Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms

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11.04.2023 15:50 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 13:11)
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11.04.2023 16:40 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 23:12)
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Hausmeister

Tom und Yngwie - letzter Post
Christin, Marie - letzter Post

„Fahren wir mit deinem Motorrad?“, fragte Yngwie nervös. „Klar! Hast du einen Helm?“ Yngwie hatte natürlich keinen und schüttelte traurig den Kopf. „Kein Ding“, sagte Thomas „Im Umzugskarton müsste noch mein alter liegen. Den kannste nehmen.“
„Ich bin noch nie gefahren, muss ich was beachten?“ „Halt dich einfach gut an mir fest und pass dich leicht den Bewegungen an.“

Yngwie setzte sich hinter Tom und griff mit seinen Händen die Hüften von ihm. Nervosität stieg in ihm auf, nicht nur, weil er zum ersten Mal fuhr, auch weil er seinem Crush so nah war, wie noch nie in den zwei Tagen. Sie fuhren los.



Besser Tom hob ab. Mit irrer Geschwindigkeit sausten sie die Autobahn entlang und Yngwie rückte ängstlich dichter an Thomas heran. Schon hing er wie eine natürliche Erweiterung, ein Buckel gleichsam, an dessen Rücken und die Arme umschlossen fest den athletischen Körper von Tom. Es war sexuelle Spannung pur für Yngwie, auch wenn er sicher war hier zu sterben, wäre es doch der schönste Tod, den er sich bis jetzt hätte denken können. Tom dachte: Man merkt, dass er zum ersten Mal auf einem Motorrad mitfährt.

Als sie ankamen, gaben sie Helm und Jacke an der Garderobe ab und bestellten an der Bar einen Drink. Nach einigen Minuten fragten zwei junge Frauen ob die Plätze neben ihnen noch frei seien. Tom nickte nur und Yngwie sagte freundlich: „Na klar, setzt euch ruhig hierhin.“ Marie und Christin nahmen Platz und bestellten sich auch etwas.



„Kommt ihr oft hierher?“, fragte Christin. Yngwie schüttelte den Kopf. „Ich bin zum ersten Mal hier. Mein neuer Mitbewohner war hier aber wohl schon öfter.“ „Schuldig!“, sagte Tom und hob zwei Finger zum Gruß. Christin lächelte. „Wir kennen den Narwal Arms von früher, aber seit der Renovierung waren wir nicht mehr hier. Ist echt toll geworden. Ich bin übrigens Christin und das hier ist Marie, meine beste Freundin.“ „Hallo!“ sagte Marie in die Runde. Auch Yngwie und Tom stellten sich vor. „Seid ihr zwei Studenten?“ fragte Christin. Tom antwortete „Nope, ich arbeite als KFZler und Gimli hier macht irgendwas mit Büchern.“ Yngwie zuckte kurz zusammen. Marie schaute irritiert und sagte dann zu Yngwie „Oh das klingt ja spannend.“ Dabei schenkte sie ihm ein warmes Lächeln, so als müsste sie und nicht Tom, etwas wieder gut machen.


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11.04.2023 16:57 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 23:08)
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Alexander - letzter Post

Christin schaute sich um und bemerkte Alexander, der an einem Tisch saß. Freundlich winkte sie ihm zu. Marie, die die Reaktion bemerkte, drehte sich ebenfalls zu ihm um. Dieser hob seine Hand zum Gruß, stand auf und kam zur Gruppe.



Maria flüsterte Christin zu:"Wer ist das?" "Das ist der Typ von gestern. Du weißt doch, der Barkeeper." Ah ja. Lächelnd begrüßte sie ihn mit: "Hi!"

Die Jungs verfolgten die Szenerie und schlossen sich der Begrüßung an. "Hallo, ich bin Yngwie." Thomas schaute zu Alexander und schwieg. Der blonde Mann stellte sich mit seinem Vornamen Alexander vor. Sein bestelltes Getränk kam und er griff danach.

"Alexander ist ein schöner Name. Ich heiße Christin." "Und ich bin Marie." "Setz dich doch zu uns!" bot Yngwie an und rückte zu Seite. Sein Mitbewohner nickte und rutschte auch zur Seite. Alexander betrachtete die Gesichter der Gruppe, prüfte ob dies für alle Okay wäre, wenn er dazu kam.

"Wie wäre es, wenn wir uns alle an einen Tisch setzen, dann ist doch mehr Platz?" schlug Christin vor als sie bemerkte, dass der Platz an der Theke für diese Gruppengröße eher ungeeignet schien. Marie nickte und Yngwie sagte: "Gute Idee!" Thomas schloss sich der Mehrheit an, ohne groß Worte zu verlieren.

Man suchte einen Tisch und wurde schnell fündig. Ein großes Sofa war u-förmig um einen Tisch platziert und bot allen genug Platz zum Sitzen.

"Der ist gut, oder?" "Ja Yngwie, der ist schön. Jetzt haben wir mehr Platz und können uns in Ruhe miteinander unterhalten." Als sie zum neuen Platz aufbrachen, stand Thomas einen Moment lang neben Alexander. "Jo, ich heiß Thomas!" sagte er und die beiden Männer begrüßten sich per Handschlag. Dabei atmete Alexander ein und setzte sein Barkeeper „Pokerface“ Lächeln auf.



"Also, wo waren wir stehen geblieben? ... Ah ja, du schreibst also Bücher?" führte Christin die unterbrochene Unterhaltung fort. Dabei schaute sie zu Yngwie, während Marie erwartungsvoll auf dessen Antwort wartete. Der Angesprochene ergriff das Glas mit zwei Händen und sah schüchtern hinein "Ja ich schreibe Bücher." Auch Alexander nippte am Glas und musterte ihn.

"A-a-also mehr so Kurzgeschichten." stotterte er. Er war so viele interessierte Menschen nicht gewohnt. "Wie toll ist das denn? Woran schreibst du aktuell?" Maries Begeisterung stieg. "Endlich jemand, der mein Hobby teilt." Ihre Augen leuchteten förmlich. Thomas hielt sich aus dem Gespräch heraus und musterte schweigend Alexander oder ließ seinen Blick durchs Umfeld schweifen.



