Evergreen Harbor Nr. 14 - Familie Engel

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12.04.2023 22:30
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13.04.2023 22:02 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 07:30)
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Vero - letzter Post

Der Elternabend wird wohl schon im Gange sein. Vero saß an ihrem Schreibtisch und nagte an ihrem Stift, während die Matheaufgabe vor ihr lagen. Sie kam nicht weiter und seufzte. Hätte ich doch dahin gehen sollen? Sie zog deprimiert die Schublade des Tisches auf und holte die Einladung zum Elternabend heraus. Sie hatte diese ihrem Papa nicht gezeigt. Vero seufzte erneut und sah auf die Wanduhr in ihrem Zimmer. Er arbeitet noch immer. … Er hätte eh keine Zeit gehabt. Sie legte den Brief zur Seite und konzentrierte sich auf die Aufgaben.

Einige Zeit später, Vero hatte es mittlerweile aufgegeben ihre Hausaufgaben weiter zu machen, lag sie auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Die haben sicher viel Spaß miteinander. … Sie holte unter ihrem Oberteil eine Kette mit einem Herzanhänger hervor. Sie öffnete den Anhänger und betrachtete das Bild, was sich darin befand. Darauf lächelte eine junge Frau ihr zu. Mama ...



Vero wischte sich die Tränen weg und steckte die Kette zurück unter ihr Oberteil. Ihr Blick wanderte zur Wanduhr. Noch immer nicht daheim. Armer Papa. Das Mädchen erhob sich und ging die Küche.
Dort stapelte sich das Geschirr. Ein Blick in den Kühlschrank versprach auch wenig Aufregung. Okay. Hilft alles nix.
Wasser wurde ins Spülbecken eingelassen und der Teenager begann mit dem Abwasch. Danach ging sie zum kleinen Lebensmittelladen an der Magnolia Promenade, um das nötigste einzukaufen. Mit den Einkäufen kehrte sie nach Hause zurück und kochte ihrem Vater etwas zu essen.

Sehr spät am Abend kehrte Hans von der Arbeit zurück. „Bin da! ... Vero? ... Kleines?“ Die Gerufene erschien und lächelte ihren Vater an. „Willkommen zurück. Essen ist schon fertig.“ Dieser lächelte Vero an. „Du bist lieb. Danke meine Kleine.“ Er legte seine Hand auf ihren Kopf und verwuschelte ihr Haar. „Was gibt es leckeres?“ Frech grinsend antwortete sie: „Bratwürste mit Spiegelei und Speck, dazu noch Bratkartoffeln.“ „Klingt super.“ Sie lächelten sich an und aßen zusammen am Küchentisch.

„Bist du mit deinen Hausaufgaben fertig?“, fragte Hans während dem Essen. Vero schüttelte den Kopf. „Nein. Ich komme mit einer Aufgabe nicht weiter. Hilfst du mir noch?“ Trotz seiner Müdigkeit nickte Hans. „Klar. Ich lass dich doch nicht hängen.“ Vero freute dies. „Danke, Papa.“
Nach dem Essen verblieb das Geschirr an der Spüle und die Sims kümmerten sich um die restlichen Hausaufgaben. Hans erklärte Vero, worauf sie bei der Gleichung genau achten musste, um so auf die Lösung zu kommen. Er versuchte lediglich Hilfestellungen zu geben und seine Tochter ließ er viel selbst machen. Ganz nach dem Motto: Sie soll es lernen, nicht stur abschreiben und ihr Köpfchen benutzen.

Nach den Hausaufgaben machte sich das Mädchen bettfertig und schlummerte wenig später friedlich unter seiner Decke. Hans sah nochmals nach ihr, so wie er es jeden Abend tat. Er lächelte seine Tochter an. Schlaf schön, meine Kleine. Er bemerkte, dass noch die Tischlampe am Schreibtisch leuchtete und Hans schaltete diese aus. Dabei bemerkte er den Brief. Verwundert betrachtete er diesen und sah zu Vero. Leise verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. In der Küche öffnete er die Einladung und seine Augen überflogen den Text. Seufzend legte er das Schriftstück vor sich. Warum spricht sie nicht mit mir über sowas?

Hans sah auf die Wanduhr in der Küche und fasste einen Entschluss. Eilig suchte er sich ein ordentliches Hemd, eine saubere Hose und seine alte Krawatte heraus. Bevor er aufbrach sah er auf das Foto im Flur und führte mit den Finger einen Kuss von seinen Lippen zu dem Bild. Dann verließ er die Wohnung und fuhr zu seinem Ziel:

Ort: Highschool, Brindelton Bay

Vero - nächster Post


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14.04.2023 22:57 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 07:32)
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Vero - letzter Post

Am nächsten Tag erwachte Vero und sah sich um. Ihr Papa saß neben ihrem Bett und hielt weiterhin ihre Hand. „Papa?“, fragte sie mit kratziger Stimme. Hans hörte sie und erwachte. Er rieb sich die Augen und schnaufte. „Morgen“, gähnte er und fasste automatisch an Veros Stirn. Sie fühlt sich wärmer an … aber ... „Wie geht es dir?“ Seine Tochter hustete und antwortete: „Es geht. Machst du mir einen Tee? Bitte?“ Sie klang nicht gerade gesund. Hans nickte und kam wenig später mit dem Heißgetränk und dem Fieberthermometer zurück. „Lass mich dich kurz messen.“ Vero gehorchte und es kam raus: sie hatte Fieber. Mit dunklen Augenringen schüttelte der Vater nur den Kopf. „Kind, Kind … jetzt erzähl mir bitte, was du in der vergangenen Nacht angestellt hast. Deine Klamotten waren völlig durchnässt, du warst unterkühlt und kaum ansprechbar.“ Hans überkreuzte dabei seine Arme vor der Brust. Ein ernster Ton lag in seiner Stimme. Vero zog die Decke über ihren Kopf. Auweia … das gibt Ärger. Sie schwieg.
Hans wartete und seufzte erneut. „Wenn du nicht willst, regeln wir das anders … Du bleibst im Bett, bis du wieder gesund bist. Danach hast du mindestens 2 Wochen Hausarrest. Haben wir uns verstanden!“ Der sonst so liebevolle und verständnisvolle Vater klang nun sehr streng und ermahnend. „Verspreche mir, dass so eine Dummheit n-i-c-h-t noch einmal machst. Verstanden, Fräulein!“ Vero streckte ihren Kopf unter der Decke hervor und nickte reumütig. „Gut. Ich mach dir jetzt Wadenwickel und eine Hühnersuppe. Und bitte trinke den Tee.“ Er verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Vero seufzte und starrte an die Decke. So nen Dreck kann doch wieder nur mir passieren. Ich bin sicher das Gespött der Schule … Ihr behagte es gar nicht, dass ihre Mitschüler, allen voran die blöde Viola und der genauso blöde Blaze, sich nun locker über sie lustig machen konnten. Einzig Shane und Nouki, die so hilfsbereit in ihrer Not waren, gaben Vero das Gefühl, dass es Sims neben Ellie gab, auf die sie sich verlassen konnte. Apropos Ellie … da war doch was. Vero nahm ihr Handy, was ihr Vater in weiser Voraussicht neben ihrem Bett auf den Nachttisch gelegt hatte. Sie las nun die Nachricht ihrer Freundin.
>>Schön, dass du noch wach bist. Was machst du denn so, dass du auch nicht einschlafen kannst?<<

Vero bekam ein schlechtes Gewissen. Na toll, Ellie wird auch denken, dass ich eine Idiotin bin. Sie schrieb ihr zurück:



Hans kehrte ins Zimmer zurück und verpasste seiner Tochter Wadenwickel gegen das Fieber. „Die Suppe wird noch etwas dauern. Wenn etwas ist, ruf bitte.“ „Ja Papa“, erwiderte Vero kleinlaut. Hans sprach weiter. „Als ich in deinem Alter war, habe ich auch viele dumme Sachen angestellt. Wenn du nicht darüber reden willst, muss ich das akzeptieren. Ich kann nur an dein Gewissen appellieren: Mach nichts, was dir schadet. … Jedoch … das mit dem Openair Festival werde ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen.“ Veros Augen wurden groß. Oh nein … bitte nicht ... Hans fuhr fort: „Ich mache das nicht gern Kleines. Aber du musst lernen, dass dein Verhalten in der vergangenen Nacht nicht in Ordnung war und deshalb ich dir vorerst das Festival nicht erlauben kann. Fehlverhalten darf nicht belohnt werden. So einfach ist das. Ich hoffe, du denkst darüber nach.“ Mit ernsten Blick verließ er sein Kind und ging in die Küche. Vero zog wieder die Decke über den Kopf. So sauer habe ich ihn noch nie erlebt. Was mache ich jetzt nur?


