Evergreen Harbor Nr. 4 - Evergreen Werkstatt

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20.04.2023 18:09 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:19)
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Hausmeister

Tom - letzter Post

Charakter: Tom / Roman
Geschichtsstrang: Wiedersehen


Roman, grade mal 26 und schon in den X-ten Autounfall verwickelt, fährt grade mit dem Bus nach Evergreen Harbor. Die 250 Pferdchen die sein geliebter, tiefergelegter Golf GTi unter der Haube hat, sind ein bisschen mit ihm durch gegangen. Kein Totalschaden, aber der wunderschöne makellos, glänzende, carbonschwarze Lack ist futsch und das auf der ganzen Linie. Naja, die linke Seite auf jeden Fall. Roman, gern mit gerolltem R und Män am Schluss ausgesprochen - Freunde zumindest - kanns nun Mal nicht lassen. Wenn ihn auf der Autobahn auch nur ansatzweise jemand herausfordert dann muss er drücken. Und das mit Freude. Nicht zuletzt trudeln bei der Polizei gerne mal Fotos von ihm wegen Geschwindigkeitsübertretung ein, und ALLE lichten ihn mit einem fetten Grinsen im Gesicht ab.

Als kleiner Glückspilz, bekam er bisher ‚nur‘ zwei Mal Fahrverbot für drei Monate wegen zu schellen Fahrens. In dem Verfahren in dem er jetzt grade steckt, könnte es dagegen zu einem Führerscheinentzug kommen. Er wird es bald erfahren. Er-‚fahren‘. Roman grinst über den Wortwitz in seinem Kopf.
Gut gelaunt, da er sein Baby gleich wiedersehen darf, steigt er aus dem Bus und folgt der Strasse zu der Werkstatt in die das Schätzchen gebracht wurde.



Dieser arrogante Mercedes-Fahrer… wäre er nicht gewesen, hätte Roman die Leitplanke nicht 200m weit gestreift. Und hätte dieser Lastwagen erkenntlicher geblinkt, dann… Es ist wies ist. Hoffentlich ist der Wagen bald soweit, fahren darf er vermutlich bald eine Weile nicht mehr, aber er kann sich wenigstens reinsetzen. Er weiss es ist zu früh als das dass Auto schon Repariert ist, doch im Handschuhfach liegt noch etwas, was er unbedingt braucht.



Er betritt die Garage, deren Tor offen steht. Übliche Garagengeräusche dringen an sein Ohr. Roman schaut sich um, erkennt seine Schönheit sofort und steuert sie an.



Hans und Tom arbeiten gerade an unterschiedlichen Fahrzeugen, als sie bemerken, dass ein Kunde die Werkstatt betritt. "Übernimmst du?", fragt der Ältere. Der Kollege nickt, reibt sich die Hände mit einem Lappen sauber und geht auf den jungen Mann zu. "Willkommen. Wie kann ich Ihnen helfen?", begrüßt Tom diesen.



Ein Mann kommt auf Roman zu, doch er hat grade nur Augen für das malträtierte Auto. Es bricht ihm das Herz. Erst im letzten Moment blickt er zu ihm der ihn Anspricht und das erste was ihm unter dem ölverschmierten Gesicht ins Auge springt, sind die Narben auf der rechten Gesichtshälfte. Roman stockt. „Schrauber?! Ne, oder? Bruder, was machst Du hier?!“



Tom bleibt stehen. Sämtliche Gesichtsfarbe entweicht aus seinem Gesicht, während ein Gedankenblitz seine Augen weiden lässt. Fuck ...
Der Mechaniker realisiert, wer vor ihm steht ... Ein Mitglied der ehemaligen Gang, aus der er geflohen ist.



Seine Hand ballt sich vor Anspannung zusammen. Würde es helfen, alles abzustreiten? ... Wohl kaum.
Was nur bleibt, ist die Flucht nach vorne.
"Was willst du, Flex?", sagt er im barschen Unterton. Seine Haltung verändert sich. Er taxiert nun seinen Gegenüber.



Die Schroffheit mit der Roman konfrontiert wird, lässt den Jüngeren zurück treten. Er ist verwirrt und hebt die Hände. „Wow wow, Kumpel was geht?“ sein Blick huscht kurz zu der geballten Faust seines Gegenübers. „Meine Karre ist hier,“ Roman zeigt darauf, „blöde Geschichte, ganz blöd, und dich hab ich ewig nicht gesehn, Mann… Hab…“ fast ehrfürchtig und mit grossen Augen sieht er zu Tom dem Schrauber auf, „Hab ich dir was getan?“



Tom sieht zum Fahrzeug, wo er für die Reparatur selbst Hand angelegt hat. Indirekt, weil es ein aufgemotzter Golf ist, hat ihn die Arbeit besonders viel Spaß gemacht. Die Endorphine beim Tuning von Fahrzeugen lassen sich nicht einfach so abstellen. Sich in die Materie einzudenken und damit zu arbeiten ... das macht ihm viel Spaß und Freude.
Sein Blick richtet sich wieder auf Flex, wie Roman genannt wurde. "Weiß Gadget, dass du hier bist?"
Noch ist Tom skeptisch, ob nicht alles eine Falle ist.



