ‚Tanzsaal‘ versteckte und geht gepflegt … ‘ne Runde‘ gepantschten‘ O‘Saft trinken …

Yuna ahnt nichts von Keitos Gedanken. Vergeblich müht sie sich, die Arme schmerzhaft bis hoch ins Kreuz zur kleinen Lasche des feingliedrigen Reißverschlusses zu verrenken. Keine Chance! Einige Zentimeter fehlen, um dran zu kommen.
Und dieser blöde Schlauch von Kleid ermöglicht nicht mal mein Handy zu tragen. Das hat Keito in seiner Jackentasche … verdammt …, wettert Yuna innerlich und lässt ergeben die Arme in den Schoß sinken.
Nachher bleibe ich noch den ganzen Abend hier hocken, wenn Keito mich hängen lässt …

Lotta, Yuna, Keito, Miyu - Nächster Post


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19.04.2023 21:56 (zuletzt bearbeitet: 19.04.2023 22:15)
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Hausmeister

Blaze - letzter Post

Ort: Del Sol Valey
Charakter: Blaze
Titel: Schule bleibt Schule


Es sind erst ein Paar Tage vergangen, nicht mal eine ganze Woche und Blaze hat schon keinen Bock mehr. Die Lehrer hier sind streng. Sie fordern Leistung und Aufmerksamkeit. Als hätten sie einen Ruf zu verlieren wenn ein Schüler schlechte Noten schreibt. Blaze musste bereits sechs Mal zum Rektor, was wahrscheinlich ein neuer Rekord ist an dieser Schule. Vier Mal wegen rauchen auf dem Schulhof und zwei Mal wegen zwei anderen Schülern. Wobei das vierte Mal rauchen nicht als solches eingetragen wurde. Blaze dachte er wär schlau und hat einen Schritt ausserhalb des Schulgeländes gestanden. Als die Aufsicht ihn einsacken wollte wegen der Kippe hat er dagegen gehalten. Es ist nicht auf, sondern neben dem Gelände, was ihm eben ein Verstoss wegen verlassen des Schulgeländes eingebracht hat.
Was die Sims angeht. Wenn man der neue ist werden halt Grenzen ausgelotet. Nicht nur von Blaze selbst. Einer der dachte er könne sich das Maul über Blaze zerreissen hat seine Grenze schnell kennengelernt. Das konnte Blaze nicht auf sich sitzen lassen. Den hat er an die Wand gedrückt und ihm klar gemacht dass er sich mit dem falschen anlegt, was den Lehrern auch nicht besonders gefallen hat. Und der Andere hat ihm einen Toilettenstreich angehängt. Der wird auch noch sein blaues Wunder erleben, wenn Blaze herausgefunden hat wer das war. Wahrscheinlich die Rache das Freundes vom ersten. Eins haben die beiden auf jeden Fall gemeinsam, sie wissen wie man auf dieser Schule tun muss um nicht zum Rektor geschickt zu werden. Dieser hatte zu Blaze gesagt, dass das Telefonat mit seinen Eltern nicht mehr lange warten wird. Zusätzlich hat er versucht ihm ins Gewissen zu reden, wie teuer die Schule sei - zurecht - und dass er froh sein darf, dass seine Eltern ihm diese Chance geben. Kurz hatte Blaze versucht sich zu rechtfertigen, schliesslich hat er nichts gemacht und wenn, dann nur verteidigt, merkte allerdings schnell dass das auf taube Ohren stösst. Entweder er passte sich an oder Beth und Irving werden unweigerlich davon erfahren. Nachdem Blaze das Büro verlassen hat, ist er sauer und vermisst seine Freunde noch mehr. Vor allem weil der Rektor noch so süffisant meinte, Blaze sei neu, und er sähe nur davon ab seine Eltern anzurufen weil er sich erst einleben muss. Bullshit. Die glauben nicht wirklich er beugt sich deren Vorstellungen von gut und Richtig. Sicher nicht.
Es klingelt. Die erste Pause beginnt. Horatio kommt ihm entgegen. Einer der Wenigen Typen die Blaze okay findet. Sie gehen auf den Hof und der Vampir fragt ihn wies beim Rektal war. Nicht mal der Witz kann Blaze aufmuntern. Sie gehen ums Haus wo Blaze ungestört rauchen kann. Manchmal.
Er lehnt gegen die Mauer und denkt an Viola. „Du wirkst halt auch nicht als gehörst du hier her.“ sagt Blaze und Horatio hebt die Schultern. „Mein Vater kanns sich leisten.“Horatio war noch nie in seinem Leben auf einer öffentlichen Schule. Wenn der wüsste wie chillig das ist im Gegensatz zu hier. Andererseits sind die Fächer schon sehr wertvoll. Aber warum muss man sich dafür dem System beugen? „Hat er einen wichtigen Job?“ fragt Blaze. Horatio schüttelt den Kopf. „Das heisst, keine Ahnung. Er verdient sein Geld mit Informationshandel.“ - „Klingt illegal.“ entgegnet Blaze. Der Vampir hebt die Schultern und grinst. „Er nutzt nur seine Fähigkeiten.“ Blaze mustert den Kumpel. „Darfst du darüber reden?“ - „Ja, wieso auch nicht. Viele Vampire können das.“ Nun doch etwas Interessierter wirft Blaze den Stummel weg, „Was genau?“ - „Das Blut von Sims enthält Erinnerungen, und wenn der Sim das will kann der Vampir sie sehen.“ - „Echt jetz?“ ein bisschen staunt Blaze schon. Die Info ist ihm neu. Es klingelt und sie machen sich ohne Eile auf den Weg zurück ins Klassenzimmer, „Darüber musst du mir mehr erzählen.“ bittet Blaze auf seine Art und Horatio nickt, „Klar.“ er freut sich über das Interesse.

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20.04.2023 23:25 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 21:38)
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Hausmeister

Chip kommt von Mt. Komorebi
Viola - letzter Post
Denize, Blaze - letzter Post

Ort: Vokativusberg
Charaktere: Viola, Blaze, Chip, Denize, Oliver 'Cook'
Geschichtsstrang: Hals-und Beinbruch oder runter kommen wir immer...




Viola ist hier schon mal gewesen, auf der Jagd nach einem Blutopfer. Ab und an kommen auch Spaziergänger hierher und in der Nähe sind auch Wohnhäuser. Es ist also nicht völlig unwahrscheinlich, hier einem Opfer zu begegnen. Doch diesmal ist sie aus einem anderem Grund am Vokativusberg. Um Skateboard zu fahren. Sie lehnt sich an einen Baum und wartet auf die Ankunft der Jungs. Auch wenn sie mittlerweile besser fährt als am Anfang: Chip ist definitiv immer noch besser als sie selber und er hat auch den Vorteil, dass er die Strecke auch auf dem Skateboard kennt. Aber sie hat die Fledermausgestalt.



Vor kurzem hat Chip Blaze darüber informiert, dass Denize mitkommen will. Fand er nicht prickelnd. Als er sie in der Schule davon überzeugen wollte das nochmal zu überdenken, ist er aus unerfindlichen Gründen gescheitert. Jetzt geht sie neben ihnen her, Hand in Hand mit Chip. Blaze fährt mit dem BMX um sie herum weil sie so zu Fuß deutlich langsamer sind und er es kaum abwarten kann. Cook wirkt nicht nervös. Er geht mit wachen Augen, das Board unter dem Arm neben Denize her.
Der Berg hat es in sich, das merkt man schon wenn man ihn besteigt. Was eigentlich als Grünstraße eingetragen wurde, endete mit dem Titel Vokativusberg. Die Straße ist nicht überall einwandfrei, es gibt Kurven und die Steigung variiert bis zu 30%. Das perfekte Abenteuer.



Als Blaze Viola sieht, fährt er vor. Kurz vor ihren Füßen bremst er, so dass das Hinterrad sich leicht hebt, dann steigt er ab und grinst. „Hi.“

"Hi!", grinst die Vampirin zurück, als sie im Hintergrund Cook sehen kann.. und nicht nur ihn. Auch Chip und Denize. Nanu? "Denize ist auch dabei?", fragt sie verwundert.