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14.04.2023 23:09 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 07:34)
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Weil sein Kind nicht die Schule besuchen kann, rief Hans in der Schule an. Er sprach mit der Sekretärin und entschuldigte sich für die Situation. „Falls eine ärztliche Bescheinigung nötig ist, lassen sie mich dies wissen. Dann reichen wir diese nach. Vielen Dank für das Gespräch.“ Mit diesen Worten beendete er das Telefonat.
Dies bekam auch Vero mit. Sie versteckte sich wieder unter ihre Decke. Ich könnte so kotzen … Hans klopfte an ihre Zimmertür. „Komm rein“, sagte sie mit schwacher Stimme. Ihr Vater trat ein und brachte die Hühnersuppe auf einem Tablett. „Setz dich bitte ordentlich hin. Die Suppe ist heiß.“ Seufzend kehrte die Erkrankte unter der Decke zum Vorschein und setzte sich aufrecht hin. Hans platzierte das Tablett auf ihren Schoß. „Später messen wir wieder Fieber. Die Schule ist auch informiert.“ „Ja“, gab Vero kleinlaut von sich und rührte lustlos mit dem Esslöffel in der Suppe. „Esse sie, solange sie noch warm ist“, ermahnte er sie und verließ das Zimmer.
Genau dies mochte Vero an ihrem Vater nicht. In diesem Augenblick war sie wieder das kleine, hilflose Baby … was sie definitiv nicht mehr war. Doch meckern oder einen Aufstand anzuzetteln brachte nichts. Die Suppe roch köstlich. Sie begann zu essen. Vero war dankbar, dass ihr Papa kochen konnte. Dies war der Zwiespalt, der sie begleitete. Einerseits war sie froh ihren Papa zu haben, andererseits ging er ihr mit seiner gluckenhaften Art tierisch auf die Nerven. Die Teenagerin sah auf ihr Handy und bemerkte die Nachricht von Ellie. Sie antwortete der Freundin:





Die Sache mit den Hausaufgaben war auch ein guter Grund, weshalb Ellie vorbei kommen durfte. Sobald es um solche Dinge ging, hatte ihr Papa keine Einwände. Am liebsten würde Vero auch mit Thomas schreiben. Aber dessen Nummer hatte sie nicht. Und Thomas war auch eher der SMS-Typ. Also so richtig Oldie mäßig halt. Vero rief nach ihrem Papa, so gut es eben mit angekratzter Stimme ging. „Papa?“ „Ja?“ Vero hustete. „Ellie würde mir die Hausaufgaben vorbei bringen. Ist das ok?“ Hans kam zu ihr. „Klar. Ist sehr aufmerksam von ihr. Sie ist eine gute Freundin.“ Vero nickte, während sie einen Löffel Suppe aß. „Ja. Das ist sie.“ Wer weiß … vielleicht entwickelte sich auch zu Nouki und Shane eine Freundschaft. Aber dies würde die Zeit zeigen. Zumindest war Vero ihnen sehr für ihre Hilfe dankbar.


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14.04.2023 23:28 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 07:35)
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Vero trank einen Tee, als die Nachricht von Tania auf ihrem Handy auf ploppte. Ach herrje … Tani habe ich völlig vergessen. Schnell schrieb sie der Klassenkameradin zurück.



Es wunderte Vero, dass Tania, die sie einfach Tani nennen durfte, nicht zur Mutprobe kam. So taff und wagemutig sie war. Vielleicht hatte sie die Flurpost nicht erreicht. Naja … was war, war eben. Während sich Vero an den Abend der Mutprobe zurück erinnerte, kam ihr wieder diese Sperre, dieses Blackout dazwischen. Ihr Kopf begann heftig weh zu tun. Warum kann ich mich nicht erinnern … ich verstehe es einfach nicht. Aufgrund der Schmerzen rief sie nach ihrem Papa, der ihr ein Schmerzmittel verabreichte. Er nahm den leeren Suppenteller mit und lächelte zufrieden. „Willst du noch einen?“ Vero nickte und huste in ihre Faust. „Ruh dich aus. Eine Erkältung braucht ihre Zeit zum Auskurieren“, ermahnte Hans sie mit ruhiger Stimme. Vero seufzte und ließ sich in ihre Kissen fallen. „Das dauert aber so e-w-i-g.“ Schmunzelt antwortete ihr Vater: „Da musst du nun durch, Kleines.“ Er schloss die Tür hinter sich, als er sie verließ. Vero starrte an die Decke. Eins ist sicher … wenn mich nicht diese Erkältung umbringt … erledigt dies auf jeden Fall die Langeweile! Sie zog die Decke über den Kopf und ärgerte sich.


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14.04.2023 23:32 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 07:36)
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Vero antwortete:



Sie freute sich, dass auch Tani vorbei schauen würde. Zwar war ihr Zimmer nicht groß, aber zu dritt sollte es schon gehen. Vero trank ihren Tee leer und erhielt schon die nächste Suppe, die sie brav aß. Zufrieden beobachtete Hans sein Kind dabei und kehrte zu seiner Routine, Haushalt machen und Papierkram erledigen zurück.


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15.04.2023 00:46 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 12:32)
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Ellie - letzter Post
Nouki kommt von Forgotten Hollow Nr. 3 - Villa Victoria

Charaktere: Nouki, Ellie
Geschichtsstrang: Ein Krankenbesuch bei Vero
(Intro)

Nouki hat sich mühsam durch die letzte Unterrichtsstunde geschleppt. Die Ereignisse in der Gruselvilla sind immer noch präsent und ab und zu übermannt sie ein kaum bezwingbares Schlafbedürfnis. Endlich! Das Klingeln zum Stundenschluss. Der Plan war, heute trotz Müdigkeit, bei Vero vorbei zu schauen. Nouki macht sich Sorgen, weil immer noch nicht klar ist,was Vero da draußen wirklich zugestoßen ist.
Als sie Richtung Klassenzimmertüre geht, hört sie, wie Ellie am Lehrerpult nach den Hausaufgaben für Vero fragt. Nouki wird neugierig und wartet vor dem Klassenzimmer bis Ellie rauskommt.



"Hey Ellie, warte mal kurz." Sie stoppt sie mit einer kurzen Berührung am Arm. "Ich hab grad mitbekommen, dass du für Vero die Hausaufgaben mitnimmst...ich wollte sie heute nach der Schule besuchen gehen, weil ich mir ein bisschen Sorgen mache um sie seit der Nacht im Spukhaus. Wäre es für dich okay, wenn ich mitkomme zu ihr? Wir könnten gemeinsam mit der Bahn fahren, ist nicht so langweilig." Sie lächelt Ellie an.
Ellie sieht Nouki etwas verwundert an. Sie hatte bisher noch nicht so viel mit ihr zu tun gehabt. Eigentlich war die Umfrage das erste Mal. "Klar", sagt sie nur, doch dann wird ihr bewusst, was Nouki auch noch so gesagt hat: "Moment, du warst auch bei dem Spukevent? Was ist denn passiert? Veros Antwort war nur sehr vage."



Nouki wundert sich nicht, dass Vero wenig erzählt hat. Im Moment ist sie unsicher wieviel sie selbst erzählen soll und antwortet deshalb erstmal vorsichtig:" Ja, ich war auch dort und es war ziemlich aufregend alles. Was meinst du mit vage?“
"Sie hat von einer Mutprobe mit Blaze, Chip und zu meiner Überraschung auch mit Viola gesprochen, und dass einiges schief lief. Außerdem sagte sie, dass sie sich erkältet hätte und nun Hausarrest hat." Ellie seufzt. "Ich habe nicht weiter nachgehakt, da ich ihr etwas Ruhe gönnen wollte, wo sie doch krank ist."
Nouki nickt nachdenklich. "Ja, wir haben die Nacht dort verbracht....eigentlich war das die Aufgabe ...eine Nacht dort drin auszuhalten.
Es ist ein ziemlich gruseliges Haus...riesig und voller Gerümpel, Spinnen und Mäuse."
Sie schüttelt sich bei der Erinnerung an das Erlebnis mit Chip im alten Badezimmer unten.
" Ich hasse Mäuse...aber egal. Wir waren gerade dabei alles zu untersuchen, als sich Blaze irgendwie mit Nadine in die Wolle bekommen hat, kennst ihn ja , wie charmant er ist..." sie rollt mit den Augen..."Nadine ist dann raus in die Nacht gelaufen , nach Hause meinte sie und Vero hinterher."
"Nadine war auch da?", Ellie wundert sich. "Dann bestimmt auch Denize oder? Ich hatte in der Schule auch von den Gerüchten gehört, daher schloss ich dann darauf, dass Vero die Mutprobe in Forgotten Hollow meinte. Das stimmt doch auch, oder?"
Nouki bestätigt mit einen Kopfnicken.
"Ja, in Forgotten Hollow, genau die richtige Kulisse für das Haus . Na ja...für Viola war's ein Heimspiel, die wohnt ja dort."
Sie kommen an der Bahnstation an und Nouki setzt ihren Rucksack ab und lässt ihn neben sich auf den Boden plumpsen. Während sie auf die Ankunft der Bahn warten erzählt sie weiter:
" Auf jeden Fall hab ich nen Schreck bekommen, dass die beiden da allein draußen herumlaufen und dachte ich kann wenigstens Vero wieder zur Gruppe zurückholen, aber leider war ich zu spät dran. "



