Strangerville - Labor Dr. Henry McCoy

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08.06.2023 18:23
#1
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Außen - Zugang zum Labor







Labor Grundriss


Labor







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08.06.2023 18:29 (zuletzt bearbeitet: 09.06.2023 01:00)
#2
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Jenna - letzter Post

Charaktere: Jenna, Dr Henry McCoy
Titel: Jenna und der Doc


Die rothaarige Frau sieht sich um. Stranger Ville. Zuletzt war sie hier, als sie bei dem Flugzeugwrack auf die Teenager getroffen ist... die zum Glück alle unverletzt von der Werwolfbegegnung entkamen. Diesmal ist es anders. Zum einem ist sie diesmal in ihrer humanoiden Gestalt unterwegs - noch ist kein Vollmond - und außerdem hat sie diesmal nicht das Wrack zum Ziel, sondern eine andere Adresse: Das Labor von Dr. Henry McCoy.



Seltsamer Ort, findet Jenna, als sie dort angekommen ist. Dass das Labor unterirdisch liegt und nicht wirklich einer Praxis ähnelt, ist eines der Ungewöhnlichkeiten. Aber ihr Problem ist ja auch alles andere als gewöhnlich. Der Doc hat allerdings einen guten Ruf, und in ihrer Verzweifelung hätte sie sich auch an weniger seriöse Quellen gewendet. Einen Versuch ist es wert.

Und so sieht sie sie sich verstohlen im Labor an. Die Wände sind aus Stein und allerhand Geräte liegen herum. Das Ungewöhnlichste ist allerdings der Doc selbst, in seinem blauen Fell. Dennoch geht Jenna mutig auf ihn zu. "Hallo.", begrüßt sie ihn knapp.



Grummelig sieht er aus, groß und kräftig, als er mit dem Rücken zu ihr steht und vertieft an einem Tisch herumwerkelt.



"Nanu?" Ein Blick über die Schulter lässt ihn erkennen, dass er sich nicht geirrt hat. Eine junge Frau hat den Weg herunter in sein Labor gefunden.

"Guten Tag, junges Fräulein.", nickt er freundlich und legt seine Arbeit auf dem Tisch ab. "Was kann ich für Sie tun?"

"Sie haben einen guten Ruf.
", erwidert die Werwölfin, "und vielleicht können Sie mir helfen." Sie seufzt. "Ich bin selber mit dem Werwolffluch belegt, als ich gebissen wurde." Als Beweis für ihre Behauptung krempelt sie ihren Ärmel hoch, so dass die Bissnarbe auf ihrem Arm sichtbar wird. Dann fährt sie fort: "Ich weiß nicht, warum er mich verwandelt hat und nicht gleich komplett zerfleischt, aber so ist es nun mal. Ich... ich will das aber nicht. Lässt sich so etwas rückgängig machen? Sie kennen sich doch aus mit Okkulten, wie ihrer Homepage zu entnehmen ist."

"Faszinierend
.", murmelt er und geht auf sie zu, will schon nach ihrem Arm greifen, verharrt dann aber in der Bewegung. "Verzeihung, darf ich?"



Jenna erinnert sich an ihre Begegnung mit Kvothe, der einfach ihren Kopf anfassen wollte. Damals hat ihr das nicht gefallen, aber hier ist es etwas anderes. Immerhin hat sie den Doc extra deshalb aufgesucht, um Hilfe zu finden. "In Ordnung.", bestätigt sie daher.

Sanft zieht er den Arm der jungen Frau näher zu sich heran und betrachtet den verheilten Biss.
"Wann genau hat dieser Übergriff stattgefunden?", fragt er und tickt mit einem Finger der großen Pranke an seiner Brille.

"Ist paar Wochen her", überlegt Jenna. "Zuerst hatte ich mich direkt nach dem Biss verwandelt. Dann später ein weiteres Mal während Vollmond." Sie mustert den Doc. Ihm scheint die Werwolfgestalt nichts auszumachen. Aber mittlerweile hat auch sie bemerkt, dass es nicht nur Nachteile als Werwolf gibt. So schnell wäre ihre Bisswunde nicht verheilt, wenn sie noch ein Mensch wäre.

Nickend murmelt er kaum verständliche Worte vor sich her und wendet sich ab, um etwas in einem kleinen Buch zu notieren.
"Der Biss ist bereits komplett verheilt, das macht eine Heilung leider schwierig - wenn auch nicht unmöglich." Er dreht sich wieder herum und mustert die junge Frau. "Bei einem frischen Biss könnte man anhand von Abstrichen verschiedene Untersuchungen machen. Verraten Sie mir ihren Namen, junges Fräulein?"

"Tja, dazu ist es wohl zu spät.",
seufzt die Werwölfin. Dann stellt sie sich mit ihrem Namen vor.



"Ich darf Sie ironischerweise freundlichst bei den Werwölfen begrüßen." Er reicht ihr die Hand und schüttelt kräftig.
"Es tut mir sehr leid, dass Sie unfreiwillig in unsere Reihen stoßen. So etwas sollte nicht passieren. Die Erfahrung zeigt leider, dass es dennoch geschieht - wie wir sehen."

"Gibt es denn keine Möglichkeit
?", fragt Jenna, die ihre Hoffnung nicht aufgeben will.

Der Studierte kratzt sich langsam am Kinn. "Ich arbeite derzeit an einem Mittel - es ist allerdings noch nicht fertig. Anhand der Selbstheilung der Werwolfgene könnte es möglich sein, eine Art Impfung herzustellen. Damit wird die Mutation zwar nicht rückgängig gemacht. Aber unter Umständen wäre es möglich, sie für eine Weile zu unterdrücken."


"Das wäre ein Anfang
.", findet Jenna. "Bis es soweit ist: Kann ich irgendwie trotzdem mehr Kontrolle erlangen? Sie laufen z.B. auch als Werwolf herum, und scheinen trotzdem nicht ständig im Rampage-Mode zu sein."

"Nun, meine Liebe, das ist jahrelange Übung
.", entgegnet er. "Es ist durchaus ein Unterschied, ob jemand als Werwolf geboren wird oder der Körper in der Blüte des Lebens einer gewaltvollen Mutation unterliegt."

Dr. McCoy bietet ihr einen Stuhl an. "Bitte setzen Sie sich und berichten Sie mir von Ihren Erfahrungen."

Jenna setzt sich. "Tja, die Heilungsfähigkeit der Werwölfe habe ich selber ja auch schon kennengelernt." Sie schielt auf ihren Arm. Nun, da der Ärmel wieder runtergekrempelt ist, sieht man davon auch nichts mehr. "Auch, dass sich meine Sinne erhöht haben.. Nur... die Vollmonde sind das Problem. Ich habe vor dem Angriff studiert, doch so lange ich das mit der Verwandlung nicht im Griff habe, würde ich nur die anderen Leute gefährden. Daher bin ich aus der Studenten-WG auch erst mal ausgezogen und hab das Studium unterbrochen. Der letzte Vollmond war jedenfalls schlimm. Bin am Flugzeugwrack zu mir gekommen und erinnere mich nicht daran, wie ich dorthin gekommen bin. Ich erinnere mich dunkel an eine Vampirin... vielleicht zwei. Und andere Teenager, die ich verfolgt habe. Zum Glück habe ich zu dem Zeitpunkt niemanden verletzt, aber das wird sicher nicht immer gut ausgehen."



McCoy nickt. Er verstet die Sorgen seines Gastes und findet es gut, dass sie versucht, Wege aus ihrer Situation zu finden.
"Bei dem Volk der Werwölfe gibt es richtige Unterrichtseinheiten, in denen die Jungen lernen, mit diesen Gefühlsstürmen umzugehen - und sie letztlich zu kontrollieren. Möglicherweise wäre auch das ein Versuch wert.", überlegt er laut. "Es wäre mir eine Freude, einen Kontakt herzustellen."

Jenna lächelt. "Das wäre gut." Vielleicht könnte sie sich an ihr Dasein gewöhnen, wenn sie mehr Kontrolle hat. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

"In der Zwischenzeit arbeite ich weiter an dem Serum, das Okkulten mehr Kontrolle über ihre Eigenarten verleiht. In diesem Zusammenhang lassen Sie mich fragen, wären Sie bereit zu einigen Zellproben? Etwas Blut, Hautschuppen, ein Haar. Das könnte bei der Forschung wirklich behilflich sein."

"Why not.
", murmelt Jenna. So eine kleine Blutprobe wird sie ja nicht umbringen.

Fast schon aufgeregt sammelt der Werwolf alle Utensilien zusammen - nicht viele Artgenossen geben Proben freiwillig ab. Unter seinem Volk ist seine Forschung nicht bei allen angesehen, was das Sammeln von Fakten nicht unbedingt leicht macht. Oft muss Dr. McCoy improvisieren - die meisten Proben stammen von ihm selbst.

Mit einem Spatel scharbt er einige Hautschuppen vom Arm der Probantin in eine Petrischale hinein, verschließt diese und beschriftet sie sogleich. Beim Blutabnehmen überrascht er mit feinster Fingerfertigkeit, so dass die junge Frau kaum etwas spürt. Auch eine Speichelprobe wird entnommen und schließlich zupft er ihr ein einzelnes Haar vom Kopf.

"Vielen Dank, junges Fräulein,", lächelt er. "Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Und bitte hinterlassen Sie mir ihre Daten, damit auch ich Sie erreichen kann." Er drückt ihr einen Zettel und einen Stift in die Hand. "Sobald ich weitere Ergebnisse erziele, werde ich Sie gern informieren."

Jenna hinterlässt ihre Handynummer und Namen auf dem Zettel. Eine Wohnadresse hat sie momentan nicht, seit sie aus der WG ausgezogen ist. Sie wohnt zwar in einer alten verlassenen Hütte, die jedoch längst vergessen ist und keine Straßennummer hat.

"Für den Anfang möchte ich Ihnen einen Rat mitgeben, Fräulein Jenna." Er reicht ihr die gewaltige Pranke zum Abschied und hält ihre Hand wohlwollend in seiner.



"Versuchen Sie, ihr Wesen zu beruhigen. Meditieren Sie, entspannen Sie auf allen Wegen, die Ihnen zugänglich sind. Die Verwandlung wird von Stresshormonen angetrieben - wenn Sie also lernen, entspannt zu sein, wird auch die animalische Rage weniger. Die gute Nachricht ist, dass Entspannung lernbar ist." Mit diesen Worten lässt er ihre Hand los, nimmt seine Brille ab und putzt sie mit einem kleinen Tuch sauber. "Melden Sie sich, wenn Sie Unterstützung brauchen."

Jenna bedankt sich. Vielleicht sollte sie tatsächlich mal Meditationskurse suchen. "Machen Sie's gut!", sagt sie zum Abschied. Sie fühlt sich, als sei sie in den richtigen Händen (oder eher gesagt Pranken) für ihr Problem.

(In Zusammenarbeit mit @Murloc )

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15.06.2023 23:42 (zuletzt bearbeitet: 20.07.2023 14:24)
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Remy kommt von >>> Britechester - WG Jean, Megan, Victor, Dora, Nicole
Henry - letzter Post


Charaktere: Remy, Henry
Geschichtsstrang: Geheimnisse in Britechester 3 - der erste Tanz



Tief in der Nacht rast ein Wagen durch die staubige Wüste von Stranger Ville. Der Fahrer hat keine Zeit zu verlieren, denn für ihn ist diese dürre Umgebung nicht ungefährlich. In wenigen Stunden wird die Sonne am wolkenlosen Himmel stehen - bis dahin muss er die Bergkette am Rande der Wüste hinter sich gelassen haben.

Am Ziel angekommen steigt er aus dem Fahrzeug und begutachtet verwundert den hohen doppelten Zaun, der um das gesamte Grundstück verläuft. Das letzte Mal, als Remy diesen Ort besucht hat, war das Grundstück nicht eingezäunt. Es scheint in der Zwischenzeit Ärger gegeben zu haben.
Mit einem kräftigen Sprung überwindet er den äußeren Holzzaun, landet mit beiden Händen auf der oberen Kante, wirbelt herum und stößt sich ab, um mit einem eleganten Salto hinter dem zweiten, etwas höheren metallenen Zaun auf dem Boden zu landen.
Erneut schaut er sich das Konstrukt an. Ein durchschnittlicher Sim wird seine Schwierigkeiten haben, diese Hürden zu überwinden. Der Vampir fragt sich, auf wie viele von den potentiellen Eindringlingen diese Eigenschaft zutreffen mag und wendet sich dem Hauseingang zu.
Im Inneren ist alles dunkel. Werwölfe haben recht individuelle Tagesrhythmen - dieser scheint nachts zu schlafen.