Blaze schaut über die Schulter kurz zurück, „Jaa.. ließ sich nicht vermeiden..“ er schaut Viola an und fühlt sich direkt richtig gut. „Bereit für etwas Action?“

"Aber immer!", antwortet die Vampirin grinsend. Wie sie sich wohl schlagen wird? Aber das wird sie ja bald herausfinden.



Eine Hand mit Denize verschränkt, in der anderen das Board , folgt Chip hinterher. Ein wenig nervös ist er schon. Nicht wegen des Berges, den kennt er gut genug, um zwar immer noch Respekt zu haben, aber die Aussicht auf das Rennen macht ihn angenehm hibbelig. Es geht um Denize..und dass er ihr nicht ehrlich gesagt hat, wie gefährlich der Berg mit seinen Tücken ist. Zu dem Zeitpunkt als sie gefragt hat, wusste er ja nicht, dass sie mit gehen will und dann war's zu spät. Bestimmt gibt das noch Theater danach...wenn nicht schon vor dem Start. "Cook, ich hab zwei Helme und Spezialhandschuhe für uns dabei. Auf'm Skateplatz nehm ich sonst nix, aber hier ist schon wichtig."

Cook nimmt beides dankend an. Der Berg ist schon mehr Berg als erwartet. Na wenn das gut geht. Das selbe scheint auch Denize zu denken. Sie ist froh um die Schutzausrüstung und dankbar das Chip daran gedacht hat. Selbst Blaze hat einen Helm, wenn auch nicht auf dem Kopf gerade. Aber so peinlich kann 's von daher nicht sein. „Su.. Blaze?“ ruft Denize, lässt Chip mit einem kurzen gezwungenen Lächeln los und geht zu dessen Kumpel und Viola.
Der Angesprochene wendet sich ihr ein wenig zu, bleibt mit dem Rad zwischen den Beinen vor Viola stehen. Mit einem Anflug von Genervtheit im Blick, dass sie ihn in der Unterhaltung mit V stört, sieht Blaze die Dunkelgelockte an. „Was ist..?“ - „Hi.“ meint sie erst knapp zu Viola, „Kann ich dich kurz sprechen..?“ wieder zu Blaze. Er lehnt sich auf den Lenker vor. „Hab dir schon mal gesagt, ich hab keine Geheimnisse vor ihr.“ er weist zwischen Viola und sich hin und her und Denize denkt neidisch, Du Glücklicher. Was ihr ursprünglich auf der Zunge lag, sagt sie nicht. Stattdessen: „Du fährst nicht mit, oder?“ Blaze blickt zu Viola, dann zurück zu Denize. Er zuckt die Schultern. „Wieso?“ Er würde die kleinen Rollen der Skateboards locker einholen, aber ums gewinnen geht 's hier nicht. „Kannst du nicht, so eine Art… Schiedsrichter sein? Wir fahren hinter her und schauen, dass alles gut geht?“ Denize große Rehaugen blicken bittend, was Blaze zu erst mit einem verwirrten Gefühl stutzen lässt. „Wir?“ Sie nickt. Blaze blickt hinter sich auf das Hinterrad, wo die Tritte sind, auf die theoretisch jemand stehen könnte, während er fährt. Das kommt unerwartet. Ihre Sorgen um Cook sind voll überbewertet, der macht das schon, meine Güte, aber ihr bittender Blick wird flehend als er nichts sagt. „Ich brauch die Sicherheit.“ sagt sie, und als sie ein Bitte anfügt, streckt sie eine der gefalteten Hände aus, will damit den Unterarm von Blaze berühren um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, tippt ihn mit den Fingerspitzen aber nur kurz an und zieht die Hand wieder zurück vor die Brust, als wäre ihr eingefallen, dass es verboten ist ihn anzufassen. Aus irgendeinem Grund sagt Blaze schließlich, „Na schön, aber du übertreibst..“ Er schaut zu Chip der mit Cook spricht, wohl über die Strecke, dann zurück zu Denize und drückt ihr seinen Helm, der am Lenkrad hing, in die Arme. Was soll 's.



Blaze hat keine Geheimnisse vor ihr... Viola fühlt sich nun etwas schuldig. Sie fasst ihren Entschluss. Sie würde ihm auch von ihren Großeltern erzählen und Rasputin. Nicht jetzt, wo Denize in der Nähe ist und auch nicht genug Zeit ist vor der Abfahrt. Aber irgendwann, wenn sie wieder mit ihm zu zweit ist. Doch sie lässt sich ihre Gedanken nicht anmerken. Viola blickt Denize nun skeptisch an. Nur weil sie bei Blaze mitfahren wollte, hätte sie ihn nicht unter vier Augen sprechen müssen. Was hatte sie wirklich sagen wollen?

"Okay, wenn du in der Kurve das Gewicht minimal so.. " Chip demonstriert kurz was er meint. "..verlagerst und ganz tief rein gehst, kann eigentlich nix schief gehen." Angeregt diskutierend schließt er mit Cook zu den anderen auf und grüßt erst mal Viola, bevor er fragend zu Denize blickt. "Was willst denn mit dem Helm? Mitfahren?" Er lacht, lässt sein Board auf den Boden fallen und schaut dann Blaze an. "Oder was wird das?"

Denize dreht den Helm in den Händen und schaut von ihm zu Chip auf. "Ja, wir passen auf, falls etwas passiert." Ein kurzer Blick zu Blaze, dem man ansieht was er davon hält. Bei Chips Blick zuckt er die Schultern. "Sie kann schon hinten drauf stehn, dann soll sie halt selber sehen, dass schon alles gut geht." Die Parallelen zu der 'anderen Sache' zieht er im Moment nicht. Das war was völlig anderes. "Ihr könnt das Rennen auch zu dritt fahren. Ich würd euch eh alle abziehen." Blaze grinst über den Scherz.

"Klar packen wir das zu dritt!", antwortet Viola grinsend, "auch wenn wir dann wohl auf deinen tollen Sieg verzichten müssen." Sie lacht. "Also, ich wäre bereit.", fügt die Vampirin dann noch hinzu.

Stirnrunzelnd blickt Chip zwischen Blaze und Denize hin und her. "Was soll das heißen? Soll sie halt selber sehen dass alles gut geht?" fragt er ärgerlich seinen Freund. "DU bist am Steuer und gefälligst passt DU auf, dass alles gut geht." Er schaut zu Denize."Was ist das überhaupt für eine Schnapsidee? Du weißt das es richtig schnell wird, eigentlich gefällt 's mir gar nicht dass du mit fährst." Er kann ihr natürlich keine Vorschriften machen, aber das Gefühl dass sich gerade in seiner Magengrube breit macht ist alles andere als gut. Chip hat schon oft genug mit Blaze Sachen ausprobiert und weiß, dass es gar nicht so einfach ist sich auf dem Rad zu halten.



"Alter was bist n jez so?" Verständnislos schaut Blaze seinen Kumpel an. "Wir kommen schon heil unten an, pass lieber auf das du 's im Griff hast." Als würd Blaze mit Denize die gleiche Geschwindigkeit aufnehmen. Bestimmt nicht. Reicht ja wenn sie verzögert vorbei kommen, sollte jemand im Graben liegen - was nicht passieren wird - also der soll mal seine Base chillen, Junge, Junge... Blaze schüttelt den Kopf gen Chip, dann steigt er vom Rad und legt es auf dem Boden ab. Denize sagt nichts. Sie beobachtet Blaze wie er zu Viola geht, sie scheinbar willkürlich umarmt, fest hält und ihr was ins Ohr zu flüstern scheint. Was kann sie nicht hören aber die beiden sehen so vertraut aus. So im Reinen. Wieder wünscht Denize sich zurück in die Zeit in der sie das von sich (und Chip) auch sagen konnte.

Chip verkneift sich einen weiteren Kommentar und sagt stattdessen: "Von mir aus kann's auch los gehen. Wo starten wir? Am alten Bauernhof, bei der Eiche?" Während er auf die Antwort wartet, zieht er die Handschuhe an und setzt den Helm auf. Wohl wissend dass das Blödsinn ist, geht ihm wie immer dabei durch den Kopf, dass es sich eingesperrt anfühlt mit der Schutzausrüstung, aber was sein muss, muss sein. Eigentlich würde er auch gerne Denize umarmen, aber irgendwas hindert ihn daran, weshalb er sich rasch Richtung Startpunkt in Bewegung setzt.