Ellie erwidert:
"Ja, so wie ich das gehört habe, hat Forgotten Hollow ja ohnehin den Ruf, ein Vampirmagnet zu sein. Da ist Viola sicher nicht die Einzige. Ich hoffe, sie hat euch nicht zu sehr belästigt." Wie die Gegend wohl so ist? Aber Veros Story hat erst mal Vorrang: "Was war denn los?"
Nouki blickt Ellie an und sagt:" Tatsächlich war noch ein anderer Vampir dabei...er scheint sogar recht nett zu sein, spricht nicht viel , aber wenn, dann eigentlich freundlich. Er heißt Shane und kennt irgendwie Viola."
"Und wer weiß wie die Geschichte ohne ihn ausgegangen wäre." fügt sie in Gedanken noch hinzu. "Ich war draußen auf einem Friedhofsgelände unterwegs um Vero zu finden und er hat mich vernünftigerweise da weggeholt...ziemlich bescheuert gewesen von mir, da auch noch allein rauszurennen, aber ich hab nicht nachgedacht, wollte nur schnell Vero hinterher. Mit ihm zusammen habe ich sie dann ohnmächtig im Gras liegend gefunden." Nouki schaudert es immer noch bei dem Gedanken daran.
Ellie hört zu. Noch ein Vampir? Und einer, der mal nett ist? Naja, sie würde ihn vermutlich eh nie kennenlernen. "Es gibt dann wohl solche und solche Vampire!", sagt sie, "auch Violas Mutter soll ja eigentlich ganz nett sein, habe ich gehört. Beim Elternabend habe ich sie auch mal getroffen, aber trotzdem nicht soviel mit ihr zu tun gehabt, um das beurteilen zu können. Aber die arme Vero! Ohnmächtig im Gras. Kein Wunder, wenn sie sich erkältet!"
Nouki wundert sich etwas.
"Violas Mutter ist auch ganz nett? Hm...kann sein...ich hab Viola in der Nacht auch mal von einer anderen Seite kennen gelernt, sie ist gar nicht soooo unausstehlich und bedrohlich."
In diesem Moment kommt die Bahn und die Mädchen steigen ein. Ellie seufzt. "Ja, das sieht ihr ähnlich, sowas zu verharmlosen. Weißt du, warum sie ohnmächtig war? Einfach so passiert das ja eigentlich nicht." Ob sie irgendetwas zu Tode erschreckt hat? Dann denkt sie über die Aussage nach, die Nouki über Viola machte. "Was hat Viola denn so "Nettes" gemacht?"
Nouki kann Veros Ohnmacht leider nicht erklären.
"Also...ich weiß auch nicht...irgendwas ist da draußen passiert, was diesen Gedächtnisverlust ausgelöst hat... Shane meinte zu mir auf dem Friedhof, er habe eine Präsenz spüren können, die er aber auch nicht näher bestimmen konnte..." Nouki blickt Ellie prüfend an, unsicher wieviel sie ihr zumuten soll. Sie schwenkt daher um auf die Frage zu Viola:
"Na ja, nett ist übertrieben, aber sie hat auf ihre übliche Show verzichtet und uns unterstützt , als es darum ging ..." Beinahe hätte Nouki gesagt, ..."Yuna zu befreien." aber das scheint ihr im Moment ein wenig zu viel Input für Ellie, die vom Wesen her ja eher zart ist. Die Story kann sie dann erzählen, wenn sie bei Vero sind. "....die Außenseite des Hauses zu erkunden zum Beispiel." beendet sie den Satz deshalb nur.



Ellie fragt nicht weiter über Viola sondern denkt daran, was Nouki ihr schon erzählt hat: "Eine Präsenz? Das klingt gruselig. Aber ich gehe nicht davon aus, dass du mehr darüber weißt, oder?"
"Leider nein....ich konnte das auch nicht spüren, nur Viola und Shane , die haben eben andere Sinne so Vampire. Shane meinte dann, asl wir Vero gefunden haben, er könne nichts mehr spüren...das Wesen müsse jetzt verschwunden sein." Dass Viola vor ihnen an der Fundstelle war und Vero liegen gelassen hat, verkneift Nouki sich für den Moment.
Aber sie erinnert sich noch an etwas.
"Allerdings habe ich einmal ein unheimliches Heulen gehört da draußen...ich war mir nicht sicher, ob es der Wind war oder etwas anderes...vielleicht erinnert sich Vero ja heute schon an mehr."
"Hoffentlich!", sagt Ellie. "Aber Hauptsache ist, sie ist lebend davongekommen, was auch immer los war."
Sie weiß nicht so recht, ob sie all das glauben soll, was sie gehört hat. Aber Nouki neigt eigentlich nicht zu Schwindeleien.
Ellie verschweigt Nouki, dass sie plant, irgendwann selber Forgotten Hollow zu besuchen. Allerdings erst einmal nur tagsüber. Es stört sie schon ein wenig, davon zu hören, wie mutig andere waren, wenn sie selber doch so feige ist. Hoffentlich würde Vero sie begleiten, sobald sie wieder gesund ist. Aber Nouki kennt sie noch nicht gut genug, um sie zu fragen.
Nouki schaut Ellie an. Gerade ist ihr was eingefallen.
"Ja, da hast du Recht. Shane hat Vero nach Hause gebracht und das war wohl auch das Beste. Er ist stark und hätte sie sicher verteidigt....aber , sag mal ..hattest du keine Lust mit Vero mitzugehen? Oder durftest du nicht?"
"Sie hat mich nicht gefragt.", sagt Ellie, "vermutlich, weil sie weiß, dass ich eh zu feige für so etwas bin." Sie seufzt. "Ich wünschte, das wäre anders."
Nouki schaut Ellie aufmerksam an, bemerkt den Anflug von Niedergeschlagenheit.
"Ich glaub gar nicht, dass Vero das so bewusst gemacht hat. Vielleicht dachte sie einfach du kommst selber dorthin. "
Sie lächelt. "Weißt du...Mut kann man auch lernen, das ist einem nicht unbedingt naturgegeben." Sie schmunzelt. "Als ich zum ersten Mal mit jemandem klettern gegangen bin, sollte ich mich nur abseilen. Ich war mit einem erfahrenen Kletterer unterwegs, er hatte das Seil an einem Baum festgebunden, der über eine Felskante hinüberragte und ich sollte mich auf den Felsvorsprung darunter abseilen..was ich auch tat...nach ungefähr einer Viertelstunde guten Zuredens und am Baum hängen, wie ein Klammeräffchen."
Nouki muss lachen bei der Erinnerung daran.
"Ich hatte sowas von die Hosen voll und heute geh ich allein und meist sogar ohne Seil." Sie zwinkert Ellie zu. "Man muss sich einfach einmal zum ersten Schritt überwinden und nicht zu viel von sich erwarten...kleine Schritte tun, dann wird das schon."
Sie schlägt vor." Solltest du mal was unternehmen wollen, wovor du allein zu viel Respekt hast...ich bin jederzeit dabei und Vero bestimmt auch."
Lange Zeit sieht Ellie Nouki schweigend an. "Kannst du Gedanken lesen?", fragt sie schließlich, "ich hatte mir vorgenommen, selber mal Forgotten Hollow zu besuchen, allerdings erst einmal tagsüber. Aber irgendwo muss ich ja anfangen."
Sie ist dankbar dafür, dass Nouki ihr die kleine Geschichte anvertraut hat. Auch sie, die immer so unerschrocken wirkt, weiß also, was Angst ist. Irgendwie ist das beruhigend. Ob wohl auch Viola Angst kennt? Oder Blaze? "Willst du dann mitkommen?"
Nouki freut sich , dass Ellie positiv reagiert und nicht erschrocken über Noukis Vorstoß ist.
Ihr langes Schweigen hatte sie verunsichert.
"Ja, gerne... ich hab ja auch nichts gesehen von Forgotten Hollow. Es war dunkel, hat geregnet und ein Gewitter gab es auch noch. Viel mehr als die Villa und den Friedhof drumherum kenne ich auch nicht. "

Ellie lächelt. "Dann sollten wir wohl erst mal dafür sorgen, dass Veros Vater den Hausarrest aufhebt.", sagt sie. In diesem Moment hält die Bahn an und sie steigen aus. Dann machen sie sich auf den Fußweg zu Veros Wohnung.



Nouki reißt die Augen auf. "Was? sie hat Hausarrest? Wie lange denn? Ach du Sch...aber kein Wunder, dass ihr Vater nicht begeistert war...ich hab keine Ahnung wie das abgelaufen ist, als Shane sie heim gebracht hat, aber wohl nicht unauffällig...hast du ne Idee, was wir ihm sagen könnten?" Nouki hatte gehofft,dass Shane Vero ins Haus schmuggeln konnte, ohne dass ihr Vater was bemerkt.
Ellie denkt nach. So spontan fällt ihr nichts ein. "Ich hoffe, er wird mit sich reden lassen", sagt sie, "Zwei Wochen finde ich doch etwas übertrieben. Aber erst mal muss sie auch gesund werden."
Du hast Recht, gesund werden ist das Wichtigste für sie jetzt. Vielleicht hilft da ja schon unser Besuch heute."
Nouki denkt nochmal über die Strafe nach. Für sie wären zwei Wochen ohne Klettern und draußen was unternehmen zu können der Tod.
"Boah...zwei Wochen ist übertriiieben lang!" Nouki schüttelt den Kopf. "Ja, am besten fragen wir Vero, auf was ihr Vater am Besten reagiert...vielleicht überzeugen wir ihn gemeinsam.
"Das klingt nach einem Plan!", sagt Ellie lächelnd. "Vor allem, da sie mit mir ja noch zum Musikfestival wollte. Ich hoffe, das steht noch und dass ihr das nicht auch verboten wurde."
"Ui, ja das Festival. Ich möchte da auch gerne hin...mal sehen, ob meine Eltern ja sagen...aber ich denk schon. Sie sind recht großzügig was solche Sachen angeht."
Sie schaut Ellie an und fragt:" Sollte ich tatsächlich hingehen...wäre bei euch noch ein Platz frei...also...würdet ihr mich mitnehmen? Zu mehreren ist das viel lustiger."
Ellie erwidert:
"Das muss ich mit Vero besprechen. Sie bringt auch noch jemanden mit, der wohl in der Werkstatt arbeitet und den sie daher kennt. Und ich bringe meinen Bruder mit. Ich hoffe also, dass es ihr wirklich erlaubt wird."
"Alles klar, ich will mich auch nicht aufdrängen. Wenn ich die Erlaubnis bekomme, dann sehn wir uns auf jeden Fall spätestens auf dem Festival." Sie schmunzelt.
"Aber vorher leisten wir noch Überzeugungsarbeit bei ihrem Vater wegen dem Hausarrest...zumindest werden wir es versuchen."
Inzwischen sind sie bei Vero zuhause angekommen und Ellie drückt den Klingelknopf.
"Engel." Nouki liest laut Veros Nachnamen auf dem Klingelschild vor.".... die verdienen doch keinen Hausarrest, oder?" Nouki schaut Ellie verschmitzt an.
Ellie lacht. "Nein, eigentlich nicht!", sagt sie und wartet, dass die Tür sich öffnen würde.