Das simple Schloss der Haustür öffnet er im Handumdrehen und tritt ein. Mit lautlosen Schritten folgt er dem Klang des Atems, der in gleichmäßigen Zügen zu vernehmen ist. Schmunzelnd steht der Vampir schließlich vor dem Bett und betrachtet den selig schlafenden Werwolf.
"Réveille, mon ami poilu." Mit einem Fuß stupst Remy gegen das Bein des Schlafenden. Der Werwolf schreckt zusammen und fährt zähnefletschend hoch. Erst im zweiten Moment erkennt er den Überraschungsgast und blickt verwundert in das Gesicht des unbeeindruckten Vampirs.
"Gut, dass du wach bist.", lächelt Remy schelmisch. "Ich brauche deine wissenschaftliche Meinung."
Der Blaue greift mit spitzen Fingern nach seiner Brille und setzt sie sich verschlafen auf. "Ich freue mich zwar immer, dich zu sehen, Remy, aber unabhängig davon sollten wir beide uns bei Gelegenheit über deine unangekündigten Besuche unterhalten."
"Ich hätte dir Blumen mitbringen sollen." Mit noch immer amüsiertem Ausdruck zieht Remy die Tüte mit dem Kampfstock aus dem Mantel. "Aber dafür habe ich das hier dabei."



"Was ist das?" Der Werwolf schwingt sich herum, so dass er auf der Bettkante sitzt.
Der Vampir wird ernst. "Ich möchte, dass DU mir das sagst." Seine Augen glühen für eine Sekunde aufgeregt auf, als er dem Wissenschaftler den Stock reicht. Henry nimmt ihn entgegen und betrachtet die dunkle Spur am Ende der Waffe. "Das sieht nicht nach Blut aus." Fragend schaut er zu seinem Besucher. "Remy, was halte ich hier in meiner Hand?"



Der Vampir zögert. Idealerweise sollte seine Bekanntschaft unvoreingenommen an die Untersuchungen herangehen. Allerdings ist Dr. Henry McCoy bekannt für seine Fähigkeit, die schwierigsten Fälle mit professioneller Sachlichkeit zu behandeln. Wenn Remy ihm in dieser Angelegenheit nicht trauen könnte, hätte er ihn nicht aufgesucht.
"Das Zeug kommt aus der Wunde einer Schattenkreatur.", erklärt er schließlich und erntet erneut einen fragenden Blick. "Möglicherweise habe ich es versehentlich durchbohrt."
"Gewiss.", nickt der Wissenschaftler. "Solche Unfälle passieren." Er steht auf und wirft sich einen Morgenmantel über. "Von welcher Art Kreatur sprechen wir hier?", fragt er.
"Darum bin ich hier. Ich habe so ein Ding noch nie gesehen."
Der Werwolf hebt den Blick. "Was soll das bedeuten? Hast du eine Vermutung?"
"Henry,", verheißungsvoll tritt Remy einen Schritt näher an seinen Bekannten heran, "es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder etwas Unbekanntes ist durch eins der Portale gekommen oder ... es ... ist mutiert." Die Männer starren sich einen Augenblick an. Beide sind ironischerweise zu jung, um die Geschichten um die Sinenima selbst erlebt zu haben. Und für manch einen sind es nichts weiter als eben Geschichten.
"Wie könnte das möglich sein?", findet zuerst der Werwolf seine Worte wieder.
"Du bist der Wissenschaftler. Ich nur das staunende Kind."



Der Blaue nickt. "Ich beginne gleich mit den Untersuchungen. Sobald ich etwas herausfinde, kontaktiere ich dich auf den üblichen Wegen." Voller Elan macht er sich auf dem Weg ins Labor.


Remy geht nach >>> Bloodmoon Valley, Anwesen der Draculias
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16.07.2023 18:07 (zuletzt bearbeitet: 20.07.2023 14:22)
#4
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Henry - letzter Post


Charaktere: Remy, Henry
Geschichtsstrang: erste Ergebnisse


Kaum hat Remy einen Fuß in die Simswelt gesetzt, empfängt sein Handy mehrere Nachrichten. Verwundert über den Ansturm schaut er aufs Display. Ein Anruf von Jean Grey. Der Vampir stutzt. Was will die denn von ihm? Er tippt eine kurze Nummer ein und lauscht. "Hallo, Remy. Jean hier. Nicole erzählte, du interessierst dich für das freie Zimmer in unserer Wohngemeinschaft. Wir sind zusammen zu dem Entschluss gekommen, dass du sofort einziehen kannst, wenn du möchtest. Melde dich einfach zeitnah zurück. Bis dann."
Jean ist ein Teil der WG? Sieh einer an. Er öffnet ein Chat-Fenster und schreibt ihr zurück. Das muss für den Augenblick reichen. Es gibt noch einige andere Angelegenheiten zu klären. Wie zum Beispiel der ebenfalls eingegangene Nummerncode des Wissenschaftlers. Ein Schmunzeln fährt über sein Gesicht, als er die Zahlenfolge ließt. Der Vampir schätzt die Vorsicht des Werwolfes, doch immer nur in Zahlen zu kommunizieren, hält selbst er für übertrieben. 'Na, bitte.' Henry scheint etwas herausgefunden zu haben. Auf das blaue Fellknäuel ist Verlass. Einigermaßen zufrieden steigt Remy in das gestohlene Auto, das er vor der Abreise in der Nähe versteckt hat.




Remy kommt von >>> Bloodmoon Valley - Deathdealer Ausbildungslager

Zurück in der Wüste kommt der Wagen vor dem hohen Zaun zum Stehen. Da inzwischen die Sonne aufgegangen ist, eilt Remy im übernatürlichen Tempo ins unterirdische Labor. Wieder Erwarten ist der Wissenschaftler nicht in diesem Raum anzutreffen. Also nimmt der Vampir den Weg zurück und betritt das Haus. Auch hier ist niemand zu sehen. Skeptisch beginnt er, sich umzusehen. Weder im Schlafzimmer, noch in dem früheren Kinderzimmer ist jemand. Henry muss gegangen sein - schließlich ist nicht einmal seine Aura zu erspüren. Remy beschließt, sich weiter umzusehen. Es gibt keinerlei Hinweise auf einen Kampf, daher ist es vermutlich zu früh, sich Sorgen zu machen. Aber seine Natur ist nun einmal eine neugierige und es schadet nie, mehr über Orte, Dinge und Wesen zu erfahren. Gerade als er sich einem Regal im Wohnzimmer widmen will, öffnet sich ruckartig eine Tür. Remy fährt überrascht herum und sieht in das Gesicht Henry McCoys.





"Ich freue mich über dein Interesse an meinen Sammlungen, Remy. Bitte sorge dafür, dass ich nichts vermisse, wenn du gegangen bist."
"Aber ... wie?"
"Indem du nichts stiehlst. Ich weiß, dass das eine Art ... Freizeitbeschäftigung für dich ist, alter Freund."

Der Vampir schüttelt verwundert den Kopf. "Deine Aura, Hank. Wie unterbindest du sie?"
"Oh, das. Ja, in der Tat, das ist eine neue Errungenschaft meiner Untersuchungen. Ich war nicht sicher, ob es funktioniert, aber nun, da du es ansprichst, sehe ich es als durchschlagenen Beweis, dass du von meiner Anwesenheit überrascht bist."
"Nicht das Geringste."
, staunt der Vampir noch immer. "Als wärst du nicht hier."
"Erstaunlich, nicht wahr?"
"Und nützlich."
, nickt Remy.
"Ich kann es dir nicht überlassen." Der Werwolf klingt fest entschlossen. "Es ist nicht hinreichend erprobt."
"Ein Wissenschaftler braucht doch Versuchsobjekte ..." Der Brunette funkelt sein Gegenüber verschmitzt an.
"Du wirst dich wohl nie ändern, nicht wahr, LeBeau?"



"Das will ich doch hoffen. McCoy." Neugierig tritt er einen Schritt näher. "Sag schon, wie funktioniert das?"
"Nun, es ist ein Chip, der unter die Haut gepflanzt wird."
, erklärt der Wissenschaftler. "Er stört die ausgehenden Signale im Gehirn, die die Aura eines Okkulten erzeugt."
"Mon dieu, Henry, hast du eine Ahnung, wie wertvoll so etwas ist?"
Remys Augen glühen vor Aufregung rot auf.
"Natürlich. Deswegen wirst du auch niemandem davon berichten."
"Pflanz es mir ein."
"Wie ich sagte, Remy. Es ist nicht hinreichend erprobt. Ich werde dich nicht diesem Risiko aussetzen. Ich kann nicht ausschließen, dass es Schäden am Gehirn verursacht."
"Denk doch darüber nach."
Energisch ergreift der Vampir Henrys Oberarm. "Wenn es dir schadet, kannst du deine Forschung vielleicht nicht weiter führen. Wie willst du voran kommen, wenn du deine Petrischalen vollsabberst? Wenn du es an mir testest, bist du geschützt und kannst daran arbeiten, so lange es eben dauert."
"Welch selbstlose Tat, Remy - als Einbrecher, Taschendieb und Spion agierst du selbstverständlich uneigennützig."
"Schon klar, Hank. Bien sur, ich hätte einen Nutzen davon. Einen unverkennbaren sogar. Aber wenn du ehrlich bist, ist das die beste Lösung. Es bringt uns beiden etwas."




Der Blaue denkt einen Moment nach. "Ich müsste erst einen weiteren Chip für dich herstellen. Der, den ich trage, ist bisher der Einzige."
"Wie lange dauert das?"
"Einige Tage."
"Bien."
, nickt Remy. "Schick mir eine deiner romantischen Nachrichten, wenn das gute Stück fertig ist. Ich komme her und werde dein Versuchskaninchen."
"Also gut."
, stimmt der Wissenschaftler widerwillig ein. "Aber bei der kleinsten Auffälligkeit wirst du mich informieren."
"Jaja, abgemacht."
Remy winkt gelangweilt ab.
Der Werwolf richtet seine runde Brille, als er das Thema wechselt: "So erfreulich diese Zusammenarbeit auch ist, ist sie nicht der eigentliche Grund deiner Anwesenheit."
"Richtig."
Remy nickt bestätigend und geht einige Schritte durch den Raum.



"Du hast Neuigkeiten?"
"In der Tat. Deine Probe war äußerst faszinierend."
"In welcher Hinsicht? Was hast du herausgefunden?"
"Das Blut dieses Wesens ist tatsächlich vampirischen Ursprungs."
Mit großen Augen sieht er seinen alten Freund an. "Es ist mehrfach mutiert.", fährt er fort, als der Andere nichts erwidert. "Ich habe verschiedene Kulturen angelegt und das Ergebnis ist ... sagen wir ungewöhnlich."
"Was bedeutet das?"
Remy zieht die Augenbrauen tief ins Gesicht. Noch wartet er auf die Hiobsbotschaft, doch sein Gefühl sagt ihm, dass die Worte schlimmer werden, als er vermutete.
"Ich bräuchte weitere Proben, um sicher gehen zu können. Irgendetwas hat das Blut eines Vampires mutieren lassen - und zu dem gemacht, was du verletzt hast. Zweifellos hat eine Metamorphose stattgefunden."
"Ist es die Seuche? War dieses Ding ein Sinenima?"

Sekundenlanges Schweigen füllt den Raum und die Männer starren einander an.
"Ja.", bestätigt Henry schließlich. "Das Volk der Vampire ist in ernster Gefahr."


Remy geht nach >>> BloodmoonValley
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20.07.2023 13:54 (zuletzt bearbeitet: 03.08.2023 23:10)
avatar  Murloc
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<<< Jenna kommt von Britechester <<<
Henry letzter Post


Charaktere: Henry McCoy, Jenna
Geschichtsstrang: Heilung


Jenna öffnet die Augen. Wo ist sie...? Sie liegt offenbar auf einer Couch. Einer Couch, die sie nie gesehen hat, in einem Zimmer, das sie nie gesehen hat. Ugh.... was ist passiert? Sie will sich aufsetzen, doch als sie den Schmerz in der Rumpfgegend spürt, legt sie sich wieder hin. Was ist passiert? Jenna kann sich nicht erinnern. Doch sie stellt fest, dass sie in ihrer Werwolfgestalt ist.. und der Geruch sagt ihr, dass eine Person in der Nähe ist, der sie schon einmal begegnet war. Auch wenn sie diesen in ihrem jetzigen benebelten Zustand niemandem zuordnen kann.