Als sich alle für Bereit erklären, hebt Blaze das Rad wieder auf. "Dann stellt euch auf, ich zähl runter. Du steig auf." Denize wirkt entschlossen und befolgt Blaze Anweisung. Sie ist froh, dass er das für sie macht und will nichts tun, was dafür sorgt, dass er seine Meinung wieder ändern könnte. "Passt bitte auf euch auf.." sagt sie erneut. [/color]
Fast mit den selben Worten wie es Blaze zuvor zu Viola geflüstert hat. Es war ihm wichtig das zu tun bevor sie losfährt. Außerdem hatte er das Bedürfnis sie zu küssen, was von seinem Unterbewusstsein herrühren muss.
Denize stellt sich auf die Tritte, seitlich der Räder und hält sich zaghaft an Blaze' Schultern fest. Dabei fragt er sich ob 's nicht klüger wär sie übers Lenkrad sitzen zu lassen... "Halt dich richtig fest.." meint er daher zu ihr. "Tut schon nicht weh." Denize greift etwas fester zu und Blaze dreht den Kopf zu den Teilnehmern die schon ihren Fuß auf dem Board haben. "Bereit? Fünf, vier, drei, zwei, eins, go!" er fackelt nicht lange. Die Skateboards brettern los, Blaze lässt ebenfalls die Bremse los und folgt kurvend.

Im Gegensatz zu den anderen trägt Viola keinen Schutzhelm, was hauptsächlich der Tatsache verschuldet ist, dass sie sich im Falle eines Falles einfach in eine Fledermaus verwandeln kann um schwere Verletzungen zu vermeiden. Doch Chip oder Cook können dies nicht. Besser, die beiden sind geschützt. Auch wenn Viola Mut wertschätzt, ist auch ihr bewusst dass es einen Unterschied gibt zwischen Mut und Dummheit.
Die Vampirin genießt die Geschwindigkeit. Sie blickt nicht zurück was Blaze treibt. Immerhin sollte sie sich besser auf die Strecke vor ihr konzentrieren.



Das Board nimmt Fahrt auf. Chip steht im Moment noch recht locker, leicht gebeugt in den Knien und innerlich entspannt. Es versetzt ihn in Hochstimmung die Rollen der Skateboards zu hören und den Wind im Gesicht zu spüren . Das ist es warum er überhaupt weiter gemacht hat.. damals, mit dem skaten. Nicht nur wegen der coolen Tricks, nein, es ist dieses Gefühl von Freiheit dass ihn immer wieder pusht. So auch heute. Dieser Streckenabschnitt ist zwar schon flott, aber die Steigung hält sich noch in Grenzen. Seine Euphorie macht sich in einem lauten "Yiiihaaa" Luft, als er zu Viola, die knapp vor ihm liegt, aufschließt und dann lachend an ihr vorbei saust. Chip weiß, dass sich die Positionen der Teilnehmer im Verlauf des Rennens noch oft ändern werden, je nach dem wie waghalsig oder besonnen jeder die unterschiedlichen Herausforderungen, die die Strecke bietet, nehmen wird. Kurz wirft er einen Blick zu Cook, der etwas zurück gefallen ist. Er wirkt konzentriert, aber nicht ängstlich. Gut so.



Oliver Cook, der Durchschnitts Sohn schlecht hin, müsste eigentlich genügend gutes Karma haben um diese Strecke zu überstehen. Die Nervosität ließ er sich vor der Fahrt nicht anmerken um Denize nicht zu belasten. Gleichzeitig kann er sich innerlich so weit beruhigen, dass es sich fast leer anfühlt. Eine gute Leere. Jetzt da er rollt, füllt sich die Leere mit Adrenalin.

Blaze folgt mit Denize dem Geschehen. Dafür muss er etwas mehr Gas geben als gerechnet und Denize beginnt hinter ihm zu verkrampfen. Sie bittet nicht so schnell zu fahren aber das sieht Blaze nicht. Entweder sehen sie beim Rennen zu oder nicht. Er greift ihre Hand und zieht, so dass ihr Kopf neben seinem ist und meint: „Du musst mir einfach vertrauen. Dann passiert auch nichts.“ Denize sagt nichts, sondern klammert sich fest, jetzt mit den Armen, nicht nur den Fingern. Am liebsten würde sie nicht hinsehen, als die Strecke beginnt in den Abgrund zu zeigen wie bei einer Achterbahn. Vor ihnen fahren die drei Skater. Chip ganz vorne, gefolgt von Viola und hinten Cook, der teilweise noch die Balance sucht, was gar nicht gut ist, wie Blaze jetzt erkennt.

Viola kneift die Augen zu. Das wichtigste ist es, sicher unten anzukommen und kein Wettrennen. Aber es gefällt ihr trotzdem nicht, von Chip überholt worden zu sein. Sie muss unbedingt wieder aufholen.. Der Fahrtwind bläst der Teenagerin ins Gesicht. Chips Vorsprung wird immer kleiner, aber selbst wenn sie ihn nicht einholen kann, ist allein der Spaß die Sache wert gewesen.
Eine Abzweigung kommt nun in Sicht, die Chip bereits passiert hat. Er ist einfach geradeaus weiter, und auch Viola hat vor, ihm zu folgen und ebenfalls auf dem Hauptweg zu bleiben. Der kleine Bergpfad wird auch nur wenig genutzt und scheint für Skateboards auch nicht wirklich geeignet zu sein. Dort kann man nur zu Fuß weiter.... Normalerweise wird der Pfad nur wenig genutzt, aber diesmal kann Viola eine Spaziergängerin mit Hund sehen, die sich dort befinden und Richtung Hauptweg bewegen. Egal. Im Moment hat Viola keinen Durst und somit lässt sie die Frau in Ruhe und...
"Wuff, wuff!" Gebell holt Viola aus ihren Gedanken, und auch die laute Stimme der aufgeregten Frau: "Bei Fuß, King! Bei Fuß!" King, ein junger Dobermann, konnte sich von seinem Frauchen losreißen und nun folgt er Viola und ihrem Skateboard, die genau vor seiner Nase an der Abzweigung vorbei gefahren ist. Das Tier hört nicht auf Frauchens Rufe und rennt weiter mit lautem Gebell hinter Viola her, die sich nun nicht mehr darauf konzentriert, Chip einzuholen. Viola mag Tiere. Doch sie kennt diesen Hund nicht und möchte nicht herausfinden, ob er aggressiv ist oder nur aus einem Spieltrieb heraus hinterher rennt. Doch ihr Vorsprung zu dem Tier ist zu groß, als dass sie das herausfinden müsste. Als sie sich schließlich doch wieder umdreht, hat King die Verfolgung aufgegeben und mittlerweile hat auch sein Frauchen ihn wieder erreicht, die diesmal die Hundeleine fester umfasst. Das gibt Viola nun wieder die Möglichkeit, sich wieder auf das Rennen zu konzentrieren.



Cook sieht vor sich seine 'Gegner' die es zu schlagen gilt, wobei er nicht wirklich die Hoffnung hat zu gewinnen. Das macht nichts. Die Wohnhäuser rauschen an ihm vorbei und er kommt ohne Probleme ganz gut voran. Kurz schaut er auf den Sichelmond am Himmel und muss sich zusammen nehmen um wieder auf die Straße zu schauen. Keine gute Idee sich jetzt ablenken zu lassen. Konzentriert starrt er die Straße vor sich an und die beiden anderen Fahrer.

Blaze fährt jetzt knapp neben Cook, er könnte ihn ohne weiteres pfeilgerade überholen, da er noch, um nicht zu gefährlich schnell zu werden, in Schlangenlinien fährt. Es scheint ihm soweit gut zu gehen und der Berg hat ihn bislang verschont. Denize stellt das ebenfalls fest und hofft, dass es so bleibt. Weiter vorne ertönt hingegen Hundegebell welches Blaze' Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er lässt etwas mehr rollen und bekommt Viola ins Sichtfeld die sich grade mit einem Hund abgeben muss. Wäre er ein Vampir würde er dem Köter die Reißzähne zeigen und ihn damit versuchen zu erschrecken. Es scheint jedoch nicht nötig zu sein. Der Hund verliert das Interesse und Blaze und Denize fahren an ihm und seinem Frauchen vorbei.