(in Zusammenarbeit mit Murloc)


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15.04.2023 00:59 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 12:35)
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Tania - letzter Post

Titel: Krankenbesuch bei Vero



Hans hört die Türklingel. Das muss Ellie sein. Er geht an die Tür und öffnet sie. "Hallo", begrüßt er die Besucherinnen. Ellie hat Herrn Engel ja schon beim Elternabend gesehen. "Hallo", antwortet sie lächelnd, "Ich bringe die Hausaufgaben. Und Nouki."
Nouki lächelt Hr.Engels offen an. "Guten Tag Hr. Engels, ich bin Nouki, auch eine KLassenkameradin von Vero." Sie reicht Veros Vater die Hand. Freundlich erwidert Hans die Gestik. „Freut mich. Vero ist in ihrem Zimmer. Haltet bitte Abstand, wegen der Erkältung. Wollt ihr einen Tee oder was anderes zu trinken haben?“ Ellie lächelt. „Haben Sie hier auch Orangensaft oder so? Aber ansonsten nehme ich auch Tee.“ - „Ein Mineralwasser wäre fein, danke.“, äußert Nouki ihren Wunsch. „Danke, dass ihr Vero die Hausaufgaben vorbei bringt.“ Er lässt sie in die Wohnung und zeigt auf den Raum, am Ende des Gangs. „Wenn ihr eine Toilette braucht, die ist direkt neben Veros Zimmer. Ich komme gleich nochmal vorbei.“ Mit diesen Worten entschwindet er in die Küche.
Ellie stellt ihren Rucksack ab und kramt darin, um die Zettel, die sie von den Lehrern bekommen hatte, herauszusuchen. Als sie alles gefunden hat, stellt sie den Zettelstapel auf den Tisch. „Ich bringe Vero dann am besten auch gleich mal die Hausaufgaben vorbei.“
Hans richtet ein Glas Orangensaft, Mineralwasser und einen frischen Tee für Vero auf ein Tablett. "Ich kann es auch gerne mitnehmen, dann müssen sie nicht extra nochmal laufen." bietet Nouki Hr.Engels an. Er wendet sich den Teenagerinnen zu. „Schon gerichtet. Hier, für euch. Vero soll etwas Tee trinken. Erinnert sie bitte daran.“ Er zwinkert ihnen zu und reicht Nouki das Tablett. „Danke, Hr. Engels, wir werden's ausrichten.“, sagt diese.
Ellie geht voraus. Sie klopft an Veros Tür und öffnet. „Zimmerservice!“, sagt sie und hält die Tür für Nouki auf, die die Hände mit dem Tablett voll hat.. Nouki schmunzelt und folgt dann Ellie in Richtung Veros Zimmer. Sie tritt ein und ruft: „Speisen und Getränke gehen heute aufs Haus!“ Vero sieht von ihrem Suppenteller auf und lächelt. Ihre Wangen sind durch die Erkältung rötlich verfärbt. Mit kratziger Stimme antwortet sie: „Schön, dass ihr da seid.“
Ellie lächelt zurück. „Die Hausaufgaben sind hier!“, sagt sie und legt die Zettel auf den Schreibtisch. „Wie geht es dir denn?“
„Oh weiha...du klingst ganz schön heiser.“
Nouki stellt das Tablett auf dem Nachttischchen ab und geht mit ihrem Mineralwasser wieder etwas auf Abstand zur kranken Vero. Suchend blickt sie sich nach einer Sitzgelegenheit um und lässt sich auf ein Sitzkissen fallen, das gegenüber vom Bett liegt.
Matt lächelnd sieht Vero zu Nouki. „Ja. Voll der Scheiss.“ Sie wendet den Blick zu Ellie. „Danke für die Hausaufgaben. Ihr seid die Besten. ... Hab ich was in der Schule verpasst?“ Sie ist neugierig, was so in der Schule ablief und ob über sie gelästert wurde.
„Nicht viel“, antwortet Ellie, während sie sich im Zimmer umsieht, „Viola war heute nicht da, und bei Blaze und Chip wundert es ja auch niemanden, wenn die nicht da sind.“ Sie setzt sich auf den Schreibtischstuhl. „Die Lehrer waren jedenfalls genauso drauf wie immer.“



„Ja, das stimmt...“
Nouki denkt nach. „Eigentlich wäre es sogar kein Wunder gewesen, wenn heute die Lehrer vor einem halb leeren Klassenzimmer gestanden hätten...alle die im Geisterhaus waren, und sich hingeschleppt haben, hingen voll in den Seilen...komischerweise hat's keinen der Lehrer gejuckt...also nix verpasst, nein.“
Vero hustet und sieht beruhigt aus. „Okay. Viola war nicht da? ... Wundert mich. ... Egal. Blaze und Chip sind ja öfters mal nicht da.“ Zu Ellie sagt sie noch: „Watanabe ist komisch. Man weiß nie, woran man bei der ist. Und Mr. P kennt ihr ja.“ Ein müdes Lächeln huscht über ihre Lippen. Ihr Blick geht zum Goldfisch-Glas. „Das ist übrigens 'Dicker' ... Eigentlich wollte ich eine Ratte. Aber Papa hat es nicht erlaubt. ...“ Nouki fragt sie noch: „Wart ihr noch lange dort? ... Sorry, dass ich die Mutprobe vergeigt habe. Ich weiß einfach nicht, was passiert ist. ... Papa weiß von nichts. Das muss unter uns bleiben, bitte.“
„Ich habe eigentlich nichts gegen Watanabe, aber manchmal verstehe ich ihre Logik auch nicht. Aber wie Nouki schon sagte hat es die Lehrer nicht gestört, dass sie fehlten. Aber keine Sorge wegen der Mutprobe. Ich werde dich nicht verraten
.“ Sie schaut zum Goldfisch, der fröhlich seine Runden schwimmt. „Hallo Dicker!“, begrüßt sie ihn.



