Sulani

  • Seite 1 von 2
18.04.2023 13:36 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 20:16)
avatar  Knox
#1
avatar
Hausmeister



Lani St.Taz























Mua Pel' Am




























Ohan'Ali

















 Antworten

 Beitrag melden
18.04.2023 23:08 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2024 09:26)
avatar  Knox
#2
avatar
Hausmeister

Vero, Tania, Ellie - letzter Post
Nouki kommt von San Myshuno - Haus der Geschwister Hawk
Bea - letzter Post
Bella - letzter Post

Ort: Sulani
Charaktere: Ellie, Ben, Vero, Nouki, Tani
Geschichtsstrang: Genesungsparty - Teil 3


Die Überfahrt verläuft ohne große Zwischenfälle und bald kommen alle in Sulani an. Bea wartet bereits am Steg. Sie lächelt, als sie die Truppe sieht und winkt ihnen zu. "Hallo, schön, dass es geklappt hat!", sagt sie fröhlich, und wendet sich dann dem Vierbeiner zu: "Und dir auch hallo! Ich hab dich beim Schulball ja auch schon gesehen!" Sie streichelt das Tier, was Ellie lächeln lässt. "Hi Bea!", antwortet sie.
Auch Ben gibt der Teenagerin die Hand und grüßt sie. "Ich bin Ben!", stellt er sich vor, "Ellies Bruder." Bea hat ihn sicher schon beim Schulball gesehen, aber nun weiß sie auch, wer er ist.



Tani lächelt und geht freudig auf Bea zu. "Hallo Bea! Vielen Dank für die Einladung!!" Sie drückt sie dankbar.

Vero winkt ebenfalls und begrüßt Bea freundlich.



Bea wirft einen Blick auf Veros geschienten Arm. "Also, wenn es dir lieber ist, mit der Verletzung in einem Bett zu übernachten als in einem Zelt, kannst du mein Bett nehmen und ich schlaf dann im Zelt!", bietet sie an, "das heißt, wenn du das möchtest."

Vero hört dem Gespräch zu. "Das Bett wäre vielleicht besser als ein Zelt. Aber mir ist beides recht. Möchte keine Umstände machen."

"Das sind keine Umstände, keine Sorge!"
, versichert Bea.

"Danke, dann nehme ich das Angebot gerne an." erwidert Vero.

"Hi Bea, schön dich zu sehen." Nouki begrüßt ihre Gastgeberin lächelnd. "Das war eine tolle Idee von dir mit der Übernachtung, auch wenn der Anlass unseres Besuchs heute ein bisschen anders ist, als ursprünglich geplant."

"Ja leider!"
, seufzt Bea, nun wieder an Yuna erinnert. "Der Anlass ist wirklich traurig."

"Aber wir machen etwas Besonderes daraus ..alle zusammen.
" Nouki lächelt Bea zu. "Das ist wichtig und schön finde ich."

Die grünhaarige Teenagerin nickt.

Vero setzt sich auf eine freie Bank. "Wie habt ihr euch das so gedacht jetzt? Also was ist genau der Plan?"



"Falls ihr noch Hunger habt, könnten wir noch etwas essen!"
, schlägt Bea vor, doch Ellie erklärt ihr, dass sie bereits gegessen hätten. Bea nimmt die Information einfach nur auf, ohne beleidigt zu sein. "Dann können wir erst mal zu mir nach Hause und euer Gepäck abladen. Und dann bald die Glückslaternen starten lassen."

Vero nickt und folgt der Gruppe in Richtung von Beas Zuhause.



"Wow, direkt am Strand!", freut sich Ellie, als sie Beas Haus sieht. "Das ist dann doch etwas anderes als der Teich bei uns!" Bea lächelt. "So ein Teich ist aber sicher auch schön! Den musst du mir irgendwann auch mal zeigen!" Ellie nickt. "Ich habe Fotos auf dem Handy. Ich zeig es dir gleich!"

Bevor sie das Haus betreten, zeigt Ellie Bea tatsächlich die Handyfotos. Dann gehen sie rein. Theo kommt auch gleich an und Bea stellt ihn vor: "Das ist mein Bruder Theo!" Der sagt nur knapp "Hallo", lässt den Hund aber nicht aus den Augen. Ben bemerkt das. Er lächelt. "Keine Sorge, Toby ist super freundlich! Den kannst du streicheln!" Das lässt sich Theo nicht zweimal sagen. Das Tier freut sich über die Aufmerksamkeit.



Auch Bella bemerkt die Stimmen im Wohnzimmer und betritt nun den Raum. Sie begrüßt die Gäste freundlich.



Tani sieht begeistert das Haus von Bea an. "Das ist ja schön!" Es bestätigt sie erneut, dass die Idee der Mädels genau das Richtige für ihre Trauer ist. Tani begrüßt Beas Bruder und Mutter. "Sie haben ein traumhaftes Domizil! Vielen Dank für die Einladung!"

"Das ist ja richtig ins Wasser rein gebaut, wie cool ist das denn!" ruft Nouki bewundernd, als sie bei Bea ankommen. Auch im Hausinneren wirkt alle heimelig. Nouki begrüßt Theo und bedankt sich ebenfalls bei Bella für die Einladung.

Bella freut sich sichtlich darüber, wie den Gästen ihr Heim gefällt. "Wir wohnen auch sehr gerne hier!", erzählt sie.

"Ich wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast." , bemerkt Nouki zu Bea. "Hast du noch mehr Geschwister?"

"Nein, aber Theo reicht schon, glaubt mir!
", sagt Bea grinsend, "Noch mehr von seiner Sorte wären schlimm!" Worauf Theo dann kommentiert: "Jaja, ich mag dich auch!" Doch dann wendet er sich wieder Toby zu und krault das Tier weiter.

Schließlich wendet sich Bea an die Gruppe: "Ich schlage vor, dass ich Vero kurz mein Zimmer zeige, wo sie nachher dann schlafen kann. Ihr könnt wenn ihr wollt ja schon mal die Zelte am Strand aufbauen. So dass es nachher nicht zu dunkel wird dazu. Die Glückslaternen können wir dann ja dann auch bald steigen lassen!" - "Klingt nach einem Plan!", findet auch Ben, doch er wartet ab, wie die anderen darauf reagieren würden, bevor er wirklich mit dem Zelt aufbauen beginnt.

Vero schaut sich, wie ihre Freundinnen in Beas Zuhause um. Es ist völlig anders, als die Häuser auf dem Festland. Die Blondine sieht solche Häuser das erste Mal in ihrem Leben. Auch sie begrüßt Bella und Theo freundlich und dankt für die Einladung. Schließlich zeigt die Mitschülerin ihr das Zimmer, wo Vero übernachten kann. Als sie den Raum gemeinsam betreten, sticht Vero sofort das Bild von Bea und Yuna ins Auge. Irgendwie verspürt die Teenagerin einen Kloß im Hals. War es eine gute Idee hier zu schlafen? ... Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen. Sie schmunzelt Bea an und sagt: "Schönes Zimmer."



Bea bemerkt zwar, dass Vero Keitos Gemälde anschaut, doch sie denkt sich nichts weiter dabei. "Freut mich, dass es dir gefällt!", sagt sie nur. Was für ein Verhältnis hatte Vero eigentlich mit Yuna? Bea muss sich eingestehen, dass sie das nicht so genau weiß, auch wenn sie nicht glaubt, dass die beiden Freunde waren. Sie erinnert sich an Yunas Worte, die über Vero geredet hat. Nein.. Freunde waren sie wohl wirklich nicht. Aber auch egal. Bea mag Vero eigentlich, selbst wenn sie nicht wegen Yuna hier sein sollte sondern nur um bei ihren Freundinnen zu sein.

Die anderen Mädels und Ben gehen nach der Zimmerbesichtigung nach unten, um sich um das Zelte aufbauen zu kümmern. Hier kann Vero aufgrund ihrer Verletzung nicht mithelfen. Ben grinst, als er bemerkt, dass Theo Toby hinterher jagt. Dem Hund macht die Bewegung mindestens genauso viel Spaß wie dem Kind.



Als schließlich die Zelte aufgebaut sind, sind Kind und Hund immer noch dabei, miteinander zu spielen. Diesmal wirft Theo einen Ball für den Schäferhund, den dieser apportieren soll.



Nun da das mit den Zelten erledigt ist, geht es weiter. "Wir sollten die Laternen von dort drüben steigen lassen, nicht direkt am Haus. Nicht dass noch was schief geht!", sagt Bea und die Mädels gehen ein paar Meter am Strand lang, bis sie schließlich stehen bleiben. Zu Theos Missgefallen ist auch der Hund gefolgt. Er selbst bleibt jedoch zurück, da ihn Bella daran erinnerte, dass er die Mädels in ihrer Trauer doch in Ruhe lassen soll.

Ohne Theo und auch ohne Ben, der es aus dem selben Grund ebenfalls bevorzugt hat, etwas zurück zu bleiben, stehen die Mädchen nun an der geeigneten Stelle. Hier lassen sie nun die Laternen steigen.

Vero greift den Vorschlag ihrer Freunde auf und lässt ein Licht für ihre Mama aufsteigen. Wehmütig sieht sie dabei zu, wie die Laterne immer mehr dem Himmel entgegen steigt.



Tani muss weinen, als sie ihre Laterne aufsteigen lässt. "Danke für alles!", murmelt sie Richtung Himmel und spricht im Stillen ein Gebet an Gott. So hatte Marina ihr doch gelehrt in schweren Zeiten dem Schöpfer ihre Sorgen mitzuteilen. Anschließend wischt Tani sich die Tränen aus dem Gesicht.

Der Mond spiegelt sich hell in der fast glatten Oberfläche des Meeres, nur ab und zu kräuselt eine Welle die schwarze Wasserfläche. Nouki schaut in die Weite und unwillkürlich wandern ihre Gedanken zum Festival ..das letzte Mal dass sie am Meer war. Beim Festival hatten sie noch Zeit zusammen verbracht mit Yuna und Keito...und Pläne geschmiedet. So schnell kann sich alles ändern. Nouki seufzt, faltet ihren Brief und legt ihn in die Laterne. Dann entzündet sie den Wachsring im Inneren und sieht zu, wie die Laternen nacheinander aufsteigen und sich am Nachthimmel verteilen. Es sieht wunderschön aus. Sie stellt sich vor dass auch die Seelen der Verstorbenen jetzt frei sind und schwerelos durch Zeit und Raum gleiten, wie die Lichter hier am Nachthimmel. Als sie bemerkt, dass Tani neben ihr weint, nimmt sie ihre Hand und drückt sie.

Bis auf Toby, der den Laternen anfangs noch aufgeregt hinterher gebellt hat, ist es ruhig. Ellie ermahnt den Hund zur Ruhe, der auch gehorcht. Dann blickt sie nach oben, den Laternen hinterher. Sie selber würde sich zwar nicht als Freundin von Yuna bezeichnen, doch ihren Tod hätte sie auch nicht gewollt. Das hat das Mädchen nicht verdient.


Erst als die Laternen aus ihrem Blickfeld verschwunden sind, drehen die Mädchen ihre Köpfe wieder nach unten. Noch eine Weile stehen sie schweigend da, bis Bea schließlich das Wort ergreift: "Und? Wollen wir wieder zurück? Seid ihr schon müde oder wollen wir noch etwas labern oder so?" Sie selbst hätte noch Lust auf Schwimmen. Aber Vero wird das mit ihrer Verletzung nicht können, und Bea möchte die Blondine auch nicht ausschließen.

Nachdem sie einen letzten Blick aufs Meer geworfen hat, antwortet Nouki :“ Ehrlich gesagt fühl ich mich grade nicht so danach noch was zu unternehmen. Ein bisschen reden im Zelt bevor wir schlafen fänd ich aber schön.“ Sie lächelt Bea an und drückt nochmal Tanis Hand, bevor sie beginnt die Utensilien, die übrig geblieben sind wieder in ihrem Rucksack zu verstauen.

"Ja, ich werde auch langsam müde!", bestätigt Ellie, "Lass uns morgen weiter schauen." Bea gibt sich damit einverstanden und die Mädels gehen zum Haus zurück. "Ich lege die Hausschlüssel hier ins Zelt!", sagt Bea und zeigt auf die Ecke, wo sie diese platziert, "falls ihr also mal in der Nacht auf das Klo müsst oder so, müsst ihr Mama nicht wecken und klingeln." Sie selbst würde noch eine Runde schwimmen gehen, während sich die anderen Mädels nun schon ins Zelt und in Veros Fall ins Schlafzimmer zurück ziehen. So würde auch niemand mitbekommen, was sie ist...



Als Bea schließlich zurück kommt und ebenfalls ins Zelt kriecht, sind die anderen Mädels noch immer wach und am quatschen, und so beteiligt sich auch Bea noch eine Weile an den Gesprächen, bis dann schließlich alle schlafen.

(In Zusammenarbeit mit @simscat2 , @spatz , @KFutagoh89 )

Nouki geht nach https://simsforumrpg.xobor.de/t74f51782-...rs.html#msg2462
Ellie, Bea, Bella, Theo - Nächster Post
Tani, Vero - Nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
19.04.2023 11:33 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 10:46)
avatar  Knox
#3
avatar
Hausmeister

Maryama, Leah - letzter Post

Ort: Brindleton Bay, Yvonnes Erbe
Charaktere: Maryama, Leah und Browneye
Geschichtsstrang: Wiedersehen mit Folgen (Teil 2)


Eine Stunde später...

Ein leises Motorendröhnen dringt schon von weitem zu Maryama in den Garten. Es ist generell ruhig hier in der Umgebung, aber seit sie quasi ohne Nachbarn lebt, ist die Stille manchmal schon fast bedrückend. Freudig blickt sie auf und fährt Browneye, der auch die Ohren gespitzt hat, über den Kopf. "So mein Kleiner, jetzt geht's gleich in den Rucksack und dann wirst du staunen wie die Welt von einem Motorrad aus aussieht.“ Maryama hat kurze Jeansshorts und ein Spaghettiträgertop für die Fahrt gewählt, auch wenn das nicht unbedingt den Sicherheitsstandards für Motorradtouren entspricht. Es ist warm, Leah hat versprochen wegen Browneye in gemäßigtem Tempo zu fahren und so würde Maryama sich in Sulani leicht umziehen können. Praktisch kommt vor Vernunft heißt das Motto heute. "Komm, wir begrüßen Leah zusammen." winkt sie dem Hund und steht auf. Das Motorengeräusch ist jetzt ziemlich laut und kommt direkt von vor dem Haus.

"IIf you leave me to my own device
I never had to compromise
This city’s like a jungle
Gotta make it mine
Put my fears right out of sight
Beat the hustle better get it right
In a game where the strong survive
Only the strong survive"

Leah hat Glück das ihre Nachbarn allesamt Studenten und selber nicht sonderlich leise sind, so das im Haus eine allgemeine Toleranz dem "Lärm der anderen" gegenüber herrscht - so lange sich alle an die Nachtruhe halten. Ansonsten hätte die donnernde Musik von Valley of Wolves bestimmt den einen oder anderen Mitbewohner verärgern können.

Aber sie liebt die Musik einfach, am besten in einer Lautstärke wo Bass und Rythmus wie die Hände eines Liebhabers ihren ganzen Körper umschließen und tief in der Magengrube ein Zittern auslösen.

"These chains will not hold me down
They’ll break and fall to the ground
Can't tame these lions inside
The Power is reigning like
Thunder ready for a fight
These Lions inside
These Lions inside

Ohhh Ohhh Ohh
These Lions inside
Ohhh Ohhh Ohh
These Lions inside"

Sie hat sich umgezogen und schlingt jetzt den Saum des weißen, weiten Hemdes locker über ihren Bauchnabel zu einem lockeren Knoten zusammen. Weil sie die Musik nicht abbrechen will, schiebt sie sich ihre Ohrstecker tief ins Ohr und zieht den Player aus seiner Dockingstation an der Stereoanlage. Für alle anderen verstummt die Musik, für Leah aber dröhnt sie unverändert weiter powerful in ihren Ohren. (Irgendwann würde sich das Rächen). Summend schließt sie die Tür ab und tänzelt die Treppe hinunter. Als sie die erste Treppe geschafft hat, singt sie sogar laut mit (was durchaus überzeugend klingt) und tanzt förmlich die letzten Absätze hinunter, dreht sich - eine Hand um eine Stützsäule geschlungen - einmal im Kreis um diese herum und schwingt sich kurz darauf, laut "THESE LIONS INSIDE" singend auf ihr Motorrad und kickt es mit einem übertriebenen ziehen am Gasgriff zu fast schon brüllendem Leben an. Als würde der besungene Löwe ihr antworten vibriert und zittert das Gefährt zwischen ihren Schenkeln von einem eigenen Rhytmus und Leben erwacht.

"I had to learn to be the hero
I started only here from zero
In a city like a jungle I had to get mine
Never give you gotta take
Be the catapult to storm the gates
Cuz a champion is never giving in
Seeing thru to till the end of days
Till the end of days"

Sie fährt vielleicht einen "Ticken" zu schnell aber die Bewegungen auf dem Bike, als sie sich in die Kurven legt und ihr geliebtes TöffTöff wieder mit einem Zug am Gasgriff grade aufrichtet, passen fließend und harmonisch zur Musik in ihrem Ohr.
Der Wind zerrt an dem locker geknoteten Hemd, greift mit kühlen Händen in den weiten Ausschnitt und streicht - einer Gänsehaut folgend - bis zu ihrem Bauchnabel hinunter. Sie dreht den Kopf über die Schulter, setzt zu einem Überholmanöver an und spürt wie ihr Haarknoten aufging. Was soll 's, denkt sie innerlich schulterzuckend und spürt gleich darauf den zerrenden Griff an ihrer goldblonden Mähne.

"These chains will not hold me down
They’ll break and fall to the ground
Can't tame these lions inside
The Power is reigning like
Thunder ready for a fight
These Lions inside
These Lions inside

Ohhh Ohhh Ohh
Can't tame these lions inside
Ohhh Ohhh Ohh
Can't tame these lions inside"

Sie fährt die schnelle Route über die Schnellstraße nach Brindelton Bay, biegt dann in die weite Kurve des Zubringers ab und drosselte ihre rasante Fahrt, grollend rollt das Bike über den Asphalt - ein Sinnbild gezügelter Kraft und Geschwindigkeit. Als das Haus, das Maryama ihr beschrieben hatte, in Sicht kommt klingt auch das Lied langsam aus, der Sänger - erschöpft durch die Magie, die der Musik ihre kraftvolle Seele verlieh, murmelt förmlich das Ende vor sich hin.

"The ground that they’re walking ain’t cutting thru this skin
Hunt down their prey till the bitter end
The ground that they’re walking ain’t cutting thru this skin
Hunt down their prey till the bitter end
The ground that they’re walking ain’t cutting thru this skin
Hunt down their prey"

Leah läßt den Gasgriff los und rollt die letzten Meter als der Sänger mit den Worten verstummt

"let the games begin"

Browneye schießt wie immer um die Hausecke und umkreist freudig Leah, die gerade von einem wirklich tollen Bike absteigt. "Hi Leah!" Maryama winkt und kommt bewundernd näher. "Wow! Also..langsam glaub ich wirklich, so ein Motorrad könnte mir auch gefallen." schwärmt sie, als sie bei Leah angekommen ist. Fast zärtlich streicht ihre Hand über das glänzend polierte Metall. "Dann bekommt Browneye nen Seitenwagen und ab geht's in den Urlaub." lacht sie.

"Wäre doch perfekt für euch beide" lacht die junge Blondine und richtet sich auf, nachdem sie die Füße mit gespreizten Beinen fest auf den Boden aufgesetzt und das Bike 'austariert' hat. "Er könnte den Wind fangen und du hast auf jeden Fall immer die Möglichkeit deinen Einkauf bequem zu transportieren mit der absoluten Gewissheit, das jeder nach deinen Tüten greift des TOOOOODES ist ..."
Sie lacht und beugt sich beim letzten Teil ihres Satzes vor um Browneye, der an ihrem Bein hochgesprungen ist mit beiden Händen zärtlich die Ohren zu zerwuscheln.

"Ja, du hast es exakt erfasst." bestätigt Maryama lachend. "Magst du noch was trinken oder so?" Es ist warm und die Luft beim Motorrad fahren macht sicher durstig. Sie kramt eine frische Flasche Mineralwasser aus ihrem Gepäck und streckt sie Leah hin. "Von mir aus kann der kleine Racker hier dann verstaut werden und die Tour nach Sulani beginnen." Sie lächelt Leah strahlend an. Heute fühlt sie sich zum ersten Mal wieder unbeschwert, ein Gefühl, dass ihr in der letzten Zeit völlig abhanden gekommen war.

"Danke, aber ich bin nicht besonders durstig." sagt Leah als sie sich wieder aufrichtet und beide Hände in den Nacken hebt, um ihre 'Mähne' wieder zu einem langen Pferdeschwanz zu bändigen.
Mit einem Blick auf das Haus sagtesie: "Hübsch hast du´s hier ... richtig gemütlich." Ihr Blick wandert über die Fassade und dann zurück zu Maryama. "Passt zu d...euch." lacht sie mit Blick auf Browneye.

"Danke." Maryama lächelt erfreut. "Wenn wir mal etwas mehr Zeit haben, chillen wir ein bisschen bei mir, okay? Vielleicht am Lagerfeuer im Garten oder ein Dartabend drinnen." schlägt sie Leah vor, die bestätigend nickt.

Wenn du soweit fertig bist, können wir los.“
Leah stützt sich fester gegen den Boden ab um das Bike im Gleichgewicht halten zu können, falls Maryama aufsteigt.

"Okay, wir sind so weit." Maryama packt die Flasche wieder weg und bugsiert behutsam Browneye in den geräumigen Rucksack, in dem sich auch ihre Kleidung befindet. Der lässt sich das gottergeben gefallen, in seiner üblichen: - Wenn du das machst wird das schon richtig sein - Haltung und Maryama freut sich, dass es schon so gut anfängt. Liebevoll streicht sie ihm nochmal über den Kopf. "Du machst das super, genieß schön die Aussicht und zappel nicht herum, ja!" Den Rucksack geschultert setzt sie den mitgebrachten Helm von Leah auf , klettert vorsichtig auf den Soziussitz, klappt die Fußrasten nach unten, positioniert sich richtig und gibt Leah mit einer Geste das Okay zum los fahren. Mit leicht aufgeregt pochendem Herzen legt sie ihre Arme um Leahs Taille und freut sich auf die kleine Tour nach Sulani.

Leah hält das Bike im Gleichgewicht, während ihre Freundin sich mit gekonntem, weiten Ausfallschritt auf das Motorrad schwingt und sich dann zurecht rückt. Sie hält die Pose noch ein zwei Augenblicke länger um ganz sicher zu sein, dass Maryama sicheren Halt hat und spürt wie die andere Frau sich ihr an den Rücken drückt, die Arme um ihre Taille geschlungen und mit dem Kopf leicht auf ihrer linken Schulter ruhend. Sachte tippt sie den Gangschalter nach unten und in den ersten Gang, löst die Kupplung und stößt sich mit den Füßen ab um dem Bike einen leichten "Vorwärts-Impuls" zu geben.
Sie sichert nochmal über die Schulter hinweg, ehe sie abbiegt und das Bike leicht in die Schräge legt um die Fliehkraft zu nutzen, die Kurve damit enger zu ziehen. Aufrichten kann sich das Motorrad fast von alleine, als sie eine Winzigkeit mehr Gas gibt und auf die Auffahrt zum Interstate zusteuert.

Sie hätte gerne gefragt, wie lange Maryama hier schon wohnt. Brindelton Bay kommt von der Landschaft her beinahe Neu-England gleich, auch wenn sie persönlich eher die Gegend um Vancouver vorzieht. Der Pazifik hat irgendwie etwas Freundlicheres an sich, als der Atlantik.
Während der Wind wieder schmeichelnd in jede Kleideröffnung hineinfährt und kühl streichelnd ihren Körper entlangstreicht dreht sie den Kopf leicht zur Seite um nach hinten zu sehen. Browneye ist selig. Zumindest blinzelt er glücklich im Sonnenlicht und versucht ein, zweimal den Wind zu "schnappen" der frech um seine Nase weht. Schmunzelnd sieht sie wieder nach vorne um sich auf die Strecke zu konzentrieren.

Maryama ,eng an Leah geschmiegt, genießt die Fahrt in vollen Zügen. Wenn sie sich in die Kurven legen, ist es fast als wären sie eine einzige Person, was wichtig ist, denn jede Unaufmerksamkeit von ihr kann Leah aus dem Fluss und Gleichgewicht bringen. Browneye gibt ab und zu ein kleines, vergnügt klingendes Japsen von sich und verhält sich erstaunlich ruhig. ..ist wirklich abenteuerlustig der Kleine denkt Maryama amüsiert, während sie Gewicht und Oberkörper wieder auf die Gegenseite verlagert, da sie gerade auf einem ziemlich kurvigen Straßenabschnitt unterwegs sind. Maryama achtet peinlichst darauf ihre bloßen Knöchel ja nicht in die Nähe des Auspuffs zu bringen, auf Brandblasen kann sie gut verzichten. Insgesamt hat sie das Gefühl, dass der Fahrtwind schon etwas wärmer geworden ist und die Sonne mit mehr Kraft auf ihre Beine scheint. Maryama lächelt unter ihrem Helm voller Vorfreude auf Sulani und den Strand und beginnt leise vor sich hin zu singen:" Sunshine, sunshine reggae..Don't worry, don't hurry,Take it easy,..sunshine, sunshine reggae..Let the good vibes,get a lot stronger.."



Ankunft in Sulani...

Die Fahrt an sich dauert nicht allzu lange, da sie jedoch langsam fahren müssen, für Browneye, zieht sie sich dennoch etwas hin, ehe die schnurgerade Interstate sich in weit geschwungene Straßen ändert die langsam zum Meer hinabsteigen.
Schließlich hält Leah auf einem Parkplatz am Sulani-Sunshine-Beach an und stemmt wieder beide Beine fest auf die Erde um dem Bike Stabilität zu geben.
"Sooo da wären wir." sagt sie und sieht schmunzelnd über die Schulter zu ihrer Beifahrerin zurück "Gehts euch gut?" fragt sie nur teilweise ernst gemeint. Das wedelnde Etwas, das aus dem Rucksack neugierige Blicke um sich wirft, scheint "Happy as hell" zu sein.

Mit einem eleganten, dem Auspuff ausweichenden Schwung steigt Maryama vom Motorrad und nimmt erleichtert aufseufzend den Helm ab, um ihre wilde Lockenmähne zu schütteln. Was für eine Befreiung! "Ja alles bestens, du bist eine 1A Fahrerin." lobt sie Leah, während sie den Rucksack abnimmt, um den ungeduldig werdenden Browneye aus seinem 'Gefängnis' zu befreien. Kaum raus aus dem Behältnis, stürmt er einmal um das Motorrad und um die beiden jungen Frauen herum, saust dann Sand aufwirbelnd in Richtung Strand, um schließlich mit einer gewagten Kehrtwendung im Galopp wieder zurück zu rennen. Freudig umkreist er wieder das Motorrad und hebt dann entschlossen ein Bein, um dieses abenteuerliche Gefährt wenigstens am Hinterreifen als zu seinem Rudel gehörend zu markieren. Erschrocken muss Maryama trotzdem lachen, entschuldigt sich aber sofort bei Leah, während sie Browneye zur Seite nimmt. "Es tut mir so leid, er macht das nicht mehr oft, aber die Fahrt hat ihn wohl nachhaltig beeindruckt...ist eine seiner Unarten, die er sich noch nicht ganz abgewöhnt hat." Sie bedeutet ihrem Hund 'Platz', was er auch brav befolgt.

"Kein Problem." winkt Leah ab "Ich muss es eh demnächst mal putzen, also alles halb so wild." Sie klappt das Standbein aus und steigt dann von ihrem geliebten Motorrad, das sie fachmännisch abriegelt und den Schlüssel in ihrer Tasche verschwinden lässt.

Erleichtert und dankbar lächelt Maryama ihre neue Freundin an. Sie hat schon befürchtet, dass das Bike für Leah vielleicht so eine Art heiliger Gral ist und ein Missgeschick wie dieses schon mal einen Weltuntergang einleiten kann. Aber glücklicherweise ist sie auch diesbezüglich so entspannt wie Maryama sie auch sonst bisher kennen gelernt hat. "Ich lade dich dafür später ein, irgendwie will ich das schon wieder gut machen." bietet sie ihr an.

Achwas,“ winkt Leah ab und grinst schief „wie gesagt, alles halb so wild.“ Leah überlegt, ob sie ihrer neuen Freundin irgendwie vermitteln kann, dass man – wenn man mehrere Jahre in Südamerika verbracht hat – einen anderen Bezug zu Materialismus hat, als jemand der in der westlichen „ersten Welt“ groß geworden ist.
Sicher, es gibt keinen Grund seine Sachen nicht zu pflegen, damit sie möglichst lange halten und ihren Dienst verrichten können, aber ob es seinen Dienst mit einer Delle mehr oder weniger oder mit angepinkelten Reifen vollführt, ist doch eher nebensächlich.