Unweit hinter einer Wand wird ein Wasserhahn aufgedreht. Jemand summt leise vor sich her - eine männliche Stimme. Einen Moment später kommt eine große blaue Gestalt auf die Patientin zu.
"Guten Morgen, Miss Grey." Henry McCoy schaut über seine runden Brillengläser hinweg zu Jenna herunter. Besorgt betrachtet er ihren Körper. "Sie sollten versuchen, sich nicht hastig zu bewegen. Ich habe Ihre Wunden genäht."



Jenna erkennt Dr Henry McCoy nun. So ein auffälliger Werwolf ist nur schwer zu vergessen. Ihm kann sie vertrauen, oder? "Was ist passiert?", fragt sie, diesmal nicht nur in ihren Gedanken sondern sie spricht die Worte auch aus, auch wenn es ihr vor Schmerzen schwer fällt.



"Das würde ich Ihnen zu gern erzählen, aber ich kann nur Mutmaßungen anstellen.", erklärt der Wissenschaftler. "Sie lagen bewusstlos in einem verlassenen Gebäude, dem Tod näher als dem Leben." Behutsam reicht er der jungen Frau ein Glas Wasser. "Woran erinnern Sie sich?"

Dankbar nimmt die Werwölfin das Glas entgegen und trinkt. Angestrengt versucht sie, sich an irgendetwas zu erinnern. Sie erinnert sich an Delaila. An den Besuch bei ihr. Aber dann... nichts.. "War ne Freundin besuchen. Aber die hat mir das ganz sicher nicht angetan." Oder doch? Aber aus welchem Grund hätte die das auch tun sollen?



"Mit Verlaub, meine Liebe,", nickt der Blaue, "haben Sie diesen Geruch bemerkt?"

Geruch? "Jetzt weiß ich, warum mir der Geruch der Couch so bekannt vorkam, wenn Sie hier wohnen.", sagt Jenna leise, "Aber das werden Sie wohl kaum meinen. Was für ein Geruch?"

McCoy setzt sich auf das kleinere Sofa. "An Ihrer Kleidung haftet dieser markante Duft, der mir vor nicht allzu langer Zeit schon einmal begegnet ist. Herbe und erdig, zersetzend." Der Mann nimmt seine Brille zwischen die kräftigen Finger und wischt sie mit einem Tuch sauber, bevor er sie wieder auf das Nasenbein setzt. "Erinnern Sie sich an einen Angreifer? Einer, von dem Sie nur schwerlich sagen könnten, welcher Gattung er angehört?"

Jenna schaut an sich herunter... nur um festzustellen, dass sie nichts trägt außer den Verbänden. Ihre alten Klamotten sind nirgends zu sehen... vielleicht auch besser so, so wie der blaue Werwolf den Geruch beschreibt. "Ich erinnere mich nicht.", muss sie zugeben. "Ich brauche... Ruhe." Es ist anstrengend, über Dinge nachzudenken, und es ist frustrierend, sich nicht daran erinnern zu können, was passiert ist... Das muss sie doch wissen!

Zumindest an eines erinnert sie sich nun: Dass sie sich noch nicht einmal bedankt hat. Zeit, das nachzuholen. "Danke übrigens.", sagt Jenna leise. "Für die Hilfe. Wie kam es eigentlich, dass Sie mich gefunden haben? Vielleicht hilft mir das auf die Sprünge."



"Auch ich wollte jemanden besuchen. Die genauen Details kann ich Ihnen leider nicht anvertrauen
." Dass er auf dem Weg zu einem befreundeten Vampir war, verschweigt Henry bewusst. In manchen Fällen ist es besser, so wenig wie möglich zu wissen. "Ich will ehrlich zu Ihnen sein, junges Fräulein. Ich habe eine Vermutung, wer Ihr Angreifer war. Aber äußern kann ich mich dazu noch nicht. Ohne weitere Beweise könnte es grauenvolle Folgen haben, Gerüchte in die Welt zu setzen. Ich bitte Sie daher inständig, mir davon zu berichten, sollte Ihnen von Ihrem Erlebnis etwas einfallen."

Jenna sieht den anderen Werwolf lange an. So viel ist passiert in letzter Zeit. Schlimm genug, dass Hepzibah enttäuscht wirkte, dass Jenna ihr Studium fortsetzen will anstatt sich in einen Kampf einzumischen, dessen Details die weiße Werwölfin ihr nicht mitteilen wollte. Und jetzt gab es noch einen Angriff auf sie! Von einem Wesen, über das der Doc offenbar mehr weiß als er sie, die ja angegriffen wurde! Gerade sie muss doch wissen, was passiert ist! Das ist alles zu viel! Zu viel, um es zu verdauen. Tränen des Frusts und des Stresses laufen ihr über das Gesicht.



Ihr Kopf ist zwar nun ein wenig klarer als zu dem Zeitpunkt ihres Erwachens, doch es gibt immer noch viel zu viel, das sie nicht weiß.

"Oh, junges Fräulein.", lächelt der Wissenschaftler warmherzig, als er aufsteht und zu ihr herüber kommt. Seine große Pranke legt sich auf ihre Schulter und fühlt sich überraschend sanft an. "Sie können bleiben, bis es Ihnen besser geht. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen. Ich habe viel Platz, wie Sie sehen." Etwas unbeholfen schaut er zu, wie ihr die Tränen vom Kinn tropfen. So gut er in der Naturwissenschaft ist, so untalentiert fühlt er sich im Trösten. "Soll ich jemanden für Sie anrufen?", fragt er nach einem Moment.



Jenna schüttelt den Kopf. Im Moment braucht sie eher etwas Ruhe. "Ich werd versuchen ein bisschen zu pennen. Vielleicht kommt dann die Erinnerung zurück.", sagt sie matt.

"Das ist eine gute Entscheidung.", nickt Henry. "Sollten Sie Hunger bekommen, nehmen Sie sich bitte von der Suppe. Die steht auf dem Herd." Mit einer Hand zeigt er in die Richtung der Küchenzeile. "Ich werde im Labor weiter arbeiten und später noch einmal nach Ihnen sehen."

Jenna nickt nur. Sie schließt die Augen. Noch immer schwächen die Wunden sie, und so dauert es nicht lange, bis sie tatsächlich wieder eingeschlafen ist.



Dieser Gestank! Jenna nimmt den Geruch der Verwesung wahr. Sie sieht die graue Haut dieser Kreatur, wie sie sich über sie beugt und... "Argh..." Mit einem Schlag ist Jenna wieder wach. Sie sieht sich um. Es ist nur ein Traum gewesen. Ein Alptraum. Sie liegt noch immer auf der Couch. Doch jetzt, wo sie zumindest etwas Schlaf finden konnte, fühlt sie sich trotz des Alptraums wieder besser. Nun kommen auch die Erinnerungen zurück. Wo ist Dr Henry McCoy? Sie erinnert sich daran, dass er von seinem Labor sprach... Dorthin will sie sich mit dem verletzten Bein jedoch nicht schleppen. Zur Küche reicht es jedoch noch. Dort nimmt sie sich einen Teller, um etwas von der Suppe zu essen. Ansonsten heißt es wohl, erst mal zu warten, bis der Doc wieder kommt.



Henry kommt herein und sieht die Patientin prüfend an. "Ich hörte Sie schreien. Ist alles in Ordnung?"

Jenna nickt. "Ja, war nur ein Traum." Sie blickt den Doc an. "Ich erinnere mich wieder." Sie erzählt dem Blauen, was passiert ist... Wie sie auf dem Heimweg war. Wie sie eine Abkürzung durch eine abgelegene Gegend machen wollte... und wie sie sich gewehrt hat, was ihr im Endeffekt dabei geholfen hat, zu entkommen. Und der Fluss war auch hilfreich. Es hat geklappt, ihre Spur zu verwischen.

Aufmerksam hört der Gastgeber zu, nickt mit dem Kopf und verinnerlicht die Worte der Werwölfin. Ihre Beschreibungen passen zu Remys Erzählungen und zu seinen eigenen Forschungen.
"Vielleicht sollte jemand auf die Suche nach diesem Wesen gehen. Solange es frei herumläuft, ist die Simheit in Gefahr.", murmelt er gedankenverloren vor sich her. "Ich würde zu gern einen wissenschaftlichen Blick darauf werfen."



Jenna lehnt sich auf der Couch zurück. "Das.... Ding.. ist jedenfalls nichts, was ich irgendwann wieder sehen möchte." Sie knurrt. "Ich dachte, der Biss sei ein Fluch. Aber die Heilfähigkeit der Werwölfe hat mir das Leben gerettet. Und das Glück, gefunden zu werden." Sie lächelt den Doc dankbar an.

Der Wissenschaftler nickt ihr freundlich lächelnd zu.
"Nichts zu danken, meine Liebe. Ich vertraue darauf, dass Sie eines Tages mir behilflich sein werden."
Er nimmt sich eine Tasse Tee und bringt auch Jenna eine mit. "Wissen Sie schon, was Sie als Nächstes Vorhaben?", fragt er, als er sich aufs Sofa setzt



"Ich schätze..." Jenna überlegt, während sie einen Schluck nimmt. "Ich schätze, ich sollte erst mal zusehen, wieder zu heilen." Im Großen und Ganzen ist sie glimpflich davon gekommen. Weil sie Glück hatte. Ob sie vielleicht lernen sollte, ihre Werwolffähigkeiten besser einzusetzen? Vor ihrer Verwandlung hätte sie das Wissen um dieses gruselige Wesen jedenfalls viel mehr zerstört.

"Eine weise Entscheidung." stimmt Henry zu. "Sie sollten sich Gedanken machen, wo Sie in Zukunft unterkommen wollen. Heutzutage ist es nicht besonders klug, als junges Wesen allein zu leben."

"Als ich noch nicht verwandelt wurde, wollte mir jedenfalls niemand so ans Leder
.", seufzt Jenna, "Ist das normal für einen Werwolf?"



"Nun, ein Werwolf hat durchaus öfter mit feindlichen Gesinnungen zu kämpfen, als ein gewöhnlicher Sim
." Im Gesicht des Älteren ist zu erkennen, dass ihm diese Tatsache nicht gefällt. "Vampire und unsereins werden leider oft mit Anfeindungen konfrontiert. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn ich sage, dass ein großer Teil der Simheit dem Drang nachgeht, zu bekämpfen, was er nicht begreifen kann. Oder was er beneidet. Ich habe mich nicht ohne Grund in dieser Dürre niederglassen."

Jenna denkt an Shane, der ihr gesagt hatte, Viola, wie er sie genannt hat, sei gemein. Doch er selbst wirkte eigentlich ganz freundlich. Und auch die Rothaarige schien damals nicht vorzuhaben, einen Angriff anzuzetteln. "Also auch die Vampire, denen ich bisher begegnet bin, haben mich in Ruhe gelassen.", sagt Jenna nachdenklich.

"Dann waren es vermutlich Vampire, die schon lange Zeit in dieser Welt ansässig sind.", vermutet der Wissenschaftler. "Gefährlicher sind jene, die von außerhalb kommen."



"Von außerhalb?
", hakt Jenna nach.

Erneut schaut der Ältere die junge Wölfin prüfend an. "Was wissen Sie eigentlich über Okkulte im Allgemeinen und Werwölfe im Besonderen?", fragt er neugierig.

Jenna schaut auf ihre Pfote. Sie wagt es nicht, sich jetzt zurück zu verwandeln, während sie verletzt ist. "Die Heilung wirkt jedenfalls schneller in Wolfsform, auch wenn es auch als Mensch schon gut funktioniert.", sagt sie, "ich bleibe jedenfalls in der pelzigen Gestalt für's erste."

"Wenn Sie sich für ein Leben als Wölfin entscheiden möchten, sollten Sie das Eine oder Andere wissen. Solange Sie ohnehin hier verweilen, kann ich Sie in einige Fakten unserer Art einweihen."

"Eigentlich wollte ich ja einfach nur mein Studium abschließen
.", murmelt Jenna.

"Ja,", nickt der Wissenschaftler erneut, "das ist durchaus vernünftig. Was studieren Sie, wenn ich fragen darf?"