Lautes Gebell lässt Chip kurz zusammen zucken. Bloß kein Scheißköter jetzt. Sein Herz beginnt zu rasen und kleine Schweißperlen treten auf seine Stirn. Ganz kurz wirft er einen Blick nach hinten zu Viola und sieht, wie der Hund abdreht und sie unbehelligt weiter fahren kann. Puh, erleichtert stößt er den angehaltenen Atem aus und reagiert blitzschnell, als ihm bewusst wird, dass er durch die Ablenkung beinahe zu spät das Gewicht für die vor ihm liegende Kurve verlagert hätte. Er hängt sich rein, slidet mit Hilfe des Handschuhs gekonnt und als er sich wieder aufrichtet spürt eroh no...NICHT jetzt! wie dabei aufgewirbelter, staubtrockener Dreck auf der Straße in seiner Nase zu kitzeln beginnt. Verdammt, verdammt, verdammt Verzweifelt drückt er beide Nasenflügel zusammen, während er auf einem relativ geraden Abschnitt weiter brettert. Es hört nicht auf..Fu ck!. Gleich wird er die Hände wieder brauchen. Das Unterdrücken treibt ihm die Tränen in die Augen und die Sicht verschwimmt für ein paar Sekunden. Okay...höchste Konzentration. Mit einer schnellen Bewegung wischt er die Augen frei und lässt gleichzeitig der Explosion freien Lauf. Der Luftausstoß lässt ihn kurz leicht aus dem Gleichgewicht geraten, er fuchtelt etwas herum ehe es ihm gelingt sich wieder zu fangen, und das Board auf Kurs zu halten. Gleichzeitig merkt er, wie Viola, die dicht hinter ihm ist, an ihm vorbei zieht. Im Moment keine Chance das aufzuholen, sein Körper steht immer noch unter den Nachwirkungen des Niesens und Chip ist heilfroh, dass er noch auf dem Skateboard steht und weiter fahren kann. Das hätte auch mit einem bösen Sturz enden können.



Viola grinst Chip zu, während sie ihn überholt. Super, das kann so bleiben. Jetzt muss sie die Führung nur noch bis zum Ende halten. Sie dreht sich ihm zu und übersieht dabei, dass eine Autostraße den Weg kreuzt. Aber selbst wenn sie nach vorne geschaut hätte, hätten die Häuser den Lastwagen verdeckt, der plötzlich auf dieser Straße auftaucht. Der Fahrer scheint sie nicht einmal zu bemerken, denn er versucht nicht zu bremsen. Erschrocken schreit sie auf. Bremsen muss sie dann stattdessen, was sie auch gerade noch rechtzeitig schafft. Aber durch den abrupten Stopp verliert die Vampirin das Gleichgewicht und fällt, während das Skateboard durch den Schwung immer noch weiter rollt... unter dem Lastwagen durch. Das war... knapp.. Im letzten Moment hat sie sich in die Fledermaus verwandelt um einer Verletzung zu entgehen, aber nach dem Schreck muss Viola sich trotzdem erst mal sammeln. Auch das Skateboard muss eingesammelt werden, das die Räder des Lastwagens nur knapp verfehlt hat und unbeschadet auf der anderen Seite des Fahrzeugs wieder hervorgerollt ist.
Was sollte das denn? Der Lastwagen hätte hier doch gar nicht fahren dürfen, zumindest nicht in diesem Tempo, das er vorgelegt hatte. Er hatte nicht einmal Vorfahrt gehabt. Und dass der Fahrer auch jetzt nicht stehen bleibt sondern Fahrerflucht begeht macht die Sache nicht besser... oder hat er sie tatsächlich nicht bemerkt?
In dem Schreckmoment hat Viola sich das Kennzeichen des Fahrzeugs leider nicht merken können. Immer noch wütend sammelt sie das Skateboard ein, das zum Glück heil geblieben ist. Dann fährt sie weiter. Den Vorsprung kann sie nun natürlich wieder vergessen.



Blaze hält den Atem an als der Lastwagen vorbeirauscht und bremst. Schockiert sucht er nach dem er vorbei gefahren ist die Gegend ab und sieht anschließend Viola erleichtert wie sie das Board rettet. Er will grade zu ihr aufschließen um zu sehen ob alles okay ist, als Denize hinter ihm Anstalten macht und laut die Luft einsaugt. Blaze wendet den Kopf zu Cook der die Augen geschlossen hat, vor dem Gesicht herum greift und die Augen reibt. Er hat keine Kontrolle mehr über das Board oder die Richtung in die es fährt. Blaze denkt grade noch 'Mist' als er sieht wohin Cook steuert, da ist es schon zu spät. Die Spitze des Boards knallt gegen eine niedrige Mauer am Rand der Straße, Cook hebt ab und fliegt darüber hinweg und schlägt auf der anderen Seite auf. Den letzten Teil des Akts können Blaze und Denize nicht mehr sehen. Sie drängt ihn sofort hin zu fahren und Blaze lenkt mit einem weiteren Blick zu Viola widerwillig ein. Sie steht wenigstens schon wieder und fährt Chip hinterher.

Blaze hält vor der Mauer und Denize springt ab. "Oliver!" Sie will grade über die Mauer klettern als eine Hand sich an der Kante festhält und Cook sich daran hochzieht. "Alles okay..?" fragt Blaze neutral. Er scheint auf den ersten Blick nicht schwer verletzt. Gebrochen wirkt nichts. Cook steht wieder, hebt den Arm und Blickt an sich herab. Er ist auf einem Kiesweg gelandet und Blaze wendet mit verkniffenem Gesicht das Gesicht von den Schürfungen an beiden Unterarmen ab. "Geht schon." sagt er. "Phu... Hatte irgendwas im Auge. Dumm gelaufen." meint er weiter und kehrt auf die Straße zurück. Er hebt das Board auf, legt es ihn Fahrtrichtung und stellt den Fuß drauf. "Du fährst weiter?!" Denize wirkt bestürzt. Cook nickt. "Das bisschen - macht doch nichts." - "Das lob ich mir." Meint Blaze und winkt Denize ran. "Steig auf, ist nicht mehr Weit bis unten." Missmutig folgt Denize der Anweisung nach dem sie sich nochmal vergewissert hat dass es Cook gut geht. Sie hätte ein Erste Hilfe Kit mitnehmen sollen. Stellt sie nüchtern fest.



Als er hinter sich den Lärm des vorbei rasenden LKWs hört und sogar noch eine Welle Fahrtwind abbekommt, ist Chip kurz in Versuchung irgendwie abzuspringen um nach zu sehen, ob Viola was passiert ist. Ein kurzer Blick aus den Augenwinkeln zeigt ihm, dass sie wieder aufs Board klettert, von Blaze und Denize keine Spur, von Cook auch nicht, so viel er in dem kurzen Moment erhaschen kann. Ein heller, starker Schmerz durchfährt seinen rechten Arm, als er aus Unaufmerksamkeit zu nahe an einem Dornengebüsch vorbeistreift. Er kann spüren wie das Blut den Arm hinunter rinnt, braucht aber seine ganze Konzentration um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Nicht mehr weit bis zum steilsten Stück der Strecke, da heißt es absolute Ruhe bewahren und ...erschrocken reißt er die Augen auf. Sein Handy, dass er auf Extralaut gestellt hat tönt los mit einem seiner Lieblingssongs in voller Lautstärke."Highway to hell...I'm on the highway to hell..no stop signs..speed limit....!!!" Oh Mann, das ist seine Mutter! sie ruft ihn NIE an, was geht??? Shit! Er überlegt ein paar Sekunden fieberhaft. Vielleicht ist es wirklich ein Notfall?? Nein...bestimmt irgendeine Kleinigkeit und er würde sich ewig ärgern, dass er deshalb das Rennen unterbrochen hat. Es läuft so gut grade. Auch wenn es ihm nicht um den Sieg geht, wenn 's läuft, läuft' s und fertig. Er ignoriert das Geräusch und konzentriert sich auf den vor ihm liegenden Streckenabschnitt, der kein Zuckerschlecken werden wird.

