Brindleton Bay Nr. 1 - Altersheim Shady Pines

  • Seite 7 von 7
16.05.2023 12:22 (zuletzt bearbeitet: 16.05.2023 16:22)
avatar  Spatz
#61
avatar
Schicksalslenker

Aidaria - letzter Post
Viola, Lucía - letzter Post

Charaktere: Lucía, Viola
Titel: Ein Fall für Aidaria?


"Lass dich nicht von der Location täuschen. Aidaria mag zwar im Seniorenheim leben, aber sie ist noch immer geistig fit." Gemeinsam mit Lucía betritt Viola gerade das Seniorenheim. Es gibt keinen Grund dazu, heimlich auf Aidarias Balkon zu landen. Es sind eh grad Besuchszeiten und die Beiden können die Magierin also auch ganz offiziell besuchen... auch wenn sich Viola eine Sonnenbrille aufgesetzt hat um nicht zu zeigen, dass sie Vampirin ist.

Erst in Aidarias Raum setzt die Teenagerin die Sonnenbrille wieder ab. Aidaria weiß ohnehin, welchem Okkult Viola angehört.
"Hallo ihr zwei. Schön, dass ihr wirklich kommen konntet.", begrüßt Aidaria die beiden und legt ihr Strickzeug zur Seite. "Du musst Lucía sein, stimmt's?" Den Namen hat sie von Viola erfahren.
"Ja, genau. Schön Sie kennen zu lernen." Freundlich gibt Lucía der Magierin die Hand. Ob dieser Okkult kein ewiges Leben hat? Tatsächlich hat sich die Vampirin bislang damit nie wirklich auseinander gesetzt. Vermutlich gibt es unterschiedliche Arten von Magiern und nicht jeder nutzt eine Zaubertrank, um auch körperlich fit zu bleiben. Nun denn, dieser Umstand würde sie nicht vom gemeinsamen Plan abhalten.

Aidaria lächelt. "Viola sagte mir was von einem Fund, der mich interessieren könnte. Was habt ihr denn gefunden?" Richtig. Lucía nimmt das Buch, was sie vorhin mit Viola noch einmal durchgesehen hat und überreicht es der Seniorin.



"Außerdem fanden wir diese Kette hier.", sagt Viola und holt den Steinchenanhänger hervor. "Da waren noch Überreste von einem Lederband in der Nähe, also war es wohl mal als Anhänger gedacht." Aidaria nickt. Sie nimmt die Kette und das Buch entgegen. Zuerst widmet sie sich dem Buch. Neugierig blättert die Seniorin in den alten Seiten. Vorsichtig, um das ohnehin schon brüchige Papier nicht noch mehr zu beschädigen. Auch jetzt schon sind manche der Texte unlesbar, trotzdem erkennt die Magierin noch den Zweck des Buches: "Das sind verschiedene Tränke und Beschreibungen ihrer Wirkungen.", erklärt sie. "Diese Rune hier steht z.B. für Feuer. Es ist ein Trank, der einem für eine begrenzte Zeit Feuerresistenz verleiht. Ich weiß allerdings nicht, was 'begrenzte Zeit"' heißt. Dieser Teil der Seite ist mittlerweile unlesbar. Aber manche Seiten sind vielleicht noch besser in Schuss." Die Flecken auf dem Einband kommentiert sie nicht weiter.
Interessiert sieht die Blondine mit Aidaria in das Buch. "Welche Tränke gibt es noch?" Mittlerweile würde sie sich auch zutrauen, solch einen Trank zu sich zu nehmen.

"Mal sehen...." Aidaria murmelt vor sich hin. "Die Seite hier ist leider komplett unlesbar.. Aber hier... das sieht besser aus. Es ist ein Trank, der als 'Kaninchentrank"' bezeichnet wird. Offenbar verwandelt er denjenigen, der davon trinkt, in ein Kaninchen. Auch hier allerdings nur für eine begrenzte Zeit." Sie liest weiter. "Ne halbe Stunde in diesem Fall." Viola grinst amüsiert, als sie über die Möglichkeiten nachdenkt, die ein Kaninchentrank so bietet. Und sei es nur als Streich. Doch Aidaria fährt bereits fort und erzählt von anderen Tränken: "Hier ist ein Trank, der mehr Selbstvertrauen geben soll... und der hier ändert die eigene Hautfarbe in die Farbe grün. Wozu auch immer das gut sein soll. Aber bei allen dieser Tränke ist die Wirkungszeit begrenzt."
Kaninchen.. das wäre was für Alvaro.. Selbstvertrauen.. ja. Lucía denkt nach und findet immer mehr Gefallen daran. "Was gibt es noch?" Sie beißt sich nachdenklich auf die Lippe.

Aidaria blättert weiter in dem Buch. "Der hier sorgt für Unsichtbarkeit. Aber leider ist nur der Titel noch lesbar und nicht der Teil mit den Zutaten. Und hier auf der Seite ist es genau anders rum. Hier erkennt man die Zutaten, aber nicht den Titel. Da kann ich die Wirkung nur erahnen... Wenn ich die Zutaten so betrachte, scheint es eine Art Schutztrank zu sein." Sie sieht die Mädchen an. "Das waren jetzt zumindest ein paar Beispiele."

Schutztrank. Neugierig liest sich Lucía die Zutatenliste durch. "Ich hab da mal eine Frage." Die Vampirin atmet tief ein und aus. "Wenn man die Zutaten nach Anleitung mischt, könnte trotzdem irgendwas schiefgehen oder ist die Wirkung des Tranks ganz sicher?"



"Wenn man sich genau an das Rezept hält, sollte die Wirkung die selbe sein wie beschrieben. Meine Erfahrung als Magierin zeigt mir zumindest, dass die Zutaten durchaus zu den beschriebenen Wirkungen passen könnten. Also gehe ich davon aus, dass die Rezepte auch richtig sind. Aber man braucht eine gewisse Erfahrung mit Magie, um die Tränke überhaupt brauen zu können." Aidaria sieht Lucía an. "Aber egal wieviel Erfahrung man hat, es kann immer etwas schief gehen. Aber wie gesagt: so lange man sich genau an das Rezept hält, sollte es problemlos klappen."

Die Angesprochene denkt erneut nach. Vielleicht wäre es unklug selbst Tränke zu mixen. "Wenn ich einen Trank gerne nutzen würde, könnten Sie diesen zusammenbrauen?"
"Ich denke schon.", sagt Aidaria, "wenn wir die Zutaten zusammen kriegen. Allerdings nicht hier. Ich hab meinen Kessel in meiner alten Hütte in Glimmerbrook. Da könnte ich den Trank brauen. An welchem Trank hättest du denn Interesse? Oder soll ich noch weiter lesen, was es noch so gibt in dem Buch?"
Lucía sieht kurz zu Viola, dann wieder zu Aidaria. "Am besten wir gehen noch einige Tränke durch. Vielleicht finden sich noch welche, die ich gebrauchen könnte."

Aidaria nickt. Sie erzählt nun von einem Wahrheitsserum und auch einen Flirttrank. "Der lässt dich für eine Zeit extrem attraktiv wirken!", erklärt Aidaria dazu. Viola schaudert bei der Vorstellung, dass plötzlich jeder auf sie steht, und sie keine Ruhe mehr von Verehrern hat. Sie ist mit Blaze schon ganz zufrieden, und für ihn braucht sie keinen Trank. Aber sie sagt nichts und hört einfach nur zu.

Die Auswahl ist groß, doch was könnte Lucía wirklich gebrauchen? Ein Flirttrank wäre sicher ganz nett, aber bislang hat sie noch nicht mal herausfinden können, ob sie überhaupt Interesse an einer Beziehung hätte. Sie weiß es schlichtweg nicht. Da könnte ihr mehr Selbstvertrauen doch eher helfen. "Ich muss mir das mal durch den Kopf gehen lassen." Ein Wahrheitsserum wäre auch ganz interessant. So könnte sie endlich verstehen, was mit ihrem Bruder Alvaro schief gelaufen ist. Ob sie ihrer Mutter das unterjubeln könnte, bleibt fraglich. "Wie lange wirken diese Tränke? Steht das da auch oder ist da allein die 'begrenzt' Angabe verzeichnet?"

"Unterschiedlich. Manchmal steht ne genaue Zeit da, wie z.B. bei dem Kaninchentrank. Der hält eine halbe Stunde. Bei anderen Seiten ist das eher vage gehalten. Auf jeden Fall scheinen alle dieser Tränke zeitlich begrenzt zu sein.", erklärt die Magierin. Auf der einen Seite verunsichert, auf der anderen Seite jedoch gespannt nickt die Teenagerin. Dann schaut sie zu dem Anhänger. "Und was ist damit?"

"Wahrscheinlich nur ein Schmuckstück ohne Relevanz.", vermutet Viola, doch sie lässt Aidaria die Zeit, sich das genauer anzusehen. Vielleicht irrt sie sich ja und es ist doch wichtig. Die Magierin weiß vielleicht mehr. Diese betrachtet den Anhänger nun genauer. "Also, dem Anhänger selbst wohnt keine Magie inne. Doch ich habe das Gefühl, dass der nicht völlig ohne Relevanz ist. Wenn ich doch nur die Gravur besser erkennen könnte... Man könnte versuchen, ihn professionell restaurieren zu lassen." - "Wo könnten wir das machen?", fragt Lucía in die Runde. "Müsste man im Internet mal recherchieren.", schlägt Aidaria vor, "umsonst gibt es aber vermutlich niemanden. Ist es euch das wert, da auch Geld zu investieren?"
Viola schaut zu Aidaria. "Eigentlich nicht. So wichtig ist es dann auch nicht. Aber wenn du sagst, der Anhänger könnte eine Relevanz haben, lohnt es sich vielleicht doch." Sie betrachtet nun Lucía. "Was sagst du?"



"Also interessieren würde mich das schon, aber dafür müsste ich erstmal etwas sparen. Mein Taschengeld ist für diesen Monat aufgebraucht." Gürtel enger schnallen ist daher angesagt. Doch die Tränke gehen erstmal vor.
"Dann würde ich sagen, verschieben wir das mit dem Anhänger auf später.", schlägt Viola vor. Aidaria nickt. Sie kennt niemanden persönlich, der sich mit Restaurationen auskennt. Sie weiß nicht, wie teuer das werden könnte. Aber bei so einem kleinen Anhänger wird es vermutlich nicht unbezahlbar sein. Trotzdem versteht sie auch, warum die Mädels ihr Taschengeld lieber woanders investieren.

"Gibt es denn sonst noch was, was ihr wissen wollt?", fragt Aidaria.
Schüchtern kratzt sich Lucía an den Kopf. "Ehm.. also, wenn wir einen Trank haben möchten, würden Sie dann.." Unvollständig beendet sie den Satz und lächelt verlegen.
Aidaria versteht schon, was die junge Vampirin meint. "Ich habe auch Viola schon bei der Trankherstellung geholfen. Wenn wir die Zutaten zusammen tragen, helfe ich da immer gerne." Sie lächelt. "An welchem Trank hättest du denn Interesse?" - "Oh, toll!" Freudig grinst die Teenagerin über beide Wangen. "Also ich könnte mehr Selbstvertrauen gebrauchen. Das wäre mein Favorit."
Aidaria schlägt das Buch wieder auf. "Ich suche mal die Zutaten.", sagt sie, und versucht die Seite wieder zu finden.
Während die Magierin sucht, kann sich Viola das Schmunzeln nicht verkneifen. "Selbstvertrauen, hmm? Also, Hartnäckigkeit hast du jedenfalls genug." Sie erinnert sich, als Lucía sie das erste Mal ansprach. Ein Feigling ist Lucía trotz allem nicht, ganz egal was sie von ihrem Selbstvertrauen auch halten mag.

Zufrieden zieht die Blondine ihre rechte Augenbraue hoch und grinst. Gespannt schaut sie dann Aidaria an. Mit der Trankherstellung kann es Lucía gar nicht schnell genug gehen.
Schließlich findet Aidaria die Seite wieder. Sie schreibt die Zutaten ab und reicht Lucía die Liste.
Neugierig liest diese die Liste durch. Ein Esslöffel Vodka? Irgh.. ist das ein Trank oder ein Cocktail? Nachdem sie die anderen Zutaten liest, erschließt sich ihr jedoch, dass es sich eindeutig um einen Trank handelt. Verschiedene Wurzeln und Gemüsearten sind angegeben. "Dann macht es wohl Sinn, wenn Viola und ich die Zutaten besorgen. Wann könnten wir uns in Glimmerbrook treffen oder sollen wir die Zutaten hier her bringen?" - "Meldet euch einfach noch mal bei mir und dann machen wir einen Termin aus.", schlägt Aidaria vor. "Viola hat ja meine Nummer."

Die Blondine bedankt sich bei Aidaria und die Mädchen verabschieden sich. Auf dem Weg nach draußen, fragt Lucía: "Hast du noch Zeit? Dann könnten wir uns jetzt schon mal um die Zutaten kümmern."



Viola betrachtet Lucía eine Weile. Es ist Lucías Trank. Sie selbst braucht keinen Selbstvertrauenstrank. Eigentlich hätte sie Lucía die Zutaten auch alleine suchen lassen. Doch irgendwie amüsiert sie die Sache auch und die Neugier, wie sich der Trank auswirkt, ist ja auch noch da. "Pff.. die sollten ja nicht so schwer zu bekommen sein. Da ist ja nicht mal Knoblauch drin." Nicht so wie bei ihrem Sonnenwendetrank. "Okay, okay. Neugierig bin ich ja auch. Vodka könnten wir auch bei uns in der Bar haben. Auch wenn es sicherlich interessanter ist, den Ausweis zu fälschen um das zu kaufen."

Ausweis fälschen? Ja, dafür bräuchte Lucía eindeutig mehr Selbstvertrauen. "Cool, na dann mal los!"

Die meisten Zutaten können sie in einem Supermarkt finden. Viola weiß nicht, was sie davon halten soll. Keine exotischen Zutaten... Das ist ja fast schon zu einfach! Doch das muss natürlich nichts heißen. Unterschiedliche Tränke haben unterschiedliche Zutaten, und wie selten eine Zutat ist, muss ja nichts aussagen.
Bereits eine Stunde, nachdem sie losgegangen sind, haben sie das meiste. Nur Vodka fehlt noch. Den konnten sie mit ihren Ausweisen noch nicht holen und der Supermarkt war zu voll, den einfach zu stehlen. Doch wenn sie Glück hat, wird der ja vielleicht eh schon in der Villa Blutrose in der Bar sein. Ab und an trinkt Viktor sowas, wenn auch eher selten. Lucia ist ganz gespannt darauf, in Violas Zuhause einen Einblick zu bekommen. Hoffentlich finden sie dort die fehlende Zutat.

(In Zusammenarbeit mit @murloc.)

Viola, Lucía - nächster Post
Aidaria - nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
12.06.2023 08:31 (zuletzt bearbeitet: 16.06.2023 14:07)
avatar  Murloc
#62
avatar
Drama-Aspirant

Lucía, Viola - letzter Post
Aidaria - letzter Post
Viktor - letzter Post

Geschichtsstrang: Okkulte Pläne

Die beiden Mädchen landen auf Aidarias Balkon.