"Eine Kindergeschichte für den Stadtanzeiger, Auftragsarbeit für das Sommerfestival." "Ah wie schön. Wie heißt die Geschichte?" "Sag ich nicht ..." Yngwie lächelte sie an und war glücklich "… aber ich muss noch über die Stadt recherchieren. Dafür muss ich morgen in die Bibliothek. Möchtest du...also, ich meine..." Die Frage war ihm etwas peinlich und er wurde rot.

Christin hörte nebenbei zu, wandte sich aber an Alexander. "Ich hätte nicht gedacht, dich so schnell wieder zu sehen." In diesem Oberteil wirkt er sehr athletisch. Es steht ihm gut. Alexander fiel Thomas Blick auf und er hob kurz Glas und Kopf an, ehe er Christin antwortete: "Ja, die Welt ist klein!"



Marie verstand die Frage von Yngwie zunächst nicht, erhielt allerdings einen Seitenhieb von Christin und antwortete überstürzt: "Möchtest du dich etwa mit mir in der Bibliothek verabreden?" dabei verfärbte sich ihr Gesicht in das Rot einer Tomate. Oh mein Gott, er will ernsthaft eine Verabredung mit mir? Träume ich? Dabei kennen wir uns doch erst seit paar Minuten. Hastig und ebenfalls über beide Wangen knallrot korrigierte Yngwie: "Also kein Date oder sowas, aber wenn du Lust hast?" Unauffällig für die Gesprächsteilnehmer huschte ein Schmunzeln über Thomas Lippen.

"Dahin muss ich tatsächlich demnächst auch." klinkte sich Alexander ein. "Sehr gern komme ich mit. Ich liebe Bücher!️" ergänzte Marie. Schade, doch keine Verabredung. Aber könnte schlimmer sein. "Klasse! Dann komm doch beide mit. Alexander richtig? Der Typ von gestern...?" "Hehe, ja der Typ von gestern." dabei sahen sie zu Christin. Diese wurde verlegen. "War nicht böse gemeint mit Typ von gestern." Memo an mich selbst: Niemals Gedanken laut aussprechen!

"Was machst du so Alex?" wollte der Autor schließlich wissen. "Ich arbeite als Barkeeper, ...meistens im Jazz Club in San Myshuno." "Wow, cool. Da lernt man bestimmt viele Leute kennen." Er musterte Alexander mit neuem Interesse und erwiderte dessen Lächeln. "Man lernt auch vor der Bar ne Menge Leute kennen!" Der Russe deute in die Runde.

"Um wie viel Uhr würdest du gern in die Bibliothek gehen?" fragte Marie. "Passt euch morgen Vormittag, so gegen 10?" Reflexartig sah Alexander auf seine Uhr: "Klar! Ich hab morgen nichts anderes vor." Marie schüttelte den Kopf.
"Dann muss ich leider absagen. Weißt du, Christin und ich arbeiten im Labor eines Instituts. Da haben wir von morgens bis Nachmittag unsere Schicht. Dann geht es leider nicht. Tut mir leid."
"Ich bin flexibel...Freelancer. Dann später Nachmittag? Wenn es für dich ok ist, können wir gerne am Nachmittag ab 15 Uhr in die Bibliothek gehen?" "Gerne!" "Alex?"
Dieser nickte. "Dann ist es ausgemacht. Morgen 15:00 Uhr!"

Alle Beteiligten freuten sich sichtlich.


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11.04.2023 17:04
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Hausmeister



Schüchtern sprach Yngwie Alexander an: "Ich komm auch gerne mal in deine Bar, wenn ich darf…" "Sie gehört mir zwar nicht, aber sicher darfst du. Ihr dürft alle."
"Wie findest du eigentlich das Narwal Arms, Alexander?"
 wollte Christin von ihm wissen. Er drehte sich zu ihr um. "Mhm, ist gemütlich." "Da stimme ich dir zu. Vorher war es etwas heruntergekommen und wurde renoviert."



Thomas erhob sich von seinem Platz. "Will jemand noch was zum Trinken?" Marie schüttelte den Kopf.  "Ich hab noch…" antwortete Alexander. "Oh ja, gern noch eine Cola." kam es von Christin und Yngwie trank hastig sein Glas aus. "Gern!" Thomas nahm die leeren Flaschen und Gläser mit und lief an die Bar. Dort bestellte er die gewünschten Getränke, als ihm eine Frau auffiel.



Sie saß an der Theke und schien ihn genau zu mustern. Sie tauschten miteinander Blicke aus. Scharfe Braut Die Getränke wurden nebensächlich. Die tätowierte Frau kam auf Thomas zu und legte selbstbewusst ihren Arm um ihn.
"Na starker Mann, so alleine hier?" Er grinste. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Hast keine Begleitung?" "So ist es." Sie schlug ihre Augen verführerisch dabei auf.



Alexander lehnte sich auf dem Sofa zurück und schaute sich nachdenklich um. "Dein Akzent ist ungewöhnlich. Du bist nicht von hier, oder?", wollte Yngwie schließlich wissen. "Nein. Aus St. Petersburg." Während er sprach hob sich dessen Mundwinkel. Er war nicht ganz bei der Sache. "Oh Russland? Ich bin aus Norwegen. Da waren wir ja fast Nachbarn." Yngwie lachte dabei. "Ja, fast."

Während sie auf die Getränke warteten flüsterte Christin Marie zu: "Und was sagst du? Ist doch ein schöner Abend bisher, oder?" Diese nickte. Das ist schön. Hoffentlich bekommt sie dadurch Mut öfters auszugehen.
"Und gestern habt ihr euch schon kennengelernt? Die Welt ist klein, manchmal." merkte Yngwie an. Christin löste sich von Marie und nickte.
"Ja die Welt ist wirklich klein." Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. "Was hat dich her verschlagen, wenn ich fragen darf?" kam es von Alexander. "Ich bin mehr oder weniger weggelaufen...ist ne lange Geschichte...hat mit meinem Vater zu tun." antwortete Yngwie knapp . "Was ist denn passiert?" bohrte Marie allerdings nach. "Ich, ...also ich habe etwas herausgefunden und es gab Streit. Dann, …" er hatte Tränen in den Augen, aber fasste sich schnell wieder. "Er ist gestorben!" log er kurzentschlossen, was wenig überzeugend klang. Marie wirkte betroffen und bekam ebenfalls Tränen in die Augen "Das tut mir so leid. Ich hätte nicht fragen sollen!" Ich hole Nuss, warum muss ich auch ausgerechnet nachfragen. Sie fühlte sich schlecht, da sie niemanden an schmerzliche Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern wollte. "Ist schon gut, ich rede nicht gern darüber." versuchte Yngwie sie zu beruhigen.