"Sport!
", ist Jennas Antwort. Sie war eigentlich schon immer recht fit, was sich durch ihre Verwandlung nur noch verstärkt hat. Vielleicht war das ja auch ein Vorteil, der ihr half, gegen die Kreatur zu bestehen.

"Erlauben Sie mir, Ihnen etwas Literatur zu empfehlen. Eine Entscheidung für das eine oder das andere Leben ist schwierig, wenn man nicht weiß, was die jeweiligen Inhalte sind." Der Blaue steht auf und verschwindet in einem angrenzenden Raum. Einige Minuten vergehen, bevor er wieder heraus kommt. In den Händen hält er mehrere Bücher. "Sozialverhalten, die Biologie des Werwolfes und die historische Geschichte unseres Volkes." Nacheinander legt er die Bücher vor Jenna auf den Tisch. "Das dürfte für den Anfang reichen."




Jenna greift sich eines der Bücher. "Die Biologie des Werwolfes." Verwundert blättert sie durch den dicken Schinken. Es kann sicher nicht schaden, Details über den Okkult zu lernen, dem man nun angehört. "Hat Hepzibah darüber gesprochen?", fragt Jenna, "Darüber, dass sie mich anwerben wollte?"



Hellhörig schaut Henry zur jungen Wölfin. Hepzibah hat sie angeworben? Er wusste zwar, dass sie einst das zurückgebliebene Rudel anführte, doch dass es noch immer in dieser oder ähnlicher Form existiert, ist ihm neu. Warum nur hat sie darüber nie gesprochen?
McCoy hebt eine Augenbraue und ein überraschtes Geräusch entgleitet ihm. "Was hat sie denn gesagt?", fragt er vorsichtig.

"Nicht viel. Aber sie wirkte enttäuscht, als ich ihr sagte, dass ich mein Studium vorziehen würde." Jenna schaut auf ihre Wunden. "Jetzt... bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich muss auch lernen, mich zu verteidigen."

"Möglicherweise lässt sich beides vereinbaren. Meine Tochter ist eine gute Kämpferin. Da Sie sich bereits an Ihren Unterricht gewöhnt haben, könnten Sie vielleicht noch mehr von ihr lernen. Neben Ihrem Studium
." Was auch immer die Alphawölfin den ganzen Tag treibt, sie wird bestimmt ein paar Stunden in der Woche erübrigen können. Schließlich wurde sie zur Hilfsbereitschaft erzogen.



"Möglich.", sagt Jenna und lehnt sich zurück. "Wird ziemlich anstrengend, aber das ist nichts neues für mich." Sie würde es schon irgendwie hinkriegen.

Jenna wird die nächsten Tage in seiner Obhut bleiben, bis die Wunden verheilt sind. Das erleichtert Jenna. Hierzubleiben passt ihr jedenfalls besser als diese einsame Hütte in Henford. Sie betrachtet erneut ihre Pfote. Mittlerweile hat sie sich an den pelzigen Anblick auch schon gewöhnt.

Sie greift nach dem Werwolfbuch. "Solange kann ich mich ja etwas vorbereiten."



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08.08.2023 02:34 (zuletzt bearbeitet: 27.10.2023 15:20)
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Drama-Aspirant

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<<< Vex kommt von Strangerville - Geheimversteck der Werwölfe SV Rudel <<<
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Charaktere: Dr Henry McCoy, Hepzibah, Jenna, Vex
Geschichtsstrang: Neugier ist des Werwolfs Tod II


Vex gibt vor zu schlafen bis es ruhig wird und schleicht sich dann nach draussen. Auf geheimer Mission duckt er sich in Deckung und beobachtet die Tür lauernd. Sobald sie auftaucht, gehts los.

Es dauert eine Weile, aber schließlich verabschiedet sich die Alpha von ihren Betawölfen und verlässt das Gebäude in Simsgestalt. Misstrauisch sieht sie sich immer wieder um, während sie die Straße entlang geht. Sie hat es nicht weit und legt den gesamten Weg in dieser Form zurück. Erst als sie zwanzig Minuten später ihr Elternhaus erreicht, nimmt sie ihre natürliche Gestalt wieder an und schüttelt sich. Wie sie die fellfreie Variante verabscheut. Doch in manchen Gegenden ist es einfach sicherer, sich als Sim zu zeigen - nicht für sie selbst - sie hat keine Angst vor Auseinandersetzungen. Doch sollte jemand sie dabei beobachten, wie sie als Wölfin durch diese unliebsame Gegend streift, könnte das Misstrauen erwecken und das Rudel verraten.

Der jüngst gezogene Zaun ist geschlossen und so macht sie einen kräftigen Sprung und zieht sich elegant über die Kante. Von dort aus ist es ein Leichtes in den Garten zu gelangen. Sie atmet einmal tief durch, bevor sie zivilisiert, wie ihr Vater es mag, klingelt. Nur wenige Sekunden darauf öffnet sich die Tür und sie verschwindet im Haus.



Vex' Herzschlag verlangsamt sich, sobald er vergisst was er tut. Mit genug Abstand und der Nase nach vorn folgt er versetzt der weissen Wölfin in der Hoffnung etwas über das Monster im Keller herauszufinden. Er bewegt sich in den kargen Büschen und im Schatten der Häuser. Die Abenteuer Stimme meldet sich erst, als er in der Gegend ohne ausreichend Deckung auf dem Boden robbt.
Er ist sich absolut sicher, nicht entdeckt worden zu sein und wird mutiger. Dass sie sich nicht in der Wolfsform bewegt, versteht er hingegen nicht. Aber er versteht dass seine Reise endet als sie einen Zaun erklimmt und verschwindet. Oder doch nicht?
'Kein Abgrund und kein Zaun hält Vex auf!'
Weniger geschickt wie Hepzibah zuvor, hängt er sich an den Zaun, zerkratzt mit den Krallen das Holz und wird von dem Stacheldraht schliesslich gehindert. "Vielleicht hält ihn das doch auf..." murmelt er betreten und presst die Nase an das Gitter um das Haus zu begutachten.



Die weiße Wölfin begrüßt ihren Vater eher diplomatisch als liebevoll und geht weiter in den Raum hinein. Etwas ist anders.
"Möchtest du eine Tasse Tee?", fragt Henry, während sie skeptisch in den Raum hinein fühlt.



"Nur keine Umstände,", winkt sie ab, "ich bleibe nicht lange."
Henry brummt ihre Worte registrierend vor sich her und setzt das Wasser auf.
"Hast du Besuch?", fragt seine Tochter ohne Umschweife.
"Es überrascht mich nicht, dass du sie bemerkst." Der Blaue holt drei Tassen aus dem Schrank. "Eine gemeinsame Bekannte wohnt vorübergehend in deinem Zimmer."
"Gemeinsame ... wer?"

Der Doktor dreht sich zu ihr herum. Als sein Blick sie trifft, sieht er im Hintergrund, wie sich etwas außerhalb des Hauses bewegt. "Die junge Miss Grey.", antwortet er und dreht ihr wieder den Rücken zu, um eine vierte Tasse vorzubereiten.

Die Wunden tun schon lange nicht mehr so weh wie vorher. Die am Bein ist sogar bereits verheilt. Und nur noch um den Rumpf trägt die Wölfin einen Verband. Bald würde sie hier fort können. Das ist es jedoch nicht, an das Jenna gerade denkt. Mittlerweile hat sie mehr Erfahrung mit ihren Instinkten und so entgeht ihr nicht, dass sich jemand neues in Henrys Wohnung befindet. Jemand, den sie kennt: Der Geruch, der auch in diesem Zimmer vorkommt. Ist Hepzibah etwa hier?

Vex wird ungeduldig. Bestimmt verpasst er alles. Aus Mangel an Möglichkeiten beginnt er zu graben. Der Sand lässt sich gut wegschieben, nur leider rieselt die Hälfte immer wieder zurück. Dennoch braucht er nicht lange und kann sich bald mit Hilfe der Lücke unter dem Zaun hindurchzwängen. Gut dass er so klein ist. Das Gitter raschelt bei jeder Berührung. Schnell eilt er zu einem Fenster und lauscht.



Fassungslos starrt Hepzibah ihren Vater an. Eine Sekunde später beginnt sie schallend zu lachen. Lucian muss sie gern haben, so wie er die Dinge zusammenfügt. "Wie kommt sie hierher?", fragt sie.
Henry nimmt den Wasserkocher von der Heizplatte und gießt das Wasser in eine große Kanne. "Warum fragst du sie nicht selbst? Du kannst ihr dann gleich bescheid sagen, dass der Tee fertig ist. Ich hole in der Zwischezeit dein Anhängsel ins Haus. Der Ärmste wird sich sonst verkühlen."
Verwirrt schaut die Weiße dem Blick ihres Vaters hinterher und erkennt ... Vex! Wie konnte sie das nicht bemerken?! Wut steigt in ihr auf. Doch anstatt ihren Gelüsten zu folgen und den Jungen zusammen zu falten, wendet sie sich ab und geht in ihr ehemaliges Zimmer.



Mit einem einzelnen Klopfen an der Tür macht sie sich bemerkbar - wartet allerdings nicht, bis sie herein gebeten wird, sondern reißt beinahe zeitgleich die Tür auf und geht in die Mitte des Raumes. Tatsächlich sieht sie in Jennas Gesicht.

"Ha, ich hatte Recht. Du bist also tatsächlich hier.", sagt Jenna triumphierend, "So langsam hab ich Übung darin, die Gerüchte zu unterscheiden und wahrzunehmen." Sie richtet sich weiter auf.



"Was ... machst du hier?", ignoriert die Weiße den überschwenglichen Stolz der Jüngeren.

Jenna zupft an ihrem Verband. "Wurde verwundet. Ich bleib hier, bis ich geheilt bin. Sollte aber bald so weit sein, dank der Heilkraft der Werwölfe. Ein oder zwei Tage noch, höchstens."



"Ja, das ... sehe ich." Gespielt besorgt setzt sie sich zu ihrer Schülerin. "Was ist denn passiert? Wer hat das getan? Und wie bist du hier gelandet?"



Es entgeht Jenna nicht, dass Hepzibah nicht wirklich besorgt scheint. Dennoch erzählt sie weiter: "Ich war in Britechester unterwegs, und da war dieses Wesen. Diese graue, stinkende Getalt." Die Graue wirkt relaxt, als sie erzählt. Sie lässt sich nicht anmerken, dass sie diese Begegnung nie vergessen wird. "Wirkte irgendwie vampirisch, auch wenn es ganz anders roch als die Vampire, denen ich vorher begegnet bin."

"Erzähle mir jedes Detail.", fordert die Ältere eindringlich.



"Es griff mich an. Offenbar bin ich nicht das erste Opfer." Auch Jenna hat von den Vorkommnissen gehört, die in Britechestervorgehen. "Ich wurde verwundet, aber ich entkam." Sie erzählt noch einige Details vom Angriff, bevor sie mit den Worten endet: "Dein Vater untersucht das Geheimnis und kann dir sicher mehr erzählen."

"Das kann er immer
.", rutscht es der Weißen aus dem Gesicht. Sie steht auf und geht zur Tür. "Er hat dir Tee gemacht.", nuschelt sie halbherzig, bevor sie wieder ins Wohnzimmer geht.

Jenna erhebt sich. "Ja, ich komme." Sie ist Henry sehr dankbar, dass sie hier heilen konnte und sein Tee schmeckt auch nicht schlecht, aber so langsam sehnt sie sich danach, hier auch wieder fort zu kommen. Sie würde gerne mal wieder mit Delaila quatschen. Während ihrer Heilungszeit brauchte sie Ruhe und hatte darauf verzichtet, ihre beste Freundin zu kontaktieren. Doch jetzt, wo es ihr wieder besser geht, könnte sie doch vielleicht ...

Jenna unterbricht ihre Gedanken, als sie den fremden Geruch bemerkt. Noch ein Besucher?



- Zeitgleich -

Ein Schauer durchfährt Vex als er den Kopf zurück zieht den er halb über das Fensterbrett gestreckt hatte. Die Farbe des anderen Wolfes faszinierte ihn so, dass er seine Deckung vergessen hat.
Haben sie ihn gesehen? Sie hat sich umgedreht. Sie wird ihn umbringen! Verzweifelt schlägt er sich eine Pfote an den Kopf, ‚Warum ist Vex so unvorsichtig..?‘
Er rappelt sich panisch auf und will die Flucht unter dem Zaun hindurch ergreifen, doch der Sand ist schon wieder so weit zurückgerieselt, dass er nicht durch passt. Er schlägt die Pranken in den Sand, hört die Tür und hält schlagartig inne. Erstarrt steht er da, versucht die noch immer fliehenden Gedanken beieinander zu halten. Dann dreht er sich ganz langsam und steif wie ein Brett zu der Haustür um.