„Bis zum Morgengrauen waren wir da drin ....im wahrsten Sinne des Wortes.“ Nouki überläuft ein Schauder beim Gedanken daran eine Ratte als Haustier zu haben, deshalb geht sie nicht auf das Thema ein und antwortet zum Thema Lehrer: „Ja, grade von der Watanabe hätte ich nicht gedacht, dass sie das so einfach durchgehen lässt...das ist wahrscheinlich wegen Yuna...“ Sie pausiert. „Oh Mann...das wisst ihr ja beide noch gar nicht...“ Nouki schlägt sich gegen die Stirn. .... Sie schaut Vero an. „Ich erzähl euch gleich noch mehr. Du hast überhaupt keine Erinnerung mehr daran was passiert ist, nachdem du rausgelaufen bist?“
Vero sieht erst zu Ellie, dann zu Nouki. „Danke Ellie. ... Nein, ich erinnere mich an nichts mehr. ... Immer wenn ich ...“ Die Sperre baute sich in ihrem Kopf auf und Kopfschmerzen durchströmten ihren Körper. „Immer bekomme ich Kopfaua, wenn ich mich daran erinnern möchte. Weißt du, was passiert ist?“
Ellie sieht die beiden Mädchen ebenfalls verwundert an. Sie versteht gar nichts mehr. „Was war mit Yuna?“, fragt sie an Nouki gerichtet und dreht sich dann zu Vero. „Die Erinnerung ist also komplett weg? Was ist das letzte, an das du dich erinnern kannst?“
Nouki überlegt „Nein, nicht was dir passiert ist, aber ich kann euch erzählen, was in der Villa abging...vielleicht hat es irgendwas damit zu tun, was dir draußen passiert ist, Vero...oder weckt eine Erinnerung. Ich versuch es mal zusammen zu fassen." Dann erzählt sie den beiden, wie sie zusammen den Geistern begegnet waren, das Buch und die Reime entdeckt hatten und bei der Suche dann auf Yuna gestoßen waren. „Der Geist hat uns zu ihr geführt und wisst ihr wer sie entführt hatte?“ Sie macht eine theatralische Pause. „Keitos Vater!“
Vero hört Nouki aufmerksam zu. Ok ... Sie antwortet: „Hätte ich nie erwartet. Die arme Yuna. ... Wir mögen uns zwar nicht, aber sowas hat niemand verdient.“ Durch die Erzählung versucht Vero erneut, sich zu erinnern. Sie bemüht sich krampfhaft. Ihre geschlossenen Augen zittern. Sie beißt auf die Zähne. Komm schon ... Plötzlich blitzt ein Bild in ihr auf. Sie reißt die Augen vor Schreck auf und atmet schwer.
„Sie hat sich heute in der Schule überhaupt nichts anmerken lassen“ stellt Ellie fest und redet von Yuna, „aber was ist dann mit...“ Sie wollte eigentlich nach Keitos Vater fragen, als ihr Blick auf Vero fällt. „Oh Gott, was ist los?“, fragt sie, „Hast du eine Erinnerung bekommen?“
Auch Nouki steht erschrocken auf und geht zu Vero ans Bett. „Hey, du bist ja ganz blass. Was ist denn?“ Ihr Blick fällt auf die Tasse Tee. Schnell greift sie danach und hält sie Vero hin. „Hier, was Warmes...wir haben's deinem Vater versprochen, dass du ihn trinkst ...und es beruhigt.“ Gespannt wartet dann sie darauf, was Vero eingefallen ist.
Die Teenagerin sieht zu ihren Mitschülerinnen. Ihre Augen zittern. „Ich ... ich ... habe ...“ Sie schluckt und ergreift ihre Bettdecke krampfhaft. „Rote Augen ... böse ... finstere ... Augen gesehen ...“ Sie zittert am ganzen Körper. Warum rote Augen? ... Ich begreife es einfach nicht ... Sie fängt an zu weinen. „Warum kann ich mich nicht erinnern ... Warum? ... WARUM?“ Die Tränen fließen wie Bäche ihre Wange herab. Besorgt sieht Ellie zu ihrer Freundin. In diesem Moment ist es ihr egal, ob sie sich ansteckt oder nicht. Sie läuft zu Vero und umarmt sie. Dann versucht sie, das Gesagte zu ordnen. „Könnte das vielleicht Viola gewesen sein, die dir einen Streich gespielt hat? Sie hat ja auch diese roten Augen.“
Nouki blickt überrascht auf. „Viola? Nein...die ist nicht wirklich böse, das ist viel Show dabei...soll bloß keiner wissen, aber...“ Dann holt sie nochmal aus und erzählt, wie jeder der Gruppe sich geöffnet hatte, nachdem der Geist das verlangt hatte...auch Viola. „Sie war zwar draußen bei dir und hat dich liegen lassen...angeblich weil sie dachte, du schläfst....aber dir etwas Böses antun? Nein, das ist wohl nicht ihre Art.“ Nouki erzählt den beiden , wie sie selbst nach draußen gelaufen war um Vero zu suchen und schließlich zusammen mit Shane auf sie gestoßen war. „Du hast ohnmächtig am Boden gelegen...was merkwürdig war...eine Spur Blumen hat uns zu dir geführt...als ob sie jemand oder etwas da hingestreut hätte...fast wie im Märchen. Shane hat dich dann ins Haus getragen...aber vorher, als wir noch gesucht haben, hat er noch zu mir gesagt, dass er etwas spüren kann...eine Präsenz...vielleicht hat er genau dieses Wesen mit den roten Augen gespürt...was meint ihr?“
Die Worte von Nouki verwirren Vero. Viola soll nicht so sein, wie sie immer tut? ... Nein, dies konnte nicht wahr sein. Viola war eben Viola. Eine blöde Stinkmotte eben. Die Umarmung von Ellie hilft Vero. Sie weint sich an ihr aus und beruhigt sich mit der Zeit. Mit dem Handrücken wischt sie sich die Tränen aus den Gesicht. „Danke, dass ihr hier seid.“ Sie nimmt nun den Tee von Nouki an und trinkt einen Schluck. Ihr Blick ruht auf dem Inhalt der Tasse. „Ist es also wahr? ... Also das es noch etwas anderes gibt, als Vampire? ... Shane hat mir auch so etwas gesagt. ... Ich kann das kaum glauben. ... Wieso ...“ Der Griff ihrer Hand um die Tasse erhärtet sich. „Wieso musste mir das passieren? ... Ich erinnere mich ... Blaze hat irgendwas blödes zu Nadine gesagt und sie allein da draußen bei Wind und Wetter rumirren lassen. Dieser Arsch ... Deshalb wollte ich nach ihr suchen. ... Ist Nadine etwas passiert?“ Diese Frage richtet sie an beide Sims. Vielleicht ist ihr das gleiche widerfahren. Sich nicht mehr an eine bestimmte Situation erinnern zu können, dieses Blackout, das ist für Vero einfach furchtbar. Es fördert die Unsicherheit und Angst in ihr.
Auch Ellie denkt über Noukis Worte nach. Diese hatte ja schon gesagt, dass sie eine andere Seite von Viola erlebt hat. „Ich habe anfangs auch nicht an Vampire geglaubt, bis ich unsere Fledermaus kennengelernt habe. Ich mag sie eigentlich nicht, aber soweit ich weiß, ist sie nicht in der Lage, anderen Leuten die Erinnerung zu löschen.“ Nouki hatte ihr schon von Shane erzählt, daher muss sie nicht nachfragen. „Aber Vampire haben einen besseren Sinn als wir. Wenn dieser Shane also sagt, es gibt auch mehr... vielleicht...“ Ellie schluckt. „Vielleicht hat er dann damit recht.“ Dann fährt sie nach einer kurzen Pause fort: „Aber Nadine war heute in der Schule. Um sie brauchst du dir wohl keine Sorgen zu machen.“
„Ja, scheinbar war Blaze ziemlich hässlich zu ihr...weiß auch nicht warum der immer denkt, er muss so cool sein...dabei ist das einfach nur dämlich...als ob man nicht halbwegs normal miteinander reden könnte.“
In Noukis Welt werden Dinge ausgesprochen und gegebenenfalls ausdiskutiert, aber irgendwelche komischen Ränke , Intrigen oder hinterhältiges Verhalten liegen ihr nicht. „Gott sei Dank ist nicht passiet, ja. Denize steht ihr ja auch immer zur Seite, da hat sie jemanden zum Reden.“
Vero hört wieder aufmerksam zu. „Ja Blaze ist einfach doof. Bei Chip weiß man auch nie woran man ist. Egal.“ Sie trinkt wieder einen Schluck Tee. „Mögt ihr Kekse? Papa macht ganz gute.“
„Klar!“
, sagt Ellie. „Kekse sind immer gut.“ Sie sieht zu Nouki. „Was wurde eigentlich aus Keitos Vater?“, fragt sie nun, etwas verspätet, „Wie habt ihr Yuna von ihm befreien können?“
„Boah, das war ein ziemliches Chaos...“
Nouki erinnert sich mit Grausen an Terence. Sie schildert wie sie mit vereinten Kräften Terence von der Leiter bekommen hatten. „...und dann lag Chip halb bewusstlos von dem Tritt am Boden, Yuna purzelte auf diesen Typ drauf, Blaze hat auch noch was abbekommen und dann...“ Sie zieht schnell mit ihrem Finger eine Linie quer über den Hals. „...dann hat ihn Viola erledigt. Na ja...sie hat ihn gebissen und ausgesaugt, bis er ohnmächtig war.. Ziemlich cool, die Aktion. Er war ohnmächtig und die Jungs haben ihn verschnürt und vors Haus getragen... irgendjemand, den Yuna kennt, hat ihn dann abgeholt. Ein ganz ekliger Typ dieser Terence... Keito hat sich geschämt, dass jetzt alle wissen, dass er so einen Vater hat... aber er ist wohl auch erleichtert, dass er es nicht mehr verheimlichen muss jetzt.“
Chip lag bewusstlos auf den Boden ... ohje Auch dieser Erzählung hört Vero zu. Sie ruft dann nach ihrem Papa. Hans kommt die Tür herein. „Ja?“ „Papa, können wir von deinen Keksen haben? Bitte.“ Hans schmunzelt. „Klar. Wartet kurz. Wollt ihr noch etwas zu trinken?“ Er nimmt den leeren Suppenteller mit und bringt für alle Kekse, Orangensaft und Wasser mit. „Lasst es euch schmecken. Und lüftet hin und wieder. Wegen der Erkältung.“ Er schließt die Tür hinter sich. Vero fragt Ellie: „Kannst du ein Fenster öffnen? Wäre supi.“ Sie wartet, bis sich Ellie und Nouki einen Keks genommen haben, bevor sie zugreift. „Keito hat es echt nicht leicht. So ein blöder Papa. Irgendwie sind wir ein bunter Haufen von Freaks, oder?“ Dabei musste sie lachen. Ihre Laune besserte sich.
Als Nouki Violas Biss erwähnt, muss Ellie schlucken. Doch sie reißt sich zusammen und nimmt sich einen der Kekse. „Die sind echt lecker!“, lobt sie. Sie tut Vero den Gefallen und geht zum Fenster - den angebissenen Keks noch immer in der Hand - um dieses zu öffnen. Dann setzt sie sich wieder zurück auf den Schreibtischstuhl. „Dieser Terence klingt echt nach Arschloch.“, sagt sie schließlich, „wenn es einer verdient hat, als Durstlöscher für Vampirinnen zu dienen, dann er.“ Sie freut sich, dass sich Veros Laune bessert. Schade, dass sie krank ist. Ellie hat ja am nächsten Tag Geburtstag und hätte Vero gerne eingeladen. Sie erwähnt es jedoch nicht, um deren Laune nicht erneut zu trüben. Stattdessen grinst sie. „Ja, wir sind schon eine verrückte Schulklasse.“
Nouki muss ebenfalls grinsen. „Aber das macht's ja grade spannend. Es gab jede Menge neue Seiten zu entdecken da im Geisterhaus.“ Sie schaut Ellie an. „An dir entdecke ich sie heute bei Tageslicht...du bist so richtig locker, ist mir in der Bahn schon aufgefallen.“
„Ja, wenn die Atmosphäre entspannt bin, kann ich das auch sein.“,
antwortet Ellie, „Mein Problem ist es, dann fremde Leute anzusprechen.“ Nouki fährt fort: „...apropos, ich wollte euch ja noch was erzählen von der Nacht.“ Sie berichtet, wie sie herausgefunden hatten, dass zwei verschiedenen Mächte am Werk waren, wovon die Böse dann von Blaze Besitz ergriffen hatte. „Wir konnten aber den Wunsch des guten Geistes erfüllen und haben die Seele des Jungen erlöst, in dem wir alle Knochen verbrannt haben...aber was das andere für eine Präsenz oder Macht war...das wird wohl nie einer erfahren...und ob sie tatsächlich ausgelöscht ist auch nicht. Bestimmt hat das was mit dem Vorfall draußen zu tun, Vero. Und die Gute hat uns mit der Spur zu dir geführt, bevor es zu spät war.“
Vero beißt in ihren Keks. „Ja, Papa macht richtig tolle Kekse. Wobei ... Buzz macht, glaube ich, auch gute.“ Nouki erzählt anschließend, was noch alles in dem Geisterhaus geschah. „Okay. Das hört sich alles sehr ... ähm ... krass an. Man weiß nicht, was man glauben soll und was nicht.“ Sie trinkt nun einen Schluck Orangensaft. „Ihr wisst aber ... in Horror Filmen kommt irgendwann die Stelle, wo jeder glaubt, dass alles nun gut ist und ... bäm ... passiert was unerwartet.“ Sie überlegt kurz, ob sie ihre Sorge mitteilen soll oder nicht. „Hoffen wir mal, dass nix weiter passiert.“ Sie nimmt eine Fernbedienung in die Hand und macht während der Unterhaltung etwas Musik an. „Ist die Lautstärke ok?“
Ellie nickt auf Veros Frage. „Die Lautstärke ist völlig in Ordnung.“ Erst dann geht sie auf den Rest ein: „Ich hoffe jedenfalls, dass alles ruhig bleibt.. Hat dir dieser Vampir... Shane... eine Nummer hinterlassen, wo du ihn erreichen kannst? Der kennt sich bestimmt besser mit Forgotten Hollow aus als wir und hat vielleicht eine Idee. Denn ansonsten müssten wir uns wohl an Viola wenden und sie fragen.“