Viola weiß, dass sie Chip nun nicht mehr einholen kann. Der größte Teil der Strecke liegt nun hinter ihr und das Endziel kommt so langsam in Sicht... oder doch? Er scheint von dem Telefonklingeln abgelenkt zu sein, das auch Viola hören kann. Wenn sie jetzt Gas gibt... Sie tut es, konzentriert sich auf das Ende der Strecke... Nur noch ein paar Meter, die Chip an Vorsprung hat... Tatsächlich holt sie auf und hat bald zu ihm aufgeschlossen.

Blaze fährt in der Nähe von Cook weil Denize ihn dazu zwi... überredet. Er scheint wieder relativ sicher auf dem Board nur leider konzentriert er sich ein wenig zu sehr darauf statt auf die Straße und bemerkt den Fahrradfahrer nicht, der dort grade nach seiner Wasserflasche greift. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht blickt der Radfahrer auf. "Achtung!" ruft Blaze aus Reflex und Denize macht erneut diesen erschrockenen Ton, der sich wie ein Ertrinkender auf dem Trockenen anhört. Cook kann nicht ausweichen, der Fahrradfahrer versucht noch mit dem Rad wegzuhumpeln aber zu spät. Es kracht. Das Board verfliegt, dem Rad passiert nicht viel, außer dass es in der Stellung verrutscht und Cook landet erneut im Dreck. Diesmal auf dem kalten Asphalt. Gut dass er einen Helm trägt. Leider schützt das sein Kinn nicht. Blaze hält an. Denize kniet schon fast vorher bei ihm der sich aufsetzt. Der Radfahrer kommt ebenfalls näher. Glücklicherweise ist er nicht sauer und fährt den Jungen nicht an. Stattdessen fragt er ob er sich verletzt hat. Offensichtlich hat er das, denkt Blaze dem schon wieder schlecht wird. Cook sieht aus wie durch den Wolf gedreht. Was werden seine Eltern dazu sagen. Blaze' Verdrängungsmechanismus sorgt aber dafür, dass er denkt; sind doch nur Kratzer. "Gehts..?" fragt er und Cook nickt während er das blutige Kinn reibt und dann die Hand betrachtet. "Jetzt fährst du aber nicht mehr weiter..." bestimmt Denize und dann wirft sie Blaze einen Blick zu der ihn zustimmen lässt. "Ja lass mal..." er blickt zum Ziel. "Das Rennen ist eh vorbei. Ich schlag vor ihr geht den Rest und ich... schau mal wie 's den anderen geht.." Denize hilft Cook auf die Beine, der Radfahrer verabschiedet sich. Cook hebt das Board auf und klemmt es unter den Arm. "Du musst dich nicht schlecht fühlen.." hört Blaze Denize noch zu Cook sagen, bevor er ablegt und ins Ziel fährt.



Jetzt wird' s richtig ernst. Kurz bevor es in die steilsten Serpentinen geht, kommt noch eine Kreuzung mit einer Ampel. Die ist nur wegen der Anwohner, sprich Fußgänger, da und nervt Chip jedesmal. Er wird sicher nicht bremsen deshalb...und klar...rot. Chip verlagert sein Gewicht, was ihm nochmal Beschleunigung verschafft und kann mit einer wilden Lenkbewegung gerade noch eine querende Spaziergängerinn umschiffen, während schon die erste Kurve in Sicht kommt, die das Zielgefälle einleitet. Tief unten, mit der Hand am Boden kann er die gut nehmen, kommt hoch und wiederholt das Gleiche bei den nächsten zwei, bis es dann ein Stück geradeaus geht. Das ist einfach das Geilste! Chip spürt wie die Geschwindigkeit ihn berauscht und das Adrenalin schneller durch seine Adern pulsiert. Jetzt gibt es nur noch ihn, das Board und die Straße. Er ist absolut fokussiert und sieht schon das Ende der Straße, die unten in eine weite Kurve mündet, wo es sich gut abbremsen lässt und wieder Wiesen rechts und links der Fahrbahn sind. Er hat 's geschafft! Gerade will er wieder ein 'Yieeehaaa" ausstoßen, als es passiert. Die Fahrt wird abrupt gestoppt, zwar nicht mehr bei Vollgas, aber noch mit genug Tempo, dass nichts an Reaktion möglich ist. Ein Stein blockiert das Skateboard, Chip wird zur Seite geschleudert, überschlägt sich zwei mal seitlich und kommt rollend in einer der Wiesen zum liegen. Erstmal dreht sich alles. Er liegt für ein paar Sekunden und steht dann taumelnd auf. Alles ganz. Nichts gebrochen. Paar Schürfwunden, registriert er noch ziemlich benommen und geht, mit einer Hand den Ellbogen stützend, im Schock noch torkelnd Richtung Straße. Irgendwo muss doch das Board sein. Ah, gleich drüben im anderen Feld, hoffentlich ist es nicht kaputt, we...Chips Hirn funktioniert noch nicht richtig, die Koordination der Gliedmaßen auch nicht. Nur das Board im Blick stolpert er über den Randstein auf seiner Seite der Straße, ehe er die Fahrbahn überqueren kann. Mit einem Schreckenslaut fällt er ungebremst hin und schlägt hart mit dem Kinn am Boden auf. Ein tierischer Schmerz durchfährt ihn und als er sich auf die Knie hochrappeln kann, läuft ihm das Blut aus dem Mund. Er hustet keuchend und spuckt dabei Blut und...einen Zahn aus. What the...???!! Er spuckt weiter aus, während er schon spürt wie ihn Übelkeit übermannt. Chip wird schwarz vor Augen.Keuchend fällt er seitlich auf den Boden.

Viola hatte zwar kurzfristig zu Chip aufholen können, doch am letzten Teil der Strecke rauschte er ihr dann doch wieder davon. Sie sieht, dass er zuerst das Ende der Strecke erreicht. Aber sie hat es nun auch nicht mehr weit. Und gegen Chip das Rennen zu verlieren ist keine Schande.Er fährt nun einmal besser als sie selber.
Erschrocken sieht sie, wie Chip aus dem Gleichgewicht kommt, ohne dass sie den Stein erkennt, der dafür verantwortlich ist. Davon abgelenkt brettert sie nun ebenfalls ans Streckenende, aber Viola reagiert nicht rechtzeitig, um auch zu bremsen. Sie übersieht dabei einen größeren Stein, der im Weg liegt. Die Vampirin knallt so stark gegen das Hindernis, dass sich dadurch eines der Räder des Skateboards lockert und wegkullert. Verdammt! Und das kurz vor dem Ende!!
Wahrscheinlich ist Violas Board auch durch die ganze Strecke bereits mürbe geworden, die ja nicht gerade zimperlich mit dem Teil umging. Das Rad kullert irgendwohin... Wo genau kann Viola auf die Schnelle nicht sehen, doch sie hat auch keine Zeit zum Suchen. Sie verlagert ihr Gewicht und schafft es irgendwie, auch mit drei Rädern den letzten Meter zu fahren.. Doch dann verliert sie durch ihr dreirädriges Board dann doch das Gleichgewicht. Das bringt Viola dann doch so aus dem Konzept, dass sie nicht einmal rechtzeitig reagiert, sich zu verwandeln. Mit Karacho wird sie in den nächsten Busch geschleudert und erst danach flattert eine lädierte Fledermaus daraus hervor.



Der Busch hat den Sturz so weit abgefangen, dass sie nur Kratzer abbekommen hat, aber das Board ist hinüber. Wo das Rad hingerollt ist, hat sie gar nicht mitbekommen, doch es sieht ohnehin nicht so aus, als ließe es sich reparieren. "Verdammt!", flucht sie laut.