"Hallo, junger Mann." Die freundliche Stimme des Wissenschaftlers ertönt hinter dem Teenager. "Wie Sie sicherlich beobachten konnten, habe ich gerade eine Kanne Tee aufgesetzt. Möchten Sie sich nicht zu uns gesellen? Oder ziehen Sie es vor, die Flucht zu ergreifen?"

Kurz denkt Vex über seine Optionen nach. Hier in Stücke gerissen werden oder zu Hause. Hier kann er immerhin vorher einen Schluck Tee trinken. Vorsichtig nickt er und geht langsam auf die freundliche Stimme zu. Er wirkt anders als die Alphawölfin. Vex kann nicht genau sagen was es ist. "Bekomme ich jetzt ärger?" fragt er mit schlappen Ohren.



Erstaunt mustert der Blaue den jungen Wolf. "Ärger?" Gutmütig lächelt er. "Aber nicht doch. Sicherlich ist es nicht richtig, anderen hinterher zu spionieren. Aber wir waren alle mal jung. Vorausgesetzt, Sie geloben Besserung, haben Sie in meinem Haus nichts zu befürchten."

"Kann ich dann für immer hier bleiben?
" fragt er verlegen lächelnd, halb scherzhaft, halb ernst gemeint und tritt noch etwas näher.

Eine Sekunde überlegt der Ältere. Was mag der Junge für Sorgen haben? "Tun Sie mir den Gefallen, mir zu folgen, wenn ich bitten darf." Anstatt ins Haus zu gehen, zieht er am Eingang vorbei und nimmt hinter enigen Büschen die Leiter in ein verstecktes Untergeschoss. Im Labor angekommen, legt er die Pranke auf die Schulter des Jungen und sieht ihn über seine runde Brille hinweg eindringlich an. "Hier sind wir ungestört. Gibt es etwas, das Sie mir mitteilen möchten? Sie können sich mir anvertrauen."



Überrascht aber nicht abgeneigt folgt der junge Wolf. Mit grossen Augen mustert er das Labor und hat den Drang auf alles zu zeigen und zu fragen 'Was ist das?' Kurz vergisst er dabei zu antworten. "Ähm naja... Unsere Alphawölfin Hepzibah kann... streng sein. Ich glaube zu Hause werd ich bestraft." Als er das laut ausspricht sieht er die Gestalt im Keller wieder vor sich. Oh nein! Was wenn das die Strafe ist? Unwillkürlich stellt sich sein Fell auf.



Henry seufzt und nimmt seine Brille ab, putzt sie und setzt sie wieder auf die Nase. "Ja, meine Tochter kann sich durchaus im Ton vergreifen.", nickt er. "Trotz aller Bemühungen hat sie einen weniger sanften Weg eingeschlagen, als ich es mir gewünscht hätte. Aber der Einfluss eines Vaters ist leider begrenzt." Wieder schaut er den Teenager prüfend an. "Ich versuche, ein gutes Wort für Sie einzulegen." Kameradschaftlich klopft er mit der flachen Pfote gegen den Oberarm des anderen. "Ich bin Dr. McCoy. Wie darf ich Sie nennen, junger Herr?" Ein ausgestreckter Arm deutet dem Gast, sich an den Computertisch zu setzen. "Wenn Sie erlauben, würde ich gern die Gründe für Ihren heimlichen Ausflug erfahren."

"Ich bin Vex.
" sagt er staunend darüber das der Vater der Alphawölfin vor ihm steht. Der Grund warum er hier ist? Hmm... Langsam setzt er sich auf den angebotenen Platz und rutscht darauf herum. Ist es Verrat dem Vater der Chefin zu sagen, dass er dem Hinweis einer geheimen Gefangenen gefolgt ist? Noch dazu einem Vater den er gar nicht kennt. "Ach..." er baumelt mit den Füssen und schaut zu Boden, ob sein Ruf ihm hier auch hilft? "ich bin 13 und neugierig." schwach lächelnd blickt er den blauen Wolf an.

Der Blaue lacht leise. "Neugierde ist die Mutter der Wissenschaft. Und meine beste Freundin.", zwinkert er dem Jungen zu. "Es ist nichts verwerflich daran, an der Welt interessiert zu sein. Wie du siehst, bestimmt die Neugierde mein Leben." Schmunzelnd dreht er sich halb in den Raum. "Es gibt allerhand zu entdecken. Im Moment versuche ich, möglichst viel über eine geheimnisvolle Kreatur herauszufinden. Aber damit will ich Sie nicht langweilen."

Vex Ohren richten sich verräterisch auf. "Geheime Kreatur?"



Erfreut über die Nachfrage, wendet Henry sich wieder dem Besucher zu. "Ja, in der Tat. Es gibt jede Menge Wesen und Kreaturen unter uns, von denen wir nichts oder nur wenig wissen. Als Mann der Wissenschaft ist es ein natürliches Bedürfnis, diese Geheimnisse zu lüften. Ich gebe zu, manchmal geschieht das aus Eitelkeit, in anderen Fällen allerdings - wie auch in diesem - hoffe ich, der Allgemeinheit damit etwas Gutes tun zu können. Allerdings sollten wir nun unseren Weg nach oben antreten. Sonst wird der Tee kalt. Wir können ein anderes Mal unser Gespräch fortsetzen." Erneut streckt der Wissenschaftler den Arm aus, als Aufforderung, das Labor zu verlassen.

Die Informationen gespeichert, nickt Vex und steht auf. Auf dem Weg nach draussen fragt er ihn, weil er die Frage nicht länger zurückhalten kann, "Warum ist dein Fell blau?"

Jenna sieht sich um. Ja, tatsächlich steht Tee auf dem Tisch. In diesem Moment kommt auch Henry hinzu, in Begleitung mit einem jungen Wolf. Jenna schätzt ihn auf 15 oder 16, vielleicht aber auch etwas jünger. Älter dürfte er aber nicht sein. Doch was der Junge gerade zu Henry gesagt hat, hört Jenna nicht. Erst, als Henry zu einer Antwort ansetzt, sind die beiden nah genug, dass sie die Antwort mitbekommt.
"Weil die Wissenschaft auch manchmal eine launische Gesellin ist.", lacht der Hausherr. "Ich rate Ihnen dringend, bei der Arbeit mit neuronalen Stammzellenmelaninen genauestens auf die richtige Zusammensetzung der metastasierenden Pigmente zu achten." Behutsam schiebt er den Jungen ins Haus hinein und geht selbst in die Küche, um den Tee zu servieren. "Darf ich vorstellen - die junge Miss Grey ist hier eine Weile zu Gast. Und dieser junge Mann ist mein neuer Freund Vex. Er ist seiner jugendlichen Neugierde erlegen und hat so den Weg zu uns gefunden."



Was auch immer der Wissenschaftler sagt, darauf kann Vex nichts erwidern. Die Hälfte des Gesagten ist als würde er Außerirdisch verstehen wollen. Vex hebt stumm die Hand gen Grey und versteckt sie schnell wieder als er die grosse weisse Wölfin sieht. Seine Ohren sinken nach unten aus Angst und er wünscht sich der blaue McCoy würde an seiner Seite bleiben.

Jenna mustert Vex. Er scheint doch jünger zu sein, als sie anfangs dachte. Und - das ist deutlich - er ist nervös. Wegen ihr? Doch wohl kaum. Wohl eher wegen Hepzibah. Jenna dreht sich um und betrachtet nun die weiße Wölfin. Sie selbst hatte nicht den Eindruck, als sei sie gewalttätig. Streng ja, aber nicht unfair in ihrem Verhalten. Allerdings ist sie ja auch kein Teil des Rudels. Noch nicht. Doch so, wie Vex sie anschaut, muss mehr in Hepzibah stecken. Jenna nickt dem Kind nur freundlich zu, sagt aber erst mal nichts. Sie wartet ab, wie sich die Situation entwickelt.

"Ich bin überrascht, dich hier zu sehen, Vex." Die weiße betrachtet den Jungen kühl. "Zumal ich dich gebeten hatte, dich für morgen auszuruhen." Mit aufrechter Haltung nimmt sie Platz auf einer Couch. "Nicht so schüchtern, setz dich zu mir.", fordert sie ihn auf.
"Sei nicht so hart zu ihm, Hepzibah, er ist noch ein Kind." McCoy stellt ein Tablett mit Tassen und der Kanne auf dem Tisch ab und füllt jedem etwas vom dampfenden Tee ein. "Er MUSS neugierig sein und sich widersetzen. Das ist ein natürlicher Prozess, um die eigenen Grenzen auszuloten."
"Er ist ein Werwolf.
", entgegnet sie trocken. "Und als solcher hat er zu tun, was seine Alpha ihm sagt. Das bin zufällig ich."
"Aber doch nur, weil du dich mit diesem Burschen - diesem Ragnar - vermählt hast."
"Es spielt keine Rolle, warum ich die Alpha bin. Und ich dulde nicht, dass du meine Autorität vor einem Rudelmitglied untergräbst!
" Wütend funkelt sie ihren Vater an.



"Ja, natürlich. Das solltest du nicht dulden. Ich bitte um Vergebung." Mit dem kleinen Finger abgespreizt, führt er die Tasse zum Mund und nimmt einen zaghaften Schluck. Er bemerkt, dass sie ihn noch immer grimmig anstarrt und setzt die Tasse auf dem Tisch ab. "Du erwartest doch jetzt nicht, dass ich mit dir einen Rangkampf ausübe."



Wie ein Holzpfahl steht Vex im Zimmer und lässt die Tirade über sich ergehen. Er hebt den Kopf erst leicht als McCoy und Hepzibah in ein kleines Wortgefecht sich gegenüber übergehen. Aber der Vater der Alphawölfin wirkt unbeeindruckt udn Vex bewundert das, obwohl er niemals so einen Ton gegenüber der Alphas des Rudels anschlagen würde. Heute der weissen Wölfin zu folgen war die einzige Möglichkeit den Dingen auf die Spur zu kommen. Wer weiss wan sie das nächste Mal in Strangerville aufgetaucht wäre. In der Hoffnung, zu vermeiden dass Hepzibah und der freundliche Wissenschaftler sich in einen Kampf gegeneinander zu begeben, sagt er, "Tut mir Leid. Ich verspreche der Auftrag morgen wird nicht darunter leiden." Hoffentlich darf er den überhaupt noch antreten.

Gut. Ihrem Rudel gegenüber nutzt die Alpha eine ganz andere Haltung als Jenna gegenüber. Die Graue sagt noch immer nichts. So ganz versteht sie nicht, was das Kind so schlimmes getan haben soll, Diese Szene hat sie wohl nicht mitbekommen. Und so sieht sie im Moment noch keinen Grund, sich einzumischen. Noch kann Jenna nicht beurteilen, auf welcher Seite sie steht, da sie zu wenig Details kennt.



Die Weiße seufzt laut. Es bringt nichts, hier vor Ort ein Drama zu veranstalten. Sie muss sich zusammenreißen, um Jenna nicht zu verschrecken. Um den Bengel kann sie sich später kümmern.
"Du hast Jenna vor diesem ... was auch immer es ist ... gerettet?", wechselt sie das Thema.
"Nein, diese Ehre wird mir nicht zuteil.", erklärt ihr Vater. "Ich habe sie lediglich gefunden, als ich von Besorgungen zurück kam."
"Dann weißt du nichts über dieses Biest?"
"Das kann ich nicht sagen, meine Liebe. An der Kleidung der werten Miss Grey habe ich Rückstände einer feinen Puderartigen Substanz entdecken können. Ich werte die Ergebnisse noch aus und kann weder sagen, was es ist, noch wie es auf die Kleidung kommt. Warum interessiert dich das so sehr?"

Eine berechtigte Frage, dessen Antwort Hepzibah wohl überlegt formen muss. Die Wahrheit kann sie unmöglich preisgeben. "Ich mache mir Sorgen.", sagt sie schließlich. "Unsere Jenna ist mir ans Herz gewachsen." Lächelnd bleckt sie ihre Zähne. "Das soll nicht der erste Angriff gewesen sein. Und wenn niemand etwas unternimmt, ..." Die Wölfin hält inne. "Ich habe mich mit einigen Betas unterhalten. Und wir sind der Meinung, dass wir dieses ... Ding ... einfangen sollten. Darum wäre es gut, wenn du Informationen hättest."