Maryama lässt das Thema vorerst auf sich beruhen.
"Was meinst du?" fragt sie Leah. "Gleich mal runter an den Strand schauen? Ich bin ehrlich gesagt schon ganz heiß darauf," erklärt sie lachend. "Es ist schon eine Weile her, seit ich zum letzten Mal im Sand gewühlt und im Meer gebadet hab."

Leah nickt zu der Frage ihrer Begleiterin und lacht. "Dahinten gibt's Umkleidekabinen, wenn du brauchst." Sie deutet auf die am Rand der betonierten Fläche stehenden kleinen Holzhäuschen. "Ich brauch die erst wenn wir wieder fahren." vertraut sie Maryama schmunzelnd an und tritt an ihre Seite.
"Klar, wenn ichs nicht mehr aushalte gibt 's sicher noch ne Eisdiele am Strand, damit komm ich sicher noch bis zum Abend über die Zeit."
Grinsend zwinkert sie ihr zu.

Erst wieder wenn wir fahren? Maryamas Blick gleitet über Leahs luftiges Outfit und verweilt kurz bei ihrem Oberteil. Raffiniert, muss sie neidlos zugeben. Das ist wohl ihr Bikinioberteil, kombiniert mit einer schicken Jacke..Leah hat Style findet Maryama. Ihr Outfit ist gewagt, aber sie kann es sich leisten mit ihrer Figur und Maryama selbst trägt ja auch ganz gerne mal Sachen, die ihre Rundungen betonen. Sie vergisst viel zu oft, wieviel Spaß es machen kann ein wenig mit Mode und Frisuren zu experimentieren, weil sie fast den ganzen Tag irgendwo draußen im Garten gräbt und abends dann k.o. in bequemen Sachen auf der Couch oder im Zelt chillt. Gerade empfindet sie es als richtig wohltuend und inspirierend, sich mal wieder ein paar Gedanken über ihr Aussehen zu machen. "Du siehst megaschick und sexy aus, wenn ich das mal so sagen darf," macht sie Leah ein aufrichtig gemeintes Kompliment. "Da bekomme ich Lust mich auch ein bisschen in Schale zu werfen...beziehungsweise erstmal raus aus dieser Schale und rein in das Badezeug."

Maryamas Kompliment tut gut, vor allem weil Leah spürt, dass es die andere Frau ernst meint. Manchmal sagen Frauen etwas Nettes zu oder über Leah und meinen genau das Gegenteil. Bei Maryama jedoch entgleiten ihr die Gesichtszüge zu einem strahlenden Grinsen und sie wirft sich gespielt, mit fröhlichem Kichern in Pose, streckt kokett die Hüfte seitlich aus und zieht den Kragen ihres Hemds so weit auseinander, dass ihre beiden Schultern frei liegen.
"Wenn du so weiter machst, glaub ich noch du flirtest mit mir ..." meint sie lachend und setzt dann schmachtend hinzu "... hör bloß nicht auf .." gefolgt von ihrem entzückendsten, augenklimpernden Wimpernschlag, der beide Frauen zum Lachen bringt.
Manchmal müssen Frauen einfach mal wieder so locker rumblödeln können wie kleine Mädchen.

Nachdem sie sich beruhigt haben, lässt Leah demonstrativ ihren Blick über Maryama wandern und meint verschwörerisch "Bei deiner 'Kurvenlage' und deiner hohen, stolzen Statur würde dir das sicher auch leicht fallen." Leah wünscht sich fast ein, zwei Kilo von Maryama, deren weibliche Linienform weich und voll ist. Zudem wirkt der Teint der anderen Frau gesund und frisch, was noch durch die, vor Lebensenergie sprühenden, Augen unterstrichen wird. Nicht das Leah neidisch wäre, sie fühlt sich selbst ganz wohl in ihrer Haut, trotzdem hatte sie keine Probleme die Schönheit einer anderen Frau zu erkennen und zu wertschätzen.

"Du kannst mich ja mal ein bisschen beraten, da hätte ich glaub ich auch Spaß daran." schmunzelt Maryama , als Leah sich so begeistert über ihre Kurven äußert. "Oder wir gehen mal shoppen und du bist mein Coach." zwinkert sie ihr zu.

"Klar, auch wenn ich glaub ich dir immer zu leuchtenden, kräftigen Farben raten würde, was ja im Grunde auch nicht wirklich 'beratend' ist." Leah grinst und stubst die Andere sacht mit den Ellenbogen am Arm an. "Aber mal so n typischen Girly-Abend können wir sicher mal einrichten, hab ich glaub ich seit gefühlten Jahrzehnten nicht gemacht."

Maryama lächelt amüsiert und nickt bestätigend.

"Nein, ernsthaft." schmunzelte Leah warm und mit funkelnden, ein wenig frechen Augen und setzt ebenso frech grinsend hinzu: "Ein wenig aufgebrezelt und Asante lässt dich übers Wochenende nicht mehr aus seinen Armen raus." Sie lacht leise und sieht ein wenig schwärmerisch grinsend nach oben. "So' n Samstag im Bett, mit Frühstück und bis spät nachmittags einfach nur ausstrecken während jemand dich eng an sich gekuschelt hält, könnt ich auch wieder mal vertragen." Kokett grinsend zwinkerte sie Maryama zu.

"Ja, das klingt wirklich verlockend." antwortet Maryama lächelnd und muss sich eingestehen, dass sie genau sowas noch nie mit einem Mann geteilt hat. Sollte sie sich jemals wieder auf eine Beziehung einlassen -derzeit undenkbar für sie- steht so ein Tag ab jetzt auf der Wunschliste. Gerade hat sie wieder etwas zu kämpfen mit einem Anflug von Melancholie. Elani hatte ja so geschwärmt und wollte unbedingt Bella in Sulani besuchen, um die hiesige Küche besser kennen zu lernen und...Schluss damit. Maryama hebt innerlich mahnend den Zeigefinger. Bleib jetzt hier an diesem wunderschönen Tag und genieße dein Leben! Keine Gedanken an Vergangenes jetzt.
Das Leah noch vom Stand der Dinge beim Festival ausgeht was Asante betrifft, ist verständlich und Maryama nimmt ihr das Beispiel nicht krumm, obwohl ihre Worte ihr einen Stich versetzt haben. Vielleicht ergibt sich später die Gelegenheit sie auf den neuesten Stand zu bringen.

Die junge Gärtnerin schüttelt die Melancholie ab, die sich in ihr aufzubauschen droht und ermahnt nochmal Browneye brav sitzen zu bleiben. Dann verschwindet Sie in der Umkleidekabine, um kurz darauf wieder im Badeanzug aufzutauchen.

Auch Leah verschwindet nun doch in eine der Kabinen und zieht sich geschwind bis auf die Badeklamotten aus, packt ihre Kleidung nur eher mäßig gefaltet in ihren Rucksack und tritt, sich die Sonnenbrille auf die Nase schiebend, wieder aus der Umkleide heraus.

Browneye, der mit zuversichtlichem Blick die Tür zur Umkleide seines Frauchens nicht aus den Augen gelassen hat, wedelt zum Willkommensgruß zufrieden mit seinem Schwänzchen und erhebt sich tatendurstig von seinem Platz.

Maryama ruft den kleinen Herzensbrecher zu sich und meint unternehmenslustig: "Auf geht's, Sand und Sonne warten auf uns !" Sie kann die Meeresbrise spüren und riechen, die zu ihnen herüberweht und ein warmes Glücksgefühl breitet sich in ihrer Brust aus, als sie ihren Rucksack wieder schultert und ihre Schritte Richtung Strand lenkt.

Leah hatte den raffiniert geschnittenen Badeanzug ihrer Begleitung mit einem „Sweet“ kommentiert und ihr Backpack locker über die Schulter geworfen."Dann wollen wir mal, bevor die besten Liegeplätze schon weg sind."
Zusammen stiefeln sie in Richtung weißem Sandstrand und azurblau funkelndem Meer.



Der Sand ist aufgeheizt und Maryama kann gerade noch so darüber laufen, ohne dass sie rettende Luftsprünge einbauen muss. Vom vielen barfuß laufen hat sich an den Fußsohlen eine in diesem Moment rettende Hornhaut gebildet, aber Browneye hebt immer wieder mal eine Pfote um sie zu kühlen. Schnell klemmt sie sich den Hund unter den Arm und wirft einen Blick zu Leah. "Ganz schön heiß hier zum laufen." sagt sie und ist froh, dass das rettende Wasser schon in Sicht ist.

Leah hingegen hat sich einfache Riemensandalen über die Füße gezogen (nach einem Unfall vor einigen Jahren mit einer Koralle und einem schmerzhaften ‚Krankenhaus-Nähkurs für Anfänger‘ war sie lieber „Save-than Sorry“. Außerdem konzentriert sie sich auf ihre Eindrücke, den Geruch des Meeres, die salzhaltige Luft, das ryhtmische Rauschen der Brandung und die sehnsuchtsauslösenden Schreie der Möwen, die mit ihren gepfeilten, langen Schwingen im tiefblaue des Himmels ihre Kreise ziehen.

Kaum hat Browneye wieder festen Boden unter den Füßen, saust er auch schon los und tobt in der Brandung herum. Maryama hat in der Zwischenzeit ihr Handtuch ausgebreitet und den Rucksack abgestellt. "Was meinst du? Hier sind wir nicht mitten im Getümmel, haben aber eine gute Sicht auf alle die am Strand entlang flanieren." fragt sie Leah mit schelmischem Unterton. "Schließlich brauchen wir ja auch Gesprächsstoff."
Sie dreht sich zum Meer, wo allerdings im Moment Browneye das einzig bemerkenswerte Wesen ist. Er versucht mit der Nase eine gefundene Muschel zu öffen und schiebt dabei einen Haufen Sand vor sich her.
„Ich glaube..“ kommentierte Leah schmunzelnd „… das WIR grade Grund für Gesprächsstoff sind.“ Damit meint sie nicht nur Browneyes clownhaftes Manöver, die gerade halb verbuddelte Muschel unter entrüstetem Japsen wieder frei zu schaufeln, sondern auch die interessierten Blicke einiger junger (oder junggebliebener) Männer die zu ihnen herüber blicken. An sich ist wenig los am Strand, man konnte sich sogar noch ein stilleres Plätzchen aussuchen und ist es wenig verwunderlich das Neuankömmlinge neugierige Blicke auf sich ziehen.




Lachend beobachtet Maryama ihren Hund und wendet sich wieder zu Leah um:"Komm, leisten wir ihm Gesellschaft."

"Geht ihr schon mal vor." sagt Leah, breitet ihr Badetuch neben das von Maryama am Strand aus und lässt sich seufzend darauf nieder, die Tasche neben sich ablegend. "Ich genieß erstmal ein wenig die Sonnenstrahlen, so lange der glühende Punkt da oben noch im Zenit steht."

Das ist zwar nicht ganz korrekt, aber die Sonne steht dem Zenit näher als dem Horizont und so genau nimmt es in Sulani mit der Tageszeit sowieso niemand.
Genüsslich räkelnd streckt sie sich auf dem Tuch aus, dreht das Gesicht der Sonne zu, rückt die Sonnenbrille gerade, während der Sand unter ihrem Tuch leise knirscht und wispert, während sie sich bequem zurechtlegt und einfach mal die Muskeln in der Wärme des Sands und der Sonne richtig "sacken" lässt.

Also mich hält nichts mehr!“ Mit diesen Worten läuft Maryama los und stürzt sich jauchzend ins Kühle Nass. Sie taucht einmal unter, kommt nach oben und schüttelt ihre Haare in alle Richtungen, dass es Browneye alle Ehre gemacht hätte. "Ist das herrlich!" ruft sie Leah zu. Sie schwimmt ein paar Züge, dreht sich dann auf den Rücken und lässt sich schwerelos auf den sanften Wellen treiben. Über ihr der blaue Himmel, das sanfte Schaukeln auf dem Wasser..ein Traum. "Im nächsten Leben werd ich glaub ich ein Delphin."

Bei dem Ausruf von Maryama ,die mit ihrem WauWau in der Dünung spielt, von wegen nächstes Leben und Delphin muss Leah grinsend nochmal den Kopf heben. "Naja, ich hoffe das du dann Sushi magst .. ab und an ganz gerne aber jeden Tag roher Fisch und Tintlinge, Quallen und wer weiß was noch für glitschig kühle Meereswesen .. naaa ich weiß nicht."

Maryama bricht in ihr klingendes Lachen aus, als sie Leahs Kommentar hört. "Klingt doch leeecker...für nen Delphin. Vor allem aber kann ich dann frei und ungebunden im Meer herumtollen, Schiffe begleiten und ziemlich gute Luftsprünge machen...besser noch als er hier." sie zeigt auf Browneye, der gerade mit einem senkrechten Sprung einer schaumigen Welle entkommt. "Ich schwimm mal ein wenig raus, bis gleich." Maryama winkt Leah zu und startet mit einer kräftigen Schwimmbewegung tiefer in die Meeresbucht hinaus, Richtung offenes Meer. Es tut so gut durch das angenehm temperierte Wasser zu gleiten, die leichte Strömung, ausgelöst durch ihre Arm-und Beinbewegungen , streichelt ihre Seiten und durch Maryamas Körper fährt mit jedem weiteren Zug eine Welle freudiger Energie. Plötzlich hat sie das diffuse Gefühl nicht mehr allein zu sein. An ihrer Fußspitze kitzelt doch etwas und es entsteht wie aus dem Nichts eine Bewegung im Wasser, die definitiv nicht ihr selbst zuzuschreiben ist. Sie hält im Schwimmen inne, wendet den Kopf und zuckt halb erschrocken, halb freudig überrascht zusammen, als der Kopf eines Delphins sichtbar wird, dessen schwarze Knopfaugen sie freundlich und neugierig zugleich mustern. Maryama lächelt und begrüßt ihren Begleiter in dem sie einen Arm ausstreckt und leise lockend sagt:" Hey mein Schöner, wer bist du denn? Magst du noch ein wenig näher kommen?" Der Tümmler legt den Kopf schief und wackelt ein wenig damit hin und her. "Nein?" Maryama lacht leise und lässt sich vorsichtig selbst ein bisschen näher an das zutrauliche Tier herangleiten. Sie darf ihn sogar berühren jetzt. Vorsichtig streicht sie mit der Hand über die Haut des Tieres..ziemlich fest und unglaublich glatt, faszinierend.



"Magst du mich wieder zurück begleiten?" fragt sie ihren neuen Freund und macht selbst eine Kehrtwendung, um zu Leah und Browneye zurück zu schwimmen. Maryama überkommt ein ungeahnter innerer Frieden, als sie so im Einklang mit dem Tümmler durchs Wasser gleitet. Die Geräusche, die von anderen Badegästen herüber dringen werden ausgeblendet und sie beide bewegen sich wie in einer Art geschütztem Raum, in völliger Übereinstimmung, synchron und harmonisch vorwärts. Als sie sich dem Sandstrand nähern und die badenden Sims Gestalt annehmen stupst das Tier sie vorsichtig in die Seite und taucht dann mit einem eleganten Schwung ab, um wieder in Richtung Meer zu gleiten. Maryama ist so gerührt, dass ihr die Tränen in den Augen stehen. Was für ein zauberhaftes Erlebnis und so unerwartet. Wieder an Land wird sie von Browneye stürmisch begrüßt, der inzwischen am Strand einen mittleren Bombenkrater ausgegraben hat, wohl auf der Suche nach etwaigen Knochen, die in prähistorischer Zeit hier mal verloren gegangen sein könnten. "Puh, du hast ja gearbeitet", lacht sie und beginnt zu Browneyes Entsetzen das Loch wieder zuzuschütten. Wenn da jemand reinfällt und sich verletzt..das ist ihr zu riskant. "Komm wir gehen zu deiner Freundin Leah", lockt sie ihren Vierbeiner, als der Strand wieder ordentlich aussieht. Beim Handtuchlager angekommen schüttelt sie kurz ihre Mähne, nicht daran denkend, dass Leah eine gute Portion der tausend Tröpfchen abbekommen wird.



Natürlich ist Leah - aufgeheizt durch die Sonnenstrahlen - wie eine Mietzekatze im hellen Licht immer länger und länger geworden und deshalb, mit "durchsackend-entspannten" Muskeln gar nicht begeistert über den salzigen Sprühregen der auf sie niedergeht. Anders als ein ihr bekannter Stubentiger, gräbt sie nicht gleich ihre Fangzähne in die Wade des Störenfrieds, sondern sieht kichernd, die Hände abwehrend hochgestreckt, nach oben.
"Hey, ich dachte eigentlich nur Männer und WauWaus haben die Angewohnheit sich neben Frauchchen zu schütteln wenn sie aus nem Gewässer kommen." gluckst sie und wirft Maryama ihr Trocken-Handtuch ins Gesicht. "Wobei, bei dir würd ich eher auf Seehund tippen, so wie du dich genüsslich in die Fluten wirfst und die Wellen peitschtst."


Reflexartig das Handtuch fangend, entschuldigt sich Maryama lachend:“ Sorry Leah...ich glaub Browneye hat schlechten Einfluss auf mich.“ Sie setzt sich auf ihr Handtuch und streckt die Beine aus.



Leah grinst und zieht sich die Brille etwas von der Nasenspitze. Dann streckt sie sich räkelnd auf dem Badetuch aus, reckt die Arme weit von sich und unterdrückt ein Gähnen. Um wieder fitter zu werden, greift sie in ihren Backpack und zieht eine Flasche hervor, die sie an Maryama weiter reicht. Es ist roter Fruchtsaft: "Falls du deinen Elektrolytehaushalt etwas ausregeln willst."
Dann hört sie Maryama zu, als sie von ihrer Begegnung mit dem Meeressäuger erzählt.
Enthusiasmus steht der dunkelhaarigen Wassernixe und Leah denkt bei sich, dass sie doch gern gesehen hätte, wie die beiden Säugetiere einander nähergekommen waren.


"Ist das nicht unglaublich? So ein wunderschönes Tier, ich kann's immer noch nicht ganz glauben, dass das grade wirklich passiert ist."beendet Maryama fast ehrfürchtig ihren Bericht.
"Hui, da hattest du aber durchaus Glück ... hab gehört das so leckere Happen wie du, gerne mal von nem weißen Hai angeknabbert werden ... oder nem gutaussehendem Surfer .." vergnüglich zwinkert Leah zu der anderen Frau hoch. ".. Aber die Curoio Indianer .. ein Stamm am Amazonas sagen, das einem ein Jahr lang Gutes widerfährt, wenn sich jemandem ein Delphin zeigt. Vor allem dann, wenn der Delphin nicht sofort wieder weg schwimmt.

Na, das würde ich dir nur ZU gerne glauben oder vielmehr den Curoio Indianern.“ antwortet Maryama lächelnd und schwenkt dann, mit Blick auf das im Sonnenlicht funkelnde Meer, auf ein anderes Thema um.
"Erinnerst du dich noch an den Scherz den ich gemacht hab mit den Kanus ..das wir eins kapern?" Sie lacht leise. "Da drüben liegt wirklich Eins..ganz herrenlos, nur mit ner Leine angebunden." Maryama zuckt schmunzelnd mit einer Schulter. " Ich würde mich nicht wundern, wenn das nur auf zwei unternehmungslustige Mädels wie uns warten würde." schließt sie mit unschuldigem Augenaufschlag in Richtung Leah.



"Ich erinnere mich." sagte diese schelmisch zurück grinsend, aber gleichzeitig den Kopf schüttelnd. "Ich bin mir aber ziemlich sicher, das sowas unter schwerem räuberischen Diebstahl fällt. Selbst wenn man vorhat es in naher Zukunft zurück zu geben." Sie folgt ihrem Blick und meint dann: "Aaaaaber ich bin mir ziemlich sicher, dass es mehr als einen Kayak-Kanu-Surfbrett-Segel-und Papierboot-Verleih am Strand gibt wo wir ganz günstig an einen schwimmenden Einbaum kommen."
Sie steht auf und streckt sich erneut verführerisch-genüsslich räkelnd aus, ehe sie alle Körperspannung kurzzeitig wieder verliert und ein wenig "verpuschelt" aussieht. Vitamin-D Überschuss - ganz klassisch.
Da sie noch schwimmen gehen will, hat sie auf Sonnencreme verzichtet (vorerst) und trotz ihrer ohnehin schon angenehmen Bräune, scheint die Sonne die Gelegenheit genutzt zu haben auch die restlichen "helleren" Flecken großzügig mit einem ansehnlichen Goldton zu versehen. Klar - ganz nahtlos gings natürlich nicht, dafür müsste sie nun doch auf das Solarium ausweichen - aber so an sich ist Leah rundum zufrieden.

"Aaalso, wir können gerne uns auf die Suche nach nem Verleih machen und dann schwimmen gehen, wenn du magst. Ich hätte dagegen auch nichts einzuwenden." meint sie mit langsam leiser werdenden Stimme. "Ich glaub wir ziehen schon die Aufmerksamkeit der Muckibubis auf uns." Leah meint damit die durchaus ansehnlichen, wenn auch etwas übertrieben muskulösen Strandbesucher, die den Aufenthalt hier eher zur Selbstdarstellung als zur Entspannung nutzten. Zwei von ihnen haben auffallend oft zu den beiden Frauen herüber gesehen, seit Maryama mit glänzend-nassem Badeanzug wieder aus den Fluten zurückgekehrt ist.

Maryama wirft sie aus den Augenwinkeln einen unauffälligen Blick auf die beiden Schwarzenegger Verschnitte, während sie vorgeblich Browneyes Ohr inspiziert, der sich das leicht irritiert gefallen lässt. Sie hegt keine Vorliebe für Muskelprotze, aber teilt auch nicht das Vorurteil, nur weil jemand trainiert ist und Muskeln hat, muss er gleich narzisstisch oder nicht sehr helle sein. Als allerdings einer der beiden anfängt ein wenig zu posen, wendet sie sich mit amüsiert gehobenen Brauen Leah zu:" Also...meine Kragenweite ist das nicht, aus dem Alter für solche Bubis bin ich raus."
mal ganz davon abgesehen, dass das Thema grade sowas von durch ist ergänzt sie in Gedanken.



Dann, leicht enttäuscht von Leahs 'vernünftiger' Antwort -sie selbst hätte das Boot für eine kleine Spritztour schon entlehnt- denkt Maryama kurz über die offizielle Variante der Idee nach und nickt dann. "Ich würd schon gerne ein wenig auf dem Meer herumcruisen, muss ja nicht lang sein, aber so ein bisschen Kon-Tiki Feeling würde mir gefallen, bevor wir zum Essen gehen. Wir können auch etwas weiter draußen noch ins Meer springen vom Boot aus. Lass uns nach einem Verleih Ausschau halten."



"Na dann machen wir das auch .." meint Leah schmunzelnd, packt rasch ihre wenigen Sachen zusammen und stopft das Badetuch in den Rucksack. "Ich hoffe nur DU kannst Segeln oder ... Cruisen ... ich hab zwar die Grundbegriffe mal beigebracht bekommen, bin aber ne absolute Süßwassermatrosin." Sie wirft die Tasche schwungvoll über ihren Rücken und kann es sich nicht verkneifen über die Schulter hinweg einem der beiden Muskeleros kokett zuzuwinkern, ehe sie sich mit Maryama (und natürlich Browneye) auf die Suche nach einem Bootsverleih macht.



"Ich kann das nicht." lacht Maryama , ..“aber sooo schwer wird's schon nicht sein. Die Konstruktion des Modells was ich liegen gesehen habe sah nicht sehr kompliziert aus." Zuversichtlich schüttelt sie ihr Handtuch aus und packt ebenfalls ihre Sachen zusammen, um sich mit Leah zum Kanuverleihzu begeben.


Fortsetzung folgt...

(in Zusammenarbeit mit @LeahCross , Screenshots von Leah )


 Antworten

 Beitrag melden
19.04.2023 14:12 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 10:44)
avatar  Knox
#4
avatar
Hausmeister

Geschichtsstrang: Wiedersehen mit Folgen (Teil 3)

Es dauert etwa 10 Minuten, dann haben sie "Malique´s Boots- und Taucherladen" gefunden. Der Besitzer des Ladens, augenscheinlich Malique, lässt sich ohne jede Eile aus seiner Hängematte gleiten und schlurft zu den beiden Ladys hinüber. An ihrem Äußeren scheint er sich nicht zu stören, bleibt höflich, aber betont entspannt als er ihnen ein Boot für den Nachmittag vermietet und schmunzelnd rät, sie sollten sich die Schultern eincremen, die Sonne sei auf dem Meer etwas stechender als am Strand.

Leah sieht immer wieder zu dem schlaksig-drahtigen Kerl hinüber, der so aussieht, als wäre er geradewegs vom Cover einer Raggae-Schallplatte herabgestiegen um in seiner Hängematte platz zu nehmen. Als er unter seine Mütze greift, die nur bedingt Erfolg damit hat,seine Rastalocken zu bändigen, erwartet sie ernsthaft, dass er einen Joint oder ähnliches hervorziehen und ihnen anbieten würde.
Aber anstelle von Sour Diesel oder ähnlichem, zupft er einige zerknitterte Geldscheine aus seinen Locken und gibt ihnen ihr Wechselgeld zurück.
Er gibt ihnen noch ein, zwei Tipps, bezüglich der Uhrzeit, etwas das er ReTide nennt und wie die Strömungen sich am Abend ändern würden. Dann hebt er lässig eines seiner dünnen Ärmchen und winkt ihnen zum Abschied, ehe er - lässig und mit sich, dem Universum im reinen - zurück zu seiner Hängematte schlurft.
Leute wie dieser Rastaman sind Maryama von den Stränden in Indien gut bekannt, wenn die Touristensaison voll im Gange war und man am Beach herum hing und den Tag einfach Tag sein ließ. Schmunzelnd erwidert sie seinen Gruß und geht mit Leah ein Auslegerkanu aussuchen. "Oh schau mal, das mit dem bunten Segel ist schön, das nehmen wir. Was meinst du?"

Sie reicht Leah die Hand damit sie sicher auf das Boot kommt und klettert dann selber hinterher. "Ich übernehm die erste Runde am Ruder, schließlich hab ich das ja auch angezettelt." verkündet sie Leah. "Du darfst erstmal auf Browneye aufpassen,schauen ob alles mit Segel und Takelage in Ordnung ist und dich nebenbei malerisch an der Reling drapieren." lacht sie. Maryama stellt ihre Sachen am Boden des Kanus ab und ruft Browneye, damit er sich dazu setzt und vorerst verräumt ist, lange wird das sowieso nicht vorhalten.
Nachdem das Segel ausgerichtet ist, nimmt das Boot wie von selbst Fahrt auf und Maryama muss nur mit dem Ruder für die richtige Richtung sorgen. "Das klappt ja richtig super!" ruft sie freudig zu Leah.



Es ist mittlerweile schon später Nachmittag, die Sonne sticht nicht mehr so heftig wie noch vor ein paar Stunden und Maryama genießt den leichten Fahrtwind, das irisierend glitzernde Wasser und das leise Geräusch der Bugwelle, die das gemächlich das Meer durchpflügende Boot verursacht. Nie hätte sie gedacht, dass aus einem Pflichtkaufhausbummel so ein herrlicher Tag werden würde. Mittlerweile sind sie schon ein gutes Stück in Richtung offenes Meere geschippert. Das einlullende, gleichmäßige Schaukeln und der Anblick von Leah, die entspannt ihre Beine über die Reling baumeln lässt, Browneye, der entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten eingerollt am Boden schläft...all das macht Maryama auch etwas dösig und leicht unaufmerksam. Ihr klappen für einen Moment die Augenlider zu und schon..Rumms! Ein heftiger Stoß erschüttert das Boot, Browneye rennt wie wild zwischen Bug und Heck hin und her und kläfft was die Stimmbänder hergeben, sie drehen sich einmal im Kreis und Maryama hat alle Hände voll zu tun, das Boot auf Kurs, beziehungsweise zum Halten zu bekommen.



"Aber Hallo!" vernimmt sie eine amüsierte Männerstimme. "Ein Goldfisch fällt ins Wasser was?"
Dann zwei männliche Stimmen, die in Gelächter ausbrechen. Maryama schaut sich um und registriert jetzt erst, dass sie wohl ein anderes Outrigger Kanu gerammt hat und...Leahs Blondschopf, der gerade wieder an der Wasseroberfläche zum Vorschein kommt. Ach du Sch...! Ohne dass sie es verhindern kann, bricht Maryama spontan in perlendes Lachen aus.