Die Tür ist halb geöffnet. Stimmen dringen aus dem Inneren.

"Drake? Wer soll das sein?" Aidarias Stimme klingt verwirrt. Viktor lehnt sich zurück. "Du weißt schon... Drake. Helle Augen, schwarze Haare. Du kennst ihn doch." Dann fällt ihm ein, dass Aidaria ihn nur von früher kennt. "Lucian Drake!", fügt er nun noch den Vornamen hinzu.

Jetzt erhellt sich Aidarias Gesicht. Erkennen breitet sich aus. "Ah, Lucian... Ja... wundert mich nicht, dass der meine Essenz haben will. Aber nein, das kann er vergessen. Deine Jagd nach Rasputin ist es mir nicht wert, meine Magie aufzugeben. Erst recht nicht für jemanden wie Lucian."



Die Magische Essenz zu bannen hieße also, dass Aidaria ihre magischen Fähigkeiten aufgeben müsste? Viktor knurrt. "Ich weiß schon, warum ich Drake nicht traue..." Er will gerade fortfahren, als er etwas spürt.



Viola sieht zu Lucía. Sie hat nicht damit gerechnet, ihren Vater hier zu sehen. Er redet mit Aidaria über... Drake? Der schon wieder? Viola kennt Drake nicht persönlich, aber aus Viktors Erzählungen. Was hat der jetzt mit Aidaria zu tun?

Lucia versteht kein Wort. "Worüber reden die beiden?"



Bevor Viola antworten kann, spürt Viktor die Aura der Mädchen. "Was macht ihr denn hier?", fragt er verwundert.

"Oh hallo!", winkend grüßt die Blondine die Erwachsenen. "Wir wollten eigentlich zu Aidaria."

"Ja"
, sagt Viola. "Wir wussten ja nicht, dass sie beschäftigt ist heute." Sie versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass sie mitbekommen hat, dass Drake Aidarias Essenz haben will. Das darf nicht passieren! Sie brauchen die Magierin doch in Vollbesitz ihrer Kräfte, für die Tränke! Doch sie sagt nichts zu dem Thema. Immerhin war diese ja ohnehin nicht damit einverstanden.



Aidaria funkelt den verdutzten Viktor an. "Komm mit.", sagt sie, "wir klären das jetzt mit Lucian!" Sie lächelt den Mädchen zu. "Tut mir leid, aber wie ihr ja schon selber merkt: im Moment habe ich anderes vor. Kommt später mal vorbei."



Viktor hebt eine Augenbraue. Klar, dass Aidaria seine Tochter kennt. Aber offenbar ist es auch nicht das erste Mal, dass sie Lucía sieht. Was hat Viola bloß nur geplant, um Pablos Tochter hier auch mit reinzuziehen? Aber alles in allem glaubt er den Mädchen, dass ihre Ankunft zu diesem Zeitpunkt nur Zufall ist.

Auch Viola starrt Aidaria an. Was gibt es da noch zu klären? Hat sie sich nun doch breitschlagen lassen, dieses Opfer zu bringen?

"Dann kommen wir später wieder.", verabschiedet sich Lucía. Sie schaut zu Viola.

Diese sagt nichts. Sie sieht Aidaria und Viktor nach. Sagte er nicht, er traut Drake nicht? Was will er jetzt?



"Sollen wir hinterher?" Mit einem abenteuerlichen Funken in den Augen blitzt Lucía die Vampirin an.

"Dann aber außer Reichweite der Aura.", murmelt Viola. "Warum willst du denn zu Drake?"

"Um ehrlich zu sein, bin ich einfach nur neugierig, was die Beiden vor haben."
Grinsend reibt sie sich die Hände. "Abgesehen davon möchte ich mehr über Magier erfahren. Ich.." Kurz unterbricht sie. "Ich möchte gerne Magierin werden."



"Was
?" Verwundert sieht Viola Lucía an. "Na dann komm." DAS hätte die Rothaarige nicht erwartet. Glaubt Lucía, dass das so einfach ist? Viola zweifelt zumindest daran. Doch sie hat keine Zeit, ihre Zweifel mitzuteilen. Aidaria und Viktor sind bereits außer Sichtweite. Aber zu nah dürfen sie ohnehin nicht ran, sonst würden die Erwachsenen etwas merken.



In Fledermausgestalt flattern die Mädchen hinterher und bald sehen sie auch ihre Beute wieder. Außerhalb der Reichweite der Aura. Nach einer Weile stellt Viola fest, dass sie sich Moonwood Mill nähern. Ist das gut?

Viktor, Aidaria, Lucía, Viola - nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
30.11.2023 21:45 (zuletzt bearbeitet: 17.12.2023 01:47)
#63
avatar
Schicksalslenker

Start: Gerlinde Cunningham
Start: Jarred Cunningham
Gastcharakter: Laureline


Charaktere; Gerlinde, Jarred, Laureline
Geschichtsstrang: Neues Zuhause


"Das ist eine schöne Gegend. Es wird dir hier bestimmt gefallen." Jarred steht auf dem Balkon der Seniorenwohnung.
"Komm jetzt rein.", fordert seine Mutter. "Es wird doch kalt hier drin."
"Und ich finde es beruhigend, dass du sogar Fachpersonal in der Nähe hast." Der junge Mann schließt die Balkontür und widmet sich dem Karton, in dem die Gardinen verpackt sind. "Nur für den Fall. Man weiß ja nie, wann man mal Unterstützung braucht."
"Du solltest weniger schnattern und mehr anpacken. Sonst werden wir hier nie fertig."



Wenig später kommt Laureline die Hilfskraft dazu. Mit einem freundlichen Lächeln und einer braunen Tüte voll Klopapier läuft sie den Hausflur entlang, bis vor die Tür der neuen Bewohnerin. Bevor sie klingelt zupft sie ihre Haare zurecht.
Sie kann schon durch die Tür hören das ordentlich Leben in der Wohnung herrscht.



Es rumpelt kräftig von innen und eine tiefe Frauenstimme sagt etwas. Die Worte sind durch die geschlossene Tür nicht zu verstehen, doch einen Augenblick darauf, öffnet sich der Eingang und ein junger Mann blickt die Fachkraft freundlich an. "Hallo,", reicht er die Hand zum Gruß, "Jarred."
"Wer ist denn da?", ruft die Bewohnerin im Hintergrund kratzig.
"Ich hatte noch keine Gelegenheit, das zu erfahren.", antwortet er geduldig und wendet sich wieder der jungen Frau zu.

Sie war kurz davor ein zweites Mal zu klingeln ungeduldig wie sie ist, doch die Tür war schneller auf. Ruhig und gelassen nimmt sie die Hand des jungen Mannes und grüßt ihn freundlich.
"Hallo Jarred, ich bin die Hilfskraft Laureline. Sind sie der Sohnemann vom neuen Bewohner? Bin ich schon wieder zu früh? Ich wollte mich heute bei der Dame vorstellen. Ich hoffe ich störe nicht."

"Kommen Sie bitte rein." Der Mann tritt beiseite und gibt die Wohnung frei. Vor der Fremden liegt ein Raum in hellem blau gehalten, die großen Möbel sind bereits an Ort und Stelle aufgebaut - eine hochwertige Einrichtung mit der Ausstrahlung, als stünde man in einem Vorzimmer einer Gräfin.
"Und Sie sind ?" Die alte Dame steht in der Mitte des Raumes, aufrecht und stolz, und taxiert die junge Besucherin.
"Das ist Laureline, Mutter. Sie arbeitet hier und möchte sich vorstellen. Das ist doch nett."
"Vorstellen? Wozu?", schimpft die Alte.



Laureline geht hinein und bleibt mitten im Raum stehen. Sie schaut sich um als wäre sie gerade in einem Museum. So ein Anblick hat sie nicht erwartet.
"Ähhhhh.", gibt sie verdutzt von sich als die Dame sie anspricht.
"Also ich bin ihre Hilfskraft. Laureline mein Name. Sehr erfreut und auf gute Zusammenarbeit."
Mit diesen Worten streckt sie ihr die braune Tüte voll Klopapier entgegen. "Einweihungsgeschenk. Empfand ich nützlicher als Blumen."
Doch in dem Fall ist sie sich nicht sicher, ob Blumen hier nicht angebrachter wären.
Oder vielleicht ein Betäubungsgewehr für Elefanten.



Mit zu einem schmalen Strich verzogenen Lippen wirft die Frau einen flüchtigen Blick auf die Tüte. "Das können Sie gleich wieder mitnehmen.", mault sie augenrollend. "Ihnen hat wohl niemand beigebracht, wie man Präsente überreicht ... oder auswählt."
"Ich finde den Gedanken ziemlich clever.", lächelt Jarred.
"Du brauchst dich gar nicht bemühen. Die hat sowieso kein Interesse an dir. Und nun weiter, Junge. Die Gardinen hängen sich nicht von selbst auf."
Die Augenbrauen in die Stirn gezogen, widmet er sich wieder der Aufgabe.
"Und Sie ... Was tun Sie hier noch? Haben Sie mir noch irgendetwas mitzuteilen? Oder möchten sie ein angebissenes Brot da lassen?"
Bei dem Arschwasser was die Bedienstete entwickelt, kann sie das Klopapier wirklich besser gebrauchen.
Aber zumindest der junge Mann scheint ihr wohlgesonnen darauf wirft sie ihm einen sehr dankenden Blick rüber.
Sie behält also die Tüte und weicht langsam aber sicher rüber zu dem jungen Mann.
"Gut, wenn etwas mit der Madame sein sollte, sind sie dann mein Kontakt Jarred?", mit der Frage hält sie ihm direkt das Handy unter die Nase.
Verdutzt schaut er zuerst das Handy, dann die junge Frau an. "Ehm ... ich denke schon." Gerade will er das Telefon in die Hand nehmen, um seine Nummer einzutragen, als Gerlinde dazwischen fährt, das Handy an sich reißt und es Laureline kraftvoll in die Hand drückt.
"Glauben Sie bloß nicht, dass ich darauf hereinfalle, junge Dame!" Ihr garstiger Blick funkelt die Fremde zornig an. "Sie werden sich schön von dem Jungen fernhalten! Verstanden? Ich bin der einzige Kontakt, den Sie brauchen. Der hat nichts zu entscheiden. Ist das klar? Und nun gehen Sie. Ich rufe Sie, wenn etwas Unnötiges getan werden soll."



Als die alte Dame ihr das Handy zurück in die Hand gedrückt hat, ist die Bedienstete junge Frau absolut ruhig geblieben. Sie schaut die alte Gewitterziege an und schenkt ihr ein sehr kurzes und sehr kaltes Lächeln.
Auf den Wunsch der alten Dame zu gehen schaut sie den Sohnemann noch mal freundlich an und zwinkert ihm kokett zu.
"Wie Sie wünschen Madame." , sagt sie schon mit etwas genervter Stimme und geht Richtung Tür. Mit einem ironisch gemeinten Knicks verabschiedet sie sich und wirft dem netten Burschen noch mal einen intensiven Blick zu.
"So etwas Unhöfliches!", schimpft Gerlinde, als Laureline die Tür hinter sich geschlossen hat.
Jarred spart sich einen Kommentar. Seine Mutter findet so gut wie jeden unhöflich. Ihr zu widersprechen hätte nur die Folge, dass sie sich tiefer in den Ärger hineinsteigert und ihn gleich mit beleidigt. Einen Grund dazu findet sie immer.


(Gemeinschaftsarbeit von @RivaBabylon und Gastschreiberin Minerva)

Jarred geht nach >>> Brindelton Bay - Haus der Garcias


 Antworten

 Beitrag melden
03.12.2023 02:11 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2024 07:36)
#64
avatar
Schicksalslenker

Aidaria kommt von Glimmerbrook - Aidarias alte Hütte
Ambrosius kommt von: Willow Creek Nr. 7 - Restaurant Panorama

Arnim kommt von: Britechester - Haus der Kamrads
Start: Hildegard Rix


Charaktere: Ambrosius, Aidaria, Hildegard, Arnim,
Gastcharakter: Laureline
Geschichtsstrang: Die Magie des Backens

Hat er jetzt alles? Ambrosius steht mit einem Korb voller Backzutaten in seinem Zimmer und denkt angestrengt nach. Halt! Eine Schürze. Ohne Schürze geht gar nichts in der Küche. Nach einer Weile kramen in den Schubladen des Wohnzimmerschranks, zieht er zufrieden ein Prachtexemplar heraus. Bedruckt mit Sonnenblumen und Gurken, da kann ja nichts mehr schief gehen. Er packt alles in seinen Rollator und verlässt fröhlich pfeifend den Raum, um bei seiner Nachbarin Aidaria vorbei zu schauen.



Sie hat sich bereit erklärt mit ihm zusammen Baisers zu backen. Der Senior hat sich extra von Maryama ein Rezept ausdrucken lassen und sie hat ihn gewarnt, dass es nicht ganz einfach ist die Dinger herzustellen. Aber was tut man nicht alles, um eine neue, interessante Bekanntschaft zu beeindrucken. Bei ihrem gestrigen Telefonat hat Sandrina ihm verraten,dass sie diese süße Köstlichkeit liebt. Daher ist die heutige Motivation sie beim nächsten Treffen zu erfreuen und natürlich auch einen guten Eindruck zu hinter lassen. Mit einem sonnigen Lächeln auf den Lippen klopft er drei mal laut an Aidarias Tür.

Die Pinkhaarige ist sofort bereit, als Ambrosius klopft. Auch sie hat eine Schürze organisiert. Immerhin weiß sie von seinem Plan. Lächelnd öffnet sie die Tür: "Ich muss dich aber warnen. Meine Koch- und Backkünste sind eher mittelmäßig." Zumindest wenn es um Kochen ohne Magie geht. Am Zauberkessel kann sie Meisterwerke vollbringen. Doch das sagt sie nicht laut. Noch weiß hier schließlich niemand, dass sie Magierin ist. "Ich hoffe also, du weißt, was du tust."

"Ähm...dasselbe hab ich mir von dir erhofft meine Liebe." erwidert Ambrosius schmunzelnd. "Ich hab hier.." Er zieht den Zettel mit der Backanleitung aus dem Korb des Rollators und wedelt damit vor ihrer Nase herum. "..das Rezept, aber das ist auch schon die ganze Kunst. Über Rührkuchen bin ich nie hinaus gekommen." Er verstaut das Rezept wieder im Gehwagen und richtet sich lächelnd auf. "Dann wird das eben jetzt ein Abenteuer."

Aidaria muss lachen. "Und dann gleich sowas wie Baisers. Mut hast du ja, das muss man dir lassen." Sie grinst. "Wird schon schiefgehen. Zwei Halbmeister ergeben zusammen schon einen ganzen."