Es ist extrem schwer für Vex die weisse Wölfin einzuschätzen. Langsam und möglichst unaffällig setzt er sich, wagt es jedoch nicht eine der Tassen anzurühren. Besser er bewegt sich keinen Millimeter mehr. Mit Glück vergessen sie das er da ist. Sein Ohren sind aufmerksam am zucken. Ein neuer Gedanke formt sich in seinem Kopf. Sammelt Hepzibah diese... 'Dinger'?

Beim Thema Vex kann Jenna sich mangels ausreichend Informationen vielleicht nicht einmisschen, aber sie hat nicht vor, Hepzibahs Behauptung einfach so stehen zu lassen. Sie glaubt ihr nicht einen Moment, dass sie ihr so sehr ans Herz gewachsen ist. Zu keiner Zeit während des Trainings hatte Jenna das Gefühl. Auch nicht, als sie sich hier bei Henry nun wiederbegegnet sind. Da wirkte Hepzibah auch nicht wirklich wie eine Freundin, die sich Sorgen macht. Es war nicht Sorge, die Hepzibah dazu verleitet hat, ihr die ganzen Fragen zu stellen. Was verheimlicht die Weiße?

"Natürlich. Wo wir doch die besten Freunde sind.", sagt die Graue. Es wird deutlich, dass der Satz eher sarkastisch gemeint ist als ernst. "Ich weiß nicht, was dein Plan ist, oder warum du sowas behauptest.", sagt Jenna ernst, "Aber...." Die Graue macht eine Pause. "In einem Punkt hast du Recht. Das Ding muss weg. Aber warum willst du es einfangen und nicht direkt vernichten?"



"Niemand sagte, dass wir beste Freundinnen sind, Jenna.
" Das freundliche Lächeln der Wölfin wirkt dieses Mal aufrichtig. "Ich weiß, dass ich manchmal etwas forsch bin. Das macht das Leben draußen in den Wäldern. Und was den anderen Punkt angeht ... Ich bin ausnahmsweise der Meinung meines Vaters, wenn du erlaubst. Wenn wir es ihm bringen, kann er mehr darüber herausfinden." Abwägend zieht sie eine Schulter langsam in den Nacken und greift zu ihrer Tasse. "Wir können es natürlich auch einfach töten. Und hoffen, dass eine Leiche ebenso wertvoll ist, wie ein lebendes Objekt."



"Ich halte nichts davon, irgendwen zu töten.",
erklärt der Wissenschaftler. "Egal, wie furchtbar ein Wesen auch sein mag - es gibt immer Gründe für sein Verhalten. Wir haben nicht das Recht über Daseinsberechtigungen zu entscheiden."

Jenna nickt. Wenn auch Henry das so sieht, dass einfangen die bessere Lösung ist... "Dann wird das wohl tatsächlich die bessere Lösung sein. Auch wenn ich ihm keine Träne nachweinen würde, wenn das Vieh tot ist.", antwortet Jenna nachdenklich. Ein bisschen Misstrauen bleibt, warum Hepzibah plötzlich so freundlich wirkt, während sie bei dem Jungen wohl eher dazu neigt, zu streng zu sein. Zumindest wenn sie Henrys Kommentar dazu bedenkt. Trotzdem spricht Jenna dieses Thema nicht weiter an. "Wenn ich helfen kann, das Vieh zu finden, fragt mich einfach. Und sei es nur durch Informationen."



Vorher war sie zu verwundet gewesen, aber jetzt könnte sie genau die Stelle in Britechester zeigen, wo sie angegriffen wurde. Und auch die Strecke, die sie zurückgelegt hat. Vielleicht gibt es ja Hinweise, die sie entlang dieser Strecke finden können.

"Aber ja, auf jeden Fall." Hepzibah nickt bekräftigend. "Jede Pfote kann uns helfen. Und wer weiß? Vielleicht kannst du seine Fährte besser aufnehmen, als andere, weil du ihn schon gerochen hast." Sie beugt sich der Jüngeren entgegen. "Wenn du nur mit mir kommen würdest, dann könnten wir gemeinsam dieses Biest suchen. Ich habe einen hervorragenden Spurenleser in unserer Truppe. Und einige wirklich ausgezeichnete Kämpfer. Ich bin überzeugt, dass wir es gemeinsam schaffen können." Hoffnungsvoll leuchten die kristallblauen Augen der Wölfin Jenna entgegen. "Was sagst du?"

Jenna würde sich schon gerne nützlich machen, und das Vieh muss weg. Genug Gründe, um zuzustimmen. "Ich bin dabei."



"Hervorragend! Ich danke dir."
Zufrieden lächelnd lehnt die Weiße sich zurück.

(In Zusammenarbeit mit @Ripzha und @RivaBabylon )

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>>>Hepzibah geht nach Moonwood Mill - Werwolfversteck >>>
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13.08.2023 00:26
#7
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Drama-Aspirant

Charaktere: Henry
Geschichtsstrang: Geheimnisse in Britechester - Wissenschaft schafft Wissen



"Faszinierend..." Henry richtet sich von seinem Mikroskop auf und notiert seine Beobachtungen in eins seiner Bücher. Anders als bei verbalen Unterhaltungen, hält er sich hierbei kurz, um während des Schreibens nichts Wichtiges zu vergessen. Zufrieden wechselt er den Objektträger aus, während er diese eine Melodie summt, die ihm oft im Labor in den Ohren liegt. In seiner Studienzeit hatte er die musikalische Hommage an die Wissenschaft bei einer Aufführung gehört und in all den Jahren hatte sie ihn nie losgelassen.



Dank Remys unehrlicher Methoden kann der Werwolf immerhin mit sieben verschiedenen Spenden arbeiten - noch immer zu wenig nach seiner professionellen Auffassung, aber es ist ein Anfang.
Sorgsam untersucht er jede einzelne der Proben auf ihre Blutgruppen, genetische Reinheit, Auffälligkeiten in Chromosomen und Proteinsträngen. Weiter dokumentiert der Wissenschaftler die Zellteilungen und beginnt dann damit, einige Enzyme aus den Zellen zu entfernen und gegen fremde austauschen.
Stunden vergehen, in denen er in seinem Element ist und mit der Faszination eines Kindes immer neue Kombinationen ausführt, beiseite stellt und von vorn beginnt.

Schließlich ist der Tisch gefüllt mit kleinen beschrifteten Gefäßen und der Doktor gönnt sich eine Kaffeepause. Doch seine Gedanken verweilen in der Versuchsreihe - laut den alten Schriften des Vampirvolkes verbreitet sich die Krankheit durch Biss. Die Infizierten machen in mehreren Stadien eine Metamorphose durch, bis sie schließlich sterben.
McCoy kratzt sich am Kopf. Diese Informationen sind mehr als dürftig. Und auch seine eigenen Untersuchungen waren noch nicht besonders aufschlussreich.
Mit etwas Glück wird sich das bald ändern. Henry leert die Tasse und widmet sich der puderartigen Substanz von Jennas Kleidung. Vor einigen Tagen hatte er bereits Abstriche genommen und Kulturen auf unterschiedlichen Nährböden angelegt.
"Erstaunlich...", murmelt er bei der Betrachtung der bisherigen Entwicklung, neigt sich zu seinem Buch herüber und notiert: "Versuchsreihe C1BR15 - T3 uU. (feucht, warm) Sporenentwicklung > Verbr durch Luft mgl."



Mit einer feinen Pinzette entnimmt der Wolf etwa die Hälfte der jungen Fruchtkörper, setzt sie in eine frische Schale und platziert sie unter das Mikroskop. Das Staunen des Wissenschaftlers findet kein Ende. Erneut widmet er sich seinen Notizen und zeichnet eine grobe Skizze - ein Kreis mit kleinen Häkchen an der Außenseite.
Henry stutzt eine Sekunde, geht dann zielstrebig an den anderen Tisch, wo er im Computer all sein bisheriges Wissen aufbewahrt. Eilig sucht er in den Notizen, hält bei einem Dokument über Zellaufbau okkulter Wesen inne und schaut Sekunden lang auf den Monitor. Ein Lächeln zeigt sich auf seinem Gesicht, während er den Kopf langsam schüttelt.
"Das ist doch kein Zufall...", flüstert er sich selbst zu.



Zurück am Tisch bei den Mikroskopen, fügt er den Notizen hinzu:
"Sporen haken verm. in Vampirzellen ein." Der Wissenschaftler weiß längst, dass der Aufbau der okkulten Zellen sich geringfügig von denen gewöhnlicher Sims unterscheiden - haben diese eine verhältnismäßig glatte Beschaffenheit, weisen die der Vampire eine löcherige, poröse, dafür allerdings deutlich festere Hülle auf. Dabei sind diese Unebenheiten bei okkultgeborenen Individuen markanter, als bei verwandelten. Erst im Laufe vieler Jahrzehnte nehmen sie die starken Charakeristika ihrer natürlich gezeugten Artgenossen an.
Dies könnte der Grund sein, warum das Virus nur Vampire befällt, wenn es mit seinen hakenartigen Auswüchsen an der Zelle befestigt wird.
Nachdenklich blickt der Wolf auf. Der erste große Schritt zu einer Heilung ist getan. Er hat zumindest eine Theorie darüber, wie die Krankheit ausbricht. Nun gilt es, einen Weg zu finden, die Vereinigung zwischen Zelle und Virus zu unterbinden.
Doch es bleiben noch weitere Fragen offen: Wie und warum entsteht das Virus?
Wie genau verbreitet es sich? Liegen die Vampire falsch mit ihrer Annahme mit dem Biss? Wird es durch die Luft übertragen oder gibt es mehrere Wege?

Behutsam deckt Henry die Schale mit den Sporen ab, bevor er sie beschriftet und einlagert.
Einen Moment überlegt er, wie er weiter verfährt und beschließt, zuerst die gesammelten Versuche beiseite zu stellen, um etwas Platz zu schaffen. Ein freier Arbeitsbereich fördert freie Gedanken.
Schließlich nimmt er sich erneut einige Tropfen verschiedener Spenden - darunter auch die unfreiwillige Gabe des Sinenima. Nachdem er einen Tropfen eines Spenders auf die kleine Glasplatte gibt, setzt er eine ebenso große Menge der längst mutierten Probe darauf und betrachtet durchs Mikroskop die Vorgänge.



Um festzustellen, ob es Unterschiede zwischen den Reaktionen gibt, wiederholt er den Versuch mit allen Spendern. Möglicherweise haben Alter, Geschlecht, Rassenreinheit oder andere Umstände einen Einfluss auf das Verhalten der Blutzellen. Gerade als Henry die Probe des Sinenima einem Tropfen hinzufügen will, stockt er. Fassungslos starrt er durch die Gläser des Vergrößerungsgerätes. Das kann nicht sein. Ungläubig hebt er den Blick, seine Pranke legt sich unbewusst vor die leicht geöffneten Lippen, bevor er noch einmal die Zellen auf dem Objektträger ansieht. Wie ist das möglich? Unendliche Sekunden steht er da, vor seinen Gerätschaften und versucht einen klaren Gedanken zu fassen. Die Zeit scheint für diesen Moment still zu stehen. Seine Pfote greift nach hinten, sucht den Drehstuhl, streift die Lehne und zieht das Möbelstück an seinen Körper heran. Der Wissenschaftler sinkt langsam auf das Sitzpolster.



Das darf einfach nicht sein....


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21.08.2023 07:58 (zuletzt bearbeitet: 27.08.2023 22:58)
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<<< Viola kommt von Forgotten Hollow - Villa Blutrose <<<
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<<< Viktor kommt von Forgotten Hollow - Villa Blutrose <<<

Charaktere: Familie Nebeljäger, Dr Henry McCoy
Geschichtsstrang: Völkerverständigung


Es ist noch der selbe Tag, als Lilly den Trank bei Viola gefunden hat - auch wenn es mittlerweile dunkel genug draußen ist, um auch ohne diesen klarzukommen. Die Nebeljäger überwinden den Zaun rund um das Labor mit Leichtigkeit. Selbst Viktor ließ sich überreden, nachdem Lilly darauf bestanden hat, dass Dr. Henry McCoy eigentlich ganz höflich war und sie nicht angegriffen hat, als er die Chance hatte. Dessen guter Ruf, von dem Viktor auch schon vor Lillys Erzählung gehört hat, löschten dann die letzten Zweifel- auch wenn es in Violas Fall eher Lucías Aussage war, der sie Glauben schenkt.