Thomas kehrte noch immer nicht zurück. Dies fiel Alexander auf, als er gedankenverloren auf den leeren Tisch und anschließend zu dem Gesuchten sah. Er unterhielt sich unbeirrt mit seiner Bekanntschaft und schien alles andere vergessen zu haben. Die Frau näherte sich seinem Ohr und raunte: "Ich kenne einen Ort, an dem sind wir ungestört." Thomas schmunzelte bei diesen Worten. "Na dann, worauf warten?" Jackpot! Sie verließen die Bar in Richtung Ausgang. Alexander bemerkte es.

"Entschuldigt kurz." Er stand auf, schaute kurz Thomas nach und ging dann zur Bar. Unter Kollegen fragte er die Barfrau mit einem Daumen über der Schulter, ob die Bestellung von dem Kerl da eben stammte und nahm das Tablett anschließend mit an den Tisch. Christin hatte die Szenerie ebenfalls verfolgt. Ok? Da hätte ich wohl noch ewig auf meine Cola warten können. Als Alexander wieder bei ihnen stand, bedankte sie sich für seine Hilfe. "Wenigstens ein Gentleman am Tische, der uns nicht verdursten lässt!" Dabei zwinkerte sie ihm zu. Während er die Gläser verteilte, sagte er beiläufig:
"Thomas ist grade mit einer Dame verschwunden."



"Was?!" entfuhr es Yngwie aus heiterem Himmel. OK? wunderte sich Christin über die Reaktion des Norwegers und hob dabei eine Augenbraue. "Was denn für eine Dame? Er fährt doch das Motorrad, mit dem wir hergekommen sind?" Er wirkte dabei panisch. Christin schien nun die Angst von ihm zu begreifen. "Keine Sorge Yngwie, er wird dich sicher nicht hier zurücklassen. Sonst bekommt er mit mir Ärger! Wir sind für dich da." Sie versuchte mit einem Lachen die Situation aufzulockern.

Alexander schüttelte kurz den Kopf: "Ich weiß nicht wer die Frau war." Mehr konnte er dazu nicht sagen. Yngwie versuchte sich abzulenken und suchte das Gespräch. "Warum bist du eigentlich so weit von der Heimat weg? Eine Frau?" Bei der Frage schürzte Alexander kurz nachdenklich die Lippen.  "Weil, ...ich zu Hause keine Zukunft hatte." "Du machst das in der Bar also nur um dich über Wasser zu halten? Jazz Bar...spielst du ein Instrument?"
"Instrument? Ne, ich nicht. Aber mein Boss. Der ist der Musiker.…" "Cool, ich komm gern mal vorbei und hör's mir an."




Als Christin sich einen Schluck von ihrer Cola genehmigt hatte: "Oh. So schlimm also? ... Nun, ich habe das von meinen osteuropäischen Kolleginnen von der Arbeit auch gehört. Armer Kerl!" Sie klopfte Alexander aufmunternd auf die Schulter. Er lächelte gezwungen. "Ja mal sehn was noch kommt...."

"Naja, und ihr zwei, was macht ihr?" Richtete sich seine Frage nun an die Freundinnen. Alexander drehte sich ebenfalls zu ihnen. "Wie gesagt, wir beide arbeiten im Labor. Das Institut, an dem wir arbeiten bietet verschiedene diagnostische Verfahren an. Marie ist in der Zellkultur und ich in der humangenetischen Abteilung." "Wow, Wissenschaftlerinnen. Da habt ihr sicher viele interessante Geschichten zu erzählen." Bevor Christin antworten konnte, murmelte Yngwie vor sich hin: "Was macht der solange mit der Frau?" Alexander bekam dies mit und hob eine Braue. Ernsthaft?

"Naja. Es ist viel Routine, nach Protokoll arbeiten und vor allem in der Humangenetik sind unsere Ergebnisse für die Behandlung von kranken Patienten entscheidend. Es gibt sowohl schöne als auch sehr traurige Geschichten dazu. Die dürfen wir beide aber aus Datenschutz Gründe nicht weitererzählen." Doch was Christin Yngwie erzählte stieß auf taube Ohren. Er war in seinen Gedanken gefangen. Plötzlich durchzuckte ihn ein Geistesblitz und seine Mimik verfinsterte sich. "Entschuldigung, ich muss mal."

Er stand auf und rannte in Richtung Klo, dabei füllten sich dessen Augen mit Tränen.


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11.04.2023 17:08 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 16:07)
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Hausmeister

Christin sah Yngwie irritiert hinterher. Jetzt verschwindet er auch? ... Muss ich mir langsam Sorgen machen? Plötzlich tauchte Thomas wieder auf. Er kehrte zur Gruppe zurück. Alexander bemerkte ihn und musterte ihn gründlich. "Wo hast du nur gesteckt? Warum haust du einfach ab? Yngwie war besorgt!" entfuhr es Christin. Man konnte bildlich die Alarmpfeifen hören, die über ihrem Kopf ertönten.
Thomas ließ die Standpauke über sich ergehen und blickte in die Gesichter der Anwesenden. Dann senkte er den Kopf "Sorry!" Mehr kam nicht von ihm. Angesäuert setzte sich Christin wieder. Besorgt fragte Marie nun: "Wir sollten Yngwie zurückholen, oder?" "Vielleicht solltest du nach deinem Kumpel sehen, dem scheints plötzlich nicht mehr besonders gut zu gehen." Alexander deute Thomas mit einem Nicken und verschränkten Armen gen Klo, wo er den Vermissten finden würde. Marie wollte noch etwas ergänzen, Christin hielt sie aber zurück.