"Das ist die richtige Einstellung, Aidaria. Du machst mir Mut." lacht Ambrosius. Vor dem Aufzug trennen sie sich und seine Freundin nimmt die Treppen nach unten. Die Welt ist voll mit diesen für ihn mittlerweile unüberwindlichen Hindernissen. Ein wenig beneidet er Aidaria darum, sich ungehindert überall hin bewegen zu können, dann strafft er die Schultern, betritt den Fahrstuhl und drückt mit leicht zittrigem Finger den 'EG` Knopf. Unten angekommen wird er von ihr freudig wieder in Empfang genommen.

Gemeinsam machen sich die beiden Senioren auf in die Gemeinschaftsküche. Das Backen wollen die beiden ohne Hilfe gemeinsam bewerkstelligen, so dass außer ihnen beiden gerade niemand in der Küche ist.

Ein wenig nervös beginnt Ambrosius den Inhalt seines Korbes auf die Arbeitsfläche zu packen. Es ist mehr als man für das Baiserrezept benötigt. Sollten sie gut zurecht kommen damit, würde er gerne noch Muffins für sich backen, aber davon weiß Aidaria noch nichts. Rührgerät, Schüsseln und alles andere was man für die Arbeiten braucht, hat das Personal schon bereit gestellt, wofür Ambrosius ihnen wirklich dankbar ist. Sie können also gleich los legen. Als er den Karton mit den Eiern hinstellen will, wird seine rechte Hand kurz durchgeschüttelt. Ein Ei macht sich selbstständig, rollt über die Arbeitspaltte und landet mit einem knackenden Klatschen im Spülbecken. "Das fängt ja schon gut an." bemerkt er selbstironisch, nachdem er die restliche zerbrechliche Fracht sicher abgestellt hat. "Mein Parkinson macht mir wieder mehr zu schaffen in letzter Zeit, ich kann das manchmal einfach nicht kontrollieren." Dann legt er sich schwungvoll die Schürze um und bittet Aidaria darum sie zu zu schnüren. "Eine schöne Schleife, bitte." betont er scherzender und beugt sich dann mit ihr über das Rezept.

Aidaria lächelt. "Es wird die schönste Schleife aller Zeiten werden!" Sie kann es sich nicht vorstellen, wie es ist unter Parkinson zu leiden. Doch an Ambrosius merkt sie schon. dass es nicht einfach sein kann. Sie bewundert ihn für seinen Mut, trotzdem weiter zu machen, ohne sich deprimiert im Zimmer zu verkriechen.

"Was nennt das Rezept denn als ersten Schritt?", fragt die Magierin neugierig.

„Wir müssen erstmal den Ofen vorheizen und dann Bleche mit Backpapier auslegen."



Schließlich entfernt Aidaria das Ei aus dem Spülbecken und schmeißt die Schalen weg. Zum Glück gibt es trotzdem noch genug Eier. Sie legt sich ihre eigene Schürze um. Eine in Pink natürlich.
"Hast du das Backpapier dabei?", fragt sie, findet dieses dann jedoch von selbst in der Küche. Praktischerweise muss man das Papier nicht erst zurecht schneiden. Es ist bereits vorgeschnitten und landet schnell auf den Blechen. Aidaria geht zum Ofen. Das Rezept verlangt das Vorheizen des Backofens auf 90 Grad. Das ist schnell erledigt.

Seufzend läuft Laureline durchs Gebäude. Die neue Mitarbeiterin des Heims hat gestern nicht gerade den schönsten ersten Tag gehabt.



Die neue Mitbewohnerin ist echt ein Drachen. Um sich zu beruhigen geht sie erstmal in die Küche um sich was zu trinken zu holen. Auf den Weg dahin bemerkt sie schon einen wunderbaren Duft ihr Entgegenkommen.

" Na hier ist ja was los.", sagt Laureline während sie in die Küche tritt

"Daran gewöhnt man sich.", kommentiert Arnim seine Kollegin. "Die Bewohner sind recht unternehmungslustig." Er lächelt freundlich in die Runde und führt Hildegard in die Küche. "Ich bringe euch Verstärkung."

" Oh hallo", erwidert sie ihrem Kollegen." und auch ein Hallo an alle Anderen, ich bin Laureline, die neue Hilfskraft.", sagt sie freundlich grüßend in die Runde.

"Besten dank." Hildegard macht verspielt einen leichten Knicks und tippelt auf die Senioren zu. "Das ist so eine söne Idee. Ich habe ewig nicht mehr gebacken. Ist das in Ordnung, wenn ich was dazu beisteuer?"

Aidaria muss lächeln. "Natürlich." antwortet sie Hilde. Eigentlich war geplant gewesen, nur mit Ambrosius zu backen, aber je mehr Leute, desto mehr Spaß. "Dann müssen wir vielleicht nur für mehr Zutaten sorgen. Oder hast du auch für drei Leute genug dabei, Ambrosius?"



"Oh, das wird ja eine richtige Backparty heute." freut sich der Senior. "Es ist genug Zeug für alle da. Du wirst gleich eingespannt, Hilde." Er grinst in Richtung Aidaria. "Ich hatte vor noch leckere Apfelmuffins zu backen, nach den Baisers..die sollen ja recht schnell gehen, wenn man sich geschickt anstellt." Er wendet sich wieder den beiden Pflegekräften zu. "Und wer ist die junge Dame an deiner Seite, Arnim?" Er beäugt interessiert die junge Frau, die ein wenig angegriffen wirkt. "Wird sie unser Team verstärken? Das wäre ja schön, wo ihr doch so lange nach Personal gesucht habt."

"Heute ist ihr zweiter Tag.", erklärt Arnim dem Senior und wendet sich wieder Laureline zu. "Du wirst dich sicher schnell einleben. Assistenz ist wirklich keine Wissenschaft." Die Senioren aufmerksam im Blick, nimmt der Blonde an einem der Tische Platz und wartet, bis seine Hilfe benötigt wird.



"Gut, dann zum nächsten Schritt." Ambrosius studiert die Backanweisung. "Wir müssen Eier trennen und dann das Eiweiß steif schlagen." Stirnrunzelnd sieht er zu den Mitbewohnerinnen. "Ersteres ist nichts für mich." Er hebt die leicht zitternde Hand in die Höhe. "Wer mag das übernehmen?"

"Hast du schon Erfahrung in diesem Bereich?", fragt die Kleinste neugierig die neue Pflegekraft, während sie die Eier zu sich herüber zieht und die Schüssel bereit stellt. Gekonnt schlägt Hilde das erste Ei an, zieht die Schalen vorsichtig auseinander, darauf achtend, dass nur der durchsichtige Anteil in die Schüssel läuft.

Freundlich lächelnd nimmt Laureline sich aus dem Regal ein Glas und füllt dieses mit Wasser.
" Oh nein auf keinen Fall habe ich in dieser Richtung irgendwelche Erfahrung.", erwidert sie auf die Frage hin und setzt sich zu ihrem Kollegen.
Sie beobachtet das rege Treiben in der Küche während sie ihren Durst stillt.



Ambrosius greift sich das Rührgerät, bestückt es mit zwei Quirlen und lässt es einmal Probe laufen."Ui, das erinnert mich an meine Jugend als ich noch Motorrad gefahren bin." Er lässt das Gerät noch zweimal aufheulen und lacht. "Das mach ich dann. Bis wir soweit sind kann ja schon mal jemand anfangen die Äpfel für die Muffins zu schälen, was meint ihr?"

Aidaria muss lachen. "Na dann gib Vollgas! Ich kümmer mich um die Äpfel." Dazu braucht es eine ruhige Hand, die Ambrosius nun einmal nicht hat. Sie schnappt sich das Obst und das Messer. Wie gerne würde sie Zauberei anwenden um sich die Arbeit zu erleichtern. Aber das wagt sie nicht. Und backen per Hand macht ja auch Spaß. Fröhlich pfeifend macht sie sich ans Werk.

Kurz hebt Ambrosius bei Laurelines Aussage den Kopf. Auf keinen Fall irgendwelche Erfahrung? Ehe er zum weiter nachdenken kommt, erinnert er sich daran, dass er eine wichtige Aufgabe zu erledigen hat, wenn diese Baisers mal fertig werden sollen. "Die Eigelbe können wir dann für den Rührteig verwenden, wie praktisch." Interessiert beobachtet er wie geschickt Hilde die Eier trennt und die Dotter direkt aus der Schale in ein anderes Gefäß kippt. Er selbst würde ein Schlachtfeld damit anrichten. Als in seiner Rührschüssel genügend Arbeitsmaterial angekommen ist, ergreift er das Rührgerät und bedankt sich. "Hilde, du bist eine Meisterin im Eier jonglieren. Du hättest das professionell machen sollen, im Zirkus oder so." schmunzelt er. "Ich leg jetzt los und du könntest einen Spritzbeutel herrichten. Laut Rezept muss die Masse dann künstlerisch auf das Backpapier drapiert werden. Das müsst ihr Damen erledigen. Bei mir käme auf jeden Fall etwas Expressionistisches dabei heraus." sprichts und beginnt munter in der Eiweißmasse herum zu rühren. Kurz darauf nimmt er verwundert den Kopf schüttelnd die Quirle aus dem Gefäß und schwenkt es hin und her. "Wie aus so nem Glibberzeug, sowas Festes werden kann, erstaunlich." Er stellt die Schüssel mit dem Eischnee in Richtung der beiden Frauen und setzt sich kurz zum Verschnaufen auf seinen Rollator. "Ich studier schon mal das Muffins Rezept."



Zufrieden schnippelt Aidaria an den Äpfeln weiter. Die gehören nicht zu den Baisers, aber für das nächste Gericht sind sie dann zumindest schon mal vorbereitet. Die große Schüssel, in der sie die fertig geschnittenen Apfelstücke lagert, wird langsam immer voller. Auch wenn sich Aidaria immer mal wieder ein Apfelstückchen schnappt und vorzeitig nascht. Das hatte sie als Kind schon immer so gemacht, wenn sie mal auf unmagische Weise backen wollte

Auch Hildegard schaut interessiert auf bei der Ausführung der Neuen. Hat das arme Ding denn keine Ausbildung gemacht?
Den Gedanken abschüttelnd wäscht sie sich die Hände. "Als ich ein junges Mädchen war, musste ich viel im Haushalt meiner Gastfamilie helfen. Da habe ich so einiges gelernt.", berichtet sie. Mit kleinen Schritten tippelt sie herüber zum Ofen, öffnet die Tür einen Spalt und erschrickt, als sie von einer warmen Dampfwolke eingehüllt wird. "Huch!", ruft sie laut. Mit beschlagenen Brillengläser schaut sie zu den anderen herüber. "Der ist wohl warm.", lacht sie.



----------

Laureline zückt ihr Handy und tippelt auf diesen herum.
"Arnim was treibst du zum Feierabend?", fragt sie nebenbei.

"Ich habe zumindest heute nichts Spezielles geplant. Manchmal gehe ich anschließend zum Sport.", antwortet er und bemerkt beiläufig ihre Beschäftigung. "Wieso fragst du?"

"Ach nur so. Freue mich schon auf Feierabend."
, erwidert sie ohne vom Handy wegzuschauen. Laureline beginnt sich schrecklich zu langweilen. Das Mädchen zählt schon die Minuten um zu gehen.



" Wird für einen bestimmten Anlass sich so ins Zeug gelegt?" , fragt sie auf den Ofen deutend.

"Das weiß ich nicht." Arnim zuckt mit den Schultern. Den Blick auf das Handy der Kollegin gerichtet schürzt er unzufrieden die Lippen. Sie sieht nicht unbedingt nach einem guten Start aus. "Leg das mal weg.", fordert er freundlich und steht auf. "Komm mit. Ich zeige die mal, wie die Medikamente gestellt werden."
Zu den Senioren gewandt, ruft er: "Viel Erfolg. Und lasst mir etwas übrig."



Seine Aufforderung das Handy wegzulegen hätte Laurelines Geschmack nach freundlicher klingen können.
Sie verzieht kurz mürrisch das Gesicht steckt aber das Handy dann wieder ein. Sie legt wieder wie eine Maske ein freundliches Lächeln auf und folgt ihrem Kollegen.
Als Arnim Medikamente erwähnt lächelt sie plötzlich amüsiert.

----------

"Hier." Lachend reicht Ambrosius ein sauberes Küchentuch an Hildegard weiter. "Verschaff dir freie Sicht." Schmunzelnd beugt er sich wieder über die Backanleitung vor sich. "Wollt ihr beide die Baisers ofenfertig machen?" fragt er zu Hilde und Aidaria aufblickend. "Die müssen wohl ziemlich lang im Ofen trocknen. Dann wasch ich die Geräte eben ab und wir starten die Muffins." Er erhebt sich etwas schwerfällig und zieht die Schürze zurecht. "Ich wiege schon mal ab...nach Kräften. wenn ich Hilfe brauch, melde ich mich." Er zieht die Schüssel mit den Apfelstückchen zu sich heran und schnabuliert selbst einen. "Du bist ein schlechtes Vorbild, Aidaria." sagt er und zwinkert ihr zu. "Aber Äpfel schälen hast du in einem Tempo drauf, dass mir ganz schwindlig werden könnte." Er spült das Rührgerät unter fließendem Wasser ab und schnappt sich ein Geschirrtuch zum abtrocken. "Du sagtest Gastfamilie, Hilde? Wie versteh ich denn das?"

"Man könnte meinen, es sei Magie im Spiel.", antwortet die Pinkhaarige und zwinkert Ambrosius zu. Sie nimmt sich selbst noch ein Apfelstück, und sieht dann zu Hilde. "Wir schaffen das gemeinsam mit den Baisers, stimmt's? Wir haben ja zwei von den Spritzbeuteln." Sie ist sich nicht sicher, ob Ambrosius mit Verstärkung gerechnet hat, oder versehentlich zwei davon gegriffen hat, anstatt nur einen... denn dass er selber einen Beutel nutzen wollte bezweifelt sie. Aber es ist im Grunde ja auch egal.

"Magie ist die Kunst der Frauen.", säuselt Hildegard fröhlich und greift nach einem der Spritzbeutel, füllt ihn mit der Masse auf und beginnt die Formen auf dem Backpapier zu setzen. Obwohl sie sich große Mühe gibt, werden die kleinen Häufchen zunehmend ungleichmäßig - zu verschwommen wird ihre Sicht, wenn sie länger auf einen Punkt schaut.
"Meine Schwester und ich mussten von zu Hause weg.", beantwortet sie Ambrosius' Frage. "Es war ja Krieg und man hat viele Kinder an sicheren Orten untergebracht. Ich kam zu einer Familie auf einem Bauernhof und da mussten natürlich alle anpacken.“



"Wie wahr, wie wahr.", bestätigt Aidaria lächelnd die Aussage über Magie. Die Magie in ihr sorgt dafür, dass sie trotz ihres Alters noch halbwegs fit ist. Als Hilde dann weiter vom Krieg erzählt, horcht Aidaria auf. Hilde hat eine interessante Vergangenheit. Es könnte sich wirklich mal lohnen, da weiter nachzufragen.
Während Aidaria also die andere Hälfte des Backpapiers mit kleinen Häufchen belegt, redet sie munter weiter: "Krieg ist immer erschreckend und angsteinflößend.", sagt sie, "In meiner Jugend hatte ich das Glück, in einer eher ruhigen Gegend zu wohnen. Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit." Und somit auch den Mut, mich mit einem Vampir anzufreunden, fügt sie in Gedanken hinzu. "Aber im späteren Alter musste ich auch das eine oder andere Mal fliehen. Allerdings nicht immer nur wegen Kriegen."
Während sie so spricht, füllt sich das Blech so langsam. Aidarias Formen sind auch einigermaßen gleichmäßig. "Na, das war doch gar nicht so schwer wie ich dachte!", kommt sie thematisch auf das Thema Backen zurück.