Tania ist erschöpft. Hätte sie doch nur ihr Fahrrad zur Reparatur gegeben, nun gut - jetzt musste sie sich mit Bus und Bahn zufrieden geben oder nächstes Mal einfach zu Fuß laufen. Sie klingt bei Engels. Gespannt wartet sie darauf, dass sich die Tür öffnet. Da es Vero schlecht geht, rechnet sie mit Hans. Tania mag Veros Vater. Er ist sehr herzlich und man merkt, wie sehr er seine Tochter liebt.
Hans öffnet die Tür. „Ach hallo Tania. Möchtest du Vero auch besuchen?“, fragt er. Ihn verwundert dies wenig, da er Tania als eine weitere Freundin seiner Tochter kennt. "Komm herein. Ellie und Nouki sind bereits bei ihr. Bitte wegen ihrer Erkältung aufpassen. ...“Was möchtest du trinken?“
„Hallo Hans! Genau. Ein Krankenbesuch.
“ Sie umarmt ihn und tritt herein. „Du kennst mich, ich trink alles. Ist ein Saft oder ein Softdrink noch offen?“ Sie grinst und ist schon gespannt auf ihre Freundinnen.



Hans erwidert die Umarmung und nickt. „Klar. Dann mach ich dir einfach einen Glas Cola. Warte kurz.“ Er holt aus der Küche das Getränke und reicht Tania das Glas. „Du weißt ja wo Veros Zimmer ist", schmunzelt er. Sehr herzliches Kind. Muss man sagen. Selbst geht Hans seiner Arbeit in seinem Hobbyraum weiter nach.
Bevor Ellie eine Antwort auf die Frage bekommt, ob Vero Shanes Nummer hat, öffnet sich plötzlich die Tür und Tania kommt herein. „Oh hallo!“, sagt sie zu dieser. Ellie hatte nicht damit gerechnet, dass es hier heute so voll werden würde.
Nouki dreht auch den Kopf zur Türe und begrüßt die Schulkameradin. „Hi Tania...bei so viel Besuch kann Vero ja nur gesund werden .“
„Hallöchen Mädels!“ Sie lächelt und umarmt erst Ellie und dann Nouki. „Du bekommst eine imaginäre Umarmung“, sagt Tania zu Vero und drückt die Luft. „Und was hast du wieder gemacht, dass du jetzt krank wirst?“ Sie zieht ihre Augenbraue hoch und grinst.
Vero lächelt und antwortet weiterhin heißer: "Schön, dass du auch gekommen bist." Auf Tanias Frage antwortet sie: „Naja. War bei einer Mutprobe. Dort ist irgendwas mit mir passiert, weshalb ich draußen im Regen lag. Nouki war dabei und kann das bestätigen.“
Die Mädels fassen die Ereignisse nun kurz für Tania zusammen. „Und wir wissen nicht, was das für eine Kreatur war und ob sowas normal in dieser Gegend ist!“, schließt Ellie die Erzählung ab.
Nouki nickt. „Und keiner weiß jetzt wirklich ob das für immer abgeschlossen ist...oder ob diese Macht wieder erstarken könnte...was auch immer das ist...oder war.“ Sie wird ernst. „Wir hoffen, dass es vorbei ist...“
Tania kriegt nach den ganzen Erzählungen Gänsehaut. „Irgendwie... Gruselig.. Hoffentlich kommt da nix mehr!" Tania hatte schon immer Respekt vor solchen Mächten. „Und jetzt? Was habt ihr vor?“
Vero trinkt einen Schluck von ihrem Orangensaft. „Gute Frage. Solange ich krank bin und Hausarrest habe, kann ich nirgendswo noch hingehen. ... Ich habe auch ein Pech. ... Ich wollte so gern auf das Openair Festival.“ Das Mädchen sieht traurig aus.



„Das kriegen wir noch hin mit dem Hausarrest!“, sagt Ellie leise, in der Hoffnung, dass Veros Vater nicht zufällig an der Tür zuhören würde. „Und was das Rätsel betrifft, weiß ich nicht, ob das je rauskommt. Vielleicht sollten wir abwarten, bevor wir noch schlafende Hunde wecken.“ Vero hat wohl auch nicht Shanes Nummer. Schade. „Aber dass du krank bist, ist wirklich schade. Ich hätte dich gerne zu meinem Geburtstag eingeladen. Das holen wir mal nach.“

(In Zusammenarbeit mit @simscat2, @KFutagoh89, @Spatz)
(Screenshots stammen von @KFutagoh89 )


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15.04.2023 09:06 (zuletzt bearbeitet: 04.07.2023 12:36)
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Hausmeister

Nouki wird nachdenklich, als sie an den Hausarrest von Vero erinnert wird. „Wir haben schon in der Bahn überlegt, wie wir dir dabei helfen können, deinen Vater zu überzeugen das aufzuheben...oder wenigstens zu verkürzen.“ Sie schaut Vero an: „Hast du eine Idee, was deinen Vater milde stimmen könnte...also vielleicht irgendwas, was wir zusammen tun könne, wenn du wieder gesund bist?“ Dann überlegt sie kurz, ob sie Ellie nach ihrem Geburtstag fragen soll...hm..sie hat eigentlich nur Vero angesprochen deshalb, aufdrängen will sie sich bei diesem Thema eigentlich nicht, aber dann siegt die Neugier: „Du hast Geburtstag? Wann denn?“ fragt sie Ellie interessiert.
Tania ist der gleichen Ansicht. „Können wir vielleicht für deinen Papa kochen oder einen Wellnesstag schenken, falls er sowas mag?“ Sie hört zu, als von Ellis Geburtstag gesprochen wird.



Vero lässt ihren Rücken aufs Bett fallen und sieht nun an die Decke. „Gute Frage, Mädels. ... So wütend, wie mein Papa war, als er mich erwischt hat, habe ich ihn noch nie erlebt. ... Tani wird es bestätigen: Sonst bringt ihn nie was aus der Ruhe. ... Ich habe keine Ahnung, wie wir ihn überzeugen könnten. Er meinte nur: Ich soll über mein Verhalten nachdenken. Aber wenn ich ihm erzähle, was wir gemacht haben, dann wird es sicher schlimmer. Und ne Petze bin ich nicht.“ Sie seufzt laut. „Ob ich zu dem Openair kann, steht auch in den Sternen. Wenn kein Wunder passiert, ist das auch gegessen. So ein Kack auch!“ Vero sieht zu Ellie. „Tut mir Leid, dass ich nicht zu deinem Geburtstag kommen kann. Holen wir aber dann nach. Versprochen! Mit vielen salzigen Pommes.“ Dabei schmunzelt die Teenagerin, die auf den gemeinsamen Bowling Treffen anspielte, der beiden sehr viel Spaß gemacht hat.
Ellie grinst, als sie an das Bowlingspiel erinnert wird. „Aber ja! Die Pommes waren ja auch lecker!“ Auf Noukis Frage antwortet sie: „Morgen schon.“ Sie nimmt es niemanden übel, wenn sie den Geburtstag vorher noch nicht kannten. Schließlich ist sie erst seit einigen Monaten in der Brindleton Highschool angemeldet. Vor dem Umzug nach San Myshuno war sie in einer anderen Schule. Dann fügt sie noch hinzu: „Aber du hast doch nun genug gelitten. Da ist Hausarrest zusätzlich einfach nicht fair.“
Nouki denkt über Tanias und Veros Worte nach, dann sagt sie: „Wir sollten also etwas machen, was ihm beweist, dass er dir vertrauen kann....gar nicht so leicht.“ Sie runzelt die Stirn. „Du müsstest auf jeden Fall ein offenes Gespräch mit ihm führen...und eben einsehen, dass es nicht richtig war, einfach aus dem Haus zu schleichen. Ohne so eine Aussprache wird es wohl nicht gehen...hm...oder wir kochen wirklich mal was Leckeres, backen einen Kuchen und du schreibst es in Briefform und stellst den mit auf den schön gedeckten Tisch..und redest erst anschließend mit ihm...dann ist er vielleicht schon etwas milder gestimmt.“ sie schmunzelt. „Wir kaufen ihm noch eine 'Bester Papa der Welt-Tasse' und stellen sie an seinen Platz. Ehrlich gesagt fällt mir nichts Gescheiteres ein grade...euch?“ Sie blickt Tania und Ellie fragend an. „Oder kennst du doch noch eine Besonderheit oder Vorliebe ein, mit der wir ihn überraschen könnten, Vero?“
„Da kann ich mich dir nur anschließen Nouki. Mehr fällt mir auch nicht ein.“
, sagt Tania.
Angestrengt denkt Vero nach. „Das hört sich alles irgendwie gut an. ... Mein Papa würde sich sicher über alles freuen. Da ist er nicht kompliziert. Aber ...“, erneut entgleitet ihr ein lauter Seufzer. „...aber ich befürchte, er wird diesmal nicht so einfach umzustimmen zu sein. Ich stimme Nouki zu. Ein Gespräch ist wohl die einzige Möglichkeit.“ Unweigerlich wird sie an Thomas Worte erinnert. Das ist alles so ätzend. „Aber vielleicht hilft es auch, wenn ihr ihm auch sagt, dass ihr mich gern beim Geburtstag oder OpenAir Festival hättet. Was meint ihr?“
Ellie lächelt. „Es wäre jedenfalls einen Versuch wert.“ Sie hätte Vero schon gerne beim Geburtstag dabei und würde die Feier auch ein paar Tage verschieben, wenn sie aus Krankheitsgründen morgen noch nicht kann. Aber bis der Hausarrest vorbei ist, würde sie dann doch nicht warten wollen. Zumindest nicht, wenn es ihnen nicht gelingt, den zu verkürzen. „Wollen wir es gleich hinter uns bringen oder brauchen wir noch eine Strategie? Ich kann ihm als Dankeschön auch gerne eine Kleinigkeit malen oder so.“
„Packen wir's an.“, wirft Nouki in die Runde. „Ich hoffe er fühlt sich nicht überrollt, wenn wir gleich zu dritt ankommen....vor allem weil er zumindest mich heute zum ersten Mal sieht. Vielleicht macht ihr den Anfang und ich schließe mich einfach als Verstärkung an?“ Sie sieht Tania und Ellie fragend an.