Leah hat sich, ganz Maryamas Wunsch entsprechend, am Bug auf dem Deck ausgestreckt hingelegt und genießt den kühlenden Hauch des Fahrtwindes und die absolut leise Art der Fortbewegung.
Naja fast unhörbar. Das hohldumpfe Schlagen der breiten, flachen Wellen gegen den Schiffsrumpf und das monotone „Wisch-pitsch-pitsch“ des Bootskörpers der durch s Wasser gleitet wird ab und an von dem melancholischen Schrei einer Möwe oder dem rauschenden Surren eines sich straffendes Seils untermalt.
Das sanfte Auf und Ab hat etwas einlullendes und Leah legt sich nun ganz auf den Rücken, den Kopf zum Bug ausgerichtet und ein Knie angewinkelt aufgestellt um etwas besser das Gleichgewicht auf der träge wippenden Schiffsspitze halten zu können. Sie schließt die Augen und dämmert leicht weg, driftet in einen Schlummer, der von der wärmenden Sonne noch unterstützt wird.
Ansonsten hätte sie vermutlich gesehen das Maryama direkt auf einen anderen Auslieger zusteuert.
Ein plötzlicher Stoß reißt sie aus dem Schlummer und lässt sie hochschrecken, als der Bewegungsimpuls sie weiter mit sich und über die Bordwand trägt. Hilflos rudert sie mit den Armen, fuchtelt mit den Händen und Füßen um das Gleichgewicht zu halten und spürt dann die überraschend beißende Kühle des Pazifiks um sich herum, als sie von der azurblauen Masse einfach verschluckt wird.
Einer inneren Logik folgend nutzt Leah die Bewegung aus, lässt sich noch tiefer sacken um nicht den Kopf am Bootsrumpf anzuschlagen und krümmt den Rücken durch, als sie sich im Wasser, purzelbaumschlagend, wieder dem normalen „oben-unten“ Gefühl unterordnet. Glitzernde Luftperlen weisen ihr den Weg zurück zur Oberfläche und ausatmend taucht sie wieder auf, spuckt prustend Gischt von ihren Lippen und sieht sich zwinkernd um.

Mit einer Hand wischt sie sich die nassen Haare aus der Stirn und ohne zu wissen was überhaupt genau passiert ist, schimpft sie ein erbostes „RRRRowdys!“ los.
"Aber Hallo!" die amüsierte Männerstimme dringt zuerst undeutlich über das Wasser hinweg an ihr Ohr. "Ein Goldfisch fällt ins Wasser was?"
„Der Goldfisch wird dir gleich den Hals umdrehen“ murmelt sie blubbernd im Wasser und schießt funkelnde Blicke zu dem Sprecher hinüber. Da der aber die Sonne genau im Rücken hat, ist er für sie nicht viel mehr als eine pechschwarze Scherenfigur vor grellweißgelbem Hintergrund.
Sie hört das auch Maryama lacht und wirft ihr einen nicht ganz so unfreundlichen, aber bestimmt auch keinen netten Blick zu, während sie Wasser tritt und sich etwas über die Wellen erhebt.
„Na komm, ich helfe dir raus.“ Neben den ersten Schattenriss ist ein zweiter getreten, hat sich vorgebeugt und streckt ihr jetzt hilfreich eine Hand entgegen.



Als wäre sie leicht wie eine Feder, zieht sie der andere aus dem Wasser, das tropfend und spritzend von ihrem Körper herabplätschert und stellt sie auf die trügerische Sicherheit des leicht schwankenden Bootsdecks.
Hast du dir weh getan?“ Sie schüttelt den Kopf und tritt zur Seite, aus dem grellen Sonnenlicht heraus und jetzt erst kann sie die beiden „Übeltäter“ genauer in Augenschein nehmen und sofort verfliegt ein Teil ihres Ärgers wieder.
Derjenige, der ihr aus dem Wasser geholfen hatte trägt lange Badeshorts und ein furchtbares Hawaiihemd, das jedoch lose um seine Schultern hängt und eine ansehnliche Vorderpartie einrahmt.
Die straffe, braungebrannte Haut liegt über angenehm geformten Muskelpartien, nicht herkulisch übertrieben aufgepumpt, wie die Mucki´s am Strand, sondern einfach nur sportlich-durchtrainiert. Er ist einen guten Kopf größer als Leah und trotz seines kantigen Kinns und die ausdrucksstarke Nasenpartie, die zumindest eine teilweise Verwandtschaft mit den polynesischen Ureinwohnern von Sulani verrät, verleiht ihm der dunkle Bartflaum und die nass ins Gesicht hängenden Strähnen seines dichten, schwarzen Haares etwas verspielt Leichtes. Außerdem hatte er die zwei wahnsinnig blauesten Augen die sie je gesehen hat.

Ein leises Pfeifen und ein „Oh holla“ lässt ihren Blick zu dem zweiten Mann an Bord hinüberhuschen. Unter ebenfalls schwarzen Haaren, die an den Seiten ausrasiert und am Oberkopf zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengenommen sind, blitzen sie vergnügt zwei hellgrüne Augen an. Er trägt eine geschnitzte Holzkette unter seinem offenen Hemd und wie sein Freund sportliche Badeshorts. Barfuß stemmt er sich mit Leichtigkeit gegen die Schaukelbewegungen des Kanus. Offensichtlich sind die beiden losgezogen um zu schnorcheln, den auf ihrem Boot liegen Taucherbrillen und Ausrüstung dafür bereit.
Anders als sein Freund, mustert er mit unverhohlener Neugier ihre tropfnasse Gestalt und lächelt burschikos frech, als seine Augen ihren Beinen entlang nach oben, über ihren Leib hinweg zu ihrem ärgerlich funkelnden Blick klettern. Anstelle schuldbewusst den Blick abzuwenden, wird sein Lächeln nur noch breiter und irgendwie … gewinnender. Unter anderen Voraussetzungen hätte sie dieses lachende Seepferdchen ganz süß finden können.

"Na, das ist dann ja wohl unser Fang des Tages." ruft er lachend und lässt dabei eine Reihe blitzendweißer Zähne sehen. "Und wem haben wir den zu verdanken?" wendet er sich grinsend an Maryama, die sich mittlerweile wieder gefangen hat und leicht verzagt drein blickt.
Ihr Blick schweift vom Fragesteller zu Leah und sie beschließt, das Leahs Wohlergehen Priorität hat. "Es tut mir so leid, Leah...vor allem dass ich auch noch gelacht habe.." ihr Blick wird komisch verzweifelt. "Ich kann das in solchen Momenten nicht steuern, das kommt einfach aus mir heraus.." Sie mustert Leah prüfend. "Hast du dir irgendwie weh getan?" fragt sie dann besorgt und hilft ihr zusammen mit dem Typ im Hawaiihemd, sich hinzusetzen.




"Ich bin Maryama." beantwortet sie dann lächelnd die Frage ihres braungebrannten Gegenübers, der interessiert ihr Gespräch mit Leah verfolgt hat und nun ungeniert seinen Blick über Maryamas Gestalt gleiten lässt. "Und mit wem haben wir die Ehre?" fragt sie nun mit leicht hochgezogenen Brauen und Blick auf beide jungen Männer.

"Schon in Ordnung Maryama" schmunzelt Leah schief und streicht sich die nassen Haare aus der Stirn zurück, blinzelt die Wassertropfen weg. "Alles okay."
Zur Bestätigung grinst sie fröhlich, dann sticht sie ihren Zeigefinger wie einen Ritualdolch in Richtung des noch immer glucksenden Sunnyboys.
"Darf ich mal erfahren warum du so lachst?" Faucht sie in ihrem besten entrüsteten Tonfall und obwohl der Angefauchte erstmal große Augen bekommt, grinst er weiter.
"Tschuldigung, aber es .. war .. witzig." antwortet er und hebt abwehrend die Hände. "Du hast nen 1 A Rittberger hingelegt und ich attestiere dir natürliche Eleganz in allen Rumba- und Eingeborenentänzen." Wieder dieses Grinsen, auch wenn Leah kurz davor ist ihn zu erwürgen - Größe hin, Schulterbreite her.
"Naja, das ist nicht witzig Ramon" mischt sich jetzt der andere Mann ein und reicht Leah als Friedensangebot erstmal ein Handtuch. "Sie hätte sich verletzen können."
Der seeblaue Blick geht zu Maryama hinüber. "Ich hoffe ihr beiden habt euch nicht verletzt?" fragt er dann mit ehrlicher Sorge in der Stimme. "Ich bin Manuel, das ist Ramon" stellt er sich jetzt vor und legt dabei eine Hand auf seine glatte Brust, die unter dem offenen Hemd hervorlugt.
"Tut mir leid, aber ihr seid in meinem blinden Winkel gewesen und offenbar ..." er lächelt entschuldigend "..habt ihr uns wohl auch übersehen." Näher kommt er an keine Rüge für eventuell übertretene Seemannsgesetze oder Schiffsstraßenverkehrsordnung.
Ramons Blick geht zwischen den beiden Frauen hin und her, dann wechselt er einen langen Blick mit seinem Partner. "Das Glück ist immer unverhofft" meint er und sieht wieder zu Maryama. „Hat dir schon mal einer gesagt, das du eine absolut bezaubernde Lache hast ?" fragt er mit einem gewinnenden Lächeln "Ich liebe es wenn Frauen aus vollstem Herzen lachen können."

Schmunzelnd erwidert Maryama:“ Darüber gehen die Meinungen auseinander, aber es wurde schon mal sowas erwähnt.“ Sie lächelt zurück. Ganz kann sie sich dem jungenhaften Charme dieses Naturburschen nicht entziehen.

Leah hingegen überlegt augenscheinlich immer noch ob sie den unbekümmerten Seemann an der nächsten Rah aufknüpfen sollte, während sie sich das Gesicht und die Brust abtrocknet und dann das Handtuch um ihre Schultern zieht.
Manuel scheint die Verstimmung zu spüren und meint nochmal "Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist, sowas kann leicht ins Auge gehen. Bist du sicher das alles okay ist ?" Leah nickt, dann macht sie sich daran wieder ins Boot zu Maryama zu steigen, die gerade den 'Schaden' am Bug begutachtet.

"Ist was kaputt ?" fragt Leah und beugt sich ebenfalls zur Seite hinab um über den Rand der Schiffswand hinweg den schlissigen Kratzer zu begutachten. Allerdings scheint der eher oberflächlich zu sein. Glück gehabt. "Nein ich glaub nicht" antwortete Manuel, der sich den Schaden ebenfalls angesehen hat. "Etwas abschmirgeln, dann sieht das wie neu aus."

Ramon genießt in der Zwischenzeit schweigend den Anblick der beiden Meeresnixen, die die Außenwand des Kanus begutachen. Ein äußerst inspirierendes Bild, dass er sich auf keinen Fall durch eine unbedachte Bemerkung kaputt machen will. Deshalb lässt er Manuel gerne den Vortritt, als dieser unterstützend auf das andere Kanu klettert und lächelt verschmitzt in sich hinein.

Manuel blickt zu Maryama hoch und deutet dann auf Ramon und sich. "Wenn ihr einverstanden seid, schleppen wir euch rüber zum Strand" er deutet auf eine einsame Mini-Insel knapp vor dem Strand, die außer einigen Büschen und Palmen nur aus weißem Sand besteht. "Ich hab was zu Trinken dabei und wir können auf den Schrecken erstmal nen Schluck nehmen... wenn ihr wollt."

"Oder wir schleppen euch gleich in den Hafen zurück, wir kennen dort eine Bar - die nie von Touristen besucht wird. Man kann dort hervorragend Sau...ich meine was trinken und Apuala, die Köchin macht den besten gegrillten Fisch auf ganz Sulani." schlägt Ramon statt dessen vor.

Leah umfasst die Ecken des Handtuches, das um ihre Schultern liegt und dreht sie unschlüssig etwas fester zusammen, dann sieht sie zu Maryama hinüber. "Was meinst du ? Wollen wir mit den beiden Rowdys eine Friedenspfeife zusammen rauchen oder entscheiden wir uns lieber die zwei Kiel zu holen?" Ein verspieltes Lächeln huscht über ihre Züge, als sie sieht wie zumindest Manuel belustigt eine Augenbraue hochzieht.

Erleichtert sieht Maryama, dass Leah zu ihrer alten Form zurück findet und lacht befreit auf. Ihr Blick schweift von Leah zu Ramon und zwei grüne Augenpaare versenken sich für einen Augenblick ineinander, dann schaut sie zu Leah und Manuel. „ Aaalso, Kiel holen hab ich heute keine Lust, aber...“ Ihr Blick schweift zur Insel und streift nochmal Ramon, der lächelnd auf das Ruder gestützt zu ihnen rüber schaut. „Reif für die Insel fühl ich mich auch noch nicht.“ scherzt sie und schlägt mit Blick auf die Schnorchelausrüstung der beiden jungen Männer vor:“ Wie wär's, wenn wir noch ne Runde zusammen die Unterwasserwelt erkunden? Ihr scheint ja genügend Ausrüstung dabei zu haben?“
Abschleppen braucht uns danach niemand.“ Sie grinst verschmitzt und fügt nach einer kleinen Pause an:“ Ich mein, unser Kanu hat nur nen kleinen Kratzer.“ sie zwinkert Leah zu und grinst in die Runde.




„Keine Bange“ meinte die junge Blondine und streicht sich nochmal das Wasser aus den Haaren „nichts was man nicht mit etwas Farbe, einem Pinsel und etwas Zeit nicht wieder hin kriegt.“
Leah legte den Kopf schief zur Seite und musterte die beiden Jungs mit neuerwachtem Interesse.
„ Eure Schnorchelausrüstung ist wirklich umfangreich, seit ihr vom Ozeanischen Institut oder einfach nur begeisterte Sporttaucher ?“
Sie plaudern noch etwas und die beiden sportlichen Jungs weihen sie in die Geheimnisse der Unterwasserwelt ein. Die körperliche Betätigung und die Seeluft zehren an den Kräften und so verkündet Maryama nach einem wunderbaren Tauchgang, dass sie langsam Hunger kriegt und auch Leahs Magen zustimmend – als hätteer nur eine kurze Erinnerung dafür gebraucht – bekräftigend knurrt.

Auch Browneye scheint zu verstehen, denn sein Schw anz geht freudig wedelnd hin und her, als die Rede auf essen kommt. „Ja, Süßer, du bekommst auch was Leckeres.“ schmunzelt Maryama und wuschelt ihm über den Kopf.
Okay, dann wollen wir mal zurück“ sagt Manuel und sieht dabei zuerst Leah, dann Maryama lächelnd an. „Sehen wir uns dann heute Abend ?“ fragt er und lässt seinen Blick zwischen den beiden hin und her pendeln.
Maryama und Leah nicken gleichermaßen und Ramon witzelt leise „Nur DU schaffst es zwei Meerjungfrauen anzurummsen und mit nem Date nach Hause zu kommen.“ worauf Leah nun ebenfalls ihren Groll wegen des „ins-Wasser-platschen-und-ausgelacht-werden“ aufgibt und laut auflacht.


„Na, du kannst ja DOCH Lachen“, meint Ramon und grinst nun selbst wie ein neugepresster Penny. „Und jetzt haben wir schon zwei Ladys, deren Lachen bezaubernd wirkt. Ich glaub das wird ein guter Tag.“
Sie verabschieden sich voneinander und Maryama und Leah schaffen es sogar einigermaßen professionell wirkend zu wenden und zurück zum Strand zu fahren. Dabei werfen sich die beiden kurze, grinsende Blicke zu.


(in Zusammenarbeit mit @LeahCross, Bilder von Leah)


 Antworten

 Beitrag melden
19.04.2023 14:14 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 10:42)
avatar  Knox
#5
avatar
Hausmeister

Geschichtsstrang: Wiedersehen mit Folgen (Teil 4)

Eine Weile später...

Eine laue Brise weht vom Meer herüber und bringt die kleine Kerze auf dem leicht wackeligen Holztisch zum flackern. Die Wellen schlagen sanft an den Strand, die Palmen flüstern geheimnisvolle Botschaften im Abendwind und die Sonne zaubert orangerote Lichtreflexe auf dem Meeresspiegel.
Aus der Küche des schnuckeligen, kleinen Restaurants dringen köstliche Düfte von gegrilltem Fisch und exotischen Gewürzen zu Maryama und Leah. Sie haben sich umgezogen und einen wunderbaren Tisch für zwei auf der Veranda des von Leah empfohlenen Restaurants ergattert, der liebevoll mit maritimen Kleinoden dekoriert ist.
„Weißt du was? Ich nehm heute auch mal Hummer..einfach weil ein besonderer Tag ist und es doch immer spannend ist, etwas Neues auszuprobieren.“ Maryama legt lächelnd die Speisekarte zur Seite und sieht Leah an. „Du solltest mir nachher zeigen, wie man den korrekt verzehrt, ansonsten garantiere ich für nichts.“ schmunzelt sie.

Leah hat aus ihrem Rucksack ein kurzes, weißes Kleid mit vergoldeten Schließen hervorgezaubert, dazu passende Schuhe mit Riemen um die Fesseln und leichten Absätzen. Vielleicht nicht ideal am Strand aber passend zum Outfit.



Sie sitzt Maryama gegenüber am Tisch und sieht sich die Speisekarte an, die langen, glatten Beine übereinander geschlagen und mit dem obenauf liegenden Fuß leicht im Takt wippend. Sie sieht bei der Frage ihrer Freundin auf und legt den Kopf leicht zur Seite.
"Lass ihn dir doch schon passend zerlegen" rät sie schmunzelnd und tippt dann auf die folierte Speisekarte "Ich denke der Tintenfisch in Knoblauch-Buttersauce hat 's mir heute angetan." Sie lässt die Karte wieder sinken und lächelt zu Maryama rüber. [/left]
Verblüfft guckt Maryama Leah an. "Gute Idee..praktisch denken ist sonst ja mein Gebiet...aber offenbar hat die Sonne heut bei mir ein bisschen..." sie zeigt mit dem Finger eine wirbelnde Geste vor ihrer Stirn und lacht. "Das mach ich wirklich."
Während Leah noch aussucht genießt Maryama die Aussicht auf das Meer und krault gedankenverloren mit einer Hand Browneye hinter den Ohren, der unter ihrem Stuhl liegt und den Schlaf des Gerechten schläft. Lange hat sie nicht mehr solch einen inneren Frieden verspürt, wie jetzt hier in Sulani. Es wäre wirklich wichtig ab und zu so eine Auszeit zu nehmen, egal wo. Einfach mal einen Tag oder zwei die Seele baumeln lassen, ob allein oder zu zweit. Zu zweit...
Ein paar schelmisch blitzende grüne Augen kommen ihr wieder in den Sinn und ein winziges Lächeln spielt um ihre Mundwinkel. Es war ein wunderschöner und lustiger Nachmittag gewesen, trotz des 'Unfalls', den Leah dann im wahrsten Sinne des Wortes ausbaden musste...oder gerade deshalb?
Sonst hätten sie Manuel und Ramon ja gar nicht kennen gelernt, die ihnen die schönsten Korallenriffe Sulanis gezeigt hatten. Ja, Maryama hat den Tag definitiv genossen und mal für eine Weile zwei andere, (samtschwarze), Augen darüber vergessen...[/left]
"Du hast richtig Farbe bekommen ... also noch mehr als sonst" meint Leah grinsend und schiebt die Karte zurück auf den Tisch. "Steht dir gut, mal an die Sonne zu kommen .. auch wenn der Sommer ja so gut wie vorbei ist."

Schmunzelnd vernimmt Maryama Leahs Formulierung: 'mal an die Sonne zu kommen'. Eigentlich ist sie ja jeden Tag draußen an der Sonne bei der Gartenarbeit, aber sie hat ja recht...so wie heute, entspannt und vergnügt nur selten.
Eine kühle Meeresbrise strömt zu den weiten, offenen Wänden herein und wiegt die hauchdünnen Dekorvorhänge sanft hin und her. Behutsam streicht der Wind über die Haut und obwohl er kühl ist, ist Leah noch so "erhitzt" vom Tag und der Sonnenenergie, die sie getankt hat, das sie nicht frösteln muss.
Sie selbst hat ebenfalls beim Schnorcheln sogar noch einen leichten Sonnenbrand auf der Nase abbekommen, aber es ist wirklich ein schöner, erholsamer Tag gewesen. Noch dazu als Ramon, um endgültig Frieden zu schließen, sich anerboten hat die beiden Wassernixen noch einmal kräftig mit Sonnencreme einzureiben. Leah ist aufgefallen das er auffällig lange Maryama mit sanften und doch kräftigen Strichen seiner Hände die Schultern fast schon massiert hatte, als er die weißliche Creme auf ihrer Haut verteilt hat. Sie grinst frech und meint so unschuldig wie möglich.
"Steht dir auch gut wenn dich einer anflirtet" sie zwinkert vergnügt und will gerade loslegen wie eine Teenagerin mit ihrer neuen Freundin über die beiden Boys zu schwatzen, als der Kellner auch schon kommt und die Bestellung der beiden aufnimmt. Und bevor sie das Thema wieder auf die beiden bringen kann...

...räuspert sich Maryama, lehnt sich ein wenig vor und fragt dann :“ Du, ich hab heute Nachmittag immer wieder darüber nachgedacht was du mir von deinem Nebenjob erzählt hast...weißt du, das hat mich neugierig gemacht.“ Sie lächelt. „Meinst du du könntest mir mal..sagen wir..einen Schnuppertag bei euch am Set verschaffen und mir alles zeigen und so?“ Sie lehnt sich zurück und wartet gespannt auf Leahs Reaktion.



"Klar" bietet die sofort bereitwillig an. "Die suchen dauernd nach neuen Gesichtern ... die Arbeit selbst is nicht 'schwer' im eigentlichen Sinn des Wortes aber stressig."
Sie lächelt und zuckt mit den schmalen Schultern. "Und es darf dich nicht stören das alle paar Sekunden irgendwer an dir und deinen Klamotten rumzupft, hier was glattstreicht, da ne Strähne aus den Haaren zupft. Die sind aber wirklich Profis und auch wenn es keine Tabuzonen gibt, also quasi dir irgendwer deinen Ausschnitt zurechtzupft, sind das in 99 % dafür abgestellte Helferinnen ... Abgesehen von einem Fotographen aber das is okay .. der ist so "heiß" der muss im Winter nicht die Heizung hochdrehen sondern geht einfach nur von Raum zu Raum." Sie lacht und als Maryama sie fragend ansieht meint sie "Er steht nicht auf Frauen."

Maryama lächelt und nickt verstehend.
"Hm..." sie versucht sich das Procedere vorzustellen, was ihr aber nicht so recht gelingen will. "Ich hab ja keine Ahnung, das seh ich dann am Besten, wenn du mir das alles mal zeigst. Mir gefällt nur der Kontrast zu meinem Leben sonst...warum nicht mal ganz was anderes ausprobieren? Ich kann es ja immer noch lassen, wenn ich mich als zu ungeschickt oder tollpatschig erweise." Sie lacht ein bisschen und fährt fort:" Ich stell mir das ganz witzig vor, wo ich doch sonst nur Raupen von Blättern zupfe und höchstens mal ne Ananasstaude schüttle...warum nicht mal die Lockenmähne?" Es ist Zeit neue Wege einzuschlagen und das wäre ja kein Fulltime Job, sondern nur ein bisschen Abwechslung für Zwischendurch.

"Ungeschickt und tollpatschig ?" Leah lächelt sanft und schüttelt den Kopf "Ich denke nicht das ich diese Attribute verwenden würde um dich zu beschreiben." Sie wartet einen Augenblick und hört Maryama zu während sie die Vergleiche mit Raupen, Blätter und Stauden gebraucht.

"Danke,dass du das einfach so machst, Leah."Maryama freut sich aufrichtig.

"Na, ewig will ich das auch nicht machen" meint Leah und schüttelt dabei den Kopf. "Gegen die Professionellen hab ich eh keine Chance und bei den großen Studios .. hab ich mir sagen lassen .. herrscht ziemliches 'Stutenbeissen', wenn dir der Begriff was sagt. Ich persönlich hätte es vielleicht anders umschrieben, eher sowas wie: Ein ähnliches Klima wie in der Manageretage." Wieder zuckt sie mit den Schultern. "Und bevor ich mir den Stress auch noch antue, lieber Wochenend-Aushilfsmodel für ein NoName-Studio und dafür irgendwann mal Professorin für Antropologie und Paläonthologie."
Sie grinst noch frecher, was sie jünger wirken lässt als sie ohnehin noch ist. "Is aber noch n langer Weg, erstmal Abschluss, Doktortitel, dann in nem Museum ne Stelle finden wenn ich Glück hab und die ersten Jahre unter nem Professor mit hoffentlich einem oder zwei Ausseneinsätzen mitwirken, ehe ich mich dann um Fördergelder prügeln darf gegen Dutzende andere Doktorandinnen die für ihre Forschungsarbeit werben .... vielleicht hilft es mir da, das mich der eine oder andere von nem Hochglanz-Cover wiedererkennt."

Schmunzelnd antwortet Maryama: "Ja...und dann sagt er: Ach, sie sind doch dieses Mädel aus der Herbstaussgabe von...von...ach egal, stellen sie sich mal dekorativ unter dieses Mammutskelett, da kommt gleich einer von der Presse." Maryama muss lachen. "Nein, im Ernst..das klingt nach reichlich aufregender Arbeit." kommentiert sieLeahs Ausführungen. "Das ist halt der Vorteil wenn man selbsstständig ist, dann bist du selbst die Einzige die dir auf den Keks geht mit ihren Forderungen und Ansprüchen...aber das ist manchmal auch anstrengend." schließt sie lächelnd. "Du bist ne Powerfrau, das wird schon."
Im selben Moment kommen die Getränke. Maryama greift nach ihrem Glas und erhebt es Richtung Leah. "Lass uns darauf anstoßen und auch auf den tollen Tag heute." sagt sie lächelnd.

Leah lacht wieder fröhlich auf, dann sieht sie wie der Kellner mit den bestellten Sachen zu ihnen herüber kommt und rutscht etwas zurück damit der Mann die Leckereien problemlos vor ihnen abstellen kann.
Sie erhebt ihr Glas ebenfalls als sie den Trinkspruch vernimmt und stimmt zu "Auf den tollen Tag!"
"Mmmmh!" genüsslich wedelt Maryama die wunderbaren Düfte, die von ihrem Teller aufsteigen in Richtung Nase. "Das riecht ja herrlich." Sie schmunzelt wieder. "Das war die beste Idee ever den zerlegen zu lassen, ich hab mich schon ne Schere in deinem Ausschnitt versenken sehen." Sie greift zur Gabel und versucht ein kleines Stück Hummerfleisch. "Lecker" ...hätt ich nicht gedacht." Beherzt macht sie sich daran die kulinarischen Neuheiten auf ihrem Teller weiter zu erkunden. Der Magen grummelt schließlich. Browneye erwartet ausnahmsweise keine guten Gaben von ihr. Er hat vom Chef de Rang höchstpersönlich Fleischreste und einen dicken Knochen bekommen, der jetzt zur Hälfte vertilgt neben ihm liegt. Er selbst döst unbeirrt von den Geräuschen ringsherum immer noch friedlich.



Leah lacht leise und stellt das Glas wieder zur Seite weg, beobachtet wie Maryama sich über ihr Mahl her macht und schüttelt den Kopf.
"Zumindest hätte das was von Pretty Woman" grinst sie und sieht sich kurz um, während Maryama selbst noch kichert und das zarte Hummerfleisch kostet. Das Restaurant ist angenehm, nicht zu eng gestellte Tische lassen genügend Privatsphäre aufkommen und die Aussicht ist eine Wucht. "Gut dass der Bootsverleiher so gechillt war, ich hab schon befürchtet er kippt aus seiner Hängematte, wenn wir ihm erzählen was passiert ist." bringt Maryama nochmal das Gespräch auf Malique, während sie eine seltsame grüne Zutat neben ihrem Hummer inspiziert, die sich als Algenröllchen entpuppt. "Wie er dich angeguckt hat und kurz mal tief Luft geholt hat..." Maryama lacht.

Leah hört Maryamas Kommentar über das Luft schnappen und schnaubt leise aber immer noch lächelnd.
"Wer ?" Leah schmunzelt vielsagend "Ramon oder der Bootsverleiher ?" Sie verdreht die Augen und schüttelt den Kopf ."Erst wollt ich ihn ja gleich als Torpedoersatz zum Meeresgrund schicken aber er hat sich dann doch als angenehmer Zeitgenosse entpuppt.“ Sie überlegt kurz. „ Der Bootsverleiher hat vielleicht nur deshalb nach Luft geschnappt weil ich meinte, dass der Kratzer bei den ganzen anderen Schrammen nicht wirklich auffällt."

Kichernd prustet Maryama los. „Göttlich sein Gesicht, ja.“



Leah grinst und sticht dann mit der Gabel in ihren, als Pfanne servierten, Teller und spießt etwas Gemüse auf. Die helle Sauce rinnt zäh und sämig über die angegrillten Stücke und bevor sie ihre Gabel zum Mund führt, genießt Leah einfach den Anblick dieses leckeren Hauptgerichts. Aber auch Maryama´s Hummer mit Spaghetti und herrlich duftender Sauce ist ein wahrer Gaumenschmaus. Und ein verräterisches Seufzen von ihren Füßen her gibt kund das auch Browneye die Küche lobend in seinen Dämmerzustand empfiehlt.

Außerdem...“ beginnt Maryama in neckischem Tonfall. „..war das nicht Ramon, der gepustet hat, sondern Manuel..und ich glaub so richtig zu Atem ist er beim Tauchunterricht mit dir auch nicht mehr gekommen...und ich mein damit nicht weil er keine Kiemen hat.“ Sie spießt ein kleines Stück Salatdeko auf und knabbert daran, während sie Leah leicht ironisch angrinst und mit einer Braue wackelt.
Dann werden ihre Augen groß und ein belustigtes Funkeln erscheint darin.
Oh, guck mal da.“ Maryama nickt Richtung Strand und wirft Leah einen bedeutungsschwangeren Blick zu. „Wenn man vom Teufel spricht.“
Gemächlich und noch immer in Freizeitkluft schlendern die beiden Taucher lässig am Strand entlang in Richtung Restaurant.