Thomas nickte Alexander zu, erhob sich und ging in Richtung Herren WC. Alle sahen ihm nach. Christin seufzte. "Männer!" Dies sagte sie laut und herabwürdigend und erschrak über ihre Worte. Sie drehte sich zu Alexander, um dessen Reaktion zu sehen.
"Schlechte Erfahrungen gemacht?" Er hatte wieder sein Barkeeper „Pokerface“ Lächeln aufgesetzt und antwortete eher aus Gewohnheit. Dabei genehmigte er sich einen Schluck aus seinem Bierglas. "Nun…" gab sie sich kleinlaut. "Ihr Ex war ein Depp. Also ja!" kam es wie aus der Pistole geschossen aus der anderen Ecke des Sofas. "Marie!" "Was? Ist doch wahr!" Für Christin war alles nur peinlich. "Also, was soll ich noch sagen?" Alexander versuchte die Situation zu entspannen. "Schon gut, mein Fehler, das geht mich gar nichts an." Er grinste dabei. "War eine dumme Frage. Wenn ich hinter der Bar stehe, erwartet man das von mir." Christin atmete auf. "Lass uns lieber das Thema wechseln!"



Thomas hatte das Herren WC erreicht und klopfte an eine der Türen. "Ginger?" "Ja?" ertönte ein Schluchzen. "Alles ok? Sorry das ich so lange weg war. Hast du wieder geweint?" Der Mitbewohner klang aufrichtig besorgt. "Nein!" Log Yngwie.



Dies merkte Thomas allerdings. "Jetzt beruhig dich, ok? Alles ist ok!" Die Tür öffnete sich langsam. Ohne Tom anzuschauen ging er an ihm vorbei und wusch sich sein Gesicht im Waschbecken. "Geht wieder. Ok. Gehen wir wieder zurück? Oder möchtest du heim?" Für seine bisherige Art untypisch war Thomas ungewohnt sanft zu ihm. "Lass uns zurück gehen." beschloss Yngwie. Sie kehrten an die Sitzecke Tisch zurück: "Entschuldigung, die Nerven…"
"Da seid ihr ja. Alles ok Yngwie?"
Die Freundinnen begrüßten sie und Marie nahm dessen Hände um Trost zu spenden.



Auch strich sie über seinen Rücken, um ihn zu beruhigen. Thomas setzte sich und schwieg. Er wich dabei Alexanders prüfenden Blicken aus. Lass mich einfach. Yngwie zuckte kurz, als Marie die Narben auf seinen Rücken unerwartet berührte. Er riss sich zusammen, um sich nichts anmerken zu lassen und lächelte sie dankbar an. Sie war erleichtert, dass es ihm besser ging.

"Hab ich was spannendes verpasst?" fragte Yngwie in die Runde. Alle schüttelten den Kopf. Um wieder ins Gespräch zu kommen sprach Christin Alexander an. "Du wirst sicher viele Geschichten von deinen Gästen hören. Wie gehst du damit um?" Er überlegte. "Wie soll ich sagen? Was an der Theke passiert, bleibt an der Theke?" Er grinste verschmitzt. Sie nickte anerkennend. "Finde ich gut."

"Gibt es eigentlich ein Buch Genre, was du besonders magst?" suchte nun auch Marie das Gespräch mit Yngwie. "Mhm, ich mag gute Gruselgeschichten und romantische Literatur, aber auch historische Romane, wenn sie authentisch sind." "Ah, dann passt ihr echt gut zusammen. Marie liebt auch Romantik." Dabei zwinkerte sie frech. "Man Christin!" Das ist so peinlich. Marie errötete erneut.

"Du liest auch viel? Schön, ich hab viele E-Books wenn du mal schauen magst." Auch er wurde verlegen. "Ja, ich habe eine große Buchsammlung daheim." "Korrektur: Sie hat eine eigene Bibliothek." "Ja? Na, dann tauschen wir uns doch aus?"
"Ähm. Ok?'' ''Gute Idee. Kommst einfach mal zum Tee vorbei. Dann könnt ihr euch darüber austauschen. Was haltet ihr davon?"
"Sehr gerne." "Wo wohnt ihr?" "Wir wohnen in San Myshuno."
Christin nannte Yngwie schließlich die genaue Adresse.

"Tanzt du eigentlich gern, Alexander?" Dieser musste verlegen lachen. "Ne, ne ich kann nicht tanzen." "Schade!" Sie erhob sich: "Dann werde ich jetzt das Tanzbein allein schwingen. Dafür bin ich auch hergekommen. Wir sehen uns." Sie winkte allen zu und ging zur Tanzfläche.



Die Musikauswahl passte ganz gut. Der DJ mischte verschiedene Genre miteinander. Für jeden Gast war etwas dabei. Vor allem bei der 80er Musik blühte Christin regelrecht auf. Viele der Lieder kannte sie. Es machte ihr Spaß die Liedtexte zu Lipsyncen. Sie vergaß dabei ihre Umgebung und ging ganz aus sich heraus.
Von weitem beobachtete Marie ihre Mitbewohnerin und dachte sich: Man sieht, sie hat ihren Spaß. Warum kann ich nicht genauso locker sein?

Die Gruppe führte noch hier und da Smalltalk miteinander und trank noch einige Getränke, während Christin ausgiebig tanzte. Als sie aufbrechen mussten, verabschiedeten sie sich von allen freundlich. Christin beäugte Thomas weiterhin angesäuert und verließ mit Marie den Nachtclub. Thomas holte die Motorradhelme und ging mit Yngwie ebenfalls aus dem Narwal Arms. Einzig Alexander blieb zurück.






Alle vier WG-Bewohner gehen zurück in ihre Wohnungen.