Sie hatten sich per Anruf angekündigt. Der Werwolf weiß Bescheid, dass sie kommen würden und hatte somit die Zeit, schon einmal alles vorzubereiten. Lilly klingelt.

Henry öffnet die Tür und lächelt die Vampirin freundlich an.
"Die komplette Familie Nebeljäger - ich freue mich, Sie begrüßen zu dürfen." Er schüttelt der Frau die Hand, bevor er sich ihrem Mann widmet. "Herr Nebeljäger, es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen." Auch ihm und schließlich Viola reicht er die Pfote. "Möchten Sie eintreten auf ein Getränk? Oder ziehen Sie es vor, direkt das Labor aufzusuchen?"



Lilly hätte nichts gegen einen Tee, doch sie weiß, dass der Rest der Familie nicht hier ist, um Konversationen zu betreiben. "Das Labor bietet sich an.", sagt sie daher. "Vielleicht gibt sich danach ja noch die Zeit für ein Getränk. Aber am besten wir erledigen vorher das, weswegen wir hier sind."

Der Werwolf nickt. "Ein zielorientierter Gedanke." Er schließt die Tür hinter sich und geht einige Schritte in den Garten. "Wenn Sie mir folgen würden, die Herrschaften. Das Labor befindet sich unter der Erde." Wie gewohnt springt er an der Leiter in die Tiefe und kommt unten ein Stockwerk tiefer an. In der Mitte des Raumes wartet er geduldig, bis alle die heiligen Hallen betreten.



Neugierig, und auch ein wenig skeptisch, sehen sich die Vampire im Labor um. Es ist eindeutig, dass der Wolf tatsächlich Wissenschaftler ist. Viktors Blick fährt über die Phiolen. Er nimmt eine von ihnen in die Hand, die mit "Remy LeBeau" beschriftet ist. Vorsichtig legt er sie wieder zurück, ohne sie zu verunreinigen. Ansonsten gibt es nur sechs andere Phiolen, mehr nicht. Sein Fachgebiet ist Geschichte und nicht Genetik, doch Viktor weiß genug, um zu erkennen, dass es nicht gerade viel Auswahl ist. "Sind das alle Proben?", fragt er daher den anderen Wissenschaftler.



"Leider ist die Bereitschaft zu Spenden bisher nicht sehr groß.", nickt der Angesprochene. "Hätte Remy nicht seine ... etwas eigensinnige Maßnahmen ergriffen, wäre sein Blut das einzige in diesem Regal. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass weitere folgen werden. Ihre Anwesenheit ist ebenso wichtig wie erfreulich." Den Blick von einem Gast zum anderen schweifend deutet er auf die Liege in der Ecke. "Wer möchte beginnen? Oder gibt es vorher weitere Fragen, die es zu beantworten gilt?"



"Ich verstehe
.", sagt Viktor. Er denkt an Adam. "Das Misstrauen ist groß. Davon kann ich ein Lied singen." Zumindest würde es nun bald drei weitere Proben geben. "Es muss frustrierend sein, wenn man eigentlich helfen möchte. Aber die Seuche darf sich nicht erneut ausbreiten. Als Kollege mach ich gerne den Anfang."

Lilly lächelt. Viktor gibt sich gerne mal abweisend, aber tief im Inneren schlummert ein guter Kern. Daher hat sie sich erst in ihn verliebt. Sie wäre ebenfalls bereit dazu gewesen, den ersten Schritt zu machen, doch da Viktor sich zuerst gemeldet hat, lässt sie ihm den Vortritt.



"Es ist in der Tat frustrierend." Henry nimmt die Brille von der Nase, säubert sie mit einem Tuch und setzt sie wieder auf. "Aber als Wissenschaftler sind wir es gewohnt mit dieser Gefühlslage konfrontiert zu werden. Ich wünschte nur, dass dieses gegenseitige Misstrauen endlich aus Köpfen und Seelen verschwinden würde. Es bringt auf allen Seiten nur Leid." Mit geübten Griffen legt der Blaue dem Vampir den Gurt um den Oberarm und zieht vorsichtig zu. Die Blutentnahme dauert nur wenige Augenblicke und er legt eine kleine Kompresse auf die Einstichstelle. Sogleich nimmt er vom angrenzenden Tisch einen vorbereiteten Aufkleber mit Viktors Namen und setzt ihn auf das Gläschen.
"Ich danke vielmals.", nickt er dem Kollegen zu und wendet sich dann an die Damen. "Wer ist die Nächste?"

Lilly meldet sich als Nächste. Während auch ihr Blut abgenommen wird, fragt Viktor weiter: "Gibt es denn schon irgendwelche Erkenntnisse, die Sie aus den Proben gewinnen konnten?"

"Allerdings, werter Kollege. So habe ich bereits eine Theorie entwickeln können, warum ausschließlich vampirische Zellen infiziert werden.
" Über die runden Brillengläser hinweg schaut der Wissenschaftler hinauf zu Lilly. "Bitte jetzt entspannen.", fordert er auf, nachdem die Nadel sitzt. "Natürlich muss ich diese Theorie noch überprüfen und beweisen. Und je mehr Proben ich habe, die gleiche Ergebnisse liefern, desto handfester - und somit wertvoller - sind diese Beweise."



"Ich hoffe, unsere Proben werden dann weiter helfen können
.", mischt sich nun Lilly in das Gespräch ein. Das Blut abnehmen macht ihr keine Angst, und so ist sie immer noch entspannt.

Viola hingegen schweigt noch immer. Sie sieht sich weiter im Labor um und betrachtet neugierig die Gerätschaften.



"Das werden sie mit Sicherheit, Frau Nebeljäger." Mir ernstem, aber noch immer freundlichem Blick schenkt er ihr ein dankbares Lächeln, bevor er die Nadel entfernt und die Kompresse auf die Einstichstelle legt. "Einen Moment zudrücken. Sie kennen das Prozedere."

Lilly nickt. "Klar.", sagt sie. Ist nicht das erste Mal, dass sie sich hat Blut abnehmen lassen. Auch wenn es das erste Mal ist, dass es ein Werwolf tat.

Nun ist Viola an der Reihe. Sie wendet sich von den Gerätschaften ab und setzt sich. "Ich bin bereit.", sagt sie nur.

Lilly betrachtet die Probe, die gerade mit einem Etikett mit ihrem Namen beklebt wird. "Wie kamen Sie darauf, gerade dieses Wissenschaftsgebiet zu wählen?", fragt sie nicht ohne Neugier. Mittlerweile fühlt sie sich in der Gesellschaft des Werwolfs nicht einmal mehr nervös.

Leise lacht der Gefragte vor sich her. "Die großen Geheimnisse der kleinen Dinge haben mich schon immer fasziniert. Meine Eltern wollten aus mir einen tauglichen Krieger machen, aber ich hatte ständig die Nase in Büchern." Amüsiert bei diesen Gedanken lacht er ihr entgegen. "Mein Vater war regelrecht verzweifelt. Doch ebenso stark ausgeprägt wie meine Neugierde war auch der Wille - man könnte es vermutlich auch Sturheit nennen." Während er weiter erzählt, widmet er sich der dritten und letzten Spenderin und legt den Gurt an ihren Arm. "Wir erben einige Eigenschaften von unseren Ahnen, andere eignen wir uns im Laufe des Lebens an. Aber manche Dinge - da bin ich überzeugt - werden uns in die Wiege gelegt. Ich kann Ihre Frage nicht zufriedenstellend beantworten, fürchte ich. Aber seit ich denken kann, wollte ich immer nur wissen, warum Dinge sind, wie sie sind. Möglicherweise entstand dieser Wissensdurst aus dem Desinteresse unseres Rudels. Sie kennen sicherlich diese Aussagen der Erwachsenen - weil es eben so ist - weil ich es sage - und dergleichen mehr. Als Werwolf hat man nicht zu hinterfragen, sondern zu gehorchen. Das war für mich zu keiner Zeit befriedigend."



Viktor lächelt. Der Wolf wird ihm langsam sympathisch, trotz seines Pelzes. "Die Neugierde ist eine sehr wichtige treibende Kraft. Und gepaart mit Sturheit und Ausdauer kann sie zu bahnbrechenden Erkenntnissen führen." Auch er hat darauf verzichtet, in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten und sich dem Rat der Vampire abgewendet. Er wollte seine eigene Zukunft und nicht die, die Silas und Amanda ursprünglich mal für ihn gedacht hatten.

"Genau das ist es, was sie zu einer so aufregenden Geliebten macht, nicht wahr? - Vielen Dank, junge Dame, wir sind hier fertig." Die dritte Kompresse landet auf Violas Ellenbeuge und der letzte Klebestreifen auf der frisch gefüllten Phiole. "Ich danke ergebenst allen Anwesenden und werde Sie gern benachrichtigen, wenn ich etwas in Erfahrung bringe. Sie tragen einen großen Teil zu der Erforschung dieser Krankheit bei."

"Sehr gerne
.", sagt Lilly. "Wenn ich noch jemanden überzeugen kann, werde ich die Person zu Ihnen schicken." Die drei verabschieden sich noch und machen sich auf den Heimweg.

>>> Lilly geht nach San MyShuno >>>
>>> Viola geht nach Glimmerbrook - Aidarias alte Hütte >>>
>>> Viktor geht nach Forgotten Hollow - Villa Blutrose >>>


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26.08.2023 22:47 (zuletzt bearbeitet: 27.08.2023 16:44)
#9
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Drama-Aspirant

Remy kommt von >>> Britechester - Studenten-WG

Charaktere: Remy, Henry
Geschichtsstrang: Neuigkeiten II



"Hank?" Elegant landet Remy auf dem Boden des Labors. Der pelzige Wissenschaftler ist nicht zu sehen und so sieht der Vampir sich einen Moment um. Auf einem der hinteren Tische warten unterschiedlich gefüllte Reagenzgläser auf ihre weitere Verwendung, während unweit davon entfernt undefinierbare Auswüchse das Licht der Welt erblicken. Der Besucher hat nicht die geringste Ahnung, was all das zu bedeuten hat, dennoch wirkt es imposant auf ihn. Neugierig geht er zum Computer herüber und sieht dort ein Notizbuch liegen. Viel entziffern kann er trotz peinlich sauberer Handschrift nicht. Die Worte scheinen entweder verschlüsselt oder auf einem anderen Artikulationsniveau angesiedelt zu sein.
Die Anwesenheit einer Aura lenkt ihn ab und er hebt den Kopf gen Eingang. Ganz so wie der Vampir selbst, nimmt der Wissenschaftler nicht mühselig die einzelnen Sprossen, sondern lässt sich vom Erdgeschoss herunter fallen und landet sanft auf den Füßen.
"Hank.", lächelt Remy den Wolf an. Er lässt sich prinzipiell nicht gern in die Karten schauen und so schiebt er die trüben Gedanken beiseite, die er seit der Begegnung mit Megan hat. "Du hast gerufen, ich bin hier." Mit einer Geste seiner unendlichen Großzügigkeit kommt er auf den Doktor zu.
Der Ausdruck des Wolfes ist ernst, als er seinen Gast begrüßt und ihn bittet, Platz zu nehmen.
"Okay, ich verstehe schon,", Remy setzt sich auf den Drehstuhl, "du hast etwas Unerfreuliches herausgefunden."
"In der Tat.", nickt Henry und nimmt die Brille ab. Nachdenklich setzt er sich mit einem Schenkel auf den Tisch, dicht neben den Vampir. Die Brille hält er zwischen zwei Fingern.
"Ich wollte mit den Proben, die du besorgt hast, erste Versuche unternehmen und musste natürlich sicher gehen, dass sie nicht verunreinigt sind. Dabei stieß ich auf ein Molekül, das -"
"Hank!" Ungeduldig sieht Remy den anderen an. "Ich bin kein Medizinstudent. Spul vor bis zum Ergebnis."
Nickend setzt Henry sich die Brille auf. "Eine der Proben ... ist positiv." Der Wolf spricht ruhig. Seine Worte liegen schwer in der Luft.