Leah sticht mit ihrer Gabel gerade ein Stückchen Fisch auf und dreht den Kopf über die Schulter, als Maryama mit dem Kinn in Richtung Strand weist.
"Die können sich wohl gar nicht mehr richtig lösen" schmunzelt die junge Frau und schiebt das Stückchen in ihren Mund, schmeckt einige Bissen lang die säuerliche Zitronennote nach, die sich herrlich mit dem Knoblauch, dem groben Salz und den Kräutern verbindet und eine harmonische Unterlage für das feste, auf den Punkt gegarte Fleisch bietet.



Es ist ja nicht so, dass Leah gerade auf der "Suche" nach einem Liebes- oder romantischem Abenteuer ist, ganz zu schweigen von einem festen Partner. Aber es tut der eigenen Seele (wie der Seele jeder Frau) unheimlich gut, wenn ein attraktiver Vertreter des anderen Geschlechts durchaus Interesse bekundet. So lange das Interesse dezent eingesetzt wird natürlich.

Ramon ist ihr zuerst eher negativ aufgefallen, doch im Laufe des Nachmittages kristallisierte sich immer mehr heraus, dass er einfach ein "Kometen-Mann" ist, burning to the Limit quasi.
Er ist einer der Typen, die als Kind schon jeden Streich und Schabernack ausgeheckt hat, der vermutlich breit grinsend und bis zu den Ohren voll Staub und Dreck jede Mutter in stolze Verzweiflung treibt. Er verlässt sich eher auf sein Bauchgefühl, ist spontan, witzig (ja doch auch) und sprüht förmlich Lebensfreude aus jeder Pore seines durchaus wohlgeformten Körpers.
Manuel ist vielleicht nicht gerade das Gegenteil von Ramon, eher eine Version die mehr auf logische Analyse, als auf Spontanität setzt. Ein ruhender Pol, der aber nicht träge und unverrückbar an einem Ort bleibt sondern eher sicher und bedächtig seinen Weg findet. Wie sich ein großer Kreutzer seinen Weg auch unbeirrbar durch stürmische Seen bahnt. Beide sind selbstbewusst, ohne dabei selbstverliebt zu werden. Sie wissen was sie wollen und das findet Leah durchaus ... erfrischend.
Die beiden schlendern wie zufällig am Strand direkt am Restaurant vorbei und natürlich entdecken sie Maryama und Leah sofort wieder. Obwohl sie beide im Badeanzug bzw Bikini kennengelernt haben, gibt es ein großes 'Hallo' als sie die beiden Frauen jetzt in etwas eleganterer Montur zu Gesicht bekommen.

"Richtig vornehm" witzelt Ramon ohne dabei verletzend zu wirken und grinst Maryama unverholen ins Gesicht. "Jetzt weiß ich endlich was mit Eyecatcher gemeint ist", scherzt er zwinkernd und nippt an einer Flasche die er in der linken Hand hielt.

"Wir wollen rüber zu Mike´s Bar .. der hat nen tollen Billiardtisch, falls ihr Interesse habt" sagt Manuel und deutet (ebenfalls eine Flasche in der Hand haltend) an das andere Ende der Lagune. "Wenn ihr fertig gegessen habt natürlich.", lächelt er und sieht zwischen Leah und Maryama hin und her.

Leah tauscht einen Blick mit ihrer Freundin und zuckt andeutungsweise mit ihren Schultern.
"Was meinst du ?"

" Hm..Billard? Hab ich eeewig nicht mehr gespielt. Klingt gut" entscheidet Maryama spontan, ganz dem Motto des heutigen Tages folgend, einfach genießen was sich bietet.
"Aber erst haben wir hier noch ein bisschen Frauenplausch." schmunzelt sie und Ramon entgegnet zwinkernd:" Na...DAAA wollen wir nicht weiter stören. Bis nachher dann." Er hebt die Flasche zum Gruß und grinst.
"Wir spielen uns schon mal warm, wenn ihr beim Billard genauso stürmisch seid, wie beim Kanu fahren wird das wohl nötig sein." sagt Manuel mit einem schelmischen Blick zu Leah und die beiden machen sich lachend in Richtung Bar auf .

"Ehm, bevor du dich um Haus und Hof 'verwettest' ..." meint Leah, sticht mit der Gabel in ihren Teller etwas Gemüse auf und hält es sich vor den Mund, als die beiden Jungs mit zufriedenen Gesichtern abmarschieren " ... ich hab noch NIE Billiard gespielt." Sie schluckt als sie Maryamas fragendes, leicht entsetztes Gesicht sieht.

"Du bist aber doch Studentin !?!" gibt Maryama fassungslos von sich.

"Was hat den DAS damit zu tun ?" erwidert Lea, fast genauso erschrocken jetzt.

"Na, ich dachte das bringt man euch im Studentenwohnheim und am ersten Wochenende direkt als allererstes so bei." Maryama klingt belustigt und verwundert zugleich.

Leah verzieht zweifelnd die Augenbrauen und sieht Maryama ein, zwei klimpernde Wimpernschläge lang an. Dann schüttelt sie den Kopf. "Ehm - NNNnnein ?
An ihrem ersten Wochenende hatte sie allen möglichen Kram kaufen müssen, Bücher vor allem. Und die anderen Studenten und innen ihres Fachs waren eher von der Spaß- und Sportbefreiten Sorte die weniger aus Begeisterung, als als Pflichtlektüre ihr Studienfach belegt hatten. Wenn sie Maryama auch noch verriet das sie untereinander so gut wie gar keinen Kontakt hatten ....

"Na, ich denk einer der beiden bringts dir sicher gern bei." gluckst Maryama jetzt fröhlich und verschluckt sich fast, als sie Leah´s Gesicht und vor allem ihren 'ja-is-klar,ne?' Blick sieht.

Die Vorstellung, die aus diversen romantisch-erotischen Szenen der verschiedensten Filme bekannt ist, steigt vor Leahs geistigem Auge empor: die vornüber gebeugte Frau mit dem Queue in der Hand, während sich der hilfreiche Lehrmeister ebenfalls von hinten über sie beugt ...eine Hand stützend auf die Hüfte der Frau gelegt, die andere zum Queue hin ausgestreckt ....... Maryama scheint zum gleichen Gedankenschluss gekommen zu sein.
"Gut gut, ICH brings dir bei. Aber jetzt lass uns Essen sonst wirds noch kalt und das wäre eine Schande !" sagt Maryama und wackelt auf kokett-süßer Manier mit ihrem Kopf hin und her.
Leah muss schmunzeln und merkt, dass sie noch immer die Gabel mit dem aufgespießten Gemüse vor ihrem Mund in der Luft hält.









(in Zusammenarbeit mit @LeahCross, Bilder von uns beiden)

Maryama - Nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
19.04.2023 21:48 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 10:41)
avatar  Knox
#6
avatar
Hausmeister

Bea - letzter Post

Ort: Brindleton High
Charakter: Dave, Bea
Titel: Sozialprojekt


Bevor Bea die Aula verlässt, steuert Dave sie an. Er weiss er muss einen guten Notendurchschnitt haben dieses Jahr um das Sportstipendium zu bekommen. Also besser er geht das an und ruht sich später aus. Bevor sie die Tür durchqueren kann, slidet er über den flachen Fussboden, greift nach dem Türrahmen und versperrt ihr so mit dem Arm den Weg. Lässig schaut er sie an. "Hey Partnerin." sagt er. "Lässt du mir deine Nummer da?" Er grinst dümmlich weil es irgendwie noch nie so einfach war an eine Nummer zu kommen. "Na schön...", sagt Bea, wenig begeistert. Aber Dave hat wohl recht. Für das Projekt ist das von Vorteil. Also reicht sie ihm die Nummer. Er speichert sie und steckt das Telefon wieder ein. "Schon eine Idee?"



"Dazu kenne ich dich noch nicht gut genug. Ich weiß halt, dass du gerne Sport treibst. Schwimmst du auch?"
Sie kennt ihn aus der Schule, hatte aber nie viel mit ihm zu tun. Dave hebt eine Schulter. "Schwimmen? Klar..." Sein Gesicht zeigt deutlich dass er den Zusammenhang nicht versteht. "Wie kommst'n jetzt auf Schwimmen..?" - "Das mach ich gerne. Und in Sulani, wo ich lebe, gibt es auch immer gute Möglichkeiten dazu." Sie würde sogar wetten, dass sie schneller schwimmen kann als das Sport-Ass. Sollte sie ein Wettschwimmen vorschlagen? Es geht ja in der Aufgabe darum, sich kennen zu lernen. Würde so etwas also auch für eine gute Note reichen? Vielleicht. Sie kennt die Lehrerin ja noch nicht so gut, was sie in ihre Aufgabe interpretiert. Dave der die Aufgabenstellung sowieso nicht ganz versteht, richtet sich in seiner vollen Größe auf und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Er betrachtet Bea. Sie schwimmt gern. Sie ist ein wenig drahtig, aber Muskeln sind zu erkennen. Er hat noch nie drüber nachgedacht ob noch andere an der Schule so gern Sport machen wie er. Neben Nouki und Leon. "Okay." sagt er nur. "Und was machen wir jetz als Projekt...?" - "Einen Wettbewerb vielleicht? Den wir dokumentieren? Schwimmen und so?", schlägt Bea vor. Irgendwann würde sie ihren Fischschwanz eh allen zeigen müssen. Und Shane und Viola werden ja auch als Vampire akzeptiert. Also besser, sie macht es jetzt als wenn es irgendwann zu lange hinausgezögert wurde.

Er müsste sich jetzt eigentlich Gedanken über den Ablauf machen oder vielleicht einen Plan schmieden wie sie das am besten angehen wollen und was hierbei der Soziale Apekt bei der Sache ist, aber das tut er nicht. Erneut hebt er die Schultern. Sie wird schon wissen wie sie eine gute Note bekommen können. "Ooo-kay." meint er langgezogen. Was will sie denn gegen ihn anrichten? Er ist der beste in allen Sportarten. Das weiß doch jeder. Nur Fische schwimmen schneller als er. Aber wenn's hilft, dann eben. "Sag mir einfach was ich tun soll, ok?" Sein Blick fällt auf die große Uhr. Früher frei haben ist klasse, jetzt hat er ne ganze Stunden mehr Zeit zum pumpen. Er nimmt die Arme runter und grinst. "Ich hau ab, sag einfach bescheid." - "Ich lad dich ein nach Sulani!", sagt sie, "können wir von mir aus auch heute machen wenn du Lust hast."

Dave war schon am gehen und hält in der Bewegung inne. Mit einem Grinsen dreht er sich nochmal zu Bea um. "Du hasts aber eilig, Girl." aus irgend einem Grund scheint ihm das zu schmeicheln. Sulani, tropisch, schön. Hat schon was. Soll er das Training ausfallen lassen und die 'Einladung' annehmen? Sein Kopf sagt nein, sein Bauch sagt auch nein. Eigentlich sagt nur der winzig kleine Teil in seinem Hirn der dafür zuständig ist gute Noten zu schreiben 'Ja.' "Okay. Ich komm nach Sulani heute." meint er mit einem vielsagenden Blick den er allerdings nicht tatsächlich ernst meint, da die Grünhaarige ihn nicht wirklich interessiert. Er sagt sich dass er danach dafür ausspannen kann bis nächsten Donnerstag. Ja er wird langsam erwachsen. Verantwortung, richtige Entscheidungen treffen und so, er merkts schon. Bea verdreht die Augen. Sie mag Dave zwar nicht unbedingt, aber für das Projekt muss das wohl mal sein. "Bis dann!", sagt sie nur und grinst trotz allem noch. Der Angeber würde sich schon noch wundern. Dave nimmt das grinsen nach ihren letzten Worten als weiteren Flirtversuch ihrerseits auf - die Einladung kam bestimmt auch nicht von irgendwo, die steht auf den Davester haha - und grinst ebenfalls. 'nem Geschenkten Gaul... Er begibt sich energiegeladen und egogestärkt auf den Weg nach Hause um sich für den Strand auszurüsten.

Ort: Sulani


Bea sitzt am Strand. Bald würde wohl Dave kommen. Hoffentlich würde so ein kleiner Wettstreit auch für die Lehrerin zählen. Aber es hieß ja nur, die Schüler sollen sich besser kennen lernen. Und sie würde das alles auch dokumentieren per Kamera.



Der Bus hält an und er setzt den ersten Fuss auf den vom Tag aufgewärmten Sand. Es knirscht wohltuend unter den Solen. Dave rückt die Sonnenbrille grade und blickt sich kurz um. Über der Schulter einen Rucksack mit Handtuch und anderen Sachen die er braucht. Fühlt sich einfach immer wieder wie Urlaub an hier. Denkt er und geht zu der Adresse die Bea ihm geschickt hat. Er sieht sie auch schon im Sand am Strand sitzen und bewegt sich auf sie zu. In seinem Gesicht ein selbstbewusstes Grinsen. So macht Schule doch Laune. "Heey.." begrüßt er und setzt den Rucksack ab. "Legen wir los!"



Bea winkt Dave kurz zu. "Ja, wir müssen es ja noch dokumentieren. Ich hab schon mal eine Kamera aufgebaut." Die ist allerdings noch nicht angeschaltet. Erst mal die Regeln. "Also hast du eine Wunschstrecke, die wir wettschwimmen sollen oder soll ich eine vorschlagen?"

Dave zieht das Shirt über den Kopf als er das Wort Kamera hört. "Keine Ahnung. Ich kenn mich hier nicht aus." Die Badeshorts trägt er bereits. Schnell schlüpft er aus den Schuhen und hüpft um sich anzuspornen und aufzuheizen ein wenig auf und ab. "Sag an. Ich bin heiss!" sagt er doppeldeutig.



Bea verdreht die Augen. Oje... der Typ vielleicht... Sie werden wohl nie Freunde. Aber zum Glück muss sie das ja auch nicht. Sie zeigt auf einen Felsen im Wasser. "Da, wo der Felsen ist, einmal anschlagen, dann zurück schwimmen, okay?" Bea schaltet nun die Kamera an, die auf einem Stativ steht und somit nicht wackelt. Es ist zwar keine teure Kamera, aber für bewegte Bilder reicht es. Sie spricht: "Also, liebe Klasse, wir haben uns gedacht, da Dave so sportbegeistert ist, machen wir einen kleinen Wettbewerb." Sie erklärt die Regeln, die sie zuvor mit Dave besprochen hat, nun auch vor der Kamera. Dann sieht sie den Jungen an. "Bereit? Oder willst du vorher noch was sagen?"



Dave springt vor die Kamera und grinst; "Lets fetz!" Er spannt die Muskeln an dann dreht er sich zum Wasser um. "Bereit. Ich zähl runter. Auf Los gehts Los. Drei, zwei, eins, LOS!"

Bea sprintet los. Dave läuft schneller als sie und ist auch schneller im Wasser. Doch das Meer ist ihr Element. Dort hat ihn schnell eingeholt und auch überholt. Sie klatscht auf den Felsen und macht sich bereits wieder auf den Rückweg.




Als Bea im Wasser an ihm vorbeizischt, hält Dave kurz inne. Was war das? Schnell krault er noch ein Stück und als sie ihm schon wieder entgegen kommt wundert es ihn noch mehr. Da er aber die Dinge gern zu Ende bringt, schwimmt er zum Felsen und trifft zum Schluss auf Bea die schon wartet. Er watet aus dem Wasser. Er ist ein wenig aus der puste. Vornüber gebeugt stützt er sich kurz ab. "Okay." Hat er vorhin richtig gesehen? "In nem echten Wettkampf wärst du disqualifiziert wegen unfairem Vorteil. Hättest auch mal was sagen können. Phu.." sagt er im Bewusstsein, dass die Kamera noch aufnimmt.

Bea grinst. "Wir hatten keine Regeln aufgestellt außer die Strecke, die wir zurück legen. Da gibt es also auch keinen Grund für eine Disqualifikation. Und es gab keine Preise zu gewinnen." Sie sieht zur Kamera, die noch immer aufnimmt, und fährt dann fort: "Aber du hast Recht, ich hätte es fairerweise sagen sollen. Ich fand es aber interessanter, deine Reaktion zu sehen wenn du es auf diese Weise erfährst." Dave richtet sich auf und kreist die Schultern. "Ja naja. Wir haben Vampire in der Schule, da schockt mich nichts mehr." Er blickt in die Kamera und dann zurück zu Bea. "Weiss das jeder ausser ich?!" - "Nein...", gibt Bea zu, "nur wenige. Ich dachte, das ist auch eine Form von kennenlernen, die ja nun auch öffentlich ist dank der Kamera."

Er hebt eine Braue und scheint darüber nach zu denken, dann nickt er. "Okay." Dann mustert er Bea von Kopf bis Fuss. "Dann machen wir jetzt was in dem ich gut bin." Er greift in den Rucksack und bringt einen kleinen luftgefüllten Ball aus Kunststoff zum Vorschein. Dann kickt er ein wenig in den Sand. "Bisschen Volleyball?" fragt er grinsend.



"Klar, bin dabei!", stimmt Bea zu. Wie gut, dass sogar jemand wie Dave das so locker auffasst. "Da bist du dann besser als ich, aber Spaß macht es mir trotzdem." Die ganze Zeit hatte die Kamera das Gespräch aufgezeichnet, doch jetzt schaltet Bea diese aus, damit sie diese umpositionieren können. "Wollen wir das mit Kamera machen oder ohne?", fragt sie nun. "Na klar mit!" sagt Dave, "Kannst ja nich nur du in gutem Licht da stehen." er lacht. Bea muss mitlachen. Sie bauen die Kamera beim Volleyballnetz wieder auf und legen los.

Dave gibt alles, springt zur Seite, in die Luft und hechtet nach vorn in den Sand damit der Ball blos nicht den Boden berührt. Er sieht das Bea an Land deutlich weniger beweglich ist aber sie schlägt sich gut. Da kommt ihm eine Idee. Er geht zur Kamera und ehe Bea etwas einwenden kann sagt er, "Keine Angst, ich mach nichts kaputt." Er stellt sie etwas näher zum Wasser, dann blickt er aufs Meer. "Neues Spiel. Kannst du den Ball vom Wasser aus zurück pitchen?" Dass Dave beim Volleyball besser ist als sie selbst ist keine Überraschung. Doch Bea hat trotzdem Spaß. Auch Daves Vorschlag klingt interessant. "Super Idee!", sagt sie anerkennend.



Dave bleibt an Land und wartet bis er die Flosse sieht, dann schlägt er auf. Der Ball fliegt in einem schönen Bogen auf Bea zu und sie erwischt den Ball mit ihrer Schwanzflosse, der nun zurück zu Dave rast.

Dave strahlt, genau so hat er sich das vorgestellt. Dann fällt ihm ein dass er sich ja bewegen muss und wirft sich unter den Ball, der nur knapp dem boden entgeht. Sie schaffen es recht lange den Ball hin und her zu spielen ohne den Ball zu verlieren und nach einiger Zeit als die letzten Sonnenstrahlen vergehen, lässt Dave sich in den Sand fallen. "Phu.." er fühlt sich richtig ausgepowert aber auf die gute Art. Wie nach einem richtig guten Training. "Das war super." sagt er. "Können wir ruhig öfter machen." er lächelt zufrieden. Auch Bea ist zufrieden. "Das hat wirklich Spaß gemacht!", sagt sie lächelnd. Sie zeigt auf die Kamera: "Und wir haben auch einiges an Filmmaterial für das Projekt zusammen." - "Wir haben ne neue Sportart erfunden." sagt Dave begeistert. "Wenn das mal keine gute Note gibt!" Er greift in den Rucksack nach der Wasserflasche um zu trinken. Einen Teil kippt er sich über den Kopf um sich abzukühlen. "Gibts noch mehr von deiner Art? Hier vielleicht?"[/b] fragt er. "Stell dir vor sie führen das bei den Olympischen ein." er lacht.



Bea grinst. "Meine Mom natürlich, die Fremde Kulturen-Lehrerin. Aber auch sonst gibt es einige. Nicht so viele wie es Menschen gibt allerdings."

Dave steht auf. "Okay dann..." Er steckt den Ball und die Flasche zurück in den Rucksack und zieht das Shirt über. Er hält Bea die Hand hin damit sie Bro-Mässig einschlagen kann. "Ich muss jetzt nach Hause. Bis Morgen. Erzähl mir ob das Material was geworden ist, allerdings...." Er grinst breit, "Bei uns zwei muss es das ja." Er geht rückwärts und hebt nochmal die Hand. "Bis dann!" Bea schlägt ein. "Das muss einfach gut werden!", sagt sie grinsend. Anfangs hatte sie mit Dave noch nicht viel anfangen können, aber mittlerweile hat sie ihre Meinung über ihn geändert. Er scheint ja wirklich ganz in Ordnung zu sein.

(In Zusammenarbeit mit @Ripzha )
(Screenshots von mir)


Bea - Nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
21.04.2023 19:44 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 22:14)
avatar  Knox
#7
avatar
Hausmeister

Blaze, Melissa - letzter Post
Viola kommt von Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)
Denize kommt von Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)
Chip kommt von Oasis Springs Nr. 5 - Bandraum (Stephens ex-zu Hause)

Ort: Irgendwo in Sulani
Charaktere: Viola, Blaze, Mel, Chip, Denize
Geschichtsstrang: Die Suche nach dem Kristall


Die Freunde fuhren mit dem Schiff hinüber zum sonnigen Sulani. Selbst nachts und im Herbst spürt man die sommerliche Ferienstimmung. Simswelt ist ein Wunder. So viele verschiedene Klimas ohne das es Umweltkatastrophen auslöst. Das zieht jährlich viele Besucher von anderen Kontinenten hier her.
Während der Fahrt hob Melissa den Kopf in den Wind. Die Haare wehten episch hinter ihr und sie genoss die Fahrt. Es gab keinen Grund für sie schlecht gelaunt zu sein. Sie hat gestern Abend einiges erledigen können. Nicht nur für Blaze‘ Bruder, auch für Violas Sonnenwendetrank.
Blaze stand die Fahrt über mit verschränkten Armen an der Reling und starrte aufs Wasser. Am Handgelenk hat er eins der breiten Lederarmbänder welches juckt und scheuert. Er versucht es zu ignorieren. Das schlechte Gewissen plagt ihn. Viola hat ihm von ihren toten Großeltern erzählt, weil sie keine Geheimnisse vor ihm haben will… es ist so zum kotzen. Blaze verlor sich schweigsam im Anblick des vom Mond beleuchteten Wassers und zwang sich nicht an gestern Abend zu denken.
Während der Überfahrt sah Viola zu Blaze. Irgendwie schien er etwas distanziert zu sein und ihr nicht in die Augen sehen können. Oder war das nur eine Täuschung? Doch sie fragte ihn nicht laut und hing ihren eigenen Gedanken nach.
Denize hingegen studierte neben Chip die sulanische Karte. Sie hat letzte Nacht Nachforschungen betrieben, diese Karte ausgedruckt und die Höhlen markiert. Insbesondere die Geschützten, was auf fast alle zutraf. Sie grübelte die Fahrt über dem Rätsel nach. Hitze, Höhle. In der Nähe des Vulkans gibt es zwei Höhlen. Eine davon ist im und unter Wasser. Ohne Taucherausrüstung werden sie keine Chance haben. Denize fragte sich, vor wie vielen Jahren die Kristalle versteckt worden waren. Was wenn die Höhle damals nicht unter Wasser stand? Sie legte die Karte zusammen und verlies zusammen mit den anderen das Schiff. Das nächste würde erst am Morgen wieder kommen und sie hoffte, dass sich das nicht auf ihre Schulleistung auswirken wird.
Durch Chips Kopf geisterten verschiedene Erinnerungen an den Sommer, das Festival und die beklommene Überfahrt am Ende. Dankbar saß er neben Denize, genoß den Fahrtwind, den Anblick von Mel, die wie eine Gallionsfigur mit wehendem Haar an der Reling stand und tat so, als würde er konzentriert mit Denize die Karte von Sulani studieren. Eigentlich war er nur dankbar dafür, dass sich zwischen ihnen alles zum Guten gewendet hatte und sie hier auf dem Schiff zusammen einem Abenteuer entgegen sahen.



Am Strand findet die Gruppe sich wieder. Blaze nimmt eins der Walkie Talkies vom Gürtel und reicht es Chip mit den Worten, „Kanal 1.“ es sind nicht die billigsten Kinderspielzeuge aber auch nicht die besten Hightech Geräte. Es sind Funkgeräte auf Rich-Kid-Niveau und werden eine ordentliche Reichweite aushalten. Bevor Mel fragen kann wo sie beginnen wollen, sagt Denize eifrig. „Wir sollten zum Vulkan gehen. Dort beginnt das Rätsel.

Das Walkie Talkie an seinem Gürtel befestigend wirft Chip seinem Freund einen prüfenden Blick zu. Er war die ganze Überfahrt lang schweigsam und wirkt derzeit mal wieder wie eine Auster. Normalerweise nützt Chip Rauchpausen in der Schule um zu fragen, aber nach der unangenehmen Szene auf dem Schulhof hält er sich zurück und ist froh dass sie überhaupt wieder normal miteinander umgehen.

Viola zieht sich die Schuhe aus und spürt den Sandstrand unter ihren Füßen. Sie sieht zu Denize. Sie ist nicht ganz so überzeugt wie diese, tatsächlich etwas zu finden. Mit dem Rätsel hätten viele Gegenden und Orte gemeint sein können... Aber immer noch besser, als die Suche tatsächlich im Abwasserkanal zu beginnen. "Gut, dann fangen wir dort an.", sagt sie nur. Wie gerne hätte sie ihre Zeit hier anders verbracht. Wann ist sie mal am Strand? Sie hätte den Abend am Meer verbringen können, anstatt mit der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Allerdings ist sie Mel auch etwas schuldig und sie hätte auch die Jungs nicht im Stich gelassen. Daher wird auch sie bei der Suche helfen.



Blaze bemerkt Viola und sieht ihr zu wie sie den noch warmen Sand unter den Füssen genießt. Er erinnert sich dabei ans Festival, an den Abend am Strand, als sie zum ersten Mal schwimmen waren. Warum sind sie nicht eher hergekommen bei Nacht? Weil Sulani das Sonnenland schlechthin ist. Der Gedanke kam ihm deswegen nie. Idiot.
Sie passieren die Bar die am Fuß des Vulkans mutig stand hält und besteigen den Berg. Das Lodern und Blubbern der heißen Lava im Inneren hört sich von weitem schon an als würde zähflüssiger Honig überkochen. Je näher sie kommen desto lauter wird es. Aus der Öffnung steigt dicker Rauch. Zur Sicherheit wurde das Gebiet abgesperrt. Die rostige Kette soll Besucher und Touristen davon abhalten in das kochende Feuer zu fallen. Sie ist warm von der Umgebung und die Gruppe kann die Hitze der Glut auf der Haut spüren. Noch ist sie nicht unangenehm, doch es ist als würde man an einem großen Lagerfeuer stehen und je näher man ihm kommt desto unangenehmer wird es irgendwann.



Blaze steigt über die Kette, die Rauchsäule im Blick. „Das solltest du nicht…“ wendet Denize ein, „das ist gefährlich.“ Blaze hält inne, denkt nach und nickt, „Stimmt, halt mal, sonst gehts kaputt.“ er reicht ihr sein Funkgerät und das Handy. Er ist erst einen Schritt gegangen, und schon brennt es eine Nuance mehr auf der Haut. Erneut schaut er zurück, Mel nimmt Abstand von der Kette. „Tut mir Leid, die Hitze ertrag ich nicht..“ Sie mag sonnenresistent sein, kann große Hitze aber nicht aushalten. Sie mag den Winter lieber als den Sommer und sie würde nie in ein beheiztes Schwimmbad steigen. Mels Körpertemperatur wäre für Sims maximal beunruhigend.
Denize bleibt an der Kette stehen und starrt ihn an, „Geh nicht so nah ran! …Bitte.“ Das fehlt ihr noch, wenn sie in ihrem aktuellen Mentalzustand einen Freund beim schmelzen in heißer Lava zusehen müsste.