Yngwie: nächster Post
Tom: Evergreen Harbor Nr. 12
Christin: nächster Post
Marie: nächster Post


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11.04.2023 17:15 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 16:08)
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Der Abend wurde anders als erwartet. Alexander hätte nicht gedacht all diese Leute zu treffen. Vor allem was die Brünette von neulich im Park anging. Nun war er für Morgen auch noch verabredet. Es war immer gut sich zu vernetzen. Noch besser war es, sich einmal mit Leuten zu unterhalten die ihn nicht dauernd nieder machten. Sie alle, Christin, Marie und Yngwie schienen Nett. Bei Thomas war er sich noch nicht so sicher. Der Kerl hatte etwas an sich, was ihn stutzig machte. Das mochte aber auch nur sein ausgeprägter Beschützerinstinkt sein der sich da meldete. Wenn er diese Leute noch öfter traf, würde sich schon noch einiges herausstellen. Genau so auch was ihn, Alexander betrifft. Es gab Dinge, über die sprach er einfach nicht gern und ging die Leute auch gar nichts an. Es würde sich zeigen wie lange er das so durchziehen konnte. Was die Leute im einzelnen anging.... Er wusste es nicht. Yngwie schien besonders sensibel. Marie wirkte schüchtern hatte aber ihre Freundin die ihr Mut gab und Christin? Nun sie hatte wohl schon einiges mitgemacht aber ließ sich dennoch nicht unterkriegen. Alexander wunderte sich ein wenig. Er hatte noch nie darüber nachgedacht wie genau er die Menschen um sich mittlerweile betrachtete. Ihre Worte und Körpersprache sagte immer so viel über die Sims aus...

Alexander blieb, nachdem alle gegangen waren und setzte sich wieder an die Bar. Er bestellte dort sein zweites Bier. Er sah sich ein wenig um fand aber nichts was für Duke interessant sein könnte. Der Jazz Club war ebenso gut besucht und hatte mindestens genau so gutes Ambiente. Ob er hier nachfragen sollte ob sie ab und an eine Aushilfe brauchten?



Alexander lehnte sich an der Bar zurück und entspannte sich. Das Getränk war gut, die Stimmung war gut und auch die Akustik hatte etwas zu bieten. Plötzlich fiel ihm jedoch eine Frau auf. Sie sass an einem der Tische ganz allein und hatte ihn angesehen. Als ihr sein Blick auffiel, schaute sie hastig weg. Alexander kniff die Augen zusammen. Kannte er diese Frau nicht irgendwo her? Als die Frau aufsah und bemerkte dass er sie immer noch ansah wurde sie rot. Sie wirkte als wolle sie flüchten.




Alexander hob leicht amüsiert den Mundwinkel und ging auf sie zu. "Mach das nicht." hörte er Rudys Stimme in Gedanken. "Das ist die! Die von der wir letztens geredet haben!" Doch er stand schon vor ihr als er realisierte was der Kater meinte. 
"Hallo. Kennen wir uns nicht?" sagte er freundlich. Die Frau sah verlegen zu ihm auf. Sie stotterte herum. Dann setzte sie ein Lächeln auf und nickte. "Ja! Ich bins... M-Mia..." Alexander setzte sich ihr nachdenklich gegenüber. "Mia aus dem Zug!" Erinnerte er sich. "Ja, richtig. Hallo.... A..lexander." sie lachte verlegen und verstummte dann. Sie traute sich irgendwie nicht ihn anzusehen.



Alexander erinnerte sich. Das war sehr lange her. Er erinnerte sich außerdem an ihre Schwester und sein Gesichtsausdruck wurde matt. "Was machst du hier?" fragte er sie. "Ich?" Sie schreckte fast auf und sah sich um. "Ich ähm... bin nur hier um etwas zu trinken." Alexander sah sie an. Sie hatte kein Getränkt. "Hast du schon bestellt? Sonst lad ich dich ein. Der alten Zeiten wegen, okay?" Er lächelte. Das Mädchen rieb siech verlegen den Nacken.



"Ja äh, nein ich hab noch nicht... Okay." Sie erwiderte das lächeln verlegen. Alexander war sich nicht sicher warum sie so nervös war. Weil sie damals was miteinander gehabt hatten? "Was möchtest du?" fragte er. "Nur... ein... ach vielleicht ein Long Island?" "Kommt sofort." Alexander stand auf und ging zur Bar. Er bestellt ihren Drink und blickte während des Wartens über die schulter zu ihr. Er hatte keinerlei Gefühle für sie die über Freundschaft hinaus gingen. Auch damals nicht. Ihr zusammenkommen war einfach irgendwie passiert und war einmalig gewesen, so wie einvernehmlich. Sie hatten geredet, Alexander hatte sich einsam gefühlt, Mia erzählte davon wie viel Angst sie vor ihrem Studium hatte und dann... in einer der Schlafkabinen... 
Alexander nahm den Drink entgegen und sezte sich zurück an den Tisch. "Danke." sagte Mia schüchtern. "Ich wusste nicht das du von hier bist." "Das wusste ich von dir auch nicht." gab sie gewollt lässig zurück, klang dabei dennoch unsicher. Alexander grinste. "Bin ich nicht. Ich war damals auf dem Weg hier her. Also... eigentlich nach Del Sol Valley." Mia hörte aufmerksam zu.



"Aber ich wohne jetzt in San Myshuno." "Oh, in der großen Stadt. Schön." Sie lächelte und trank mit dem Strohalm. "Mittlerweile hast du dein Studium bestimmt abgeschlossen, stimmt's? War es denn nun so schlimm wie du befürchtet hattest?" Mia blinzelte. Sie starrte ihn beinahe entsetzt an. Alexander wurde unsicher. "Hab ich was... falsches gesagt?"



Schnell reagierte das Mädchen. "Nein nein. Ich ähm... Nein, ich hab das Studium nicht abgeschlossen..." "Nicht?" Mia schüttelte den Kopf. "Nein ich... war... ich wollte nicht mehr wegen..." Sie sah weg. "...wegen meiner Schwester." Ach mist. Dachte Alexander. Er griff nach ihrer Hand und sie zuckte zusammen. Ihr Gesicht wurde wieder rot. "Es tut mir Leid dass ich sie nicht retten konnte..." Sie sah ihn mit großen Augen an und er sah ehrlich mitfühlend in ihre. Es dauerte eine Weile bis Mia wieder etwas sagte. "Es war doch nicht deine Schuld..." Sie sah auf die Hand die ihre hielt. Alexander schwieg. Nein, war es nicht. Aber trotzdem. Er hatte angst sie glaubte, dass er sie zu erst gerettet hatte weil sie, sie war. Dabei war sie einfach nur die erste die er zu fassen bekam. In dem ganzen Rauch und dem Feuer hatte er so gut wie nichts gesehen.