"Merde!", seufzt der Vampir. "Es breitet sich also aus." In Gedanken geht er die wenigen Spender durch. Die kleine Lucia wirkte unerfahren und gutmütig. Aber hätte sie nicht erzählt, wenn sie angegriffen worden wäre? Nein, das ergibt keinen Sinn. Der Barbesitzer ist immer wieder in Auseinandersetzungen verwickelt. Aber ob er gebissen wurde?
"Wer ist es?", fragt er schließlich fordernd.
Henry seufzt betrübt. Einen Moment sieht er seinem Besucher tief in die Augen. Als er damals das Schlitzohr kennen lernte, ahnte er nicht, dass der Vampir ihm so ans Herz wachsen würde. Selbst hitzige Debatten sind mit ihm gewissermaßen erfrischend - wie vor Kurzem, als er das Teenagermädchen zur Blutentnahme her brachte.
"Es ist grausam, wie das Leben manchmal mit seinen Figuren spielt.", murmelt der Pelzige, steht auf und wendet Remy den Rücken zu. Einen Moment schweigt er - seine Gedanken sind jenen gewidmet, die er so sehr liebte und die aus seinem Leben verschwanden. Seine Frau. Zwei seiner vier Kinder. Sein bester Freund. Vater und Mutter. Der Krieg hatte viele Opfer gefordert. Viele Verluste beklagt.
Remy betrachtet die große Gestalt vor ihm. So betrübt hat er ihn seit Dekaden nicht gesehen - wenn es überhaupt schon einmal vorkam. ...



Etwas Unerfreuliches ... Eine der Proben ist positiv ... Hinter der Stirn des Vampirs arbeitet es.
Seit einigen Tagen wächst sein Blutdurst. Ständig stolpert ihm die Erinnerung an Nicole ins Gedächtnis. Ihr Geschmack war lieblich, mit einem vollmundigen Aroma. Er könnte augenblicklich über sie herfallen und bis auf den letzten Tropfen leeren und hätte vermutlich noch immer nicht genug von ihr.
Und schließlich ist es noch keine zwei Stunden her, dass der tödliche Drang nur schwer zu beherrschen war. Um ein Haar hätte er sich an Megan gelabt. Selbst Victor schien eine attraktive Beute zu sein, dabei ist Remy kein großer Genießer der Meereskost.
Schließlich musste jemand anderes dran glauben. Wäre dieser Sim ihm nicht auf dem Weg nach Forgotten Hollow begegnet, wäre der arme Kerl jetzt wohlauf. Beinahe schockiert denkt Remy an die Szene zurück, als er einen Wildfremden aus dem Nichts angesprungen und ausgesaugt hatte. Er konnte nicht aufhören. Vermutlich musste der junge Mann sein Leben lassen. Und das nur, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Betrübt senkt Remy den Blick. Er hatte angenommen, er habe mit den laufenden Aufträgen etwas Stress und fühlt sich deshalb ausgelaugt. Aber vielleicht ist das nicht der Grund ... Das ... kann nicht sein.
"Ich bin es.", murmelt er monoton.
Er starrt ins Leere vor sich, dennoch sieht er, dass Henry sich zu ihm herum dreht. Langsam hebt der Vampir den Blick, bis er mit dem des Werwolfes zusammen trifft. "Hank, es ist meine Probe. C'est vrait?"
Die Schultern hängen schwer an dem Wissenschaftler herunter, als er widerwillig nickt. "Ja, mein unsterblicher Freund. Du bist ... infiziert."



"Aber ... " Es ergibt keinen Sinn. Unwirsch fährt er mit den Händen durchs Haar, beugt sich nach vorn und richtet sich wieder auf. Das muss ein Fehler sein. "Wie?", denkt er laut. "Das Mistding hat mich nicht gebissen."
"Möglicherweise sollten wir uns mit dem Gedanken befassen, dass es nicht der Biss allein ist, der die Infektion überträgt."
"MERDE!!" Energisch springt der Vampir auf und tritt gegen den Stuhl. Seine Gedanken rasen. Er hat keine Angst vor dem Tod, doch sich Stück für Stück in so ein ... Ding zu verwandeln, ist weitaus schlimmer. Das kann und wird er nicht hinnehmen. Unruhig geht er einige Schritte auf und ab, fieberhaft überlegend, was nun zu tun ist. Selten fühlte er sich so überfordert und hilflos.

Der Wissenschaftler tritt näher, sein sorgenvoller Blick zeigt deutlich, wie schwer diese Situation auch für ihn ist. Er stellt sich vor seinen Freund und legt ihm beide Pranken auf die Schultern. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, Remy."
"Wenn es nicht klappt, ... wenn ich ... so werde ... " Entschlossenheit leuchtet in den Augen des Vampirs auf. "Dann töte mich."



Die Worte schmerzen Henry. Doch er versteht diesen dringenden Wunsch. Und er respektiert ihn. "Ich werde da sein, bis zum bitteren Ende. Mein Freund.", nickt er. Mit sanftem Druck schiebt er Remy tiefer in seinen Arm und drückt ihn an sich. Seine Augen werden feucht, als er spürt, wie sich zaghaft zwei Hände auf seinen Rücken legen. Er wird für ihn da sein. Wie auch immer das aussehen wird.




Remy und Hank gehen >>> Glimmerbrook


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31.08.2023 14:07 (zuletzt bearbeitet: 04.10.2023 15:01)
#10
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Drama-Aspirant

<<< Remy kommt von Britechester - Ol' Stues Café <<<
<<< Nicole kommt von Britechester - Studenten-WG <<<
<<< Henry kommt von Bloodmonn Valley - Anwesen der Draculias <<<



Charaktere: Remy, Nicole, Henry
Geschichtsstrang: Geheimnisse in Britechester - gemeinsam gegen Seelenlose



Gleich nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, hatte Remy sich mit dem Motorrad auf den Weg nach Stranger Ville gemacht. Nicole hatte die ganze Zeit eng an ihn geschmiegt hinter ihm gesessen. Während der Fahrt hatten sie kaum geredet. Das ist Remy nur recht - es kostet ihn noch immer viel Kraft, ihrem Duft zu widerstehen.



Vor dem Haus von Dr. McCoy parkt er das Bike halbherzig, gibt ihr ein kurzes Zeichen, sie möge warten, und springt aus dem Stand über den hohen Holzzaun, wie er es inzwischen oft getan hat. Nur wenige Sekunden ist er verschwunden, bevor metallenes Geklapper zu hören ist und kurz darauf, das hölzerne Tor geöffnet wird.
Mit gewohnt charmantem Ausdruck und einladender Geste bittet Remy seine Mitbewohnerin, in den Garten zu kommen.
"Das Labor ist unterirdisch. Da hinter den Büschen ist eine Leiter. Geh schon mal, ich schließe die Tore ab."
Nicole folgt seinen Anweisungen und klettert die Leiter hinunter. Die Fahrt über war Remy recht zurückhaltend, das ist der Blondine aufgefallen. Ihre Gespräche waren nicht so unbeschwert und flirty wie sonst.
Unten angekommen sieht sie sich im Labor um. Sie entdeckt einige Gerätschaften und neben ihr steht ein Schreibtisch. Na das kann interessant werden.



Einen Augenblick später landet der Vampir mit einem Satz auf dem Boden und kommt zu ihr herüber. "Willkommen in der Geek-Höhle.", grinst er mit ausgebreiteten Armen. "Fass lieber nichts an, der Doc ist da etwas eigen."
Unsicher sieht sie zum Vampir. "Wann kommt denn der Doc?"
"Er wird jede Sekunde hier sein. Du musst wissen, er traut mir nicht.", zwinkert Remy schelmisch.
"Mit Verlaub, mein Freund,", mit einem etwas weniger eleganten Sprung als der Vampir, landet der Werwolf auf seinen Pfoten und richtet sich auf, "ich traue dir bedingt. Die Erfahrung zeigt, dass deine Finger ebenso flink sind, wie deine Worte." Freundlich widmet er sich der jungen Frau und reicht ihr seine große Pranke zum Gruß. "Gestatten, junges Fräulein, Henry McCoy, Doktor der Wissenschaft. Ich begrüße Sie in meinem bescheidenen Heim und danke herzlichst für Ihre Aufgeschlossenheit."

Es gibt sie also wirklich! Nicole hat bisher noch nie einen Werwolf gesehen, umso mehr freut es sie nun einen live in ihrer Nähe zu haben. "Guten Tag, ich bin Nicole Bresk." Sie reicht ihm die Hand und spürt sein Fell. Es kitzelt ihre innere Handfläche.
Henry ist außerordentlich erfreut von dieser offenherzigen Begrüßung. Die meisten Sims sind ihm gegenüber skeptisch, wenn nicht sogar verängstigt. "Fräulein Bresk, es ist mir ein besonderes Vergnügen Sie kennen zu lernen. Bitte setzen Sie sich und berichten Sie mir, was der gute Remy Ihnen bereits unterbreitet hat."
Gespannt setzt sie sich auf den freien Stuhl neben dem Schreibtisch und beginnt zu berichten. "..jedenfalls sagte Remy, dass sie Spuren des Angreifers für ihre Suche gebrauchen können. Ich habe noch meine Klamotten mit, die ich an dem Abend getragen habe."
"Lieblich und intelligent.", lächelt der Wolf anerkennend. "Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen einige Tropfen Blut entwende und - wenn es nicht zu habgierig erscheint - einen Abstrich Ihrer Haut? Es hat den Anschein, dass Ihr Angreifer bei seiner Tat eine Art Puder versprüht, welches sich auf Haut und Klei-"
"Hank!"

Der Blaue schmunzelt klangvoll und schielt über seine runden Brillengläser hinweg. "Sie müssen verzeihen, junges Fräulein, man sagt mir nach, ich würde zum Plappern neigen. Mein okkulter Freund ist stets bemüht, mich auf diese Eigenschaft aufmerksam zu machen, sollte ich doch einmal unbem-"
"Hank!"

Henry schweigt amüsiert.
"Ich stehe Ihnen zur Verfügung.", antwortet Nicole grinsend. Der Werwolf gefällt ihr.



Flink sammelt der Blaue alles zusammen, was er benötigt und schiebt Remy mit einem ernsten Blick ein Stück beiseite. Sein Perfektionismus ist nicht zu übersehen, als er Nicole zuerst mit einem Wattestäbchen über verschiedene Körperstellen wischt und es anschließend in einen keimfreien Behälter schließt.
Der Wissenschaftler zieht den Gurt um den Arm der Besucherin und tastet ihre Ellenbeuge ab.
So unauffällig, wie es ihm möglich ist, dreht Remy dem Geschehen den Rücken zu und betrachtet derweil diverse Experimente, Schälchen und Geräte. Erst als er die Stimme des Wolfes vernimmt, der erklärt, das sei schon alles gewesen, dreht der Vampir sich wieder zurück. Nicoles aufgekrempelter Arm versprüht deutlich den Duft ihres süßen Blutes. Remy schluckt und kann den Blick nicht von ihr abwenden. Unter ihrer dünnen Haut sieht er das Blut pulsieren und diese gewisse Erregung steigt in ihm auf. Der Wunsch, von ihr zu trinken wird zu einem Drang, der ihm die Schweißperlen auf die Stirn jagen würde - könnte sein untoter Körper Schweiß produzieren.



Indes überreicht Nicole dem Doktor ihre Kleidung, die sie in eine Plastiktüte eingepackt hat. "Diese Sachen hatte ich an." Sodann schaut sie zu Remy. Süß ist er ja schon. Seinen eindringlichen Blick spürt sie, jedoch ahnt sie nicht, was dahinter steckt.
"Remy, würdest du die junge Dame - " Der Doktor unterbricht sich, als er erkennt, dass der Vampir in anderen Gedanken zu schweben scheint. "Vielleicht ist es besser, Sie ruhen sich oben auf der Couch für einige Minuten aus. Ich werde Ihnen gern ein Taxi rufen." Ein besorgter Blick streift den blutdurstigen Freund erneut, als er hinzufügt: "Ich habe noch etwas mit dem alten Herren zu besprechen."
Überrascht nickt Nicole. Insgeheim hat sie gehofft, mit Remy gemeinsam nach Hause zu gehen. "Ok, dann vielen Dank. Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen."
"Seien Sie versichert, das konnten Sie.", lächelt der Werwolf. "Ich werde Sie gern über die Ergebnisse informieren."


(in Zusammenarbeit mit @Spatz )

>>> Nicole geht nach Del Sol Valley Nr. 5 - Château LeBeau >>>
>>> Remy geht nach Granite Falls >>>


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