Tania nickt. „Ja, legen wir los!“ Sie schwenkt den Arm und geht in Richtung Tür. Sie ergreift die Türklinke, hält jedoch inne. Sie dreht ihren Kopf zu den anderen. „Seid ihr bereit?“
Es klopft an die Tür und sie wird geöffnet. Tania muss etwas nach hinten gehen, sonst bekommt sie die Tür direkt ab. Hans bemerkt, dass etwas die Tür beim öffnen blockiert hat. Er schaut vorsichtig und bemerkt Tania. „Oh. Sorry. Wolltest du raus? ... Ich wollte mal fragen, ob ihr noch etwas braucht.“ Die Frage richtet sich an alle Sims in Veros Zimmer. Vero sieht zu ihrem Vater. Kommt aufs Stichwort gerufen. Sie sieht zu ihren Klassenkameradinnen und wartet.



Ellie blickt schnell zu ihrem Glas Orangensaft. Es ist mittlerweile leer. „Etwas O-Saft wäre gut.“, sagt sie. Doch den Rest spricht sie noch nicht an. Sie ist dazu zu schüchtern, daher wartet sie ab. Doch wollte sie nicht mutiger werden? Ist es da nicht ein guter Anfang, Veros Vater anzusprechen? Schließlich nimmt sie doch noch ihren Mut zusammen: „Herr Engel, es gibt aber noch etwas anderes, das wir mit Ihnen besprechen wollten!“ Sie zögert. Sollte sie abwarten, was die anderen sagen oder sollte sie schon weiter reden? „Es geht um den Hausarrest.“, fügt sie schließlich noch hinzu. Sie würde nun den anderen Mädchen die Bühne überlassen.
Nouki beobachtet das Mienenspiel von Hr. Engel, nach Ellies Ankündigung, wird aber nicht recht schlau daraus. Da sie Hr. Engels heute zum ersten Mal sieht, will sie sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. „Ja, das Thema würde uns allen sehr am Herzen liegen, Hr. Engel.“ sagt sie deshalb erstmal zurückhaltend. Vielleicht kann Tania, die ihn besser kennt, den entscheidenden Vorstoß machen, danach würde Nouki sich auch mehr trauen.
Tania nickt auf die Worte der Freundinnen und ergreift das Wort. „Also Hans..“ Sie hakt sich bei ihm ein und spricht weiter. „Vero hat sich nicht richtig verhalten und du hast ihr Zurecht Hausarrest gegeben. Da sind wir alle bei dir. Sie sieht ihren Fehler ja auch ein.. Wir haben da nur ein Problem.. Würdest du eine Ausnahme machen und ihr in der Hausarrestzeit ein bis zwei Tage Gnadenurlaub geben?“ Sie sieht ihn mit großen Augen an. „Es ist nämlich so.. Ellie hat Geburtstag am morgigen Tag und Vero war fest eingeplant. Außerdem sollte in der Hausarrestzeit das Festival sein und natürlich..Drei Tage Festivalfreistellung ist nicht drin. Aber vielleicht ein Tag?.. Vielleicht kann sie ihren Hausarrest ja auch abarbeiten, wir drei könnten auch dabei helfen. Möchtest du vielleicht mal wieder ausspannen? Dann sorgen wir für Wellness, warmes Essen und eine blitzeblanke Wohnung.“ Sie lächelt und hofft auf eine positive Rückmeldung.
Verwundert über die Worte von Tania, die durch die Gestik der weiteren Mädchen im Raum bestätigt wurde, weiß Hans nicht, was er direkt darauf antworten soll. Sein Blick senkt sich und er schmunzelt. Das wird jetzt schwierig. Er hebt sein Haupt und sucht im ruhigen Ton das Gespräch. „Es ist schön zu sehen, dass ihr alle Vero unterstützt und sie gerne dabei haben wollt.“ Zu Ellie sagt er: „Morgen hast du Geburtstag? Das freut mich. Darf man Fragen, wie alt du wirst?“ - „17“, antwortet Ellie. Nach der Antwort lächelt der Vater freundlich. „Das ist ein schönes Alter. Wisst ihr ...“, Hans lehnt sich dabei an den Türrahmen an. „... jeder Erwachsene war mal ein Teenager ... so wie ihr es heute seid. Und selbst ich habe Dinge in der Schulzeit gemacht, die im Nachhinein vielleicht nicht in Ordnung waren.“ Vero sieht dabei ihren Papa an, sagt aber nichts dazu. „Ich weiß, dass ihr alle meine Tochter sehr gern habt und nicht hier wärt, wenn sie euch egal wäre. Aber ...“ Nun verschränkt er seine Arme und wird ernster im Ton. „... als ich Vero vorfand, war sie in einen Zustand, der mir Angst bereitet hat.“ Hans sieht zu seiner Tochter und ihre Blicke trafen sich direkt. „Ich dachte, ich verliere sie. ... Und ich bin dankbar, dass dies nicht so kam. Jedoch ... ist mir Vero eine Antwort schuldig. Solange ich diese nicht habe ... kann ich weder dem einen, noch dem anderen zustimmen. ...“ Er sieht nun zu den restlichen Mädchen. „Versteht ihr? ... Wenn man Mist baut, sollte man auch dafür gerade stehen. Das zollt von gegenseitigem Vertrauen. Vertrauen, dass man über alles miteinander reden kann und gemeinsam Probleme bewältigen kann. Wenn aber meine Tochter, mir nicht sagen möchte, was passiert ist, dann vertraut sie mir schlicht nicht. ... Wie soll ich als Vater dann umgekehrt ihr vertrauen?“ Hans seufzt. „Ich bin bereit über die Geburtstagsfeier und das OpenAir nochmal nachzudenken. Aber Vero weiß genau, dass ich im Gegenzug etwas von ihr erwarte. ... Denk drüber nach.“ Mit diesen Worten wendet sich Hans ab und geht in Richtung Hobbyraum zurück.
Vero seufzt erneut und lässt sich ins Kopfkissen fallen. An die Decke starrend sagt sie: „Ich glaub so kommen wir nicht weiter. Danke, dass ihr euch für mich eingesetzt habt.“ Sie wirkt sehr frustriert und niedergeschlagen.



Ellie sieht traurig zu ihrer Freundin. Das ist nicht ganz so gelaufen, wie sie gehofft hat. „Er weiß doch von Viola, oder? Er muss also wissen, dass es auch übernatürliche Wesen gibt. Vielleicht musst du ihm zumindest das bisschen sagen, was du weißt.“ Hans' Worte machen ebenfalls Sinn, findet Ellie. Auch Vero sollte wohl Einsehen zeigen. „Nouki kann sicher auch bestätigen, dass Shane von irgendeiner Präsenz gesprochen hat, wenn er dir nicht sofort glaubt.“, fügt sie noch hinzu.
Nouki nickt. „Klar würde ich das machen, aber ich glaube dein Vater meinte ein Gespräch unter vier Augen, oder?“ Sie schaut Vero fragend an. „Seine Reaktion fand ich super grade. Er ist bereit dir zu vertrauen, wenn du das auch tust... ist doch nur fair, oder? Es gibt Eltern die würden einfach so auf ihr Recht pochen... das macht dein Vater nicht.“ Sie lächelt Vero an. „Sag ihm was er wissen MUSS und wenn du Unterstützung von Zeugen brauchst... ich steh zur Verfügung.“ Tania schließt sich dem an. „Vielleicht wird das dann ja doch was mit Ellies Geburtstag und dem Festival!“
Vero sieht zu ihren Freundinnen. „Ja, er möchte ein Gespräch unter vier Augen.“ Man spürt, dass sie es nicht gerne tut. Aber ihr bleibt nach der aktuellen Situation keine andere Wahl. Sie hustet aufgrund ihrer Erkältung. „Wärt ihr mir böse, wenn ich mich etwas ausruhe?“, sagt sie mit matter Stimme.
„Natürlich nicht!“, antwortet Ellie, „sollen wir noch hier bleiben oder schon gehen, wenn du das mit deinem Dad lieber alleine klären willst?“ - „Du machst das schon richtig.“ Nouki schaut Vero aufmunternd an. „Falls dein Pa noch Genaueres erfahren soll... sag Bescheid. Ruh dich aus, wir brauchen dich schließlich fit.“ antwortet sie Vero schmunzelnd, „Natürlich ist das kein Problem. Du sollst doch schnell gesund werden.“, antwortete Tania.
Vero lächelt matt. „Es war schön, dass ihr hier wart. Ich halte euch auf den Laufenden. Ok?“ Sie zog die Decke mehr an sich. Die Müdigkeit wurde immer stärker. „Sorry, dass ich gerade schlapp mache“, keucht sie. „Gute Besserung!“, sagt Ellie. Sie nimmt ihren Rucksack und geht mit den anderen Mädchen nach draußen. „Ja, Vero, werde schnell gesund.“ Nouki winkt ihr noch von weitem, hat aber den Eindruck dass Vero schon die Augen zugefallen sind. „Bis bald.“
„Einen schönen Tag noch, Herr Engel!“, wünscht Ellie Veros Vater noch beim Rausgehen. Hoffentlich würde es Vero gelingen, ihren Vater nun doch zum Festival zu überreden. Wenn ja, kann Nouki dann ja auch fragen, ob sie mit kann. Von Ellie aus gibt es da jedenfalls keine Probleme. Nouki folgt Ellie und verabschiedet sich draußen von Hr.Engel: „Auf Wiedersehen Hr. Engel und danke für die Bewirtung, die Kekse waren voll lecker.“ Sie winkt auch ihm noch kurz zu und verlässt die Wohnung. Tania verabschiedet sich ebenfalls von Vero und wirft ihr einen Kussmund zu. Hans umarmt sie zum Abschied und Tania geht mit den Mädels nach draußen.