"Was machst du jetzt?" Er nahm die Hand weg und griff nach seinem Bier um zu trinken. "Wie?" "Was arbeitest du?" Mia wirkte erneut sehr zurückhaltend. "Ich... mache ehrlich gesagt nichts..." Alexander nickte. Vielleicht konnte sie nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester keinen Fuß mehr fassen. Er wollte nicht noch tiefer graben. 
Sie unterhielten sich eine Weile. Mias Drink leerte sich aus Nervosität sehr schnell. Danach stand sie auf. "Ich muss jetzt gehen. Danke für den... Drink." Alexander steht auch auf. "Es war schön dich mal wieder zu sehen." Sie nickte schüchtern und sah zu Boden. "Ja... Machs gut." hastig drehte sie sich um und verließ das Narwal. "Bis dann..." Alexander setzte sich wieder hin. Es war wirklich lange her. Fast... 7 Jahre... Damals war sie sehr fröhlich und aufgeschlossen gewesen. Aber wenn man seinen Zwilling in einem Brand verliert... war diese Veränderung wohl normal. 
Alexander trank aus und ging anschließend ebenfalls nach Hause.

Geht nach:

Alexander: nach Hause
Mia: nach Hause


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12.04.2023 17:56
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Christin - letzter Post

Die Musikauswahl traf Christins Geschmack. Sie kam nicht dazu die Tanzfläche zu verlassen, da sich ein gutes Lied nach dem anderen anreihte. Während sie mitsang und sich bewegte, vergaß sie all ihre Sorgen und Ängste. Sie blühte regelrecht auf.
Schließlich musste sie doch an die Bar und sich ein Glas Cola gönnen. Während sie trank ertönte das Lied ‚Straight up‘ von Paula Abdul. Der Text ließ sie nachdenklich werden, denn er passte wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.


>Lost in a dream
I don't know which way to go (A-let me say it)
If you are all that you seem
Then baby I'm movin' (movin‘) way too slow
I've been fooled before
Wouldn't like to get my love caught in the slammin' door
How about some information, please?

Straight up
Now tell me, do you really wanna love me forever (Oh, oh, oh)
Or am I caught in a hit-and-run?
Straight up
Now tell me, is it gonna be you and me together (Oh, oh, oh)
Or are you just having fun?

Time's standing still
Waiting for some (A-waiting for some)
small clue (Let me tell you know)
I keep getting chills
When I think your love (when I think your love) is true

I've been fooled before
Wouldn't like to get my love caught in the slammin' door
How about some information, please?
Straight up
Now tell me, do you really want to love me forever (Oh, oh, oh)
Or am I caught in a hit-and-run?
Straight up
Now tell me, is it gonna be you and me together (Oh, oh, oh)
Or are you just having fun?

You are so hard to read
You play hide-and-seek
With your true intentions
If you're only playing games
I'll just have to say
A-bye, bye, bye, bye

A-do-do you love me, (do-do you love me, baby?)
A-do-do you love me, (do-do you love me?)
A-hey, baby
A-do-do you love me, (do-do you love me, baby?)
Come on now
A-do-do you love me (do-do you love me?)
A-tell me, baby

I've been a fool before
Wouldn't like to get my love caught in the slammin' door
Are you more than hot for me
Or am I a page in your history book?
I don't mean to make demands
But the word and the deed go hand in hand
How about some information, please? (please, please, a please, please)

Straight up, now tell me (tell me)
Straight up, now tell me (tell me)
Straight up, now tell me (tell me)
Straight up, now tell me
Straight up, now tell me

Straight up
Now tell me, do you really want to love me forever (Oh, oh, oh)
Or am I caught in a hit-and-run?
Straight up
Now tell me, is it gonna be you and me together (Oh, oh, oh)
Or are you just having fun? (2x)

Straight up!
Now tell me, do you really want to love me forever(Oh, oh, oh)<





Während sie die Zeilen in ihren Gedanken verfolgte, dachte sie wieder an Alexander. Aber auch an Fabio. Ich weiß tatsächlich nicht, welchen Weg ich gehen soll … Was ist richtig, was ist falsch? Oder spielen die Männer doch nur mit mir? Keinem kann man in die Karten sehen. Keinem von beiden kann man richtig verstehen … Wieso muss alles so kompliziert sein ...
Sie trank ihr Getränk aus und ging wieder auf die Tanzfläche. Jeder Tag hat auch seine Schattenseiten. Jede Dunkelheit ihr Licht der Hoffnung. Man kann nur lernen damit umzugehen, was anderes bleibt einem nicht übrig. Sie ließ sich wieder von der Musik führen und tauchte erneut in die Welt der Klänge und Bewegungen ein. Es ist nicht schön allein zu sein ... aber wenn es so ist ... muss man die Kraft haben dies zu ertragen. Die innere Zerrissenheit sah man ihr nicht an.


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12.04.2023 21:40 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2023 21:45)
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Hausmeister

Es war schon spät, als Christin sich auf den Heimweg machte. Leider musste sie dafür einen Umweg über Evergreen Harbor nehmen, da sie die letzte, direkte Bahn-Verbindung nach San Mychuno knapp verpasste.

Der Umstieg in Evergreen Harbor dauerte eine Stunde. Somit beschloss sie sich die Füße zu vertreten. Die junge Frau lief die Straße entlang. Der Weg wurde nur durch die Lichter der Straßenlaternen beleuchtet.