Beim nächsten Schritt spürt Blaze schon wie seine Augen trocken werden und er vermehrt blinzeln muss. Er ist sich nicht sicher ob er weiter gehen soll oder muss. Wie war das Rätsel? Nichts hören, nichts sehen? Das Brodeln hier ist laut, und die Hitze trocknet gefühlt jegliche Feuchtigkeit aus seinem Körper. Blinzeln wird anstrengend… Irgendwann, hat er das Gefühl keinen Schritt mehr machen zu können, weil es zu unangenehm wird. Sein Gesicht ist bereits gerötet und als er sich umdreht, merkt er direkt wie angenehm kühl es ist, wenn sein Körper die Wärme abschirmt. Angestrengt blickt er in die Ferne. Doch bevor er etwas sehen kann was sie weiter bringt, knallt es hinter ihm und er zuckt sofort zusammen. Mit eingezogenem Kopf dreht Blaze den Blick zum Vulkan der heute wütend zu sein scheint.
Denize schlägt die Hände vor den Mund. Sie hat gelesen, der Vulkan sei zwar aktiv, aber mehr oder weniger ruhig. Mal steht das Magma höher, mal tiefer. Überlaufen sollte er laut Studien nicht, sonst wäre der Besitzer der Bar unten ein sehr Unglücklicher. Aber es könne schon mal passieren das Blasen platzen und sich Rinnsale bilden die den Berg hinab führen. Bis nach unten schaffen sie es meist nicht. Normalerweise nicht mal bis zur Absperrung, dafür ist sie schließlich da. Aber Blaze ist jetzt gefährlich nah und zu erschrocken. Den Moment den er braucht um zu realisieren, dass ein kleiner Tropfen Lava ausreicht um ihm eine Verbrennung 9. Grades zu verpassen, bewegt er sich nicht, obwohl er besser die Beine in die Hand nehmen sollte.



Je länger Viola die Gegend hier erlebt, desto mehr hat sie das Gefühl, dass vielleicht doch etwas dran ist an der Vermutung, der Kristall könnte hier sein. Irgendwie passt das Gedicht ja doch ganz gut. Aber ist Taldren wirklich verrückt genug dazu? Laut Mel scheint das ja auch der Fall zu sein.
Sie blickt in Richtung des Vulkans, der sich hier ehrfürchtig erhebt. Ein wenig Respekt flößt ihr das schon ein. Wie auch das Sonnenlicht ist das etwas, das sie verbrennen könnte.. im wahrsten Sinne des Wortes.
Blaze hingegen lässt sich von der Absperrkette nicht beeindrucken. Normalerweise respektiert Viola Mut und sie mag keine Feiglinge... aber die Grenze zwischen Mut und Dummheit ist manchmal ziemlich eng. "Ja, ich spiel nicht gerne Moralapostel und bin sicherlich nicht die vernünftigste Person der Welt, aber hier solltest du vielleicht wirklich nicht zu nah ran gehen.", sagt sie in Blaze' Richtung. Ihre Stimme wirkt dabei allerdings ruhiger als die von Denize. "Auch Taldren ist vermutlich nicht feuerresistent." Oder ist er das vielleicht doch? Was weiß sie schon, was für Zauber so ein Magier in Petto hat? Doch dann macht Viola einen anderen Vorschlag: "Vielleicht kann ich aus der Luft etwas erkennen! Außerdem bewegte sich Taldren doch laut Gedicht vom Alptraum fort und nicht darauf zu." Nur... in welche Richtung?



Erleichtert dass Viola im quasi die Worte aus dem Mund nimmt ruft Chip angespannt Blaze zu:" Alter, komm da weg. Hat keiner gesagt, dass die Haut echt erst Blasen werfen muss, er ist ins Dunkel geflüchtet und das machen wir jetzt auch!" Blaze da am Feuer stehen zu sehen erinnert ihn an Kindheitstage, als sie gefühlt riesige Holzhaufen entzündet hatten, die auf Blaze immer eine stärkere Anziehungskraft ausgeübt haben als auf ihn selbst. Für ihn war es fun und das Gefühl etwas mächtiges ins Leben gerufen zu haben, für Blaze..? "Ich hab kein Bock dich dann irgendwo im Meer ablöschen zu müssen wie so ne gegrillte Paprika." Er dreht sich zu Viola. "Gute Idee. Flatter mal und schau ob's nen Höhleneingang gibt hier irgendwo, weit wird Taldren wohl nicht gerannt sein."

Denize kriegt die Krise, ist die die einzige die empathisch genug ist zu sehen, dass er dort in eine Art Starre versetzt ist? Ihr reicht 's, sie drückt Chip sein Handy und das andere Funkgerät in die Hände und steigt über die Kette. Erst auf halbem Weg erinnert sie sich wieder an das Baby, aber sie ist jetzt hier und läuft weiter, packt Blaze am Handgelenk und zieht. Das scheint zu helfen. Blaze sieht sie an und sie fallen erst mal in den Sand.



Chips Reaktion kommt verspätet, er will Denize am Arm packen und aufhalten, aber Blaze' Sachen in seiner Hand hindern ihn daran und so bleibt ihm nur noch ihr erschrocken hinterher zu schauen, als sie sich dem Krater und Blaze nähert. Was ist bloß in ihn gefahren? Er gefährdet nicht nur sich selbst, sondern jetzt auch noch andere.
Die Funken die der Vulkan ausspuckt werden größer und fliegen weiter. Schnell rappeln sich beide auf und laufen zurück. Denize blickt nur auf die Absperrung, Blaze' Blick geht weiter. Da unten kann er ein dunkles Loch in einem der anderen Gebirgsketten der Insel erkennen. Dunkler als der Rest der nachtgrauen Gegend. Er stolpert wie Denize über die Kette und betastet das leicht gerötete Gesicht welches immer noch warm ist. "Danke..." sagt er zu Denize bei der das Adrenalin noch nachwirkt. Ihr Herz pocht. "Du bist ein Idiot." entgegnet sie.
Mel die noch weiter unten alles beobachtet hat fragt, "Hast du etwas gesehen?" Blaze wirft Denize einen nichtssagenden Blick zu dann wischt er sich den Schweiß von der Stirn. "Ich glaub schon.." Er zeigt in die Richtung in der er das Loch vermutet welches von dieser Position nicht mehr zu sehen ist.
Chip atmet erleichtert auf. Er hilft der stolpernden Denize auf die Beine, umarmt sie kurz und wendet sich zu Blaze, der gerade wieder sicher auf den Beinen steht. "Alles klar bei dir?" fragt er ihn, obwohl er sehen kann, dass dem nicht wirklich so ist. Er gibt Blaze seine Sachen zurück und bleibt vorsichtshalber noch stehen, falls er doch nochmal umkippen sollte
"Mir gehts gut." meint er zu Chip.
Viola, die sich in die Luft erhoben hat, um was zu erkennen, sieht von oben eine Art Höhle in der Ferne. Sie will gerade Bescheid sagen, als Denize zu Blaze rennt. Was ist da denn los? Kann Blaze nicht alleine laufen?
Nervös landet sie. Blaze scheint jedoch in Ordnung zu sein. "Alles gut? Was war denn los?", fragt sie. Sie kann sich nicht vorstellen, dass er einfach aus Schock wie ein Reh im Scheinwerferlicht stehen blieb ohne sich zu rühren... oder doch? Oder wurde er durch eine Art Magie gefesselt?
"Weiß nicht." antwortet Blaze Viola. Es ging alles so schnell. "Gehn wir runter." Er beginnt mit dem Abstieg. War es das Feuer? Der Schrecken? Mel geht neben ihm her und betrachtete ihn kurz. "Es war abzusehen das es nicht leicht wird. Danke für die Hilfe." sie hätte es nie geschafft so nah an die heiße Lava zu gehen.
Den Kopf in die Richtung wendend , in die Blaze gezeigt hat, versucht Chip etwas zu erkennen. Doch dicht stehende Bäume und die umgebenden Felsformationen versperren den Blick in weiter entfernte Gebiete. "Da drüben?" Es sieht aus als läge ein Stück Meer zwischen diesem Stück der Insel und den Bergen auf die Blaze gezeigt hat. Das kann aber auch täuschen, da die Aussicht so schlecht ist. Er dreht sich wieder zu Blaze. "Kein Plan, kann auch sein, dass wir ein Boot brauchen um da hin zu kommen. Lasst uns in die Richtung weiter gehen und Viola flattert dann nochmal los und schaut ob wir die Stelle zu Fuß erreichen."

Ein wenig schämt sich Viola dafür, nicht selber erkannt zu haben, in welcher Gefahr Blaze steckte. Sie war zu sehr auf die Höhlensuche konzentriert gewesen, eben weil sie dachte, er käme schon klar. Zum Glück war Denize zur Stelle. Das reicht, um den Respekt vor Chips Freundin wachsen zu lassen. Die Vampirin klopft Denize anerkennend auf die Schulter. Die würde sicherlich schon wissen, was für eine Ehre diese Geste ist, wenn sie von Viola kommt.
Dann sieht die Rothaarige zu Mel, die gerade mit Blaze redet... Danke für die Hilfe. Weird. Wenn sie sich bei Denize bedankt hätte, okay. Aber es kommt ein wenig random, Blaze jetzt für seine Hilfe zu danken.. Nicht dass er kein Dankeschön verdient hätte. Sie alle helfen ihr ja bei der Suche. Viola findet das Timing allerdings etwas seltsam. Fast so, als würde Mel sich bei Blaze bedanken, dass der über die Absperrung kletterte.
Doch sie misst dem trotzdem keine große Bedeutung bei. Sie dreht sich um. "Ich flatter mal vor und check die Lage. Ich schau mal, ob wir ein Boot brauchen, wie Chip befürchtet, oder nicht. Oder ob wir nur auf einen Schatten hereingefallen sind und es gar keine Höhle gibt." Viola versichert sich, dass es Blaze wirklich wieder gut geht. Dann wirft sich in Fledermausgestalt und macht sich auf den Weg.



Bald erkennt die Vampirin tatsächlich eine Höhle. Die selbe, die sie auch aus der Luft gesehen hat, und die wohl auch Blaze gemeint hat: Ein wenig hinter Palmen versteckt, aber immer noch sichtbar aus der Ferne. Doch es wird nicht ohne Boot gehen. Sie selbst kann einfach zur anderen Insel rüberflattern, aber die Anderen müssen entweder schwimmen oder tatsächlich ein Boot auftreiben... auch wenn der Weg nicht so weit ist, dass es schwimmend nicht schaffbar wäre. Aber hier auf Sulani lässt sich bestimmt irgendwo ein Kanu oder vielleicht auch nur ein Ruderboot auftreiben, das man sich einmal "ausleihen" könnte.
Viola hat genug gesehen. Sie hat keine Lust, die Höhle alleine zu betreten. Also fliegt sie zurück zu den anderen, um ihre Beobachtung mitzuteilen.



Wie so oft kommt bei Chip der Schreck erst später. Während sie in die Richtung weiter laufen, die Viola ihnen vorgegeben hat, wird ihm bewusst dass sich die zwei wichtigsten Sims in seinem Leben gerade in tödlicher Gefahr befunden haben. Hätte Blaze auch nur ein paar Schritte weiter in Richtung Krater getan...oder Denize das Gleichgewicht verloren... Ein dicker Kloß bildet sich in seinem Hals und er fasst die Hand seiner Freundin fester. "Du bist so verdammt mutig." sagt er leise zu ihr. "Ich hab das mit Blaze gar nicht gecheckt..wenn du nicht so schnell geholfen hättest..ich will's mir nicht vorstellen. Bin so froh dass euch beiden nichts passiert ist."

Eine Weile später tut sich vor ihnen ein Sandstrand auf. Die Nacht ist wunderbar klar und das Mondlicht so hell, dass es die Sandkörnchen wie winzige Edelsteinsplitter zum glitzern bringt. Ein unbestimmtes Sehnsuchtsgefühl breitet sich in Chips Brust aus beim Anblick der nächtlichen Szenerie. Der Mond spiegelt sich in der wenig bewegten Wasseroberfläche und nur ab und zu zerlegt eine kleine Welle das klare Abbild und es sieht aus, als schaukle es in Wellenmustern Richtung Strand. Ein scheinbar einsames Auslegerkanu liegt vertäut an einem hölzernen Steg und wirkt, als hätte es nur auf die kleine Gruppe Sims gewartet.



Chip grinst in Richtung Blaze. "Die Überfahrt ist gesichert." Er lässt Denize' Hand los und läuft voraus auf den Steg. Das Kanu sieht aus als wäre es in gutem Zustand. "Ich kenn mich zwar mit Booten nicht aus, aber ich glaub das Ding taugt was." sagt er zuversichtlich, als die anderen sich nähern. Geschickt beginnt er den Knoten zu lösen, der das Gefährt sichert.

Viola blickt in die Richtung der Insel. Von dieser Perspektive aus sieht man die Höhle kaum, da die Palmenblätter direkt im Blickfeld sind. Erst aus erhöhter Position - als Fledermaus oder wenn man einen Vulkan hochklettert - lässt sich dann doch etwas erkennen. Vielleicht wissen viele Menschen nicht einmal, dass dort eine Höhle ist, selbst wenn sie zufällig hier an diesem Strand sind. Umso besser. Aber auch so ist es unwahrscheinlich, dass nie jemand den Kristall gefunden hat, wenn er einfach so da drin liegt. Vielleicht ist der Kristall ja auch irgendwie getarnt - wenn er denn tatsächlich in der Höhle ist und nicht sonst wo.
Sie sieht zu Chip und dem Kanu. "Da fahr ich dann aber auch mit. Ist mal was anderes als zu fliegen.", sagt die Vampirin.

"Dürfen wir das einfach nehmen..?" fragt Denize rhetorisch. Natürlich dürfen sie nicht. Sie will nur das ihre Freunde darüber nachdenken was sie da eigentlich tun, hat aber wenig Hoffnung, dass es was bringt. Vor allem wenn sie so zu Blaze und Chip rüber schaut. Blaze geht gar nicht drauf ein und springt auf das Gefährt. Es schwankt auf den Wellen und er braucht einen Moment um das Gleichgewicht auszubalancieren dann dreht er sich um, bleibt bei Viola hängen, grinst, streckt die Hand zu ihr aus und sagt mit leichter Verbeugung, "Darf ich bitten?"

Viola grinst. Sie nimmt die Hand und hüpft mit in das Kanu. "Vielen Dank, edler Herr." Dabei muss sie selber lachen. Denize' Einwurf ignoriert sie einfach. Immerhin begehen sie hier ja keinen Mord. "Arrrr, ihr Landratten. Ich übernehme dann das Steuer!", sagt Viola grinsend, obwohl sie davon noch weniger Ahnung hat als von Seemannssprache. Aber die anderen wissen das vermutlich genauso wenig.



Trotzdem fragt sie noch mal nach: "Oder weiß jemand tatsächlich, wie man so ein Ding steuert?" In dem Fall würde sie dem dann den Steuerplatz überlassen.

Chip hilft Denize auf das Kanu, wirft das Tau ins Boot und dreht sich zu Viola."Aye, aye Käpt'n, ran ans Steuer mit dir, wir haben alle gleich viel Ahnung, nämlich keine." Er betrachtet nachdenklich das Segel, das recht schlaff herunterhängt, minimal bewegt von der sanften Brise, die niemals ausreichen wird um sie vorwärts zu bringen. "Da wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben als mit zu paddeln, vielleicht kommt ja noch ein bisschen Wind auf wenn wir unterwegs sind." Er nimmt zwei lange Holzpaddel auf, die am Boden des Kanus liegen und reicht eines davon Blaze. "Ready?" fragt er Viola und taucht gleichzeitig mit Blaze schon das Ruder ins Wasser. Hoffentlich hat Viola das drauf, sonst werden sie sich hier im Kreis drehen, als hätte einer den Stöpsel aus der Badewanne gezogen.

So auch springt Mel mit aufs Boot. Der Stein der sie auf den Kristall aufmerksam machen soll leuchtet noch nicht, dennoch hält sie ihn wie ein Kompass und blickt in die Richtung in der sie in vermuten. Blaze rudert drauf los. „Ne gleichzeitig. Und eins, und zwei.“ Es dauert nicht lange bis Chip und er sich eingerudert und rausgefunden haben wie sich das Boot auch rudernd steuern lässt. Das Wasser liegt ruhig und friedlich. Denize fällt in der Ferne ein Lichblitz auf. Hinter ihnen braut sich wohl ein Gewitter zusammen. Bleibt zu hoffen, dass es an ihnen vorbei zieht und nicht direkt auf sie zu.

"Pff, mit Rudern ist das doch langweilig!", sagt Viola. Das Steuer hätte mehr gebracht, wenn das Segel genug Wind abbekommen würde. Bei dieser Flaute fühlt sie sich ein wenig nutzlos, nun da die Jungs die Ruder geschnappt haben. Sie versucht trotzdem ihr Glück mit dem Steuer und das Segel bewegt sich auch, wenn sie das tut, doch die Windstärke ist zu gering. Sie ändert nur wenig an der Fahrtrichtung, was sie ein wenig frustriert.
Erst als das Gewitter langsam immer näher rückt, kommt doch etwas Wind auf und die ersten Regentropfen fallen auf die Teenager. Noch ist es jedoch nicht nah genug, um einen gefährlichen Sturm zu verursachen. Zumindest aber nützen Violas Steuerversuche nun mehr. Unterstützt durch das Segel und die Ruderschläge der Jungs nimmt das Kanu an Fahrt auf.



Ist sicher kein Fehler etwas Gas zu geben, denkt Chip beim Anblick der dunklen Wolken und beschleunigt sein paddeln nach Kräften. Armmuskulatur ist nicht unbedingt seine Stärke, beim skaten braucht man eben die Beine. Der Seegang wird spürbar unruhiger und er kann bei jeder Welle , die seitlich ans Kanu schwappt, die feinen Tröpfchen Gischt schon an seinem Handrücken fühlen. Ein tiefes Grollen und ein Blitz, der nur wenige Sekunden später den Himmel zerreißt zeigen, dass das Gewitter zügig näher kommt. Verdammt. Hoffentlich schaffen sie es rechtzeitig ans Ufer. Er wirft einen besorgten Blick zu Denize. Wie seetauglich ist sie eigentlich? Das hier ist eine andere Nummer als die Überfahrt auf einer Fähre. Eine weitere Welle hebt das Kanu auf seiner Seite an, so dass Blaze heftig paddelnd ausgleichen muss. Der Wind wird böiger, bläht das Segel und gibt dem Boot einen mächtigen Schub vorwärts. "Ich glaub wir können erstmal Pause machen, der Wind ist ziemlich stark. Müsste eigentlich mit dem Steuer gehen." ruft er Blaze und Viola zu und nimmt sein Paddel aus dem Wasser. Sollte irgendwas aus dem Gleichgewicht kommen, müssen sie eben wieder mit helfen . "Alles klar bei dir?" fragt er besorgt Denize.

Ihr besorgter Blick wandert von den Wolken zu Chip. Sie nickt. Vor Wasser fürchtet sie sich nicht, im Gegenteil. Das ist ihr Lieblingselement. Als Kind war sie in einem Schwimmclub und ihr Vater scherzte immer darüber dass ihr eines Tages Schwimmhäute wachsen würden, so oft wie sie im Wasser war. Sie schaut zu Mel die das Ziel im Blick behält. Unterdessen ist sie in die Hocke gegangen und hält sich am Boot fest. Die Vampirin wendet sich zu der Crew, „Wir habens gleich geschafft!
Blaze hebt das Paddel in die Luft, als Chip meint sie sollten aufhören. Wasser ist super, im Sommer, wenn es heiß ist. Aber Regen und nasse Kleidung ist die Pest. Grundsätzlich mag ers nicht wenn die Klamotten schwer und feucht an ihm kleben. Vor allem dann, wenn es keine Aussicht auf Wechselkleidung gibt. Er blickt zu Viola die das Steuer zu halten versucht. Es sieht anstrengend aus, trotz der Vampirstärke. „Brauchst du Hilfe?“ ruft er ihr zu. Er will vermeiden unnötig aufzustehen denn das Boot ist ohnehin nicht stabil im Moment. Blaze beobachtet sie genau, bereit aufzuspringen und ihr zu helfen das Ruder rumzureissen wenn es nötig wird.

Die Wellen peitschen gegen das Kanu und bringen es zum Schaukeln. Wie gut für Viola, dass sie schwindelfrei ist. Angestrengt hält sie das Ruder und schüttelt nur leicht den Kopf. Besser, er muss jetzt nicht aufstehen. Vor dem Sturm war der Steuerjob jedenfalls deutlich einfacher. Zumindest aber hat sie die Zeit im ruhigen Wasser nutzen können, um sich damit vertraut zu machen.
Eine Weile hält Viola durch, bis ihr eine Welle Meerwasser ins Gesicht spritzt. Sie verliert den Halt vom Steuer und das Kanu kommt vom Kurs ab. Sofort greift die Vampirin wieder verbissen danach, um die Kursänderung zu korrigieren. "Blaze, hilf mir mal!", ruft Viola. Das Gewitter ist mittlerweile gefährlich nah. Wird Zeit, dass sie an Land kommen.

Blaze reagiert sofort. "Denize! Komm her!" ruft er zu ihr hinter sich und schnappt sich dabei ihren Arm. Etwas unsanft zieht er sie an seine Position und steht dabei auf, Richtung Viola. Jetzt erst versteht Denize das es ums Gleichgewicht geht. Sie spürt den starken Griff am Arm noch Minuten später, als sie beobachtet wie er zu Viola kriecht um ihr zu helfen.
Der Regen wird stärker und die Tropfen sind wie Nadelstiche auf der Haut. Blaze greift nach dem Steuer und mit der anderen Violas Handgelenk damit sie wieder besseren Halt findet. "Fest halten!" ruft er, legt beide Hände ans Steuerruder, keilt sich mit dem Fuß irgendwo fest und zieht so stark er kann. Das Boot schwenkt in einer scharfen Kurve wieder zurück auf Kurs und wackelt dabei gefährlich. Wenn sie Ahnung vom Boot fahren hätten, hätten sie das Segel längst eingeholt. Die Wellen unterstützen jetzt ihren Kurs und katapultieren sie förmlich an Land zurück. Nur noch wenige Meter.

Mit vollem Körpereinsatz versucht Chip mit auszugleichen, klammert sich an die Reling und behält gleichzeitig Denize im Auge. Sollte sie über Bord gehen ist er jederzeit bereit sie aus dem Wasser zu fischen. Der Wind zerrt an seiner mittlerweile schon nassen Kleidung und fegt ihm beinahe die Cap vom Kopf. Schnell nimmt er sie ab und knüllt sei in den Hosenbund. Ein ohrenbetäubender Donnerschlag, gefolgt von einem grellen Blitz lassen sein Herz fast still stehen. So eine Naturgewalt hat er noch nie erlebt. Das Aufleuchten am Himmel erlaubt einen Blick auf den nahe vor ihnen liegenden Strand. Gott sei Dank, das werden sie wohl noch schaffen. Eine mächtige Böe bläht das Segel und versetzt dem Kanu einen Vorwärtsschub. Die Welle spuckt sie an Land und der Schwung wird erst durch das Auflaufen im Ufersand abrupt gestoppt. Der Aufprall lässt sie alle durcheinanderpurzeln wie Würfel in einem Becher.
Als Chip sich wieder zum sitzen hochgerappelt hat, sieht er mit einem Rundumblick, dass zwar alle nass aber wohlauf sind. Das Szenario wird wieder von einem zuckenden Blitz am Himmel erhellt. Der Sturm zerrt am Segel des im Sand liegenden Bootes, biegt und zaust Palmen und Gebüsch am Ufer und fegt einen dichten Blätter und Lianenvorhang an der Felswand zur Seite, die einige Meter entfernt vor ihnen aufragt. Ein gähnender, schwarzer Schlund im Stein scheint sie geradezu einsaugen zu wollen, ehe der Gewächsvorhang den Höhleneingang wieder verdeckt. Alter..das sieht ja einladend aus.. Chip sieht zu Mel und ruft: „Ich glaub wir haben' s gefunden.“



(In Zusammenarbeit mit @Ripzha und @simscat2 )


 Antworten

 Beitrag melden
21.04.2023 20:37 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 10:37)
avatar  Knox
#8
avatar
Hausmeister

Ort: Irgendwo in Sulani
Charakter: Blaze / Melissa / Viola / Denize /Chip
Geschichtsstrang: Suche nach dem Kristall - Teil 2


Melissa rappelt sich auf und fegt den nassen klebrigen Sand von sich. Sie schaut bei Chips Ruf auf und folgt seinem Blick. Schnell nimmt sie den Stein aus der Tasche und hält ihn gegen die Höhle die etwas über ihnen im Fels verborgen ist. Er leuchtet schwach und sie lächelt. „Das muss es sein. Dann lasst uns mal da hoch steigen.“ Voller Tatendrang klettert sie den kurzen Weg die Felsen hinauf auf den Vorsprung wo die Höhle klafft. Denize schaut ihr nach. Klettern ist das Gegenteil von Schwimmen. Dementsprechend mag sie es auch nicht. Sie seufzt. Bevor sie der Vampirin folgt schaut sie Chip an dessen nassen Haare ihm im Gesicht kleben. „Geht es dir gut?“ fragt sie und streicht die Strähnen mit sanften Fingerspitzen zur Seite.

Froh endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, nickt Chip nur außer Atem und lächelt ihr beruhigend zu. Ihre Berührung tut gut. Er nimmt die reichlich durchnässte Cap aus dem Hosenbund, prüft ob der Splitter noch da ist und setzt sie erleichtert wieder auf. An den nassen Kleidern ziehend, um sich besser bewegen zu können, folgt er den anderen.

Blaze rappelt sich auf und hilft Viola auf die Beine. Der nasse Sand überall erinnert ihn erneut ans Festival. Diesmal an seine Schlafwandeltour an den Strand. Schwer ziehen die vollgesogenen Klamotten gen Erdboden. Er nimmt das Funkgerät und testet ob es noch funktioniert. Dabei muss er es kurz gegen die Handfläche klopfen, dann erklingt ein Signalton bei Chip. Sein Handy hat es schwerer erwischt. Da hilft kein klopfen mehr. Der Bildschirm der ohnehin gerissen war hat wohl etwas zu viel Feuchtigkeit durch gelassen. Mist. Verärgert steckt er es ein. Mit Glück funktioniert es noch wenn er es trocknen lässt.



Ausser Viola müssen alle den herkömmlichen Weg zur Höhle klettern. Es ist nicht sehr hoch, reicht aber um Denize‘ Höhenangst ins rollen zu bringen. Sie versucht nicht nach unten zu sehen und kriecht so schnell sie kann vom Abgrund weg. Mel begutachtet bereits den Tang und die dahinter liegende Leere. „Habt ihr an Taschenlampen gedacht?“ fragt sie. Selbst kann sie im Dunkeln gut sehen, aber die nicht-Vampire? Blaze stellt sich unter den Eingang ins trockene. Ihm behagt die Aussicht auf eine Höhlenwanderung gar nicht. Zu viel Mist ist in letzter Zeit in Höhlen passiert. Vero, Shane, und nicht zu vergessen das Erlebnis in der düsteren Villa. Dieses dunkle Loch triggert ihn und das hat er sich schon gedacht bevor sie hier angekommen waren. Es donnert erneut laut aber es ist bereits weiter weg. Das Gewitter geht so schnell wie es gekommen ist und der kühle Wind der die Glieder in den nassen Kleidern steif werden lässt, wird weniger. „Ich bleib hier und halte Wache.“ meint er und nimmt das Funkgerät in die Hand. Er schaut auf die Inseln hinaus wo er an einem anderen Strand Lichter von Taschenlampen sieht die suchend die Umgebung erkunden. Vielleicht Anwohner die nach dem Sturm ihre Boote überprüfen wollen. „Sicher ist sicher.“ meint er trocken. „Hier das sind die Zeichen aus dem Rätsel!“ stellt Mel unterdessen fest und hebt den leicht leuchtenden Stein an die Wand.



Sie hat nicht zu gehört als Blaze sprach. Denize wendet den Blick von Blaze zu Mel. Wenn diese Höhle nicht geschützt ist, dann weiss sie auch nicht. Bei dem Gedanken wird ihr übel. Verbotene Dinge zu tun macht sie unruhig, obwohl ein anderer Teil in ihr es aufregend findet. Diesen Teil hat sie lange und erfolgreich unter der Oberfläche gehalten und sie hat nicht vor ihn ausbrechen zu lassen. Sie legt die Hände um sich, weil sie in den nassen Sachen zu frieren beginnt und zittert ein wenig. „Vielleicht bleib ich auch lieber hier.“ sagt sie nachdenklich. „Na los, worauf wartet ihr!“ ruft Mel vergnügt aus dem inneren der Höhle. Sie ist kaum noch zu sehen und klingt voller Abenteuerlust.



Viola, die bei den anderen geblieben ist, anstatt zu fliegen, betritt die Höhle. Wenn schon Abenteuer, dann auch richtig. Die nassen Klamotten sind unbequem und dämpfen ein wenig ihre Abenteuerlust, obwohl Mels leuchtender Stein dann doch ihr Interesse weckt. Was da wohl dahinter steckt? Aber jetzt gibt es erst mal wichtigeres: "Bevor wir uns ins Abenteuer stürzen, sollten wir vielleicht erst mal ein Feuer machen und uns trocknen." Sie selbst wird als Vampirin zwar eher selten erkältungskrank, aber das macht ihre nassen Klamotten auch nicht bequemer. "Natürlich in der Nähe vom Höhleneingang, so dass der Rauch abziehen kann, aber das Feuer trotzdem etwas geschützt ist vom Regen." Der hat zwar nachgelassen, aber noch nicht komplett aufgehört. Es gibt einige Pflanzen in der Nähe, die überdacht wachsen und somit trocken geblieben sind und als Brennstoff dienen könnten.
Viola blickt zurück zum Ufer und nun bemerkt auch sie die Taschenlampen, die den gegenüberliegenden Strand absuchen. Wenn sie hier die Taschenlampen sehen... würde man von dort vielleicht auch Feuerschein in der Höhle sehen. Auch wenn die Palmen die Sicht ein wenig verdecken, machen sie den Eingang nicht komplett unsichtbar. Vielleicht ist ein Lagerfeuer also doch nicht die allerbeste Idee, doch sie wartet trotzdem erst die Reaktionen ab.