Vor der Tür sieht Ellie zu den Mädels. Eigentlich hat sie bisher wenig mit ihnen zu tun gehabt. Aber sie scheinen ja auch ganz nett zu sein. „Wollt ihr dann auch zu meinem Geburtstag kommen? Ich feiere aber noch nicht morgen sondern erst, wenn Vero wieder gesund ist. Die hoffentlich mitmachen darf.“
„Oh, das ist ja lieb Ellie...klar, ich komme gerne, danke.“
Nouki freut sich tatsächlich sehr. Ellie ist sonst so schüchtern und jetzt wirkt sie richtig aufgetaut, das ist cool. „Kannst ja dann einfach Bescheid sagen, wenn es soweit ist. Hast du schon drüber nachgedacht, wo du feiern willst?“
„Wir könnten ja ins Schwimmbad gehen, in Newcrest!“
, schlägt Ellie vor, „Und danach in das Katzencafé. Ich hab zwar nur einen Hund, aber das heißt ja nicht, dass ich keine Katzen mögen würde.“
Tania lächelt auf Ellies Einladung hin. „Wie lieb von Dir, ich komme gerne!“ - „Katzencafé? Das kenn ich gar nicht. Coole Idee...ich hab nen supersüßen Kater aus Selvadorada....der ist mir da zugelaufen und ich hab ihn mitnehmen dürfen. Er heisst Bandido.“, sagt Nouki. „Das hört sich toll an. Ich bin dabei!“, sagt Tania begeistert.
„Super“, sagt Ellie, „Auch, dass du einen Kater hast, Nouki. Es ist auch erlaubt, eigene Katzen mit in das Café zu bringen, so wie ich das gesehen habe. Du kannst ihn ja mitnehmen.“ Nouki überlegt kurz, dann lacht sie. „Dann kann er mal einheimische Katzendamen kennen lernen...warum eigentlich nicht.“
Ellie lacht. Die Mädchen verabschieden sich voneinander und jede geht nach Hause. Ellie würde sich melden, sobald der Termin feststeht. Der hängt aber auch davon ab, wann Vero wieder gesund ist und ob sie mitdarf.

(In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89 , @Spatz , @simscat2 )
(Screenshots sind von @KFutagoh89 )

Ellie - Nächster Post
Nouki geht nach Newcrest Nr 8: Café "The Purrfect Time"
Tani geht nach Newcrest Nr 8: Café "The Purrfect Time"


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15.04.2023 09:08 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2023 17:42)
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Die Freundinnen waren aufgebrochen. Hans verabschiedete sich höflich von den Mitschülerinnen seiner Tochter. Ein Kontrollblick im Zimmer von Vero zeigte ihm sofort: sie schlief. Leise holte er die leeren Teller und Gläser und schloss schmunzelnd die Tür hinter sich, als er ihr Zimmer verließ. Während Hans das Geschirr spülte, klingelte es erneut. Verwundert ging er an die Tür. Thomas stand davor. „Ach hi. Komm rein.“ Nickend trat der Arbeitskollege ein. „Willst was trinken?“ Gemeinsam gingen sie in die Küche. „Hast ein Bier? Oder Radler? Ne Cola tut es auch.“ Hans lachte. „Wart kurz.“ Er holte ein kaltes Radler hervor und stellte es dem Gast auf den Tisch. „Cool Mann. Der Chef meinte, du kommst heute nicht. Wollt mal sehen, was los ist.“ Der Blondhaarige spülte das Geschirr weiter. „Vero ist krank. Sie hat sich eine Erkältung eingefangen. Deshalb habe ich kurzfristig frei genommen.“ Tom hob verwundert eine Augenbraue hoch. „Vero? … Wegen einer Erkältung machst du so was? … Warum nur?“ Hans seufzte bei diesen Worten. „Willst die ganze Geschichte hören?“ Thomas öffnete das Radler, welches laut zischte. „Schieß los.“ Der Vater erzählte ihm, wie er Vero vorfand und was daraufhin geschah. Beim zuhören trank Thomas aus der Flasche. So ist das also ... „Vorhin waren auch ihre Freundinnen da. Sie würden sich alle freuen, wenn Vero zu Ellies Geburtstag und später zum OpenAir Festival kommt. …“ „Aber mit dem Hausarrest wird das schwierig. Wenn sie jetzt nicht noch die Erkältung hätte.“ Hans nickte. „Das stimmt.“

Thomas seufzte und streckte sein Bein aus. „Sag mal, … bist du nicht etwas übervorsichtig?“ Hans stockte in seiner Bewegung. „Ich mein … sie ist fast 16. Also kein Baby mehr. … Du solltest lockerer werden!“ Hans legte das Geschirr beiseite und trocknete sich die Hände mit einem Geschirrtuch trocken. Er schwieg. Seine Reaktion zeigte Thomas, dass er einen wunden Punkt erwischt hatte. „Klar, es geht mich nichts an … du machst dein Ding. Ist eben so … aber die Kleine hat einen starken, eigenen Charakter. Sie will einfach das machen, was ihr Spaß macht. Was ist daran falsch?“ Hans blickte zu Thomas. Dieser redete weiter. „Es ist ja alles gut gegangen. Sie ist jetzt nicht schwer verletzt oder so. Eine Erkältung bringt niemanden um. Sie ist härter im nehmen, als du vielleicht denkst. … Und wie soll das weiter gehen, wenn sie mit 16 den Führerschein machen will?“ Hans nahm sich auch ein Radler und setzte sich zu Thomas an den Tisch. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“ Thomas nahm einen Schluck und überlegte kurz. „Wie ich sagte: werd lockerer. … Ich sehe ja, wie Vero ist, wenn sie bei uns in der Werkstatt an ihrem Auto arbeitet. Sie ist nicht dumm. Sie weiß, was sie tut.“ Hans öffnete sein Getränk und trank nun auch. „Und wieso redet sie eher mit dir, als mit mir?“ Thomas sah zu ihm. „Du hast es bemerkt?“ Hans nickte. „Puh … vielleicht weil ich nicht ihr Papa bin? … Keine Ahnung … Aber … ich hab schon oft zu ihr gesagt, sie soll mit dir reden. …“ Nach einer kurzen Pause. „Vielleicht hat sie das Gefühl, du schränkst sie zu sehr ein oder verbietest ihr alles … was weiß ich …“ Thomas Worte ließen Hans nachdenklich werden. Eine Tür öffnete sich und Vero kam mit ihrer Decke um sich gewickelt zu ihnen. „Hallo“, sagte sie matt. Thomas schmunzelte. Hans sah zu seiner Tochter. „Was möchtest du?“, fragte er mit sanfter Stimme. „Ich … ich … möchte …“, sie senkt den Blick und ihre roten Wangen werden in ihrer Farbe intensiver. „Es tut mir Leid. Ich wollte dir keine Angst machen, Papa.“ Thomas schaute zu Hans und nickte in die Richtung, wo Vero stand. Der Vater stand auf und nahm sein Kind in den Arm. „Ist ok. Mach dir keinen Kopf. Geh lieber wieder ins Bett. Du bist noch fiebrig. Ich bringe dir gleich etwas zu Essen und Trinken.“ Er küsste ihre Stirn und Vero kehrte in ihr Zimmer zurück. Thomas sah ihr nach und lächelte Hans an. „Prima gemacht, Papa.“ Hans seufzte. „Wer weiß das schon, was in ihr vorgeht. … Das sie sich entschuldigt hat, ist schon mal ein erster Schritt.“ Der Arbeitskollege schmunzelte. „Das wird schon. Aber …“, er erhob sich. „… ich werde jetzt wieder flitzen. … Wenn noch was ist, rufst einfach an. Ok? Ich sag noch schnell Tschüss.“ Hans nickte und blieb in der Küche zurück. Thomas ging durch den Flur und klopfte an Veros Zimmertür. Er trat ein und schloss sie hinter sich.

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen sah er zu ihr. „Werd mal schnell wieder fit. Sonst kann ich dich nicht zum Festival mitnehmen.“ Vero blickte zu Thomas auf. „Ich versuche es. Aber wenn Papa nein sagt, kann ich eh nicht gehen.“ Der Ältere kniete sich neben ihr Bett und sagte: „Wenn du mit ihm redest, so wie gerade eben, dann überlegt er sich es bestimmt. Und …“ Thomas zögerte kurz. „… sei einfach froh, ihn zu haben. Er gibt einfach sein Bestes. Sei nicht so hart zu ihm.“ Der Motorradfahrer erhob sich. „Also, Gute Besserung und dann bis in einer Woche.“ Er verließ das Zimmer und die Wohnung der Familie. Vero dachte über alles nach, was an diesem Tage gesagt wurde. Auch ihr Vater dachte über die Worte von Thomas nach. Würde es also bald zu einer Aussprache kommen?

Ende des aktuellen Tages für Vero, Hans und Thomas.


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