Christin - Nächster Post


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14.04.2023 08:19 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 21:51)
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Hausmeister

Keito - letzter Post
Yuna - letzter Post

Sie müsse sich heute Abend austoben, lautete die Sprachnachricht. Sie würden sich im Narwals Arms treffen. Sie wäre schon dort. Keito machte sich gleich auf dem Weg. Yuna im Narwal Arms? Drinnen kann er Yuna allerdings nirgends finden. Ist das ein blöder Scherz? Er setzt sich an die Bar, schaut sich in dem schummrigen Licht um. „Tanzen wir?“, raunt es ihn von der Seite an. Wow, nur fünf Minuten hier und schon wird er von einer unbekannten Schönen angesprochen und zum Tanzen aufgefordert. Yuna kann ihm mal gestohlen bleiben.




Keito hat kein Problem damit, sich auf wesentlich Ältere einzulassen. Wie alt ist die? Keito tippt auf Zwanzig bis zweiundzwanzig. Er folgt der Fremden auf den Fuß Richtung Tanzfläche.
„Kennen wir uns nicht?“, lacht sie heiser. „Yuna?!“


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14.04.2023 08:20 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2023 22:00)
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#10
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Hausmeister

„Yuna, was hat zu bedeuten?“ Keito ist leicht sprachlos. Ist das jetzt … ein Angebot? Warum macht sie sich älter? Sie setzen sich wieder an die Bar, bestellen was zu trinken. Irgendwie steckt was anderes dahinter. Keito traut der Sache noch nicht. Nachdenklich nimmt er einen Schluck salziges Lama … Nicht nur älter, auch … puh. Keito guckt sich schnell um, wie die älteren Herren um ihn herum Yuna betrachten. Nicht, dass die da was verwechseln. Nicht nur die Herren … Die junge Frau da drüben scheint auch interessiert!


„Und hattest du’s gleich gefunden, Keito?“ Keito schaut fragend zurück: „Was gefunden?“ – „Na, das Narwal Arms!“ Oh, das! Soll er ihr sagen, dass er … öfter hier ist? „Ähm, Yuna, das kenne ich schon …“ *räusper* „Bin öfter mal hier …“ Ein bisschen verlegen blickt er jetzt weg, andererseits …: „Und was machts d u hier?“ Er schaut sie jetzt direkt an. Hier hängen eigentliche keine Teens rum … „Ich mag sie … älter, Keito!“ Sie beißt sich auf die Lippen, hoffentlich ist er jetzt nicht … geschockt. Keito grinst, prostet ihr zu: „Ich auch!“, und nimmt noch einen Schluck. „Herren oder Damen?“, setzt er noch nach, doch etwas irritiert von den Blicken rundum. Ob ihr das klar ist? „Immer noch Frauen, Keito! Mach‘ dir keine falschen Hoffnungen.“, lächelt Yuna bedauernd. Er ist ihr ein guter Freund und versteht eine Menge, ist offen, tolerant. Aber man kann sich ja zu nichts zwingen. Fast wünschte sie sich, es wäre so. Sie hätte eine Menge Probleme weniger.


„Keito, ich bin hier heute zum ersten Mal. Ich hab‘ im Internet recherchiert, wo so Ältere hingehen, manchmal gibt’s Eintritt nur für Frauen, aber ich wollt schon mal gucken gehen und ja, einfach auch mich austoben.“ Sie schluckt. „Ganz wohl ist mir gerade nicht …“ Sie schaut etwas angespannt zu ihm auf. „Ich dachte, wenn du da bist … Also, du bist doch mein Freund … Der einzige, den ich im Moment habe … und du verstehst so viel …“ Ja, Keito versteht. Er versteht zu gut. Die Blicke der Herren sind ihr doch unangenehm und sie hat etwas Angst. Der Aufzug ist doch etwas zu gewagt. Aber sie hat noch nicht genug Angst. Er muss es ihr noch sagen. „Chip hat gestern gemeint, wenn du die Klappe noch öfter auf machst und dich irgendwo einmischt, könnt‘ dir mal was passieren ...“ Keito schaut sie eindringlich an: „Ich glaub nicht, dass die spaßen!“, er fühlt den Griff seiner Klinge in der Jackentasche nach wie um sich zu versichern, dass sie nach da sei. Yuna schaut ungläubig: „Die würden mir doch nicht wirklich was tun, oder?“ – „Weiß nicht, Yuna! Würd‘ ich nicht drauf ankommen lassen. Bitte, nimm dich in Acht! Halt dich zurück!“ Bei dem Gedanken, seine Klinge einsetzen zu müssen, wird ihm schlecht.


„Dann hast du wohl auch Ärger mit denen, Keito, durch mich. Das will ich nicht.“ Irgendwie ist alles recht schwierig in der Schule. Man zerreißt sich insgesamt recht oft das Maul. Es ist alles so konservativ. Sie hat langsam doch Sorge vor offenen Anfeindungen, massiven Abwertungen und handgreiflichen Abwehrreaktionen. Erlebt hat sie das schon, aber noch nie so an einer Schule. Yuna überlegt eine Weile …: „Keito, ich denk manchmal, in der Schule wär’s vielleicht einfacher, wenn … Also, ich hab‘ ja gestern auch ein bisschen mitgespielt … Würdest du …?“ Ein bisschen rot wird Yuna jetzt schon … Ach, das geht doch, grinst Keito für sich: „… deinen Freund spielen?“ ergänzt er leichthin. „Klar, wenn du d a s trägst!“ schaut er schmunzelnd zu ihr rüber. „Keito!“ Yuna guckt etwas erbost, lacht dann aber als ihr klar wird, dass es nur freundliches Necken ist. „Jetzt mal im Ernst, Yuna. Wie passt dieser Aufzug zu deinen sonstigen Klamotten?“ Keito blickt sie neugierig an. „Och, ich hab‘ solche und solche. War ein bisschen ein Ringen, weil … nicht alles ökologisch nachhaltig ist. Oft ist mir wirklich schnurz, was ich überziehe, manchmal aber … eben nicht.“ Nun wird Keito nachdenklich. „Also, wenn ich den Freund geben soll, wäre mir ein ‚Nicht-Schnurz‘ lieber …“ Küssen wir uns dann vor allen auch – so richtig?!“ Das Schauspiel fängt Keito langsam an, Spaß zu machen. Allein für ein paar blöde Gesichter … „Nur zum Schein, Keito, nur zum Schein!“, versichert Yuna. Sie vertraut ihm, dass er nicht missversteht.