Als Melissa nach den Taschenlampen fragt, fällt Chip sein Handy wieder ein. So ein Unwetter hatte er überhaupt nicht auf dem Schirm, als sie losgezogen sind. Das Handy zu laden und es dann als Lampe zu benutzen schien ihm ausreichend. Er holt es aus der Tasche und versucht es zu aktivieren. Das Display leuchtet auf, so dass er das Symbol für die Taschenlampe drücken kann. Ein Lichtstrahl erscheint und beginnt auch gleich zu flackern. So eine Sch..wenn das jetzt nicht funktioniert wird’s heiter da drin. Er dreht sich zu Denize ehe er die Höhle weiter betritt. Sie sieht blass aus und die Kleider kleben ihr am Körper. Ein durchaus erfreulicher Anblick, wie Chip kurz feststellt, dann siegt aber die Sorge um seine Freundin. „Mach doch ein Feuer für euch beide wenigstens.“ sagt er zu Blaze, auch wenn er es ihm eigentlich lieber wäre, Denize käme mit in die Höhle. Hat sie gerade ein bisschen ZU schnell gesagt sie bleibt bei Blaze? Wieder dieser feine Stich in der Brust, aber diesmal hält Chip die Klappe und antwortet Viola.



“Ehrlich gesagt will ich so schnell wie möglich das Ding da rausholen, wir können immer noch nach erfolgreicher Suche zu Blaze und Denize ans Feuer sitzen.“ Er hebt sein Telefon und leuchtet in die Richtung, aus der Mels Stimme gerade noch zu hören war. Sie ist nicht mehr zu sehen. „Los, komm, sonst verlieren wir sie noch.“ Er winkt Viola und geht weiter in die Höhle.

Viola bezweifelt, dass Eile ihr selber helfen würde. Wenn sie hier fertig sind, ist es bestimmt bereits zu spät, um noch heimzukehren. Sie rechnet stark damit, dass sie hier den Tag noch verbringen muss. Wenn sie Glück hat, ist nachher zumindest noch genug Zeit, um zur Vulkanbar zu flattern. Hm... vielleicht ist es doch nicht verkehrt, hier schnell fertig zu werden, um zumindest dort den Tag verbringen zu können.

Als sie sieht, was Chip für Probleme mit seinem Handy hat, schaut sie besorgt auf ihr eigenes. Sie hat es extra aufgeladen, um zumindest etwas zu tun zu haben, wenn sie tatsächlich den Tag über hier festsitzen sollte. Doch sie hat Glück und es funktioniert. Entweder hatte ihr Handy einfach bessere Qualität als die der Jungs, oder ihre Hosentasche ist etwas wasserdichter. Egal. Hauptsache, es funktioniert. Als Vampirin kommt sie aber auch gut im Dunkeln klar und daher hat sie nie eine Taschenlampen-App installiert.

Einen Moment sieht die Vampirin zu Blaze. Will er wirklich nicht mitkommen? Doch sie weiß genau, was für Erlebnisse er so in Höhlen hatte und versteht schon, warum er keine Lust auf eine weitere hat. Sollte sie vielleicht auch zurück bleiben? Sie hat keine Lust auf nasse Klamotten. Aber dann siegt ihre Abenteuerlust dann doch. Und auch Chip ist schon weiter in die Höhle vorgedrungen. Sie kann noch knapp den flackernden Schein seines Handys sehen. "Bis später.", ruft sie Blaze noch hinterher.



Hoffentlich nimmt er es ihr nicht übel, wenn sie nicht bei ihm bleibt. Aber Chip hat schon recht: Je eher sie hier fertig sind, desto höher die Chance, dass noch genug Zeit ist, um hier wegzuflattern, bevor der Tag anbricht. Schnell folgt sie Chip und hat ihn auch bald eingeholt.

„Mel? Melissa?“ Wo ist sie hin gelaufen? Chips flackerndes Handylicht wirft zuckende Schatten an die Höhlenwände und erweckt in ihm Assoziationen mit einer Geisterbahn. Die Lichtblitze erhellen nur notdürftig den Gang vor ihm. Erleichtert bemerkt er dass Viola sich wieder hinter ihm befindet. Es ist kalt, die nassen Kleider lassen ihn dauerfrösteln und verstärken noch die beklemmende Atmosphäre in dem jetzt enger werdenden Durchgang. Sein Ruf nach Melissa wird von den dicken Gesteinswänden absorbiert. „Hoffentlich wird das bald wieder geräumiger hier. Ich krieg sonst Platzangst.“ bemerkt er beklommen und schüttelt das Handy, dessen Licht sich gerade mal wieder verabschieden will.



Der Strahl stabilisiert sich und beleuchtet eine Gabelung vor ihnen. Und jetzt? „Mel?“ Keine Antwort, irgendwo kann er so etwas wie rieselndes Gestein hören. Chip entscheidet sich für links. Der Boden im schmalen Gang ist mit einem glitschigen Film bedeckt und mittlerweile leicht abschüssig. Auch die Luftfeuchtigkeit wird immer stärker. Ein kaum spürbarer, aber kühlerer Luftzug streift sein Gesicht. Vielleicht gibt es weiter vorne eine Öffnung oder eine Höhle in der Höhle? Vorsichtig setzt er einen Fuß vor den anderen und spürt beruhigend Violas Gegenwart hinter sich. Die Vorstellung jetzt allein im Dunkeln zu sein, lässt ihn trocken schlucken. Zur Not könnte die Vampirin voraus flattern und mögliche Gefahren frühzeitig erkennen. „Melissa kann nicht weit sein.“ Kaum zu Ende gesprochen, verabschiedet sich die Handylampe. Vor Schreck macht Chip einen unbedachten Schritt, gleitet auf dem rutschigen Boden aus und packt instinktiv Viola am Hosenbein. Er zieht sie kurz mit sich und spürt wie ihm die Kontrolle vollends entgleitet, als der Boden unverhofft steil abfällt und sie zusammen nach unten schliddern.



Viola ist so überrascht plötzlich mitgezogen zu werden, dass sie nicht rechtzeitig reagiert um den Sturz zu verhindern. Sie landet schmerzvoll auf dem Hintern, als Chip ihr das Bein wegzieht und rutscht weiter, direkt hinter dem Jungen her. Die Rutschpartie endet plötzlich, als ein Stalagmit im Weg ist. Chip stoppt zuerst. Durch das Momentum landet Viola beinahe direkt auf ihm drauf, kann sich im letzten Moment jedoch doch noch verwandeln. Gerade noch rechtzeitig. Chip hätte ihren Sturz zwar abgefedert, aber es hätte ihm sicherlich nicht gut getan. Durch die Rutschpartie allein hat Viola einige Schrammen abbekommen und an einer Stelle ist ihr Hosenbein auch eingerissen. Ansonsten ist sie jedoch unverletzt geblieben. Hoffentlich gilt das auch für Chip. "Hey, pass doch auf. Lass mich das nächste Mal besser vor fliegen, als mich unverhofft zu Rutschpartien mitzuziehen!", macht sie ihm einen Vorwurf. Mit ihrem eigenen Handy beleuchtet sie nun den Raum. Auch ohne Taschenlampen-App sorgt das Display für ein schwaches Licht. Die Höhle endet nun in einer kleinen Kammer, die schnell durchsucht ist. Mel ist nicht hier. Nur eine kleine Höhlenöffnung ist zu sehen, jedoch zu klein, als dass ein Mensch durchpassen würde. Da kommt also zumindest der Luftzug her.



"Ich schätze, Melissa hat doch die andere Abzweigung genommen.", stellt Viola fest. Sie hilft Chip wieder auf die Beine. Da sein Handy nun den Geist aufgegeben hat, lädt sie sich nun doch eine Taschenlampen-App herunter. Für sie selbst mag das Display-Licht ja ausreichen, doch für Chip sicherlich nicht. "Alles okay bei dir? Oder bist du verletzt?", fragt sie.


Währenddessen



Denize blickt Chip und Viola nach bis sie beide nicht mehr sieht. Sie hat noch immer die Arme um sich gelegt und friert in den durchnässten Sachen. Sie dreht sich um zu Blaze der sich am Höhleneingang hingesetzt hat und hinaus schaut. Langsam geht sie auf ihn zu und setzt sich dazu. Er reagiert darauf nicht. Die verschränkten Arme weisen darauf hin dass er nachdenkt und nicht vor hat über irgendetwas zu sprechen. „Ist… alles okay?“ fragt sie und sieht ihn an. Er wendet den Kopf nicht zu ihr, sagt aber, „Was sollte nicht okay sein..?“ - „Ich weiss nicht. Du… wolltest mich um Hilfe bitten und ich kam gar nicht dazu zu fragen weshalb.“ Vor der Schule, als sie ihn bat sein Alibi zu sein wenn sie zur Ärztin geht, war sie egoistisch gewesen und hat nicht mehr daran gedacht dass er auf sie zugekommen war und nicht andersrum. Blaze schweigt. „Geht es um die Schule?“ fragt sie mit einem kleinen Funken Hoffnung. Das ist etwas wobei sie wirklich gut helfen könnte. Jetzt dreht er den Kopf. „Was?“ verwirrt sieht er sie an. „Bullshit.“ - „Dann hälst du an deinem Plan fest? Die Schule abzubrechen mein ich.“ Blaze erinnert sich dass er ihr davon erzählt hat. Vor Ewigkeiten. „Was juckt dich das?“ er blickt wieder hinaus. Der Regen hat aufgehört und einzelne Sterne tauchen wieder am Himmel auf. „Weil wir Freunde sind?“ - „Wir sind schon lange keine Freunde mehr.“ entgegnet er trocken und es verletzt Denize ein wenig. „Wieso?“



„Wieso?“
wiederholt Blaze, „Wirklich?“ Kurz denkt er darüber nach ihr an den Kopf zu werfen was er sonst unterdrückt, doch er zügelt sich und Kämpft es wieder dort hin wo es hingehört. Seit er das mit Del erfahren hat, ist er sichtlich weniger Gefühlsstabil. Sie kommt nicht drauf was sein Problem ist. Es war fast ein Jahr lang Funkstille und jetzt konnten sie sich öfter wieder normal begegnen. Manchmal fühlte es sich sogar an wie früher. Als wär nie etwas passiert. „Du musst mit mir reden.“ - „Ach, muss ich das?“ - „Wie soll ich dich sonst verstehen? Es war doch alles gut in letzter Zeit.“ Blaze schüttelt humorlos lachend den Kopf. Das ist alles was er dazu meint. „Sullivan.. du hilfst mir, ich helf dir, so wie früher. Oder nicht?“ Sie ist kurz davor ihn an der Schulter zu berühren, lässt es aber. Er weiss das es nicht mehr wie früher wird. Auch wenn er zeitweise dachte er wolle das. Immer dann wenn sie ihn so ansah wie früher. Aber das ist ein Trugschluss. Eine Lüge. Es gibt kein zurück. Das wird ihm immer klar wenn sie nicht mehr in der Nähe ist. „Warum Chip?“ fragt er geradewegs, was Denize überrascht. „W-w.. wie meinst du das?“ Blaze sieht sie an, „Warum meinen besten Freund? Warum nicht Dave oder Leon oder meinetwegen Tim? Wieso nicht irgend einen aus der Parallelklasse?“ - „Ich.. weiss nicht.“ entgegnet Denize perplex. Darüber hat sie noch nie nachgedacht und es kam ihr nie in den Sinn dass das Blaze stören könnte. Er war doch auch mit Nadine… aber.. und dann versteht sie es. Sie hat ihm das nie angesehen.



Sie dachte er wäre grundsätzlich sauer aber dass sich das inzwischen legt. „Es tut mir Leid, ich wollte nicht…“ sie sieht ihn an als würde sie Mitleid haben. Sorry dass du Eifersüchtig bist. Doch Blaze starrt zurück. „Bist du noch…“ beginnt Denize vorsichtig. „Gott, nein! Bestimmt nicht.“ unterbricht er sie. Wenn es eins gibt was er weiss, dann das er nicht in Denize verliebt ist. Er hat keine Ahnung wie er das je hatte sein können. „Aber es ist weird oke?“ sagt er, „Was wolltest du damit bezwecken? Tauchst plötzlich auf und schleppst ihn vor meinen Augen zum Tanzen? Wolltest du dass ich mich beschissen fühle? Das ich mich wieder dran erinner wie bescheuert ich war?“ Blaze war sich am Elternabend ziemlich sicher, dass sie ihm bestrafen wollte. Dafür dass er Nadine geghostet hat, der es deswegen mies ging. Oder dafür dass er ihre beste Freundin mit ihr hintergangen hat. Er war sich sicher, die Hexe wollte dass er sie mit seinem besten Freund sah, um ihm irgend eine bescheuerte Lektion zu erteilen.
Doch Denize sieht das anders. „Nein, nein!“ Sie hebt beruhigend die Hände, „Darüber hab ich nicht nachgedacht. Ehrlich.“ sagt sie beschwichtigend. „Du hast Nadine und mich so lange gemieden. Ich dachte wirklich nicht daran dass ich dir damit weh tu.“ - „Weh tun? Ach hör auf..“ - „Ich meins Ernst. Ich dachte nir daran, dass es Nadine nicht gut ging, und ich wollte es ihr vormachen, wie leicht es ist jemanden anzusprechen. Sie wollte nur wieder mit dir zusammen sein…“ Blaze denkt nach. Richtig, sie war auch da und sie wollte tanzen. Er hat sie stehen lassen. Hauptsächlich jedoch weil er dachte Denize will ihm eins reinwürgen und er wollte es sich nicht mit ansehen. Blaze sagt nichts und auch Denze verfällt ins schweigen.



Es war ein Missverständnis. Ein weiteres was viel Leid verursacht hat was nicht hätte sein müssen. „Drauf geschissen.“ sagt Blaze und sieht hinaus. Es gibt jetzt grössere Probleme als das. „Ich wollts nur wissen.“ Denize senkt den Kopf. Sie erinnert sich an das was ihre Oma gesagt hat als sie ihr von Adrian erzählt hat. Die Aura. Dieses Etwas, was sie fasziniert hatte. Fast die selbe wie die die sie bei Blaze gespürt hatte, früher. Und immer noch spürt. Sie dachte die ganze Zeit es wäre, weil sie sich zurück wünscht, in eine Zeit ohne die Überraschung in ihrem Bauch. Sie nimmt sich vor nochmal mit Isla darüber zu sprechen. Ihre Oma scheint mehr zu wissen als sie selbst. „Wenn wir keine Freunde sind..“ beginnt sie und Blaze winkt ab als hätte er das nur so daher gesagt. Denize spricht den Satz dennoch zu Ende, „warum hilfst du mir?“ - „Kommt mir gelegen.“ meint er schlicht. „Ich brauch auch n Alibi.“ - „Weswegen?“ fragt soe reflexartig, Er hingegen stellt eine Gegenfrage, „Erzählst du mir dann was dein Grund ist?“ Überraschung für Chip? Das glaubt sie doch selbst nicht. Und sie schweigt wie erwartet. „Dacht ich mir.“ sagt Blaze. Um das Gespräch zu beenden nimmt er das Funkgerät und drückt den Knopf, „Chip? Alles in Ordnung da drin? Habt ihr das Ding endlich?“ das Gute an diesen Geräten ist, dass sie nicht wie Telefone bei einem Anruf erst das Signal zu einem Satelliten schicken müssen, sondern direkt verbunden sind. Das macht sie Wahrscheinlichkeit, dass er ihn hört viel höher. Auch wenn es nach zu viel Gestein dazwischen wohl auch irgendwann die Verbindung verliert. Denize blickt auf das Funkgerät in Blaze Hand und wartet auf ein Lebenszeichen.



Mels spitze Ohren zucken als die Wände der Höhle leises Geschrei widerhallen. Sie war auf den leuchtenden Stein fokussiert und stumm geworden. Gleich hat sie ihn, den zweiten der vier und damit die Hälfte geschafft. Sie wendet sich kurz um und muss entscheiden ob sie zurück geht oder der heissen Spur folgt und dann nach den anderen sieht. Am liebsten würde sie sich für ersteres entscheiden. Andererseits wird der Kristall nicht weglaufen und ihre Begleiter brauchen vielleicht Hilfe. Mit dem Stein in der Tasche eilt sie zur Gabelung zurück und lauscht. Sie kann den Abgrund sehen und geht an der Kannte in die Hocke. „Viola? Chip?“ ruft sie hinab.



Bis auf eine Steißbeinprellung ist wohl alles soweit gut gegangen. Chip richtet sich ächzend auf und blickt zu Viola, die ziemlich aufgebracht wirkt. „Hey, als ob das Absicht gewesen wär.“ Er schüttelt den Kopf, gibt ihr aber innerlich recht damit, dass es klüger gewesen wäre sie voraus zu schicken. „Alles okay glaub ich, gut dass es so glitschig war, sonst wär bestimmt alles aufgeschürft. “Während Viola herumleuchtet, registriert Chip eine Reflektion am Boden. Es ist sein Handy. Das Display hat nur einen kleinen Sprung, gut dass er auf Denize gehört und eine stabile Schutzfolie darauf befestigt hat, was ihm selber nie eingefallen wäre. Verblüffenderweise leuchtet es kurzzeitig auf, als Chip es zu starten versucht. Das lässt hoffen, dass man es wieder reparieren kann. Chip tritt an das Loch heran, das sie hier in die Höhle gespuckt hat und blickt nach oben. „Viola, ich glaub ich komm den Tunnel hoch. Der ist so schmal, dass ich mich reinklemmen und langsam nach oben stemmen kann. wenn die Wände nicht genauso rutschig sind wie der Boden Gut wäre wenn du nach oben fliegst und runter leuchtest, damit ich nicht nur tasten muss. Hilf mir beim Einstieg.“ Er hat mal mit Nouki sowas zum Spaß gemacht. Sie nannte das Kamintechnik oder so. Kaum ausgesprochen knarrt und knistert sein Walkie Talkie und Blaze' Stimme dringt fragmentartig zu ihm durch. „Chip? All.. in ..nung da..? Habt ihr ..as Ding en..?“



„Sind abgestürzt aber alles okay. Kommen wieder nach oben jetzt. Kristall noch nicht gefunden.“ antwortet er und steckt das Ding wieder weg. Gleich darauf hört er Mels Stimme durch den Gang nach unten.
Chip grinst Viola an. „Du leuchtest und sie kann mich am Schluss hochziehen. Der Gang ist ja nicht so lang, das schaffen wir.“ Dass Mel jetzt auch da ist macht ihn zuversichtlich.

Viola sieht hoch zu Mel nach oben. "Tja, diesmal habe ich kein Graffiti-Banner, an dem ich dich hätte hochziehen kann.", grinst sie, "aber ich kann dir auch von unten hochhelfen und Mel zieht dich den Rest hoch." Sie legt ihr Handy auf den Boden, um beide Hände frei zu haben. Dann hilft sie Chip mit einer Räuberleiter nach oben, wo Mel dann übernimmt. Gemeinsam schaffen sie den Jungen nach oben. Zum Glück ist Chip unverletzt geblieben. Viola wäre zwar durchaus bereit dazu, ihn zu stützen, wenn er sich den Fuß verstaucht hätte oder so, aber wenn das nicht nötig ist, umso besser.
Als Chip sicher oben angekommen ist, hebt Viola ihr Handy wieder auf. Sie braucht keine Hilfe, um nach oben zu kommen, nur ihre Fledermausgestalt. "So... dafür, dass Blaze immer noch am Eingang sitzt, hetzt er aber ganz schön.", stellt Viola fest, "Wenn der Kristall super leicht zu finden wäre, wäre uns bestimmt schon jemand zuvor gekommen. Die Höhle mag zwar gut versteckt sein, aber komplett unbekannt ist sie dann auch nun wieder nicht." Während sie den anderen Gang weiter laufen, wendet sich Viola an die andere Vampirin: "Weißt du, ob Taldren den Kristall zu diesem Zweck irgendwie getarnt haben mag? Oder müssen wir tatsächlich nach einem Kristall Ausschau halten, der auch so aussieht wie ein Kristall?"



„Das weiss ich nicht.“ antwortet Melissa. „Ich hab nur den hier.“ sie betrachtet den Stein der nur so schwach leuchtet wie sonst wenn sie mit der Band unterwegs ist. Ihr fällt auf dass doch nicht Viola diejenige ist, die ihn zum leuchten bringt weil sie ein Vampir ist, schweigt jedoch dazu. Er reagiert auf irgendetwas anderes. Dafür ist keine Zeit. Sie wendet den Blick zum anderen Gang. „Da hinten hat er stärker reagiert.“ Gut möglich das der Kristall irgendwo hinter einer magischen Wand ist. Mel hat schon gesehen wie Taldren Dinge aus vermeintlich undurchdringbarem Material gezogen hat. Eine Ilusion die den Sim glauben lässt hier wäre nichts. Diese Wände sehen genau so aus wie das was dahinter liegt, nur dass dazwischen etwas versteckt sein könnte. „Folgen wir dem Stein.“ sagt sie und geht den Weg zurück den sie grade gekommen ist.



Sie kommen in eine Grotte mit einem kleinen See. Es sieht fast idyllisch aus. Über ihnen rauscht aus einem Loch in der Decke ein kleiner Wasserfall in das Wasser zu ihren Füssen. In der Mitte des Wasserlochs ist ein flacher grosser Stein. Als Mel ihren Stein hoch hält leuchtet er in einem starken blau. „Hier muss er irgendwo sein.“
Ehe sie ihr wissen über magische Tarnbarrieren teilen kann, rauscht Chips Funkgerät. „…ommt…. mand… ben… uns…. Boot…! … hin! W… stecken… ns..“



Als Viola den See sieht, vergisst sie die unbequeme nasse Kleidung und die Strapazen.. Allein dieser Anblick ist es wert gewesen. Schade, dass die Höhle, bei der sie während des Festivals Schutz gesucht hat nicht den selben Luxus vorzuweisen hatte. Mittlerweile sind ihre Klamotten ein wenig getrocknet. Daher krempelt Viola die Hose hoch. Gerade möchte sie sagen, dass sie mal schaut, ob das Wasser überall gleich tief ist oder sich doch irgendwo ein Kristallversteck befindet, als der Funkspruch reinkommt. Die Vampirin hält inne. Nur die Hälfte der Nachricht war zu verstehen gewesen. "Offenbar kommt jemand und sie müssen sich verstecken.", versucht Viola den Text zu entziffern, "Anscheinend geht es um das Boot." So ganz sicher ist sie sich nicht. So oder so würde sie nichts tun können, um Denize und Blaze zu helfen. Sie dreht sich zu Chip. "Besser, du lässt die Nachricht unbeantwortet, wenn sie sich gerade verstecken müssen, sonst könnte man sie dadurch vielleicht hören."

Chip ist sehr erleichtert, dass sie wieder alle zusammen unterwegs sind. So leichtsinnig wie an der Gabelung wird er sich nicht mehr verhalten. Staunend blickt er auf diese unterirdische Oase. Gerade als er seine Gedanken äußern will, geht das Funkgerät an. Scheiße. Hoffentlich bekommen sie draußen keinen Ärger. Sorge um Denize ergreift ihn, aber Blaze wird schon auf sie aufpassen. Stirnrunzelnd blickt er zu Viola. Sie hat Recht, trotzdem meldet er kurz: “Verstanden.“ ins Gerät, damit auch von ihnen ein Lebenszeichen kommt und die beiden sich keine Sorgen um die Gruppe drinnen machen. Sein Blick geht wieder Richtung See. „Also diese Steinplatte in der Mitte sieht ja fast wie ne Einladung aus sie zu untersuchen und der Stein leuchtet stark, was meint ihr?“



Blaze und Denize ziehen sich etwas weiter in die Höhle zurück. Grade hatte Denize noch ihre Karte studiert und wollte anmerken, dass diese Höhle nicht mal verzeichnet ist, als Blaze aufsprang und sie zurück zog. Er hat die Leute von vorhin beobachtet. Sie haben das geliehene Boot bemerkt und wanderten darauf zu. Hat man sie hochklettern sehen? Er warnt die Freunde in der Höhle mit dem Funkgerät in der Hoffnung es kommt genug von dem Signal durch. Das was Chip ihm vorhin geantwortet hatte war schwer zu verstehen und Denize war voller Sorge. „Was machen wir jetzt? Wir dürfen hier bestimmt nicht sein.“ - „Runter.“ sagt Blaze und sie legen sich flach auf den Boden und warten. Vorsichtig robbt Blaze vor, um über die grobe Kannte zu linsen. Die zwei Männer nähern sich dem Boot unter ihnen. Sie haben Licht dabei und Blaze duckt sich wieder weg. Als sie direkt unter ihm stehen, kann er sie reden hören. Er schaut zu Denize die dort liegt und legt den Finger auf den Mund. Abwartend und regungslos wartet er. Angestrengt lauscht er dem Gemurmel unter ihm.
„Ja da, die Inizialen. Das ist Kojis Boot.“
„Muss sich losgerissen haben beim Sturm.“
„Sollen wir es zurück bringen?“
„Jetzt im dunkeln?“
„Dann muss er es nicht vermissen morgen früh.“
„Ach was, ich ruf ihn an und sag ihm wo es ist. Er soll es selber holen.“
„Hm.. ich finde, wenn wir schon hier sind…“

Das Funkgerät von Blaze rauscht kurz mit einem abgehakten Wort und Denize und er versteinern.
„Was war das?“ fragt der eine Mann. Sie blicken beide hoch. Blaze liegt an der Kannte auf dem Rücken und hält das Funkgerät fest. Er sucht den Knopf um es auszuschalten und im selben Augenblick, als er den Knopf festhält damit es aus geht erinnert er sich daran das es piept wenn das passiert. Das Gerät piept. Verdammt.
„Da oben.“
„Hallo? Ist da jemand?“
„Denkst du das Boot wurde geklaut?“
„Sei still. Hallo?! Kommen sie raus da! Das ist Naturschutzgebiet!“

Denize ist kurz davor aufzustehen um sich zu stellen. Blaze kommt sofort auf die Beine und läuft auf Denize zu, er greift sie an der Hand und zieht sie in die Höhle.



--

Melissa blickt zum Stein. "Vielleicht kannst du mal da rüber fliegen, Viola." Sie selbst hat keine Lust noch mehr durchnässt zu werden. "Könnte eine magische Wand sein hinter der was verborgen ist."

Magische Wand? So etwas wie eine Illusion? Ist das damit gemeint? Viola hatte ja sowieso schon damit gerechnet, dass Taldren nicht einfach den Kristall offen hingelegt hat. Anstatt den Kristall veränderte er vielleicht also die Umgebung.. Viola flattert rüber, kann aber keinen Kristall sehen... Natürlich nicht, wenn Mels Vermutung mit einer magischen Wand stimmt.
Viola versucht irgendetwas zu ertasten. Die Steinplatte fühlt sich allerdings ganz normal an. "Hier ist nichts!", ruft sie zu den anderen rüber. Man kann ihre Enttäuschung hören. Die Platte ist vermutlich nur ein natürliches Phänomen und nicht magisch. "Naja, suchen wir weiter. Ich..."



Viola unterbricht sich, als die Steinplatte, auf die sie ihre Hand gestützt hat, plötzlich nachgibt. Die Platte ist echt.. beinahe zumindest. Nur eine kleine Stelle fehlt, bei der mal etwas abgesplittert ist. Und genau diese Bruchstelle dient als Versteck. Raffiniert. Selbst wenn man ahnt, dass man es mit einer Illusion zu tun hat, muss man erst einmal die Bruchstelle finden..
An allen anderen Stellen ist die Platte das, was man auch sieht und auch massiv.
"Korrektion: Hier ist doch etwas!" Es fühlt sich tatsächlich wie ein Kristall an. Viola hebt ihren Fund hoch. "Suchst du das hier, Mel?"



Gebannt verfolgt Chip was Viola auf der Steinplatte treibt. Sein Hinterteil schmerzt ziemlich und er wäre froh , wenn sie jetzt Erfolg hätte. Der Gedanke dass bei Blaze und Denize vielleicht etwas nicht in Ordnung ist, macht ihn innerlich zusätzlich unruhig. Auch Mel blickt gespannt zu der kleinen Insel und hat nur Augen für Violas Tun. Wieder streift Chip ein Lufthauch. Er wendet den Kopf, kann aber wegen der Dunkelheit ringsherum nichts genaues erklären. Vielleicht gibt es doch noch einen anderen Ausgang der Höhle. Wäre gar nicht so schlecht, wenn draußen wirklich Leute sind, die Ärger machen. Allerdings ist auch das Boot am Strand beim Eingang. Seine Gedanken werden durch Violas Ruf unterbrochen.
Freudig stupst er Mel mit dem Ellbogen an. "Sieht doch aus wie der erste, oder? " Dann denkt er kurz nach. "Oder wär's möglich das Taldren irgendwas banales, wie einen Stein zum Beispiel, magisch verzaubert hat...und der nur aussieht wie der Kristall? Würde der Stein trotzdem leuchten?" Er weist auf das schimmernde Objekt in Mels Hand.