Zustimmend nickt Ambrosius, während er ein großes Päckchen Mehl vor sich auf die Arbeitsfläche stellt. "Ja, der Krieg hat uns allen viel ab verlangt. Die Zeit danach war auch kein Zucker schlecken. Ich erinnere mich, wie wir Kinder los geschickt wurden um heruntergefallene Kohlen auf den Gleisen zu sammeln. Damit wurde entweder geheizt oder getauscht. Einmal war ich mutig und bin auf einen beladenen Waggon auf einem vermeintlich still gelegten Gleis geklettert, um richtig viel nach Hause zu bringen. Der Zug fuhr los, ich purzelte herunter, verstauchte mir den Knöchel und hatte noch die ganze Beute dabei verloren. Dann kam der Bahnhofsvorsteher angerannt und ich konnte mit Ach und Krach entkommen. Das Einzige was ich dafür erntete waren lang gezogene Ohren, weil ich aussah als hätte ich unter Tage gearbeitet, mit leeren Händen ankam und wegen des kranken Fußes quasi unnütz geworden war." Er wiegt den Kopf bei dieser Erinnerung und beobachtet Hilde dabei, wie sie den Spritzbeutel zur Seite legt und das erste Blech zur Hand nimmt. "Perfekt." lächelt er froh. Wenn sie so gut schmecken, wie sie jetzt schon aussehen, hat er sein Ziel erreicht.



"Dennoch bereue ich nichts. Ich hatte und habe ein gutes Leben. Das kann nicht jeder von sich behaupten." In Erinnerungen schwelgend lächelt die kleine Frau. Ja, sie hat Einiges erlebt und mitgemacht. Aber die meiste Zeit war sie glücklich.
Mit etwas Mühe schiebt sie das Blech in den Ofen - schwarz auf schwarz, da kann ja keiner erkennen, was er tut. Endlich, beim vierten Versuch rutscht das Blech in die Schienen und Hildegard schließt den Ofen. An der Armbanduhr drückt sie einen kleinen Knopf, woraufhin eine plärrende Stimme ihr die aktuelle Uhrzeit nennt. "Was sachtest du? Fofftein Minuten?"



"Ich glaub nicht dass ich das sagte." lacht Ambrosius. "Weil ich das nie so zauberhaft aussprechen könnte wie du." Er wirft nochmal einen Blick auf den Zettel. "Die müssen ca. 2 Stunden trocknen im Ofen steht da. Bei 90 Grad." Er fummelt nebenbei mit leicht zittrigen Fingern am Papierverschluss der Mehltüte herum und fragt sich, ob der Hersteller vielleicht verhindern will, dass man überhaupt an den Inhalt heran kommt. "Gut dass wir hier zwei Backöfen haben, also hält uns nichts weiter auf." Die letzten Worte klingen gepresst, weil er die Verpackung jetzt gegen die Brust drückt und energisch mit der freien Hand reißt. Ein unkontrollierter Schrei entfährt ihm, als nicht nur der geklebte Falz, sondern das obere Drittel des Behältnisses platzt und ihn in eine weiße Staubwolke hüllt.



Durch den Schwall Heißluft, der erneut aus dem Ofen aufsteigt, als Hilde das Blech einschieben will, wirbelt der Mehlstaub wieter über die beide Frauen. Hustend wedelt er in der Luft herum und erstarrt dann mit großen Augen. Neben Aidarias Kopf scheinen sich Flügel zu manifestieren. Flügel, die an einem Körper kleben der eindeutig einem gepuderten Drachen ähnelt. "Ai..da.." wieder ein Husten und ungläubiges Kopf schütteln. Er gestikuliert wild in ihre Richtung. "Du..hast da ..da fliegt was??!" Seine Stimme überschlägt sich und versiegt in einem erneuten, keuchenden Hustenanfall.



Aidaria ist im ersten Moment zu verwirrt um auf Ambrosius Ausruf zu reagieren. Das Mehl ist ihr in die Augen gestiegen und bringt sie zum Blinzeln. Was für eine Sauerei! "Tut mir leid, ich hätte dir bei dem Mehl helfen sollen.", meint Aidaria als Entschuldigung, als sie sich schließlich doch noch daran erinnert, was der Senior gerade sagte. Da fliegt was?? Sie dreht sich um. Tatsächlich! Ihr kleiner Drachenbegleiter Onyxia ist normalerweise durch einen Illusionszauber geschützt und vor Blicken getarnt ... es sei denn, man ist Magier. Dann kann man diese Wesen, bestehend aus Magie, auch so erkennen. Doch als das Mehl über die Minidrachin rieselte, half auch kein Illusionszauber mehr. Auf dem normalerweise unsichtbaren Wesen klebt nun eine weiße, ziemlich gut sichtbare Mehlschicht. Und dem Gesichtsausdruck nach ist die Kleine nicht gerade erfreut darüber.



Verdammt. Hilde sieht nicht mehr gut. Ihr gegenüber könnte man das vielleicht als eine Taube verkaufen, die sich in die Küche verirrt hat. Aber Ambrosius' Augen sind noch immer scharf. Er weiß ganz genau, dass das keine Taube ist. Trotzdem versucht Aidaria es. "Oh, da ist wohl eine Taube hier reingeflattert. Ich öffne mal ein Fenster, damit sie wieder raus kann." An Ambrosius gerichtet wirft sie ihm einen Blick zu: "Bitte bleib ruhig. Ich werde dir das später erklären.", sagt dieser Blick, "und verschweig es vor Hilde."



Die Mehlexplosion hüllt Hildegard vollkommen ein. Laut lachend schlägt sie die Hände vors Gesicht und gackert dumpf in die Handflächen. Hinter vollkommen weißen Brillengläsern sieht sie nicht, was Ambrosius zu erkennen glaubt und vor lauter Lachen hört sie kaum das Gespräch der beiden. Erst als das Puder sich langsam legt, nimmt sie die Brille ab, noch immer kichernd, blinzelt in den Raum hinein und versucht auf Zehenspitzen aus dem weißen Schlachtfeld zu entkommen. Außerhalb der Zone pustet sie über die Brille, schüttelt das Mehl aus Haar und Kleidung, bevor sie die Sehhilfe auf die weiße Nase setzt und schaut sich das Chaos an, nur um erneut in Gelächter auszubrechen. Dabei krümmt sie sich und überkreuzt die Beine. Vor lauter kindlicher Freude, drückt die Blase. Mit kleinen Schritten macht sie sich auf den Weg zum Bad.

Langsam beruhigen sich seine Lungen wieder. Ambrosius fängt Aidarias Blick auf, der ihm bis ins Mark geht. Mit einem Geschirrtuch beginnt er sich und seine Kleidung ab zu stauben und versucht seine Verwirrung so gut es geht zu verbergen. Die Sicht klart auf und Hildes Anblick, wie sie von dannen tippelt, lässt ihn nochmal herzhaft lachen. Kaum ist sie verschwunden, übermannt ihn die Erkenntnis wieder, dass er entweder mangels Sauerstoff in der Mehlwolke halluziniert hat oder seine Freundin ihm eine Erklärung schuldet. "Aidaria?" Er schaut sie groß an und sein Ton impliziert, dass er keine Ruhe geben wird, bis das geklärt ist.

Aidaria hört Ambrosius' und Hildes Lachen. Und wenn Onyxia nicht einbezogen gewesen wäre, hätte sie dabei sicher auch mitgemacht. So fehlt ihr die Stimmung dazu. Ein wenig nervös ist sie schon. Wie wird Ambrosius auf all das reagieren?

Sie sieht zur Minidrachin. Mitterweile hat die sich geschüttelt, so dass vieles von dem Mehl wieder abgefallen ist... und Ambrosius nun weniger von ihr erkennen dürfte. Doch noch immer sind Mehlreste zu sehen. Aidaria seufzt. "Zeig dich.", murmelt sie. Und der Illusionszauber löst sich, so dass Ambrosius den Familiar nun richtig sehen kann. "Darf ich vorstellen? Onyxia. Keine Sorge, sie tut nichts." Die Pinkhaarige blickt zur Tür, doch Hilde ist noch immer nicht zurück im Raum. "Glaubst du eigentlich an Magie?", fährt Aidaria fort.



"Ich..also.." Sein Blick folgt dem flatternden Wesen, das ohne die dicke Mehlschicht einen ähnlichen Farbton angenommen hat, wie das Haar seiner Besitzerin. "Magie?" Jetzt wird Ambrosius munter. Er staubt das Tuch aus und legt es sich über die Schulter, bevor er langsam auf die Sitzfläche seines Rollators zurück sinkt. "Normalerweise hätte ich gesagt, nein...aber normalerweise erlebe ich auch keine Miniaturdrachen, die um die Köpfe meiner Nachbarn kreisen." Er blinzelt ein paar Mal schnell hintereinander, aber das Wesen ist immer noch da. "Offensichtlich halluziniere ich auch nicht, also...wenn das magisch ist, dann glaube ich ab jetzt an Magie." Er sieht verwundert zu Aidaria. "Ist dieser Flugsaurierer hier dein Werk?"

"Viele Magier haben diese kleinen Begleiter. Die normalerweise nur dann sichtbar sind, wenn man selber Magier ist.", erzählt Aidaria. "Onyxia ist nicht direkt mein Werk. Sie besteht aus Magie, aber sie ist auch ein eigenständiges Wesen. Sie wählen sich selber einem Magier, den sie für würdig erachten. Und da hat jeder seine eigenen Maßstäbe." Sie lächelt schief. "Verzeih mir, wenn ich das alles geheim halten wollte. Aber nicht jeder reagiert positiv auf Dinge, die er nicht versteht." Die Pinkhaarige blickt zu Ambrosius, der erstaunlich ruhig geblieben ist, wenn man die Umstände bedenkt. "Vielleicht sind dir in meiner Nähe schon mal ungewöhnliche Dinge aufgefallen?" Dieser Satz ist auch als Frage gestellt.

Immer noch ein wenig an seiner Wahrnehmung zweifelnd, hört Ambrosius zu. Ihre Frage bringt ihn ins Nachdenken. " Du meinst sowas, wie auf dem Halloweenrummel? Als dieser vermeintliche Knallfrosch unter deinem Rock hervorgeblitzt hat?" erinnert er sich plötzlich an eine Szene bei diesem Besuch. "Du hast mir irgendwas von Lichtern am Karussell erzählt, aber vielleicht war das ein ganz anderer blauer Blitz?" fragt er mit erwachtem Interesse. "Ein magischer womöglich?"



"Manchmal kann ich es nicht kontrollieren.", gibt Aidaria zu, "Liegt am Alter. Auch Magier verlieren die Konzentration, wenn sie nicht mehr die Jüngsten sind." Sie überlegt. "Wobei, das mit dem blauen Blitz könnte auch Absicht gewesen sein. Ich glaub, ich wollte ein Foto trocknen, das in eine Pfütze gefallen ist. Und Magie bot sich an." Oder war das eine andere Szene gewesen mit dem Knallfrosch? Sie kann sich nicht mehr an jedes Detail erinnern. Halloween ist mittlerweile Monate her. Sie wird in ihren Gedanken unterbrochen, als sie Schritte wahrnimmt. Kommt Hilde wieder zurück?
"Bitte, behalt das alles für dich, okay?", flüstert sie Ambrosius zu, während Onyxia wieder hinter dem Illusionszauber verschwindet.

Gedanklich noch mit Halloween beschäftigt, nickt Ambrosius etwas geistesabwesend. Er kramt in seinem Gedächtnis nach weiteren Auffälligkeiten , die er gegebenenfalls übersehen haben könnte oder neu interpretieren müsste. Als sich nähernde Schritte zu vernehmen sind, räuspert er sich und sagt in unternehmungslustigem Ton. "So, dann wollen wir die Schweinerei hier mal beseitigen, sonst kommen wir nicht mehr zum gemütlichen Kaffee und Kuchen Treffen heute." Er schnappt sich einen Lappen und dreht den Wasserhahn auf. "Kannst du das kehren übernehmen, Aidaria? Ich kann mich nicht mehr so weit runter bücken." fragt er und beginnt die Arbeitsplatte vom Mehl zu befreien. "Oh Hilde." Er blickt auf und grinst. "Hat dir meine kleine Showeinlage gefallen? Ich dachte ich muss den Damen etwas bieten, wenn sie mir schon so fleißig helfen."



"Du solltest noch etwas üben.", kichert sie zurück. "Es war vielleicht ein wenig zu stau - huh, was machst du denn da? Du willst doch nicht das Mehl mit einem nassen Lappen abwischen?" Vorsichtig schiebt sie den Nachbarn ein wenig zur Seite und dreht den Wasserhahn wieder aus. "Das klumpt doch, Ambrosius. Mach das erstmal trocken wech."




Aidaria lächelt Ambrosius dankbar für den Themenwechsel an. Sie nimmt sich vor, ihm später mal mehr zu erzählen, wenn mehr Zeit ist. Wie gerne würde sie einen Zauber verwenden, um die Mehl-Sauerei loszuwerden. Doch Hilde ist nun wieder zurück und nun ist keine Zeit mehr dazu. Und so hilft sie dabei, auf die unmagische Art hier wieder sauber zu machen. "Ich kümmer mich um den Fußboden. Ambrosius, ich überlasse dir die Theken."

Ich bin eben nur Teilzeithausfrau, Hilde.“ lacht Ambrosius und schiebt ihr den feuchten Lappen zu. „ Ich hab keine Chance gegen deine lebenslange Erfahrung.“ Er schnappt wieder das Trockentuch, beginnt die Arbeitsplatte frei zu wischen und Hilde arbeitet nass hinterher. Zu dritt ist das Chaos rasch beseitigt. „ Also Mädels.“ Ambrosius greift nach der Schüssel mit den Äpfeln und stellt sie schwungvoll vor sich ab. „Die Baisers beanspruche ich zu zwei Dritteln für mich, aber die Muffins sind für euch und eine gemütliche Kaffee Runde gleich.“ Er lächelt die beiden Seniorinnen an. „ Seid ihr startklar?“



(in Zusammenarbeit mit @RivaBabylon, @Murloc und Gastschreiberin Minerva. Special Mehleffects by @Murloc :) )


Arnim geht nach >>> Henford-on-Bagley
Aidaria geht nach >>> Windenburg - Eventhalle (2)


 Antworten

 Beitrag melden
03.02.2024 19:29 (zuletzt bearbeitet: 29.02.2024 23:56)
#65
avatar
Drama-Aspirant

>>> Gereon kommt von >>> Newcrest Nr. 13 - Waisenhaus Heimathafen
>>> Ellie kommt von >>> Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10)
>>> Denize kommt von >>> Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (9)


Charaktere: Gereon, Ellie, Denize, Isla
Geschichtsstrang: Lebensgeschichten



Im Seniorenheim im Aufenthaltsbereich für Besucher sitzen die Teenager mit Getränken vor Isla, die die drei mütterlich begutachtet. Sie lächelt freundlich. Vor ihr steht die Holzbox die ihre Karten beinhaltet. Denize hat ihr bereits erzählt, worum es geht und nach dem Austauschen der Namen und ein wenig Smalltalk sind sie bereit mehr über Isla zu erfahren.