„Und Keito, ich hab‘ endlich mit Mum gesprochen …“ Yuna macht eine beredte Pause. „Ich mach den Mopedführerschein!“, ruft sie begeistert aus. Spontan packt Keito sie vom Hocker, wirbelt sie einmal herum. „Yeah! Endlich! Kein Zittern mehr, ob ich meine Pappe verlier.“ Er setzt Yuna wieder ab. “Das hat mir schon gereicht mit diesem Blaze. Der kann nicht mal richtig fahren. Der Führerschein ist garantiert nicht echt. Hätt‘ sich fast hingelegt. Du fährst dagegen voll sauber. Den Lappen hast du doch in Nullkommanix.“ Hach, sie können Ausflüge machen … abends um die Wette fahren. „Hast du eine Ahnung, wo man einen illegalen Führerschein herbekommt, Yuna?“, fällt Keito plötzlich wieder ein. „Schon, aber da geh‘ ich nicht für dich rein!“ erklärt Yuna bestimmt. Mhm, klingt für Keito, als machte sich dieser Blaze wirklich auf, wie sein Alter zu werden. Ob der auch … ‘ne Waffe hat? Sein Vater hatte immer die Hand in der Tasche, griffbereit … fallen Keito weitere Erinnerungsbruchstücke ein. Er hat ihn nicht mehr mitgenommen als er älter wurde, hat wohl gedacht, als Kind blickt er es nicht so. Aber jetzt ist es kein Geheimnis mehr. Sie haben sich angeschrien … „Das wird dir noch leidtun!“, hatte sein Pa gedroht. Er solle nur zusehen, dass ihm nichts passiert … Wie … Chip gegen Yuna seine Drohung ausgestoßen hatte. „Wir müssen echt aufpassen, Yuna, das sind zwei Junkies! Die machen alles, wenn die drauf sind …!“


Yuna guckt irritiert: „Wo bist du jetzt gerade? Bei Chip und Blaze wieder? Wieso Junkies? Die kiffen bestenfalls!“ Jetzt … guckt Keito verwirrt: „Hääääh?“ - „Ähhhhh!“ Ja genau, sooo lange kennen sie sich auch noch nicht. „Irgendwas, was ich sonst noch nicht weiß, Yuna?“ – „Ja, nicht nur du weißt noch nicht alles!“ schimpft Yuna wie ein Rohrspatz. Mehr aber, weil sie sich etwas verplappert hat. Keito raucht nicht mal Zigaretten. Nicht sein Ding. „Was weißt du denn von Junkies? Häh? Und was machts d u eigentlich öfter im Narwal Arms, mhm?!“ Keito schweigt längere Zeit. Kann Yuna so viel vertragen? „Ja, warum suchen wir beide uns ältere Sims? Warum?“ Er nimmt Yuna am Arm, sie suchen sich eine abgelegene Sitzecke.


„Ich wollt‘ schon in der Schule gestern Abend mit dir quatschen!“ Keito berichtet von der Begegnung mit seinem Vater, dessen Zustand, dem Bruch mit ihm, den Erinnerungsstücken … wie -lücken, dem Streit mit seiner Mutter. Yuna schaut ihn betroffen an: „Mädchen in deinem Alter echt vorbei? Deswegen?“ Yuna ist fassunglos: „Wie konnte deine Mum, das alles nicht mitbekommen?“ Das ist das bitterste für Keito ...: „Sie hat Einiges ‚abbekommen‘. Sie hat sich lange nicht gewehrt. Für sich nicht, für mich nicht!“ Keito weiß nicht, ob er Mitleid, mit seiner Ma haben soll, verzeihen soll, wütend sein soll … Yuna weiß auch nicht, was hier richtig ist. Ihre eigenen Probleme kommen ihr auf einmal so nichtig vor.

„Dein Vater ist ein Ar sch!“, sagt sie laut. Hat sie einen tollen Vater. Was macht es schon, dass sie manchmal zu viel Verantwortung schon für andere hatte, etwas zu früh gereift ist … unter Gleichaltrigen keine Gleichgesinnten findet, ihre Mum materiell knauserig ist … Sie hat doch fast alles, was sie braucht. Und einen guten Freund - der ihre Hilfe braucht. „Also, Keito!“ Sie streicht ihm liebevoll übers Gesicht. „Du hast sicher richtig erkannt, dass dein Vater ein Junkie ist und ich kann nicht hundert Prozent sagen, dass Chip und Blaze es nicht wären … Aber ich glaub nicht!“ Yuna berichtet von Mums Begonien, Keito steht der Mund offen: „Du r a u c h s t!?“ – „Nur Gras!“ Yuna hält sonst nichts von Zigaretten - wie Keito. „Und … deine Mum?!“ Keito mag kaum fragen „Dass es bloß nie der Proschinsky hört, Keito! Also, nie mehr ein Wort!“


„Ok! Aber auch zu keinem in der Schule ein Wort übers Narwal Arms, Yuna! Ich würde schon gerne mit Ellie eine Kunstgalerie besuchen gehen. Ich bewundere ihren Kunststil. Sie ist echt schon weit. Das wäre aber wohl etwas zu viel für ihr Gemüt mit dem Laden hier.“ – „Hej, ich habe auch kein Interesse, dass die in der Schule was erfahren. Dann wäre unsere Scharade ja auch für die Katz!“ Ellie! Schön, dass sie mit Keito was gemeinsam hat. „Sag, ihr schöne Grüße von mir!“ – „Häh, du siehst sie ja selber in der Schule, Yuna!“ – „Ach ja! Ja, ja …“ Sie wird ihr nett zunicken.

Irgendwie hat Keito heute Abend genug gehört und erzählt: „Tanzen wir noch ‘ne Runde?“, fragt er leicht Gott ergeben. „Ich muss mich jetzt auch austoben!“ – „Prima!“ umarmt Yuna ihn und linst zur jungen Frau am Rand. Sie sind getrennt gekommen, sie werden getrennt fahren. Aber in der Schule … geben sie ein wunderbares Paar.

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