Mel beobachtet den leuchtenden Stein und den Kristall in Violas Händen. „Nein, das ist er.“ sagt sie erfreut und wird durch mehrere schnelle Schritte die sich durch den Tunnel nähern unterbrochen. Ein Rufen hallt dem hinter, „Stehen bleiben!“



(In Zusammenarbeit mit @simscat2 und @murloc)


 Antworten

 Beitrag melden
21.04.2023 20:43 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2023 22:17)
avatar  Knox
#9
avatar
Hausmeister

Ort: Sulani
Charakter: Blaze / Melissa / Viola / Denize /Chip
Geschichtsstrang: Suche nach dem Kristall - Teil 3


Blaze läuft mit Denize an der Hand auf das heller werdende Loch am ende des Höhlenganges zu. Die Verfolger nehmen ihre Sache ernst. Es ist ihnen wichtiger die Eindringlinge hier heraus zu bekommen, statt selbst auf den Naturschutz zu achten. Vielleicht gehören sie aber auch der Organisation an und fühlen sich berufen. So als selbsternannte Schutzgebietpolizei. Kurz vor der Öffnung die sie zum Höhlensee bringt, stolpert Denize und stoppt damit Blaze an dem sie dran hängt. Er zieht sie auf die Beine und der Anblick hinter ihr - dieses dunkle Loch - gepaart mit der Angst erwischt zu werde, mischt sich zu einem unangenehmen Dejavu. Er kann dieses Naturwunder, mit dem klaren Wasser und dem plätschernden Nass gar nicht bewundern. Er sieht nur Viola, und dann Chip und Mel. Er ruft, „Wir müssen hier weg!“ Melissa blickt zu Viola. Ohne etwas zu sagen, geht sie in die Richtung aus der Blaze und Denize gekommen sind. „Nicht da lang!“ Blaze ist bei Chip angekommen und lässt Denize los die sich in dessen Arme stürzt. Er blickt zurück. Was macht die Vampirin da? An Chip gewandt, fragt er schwer atmend, „Gibts hier noch mehr Wege? Oder ein Versteck?“ Doch das scheint nicht nötig. Lichtkegel von Taschanlampen blitzen im Tunnel auf. Gerade als Melissa ihn erreicht kommen auch die beiden Sulaner ins Blickfeld.



Sichtlich verwirrt halten sie an. Mel hat zu Viola gesehen weil sie allein wohl nicht mit den Verfolgern fertig wird, aber… Bevor der eine Mann etwas sagen kann, tritt sie ihnen in den Weg. Einen starrt sie an und der starrt verblüfft zurück. „In dieser Höhle ist niemand. Nur ihr beide. Das ist verboten! Besser ihr geht und meldet euer Fehlverhalten.“ sagt sie eindringlich. Der andere neben dem Angesprochenen ist noch irritierter. „Ihr kommt jetzt alle mit!“



Mel lässt sich nicht ablenken. „Dein Freund ist verrückt, und redet dummes Zeug.“ der Mann der grade von Mels Manipulationsversuch eingenommen wird, wirkt auf einmal ganz lethargisch und nickt.



Wiederhol das.“ sagt Mel und gleich wird der Freund, der nicht von ihr eingenommen wird, verstehen was passiert und sie wegschubsen. „Hier ist Niemand ausser wir zwei. Das ist verboten. Wir werden das melden.“ - „Was wird das?!“ ruft der andere, während Mel sich auf den Kleineren konzentriert, „Und was noch?“ fragt sie ihn, „Hamada ist verrückt. Er redet Blödsinn.“ monoton gibt er wieder was ihm befohlen wurde zu glauben.



Jetzt holt der ander aus um Mel daran zu hindern noch mehr seltsames Zeug mit dessen Freund anzustellen, kurz bevor er sie trifft, faucht sie ihn mit spitzen Zähnen an. Die Hand holt weiter aus und…

Viola wirft sich in Fledermausgestalt und fliegt auf den zweiten Typen los. Sie umfasst sein Handgelenk und hindert ihm am Zuschlagen. Mel hat eine seltsame Methode, Leute einzuschüchtern, aber Viola springt drauf an. "Dein Kumpel hat Recht, wenn er dir erzählt, dass du nur Blödsinn von dir gibst. Hier ist niemand außer Fledermäusen." Sie will ihn beißen, damit er Ruhe gibt und vermutet, dass Mel dasselbe im Sinn hat... bis ihr Blick auf den des anderen Typen fällt... den, um den Mel sich gekümmert hat. Der wirkt total weggetreten... fast so, als hätte diese das nicht nur als Drohung gemeint sondern ihn tatsächlich hypnotisiert... Was zum...



Einen Moment steht Viola verwirrt da, das Handgelenk immer noch umfasst. Doch bevor es dem Typen wie Vero ergeht, besinnt sie sich wieder. Besser, sie beißt jetzt doch nicht zu. Wenn Mels Opfer wirklich glauben soll, sein Kumpel rede nur Blödsinn, dann ist es vielleicht nicht so klug, Bissspuren zu hinterlassen, die das Gegenteil beweisen. Typ 2 sieht ohnehin nicht so aus, als hätte er jetzt noch den Umweltschutz im Kopf. Die Fledermaus, die sich vor seinen Augen verwandelt hat und das, was mit seinem Freund passiert sind, reichen ihm offenbar. Viola kann Panik erkennen. Und als sie ihren Griff lockert, haut der Kerl ab und zieht seinen Freund mit sich. Der würde sie nicht mehr behelligen. "Besser, wir hauen hier auch ab, bevor er doch noch Verstärkung holt.", meint Viola nur. Sie spürt den Kristall in ihrer Hosentasche. Die Ankunft der Männer hatte die Übergabe an Mel unterbrochen, so dass Viola ihn dort erst mal platziert hat. Sie starrt Mel an. Ist es überhaupt klug, ihn ihr zu geben, wenn sie solche Fähigkeiten hat? Hat sie vielleicht auch alle hier manipuliert und ihre ganz eigenen Pläne? Erzählt sie überhaupt die Wahrheit oder braucht sie Taldrens Kristalle für ihre eigenen Ziele?

Viola hat keine Ahnung, ob sie als Vampirin vielleicht immun ist oder nicht und will es auch nicht austesten. Ihr Blick schweift auf Blaze... Der Vulkan fällt ihr wieder ein, und Mels seltsame Dankesworte an Blaze, nachdem dieser dort hochgeklettert ist. Da hatte Viola den Worten noch keine große Bedeutung beigemessen, aber jetzt sieht die Sache anders aus. Sie hatte sich ja ohnehin schon gewundert, warum Blaze so reagiert hat. Doch Viola hat ihren Freund nur von hinten gesehen und keine Ahnung, ob sein Blick ebenfalls so weggetreten war wie der des hypnotisierten Typen. Sie hält den Kristall in ihrer Hosentasche fest umfasst. "Hast du auch Blaze so manipuliert?", fragt sie mit festem Blick.



Mel sieht Viola an, ohne die Mine zu verziehen. Was meint sie? Warum spricht sie von Delsyn? Hier? Das kann nicht gemeint sein. „Ich verstehe nicht.“ sagt sie und wirft einen kurzen Blick zu Blaze, Denize und Chip hinüber. Ersterer sitzt auf dem Boden und wirkt erledigt. Das Adrenalin flacht ab und ihm wird klar wo er sich befindet und auch dass er nicht weiss wie es hier wieder raus geht. In der Hektik hat er weder etwas gesehen, noch sich gemerkt. Die Steinwände fühlen sich an als würden sie immer näher kommen und eine unnormale Unruhe breitet sich in und um Blaze aus. Er muss hier raus. Sofort.

Viola sieht zu Blaze, der erschöpft wirkt, dann wieder zurück zu Mel. Sie scheint tatsächlich nicht zu wissen, wovon Viola redet. Das erleichtert die Rothaarige. Die ganze Situation ist so surreal, dass sie offenbar Gespenster gesehen hat. Und auch Blaze macht keine Anschuldigungen gegen Mel. Stattdessen merkt Viola, dass er sich nicht wohlfühlt. Jetzt hat sie Mel sofort wieder vergessen. "Wir sollten hier langsam wirklich mal raus.", sagt Viola und kniet sich neben Blaze.

Denize fest an sich gedrückt haltend und froh dass Blaze und sie unversehrt hier angekommen sind, verfolgt Chip gebannt die Vorgänge. Erst hat ihn Violas Frage ins Zweifeln gebracht. War es falsch gewesen Melissa so blind zu vertrauen, nur weil sie ihnen Hilfe angeboten hat mit der Band. Hat er sich von ihrem süßen Äußeren blenden lassen? Ihre Reaktion lässt ihn erleichtert aufatmen. Ein Blick auf Blaze, der total fertig wirkt, kurbelt seine Adrenalinausschüttung wieder an. Er fasst Denize Hand und hilft mit der anderen Blaze auf die Beine. Er hat Schweiß auf der Stirn und ist leichenblass. "Ja, aber auf keinen Fall zurück." bestätigt er Viola und sieht in die Richtung aus der der Lufthauch vorher kam.



"Es muss noch etwas anderes geben, sonst wäre hier kein Durchzug." beantwortet er damit auch Blaze' Frage. Er sieht die Vampirin an. "Bleib du bei Blaze und stütz ihn so lange er das braucht, ich geh mit Denize und Mel voraus, jemand muss leuchten." Der Zustand seines Freundes erinnert ihn an die Geistervillanacht. Die Zeit drängt. Vorsichtig setzen sie einen Fuß vor den anderen, der Kristall in Mels Hand beleuchtet schwach eine Art Pfad, der leicht abwärts auf eine Wand zu führt.

Wasser tropft von den Wänden, kleine Kiesel lösen sich immer wieder unter den Sohlen und kullern ins Nirgendwo. Das alles untermalt vom Rauschen des Wasserfalls löst ein Beklemmungsgefühl in Chip aus. Er drückt Denize' Hand, nicht sicher, wer da gerade wem Halt gibt. Plötzlich endet der Pfad an einer Wand, die scheinbar glatt ist, trotzdem streift Chip erneut ein Lufthauch, diesmal stärker und etwas über Kniehöhe. Er geht in die Hocke. und tastet im fahlen Schein der Kristalllampe . Das Gestein bröselt ihm unter den Fingern weg. Hastig lässt er Denize los und beginnt mit beiden Händen das Geröll wegzuräumen. Loses Gestein , größere und kleinere Brocken, lässt sich fast mühelos zur Seite schieben. "Das ist ein ziemlich frischer Einbruch." sagt er aufgeregt. "Helft mir mal das Zeug wegzumachen, dahinter ist ein niedriger Gang. Wir werden kriechen müssen, aber ich kann die Luft spüren." Er dreht sich zu Blaze. "Halt durch, das sieht gut aus." Hoffentlich packt sein Freund das, auf allen Vieren durch den engen Tunnel nach draußen...hoffentlich. Theoretisch könnten sie auch in einer weitern Höhle landen, aber daran will Chip gar nicht erst denken.

Blaze starrt in das Loch in das er kriechen soll. Er kann nicht sagen warum oder was ihn innerlich versteinert. Gleichzeitig ist ihm das plötzlich unfassbar Peinlich. Das ist dieses Trauma. Es muss das sein. Gepaart mit anderen Erlebnissen die in ihm jetzt diese Klaustrophobie auslöst. Die Typen sind weg, wieso gehen sie nicht den anderen Weg, bei dem er wenigstens Aufrecht gehen konnte. Aber er sagt nichts.



Er kommt sich dumm vor. Niemand hat Angst vor einem kleinen felsigen Kanal. Also reisst er sich zusammen. Mel geht als erste und leuchtet voran. Sie kniet sich hin und krabbelt den engen Gang entlang. Denize folgt ihr und anschliessend Chip. Blaze starrt das Loch an. Seine Beine bewegen sich nicht. Immer wenn er ihnen befielt zu gehen, passiert rein gar nichts. Aus dem Schacht hören Viola und er eine Stimme, „Kommt, hier geht es raus!“ Die Zeit drängt. Blaze sieht Viola an und er ist kurz davor ihr zu sagen, dass er da nicht durchkriechen kann, doch auch das schafft er nicht. Zu gross die Pein. „Du zuerst…..?“ sagt er stattdessen um den Moment noch einmal hinauszuzögern bevor er sich dem stellen muss.

Viola bemerkt, dass Blaze zögert. Er hat wirklich... Angst! Sie erinnert sich an die Alpträume, von denen er ihr erzählt hat. "Besser, du gehst vor und ich halte dir den Rücken frei.", sagt sie daher. "Keine Sorge, ich pass auf dich auf." Nicht, dass er dann doch noch zurück bleibt. Sie klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. "Ich weiß, dass es nicht einfach ist, ein Trauma zu überwältigen. Aber vorne wird dich Chips Stimme leiten und hinten pass ich auf, dass du auch den richtigen Weg nimmst." Den Satz mit dem Trauma spricht sie dabei so leise, dass die anderen ihn nicht hören.

Endlich begreift sein Körper das er sich bewegen muss. Blaze stellt sich vor das Loch, Atmet ein und geht in die Hocke. Soweit so gut. Sein Gesicht fühlt sich heiß an. Es erinnert ihn an Fieber, kommt aber nicht von der Begegnung mit dem Vulkan. Eine Innere Stimme sagt, 'Chill, is doch kein Ding, einfach vorwärts. Augen zu und einfach grade aus. Atme ganz normal.' Der Letzte Punkt erweist sich als schwierig als der Stress ihn zum Hyperventilieren zwingt. Er kriecht vorwärts durch den Gang und klingt als wäre es das anstrengendste was er je getan hat.



Vor seinem Inneren Auge sieht er sich in ein immer enger werdenden Schacht kriechen, bis er weder vorwärts noch rückwärts kommt und elendig verrecken muss. Kurz bevor er in Schockstarre verfällt, greift jemand ihn von vorne am Arm und zieht ihn aus dem Loch. Blaze stolpert und beugt sich auf die Oberschenkel. Mel reibt tröstend seinen Oberarm. "Alles gut.." Er blickt zum Loch wo Viola zum Vorschein kommt. Sie sind draußen unter dem Sternenhimmel. Und diese Höhle fällt wie eine Last von Blaze Schultern. Er setzt sich in den Sand, winkelt die Beine leicht an und beugt sich vor. Mit gesenktem Kopf beruhigt er sich wieder. Man ist das peinlich, alter..

Denize beobachtet ihn, dann schaut sie besorgt zu Chip. Melissa hingegen, überlässt ihn jetzt sich selbst - er scheint grade kein Mitgefühl zu wollen - und geht auf Viola zu. "Bekomme ich den Kristall?" Sie streckt die Hand aus.



Viola bekommt Mels Frage erst mal nicht mit. Erleichtert lehnt sich die Vampirin an die Höhlenwand. Wenn Blaze' Angst nicht wäre, hätte sie sich in Fledermausgestalt geworfen um etwas kleiner zu sein, und so dann besser durchzupassen. Aber sie wollte Blaze nicht das Gefühl geben, ihn im Stich zu lassen, wenn sie hinten wartet, bis der Weg frei ist. Daher kroch sie dann ebenfalls in der humanoiden Form hinterher. Sie selber kann es sich nur schwer vorstellen, wie es ist, unter Klaustrophobie zu leiden. Sie pennt in einem engen Sarg, und wenn sie da drin Panik bekommen würde, wäre das wirklich nicht gut. Doch sie weiß, dass Blaze es gut gemacht hat, sich seiner Angst zu stellen. Doch wenn sie ihn jetzt mit Lob überschatten würde, wäre ihm das erst recht nur peinlich. Sie sagt nichts, doch sie umfasst beruhigend seine Hand.



Erst als Mel ihre Frage wiederholt, realisiert das Viola. Einen Moment zögert sie. Doch Mel hat Blaze eben auch aus der Höhle geholfen... Diese Fähigkeit, die sie hat, ist schon unheimlich, doch solange sie die nur bei Feinden anwendet... Sie holt den Kristall hervor und reicht ihn Mel. Hoffentlich ist das kein Fehler.

Wie ein Ertrinkender saugt Chip die frische Luft ein, als er endlich wieder aufrecht steht. Er umarmt glücklich Denize und als Blaze endlich auftaucht, gefolgt von Viola, fällt ihm der sprichwörtliche Felsbrocken vom Herzen. Allerdings macht er noch einen schlechteren Eindruck als in der Höhle. Scheiße, warum hat eigentlich niemand was zu trinken dabei? Er bemerkt Denize' besorgten Blick in Richtung zusammengekauerten Blaze. Er löst sich von ihr und geht die nähere Umgebung erkunden. Neben dem Fels plätschert ein kleines Rinnsal Süßwasser über die Steine und verliert sich irgendwo in der Vegetation. Chip kniet sich hin, trinkt erst aus den Händen und zieht dann Jacke und Shirt aus. Er nässt das T-Shirt, wirft die Jacke wieder drüber und geht zu Blaze. Neben ihm wringt er das Kleidungsstück aus und reicht es ihm. "Hier, leg das auf die Stirn oder um den Kopf, Kühlung ist immer gut."



Er weist in die Richtung aus der er gekommen ist. "Da hinten hat's klares Wasser zum trinken." Dass dieses verdammte Geisterhaus immer noch so nachwirkt... Andererseits wundert sich Chip selbst ein wenig, dass er so gut durch den Tunnel gekommen ist. manchmal macht ihm die Vorstellung in einem engen Raum gefangen zu sein schon Schweißausbrüche...gut dass er noch nie in den Knast musste, denkt er belustigt und wendet sich zu den beiden Vampirinnen. Mel hält glücklich den Kristall in Händen und Viola wirkt nicht so recht überzeugt, ihrem Gesichtsausdruck nach. Scheinbar traut sie Mel immer noch nicht zu 100 Prozent. "Was nun? Ohne Boot?" Er blickt in die Richtung wo das andere Ufer liegen muss. "Mir fällt nur ein, dass Viola rüber flattert und nochmal eins klar macht."

Blaze hält Violas Hand während sie vor ihm in der Hocke ist und nichts sagt. Und er ist dankbar, dass sie das nicht tut. Erst als Chip kommt und alles mit dem nassen Shirt wieder offensichtlicher macht, hat er keinen Bock mehr und steht auf. "Behalt mal den Schweisslappen. Mir gehts gut.." er grinst kurz, wenn auch gezwungen und wischt sich Sand von der Hose. Denize verdreht die Augen. Typisch Sullivan... Er würde sogar behaupten es ginge ihm gut wenn ihm ein Arm fehlen würde. Sie geht auf das Wasser zu und schaut in die Ferne. Das Wasser zwischen hier und der nächsten Insel ist nicht tief und sie könnten sie watend erreichen. "Gibt es auf der anderen Seite nicht eine Strasse die wieder zur Anlegestelle der Fähre führt?" denkt sie laut. Sie nimmt die Karte hervor und schaut sie sich an. Sie ist nass geworden und hat Flecken die die Karte an einigen Stellen unleserlich machen. Melissa schaut ihr über die Schulter und leuchtet mit dem Stein der jetzt permanent und stark leuchtet. Neben Denize scheint er sogar noch ein wenig an Kraft zu gewinnen, aber nicht so dass es wirklich auffällt. "Du hast recht, hier. Wir könnten laufen."

Blaze schaut auf sein kaputtes Handy. "Wie spät ist es?" fragt er. Jemand antwortet ihm und er schaut zu Viola. "Ich will nicht dass du verbrennst.. oder hier den Tag verbringen musst.." sagt er gedämpft nur zu ihr und drückt ihre Hand. Wie gern würde er einfach mit den Fingern schnippen können und zack wären sie zu Hause im warmen und trockenen. Aber stattdessen muss er jetzt noch das kalte Wasser waten und sich die Füsse auf der Strasse wundlaufen bis sie endlich die Fähre nach Windenburg erreicht haben. Und danach noch nach Newcrest.. Die Unzufriedenheit ist enorm. Aber er ist es Mel schuldig hier zu sein und sagt nichts.

Viola sieht zu Blaze. "Ich wäre jetzt auch am liebsten zu Hause im Warmen." Abenteuer machen nur halb so viel Spaß, wenn man sie in nassen Klamotten erleben muss. Sie betrachtet das Wasser. Wenn sie vorher gewusst hätten, dass sie auch dort hätten lang können, hätten sie sich das Boot ja gar nicht erst ausleihen müssen. Aber andererseits... bei dem Sturm wäre der Weg hier vielleicht auch zu riskant. Zu einfach hätten sie von den Fluten weggespült worden sein. Aber immerhin haben sie den Kristall schneller gefunden als erwartet: Direkt in der ersten Höhle, in der sie es versucht hatten. Trotzdem ist Forgotten Hollow nicht gerade um die Ecke... Sollte sie es riskieren?
Doch Viola hat nicht vor, schon mal vorzufliegen zur Fähre. Sie bleibt bei den anderen, während die durch das Wasser waten, allerdings in Fledermausgestalt. Sie selbst kann auf nasse Füße nun verzichten. Erst als sie das andere Ufer erreicht haben, verwandelt sie sich wieder zurück.



Schulterzuckend wirft sich Chip sein Shirt über die Schulter, ist ja eh schon alles klamm. Er hat mit der Reaktion gerechnet und sie zeigt ihm, dass es einigermaßen geht bei Blaze. Wenn's noch richtig kritisch wäre hätte er es angenommen. So grinst er zufrieden in sich hinein, wenngleich ihm Blaze' ganzes Verhalten auf dieser Tour nicht ganz geheuer ist. Dann eben nochmal rein in die Fluten. Etwas neidisch sieht er Viola nach oben flattern und wünscht sich nicht zum ersten Mal diese Fähigkeit. Nicht nur um Situationen wie dieser zu entfliehen, es gibt hunderte Dinge die ihm einfallen würden..wahrscheinlich würde er sich gar nicht mehr in seine eigene Gestalt umwandeln wollen, sondern nur noch frei umherfliegen. Im Wasser watend geht sein Blick zu Denize. Na gut, ab und zu würde er sich verwandeln, vielleicht ist seine Vorstellung dieser Freiheit auch naiv, aber sie erfüllt ihn mit einer gewissen Sehnsucht. Am Ufer zieht er seine Schuhe wieder an. und nimmt Denize' Hand wieder. "Na dann, los geht's. Vielleicht finden wir ne Abkürzung, wir sind ja auf der anderen Seite rausgekommen und manchmal gibt's ja auch Trampelpfade, die auf keiner Karte stehen. Bestimm nutzen die Insulaner sowas und so groß ist die Insel ja nicht." Er schaut zu Viola. "Du kannst ja ab und zu mal hoch flattern und Ausschau halten."



Viola tut es und tatsächlich finden die Teens eine Abkürzung. Gerade noch rechtzeitig erreichen sie die Fähre. Drei Minuten später und sie hätten diese verpasst. Gut... Wenn sie lange hätte warten müssen, hätte sich Viola dazu entschieden, den Tag auf Sulani zu verbringen. Aber so wird sie wider Erwarten dann doch noch rechtzeitig vor Tagesanbruch in Forgotten Hollow ankommen. Auf Schule am nächsten Tag hat sie nach diesem Abenteuer aber so gar keine Lust und sie entscheidet sich dazu, einfach zu schwänzen. Lilly würde sich damit sicher zufrieden geben, wenn sie sieht, in was für nassen Klamotten ihre Tochter ankommt, und Viktor ist sowas ohnehin egal. Als die Fähre schließlich in Windenburg ankommt, verabschieden sich die Kids voneinander und jeder macht sich auf den Heimweg... und raus aus den nassen Klamotten.

(In Zusammenarbeit mit @Ripzha und @simscat2 )

Blaze, Melissa - Nächster Post
Viola - nächster Post
Chip geht nach Evergreen Harbor Nr. 8 - Old Fish Factory
Denize - nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
23.04.2023 16:27 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 20:41)
avatar  Knox
#10
avatar
Hausmeister

Jordyn - letzter Post
Bea - letzter Post
Katie - letzter Post

Charaktere: Katie, Jordyn, NPC
Geschichtsstrang: Sing ein Lied für den Ozean, sing ein Lied für das Meer




Jordyn ist froh, dass dieses Mal sein Vater sich durgesetzt hat. Wäre es nach Liza gegangen, würde der Teenager jetzt vermutlich in seinem Zimmer sitzen, anstatt an der Deck der Fähre die Sonne zu genießen. Unter sich spürt er das rotieren der Schiffsschrauben, der Motor dröhnt im Hintergrund und Gesprächsfetzen anderer Passagiere tanzen ungleichmäßig durch die salzige Luft. Der Fahrtwind treibt dem Jungen immer wieder kühle Brisen ins Gesicht. Doch er fühlt sich sehr wohl an diesem Platz. Endlich kommt er mal raus. Ein Wochenende frei von Diskussionen und übertriebener Fürsorge.

Katie genießt den Meereswind um ihre Nase. Zwei Tage in Sulani.. da hat sie sich schon die ganze Zeit drauf gefreut. Was wohl so alles geplant ist? Sie weiß nur, dass es eine Höhle geben soll und das Meer. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass Frau Clemens, die Kursleitung, sich was tolles als Überraschung überlegt.

Die Fähre legt an und die sechsköpfige Reisegruppe geht an Land, wo bereits ihr Kleinbus wartet. Sie fahren nur einige Minuten, bis sie schließlich an ihrem ersten Ziel ankommen.

"So, ihr Lieben.", beginnt Anita. "In dieser Hütte werden wir gemeinsam das Wochenende verbringen. Wir werden zusammen kochen und essen - etwas, worauf ich mich persönlich besonders freue. Es gibt drei Schlafzimmer, ihr einigt euch bitte selbst, mit wem ihr gemeinsam einen Raum teilen wollt. Es gab zwar Stimmen, die für eine geschlechtliche Aufteilung waren, aber davon halte ich nichts. Wir sind doch alle alt genug...", lacht sie unbekümmert. "Ihr habt eine Stunde Zeit, euch mit den Räumen vertraut zu machen und euch einzurichten oder frisch zu machen. Danach gehen wir auf Wanderschaft."



"Ich brauche ein Zimmer, das groß genug ist dass auch Freya rein passt
.", gibt Katie zu bedenken. "Jordyn, wollen wir dann ein Zimmer teilen?" Mit ihm hat sie noch am meisten zu tun, obwohl sie älter ist als er.

"Na klar,", stimmt er zu.



Gemeinsam mit den anderen gehen sie hinein. Die Gruppe einigt sich schnell auf ihre Zimmer. Während die ersten ihre Taschen auspacken, ertastet Jordyn den Küchenbereich. Auspacken kann er später, aber wenn die Küche voller neugieriger Hände ist, befürchtet er, sich nicht richtig orientieren zu können.

Katie begleitet ihn. "Ich freu mich schon auf das gemeinschaftliche Kochen.", sagt sie fröhlich, als plötzlich zwei Stimmen in der Nähe zu hören sind: "Die Zimmer sind schön geräumig, da läuft man nicht so schnell versehentlich wogegen.", schwärmt Lydia, eine der Kursteilnehmerinnen, gerade ihrem Kumpel Kevin vor. "Und die Betten erst! Super gemütlich!", bestätigt Kevin. "Und das ist..."



Was das ist, kann Katie nicht mehr verstehen, da die beiden weitergegangen und mittlerweile außer Hörreichweite sind. Das Bett hat sie selber noch nicht ausgetestet, aber umso besser, wenn das tatsächlich gemütlich ist! Hündin Freya durchläuft währenddessen die Räume. Auch sie muss sich erst mal orientieren.



"Ach, du bist ja gelernte Köchin.", erinnert sich der Teenager. "Dann kann wenigstens eine Mahlzeit nur gelingen." Er selbst hat kaum Erfahrung in diesem Bereich. Zu Hause ist die Küche, ganz klassisch, das Revier seiner Mutter. Wenn sie ihrem Gatten nicht erlaubt, dort zu werkeln, dann erst recht nicht ihrem blinden Sohn.

"Hast du schon das Bad gecheckt?", fragt Jordyn an Katie gewandt.

"Kam ich bisher auch noch nicht zu. Hab meine Sachen eingeräumt und danach bin ich zu dir gekommen.", antwortet Katie. "Aber bisher scheint es hier ja wirklich toll zu sein." Sie befüllt gerade Freyas Wasserschale, die sie von zu Hause mitgenommen hat und stellt auch Futter bereit. Die Packung Trockenfutter nimmt sie immer mit ins Zimmer. Wäre nicht gut, wenn sie die - wie sie es zu Hause macht - in der Küche stehen lässt. Nicht, dass jemand das für eine Packung Müsli hält oder so.

"Ich bin sehr gespannt auf die Tage.", sagt der Teenager. "Es tut gut, mal eine andere Luft zu schnuppern." Mit dem Handrücken tastet er sich aus dem Raum heraus, um eines der Badezimmer zu inspizieren.

Katie hört, wie sich Jordyn entfernt. Ins Bad vermutlich. Immerhin hatte er vorher danach gefragt. Dorthin folgt sie ihm nicht. Sie wartet einfach, bis er zurück kommt und untersucht in der Zwischenzeit weiter die Küche. Sie kam ja später dazu, da sie vorher noch einräumen war.