Gereon hat sich einige Fragen notiert. Dies ist das erste Mal, dass er die Gelegenheit hat, mit einer Sim zu sprechen, die ganz offenkundlich Fähigkeiten hat.
"Zuerst interessiert mich, wie Sie aufgewachsen sind." Meidet der Junge für gewöhnlich den direkten Blickkontakt, scheint er in den Augen der Frau etwas zu suchen, das ihm mehr über sie verrät. Etwas, das sie von anderen unterscheidet - wie auch immer das aussehen mag. "Gab es in Ihrer Jugend bereits andere, die taten, was Sie tun?"



"Ah mein Lieber, meine Kindheit war eine Zeit der Freiheit und der engen Verbundenheit mit meiner Familie. Wir lebten in einem kleinen Zelt und zogen von Ort zu Ort, um Arbeit zu finden und unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Das Reisen war für uns etwas Normales, und wir lernten früh, uns anzupassen und mit den Herausforderungen umzugehen, die das Leben uns brachte.
In unserer Gemeinschaft spielten Traditionen eine große Rolle. Die Älteren lehrten uns die Geschichten und Lieder unserer Vorfahren, und wir Kinder saugten alles auf, was sie uns beibrachten. Musik und Tanz waren ein großer Teil unseres Lebens - sie vereinten uns und ließen uns die Freude am Dasein spüren."




"Die Schule war für viele von uns keine Option. Stattdessen lernten wir durch praktische Erfahrungen und durch das, was uns unsere Eltern und Großeltern beigebracht haben. Das Leben war hart, und es gab Momente der Diskriminierung und des Unverständnisses von Seiten der Gesellschaft, aber wir hielten zusammen als Familie und Gemeinschaft." Isla plaudert munter drauf los, "Meine Mutter hat auch mit den Loa gesprochen und diese Fähigkeit an mich weitergegeben. Damit konnte ich in dem Wanderzirkus, mit dem ich später auf Reisen war, vielen Leuten ihre Fragen beantworten."
Während Isla spricht, denkt Denize an den Besuch mit Adrian bei ihrer Oma. Als sie die Loa etwas wegen dem Baby gefragt hatte. Rückblickend hatten die Geister absolut recht und sie hatte nicht auf sie gehört. Sie sagten, sie solle nicht bis zum letzten Moment warten um es Adrian zu erzählen. Blöd dass sie es damals nicht erkannt hat. Sie atmet tief ein und aus und nimmt einen Schluck von ihrem Wasser. Als sie aufschaut lächelt sie leicht gezwungen.



Ellie hört der Antwort neugierig zu. Die Frau scheint ein wirklich aufregendes und spannendes Leben geführt zu haben. Viel gesehen und erlebt. Ellie stellt sich vor, wie es wohl wäre, wenn sie selbst ständig unterwegs wäre und die Fähigkeit hätte, mit den Loa zu reden. Was immer das heißt... "Was sind denn die Loa?", fragt sie. Irgendwelche Gottheiten, die ihr das Sehen ermöglichen? "Ich hoffe, das war keine dumme Frage.", fügt sie etwas schüchtern noch hinzu.
„Nein Liebes.“ lächelt Isla. „Loas sind Götter. Jeder hat seine eigenen Anhänger und ist für eine eigene Stärke bekannt.“ sie blickt selig lächelnd zu Denize, die das schon kennt. „Es gibt viele. Q'onzu, Hir’eek, Shadra, Bwonsamdi, Jian'ky…“ Isla winkt ab, „ich könnte so viele aufzählen. Wenn ich die Karten lege, sprechen sie alle durch sie.“



Aufmerksam betrachtet Gereon die Seniorin. Sie scheint mit allem im Reinen zu sein. Sicherlich wird ihre Gabe nicht immer nur ein Segen gewesen sein. Alles hat zwei Seiten.
"Warum Karten? Wie funktioniert das? Ist es vielleicht so zu verstehen, dass die Karten wie ... Vokabeln sind?" Der Teenager versucht sich den Ablauf einer solchen Sitzung vorzustellen. Doch der Zugang will sich nicht recht einstellen. Was sie bisher erzählt hat - und sie stehen erst am Anfang des Interviews - ist anders, als er erwartet hatte. Seine Hoffnung, in ihr Antworten zu finden, schwindet und kehrt sich in eine für ihn allzu gewohnte Bedeutungslosigkeit.
„Jede Karte hat eine besondere Bedeutung, genau so wie die Loa. Sie leiten sie.“ erklärt Isla gelassen. Denize beobachtet den Neuen und Ellie. Sie versteht, dass es schwer zu begreifen ist. „Vielleicht führst du es vor?“
„Wenn ihr möchtet?“ sagt Isla lächelnd.
Ellie lächelt. "Sehr gerne.", sagt sie. "Das ist sicher super interessant!"



Isla nimmt ihre Box und die Karten mit dem grün gemusterten Deck heraus. Sie mischt sie, während sie Ellie ansieht. Lächelnd erklärt sie, was sie jedem erklärt der zum ersten Mal von ihr die Karten gelegt bekommt. "Die Loa sind sehr weise. Du darfst ihnen eine Frage stellen. Ich muss sie dafür nicht hören. Schließe deine Augen und denk fest daran, was du wissen möchtest. Visualisiere vor deinem Inneren Auge. Wenn du bereit bist, legen wir los."
Als Ellie die Augen öffnet, nickt Isla und legt die erste Karte.
"Die erste Karte sagt uns, worum es geht." sagt Isla und betrachtete die Karte. Ein Skelett sitzt auf einem weißen Pferd, vor ihm knien verschiedene Menschen, auf dem Boden liegen Körperteile von Toten. Auf dem Banner darunter steht: Der Tod.
"Es geht darum... Platz für neues zu schaffen." sagt Isla nachdenklich, "Diese Karte ist ein Sinnbild für die Endgültigkeit und Unumkehrbarkeit einschneidender Veränderungen." die Dame schaut auf und lächelt, "Keine Sorge, diese Karte, obwohl von Bwonsamdi dem Loa des Todes persönlich geschaffen, sagt nicht den Tod voraus, sondern das altes vergehen muss, damit Neues erblühen kann. Die Loa möchten dir sagen, dass du dich möglicherweise bald von jemandem oder etwas trennen musst. Aber jeder Abschied ist auch ein Neuanfang und die Chance etwas besser zu machen."
Denize blickt von Isla zu Ellie und fragt sich was sie für eine Frage auf dem Herzen haben könnte. Ohne eine verräterische Mine, beobachtet sie ihre Mitschülerin.



Als nächstes legt Isla eine Karte rechts neben die erste, verkehrt herum. Ein Hohepriester mit Tiara sitzt zwischen zwei Säulen und hält einen Stab mit drei Querbalken, die andere Hand ist segnend über zwei Sims erhoben. "Die zweite Karte bedeutet uns, was wir vermeiden sollen. Der Hierophant... hmm.." Isla legt den Kopf leicht schief und schaut auf die Karte. "Sie liegt verkehrt herum und weisst auf Unwahrheit, Hinterlist und Heuchelei hin... Obwohl es eine vorwiegend positive Karte ist warnt sie davor, das nicht jeder Sim gutes in sich trägt. Die Loa möchten dir vielleicht mitteilen, das du vorsichtig sein sollst."
Über die beiden bereits gelegten Karten, legt Isla die Dritte. Der Gehängte. Die Karte zeigt einen Mann an einem Fuße kopfüber aufgehängt über einem Abgrund. Der Galgen wird aus zwei Baumstämmen und einem Querbalken gebildet, das freie Bein ist verschränkt und bildet mit dem anderen eine umgekehrte vier. Sie liegt verkehrt herum. "Reden wir darüber was diese Karte bedeutet. Sie liegt an der Stelle die uns sagen will was wir tun sollen. Es ist an der Zeit deine Komfortzone zu verlassen und etwas zu lernen. Die Karte zeigt, dass du in einer schwierigen Lage feststeckst und du solltest dir Zeit nehmen für dich selbst und dein Unterbewusstsein, tief in dich hinein horchen und darauf hören was die Stimme dort zu dir sagt." Isla nickt und schaut immer mal wieder zu Ellie auf um zu sehen, was sich in ihrem Gesicht abspielt. Ob sich eine Antwort auf ihre Frage sich langsam festigt.



Als letzte Karte unter alle anderen legt Isla die Mäßigkeit. Ein Engel steht mit einem Fuß auf der Erde und hält den anderen in ein Gewässer. Er gießt eine Flüssigkeit von einem Kelch in einen anderen. "Die letzte Karte zeigt und, wozu die Antwort auf die Frage und die Frage selbst gut ist. Wozu sie in deinem Leben auftaucht und es verändern könnte..." Die Karte liegt verkehrt herum auf dem Tisch. "Sie weisst auf Desorientierung und Ungerechtigkeiten hin. Wenn du meistern kannst was dir auf der Seele brennt, erlangst du innere Stärke und erreichts neue Erkenntnisse zu deinem eigenen Gleichgewicht. Du wirst auf jeden Fall etwas neues über dich erfahren." Isla lächelt und legt die restlichen Karten vor sich ab.
Denize' Mundwinkel zuckt leicht nach oben. Es scheint als wäre heute ein guter Tag um Karten gelegt zu bekommen.
Ellie mustert die Karten auf dem Tisch vor ihr. Es ist das erste Mal, dass sie sich hat Karten legen lassen. Und es war... eine interessante Erfahrung. Sie kratzt sich am Kinn, ohne ihren Klassenkameraden zu verraten, an welche Frage sie gedacht hat. Eigentlich hat sie nichts neues erfahren. Doch es wurde ihr bestätigt, was sie bereits wusste. Das gibt ihr wirklich Stoff zum Nachdenken. Ellie ist so in Gedanken, dass ihr in diesem Moment keine Interviewfrage einfällt, die sie stellen könnte. Hoffentlich würde einer der anderen beiden einspringen.



Gereon schaut aufmerksam zu, beobachtet die Karten, die Mimiken von Seniorin und Mitschülerinnen genau und lässt alles auf sich wirken. Es gibt keinen Beweis dafür, dass wirklich irgendwelche Götter die Karten lenken. Isla weiß, was sie sagen muss, weil sie die Bedeutung jede Karte kennt. Das Einzige, was sie mit den Göttern verbindet, ist der Glaube daran. Sie hört weder ihre Stimmen, noch sieht sie ihre Gestalten. Das alles lässt nur eine Frage zu: "Sie sagten, die Götter reden mit ihnen, beziehungsweise durch Sie. Wenn nun ich es wäre, der die Karten läge, käme dann nicht das Selbe Ergebnis dabei heraus? Inwiefern wäre das ein Unterschied?" Entschuldigend hebt er die die Hände vor seinem Oberkörper. "Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte keinesfalls Ihre Fähigkeiten infrage stellen. Ich versuche nur, zu verstehen."
„Leg doch mal die Karten auf eine Frage die du nicht kennst.“ sagt Denize ungewohnt, beinahe bissig.
„Hey…“ Islas sanfte Stimme und die Hand auf Denize‘ Arm um sie zu beruhigen. Solches Verhalten sind ja ganz neue Töne. Denize sackt zusammen. Dämliche Hormone.
Isla wendet sich Gereon zu. „Die Karten sind wie Spiegel, mein Kind. Sie reflektieren nicht nur das Wissen der Person, die sie hält, sondern auch die Antworten der Loa. Wenn du die Karten hältst, sprechen die Loa durch dich, genauso wie es durch mich spricht. Die Botschaften sind da für jeden, der sich öffnet und die Weisheit der Symbole zu verstehen versucht.“



Erschrocken über Denize' Reaktion blickt Ellie die Mitschülerin an. So kennt sie diese gar nicht. Stimmt ihre Vermutung über die Schwangerschaft tatsächlich? Sie blickt auf den Bauch. Es sieht eigentlich danach aus. Vielleicht Hormone? Oder sieht sie Gereons Worte als Zweifel an ihrer Großmutter?
Ellie lässt die Szene jedoch unkommentiert und stellt nun eine eigene Frage: "Kann eigentlich jeder lernen, eine Verbindung zu diesen Loa aufzubauen? Oder wird man damit geboren und hat die Fähigkeit - oder eben nicht?"
Der Teenager lässt den Kommentar von Denize unbeantwortet. Er nimmt ihr den kleinen Ausbruch nicht übel.
Den Ausführungen der Seniorin folgt er nickend. Nicht als Zeichen des Verstehens, vielmehr als Geste des Zuhörens.



„Das ist schwer zu beantworten.“ sagt Isla nachdenklich, „Die Bedeutung der Karten kann jeder lernen wenn er es drauf anlegt. Es gibt Leute die auf andere Weise in die Zukunft sehen. Aber es benötigt viel Empathie und die Fähigkeit genau zuzuhören, sowohl sich selbst, als auch dem Gegenüber, um die Fragen die den Sims auf dem Herzen liegen zu beantworten. Damit meine ich nicht nur zuhören, auch sehen.“ Isla nimmt die Karten und fügt sie wieder in den Stapel zusammen.
Denize schaut ihr dabei zu. Sie glaubt an das was Oma sagt und dass sie kein Quacksalber ist. Vieles was sie ihr bereits gelegt hat, ist zugetroffen, auch wenn sich die Antworten nicht immer sofort entschlüsseln liessen. Sie hat es schon selbst versucht aber ist schnell auf Schwierigkeiten gestossen. Die Karten bedeuten jede für sich eine Menge und zu fühlen was treffend ist, stellte sich als sehr schwer heraus. „Ich denke ohne Glaube und dem aufrichtigen Wunsch etwas verstehen zu wollen - auf beiden Seiten - funktioniert das nur bedingt.“ sagt sie nachdenklich.
„Das ist richtig, Liebes.“ bestätigt Isla lächelnd.