Erst jetzt bemerkt Viola Chip am Boden liegen... Vorher war sie durch ihre eigenen Probleme zu sehr abgelenkt. Das Skateboard hat sie nun wieder vergessen... das war eh ein günstiges Teil gewesen, weil sie erst einmal ausprobieren wollte ob ihr das Hobby überhaupt zusagt. Da ist Chip nun wichtiger. Sie läuft zu ihm um zu checken, wie es ihm geht.



Während Denize mit Cook die steile Straße weiter hinunter geht, fährt Blaze den Rest. Es kommt ihm nichts in die Quere und als er unten ankommt bremst er stark, dass das hintere Rad in einem Bogen weiter rutscht und losen Kies aufwirbelt. Das erste was Blaze erkennt ist Chip am Boden. Dann Viola die vorsichtig auf ihn zu geht. Er fährt näher, springt ab und lässt das Rad auf den Boden fallen. Ein fieses Déjà-vu überkommt ihn, er geht in die Hocke, rüttelt an dem Freund und fragt: "Alter, was is...?" Neben seinem Kopf ausgespucktes Blut und etwas was wie ein zu weißer, blutverschmierter Kiesel aussieht. Boah.. Blaze wendet den Blick ab, lässt aber die Hand auf der Schulter von Chip.



Viola hat nichts mit, um Chip zu verarzten. Ein dreckiges Taschentuch ist wohl nicht die beste Wahl hier. Aber in diesem Moment kommt auch Blaze an. "Er ist gestürzt.", sagt sie unnötigerweise und dreht sich nun zu Chip: "Brauchst du Hilfe?" Das Blut um ihn herum steigt ihr in die Nase und es fällt ihr schwer, sich auf den Verletzten zu konzentrieren, aber mit Mühe schafft sie es trotzdem.

Mühsam richtet sich Chip auf eine Ellbogen auf. Sein Mund schmerzt höllisch und der metallische Geschmack im Mund ist einfach ekelhaft. "Fu ck...was ist passiert? Ich war doch Ffff....fon..." Er schaut Blaze etwas verwirrt an. Dann greift er die Hand auf seiner Schulter und schafft es mit Hilfe seines Freundes auf die Beine. Als er mit Puddingknien steht, stützt er sich bei Blaze an der Schulter ab und zeigt Viola das Peacezeichen und ein blutverschmiertes Grinsen. Seine Zunge ertastet eine Zahnlücke...direkt vorne...Schneidezahn. Was für eine Sche iße! Er zieht sein T-Shirt aus und wischt sich damit notdürftig das Gesicht ab. "Fo eine Verf...Feifffe!" Jetzt muss er trotz der Schmerzen lachen. Sein anschwellende Lippe und die Lücke vorne lassen ihn nicht richtig sprechen. Energisch spuckt er nochmal ins Gras. "Geht wiewer, danke.. Da war fo ein FF...boah..ein Ftein." nuschelt er und gibt es dann abwinkend auf deutlich sprechen zu wollen, während er gleichzeitig nach seinem Skateboard und Denize und Cook Ausschau hält. "Wo find die andern?"fragt er Blaze verwirrt.

Skeptisch schaut Blaze kurz zu Chip dann Viola an. "Die sind aufm Weg..." Sein Freund weiß nichts von seinem Kryptonit, Viola schon. Er schluckt leer, besser er schaut dem Kumpel jetzt nicht ins malträtierte Gesicht, wobei Viola auch Kratzer hat. Das ist nicht so schlimm anzusehen. "Du solltest den Zahn wohl aufheben...." meint er, "Vielleicht kann man 's ja retten.." Themawechsel. "Wie gehts dir..?" fragt er Viola um vom Blut abzulenken.

"Es geht schon... Zumindest was mich betrifft. Ich hab nur paar Kratzer abbekommen, nichts ernstes. Schlimmer ist Chips Blutgeruch, aber ich hab mich noch unter Kontrolle. Um Chip solltest du dir mehr Sorgen machen als um mich." In diesem Moment erinnert sie sich daran, was Blaze ihr gesagt hat. Dass er kein Blut sehen kann. Weiß Chip davon? Kann sie in seiner Anwesenheit davon sprechen?
Sie vermutet zwar, dass Chip bestimmt Bescheid weiß, doch sie möchte auch nicht Schuld dran sein, wenn er es auf diese Weise erfährt, wenn sie sich da irrt. Und so will sie Blaze nicht fragen, wie es ihm nun geht. Vielleicht kann sie etwas ablenken... "Nur mein Skateboard ist hinüber.", sagt sie nun.



"Der lacht schon wieder." sagt Blaze und winkt gen Chip ab. Um den macht er sich keine Sorgen. Aber da hinten kommt Denize und die wird gleich richtig ausrasten. Blaze kann die beiden sehen wie sie zu ihnen her marschieren.

Chip hebt den blutigen Zahn auf und schiebt ihn in die Hosentasche. Dann nimmt er endlich den Helm ab und atmet durch. Violas Bemerkung erinnert ihn daran, was er eigentlich gewollt hatte, als er los gelaufen ist vor dem Stolpern. " Meinf auw glaub." Chip geht leicht wackelig Richtung Wiese. Er ist froh, dass Denize noch nicht da ist, dann hat er noch etwas Zeit sich zu sammeln. Er hebt das Skateboard auf und begutachtet es. Scheint doch noch ganz in Ordnung zu sein. Der Stein hat zwar die Fahrt gebremst, aber an den Rollen nichts beschädigt. Erleichtert lässt er sich mit dem Board in der Hand in die Wiese fallen, dreht einen Zipfel seines T-Shirts zusammen und steckt ihn als Kompressenersatz in die Zahnlücke, um die Blutung vollends zum stoppen zu bringen. Dabei blickt er in die Richtung, in der Cook und Denize näher kommen.

"Ich hab gewusst das ist eine blöde blöde blöde Idee!" sagt Denize als sie ankommen, holt Luft, sieht zu Chip der ganz verschmiert ist, fast wie auf dem Festival und saugt erschrocken Luft ein. Sie eilt schnell zu ihm. "Was ist passiert?" fragt sie und kniet bei ihm.
Cook stellt das Board ab. "Jo, ist nicht ohne die Strecke." sagt er, bleibt aber bei Viola und Blaze stehen. Das Blut bei ihm ist bereits verkrustet. Blaze muss leicht grinsen. "Hast dich gut geschlagen. 2/3 beim ersten Mal. Ich kam damals nicht mal bis zur Hälfte." gesteht er grinsend. War er damals auch einiges jünger. "Kann 's nich jeder so machen wie unser Naturtalent hier." Er legt Viola einen Arm um die Schultern und zeigt auf sie. "Gut gemacht, übrigens." meint er zu ihr mit vertrautem Ton.

"Chip du musst zum Zahnarzt!" hört man Denize laut genug sagen. "Das ist nicht zum Spaßen."

"Hey, ich kann mich bei Stürzen verwandeln. Ist doch klar, dass ich dadurch einen Vorteil habe.", sagt Viola grinsend, die auch schon kapiert hat, dass Chip zu robust ist um lange Probleme zu haben. "Nur kurz vorm Ende passierte dann doch zu viel gleichzeitig, dass ich mal nicht rechtzeitig reagiert hab. Daher die Kratzer. Aber alles gut." Das Skateboard erwähnt sie nun nicht weiter. Sie würde sich ein neues kaufen müssen, aber diesmal auch eines in etwas besserer Qualität.
Dann sieht sie zu Cook. Dieser war hinter ihr und so hat sie nicht wirklich mitbekommen, wieviel der Strecke er geschafft hat. Aber wenn Blaze sagt 2/3, wird das schon so sein. "Das ist doch schon mal ein guter Anfang.", bestätigt die Vampirin.