Schließlich wird die Gruppe zusammen gerufen und versammelt sich vor der Hütte. "Ich hoffe, ihr seid bereit für unsere erste Unternehmung.", beginnt Anita. "Wir sind her gekommen, um Erfahrungen zu sammeln und die erlernte Theorie in Praxis zu umzusetzen. Deshalb werden wir zuerst eine kleine Wanderung ins Landesinnere unternehmen. Dort wunderbare Wanderwege, auf denen ihr eure Orientierungsfähigkeiten anwenden könnt. Um es etwas amüsant zu gestalten, werden wir auch eine Schnitzeljagd machen. Ich habe hier zwei Zettel mit Aufgaben. Wir bilden zwei Teams und beide versuchen, die notierten Dinge unterwegs zu sammeln. Das Ziel ist der große Wasserfall. Dort gibt es die letzte Aufgabe."



"Klingt spannend."
, freut sich Katie. "Sollen wir selber Teams bilden oder wird vorgegeben, wie die Tams aussehen?"

"Ich überlasse euch die Wahl."
Ruth ist klar, dass im Grunde die Wahl bei ihr liegt. Kevin und Lydia sind ebenso ein Team, wie Jordyn und Katie. Da sie aber mit dem Teenager auf eine Schule geht, fällt ihr die Entscheidung nicht allzu schwer. Das etwas merkwürdige Mädchen geht auf die beiden zu. "Werde ich ein Teil von euch sein?", fragt sie monoton, aber mit weicher Stimme. "Natürlich, Ruth.", entgegnet ihr Schulkamerad freundlich.



"Klar!", stimmt auch Katie zu. "Und Freya gehört natürlich auch zum Team!" Sie krault die Hündin.

Auch Kevin und Lydia sind zufrieden. Sie sind zwar nur zu zweit und die andern haben ein Teammitglied mehr, sogar ohne den Hund mitzuzählen. Aber was soll's. Bestimmt macht es trotzdem Spaß.

"Gut, damit sind wir dann die zweite Truppe.", bemerkt Anita und geht zu den übrigen Teilnehmern, nachdem sie Ruth den Zettel in die Hand gedrückt hat.
"Beide Gruppen sammeln unterschiedliche Dinge. Wir laufen zusammen, und wie wir es gewohnt sind, bitte in einer Reihe, damit niemand verloren geht. Ruth, du führst eure Gruppe an."

Anita weiß, dass das Mädchen eine ganz eigene Wahrnehmung hat. Würde es das Schlusslicht bilden, wäre das Risiko zu hoch, sie zu verlieren. Außerdem ist sie von Geburt an blind und damit den anderen Teilnehmern immer eine gewisse Erfahrung voraus.

Katie vertraut Ruth. Sie weiß, dass sie ihre Gruppe sicher zurückführen wird. "Was müssen wir denn als erstes suchen?", fragt sie. Der Zettel ist in Brailleschrift verfasst und so auch für Blinde zu lesen. "Oder gibt es einen Startschuss, und wir dürfen erst dann damit anfangen, die Notiz zu lesen?"



Ruth gleitet mit ihren schlanken Fingern über das gestanzte Papier. "Es sagt, eine Muschel. Mit der Form einer Spirale.", erklärt sie. "Es sagt, ein Haar eines Baumes. Und ein Zacken von der Krone einer nassen Frau. Es sagt, eine Träne des Regenbogens." Sie rollt das Papier ein und schiebt es in ihre kleine Tasche.

"Wenn alle bereit sind, können wir anfangen.", ruft Anita und geht los, als kein Einspruch erhoben wird.

"Die Muschel gibt es bestimmt am Strand."
, schlägt Katie vor.

"Der Sand trägt Muscheln in seinem kühlen Leib.", säuselt Ruth. "Ich spüre ihn unter meinen Füßen."

"So ist das mit Sand
.", antwortet Katie amüsiert. "Lasst uns mit der Muschel anfangen. Oder hat jemand eine Idee für etwas anderes von der Liste?"

"Eine nasse Frau...
", murmelt Jordyn. "Ananas natürlich.", erwidert das Mädchen vor ihm. "Sie wächst vor uns. Schon bald. Ihr Duft ruft nach uns." Wieder einmal ist der Brunette erstaunt über die Fähigkeiten seiner Mitschülerin. Ihre Sinne sind um ein Vielfaches stärker als seine eigenen.



Katie muss lachen. "Ein Wortspiel also. Anna - nass. Gefällt mir. Gut, dann suchen wir mal."

Die Gruppen sind am Strand gestartet, und Katie hat ihre Schuhe ausgezogen, trotz des Winters. Hier in Sulani sind die Temperaturen immer wärmer als bei ihr zu Hause. Sie findet auch diverse Muscheln, aber keine Spiralförmige. Doch sie gibt nicht auf und sucht weiter. "Träne des Regenbogens.", überlegt sie laut, "Könnte damit eine Perle gemeint sein? Die glänzen ja." Da sie nicht von Geburt an blind ist, weiß sie das ja. Aber das wäre wohl etwas mies, sowas suchen zu lassen. So häufig gibt es das nicht, es sei denn, man kauft die Perle anstatt selber danach zu suchen. Vielleicht ist auch etwas ganz anderes gemeint.

"Halt." Ruth bleibt plötzlich stehen. Ohne sich zu regen scheint sie auf etwas zu warten. "Ruth?" Jordyn beugt sich vorsichtig zu ihr vor. "Was ist denn?", fragt er.

"Es ist noch nicht vorüber. Es wartet."

Katie ist schon daran gewöhnt, dass Ruth in Rätseln spricht. Sie bleibt stehen. "Was wartet?", fragt sie.

"Hört ihr es nicht?" Sie greift nach Jordyns Hand, dann nach Katies. Beide zieht sie ein Stück näher an sich heran und bringt sie in Position knapp oberhalb des Bodens.

"Dort. Es wartet, dass wir passieren. Doch wenn ihr nicht Acht gebt, verletzt es euch." - "Ich merke nichts. Ruth, was ist denn da?", fragt Jordyn. "Wir sollten aufpassen, dass wir den Anschluss zu den anderen nicht verlieren."

Katie schweigt nur und lauscht. Sie hört so einiges. Das Kreischen der Möwen. Das Rauschen der Wellen. Andere Leute, die vorbei gehen und sich unterhalten. Aber sie hat keine Ahnung, wovon Ruth redet.



"Es ist ein Krebs." erklärt das Mädchen. "Es sagt mir nicht, ob männlich oder weiblich. Aber es sagt, es wird kämpfen, wenn es in Gefahr gerät."

Jordyn richtet sich auf. "Ein Krebs?"

"Ein Krebs.
", wiederholt Katie verwundert. "Nun gut." Aber Ruth merkt so einiges, also glaubt Katie dem Mädchen. "Dann lasst uns aufpassen und am besten dran vorbei gehen, damit wir nicht drauf treten."

"Ja, so muss es sein.
", sagt Ruth zufrieden und setzt sich in Bewegung. Jordyn folgt ihr wortlos. Zum wiederholten Mal fragt er sich, wie es wohl sein muss, in ihrem Kopf zu leben.

Eine Weile laufen die drei weiter. "Hey! Wartet mal kurz!", ruft Katie plötzlich. Sie kniet sich hin. Unter ihren Fuß hat sie doch gerade was gespürt. Es ist eine Muschel. "Ich glaub die ist spiralförmig. Was meint ihr?" Sie reicht ihren Fund an Jordyn weiter, damit er auch mal fühlen kann.



"Sehr cool, Katie.", freut sich der Teenager. "Wir brauchen noch etwas von einer Ananas, die Träne des Regenbogens und das Haar eines Baumes... Ein Ast? Kommt mir zu kräftig vor für ein Haar."

"Eine Liane!"
, schlägt Katie vor.

Bea macht gerade einen Spaziergang am Meer, als ihr drei Personen auffallen, die sich unterhalten. Sie haben auch einen Hund dabei und scheinen über irgendwas zu diskutieren. Eindeutig Touristen. Vielleicht suchen sie den Weg irgendwohin. "Hallo, kann ich helfen?", fragt sie freundlich.



"Sie riecht wie das Meer.", murmelt Ruth. Gerade hat sie das Tuch über ihr Gesicht gelegt - an der Stelle, wo ihre Augen sein sollten.
"Hi.", grüßt Jordyn die Unbekannte. Sie klingt jung. "Ich bin Jordyn. Das sind Ruth und Katie. Wir machen eine Schnitzeljagd und brauchen noch ein paar Dinge."

Ein wenig wundert sich Bea über das Mädchen, beschließt aber, auf den seltsamen Kommentar nicht einzugehen. "Oh, das klingt lustig. Was wird denn gesucht?"

Katie zitiert die Liste. "Hm, also Ananas gibt es manchmal an den Strandständen zu kaufen.", schlägt Bea vor. "Die Muschel habt ihr ja schon. Was mit der Träne des Regenbogens gemeint ist, weiß ich allerdings auch nicht. Habt ihr da schon eine Idee?"

"Ich hatte ja eine Perle vorgeschlagen.
", sagt Katie. "Aber ob das stimmt oder nicht, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich ist etwas anderes gemeint."

"Ein Regenbogen entsteht doch, wenn Sonnenlicht auf Wassertropfen bricht.
", überlegt Jordyn. "Ziel des Ganzen ist die Wahrnehmung zu schärfen. Also... Die Wärme kommt von Richtung Meer. Das bedeutet, dass dort die Sonne steht. Wir müssen also ein Gewässer finden, das der Sonne gegenüber liegt. Dort wird es einen Regenbogen geben."

"Und wie sollen wir davon eine Träne mitnehmen
?", wundert sich Katie. "Tja, das weiß ich auch nicht." Der Brunette kratzt sich am Kopf.

"In der Muschel wird sich die Träne wohl fühlen.", sagt Ruth.

"Ja, das wird gehen.", sagt Katie.

"Das Haar eines Baumes.", überlegt er weiter. "Gibt es Lianen nicht eher im Dschungel? Was für Bäume gibt es hier? Vielleicht sollten wir einen nach dem anderen abtasten. Irgendwo muss etwas Haar ähnliches zu finden sein."

"Hauptsächlich gibt es hier Palmen."
, erklärt Bea. "Aber lianenähnliche Pflanzen finden sich hier auch. Ich weiß allerdings nicht, ob die gemeint sind. Und was das andere Rätsel betrifft: Hier ist tatsächlich eine Bucht in der Nähe", sagt Bea und zeigt in die Richtung. "Da gibt es oft einen Regenbogen." Sie sieht die drei an, und erst jetzt erkennt sie, dass sie blind sind. Daher beschreibt sie den Weg genauer: "Etwa 100 Schritte in die Richtung, in die ihr jetzt schaut."



"Gibt es dort einen Wasserfall?
", fragt Jordyn und lauscht in die Ferne, ohne einen konkreten Hinweis zu bekommen. Das Rauschen des Meeres lässt sich für ihn nur schwer herausfiltern.

"Ja.", bestätigt die Meerfrau. Katie bedankt sich für die Hilfe. "Aber gerne doch. Viel Spaß bei eurer Schnitzeljagd!" Damit verabschiedet sie sich und lässt sie die drei Touristen alleine.

"Gut, dann wird das der Wasserfall sein, von dem Anita sprach.", vermutet Jordyn. Er versucht, sich nichts anmerken zu lassen, doch insgeheim ist er ein wenig enttäuscht von sich selbst. Er hätte die Lösungen auch ohne die Hilfe einer Sehenden finden müssen. Er ist schließlich nicht in diesen Kurs gegangen, um andere Sims um Hilfe zu bitten. "Lasst uns erst eine Palme finden." Von jetzt an wird er sich mehr konzentrieren.

Die drei gehen weiter. Freya geht voraus. "Schade, dass Freya zwar sehen kann, aber nicht weiß, was Palmen sind!", erzählt Katie. Dieses Wort kennt das Tier jedenfalls nicht. Es gehört zu keinem der Befehlswörter für das Tier.

"Wir werden auch so zurecht kommen.", entgegnet der Junge und macht einige Schritte vom Wasser weg. Er lauscht und versucht das leichte Rauschen des Windes zu fokussieren. Eine Palme wird nicht wie ein Laubbaum klingen, denkt er sich und stellt fest, dass er noch nie den Wind in einer Palme gehört hat. Er weiß nicht, nach welchem Klang er suchen soll. Mit bedächtigen Schritten geht er weiter und spürt, wie seine Enttäuschung wächst. Doch dann registriert er einen Schatten auf der Haut. Er bewegt sich in die Richtung der Sonne und stößt nach einem Moment an etwas, das aus dem Boden ragt. Mit ausgebreiteten Händen sucht er die Konturen. Es ist fest und ... es fühlt sich lebendig an. Das könnte tatsächlich eine Palme sein. Unter seinen Fingern ertastet er feine Risse, Ecken und Furchen, feste Fransen oder Fäden ...



"Ich glaube, ich habe es gefunden.", ruft er über die linke Schulter. Mit zwei Fingern ziegt er einige Fäden aus dem Stamm, was gar nicht leicht ist. Ein paar mal rutscht er an dem haarähnlichen Fransen ab, bevor es ihm gelingt, sie zu lösen. "Das Haar eines Baumes.", zitiert er, als die Frauen bei ihm ankommen.

"Genial! Dann brauchen wir nur noch die Träne und die Ananas." Katie freut sich. Zumindest haben sie die Rätsel gelöst, und zwei der Gegenstände auch schon dabei. "Und da man uns sagte, dass wir bald eine Bucht mit Regenbogen finden würden, sind wir bald einen weiteren Schritt weiter..." Mittlerweile kann sie den Wasserfall auch schon rauschen hören, von dem die Rede war. Katie holt die Muschel schon mal hervor, die sie sicher verstaut hat. Ein paar Meter sind es noch, doch sie kommen ungeschadet an .. ohne in Krebse oder gegen Palmen zu laufen. Das kühle Wasser hinterlässt Tropfen auf der Haut. Und auch die Muschel ist bald gefüllt.



Einen Moment lang bleibt Katie stehen. Sie wünschte sich, noch immer sehen zu können. Der Anblick muss atemberaubend sein. Doch als sie zu ihren Teammitgliedern spricht, hört man nichts mehr von der Wehmut. "Jetzt nur noch die nasse Frau!"

Die drei Kursteilnehmer gehen weiter, bis Ruth den Duft der Ananasfrucht bemerkt. Sie hatte bereits früh angedeutet, dass diese Pflanze immer wieder mal in der Umgebung wächst. Doch die anderen beiden hatten das liebliche Aroma nicht registriert. Da sie nun dem Treffpunkt nahe sind, beschließt Ruth, das Blattgrün zu besorgen.

Katie bemerkt, dass Ruth irgendwo hin läuft. Sie lässt die Geräusche auf sich wirken, hört, wie sich die Schritte des Mädchens entfernen. "Ruth?", ruft sie verwundert. Hat sie was bemerkt?

Mit dem spitzen Blatt zwischen den Fingern kehrt das Mädchen zurück zu den Gefährten. "Ich habe, was verlangt wird.", sagt sie.



"Oh super.", freut sich Katie, "Vor allem, da wir so nah am Treffpunkt sind."

Dort müssen sie auch gar nicht lange warten, bis die andere Gruppe ankommt. Die Schritte und Stimmen sind bald zu hören. "Wir haben alles!", erzählt Katie stolz. "Wie sieht es bei euch aus?"

Lydia seufzt. "Wir haben fast alles. Nur das mit der Regenbogen-Träne haben wir nicht finden können." Kevin mischt sich ein. "Ja. Was ist damit denn gemeint gewesen?"

"Wasser.
", erklärt Jordyn schlicht. "Vom Wasserfall in der Bucht. Da scheint die Sonne genau drauf."

Im ersten Moment sind die beiden verwirrt. Doch dann verstehen sie. "Oh! Das war wirklich tricky. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht und das ist ja die Hauptsache.", sagt Lydia.

Anita ergreift das Wort und erklärt im weiteren Ablauf, dass nun etwas Zeit zum Relaxen ist, bis der Guide ankommt, der eine Überraschung für die Gruppe bereit hält. "Also genießt die Sonne, das Meer, aber bleibt bitte in Hörreichweite.", sagt sie abschließend.



Jordyn zieht sich das Shirt aus und legt sich in den Sand. Noch immer ist er etwas nachdenklich. Er will so viel lernen, wie nur möglich. Je mehr Tage er in seinem Elternhaus verbringt, desto stärker wird sein Drang, allen zu beweisen, dass er allein zurecht kommt. Aber tief in ihm, in einer dunklen Ecke, lauern die Zweifel und immer öfter fragt er sich, ob er sich selbst belügt.



Katie krault Freya. Sie hockt sich in den Sand. "Hätte irgendwie Lust auf frische Ananas.", schwärmt sie vor sich hin. Trotz der Jahreszeit kommt hier in Sulani die Sonne durch. Es ist zwar keine Sommerhitze, aber trotzdem warm genug, um barfuß zu laufen. Nur Schwimmen würde sie nicht wollen, das wäre dann doch zu kühl.

Kevin und Lydia sitzen etwas abseits und unterhalten sich fröhlich. Katie dreht ihren Kopf in die Richtung der beiden. Lydia hat ihr mal erzählt, dass sie Kevin schon seit ihrer Kindheit kennt, als sie beide noch sehen konnten. Dieser Zusammenhalt hat sich auch jetzt noch gehalten. Doch Katie weiß nicht, was es bei Lydia und Kevin war, das zur Blindheit geführt hat. Sie will ihnen auch nicht zu nahe treten und hat nie danach gefragt.

Bei ihr selbst war es Morbus Eales, eine seltene Krankheit. Eigentlich betrifft das eher Männer. Aber sie ist der beste Beweis, dass es auch Ausnahmen gibt.

"Das Mädchen vorhin sagte, es gibt einen Stand, der Ananas verkauft.", erinnert sich der Teenager. "Vielleicht kannst du dir da eine besorgen."

"Ah stimmt
!", erinnert sich Katie. "Hast du Lust mitzukommen?"

"Wenn du lieber jemanden dabei haben möchtest, komme ich gern mit. Aber wenn du auch alleine gehen magst, würde ich einen Augenblick hier liegen bleiben."



"'Ok, dann bleib liegen. Ich schaff das schon
.", versichert Katie und macht sich mit Freya auf den Weg. Anita hatte gesagt, sie soll in Hörreichweite bleiben, doch ein wenig muss sie doch weiter laufen um den Strand zu erreichen. Den Händler hört sie jedoch schnell, wie er seine Ware anpreist. Es gibt auch anderes Obst, doch Katie bleibt bei ihrer Entscheidung, Ananas zu kaufen. Mit einem Schälchen davon und Holzgabel macht sie sich auf den Rückweg. Immer wieder nascht sie ein Stück, und auch Freya darf ein Stückchen frische Ananas probieren.

Als sie wieder die anderen erreicht, hört sie eine fremde Stimme, die sich mit Anita unterhält. Das muss der Guide sein, von dem die Rede war!

"Das ist Franco.", stellt Anita den jungen Mann vor. "Und er hat etwas ganz Besonderes für alle, die sich ins Wasser trauen. Bitte, Franco."

Mit kräftiger Stimme lädt er die Teilnehmer ein, ihm ins Meer zu folgen. Für alle, die sich unsicher fühlen, hält er ein sicherndes Tau bereit.



Ruth bleib im Sand zurück. Sie hat keine große Sympathie für das kühle Meer.

Jordyn allerdings setzt voller Tatendrang den ersten Fuß ins flache Wasser. "Oh, ist das kalt.", jappst er und macht einen weiteren Schritt.

Obwohl Katie eigentlich nicht ins kühle Nass wollte, ist ihre Neugier dann doch zu groß. Und so überwindet sie sich dann doch. Direkt hinter Jordyn erreicht auch sie das Wasser. Wenn dessen Aussage stimmt, wird es sicher kalt sein, und.... brrr... Er hat recht! Das IST kalt! Doch sie beißt sich ihre Zähne zusammen und wagt sich rein.

Auch Lydia macht mit, Kevin bleibt jedoch an Land. Er kümmert sich solange um Freya.

Zu viert waten sie tiefer ins Meer hinein. Franco achtet darauf, dass niemand den Halt unter den Füßen verliert. "Na, ist das nicht erfrischend?", lacht er und bleibt schließlich stehen.



"Wenn man sich dran gewöhnt hat, geht es eigentlich.", stellt Jordyn fest. Er genießt es, das Wasser auf der Haut zu spüren - andere Sinneseindrücke zu bekommen. Der Boden unter ihm ist so weich, dass er im Sand versinkt. Seine Zehen krallen sich regelrecht in den Grund und er spürt seine Füße auf eine vollig neue Art.

Der Grund, warum Katie trotz der Kälte so schnell weiter gelaufen ist, ist ja auch, dass man sich so schneller dran gewöhnt. Jetzt spürt sie die Frische. Sie spürt einzelne kleine Steinchen, die im Sand liegen. Früher oder später werden auch sie zu Sandkörnern werden. Größtenteils ist es jedoch sandig und ohne Steinchen. Wann war sie das letzte Mal am Meer? Das muss schon ewig her sein.

"Also gut, seid ihr bereit für die Überraschung?", fragt Franco und erhält zurückhaltende Zustimmung. Er taucht kurz unter Wasser und ein seltsamer Klang ertönt unter der Oberfläche. Eine Art Melodie oder ein Erkennungsmerkmal und einen Moment später nähert sich etwas. Jordyn lauscht. Es wirbelt die Ströme auf, plätschert gluckst in dumpfen Nuancen und schließlich peitscht es kraftvoll aus dem Meer heraus in die Luft. Ein nasales Quieken zieht sich durch die Geräuschkulisse. Ein kühler Windhauch weht herüber und plötzlich prischt der kräftige Körper des jubelnden Delphins in sein Element zurück. Es klatscht laut, die lachenden Sims werden kräftig bespritzt und nur langsam glätten sich die aufgeschlagenen Wogen. "Darf ich vorstellen - meine gute Freundin Petra."



"Wow!"
, staunt Katie. "Hallo Petra, schön dich kennenzulernen." Ein seltsamer Name für einen Delphin. Der Name stammt vom altgriechischen Petros ab, was so viel wie Stein oder Fels bedeutet. Oder wurde der Name bewusst gewählt, weil das Tier sowas wie der Fels in der Brandung ist? Sie fragt jedoch nicht weiter nach, sondern freut sich einfach über die neue Bekanntschaft. Ganz egal wie der Name nun zustande kam.

Auch die anderen beiden sind völlig erstaunt. Damit war wirklich nicht zu rechnen. Der Jüngste der Gruppe ist für einen Moment sprachlos. Nie hätte er sich ein solches Erlebnis träumen lassen. "Darf sie angefasst werden?", fragt er, als er seine Stimme wieder findet.

"Aber ja.", nickt Franco. "Sie liebt es, hinter den Flossen gekrault zu werden."

"Wahnsinn...
", murmelt Jordyn. Vorsichtig streckt er einen Arm aus. Als seine Finger den festen Körper des Tieres berühren, schreckt er kurz auf, fängt sich aber gleich darauf wieder und legt die flache Hand auf die Rippen des Delphins. Nach einigen Sekunden spürt er den Atem des Tieres - gleichmäßig und kräftig. Was für ein magischer Moment.

Katie kommt näher. Das hätte sie nun wirklich nicht erwartet. Sie ist froh darüber, Anitas Gruppe gefunden zu haben. Die Kursleitung macht das wirklich toll. Sie organisiert richtig schöne und unvergessliche Ausflüge. Sie kommt langsam näher an das Tier. Katie spürt Petras Haut, und auch die Flosse. Wie von Franco gesagt krault Katie das Tier an dieser Stelle. Sie spürt, wie auch die anderen staunend näher kommen um den Delphin zu berühren.



"Wer traut sich, mit Petra zu schwimmen?", fragt Franco. "Mit ihr schwimmen?", wiederholt Jordyn verblüfft. "Du hältst dich an ihrer Flosse fest und lässt dich leiten.", erklärt der Guide mit ruhiger Stimme. "Wenn sie zu schnell wird oder du den Halt verlierst, drückst du einen Finger drei mal in die selbe Stelle. Das ist ihr Signal, stehen zu bleiben." - "Ich bin dabei." Jordyn spürt, wie sein Herz schneller schlägt. Voller Aufregung hängt er sich wie beschrieben an Petras Seitenflosse.

Kaum hat Franco das Startsignal gegeben, da wird der Teenager sanft mitgezogen. An der Seite des Delphins zischt er davon. Der Fahrtwind hinterlässt nicht nur eine prickelnde Kälte im Gesicht, sondern spritzt ihm auch immer wieder salziges Wasser entgegen. Dennoch liebt er diesen wilden Ritt. Immer schneller wird das Tier und Jordyn hat schon nach wenigen Metern Mühe sich zu halten. Freudige Rufe kann er nicht unterdrücken, bis er schließlich entscheidet, Petra zu bremsen - bevor sie ihn unbeabsichtigt in den Wellen abschüttelt. So gibt er das Signal an die Flosse und tatsächlich wird der Delphin augenblicklich langsamer und treibt kurz darauf bewegungslos an der Wasseroberfläche.
"Das war großartig.", ruft Franco herüber und lockt Petra zu sich zurück. Zur Belohnung erhält sie einen Leckerbissen und weitere Streicheleinheiten. "Möchte noch jemand?", fragt der Guide, während Jordyn sich zur Gruppe begibt und verschnauft.

Katie spürt den Wind, als sich der Delphin bewegt. Natürlich hatte sie nicht widerstehen können und wollte es unbedingt probieren. Dieser Ausflug ist jetzt schon das Geld wert gewesen, das sie Anita hinterlegen mussten. Die Kälte des Wassers hat sie längst wieder vergessen.

Früher, als kleines Mädchen, war sie mal in einem Reitverein. Dort ist sie Ponys geritten und hat die Tiere auch gestriegelt und gefüttert. Aber mit dem Ritt auf dem Delphin ist das nicht zu vergleichen. Hier gibt es keinen Sattel, der dem Reiter zu Halt verhelfen soll, und auch keine Zügel zum lenken. "Das ist Wahnsinn!", ruft sie freudestrahlend... bis sie schließlich den Halt verliert und im Meer landet. Doch das Tier ist klug genug, um das zu erkennen. Es schwimmt zurück und hilft Katie, bis sie sich wieder festhalten kann und der Ritt weiter geht.

Aber irgendwann ist auch das vorbei. Katie kommt wieder bei der Gruppe an. Wie zuvor wird Petra auch jetzt gelobt und mit Leckerbissen versorgt.



Am Ende ist auch noch Lydia an der Reihe, die sich jedoch für ein etwas gemächlicheres Tempo entscheidet.

Nachdem Petra das letzte Mal zurückkehrt, ist es Zeit für den Abschied. Während das Tier in den Weiten des Meeres verschwindet, kehren die Sims zurück an Land und brechen zur Hütte auf.

Dort angekommen, macht die Gruppe sich ans Kochen. Während die restlichen Sims verschiedene Zutaten waschen und schneiden, haben Anita und Katie sich am Herd eingerichtet. "Es ist toll, eine richtige Köchin dabei zu haben.", freut sich die Kursleiterin. Nachdem Jordyn Karotten und Broccoli zerkleinert hat, beginnt er, den Tisch zu decken.

Katie lächelt. "Ja, auch wenn es jetzt natürlich schwieriger geworden ist. Aber wenn ich weiß, wo die Zutaten sind, geht es schon." Die Kartoffeln sind bereits am vor sich hin köcheln. "War ein kleines Restaurant, das Hausmannskost angeboten hat. Aber exotische Speisen würden mich auch mal interessieren. Was haltet ihr denn davon, wenn wir uns hier Zutaten besorgen und morgen versuchen wir mal ein typisches sulanisches Gericht?" Sie fragt in die Runde und erhält allgemeine Zustimmung.

Jordyn zieht sich für einen Moment zurück, um seinen nächtlichen Plan einzuleiten. Er verlässt die Hütte, geht einige Schritte durch den abkühlenden Sand und zieht sein Handy aus der Tasche. "Sende Datei per Kurznachricht.", sagt er deutlich.



"Welche Art von Datei wollen Sie senden?"
"Standort."
"Ihre Standortermittlung ist derzeit deaktiviert. Soll das Gerät die Standortermittlung jetzt aktivieren?"
"Ja."
"Standortermittlung aktiviert. An welchen Kontakt möchten Sie Ihren Standort senden?"
"Shane."
"Senden an Shane McEven?"
"Ja."
"Ihr Standort wurde gesendet an Shane McEven.
"Kurznachricht senden."


Ein leiser Ton teilt ihm mit, dass das Gerät bereit ist. "Hi, mein Freund. Ich habe dir den genauen Standort unserer Hütte gesendet. Um Mitternacht kann es losgehen. Ich freue mich." Voller Vorfreude atmet er tief ein, bevor er das Handy zurück steckt und in die Hütte hinein geht, wo gerade das Essen aufgetischt wird.

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon )

Bea - nächster Post
Katie - nächster Post


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!