Gereon lässt die gehörten Worte der letzten Minute sacken. Auch wenn er hier etwas anderes vorfindet, als erwartet - oder erhofft - ist es ein interessantes Feld, aus dem er möglicherweise das Eine oder Andere für sich herausziehen kann.
"Ist es vorgekommen, dass Sie wegen Ihrer Fähigkeiten, oder Ihrem Glauben, belächelt, ausgegrenzt oder sogar beschimpft wurden? Wenn ja, wie gehen Sie damit um?"
„In meinen vielen Jahren, seis auf den Reisen oder mit dem Wanderjahrmarkt, habe ich oft erlebt, dass ich belächelt oder sogar ausgegrenzt wurde. Mein Glaube und meine Fähigkeiten haben manche Menschen verunsichert, sie haben mich verkannt und verurteilt. Aber ich habe gelernt, meine Weisheit und mein Wissen mit jenen zu teilen, die offen sind, und mich von denen fernzuhalten, die Unverständnis zeigen.“ antwortet die alte Frau gelassen.
"Vorurteile können schon schlimm sein.", seufzt Ellie. "Ich kenne mittlerweile viel zu viele okkulte Sims, dass mich nichts mehr wundern kann." Und die Antworten, die sie durch das Kartenlesen erhalten hat, sind durchaus auch schlüssig. "Auch Karten lesen. Und wenn Denize daran glaubt, dann kann ich das auch." Sie überlegt sich die nächste Interviewfrage: "Wann haben Sie bemerkt, dass Sie die Gabe haben? Oder wussten Sie das schon immer?"



„Meine Mutter hat mir lange beigebracht wie es funktioniert. Ob ich „die“ Gabe habe wusste und weiss bis heute niemand. Ich fühle mich einfach nur sehr Verbunden mit den Geistern. Ich wollte immer nur Gutes tun.“ Zurückgelehnt, und die Hände gefaltet, blickt Isla in die Runde.
Der neue Schüler stutzt einen Moment. Geister? Nach dem, was er weiß, unterscheiden sich Geister stark von Göttern. Geister werden in den seltensten Fällen angebetet. Zwar schreiben verschiedene Kulturen und Glaubensrichtungen ihnen unterschiedlichste Mächte und Fähigkeiten zu, dennoch sind Götter nahezu in jedem Mythos deutlich mächtiger und meist auch führungsweisender als gewöhnliche Geister. Doch es gibt unendliche Kulturen und der Teenager ist bei weitem nur mit einem Bruchteil vertraut. Über die Loa weiß er zu wenig, um sich ein Urteil bilden zu können.
"Sie sprachen vorhin von Göttern, nun sagen Sie Geister.", fasst er sachlich zusammen. "Ist in Ihrem Glauben beides das Selbe?"



"Loa sind Geisterwesen." erklärt Isla selbstsicher, ohne belehrend zu wirken, "Sie haben Einfluss auf bestimmte Teile unseres Daseins, ähnlich wie großen Gottheiten. Ihre Verbindung zur Natur und zu dem, was wir als Menschen erleben, verleiht ihnen Eigenschaften, die auch Göttern zugeschrieben werden."
Isla nippt an ihrem Glas Wasser um ihren Hals zu befeuchten.
"Sie können auf einer persönlicheren, näheren Ebene mit den Menschen interagieren, wie es oft Geister tun, aber gleichzeitig besitzen sie die Kraft und das Ansehen, die typisch für göttliche Wesen sind. Das macht sie so einzigartig, verstehst du? Deshalb betrachten wir sie als beides - als Geister und als göttliche Wesen. Es ist ihre ganz eigene Art der Existenz, die es uns erlaubt, sie in ihrer ganzen Pracht zu verstehen."
"Ich verstehe.", nickt der Junge. "Danke sehr."



Neugierig hört Ellie zu. "Gab es einen Moment, bei dem Sie selber gezweifelt haben, was die Karten etwas aussagen können? Oder können Sie den Loa immer trauen?"
"Es ist Interpretationssache aber irgendwo haben sie immer recht. Darauf vertraue ich." sagt Isla.
Der neue Mitschüler betrachtet seine Notizen, während Ellie und Isla reden. Er wirkt abwesend, bekommt dennoch jedes Wort mit. Beim Überfliegen seiner Texte überkommen ihn Zweifel. Was genau sollen sie mit diesen Informationen anfangen? 'Jemanden näher kennenlernen und der Klasse näher bringen.', erinnert Gereon sich an die Aufgabenstellung.
"Und ...gab es eine Situation, in der Sie bereuten, die Karten gelegt zu haben? Oder sagen wir weniger dramatisch - ein ungutes Gefühl dabei hatten?", fragt er aufschauend, als Stille eintritt.



Islas Blick wandert kurz zu Denize ohne bei ihr zu verweilen. "Ja, das kommt vor. Aber die Wege der Loa sind Vielfältig. Sie haben ihre Gründe was sie uns wie mitteilen."
Über die Antwort nachdenkend, schweigt Gereon einen Augenblick. Es ist nicht immer einfach, die Objektivität zu behalten und zu manchmal hat man etwas zu berichten, was der anderen Seite nicht gefällt. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum Dinge dieser Art für Sehende selbst nicht zu funktionieren scheinen. Nach allem, was er bisher erfahren konnte, müssten auch sie sich andere Seher wenden, wenn es um sie persönlich geht.
"Haben Sie mal versucht, sich selbst Karten zu legen?", fragt er. Vielleicht trifft seine Theorie nicht auf die Loa zu.



"Natürlich." sagt Isla, "Es ist manchmal schwer bei sich selbst objektiv zu bleiben. Aber selbst wenn man die Antworten der Loa fehlinterpretiert, irgendwann werden sie rückblickend aufgehen. Es setzt voraus, dass man sich und andere in Frage stellen kann und es okay ist Fehler zu machen. Wichtig ist, daraus zu lernen und zu verstehen."
Selbstreflektion, denkt Denize. Vertraue dem Fluss des Lebens. Es ist wie es ist und es ist wichtig das beste draus zu machen. Sage ja zu dem was du nicht ändern kannst. Hört sie Isla aus vergangenen Tagen sagen und bemerkt ihre frühere Sturheit.
Ein sanftes, wenn auch trauriges Lächeln schleicht sich auf Denize' Gesicht und sie blickt auf ihre Hände die vor ihrem Bauch liegen.



Ellie sieht die alte Frau fasziniert an. Sie hat nur die Hälfte von dem verstanden, was gesagt wurde, aber sie hat dennoch nicht das Gefühl, dass die Frau irre ist. Wer weiß schon, was in einer Welt existiert, in der Vampire und Magier ebenfalls real sind? Im Gegensatz zu Gereon fallen ihr zu diesem Thema allerdings nur wenig Fragen ein. Es ist dann doch ein wenig zu fremd und zu schwer vorstellbar. Trotz allem, was sie in ihrem Leben mittlerweile schon erlebt hat.
Mit einem Lächeln mustert sie den Mitschüler. Es gefällt ihr, wie sehr er sich für das Thema und das Interview einsetzt. Sie selbst hofft, sich ebenfalls nützlich zu machen. Irgendeine Frage muss ihr doch noch einfallen! "Haben Sie schon mal bewusst die Karten falsch gedeutet für jemanden? Und wenn ja, aus welchem Grund?" Sie kratzt sich am Kopf. "Bitte nicht falsch verstehen. Ich will damit nicht unterstellen, dass sie das tun. Es ist eher Neugier."
„Oh nein.“ sagt Isla sicher, „Ich sehe keinen Nutzen darin. Vielleicht habe ich schonmal Dinge fehlinterpretiert, aber das nicht mit Absicht.“ sie faltet die Hände im Schoss und beäugt die Teenager aufmerksam.



Da niemand mehr etwas hinzuzufügen hat, klappt Gereon sein Notizheft zusammen. "Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau Lakatos, und für Ihre Offenheit. Das war sehr interessant."

Gereon geht nach >>> Windenburg Nr. 1 - Friedhof Windenburg
Ellie geht nach >>> Brindleton Bay Nr. 10 - Brindleton High (10)
>>> Denize geht nach Willow Creek - Denize' Haus >>>


(in Zusammenarbeit mit @Ripzha und @Murloc )


 Antworten

 Beitrag melden
13.02.2024 00:04 (zuletzt bearbeitet: 13.02.2024 00:18)
#66
avatar
Drama-Aspirant

Arnim kommt von >>> Henford-on-Bagley (2)
Claudia >>> Start


Charaktere: Arnim, Hildegard, Claudia
Geschichtsstrang: Arbeitsalltag I - Man weiß nie


Beschwingt und gut gelaunt erreicht Arnim seinen Arbeitsplatz. Zur mittleren Schicht sind die Bewohner längst auf den Beinen. "Hallo.", grüßt er zwei der Senioren auf dem Weg in den Aufenthaltsbereich der Angestellten. Beide lächeln ihm freudig entgegen. "Arnim, warte bitte.", ruft Hildegard hinterher. Ruckartig wendet er sich herum und kommt einige Schritte näher. "Was gibt's denn?"
"Könntest du später mal rum kommen und ein bischn Staub wischen? Ich kann das ja nicht sehen. Aber morgen kommt mein Sohnemann mit seiner Familie zu Kaffee und Kuchen. Da soll das doch ein bischn ordentlich sein." Die Seniorin hasst es, diese Dinge nicht selbst tun zu können. Doch noch unwohler fühlt sie sich mit dem Gedanken, ihre Besucher könnten sie für unordentlich halten. Der zunehmende Verlust ihrer Sehkraft zwingt sie, diese Arbeit abzugeben.



"Natürlich.", nickt Arnim.
"Nur, wenn deine Zeit das erlaubt."
"Hilde, das ist überhaupt kein Problem. Deine Familie wird kein Körnchen Staub bei dir finden." Fürsorglich legt er eine Hand auf ihren Oberarm. "Ich komme zu dir, wenn ich mich eingerichtet habe."
"Du bist ein Schatz.", freut sich die zierliche Frau.
"Ich erinnere dich dran, wenn du irgendwann mal wütend auf mich bist." Lachend nickt er beiden Senioren zu und setzt seinen Weg fort.



Im Personalraum angekommen, wechselt Arnim die Schuhe, als sich eine Kollegin zu ihm gesellt. Gestresst lässt sie sich auf dem Stuhl fallen, die Wangen aufgebläht, pustet sie angestrengt.
Mit einer Mischung aus Amüsemant und Freundlichkeit beobachtet Arnim sie. "Was ist los?", fragt er und richtet sich in seinem Stuhl auf.
"Die Cunningham.", schnauft sie genervt.
Arnim hebt die Augenbrauen. "So schlimm?"
Augenrollend berichtet Claudia vom Frühstück während ihrer Schicht: "Sie ist beim Aufstehen gestürzt. Also, einfach weg geknickt irgendwie. Keine Ahnung, ich habe es nicht gesehen. Nur dass sie da plötzlich hinterm Tisch hing und herumgezetert hat."
"Oh ..." Arnima Ausdruck wird ernst. "Ihr Sohn hatte schon gesagt, dass ihre Beine manchmal schwächeln."
"Kann ja sein. Aber dann soll sie sich doch helfen lassen, anstatt so ein Drama zu machen."
"Drama?"



"Sie wollte sich partout nicht von mir anfassen lassen. Hat den ganzen Laden hier zusammen geschrien. Letztlich hat Chris sie dann aufgesammelt."
"Du meinst, er durfte?"
"Ich sage dir, die Alte hat etwas gegen mich." Claudia steht kopfschüttelnd auf, um sich einen Kaffee zu nehmen.
"Hmm ... Hast du sie mal gefragt?"
"Ob die was gegen mich hat?" Claudia reißt die Augen auf. "Spinnst du?"
Ein Schmunzeln zieht über Arnims Gesicht. "Ich meine das ernst. Wir arbeiten hier eng mit den Sims zusammen. Wenn die Chemie nicht stimmt, haben wir keine Chance, unsere Sache gut zu machen."
"Du bist ein Idealist.", stellt Claudia trocken fest. Mit der Tasse in der Hand setzt sie sich an den Tisch. "Die Cunningham ist eine schrumpelige alte Hexe, das ist alles."



Arnim steht auf, lockert seine Hosenbeine und schiebt den Stuhl unter den Tisch. "So solltest du nicht reden. Wir wissen nicht, wie wir im Alter werden. Und ebenso wenig wissen wir, was sie in die Verbitterung getrieben hat. Vielleicht geht es gar nicht um dich. Wäre doch möglich, dass du sie an jemanden erinnerst."
"Das ist aber nicht meine Schuld. Die hat kein Recht, uns so zu behandeln."
"Ich bin bisher gut mit ihr zurecht gekommen. Klar ist sie etwas eigen. Aber vielleicht musst du ihr nur Grenzen aufzeigen. Es gibt eben Sims, die dich testen. Wie Kinder. Da ziehst du einmal eine Linie und danach funktioniert es."
"Du stellst dir das so einfach vor." Grimmig zieht Claudia ihre Augenbrauen tiefer ins Gesicht. Dass Arnim mit der Hexe zurecht kommt, ist ja klar. Alle mögen ihn.



"Ich sage nicht, dass es einfach ist. Ich sage nur, du musst dir nicht alles gefallen lassen. Du bist hier angestellt, um den Bewohnern zu helfen. Nicht um dich schikanieren zu lassen. Ich finde, du solltest mit ihr reden. Wenn du willst, komm ich als neutrale Person dazu. Aber jetzt muss ich zu Hilde. Sie wartet bestimmt schon."
"Jaja, schon gut." Claudia nippt mürrisch an der Tasse.
"Überleg es dir. Mein Angebot steht. Schönen Feierabend. Hast dir verdient." Der Kollegin aufbauend zuzwinkernd verlässt Arnim den Raum und macht sich auf zu Hildegards Wohnung.


 Antworten

 Beitrag melden
09.03.2024 21:27 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2024 15:15)
#67
avatar
Schicksalslenker

Start: Robinia Appelbeck
Ornella Appelbeck


Charaktere: Arnim, Robinia, Ornella, Ambrosius
Geschichtsstrang: Schöne, neue Welt?

Die kleinen, grünen Kugeln liegen in einer gelblichen, sich in schön geschwungenen Formen ausbreitenden Pfütze. Fasziniert betrachtet Robinia das Arrangement auf dem Teller, der vor ihr steht. Zu den vielen Kullern gesellen sich noch akkurate, orangefarbene Würfelchen, die einen surreal anmutenden Farbenmix erzeugen.
Vorsichtig versetzt sie ein paar der grünen Murmeln einen Schubs mit den Zinken ihrer Gabel und betrachtet sinnend die neu entstandenen Formationen. Eine Kugel dreht sich um sich selbst wie eine Ballerina in der Pirouhette. Eine weitere Berührung mit der Gabel bringt sie in der Flüssigkeit, die an den Rändern jetzt eine festere Konsistenz annimmt, zum stehen.



„Magst du keine Erbsen, Robinia?“ Ambrosius blickt zu seiner neuen Tischnachbarin, die wenig Appetit zu haben scheint.
Sie ist vor ein paar Tagen eingezogen und bisher hatten sie nur Gelegenheit für ein wenig Smalltalk.
„Die Möhren haben noch Biss, das mag ich.“ Heute ist ein Tag an dem ihm das Essen gereicht wird. Erbsen, Reis, Mais..alles Dinge die er durch sein Zittern höchstens auf dem Boden verteilen würde. Arnim hat die Lage im Griff und verliert nichts vom kostbaren Gemüsegut, als er ihm die nächste Portion eingibt.