Als seine Freundin auf ihn zusteuert, nimmt Chip rasch das T-Shirt aus dem Mund. "Hif mir ma hoch." Denize reicht ihm die Hand und als er steht sagt er undeutlich, mit einem schiefen Grinsen: "Wie wär'f mal mit nem blutigen Kufsch für den Fieger?" Dann kramt er in der Hosentasche und zieht den Zahn heraus. Er lässt ihn etwas in der Handfläche hüpfen und meint fragend, während sie langsam wieder zu den anderen rüber gehen.:" Meinfft den kann man noch wrauchen?"
Etwas angewidert sieht Denize ihn an, aber nur minimal. Es ist kaum zu sehen, sollte aber genügen um ihn den Ernst der Lage begreifen zu lassen. „Wenn wir jetz sofort in den Notfall gehen schon!“ beharrt sie.
Blaze wird wieder skeptisch. „Sie hat schon recht Mann… So ne Lücke is vielleicht bei Kiddies niedlich, aber bei dir ganz schön unsexy.“ dann grinst er. Cook sagt nichts, sondern betrachtet seine Wunden im Handy. „Wolltet ihr nicht noch was wegen der Band besprechen. Hat sie gesagt.“ er nickt gen Denize.

Stimmt, die Band. "Wir suchen immer noch nach einem Drummer.", sagt Viola direkt, "seit Stephen raus ist." Der letzte Stand, den die Vampirin hat ist, dass sich Chip um den kümmerte und auch Blaze mit ins Boot holte. Aber wie es ihm nach dieser Hilfe nun geht, weiß sie auch nicht. Ist ihr auch egal.

Von der Zahnthematik schon wieder abgelenkt, steigt Chip nach Kräften ins Gespräch ein. "Alfo erftmal Refpekt euch beiden." er klopft Viola und Cook auf die Schultern. "Eignlich feid ihr die wahren Ffieger!" Er grinst wieder. "Hey, fafft vergeffn...ich war im KOJ, wir könnten da auftreten, wenn wir vollftändig find." Er schaut zu Cook. "Fbrich...mit Flagfeuger." Er gestikuliert dass er nicht mehr reden kann, weil's einfach so mühsam ist mit der Lücke.

"Wir kriegen nen Auftritt im KOJ?" fragt Blaze verwundert nach. "Das sind ja mal richtig geile Nachrichten. Also Cook, was sagts du?" Dieser wiegt nachdenklich mit dem Kopf. "Ich dachte mir schon dass es das ist, aber das liegt leider einfach nicht drin." - "Was heißt 'liegt nich drin'?" hakt Blaze nach.
"Ich wohn weiter weg, meine Skills sind echt nicht mehr die Besten und wir haben zu Hause ein Baby auf dass ich öfter aufpassen muss. Ich würde zu oft bei Proben fehlen. Sorry Jungs. Ist im Moment zu viel neben Arbeit und so." Wie enttäuschend. Blaze steckt die Hände in die Taschen. Mist. Jetzt wo sie die Aussicht auf einen Auftritt haben, drängt es ihn noch mehr einen Ersatz für Stephen zu finden.

Auch Viola ist überrascht. Chip hat schon Auftritte klargemacht? Oder sagt er das nur, um Cook zu überzeugen... in der Hoffnung, dass es danach dann doch klappt? Doch Cook will wohl nicht. Ist er es wert, ihm nachzutrauern? Immerhin hat Viola ihn nie spielen gesehen. Wer weiß, ob er es drauf hat. Er sagte ja auch selbst, dass er nicht der Beste ist. Aber er hat Mut.. und er ist ihr gegenüber tolerant, was auch nicht jeder ist. Für eine begrenzte Zeit vielleicht? Aber nein... die Gruppe muss sich aufeinander einspielen.

"Hat sonst jemand eine Alternative für den Drummerjob?", fragt sie in die Runde.

Enttäuscht schüttelt Chip den Kopf. "Wir folln ne Demoaufnahme awgewen, aber der Auftritt ift fo gut wie fix." Ohne Oliver haben sei kaum Chancen auf einen Auftritt und wenn es nur im Jugendtreff ist. Jede Band hat mal klein angefangen. Aber so...seine Laune sinkt in den Keller. Er schaut zu Blaze. "Wir müffen daf schaffen einen wu finden." Er spuckt blutigen Speichel auf den Boden und zieht eine Wasserflasche aus dem Rucksack, den Denize am Boden abgestellt hat, um den Mund auszuspülen und das Gesicht zu reinigen. Nach erneutem spucken, nimmt er sein Handy aus der Tasche, das wie durch ein Wunder heil geblieben ist und tippt darauf herum. Plötzlich stößt er einen Überraschungslaut aus, schraubt die Flasche nochmal auf und wirft den Zahn in das Wasser. "Foll feucht habn." Stimmt schon, wenn man den Zahn noch retten kann, dann nur wenn sie jetzt schnell sind. Er reicht das Handy Denize."Kannft du rauffindn wer Notdienft aht?" Seit Cooks Absage hat er eh keine große Lust mehr hier herum zu stehen. Chip fragt sich ob die Aufbewahrung in der Hosentasche dem Zahn geschadet hat.

Während die anderen über die Band reden, ist Denize schon längst dabei mit ihrem eigenen Telefon, den Zahnarzt herauszufinden der grade Notfalldienst hat. „Windenburg…“ meint sie anschließend leicht verzweifelt. „Das schafft er…“ sagt Blaze aufmunternd, „Kannst das Rad nehmen.“ zu Chip. Wenn er richtig Gas gibt, geht das schon. Denize hebt das Telefon ans Ohr und spricht wenig später mit dem Zahnarzt.
Nachdem sie aufgelegt hat, nickt sie Chip zu. „Du kannst vorbei gehen…“ Sie bezweifelt, dass sie mitkommen kann, denn er sollte sich wirklich beeilen.

Eine Grimasse ziehend nickt Chip. "Und fer hält Händfen?" Er dankt Blaze, schwingt sich aufs Rad und deutet aufmunternd auf die Tritte hinter sich. "Fteig auf, if brauf feeliwen Beiftand." Er blickt seine Freundin bittend an. Zahnarzt ist der blanke Horror.



Jetzt fahr schon los!“ sagt Denize, die findet das dafür echt keine Zeit ist. Ihr Blick deutet leichte Ungeduld an und ihren Tonfall könnte man fast genervt nennen. Beistand? Wegen dem Zahnarzt? Aber einen Berg runter brettern und sich in Lebensgefahr bringen ist okay? Denize versteht das alles nicht. „Schreib wenn du fertig bist..“ sagt sie und hat damit entschieden, dass Chip allein fährt.
Blaze hebt das Board auf. Er steht neben Denize. „Bring ich dir morgen.“ Er macht einen Seitenblick, mit der ist grade irgendwie nicht zu Spaßen, denkt er, „oder sie, mir egal.“ Denize nickt. „Fahr vorsichtig…“ meint sie anschließend. Das schlechte Gewissen hält sich in Grenzen. Was hat sie sich dabei gedacht, was haben die vier sich dabei gedacht? Und jetzt muss sie ihren verletzten Cousin nach Hause bringen und ihr Freund und Vater des ungeborenen Kindes ist zu kindisch allein in den Notfall zu fahren. Das alles weckt Wut im tiefen Inneren von Denize, die sie vorher nicht kannte. Nach außen wirkt sie ruhig und lässt nur den Teil an Strenge nach außen, den es braucht um Chip endlich zum Arzt zu bewegen.

Mit leicht beleidigter Miene hebt Chip nochmal den Arm zum Abschiedsgruß und steigt dann in die Pedale. In seinem Magen und Brustkorb rumort eine Mischung aus Enttäuschung, minimaler Eifersucht auf Blaze? Cook? oder wen immer Denize ihm gerade vorzieht und Angst vor der Prozedur, die ihm bevor steht. Schreib wenn du fertig bist...am A...schreib ich wenn ich fertig bin denkt er trotzig und gibt nochmal mehr Gas, was den Schmerz im Mundraum noch verstärkt und seinen Groll auch. Wofür hat man denn ne Freundin, wenn sie einen nicht unterstützt im Notfall?

Die Stimmung ist massiv in den Keller gesunken. Viola hat recht, besser wenn sie sich hier nicht noch länger die Beine in den Bauch stehen. Raus aus der komischen Situation. Blaze stellt den Fuß auf Chips Board und entscheidet dass er es ihm doch selbst bringen wird. "Krieg ich meinen Helm wieder...?" sagt er zu Denize die, kurz verwirrt ist, ihn dann schnell vom Kopf nimmt und Blaze reicht.



"Kommt gut nach Hause..." sagt sie zu Viola und Blaze. Dieser meint nichts weiter dazu. Irgendwas ist hier verdammt seltsam und irgendwie kommt ihm das bekannt vor. Er kann 's nur nicht benennen. "Hey, Viola." wendet er sich an die Vampirin bevor sie weg fliegt. Er ist sich nicht sicher ob 's ihr irgendwie unangenehm ist vor Leuten, das kam ihm vor dem Start auch schon in den Sinn. Er streckt die Hand aus, damit sie ihre kurz hinein legen kann, mehr macht er nicht. "Wir gucken nach nem neuen, cooleren Board für dich." meint er automatisch lächelnd.

Viola lächelt. Sie rechnet Blaze hoch an, dass er sie zu nichts drängt. Sie legt ihre Hand in seine und lächelt. "Mach dir wegen des Boards keine Sorgen. Das war das günstigste im Laden, weil ich es erst einmal ausprobieren wollte. Und dementsprechend war es offenbar auch nicht das Stabilste. Ich hatte trotzdem Spaß heute."



Blaze ist froh. "Dann bis morgen.."- "Tschüss." sagt Denize.
"Bis dann, und sorry nochmal." verabschiedet sich Cook. Blaze winkt ab. Ihm wird schon was einfallen. Mit leichtem Schwung, stellt er sich aufs Board und fährt, mit entspannter Körperhaltung, die restlich leichte Steigung des Bergs nach unten Richtung Heim.

Denize seufzt. Jetzt nach Hause. Oliver verarzten und dann Chip anrufen... Diese feine Vertrautheit zwischen Blaze und Viola, die sie grade beobachten konnte, ist irgendwie beeindruckend. Man spürt die Kraft dazwischen, obwohl nach außen nur wenig geschieht. Sie seufzt erneut und wünscht sich zum tausendsten Mal in eine frühere Zeit zurück..



(in Zusammenarbeit mit @Ripzha und @Murloc, Bilder von Murloc und simscat2) )

Blaze - Nächster Post
Viola - Nächster Post
Chip geht nach Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)
Denize - Nächster Post


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14.04.2024 11:27
avatar  Ripzha
#9
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Drama-Aspirant

Charaktere: Jinoh Cooper (Betrifft Geschichte von Adrian "Chip" Töpfer und Sullivan 'Blaze' Blaisdell )
Geschichtsstrang: Auf den Weg gebracht II


Liebe Eltern von Sid,

Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, aber ich möchte Ihnen die Wahrheit über das, was ihrem Sohn vor fünf Jahren passiert ist, mitteilen.
Als Teil einer Mutprobe sollte Sid in ein Kühlhaus gehen und ich habe die Tür abgeschlossen. Ich erinnere mich noch genau, wie der Schlüssel abbrach und die Tür sich nicht mehr öffnen ließ. Alle Bemühungen waren umsonst. In Panik bin ich davon gerannt, ohne zu realisieren, welche Konsequenzen das für Sid haben könnte.
Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr es mich quält, dass ich nicht mutiger war und nicht alles versucht habe, um ihn zu retten.
Ich möchte nicht, dass Sie mich als Opfer sehen. Ich war noch sehr jung, aber das entbindet mich nicht von meiner moralischen Verantwortung.
Ich hoffe, dass Sie diese Informationen auf eine Weise verarbeiten können, die Ihnen hilft, Frieden zu finden.

Jemand, der aufrichtig bereut


Jinohs Vergangenheit holt ihn mit voller Wucht ein, als er den Brief liest den seine aufgelöste Mutter bekommen hatte. Er kann es kaum Fassen, dieses Schriftstück in den Händen zu halten. 5 Jahre sind sie im Dunkeln getappt, und jetzt das...?



In seinen Gedanken sieht er das Bild von Sid vor sich, wie Jinoh ihn damals quasi anflehte, ihn in Ruhe zu lassen, wenn er mit seinen damaligen Gangkollegen, den Los Valentinos abhing.
Vor den späteren South Side Kings behauptete er immer, dass Sid sich von ihm abgewandt hatte, doch er wusste natürlich, dass es andersherum war. Er war es gewesen, der sich von seinem Bruder distanziert hatte, um seinen eigenen Weg zu gehen. Jinoh erinnert sich an den Schmerz in Sids Augen, als er sich abwandte und einfach ignorierte wie es ihnen beiden damit ging. Er war überzeugt, dass er in dieser Gang seinen Platz gefunden hatte, dass er endlich Respekt verdienen würde. Als vietnamesischer Adoptivsohn, hatte er oft genug das Gefühl, sehr viel stärker darum kämpfen zu müssen. Bei ihren Eltern, in der Schule, im Job.
Aber all das änderte sich, als Sid starb. Jinoh verlor nicht nur seinen Bruder, sondern auch einen Teil seiner selbst.
Paranoia flackert in ihm auf, als er sich fragt, ob ein ehemaliges Mitglied der Los Valentinos hinter Sids Tod stecken könnte. Vielleicht, denkt er, war es eine Racheaktion für seinen Ausstieg aus der Gang und weil er eine Menge Valentinos überzeugt hatte, ihm zu folgen. Aber etwas in seinem Inneren sträubt sich gegen diese Idee. Der Brief spricht davon, dass der Mörder selbst sehr jung war, und das passt nicht zu einem gestandenen Valentino.



Wenn er nur mehr Zeit mit Sid verbracht hätte, wenn er sich nur mehr für sein Leben interessiert hätte, dann könnte er jetzt vielleicht wissen, wer hinter seinem Tod steckt, oder hätte ihn gar verhindern können. Er weiß, dass er diese Fehler nicht ungeschehen machen kann, aber er ist entschlossen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um für Gerechtigkeit zu sorgen.

Als er über Sids Freunde nachdenkt, beginnt Jinoh zu vermuten, dass Sid möglicherweise das Gleiche wie er tun wollte. Vielleicht suchte Sid nach einem Platz, an dem er dazugehören konnte, und fand Trost in der Gesellschaft dieser Freunde. Jinoh kann sich vorstellen, dass Sid sich von ihm inspiriert fühlte, sich einer Gang anzuschließen, um Anerkennung zu erlangen. Der kleine Sid... er war viel zu unwissend. Er hatte keine Ahnung was es bedeutete in einer Gang zu sein, was für ein harter Hund man dafür sein musste.
Könnten diese Freunde etwas mit Sids Tod zu tun haben? War einer von ihnen derjenige, der den Schlüssel abgebrochen hat und Sid im Kühlhaus zurückgelassen hat?



Jinoh öffnet den Brief erneut und liest aufmerksam jede Zeile, auf der Suche nach einem Hinweis, der ihn der Wahrheit näherbringen könnte. Als er den Poststempel auf der Front des Umschlags untersucht, durchzuckt ihn ein Hoffnungsschimmer. Der Brief wurde in Bedrock Strait aufgegeben.
Aufgeregt überlegt er, ob der Absender des Briefes möglicherweise auch in dieser Gegend lebt. Er denkt darüber nach, wen er dort kennt und wen er in Verbindung mit Sid bringen könnte.
Er lässt sich auch die Möglichkeit durch seinen Kopf gehen, dass der Absender neu in der Gegend ist. Fünf Jahre sind vergangen, seit Sid gestorben ist, in dieser Zeit kann viel passiert sein, darunter auch Umzüge. Der Absender des Briefes ist vielleicht kein langjähriger Bewohner des Ortes.
Das erweitert Jinohs Perspektive und gibt ihm einen neuen Ansatzpunkt bei seiner Suche. Anstatt nur nach bekannten Gesichtern zu suchen, muss er jetzt auch die neu zugezogenen Bewohner, die etwas mit Sid zutun haben könnten, in Betracht ziehen.



Jinoh nimmt sich fest vor, die Gegend zu durchsuchen und sich die Briefkästen anzusehen. Vielleicht wird ihn irgendetwas triggern, irgendein Name, der ihm bekannt vorkommt oder eine Erinnerung hervorruft. Der Brief zerdrückt sich in seiner Faust. Es ist alles, was er hat, und er ist bereit, jede Möglichkeit zu nutzen, um der Wahrheit über Sids Tod herauszufinden.


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