Erbsen? Überrascht blickt Robinia den freundlichen Herrn ihr gegenüber an. Kennt sie ihn? Entfernt erinnert sie sein Gesicht an etwas. Eine Unterhaltung?
Die Murmeln haben jetzt einen Namen und in ihrem Inneren rückt Verschiedenes an seinen Platz. Frühsommer und es duftet nach Gras und frischer Erde. Hinter ihr raschelt eine Amsel im Gebüsch und hopst dann neugierig, aber mit gebührendem Abstand, auf dem Beet näher. Vermutlich hofft sie auf einem ausgegrabenen Regenwurm.
"Doch, ich liebe sie. Als Kind durfte ich sie ernten im Garten meiner Mutter." Sie lächelt die beiden an. "Manche habe ich direkt dort genascht, sie schmeckten zuckersüß."



Sie schiebt mit dem Messer ein wenig der bunten Mischung auf ihre Gabel und beginnt zu essen. Butter. Butter und Erbsen.

"So einen Garten hatte mein Opa auch." Gekonnt reicht Arnim dem Bewohner die nächste Gabel an. "Ich durfte es zwar nicht, aber ich habe die Erbsen auch genascht.", lacht er in sich hinein. "Fiel es dir auch so schwer, welche übrig zu lassen?"

Leise lachend nickt Robinia. "Ja, ganz furchtbar schwer." Sie blickt zu den beiden Männern und schmunzelt in Richtung Arnim. " Du warst wohl ein kleiner Schlingel, was?" Wie war doch noch sein Name? Er hat sie hierher begleitet und es war ein sehr angenehmes Gefühl an seinem Arm zu gehen. Albert? Alfred? Es ist so ärgerlich diese wichtigen Dinge dauernd zu vergessen. "Hast du heute das Essen gekocht?"

"Früh übt sich.", zwinkert er der Bewohnerin zu. "Echte Schlingel haben hier Küchenverbot. Meisterköchin Doris mag es nicht, wenn ich dort alles durcheinander bringe." Fein säuberlich kehrt er das letzte Gemüse auf Ambrosius' Teller zusammen und fügt trocken hinzu: "Das mache ich also nur Sonntags, wenn sie und ihr Holzlöffel nicht da sind."



"Hm..dann bin ich mal gespannt was es nächsten Sonntag zu essen gibt." sagt Robinia leise lachend und richtet den Blick auf ihren fast leeren Teller. Was ist nochmal zu tun, wenn man mit Essen fertig ist? Ihr Blick wandert zum Schoß und bleibt an dem Stück Stoff auf ihrem Schoß hängen. Zierliche, gestickte Glockenblumen zieren den Rand, ansonsten ist sie blütenweiß. Wie hübsch das aussieht, beinahe als ob...
"...Sims-ärgere-dich-nicht mit mir spielen, Robinia?"

Fragend sieht sie auf, direkt in das freundliche Gesicht des älteren Herrn, der sein Essen wohl beendet hat.
Die Worte dringen an ihr Ohr, wandern weiter irgendwohin in ihren Kopf, in dem sich ganz langsam Watte ausbreitet. Dicke, schalldämpfende Watte, die jeden Gedanken, der sich bilden will schon im Ansatz verschluckt und alle Geräusche von außen abschirmt. Robinia sitzt da wie gelähmt und starrt die beiden Männer ihr gegenüber an, unfähig eine Antwort zu formulieren.



Nachdem er den letzten Bissen genüsslich verspeist hat, lächelt Ambrosius den Pfleger an. "Vielen Dank Arnim, es war lecker wie fast immer." Er tupft sich den Mund ab und legt die Serviette gefaltet neben seinem Teller ab. Ein fragender Blick trifft Robinia, die wie versteinert da sitzt. Hilfe suchend blickt er zu Arnim. Hat er etwas Falsches gesagt? Sie ist noch neu hier, er weiß nicht viel über sie und die Einladung zum Brettspiel sollte dem Kennen lernen dienen.

Arnim schenkt dem Senioren ein freundliches Lächeln, ehe er sich der neuen Bewohnerin widmet. Ohne sie zu berühren, neigt er sich ihr ein wenig entgegen. Es ist deutlich zu sehen, dass sie in Gedanken versunken ist. Durch die Übergabe weiß er zwar von ihren Einschränkungen, doch muss auch das Personal sie erst kennen und einschätzen lernen. "Robinia? Ist alles in Ordnung? Wo bist du gerade?", fragt er sanftmütig.



In Robinias Kopf wird ein Vorhang aufgezogen. "Ich...entschuldigt bitte.." Sie bringt ein dankbares Lächeln zustande. "Es ist schön dass du so freundlich mit mir sprichst. Mir geht es gut, danke Arnim." Ihr Gehirn spuckt einfach den Namen aus, als wäre er nie in der Versenkung verschwunden gewesen. Auch die letzten an sie gerichteten Worte formen sich neu. Sims-ärgere-dich -nicht..man würfelt und muss mit bunten Figuren ziehen, an mehr kann und will sie sich nicht mehr erinnern. "Weißt du Adalbert..war das dein Name? Ich hab heute gesehen, dass unten ein Hufeisenwurfspiel steht, das würde ich gerne mal ausprobieren. Hast du dazu auch Lust?"

"Ambrosius heiße ich." sagt der Senior schmunzelnd und nickt. "Ja, das habe ich seit dem Herbst nicht mehr gemacht. In der warmen Jahreszeit steht das Spiel draußen. Bin ich sofort dabei." Er trinkt sein Glas mit stillem Wasser aus und erhebt sich. "Dann wollen wir mal."



Robinia faltet sorgfältig die Serviette zusammen und legt sie neben ihrem Teller ab. Gut dass Ambrosius ihr damit ein Vorbild war. "Ja, legen wir los."
Schnell wendet sie sich nochmal an den Pfleger. "Arnim..du holst mich doch wieder ab dort und begleitest mich nach Hause?" Aus ihrem Ton klingt leichte Besorgnis.

"Aber natürlich macht er das Mama." mischt sich eine helle Stimme ein. Eine gepflegte Frau mittleren Alters tritt an den Tisch, umarmt Robinia und küsst sie auf die Wangen.

"Ornella!" Überrascht sieht Robinia ihre Tochter an. "Was machst du denn hier? Wolltest du nicht erst Freitag kommen?" Sie dreht sich zu den beiden Männern und stellt ihre Tochter vor.

"Es IST Freitag Mama." Ornella setzt sich auf den freien Stuhl.

"Ach ja, wir hatten Fisch zu dem Erbsengemüse, wie dumm von mir." Warum muss sie immer diesen Ton haben? Als wär ich ein Schulmädchen.
Robinia lächelt charmant. "Ambrosius und ich gehen Hufeisen werfen, kommst du mit?"

"Eventuell komme ich nach, ich möchte noch etwas mit Arnim besprechen. Geht ihr ruhig vor." Sie sieht zum Pfleger und hebt ein wenig die Brauen.



"Na dann viel Spaß euch beiden. Wir sehen uns später." Zufrieden lächelnd schaut er den Senioren einige Sekunden nach, beginnt dann, das Geschirr zusammen zu räumen, stellt alles auf das Tablett und schenkt der Besucherin nebenbei einen aufgeschlossenen Blick. "Worum geht's denn? Möchten Sie sich hier unterhalten? Oder bevorzugen Sie einen geschlossenen Raum?"

"Wenn es Ihnen Recht ist, würde ich gerne mit Ihnen in Mutters Wohnung gehen und ein paar Dinge erklären, die auch für ihre Kollegen wichtig zu wissen sind. Wollen wir? Sonst warte ich noch, falls sie noch Arbeit zu erledigen haben vorher. Ich möchte keine Umstände machen." Ornella sieht sich im Speiseraum um, in dem noch ein paar Senioren beim Nachtisch sitzen und plaudern.

"Gern.", nickt Arnim. "Ich räume nur schnell den Tisch ab, dann bin ich für Sie da."
Mit wenigen Handgriffen verrichtet er seine Arbeit und begleitet die Besucherin anschließend zur Wohnung ihrer Mutter.
"Meine Aufmerksamkeit gehört ganz Ihnen."
Arnim betrachtet die Frau freundlich lächelnd, wie es seine Art ist. Feine Grübchen linsen unter den hellen Barthaaren hervor und unterstreichen seine offenherzige und entspannte Ausstrahlung.

„Vielen Dank.“ In Ornellas Stimme schwingt Nervosität mit. „Also..“ Sie betreten das Appartement, das von Grünpflanzen und botanischer Dekoration dominiert wird. „Es ist ein bisschen schwierig mit meiner Mutter. Sie vergisst viel, deshalb habe ich ihr hier Zettel aufgehängt mit den wichtigsten Sachen.“ Sie weist auf verschiedene Notizen. „Nicht kochen. Essen im Speiseraum. Du wirst abgeholt.“ steht auf einem. „Fotos sind in der Kiste.“ hängt an einem Regal mit Pfeil auf eine große Pappschachtel. „Blumen gießen nur am Freitag.“ neben einem Kalender, der sich automatisch umstellt. „Mama muss sich beschäftigen, oft plagt sie innere Unruhe, dann hilft es sie an ihren Blumenbindetisch zu erinnern.“ Sie weist auf die Werkbank. “Es kann vorkommen, dass sie durchs Haus irrt, dann führen Sie sie bitte hierher, das beruhigt sie meist.“ Ein um Verständnis heischender Blick trifft Arnim. „Allgemein wirkt Beschäftigung mit Pflanzen und Natur ausgleichend wenn sie ihre Zustände hat.“ Sie sieht den Pfleger entschuldigend an. „Haben Sie Fragen dazu?“

Aufmerksam zuhörend nickt Arnim immer wieder und betrachtet beiläufig die Zettel genauer. "Meiner Erfahrung nach kann es passieren, dass gerade die Pflanzenpflege - sagen wir - ZU gewissenhaft angepackt wird." Freundlich schmunzelnd berichtet er, dass dieses Phänomen des Öfteren vorkam und ganze Wohnungen von schimmelnden Töpfen befreit werde mussten. "Ich könnte bei den Kollegen ansprechen, dass wir das mit Ihrer Mutter gemeinsam machen. Wenn Sie dem zustimmen natürlich."

"Ja, das ist eine Gute Idee. Mama hat zwar immer noch ein erstaunliches Händchen für ihre Pflanzen, aber sie liebt es auch sich darüber zu unterhalten und kleine Geschichten zu erzählen. Es freut sie sicher, wenn ihr jemand ab und zu dabei Gesellschaft leistet." Ornella lächelt dankbar. "Es wirkt ungemein beruhigend auf sie, deshalb steht hier auch zentral ihr Blumenbindetisch." Sie deutet auf die Werkbank, die im Wohnbereich etwas deplatziert wirkt. "Das bringt sie in ihre Mitte zurück, wenn ich das so formulieren darf." Sollte sie einen ihrer Unruhezustände bekommen, ist es gut sie daran zu erinnern oder mit ihr etwas zu gestalten."

Arnim lächelt herzlich. "Das wird meiner Freundin gefallen, wenn ich ganz nebenbei noch lerne, Blumen zu binden. Dann muss sie nicht immer allein dekorieren."



"Was die anderen Dinge betrifft, mache ich mir keine Sorgen. Wir sind natürlich noch in der Kennenlernphase, aber ich bin sicher, das wird gut funktionieren. Ich gebe Ihre Anweisungen im Team weiter, das wird dann in die Tagesordnung aufgenommen. Zur Beschäftigung haben wir immer wieder verschiedene Angebote, da können sich die Bewohner in einer Liste eintragen, wenn sie mitmachen möchten. Das wird immer gut angenommen. Möchten Sie eine Kopie der Angebote bekommen? Wir könnten sie Ihnen postalisch zukommen lassen." Sein Handy zückend notiert Arnim sich die genannten Dinge, um später nichts zu vergessen. "Eine Frage hätte ich tatsächlich. Die Leitung erwähnte, dass Ihre Mutter ihre Medikamente selbstständig einnimmt. Ehrlich gesagt bin ich an dieser Stelle hellhörig. Braucht sie wirklich keine Unterstützung dabei? Bei manchen Medikamenten ist es wichtig, sie regelmäßig und zur gleichen Zeit einzunehmen." Beschwichtigend hebt er eine Hand leicht an. "Ich möchte nur sicher gehen."



"Das stimmt. Es sind derzeit nur morgens und abends eine Blutdrucktablette und Vitamine. Sie bewältigt das noch und bevor sich nicht Unregelmäßigkeiten in der Einnahme beobachten, würde ich ihr das gerne noch selbst überlassen. Geht das für Sie in Ordnung?" In Ornellas Ton schwingt leichte Verunsicherung mit.

"Natürlich. Es ist wichtig, jede Ressource zu erhalten."

"Meine Mutter hat ein robustes Naturell, Gott sei Dank." Ornella schmunzelt. "Ihr ganzes Leben lang hat sie sich gesund ernährt und war viel an der frischen Luft." Sie tritt zur Balkontür und öffnet sie. Ein Schwall kalter Winterluft weht den beiden entgegen. Ornella zieht fröstelnd die Schultern hoch und schlingt die Arme um den Oberkörper. "Damit wären wir bei ihrem geliebten Hobby, den Bienen." Sie wirft dem Pfleger einen prüfenden Blick zu. "Fr. Hummel war so freundlich uns eine Probezeit einzuräumen bis zum Sommer. Mama liebt es eigenen Honig herzustellen, es macht sie wirklich glücklich." Sie tritt ins Freie und weist nach rechts. "Wir haben diese Wohnung gewählt, weil die anderen Balkone Abstand haben ...wegen der Bienen. Es soll ja niemand dadurch gestört oder gar gestochen werden."



Arnim wäre erstaunt über diese Vereinbarung, hätte er nicht bereits davon gehört. Schulterzuckend nickt er. "Wenn das mit Frau Hummel so besprochen wurde, sehe ich da keine Probleme. Sie weiß, was sie tut und wird sich mit den Bewohnern auseinandersetzen, sollte es Unstimmigkeiten geben. Ich freue mich lediglich über den frischen Honig.", lacht er abschließend.

"Es ist beruhigend, dass sie meine Mutter so vorurteilsfrei hier auf- und annehmen. Manchmal ist es nicht leicht mit ihr, man muss sie kennen lernen um Verhaltensweisen zu verstehen und manches ist einfach nur anstrengend und...selbst ich verstehe nicht alles." Ein trauriger Blick trifft den Pfleger. "Mein Gewissen drückt mich, weil ich es ihr nicht mehr ermöglichen kann zuhause zu wohnen. Sie gefährdet sich selbst zu sehr und mit ihr zusammen zu wohnen halte ich psychisch und physisch nicht aus. Ich bin an meine Grenzen und darüber gegangen."

Verständnisvoll nickt Arnim. "Machen Sie sich nicht so viele Gedanke darum. Ein Familienmitglied zu Hause zu pflegen, neben dem laufenden Alltag, das ist eine Aufgabe, die kaum allein zu stemmen ist. Sie haben die richtige Entscheidung getroffen." Ein aufrichtiges Lächeln trifft Ornella. "Und das sage ich nicht nur, weil ich denke, dass pflegerische Begleitung mit etwas emotionaler Neutralität einfacher ist. Es geht um Ihrer beider Gesundheit. Wenn die Belastung zu groß wird, bringen die besten Absichten nichts."

"Danke für ihr Verständnis Arnim." Ornella wendet schnell den Blick ab und geht zur Schlafzimmertüre. "Hier ist die letzte Sache, die ich Ihnen gern noch erklären würde." Sie betritt den Raum und deutet auf den Kühlschrank an der Wand gegenüber vom Bett. "Mama isst tagsüber wenig, aber wenn sie nachts wach wird geistert sie durch die Wohnung und sucht die Küche." Ornella tritt näher an das Gerät und öffnet die Türe. "Deshalb sorge ich dafür, dass sie immer gesunde Snacks und Kleinigkeiten zum naschen hier vorrätig hat. Ich komme ja mehrmals die Woche und kontrolliere den Kühlschrank." Sie sieht fragend zu Arnim. "Es gibt rund um die Uhr eine anwesende Pflegekraft, ja? Falls Mutter trotz.." Sie weist auf den Kühlschrank. "..im Haus herumirren sollte, sucht sie vermutlich Essen." Wieder trifft Arnim ein halb entschuldigender Blick.

Der Blonde nickt. "Es sind rund um die Uhr mindestens zwei Fachkräfte anwesend."



"Auch das ist enorm beruhigend, jetzt wissen sie Bescheid mit den wichtigsten Dingen und ich muss mich für heute auch schon verabschieden. Ich habe noch einen Termin anschließend. Sie dürfen mir gerne jegliches Infomaterial auf dem Postweg oder per E-Mail zu kommen lassen. Fr.Hummel hat schon alle Daten aufgenommen und wohl auch schon an Fr. Eichhorn weiter geleitet." Sie verharrt einen Augenblick und umarmt dann Arnim spontan. "Danke für alles..es ist wirklich schwer." Schniefend lässt sie ihn los und zückt ein Taschentuch.

Überrascht lässt Arnim sich die Umarmung gefallen. "Seien Sie beruhigt. Ihrer Mutter wird es hier gut gehen." Tröstend legt er eine Hand auf den Oberarm der Frau. "Die Umstellung ist oft schwierig, auch für die Angehörigen. Glauben Sie mir - es wird alles gut werden."



(in Zusammenarbeit mit @RivaBabylon)


>>> Arnim geht nach >>> Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Arnim und Mayve


 Antworten

 Beitrag melden
23.03.2024 14:32 (zuletzt bearbeitet: 23.03.2024 14:41)
#68
avatar
Drama-Aspirant

Charaktere: Gerlinde, Chris
Geschichtsstrang: Geduld und gutes Mobiliar



"Fassen Sie mich nicht an!" Keifend schlägt Gerlinde mit den Armen um sich. "Ich sagte, Sie sollen mich in Ruhe lassen! Gehen Sie weg!" Auf dem Boden hockend, ein Bein ausgestreckt, das andere schmerzlich verdreht unter dem Körper, hockt Gerlinde zwischen Tisch und Stuhl im Speisesaal. Wieder einmal ist ihr beim Aufstehen das rechte Bein entglitten. Wie die anderen Male reichte ihre Körperkraft nicht aus, um sich zu halten und sie ging zu Boden. Schockiert steht Hildegard wenige Meter entfernt und beobachtet, wie die Nachbarin sich zeternd gegen die Hilfe des Personals zu wehren versucht.



"Gerlinde... das hatten wir doch schon mal.." seufzt Chris und richtet sich auf. Er greift nach dem Pieper an seinem Gurt und schaut darauf, drückt aber nichts. Sein Blick wandert zurück zu der Frau am Boden. Er zieht den Stuhl beiseite und hockt sich vor ihr hin. Ihre Haltung wirkt nicht bequem und er verzieht die Brauen mitfühlend. "Sie bezahlen mich damit Sie sich hier wohl fühlen. Lassen sie mich was für mein Geld tun." sagt er, streckt die Hand aus und lächelt.



"Sparen Sie sich Ihr geheucheltes Mitgefühl!" Beherzt packt sie seine Hand, um sich hoch zu ziehen, während sie weiter schimpft: "Sorgen Sie lieber dafür, dass der Boden nicht immer so rutschig ist!"
„Ausgerutscht, was?“ antwortet Chris, fast schon amüsiert, der gewusst hat, sie bleibt stinkig und hilft ihr sich auf den Stuhl zu setzen. Er widmet sich ihrem Bein. „Geht es Ihnen gut? Haben Sie Schmerzen?“



"Ich bin nicht ausgerutscht! Ihr Mobiliar ist einfach eine Zumutung!" Gereizt zupft sie ihr Oberteile zurecht und streicht sich die Frisur glatt. "Jetzt hören Sie schon auf, mich anzutatschen! Mir fehlt nichts." Es ist zum aus der Haut fahren. Umgeben von Unfähigkeit und Inkompetenz - womit hat sie das bloß verdient?
Hildegard beobachtet das Geschehen schockiert. Wie kann jemand nur so unhöflich sein? In ihr wächst der Drang, sich für die Altersgenossin zu entschuldigen, doch sie wagt es nicht, das Wort zu ergreifen.
"Was glotzen Sie denn so unverschämt, Frau Rix?", giftet die Alte sie an. "Wollen Sie ein Foto? Verziehen Sie sich! Ich brauche kein Publikum."
Überrascht und peinlich berührt, sucht Hildegard Chris' Blick. Ihre schwindende Sehschärfe erlaubt es ihr nicht, die Details seiner Mimik auszumachen und so wendet sie sich ab, mit der Situation gnadenlos überfordert, und tippelt zu ihrer Wohnung.



Chris macht eine kurze, beruhigende Handbewegung zu Hildegard und setzt sich Gerlinde offen gegenüber. "Ich habe genau das richtige Mobiliar für Sie." sagt er ohne sarkastisch zu klingen, "Bequem, viele Vorteile, einige wären richtig neidisch..." er weiss, sie weiss wovon er spricht, "Es ist keine Schande um Hilfe zu bitten." sagt er leiser.
Gerlindes Blick wird finster. "Wenn das Teil so eine Freude ist, nutzen Sie es doch selbst!" Den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt, faucht sie dem jungen Mann entgegen: "Ich bin kein Pflegefall!"
„Jaaa….“ seufzt Chris gespielt enttäuscht und stützt den Kopf in die Hand, „Meine Versicherung gönnt mir den Spass nicht… ausserdem bedeutet das nicht, dass sie zum Pflegefall werden.“ er richtet sich gut gelaunt auf, „Im Gegenteil. Ich wäre jetzt nicht hier und würde Sie damit nerven.“



"Ich sagte NEIN! Ich WILL das nicht!" Außer sich vor Zorn zittert die Seniorin mit geballten Fäusten vor der Brust. "Lassen Sie mich in Ruhe!" Wieso nur wollen diese Leute ihr unbedingt so ein Ding andrehen? Sie würde eher den Rest ihres Lebens auf einem dieser unbequemen Holzstühle sitzen bleiben, als sich einen Rollstuhl andrehen zu lassen. Sie hat ihr ganzes Leben voller Stolz und Würde aufrecht gestanden. Das wird sich nicht ändern, solange sie noch frei entscheiden, deutlich sprechen und klar denken kann. Sollen doch die anderen in ihren Geräten verrotten.



Chris presst müde lächelnd die Lippen zusammen und nickt. „Okay.“ er steht auf und sieht eine Kollegin die hinter Gerlinde lang geht. Ihr Blick spricht Bände, nach dem Gehörten. Eine Mischung aus, ‚Gibs auf - du hast es versucht’ und ‚lass dich nicht runterziehen.‘ Er schaut Frau Cunningham an, „Lassen Sie mich wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann.“ Wenn er eins gelernt hat, dann ‚kommt Zeit, kommt Rat.‘


(in Zusammenarbeit mit @Ripzha)


 Antworten

 Beitrag melden
25.03.2024 23:00
avatar  Murloc
#69
avatar
Drama-Aspirant

<<< Arnim kommt von Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Arnim und Mayve <<<
Doris - Start

Charaktere: Arnim, Doris
Geschichtsstrang: Jag älskar Sverige!

"Hey, hey
." Arnim klopft am Türrahmen zur Küche. Dies ist Doris' Reich. "Ich habe dir das Buch mitgebracht, das du haben wolltest." In der Rechten hält er ein dickes Hardcover in die Luft.

"Oh wow!" Doris nimmt das Buch entgegen, blickt das Cover. Es zeigt die wunderschöne Landschaft von Schweden. Auch die blaugelbe Flagge des Landes ist zu sehen. "Danke. Da wollte ich unbedingt schon mal hinreisen." Sie blättert einige Seiten auf. Viele schöne Fotos sind zu sehen, viele auch groß auf einer Doppelseite gedruckt. Und der Text, der zu lesen ist, gibt auch gute Reisetipps und worauf man achten sollte. "Dann werde ich mir da mal eine Reiseroute raussuchen." Schon Jahre hat Doris auf eine Reise gespart. Endlich kommt sie ihrem Traum näher und im Frühling soll es schon losgehen. Eine Reise durch Schweden. Sie blickt Arnim dankbar an. Wäre schön, wenn er ebenfalls mit dabei wäre.



"Das wird dir gefallen. Schweden ist ein wundervolles Land. Willst du in den Norden oder fängst du beim Süden an?", fragt der Kollege aufgeschlossen.

"Wir fangen im Süden an." Sie blättert zurück auf die ersten Seiten im Buch. Dort ist eine Karte von Schweden abgebildet. "Etwa hier." Sie zeigt auf den Süden, während sie lächelt. Voller Vorfreude. "Und dann gehts weiter Richtung Norden. Anna freut sich auch schon. Bestimmt finden wir dank Buch auch noch Geheimtipps, an die wir noch nicht einmal gedacht haben." Sie sieht Arnim an. "Wo warst du denn damals?"

"Das erste Mal war ich länger in Göteborg. Eine zauberhafte Stadt."
Arnims Augen beginnen zu leuchten, als er von den urigen Gassen und nostalgischen Einkaufsstraßen berichtet. "Später bin ich dann weiter ins Land. Uppsala hat mich beeindruckt. Ich muss dazu sagen, dass ich lieber kleine Nebenstraßen nehme, als die typischen Touristenwege. Da sieht man zwar nicht zwangsläufig mehr, aber auf jeden Fall individuellere Dinge. Und man trifft eher auf Einheimische, die einem spannende Tipps und Geschichten erzählen können. Wie beispielsweise der kleinste Comicladen Europas." Abenteuerlust blitzt in seinem Blick auf und er lacht fröhlich auf. "So ein herrliches Klischee habe ich selten gesehen."



Lächelnd packt Doris das Buch zur Seite. "Ich danke dir. Ich werde dir dann die ganzen Fotos von der Reise zeigen. Komm, lass dich drücken." Sie umarmt ihn, spürt seine Nähe... Mayve kann sich wirklich glücklich schätzen.

Überrascht, aber freudig erwidert Arnim die Umarmung. "Das mache ich doch gern.", schmunzelt er warm. "Ich will jedes einzelne Bild sehen.", fügt er an, als sie die Umarmung endlich löst. "Brauchst du noch Hilfe beim Aufräumen?" Aufmerksam wandert sein Blick durch den Raum. Kartoffelschalen liegen auf der Arbeitsfläche und der Abwasch stapelt sich. "Ich habe gerade nichts zu tun. Ich könnte dir zur Hand gehen. Dann kommst du auch mal zeitig hier raus."

Noch mehr gemeinsame Zeit mit Arnim? Da sagt Doris nicht nein. "Gerne, wenn du das denn möchtest!" Sie legt das Buch auf einen der Tische, die bereits sauber sind. So, dass es keinen Schaden nehmen wird.



"Aber klar. Bei so netter Gesellschaft packe ich doch gern mit an." Feixend stupst er sie mit dem Ellenbogen an und füllt das Waschbecken zum Vorspülen. "Also, warum Schweden?", fragt er ehrlich interessiert.



"Wegen Bildern wie denen aus dem Buch. Die Landschaft sieht einfach verzaubernd schön aus. Du weißt ja, ich mag die Natur. Und außerdem hat Anna mir mächtig was vorgeschwärmt, als sie mal dort war. Da will ich das auch mal selbst erleben."

Die ersten Teller verschwinden in der Spülmaschine, während Doris erzählt. "Die norwegischen Fjorde sind auch ein wahrer Traum.", berichtet Arnim, als sie schweigt. "Vielleicht könnt ihr das verbinden? Es gibt so viele unglaublich schöne Plätze auf der Erde. Jeder für sich magisch auf seine ganz eigene Art." Mit den Händen im Wasser werkelnd, gerät er ins Schwärmen, als sich verschiedenste Erinnerungen in sein Gedächtnis schieben. "Im Süden Norwegens gibt es ein winziges Dorf. Dort ist eine Kirche, nur etwas größer als eine Bushaltestelle. Die einzige Straße dort ist umrahmt von Bergen so hoch, dass ihre Spitzen in den Wolken verschwinden. Und wenn ein Sturm von der Küste aufzieht, fegt er über das Dorf hinweg, ohne es zu treffen - aber diese gewaltigen Wolken, die sich über die Berge hinabwälzen ... Das ist ein unvergessliches Schauspiel." Mit einem liebevollen Lächeln denkt er zurück an die Zeit, als er dort vor der Kirche saß und die Ruhe genoss.

Fasziniert hört Doris zu und ihre Reiselust wird geweckt. "Norwegen wäre ein weiteres Land auf meiner Liste, das ich gerne mal besuchen würde.", erzählt sie lächelnd. "Das muss wirklich wundervoll sein. Aber wir müssen auch schauen, wie weit unser Geld reicht und ob wir Norwegen dann in unsere Reisepläne mit einbeziehen können oder das auf ein anderes Mal verschieben müssen. Schweden wird aber sicher auch schon toll."



Sie tänzelt aufgeregt vor Vorfreude vor dem Waschbecken rum. "Hups..." Ein Glas rutscht ihr aus der Hand und zerschellt am Boden. "Na toll. Das kommt davon, wenn man von der Reise träumt anstatt sich auf die Arbeit zu konzentrieren." Doch sie lächelt, während sie die Scherben auffegt.

"Scherben bringen Glück. Wenn das kein Omen ist.", zwinkert Arnim ihr am Boden knieend zu, während er hilft, die großen Scherben einzusammeln.

"Ja!", lacht Doris und lächelt ihn an. "Das kann ich immer gebrauchen." Auch in der Liebe. Doch in diesem Punkt wagt sie noch nicht, sich ihm zu offenbaren. Sie weiß, dass er vergeben ist.

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!