„Pff nee,“ Roman winkt ab, „Wenn er wüsste was ich mit der Karre angestellt hab, ha!“ er lacht, „Ne ne, der arbeitet. Hat nen Job in ner Sicherheitsfirma. Hart langweilig und im Ernst Alter, hät er sich den Namen bei Hyäne nich gemacht wär er jetz….“ Roman verstummt als er Toms Gesichtsausdruck bemerkt. „Wo warst Du die ganzen Jahre? Ich hab dich vermisst, Bro. Die sagten du wärst abgehauen.“



Da hat er wohl nun sein Auskommen, denkt Tom. Als der Name 'Hyäne' fällt, erinnert sich der Mann an die Wunden, die sie ihm zugefügt hat. Die Narben in seinem Gesicht zeugen heute noch davon. "Ja, ich bin ausgestiegen. Ich hatte meine Gründe", kontert er hart. Ihm ist das Gespräch unangenehm. Er will nicht nochmal in diese Scheiße verwickelt werden. "Hör zu Flex. ... Ich repariere dein Geschoß fertig, aber das wars auch. ... Lass die Vergangenheit ruhen, ok!"



Das die Gang hart nicht gut auf Schrauber zu sprechen war, ist Flex bekannt, aber der Grund ist ihm ein Rätsel. Roman hat immer zu ihm aufgesehen, damals mit 16 genau so wie heute und es fühlt sich an wie früher, jetzt wo er ihn wieder sieht. „Hey komm schon.“ Roman wird wieder mutiger und ist kurz davor Tom gegen den Oberarm zu klopfen, „Fehlen dir die alten Zeiten nich? War doch geil. Die Autos, die Motorräder, die Strassen, der Lärm. Boah wenn ich zurück könnte, ich würds sofort tun.“ plappert der Jüngere. „Hast du dich wem anders angeschlossen? Ich wär so verdammt gern wieder Teil von was ganz Grossem. Du erinnerst dich doch, oder? Maann.. weisst noch? Und deine Kiste, hast du die noch? Die schönste Maschine von allen. “ Flex’ Blick wandert träumerisch nach oben und er verliert sich in seiner Begeisterung.



Die Begeisterung von Flex bleibt Tom nicht verborgen. Ja, so war der Zwerg, wie Roman vor seinem endgültigen Spitznamen genannt wurde. Naiv und wie Tom damals vom Tuning gefesselt. Doch er hat nie gesehen, wie grausam diese Welt ist. Was es bedeutet mit den falschen Personen zu tun zu haben. Seufzend erwidert er Flex: "Nein, mir fehlt die Zeit nicht. ... Klar, es war schon hamma über die Straßen zu jagen ... ohne Angst ... einfach das Adrenalin zu spüren ... Aber ich hab mich geändert ... So ist es eben." Hans ruft Tom zu, dass er Hilfe benötigt. "Du hörst es, ich muss weiter machen. ... Deine Karre mach ich wieder flott. Mehr kann ich nicht tun." Er wendet sich ab und fügt hinzu: "Und mein Baby ... nun ja ... Das singt nun mit den Engeln ..."



Roman wird das Gefühl nicht los, dass Tom sich zwischen den Zeilen überhaupt nicht geändert hat und er einfach nicht zugibt dass er tief in seinem Herzen immer noch ein Tuner ist. So wehmütig wie er sich an das Adrenalin erinnert und… mit einer hochgezogener Braue sieht Flex sein Vorbild an, wie er sich abwenden will. „Hey, ne, warte doch mal..“ er geht zu seinem Auto, nimmt den Schlüssel von der Windschutzscheibe, öffnet die Beifahrertür die noch heil ist und greift ins Handschuhfach. Er befördert einen Schlüssel in seine Hosentasche und nimmt noch einen weiteren Gegenstand in die Hand, ehe er Fach und Tür wieder schliesst. Eilig geht er zu Tom zurück und hält ihm stolz eine Visitenkarte mit einer zusätzlich dazu gekritzelten Telefonnummer entgegen. Auf der Karte, gedruckt steht Gadgets echter Name und die Firma in der er arbeitet, doch darum gehts Flex nicht. „Hier. Ich hab keinen Schimmer was da zuletzt passiert is.. und warum Hyäne so pisst auf dich war. Mein Bruder und ich sind nicht mehr in der Gang. Er sagte es gibt sie nicht mehr. Nimm… Meine Nummer. Wenn du mal Sehnsucht nach alten Zeiten hast…“ er spricht ernst, mit vertrauenswürdigem Unterton, hängt am ende gleichzeitig ein verschmitztes Zwinkern an, als ob da mehr dahinter steckt als nur ein Bier und ein nostalgisches Gespräch.



Der Angesprochene nimmt die Visitenkarte und liest den Namen. Bei diesem kann er ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ihn wundert es nicht, warum der riesige Schrank von Mann sich lieber Gadget nennen ließ. Bei dem Namen. Tom sieht zu Flex und sieht vor dem inneren Auge den Teenager, der ihn entgegen grinst. Ja, er hat sich kaum verändert.
Seufzend bietet der Mechaniker an: "Wenn wir ein Bier trinken gehen, bist dann glücklich?"



„Scheisse ja!“ freut Roman sich und räuspert sich sofort. „Ich mein, klar.“ er versucht seriös zu schauen, kann sich ein grinsen jedoch nicht weiter verkneifen. „Wann, wo? Ich hab Zeit.“ aufs Handy blickend, scheint er etwas zu prüfen und schaut dann wieder auf. „Meistens.“



Hans wird ungeduldig und ruft erneut. Tom erwidert: "Sofort." Dann sieht er zu Roman und antwortet ihm: "Heut Abend, nach der Arbeit ginge. Treffpunkt Jazz Club, San Mychuno?"

Man hätte nicht denken können, dass Romans Grinsen noch breiter werden kann, doch er beweisst es, „Ist gebongt Bro, ich werd da sein.“ er ist kurz davor einen Luftsprung zu machen, hält Tom stattdessen die Faust hin. „Geil mann, bis später!“



Schmunzelt erwidert Tom den Bro Faustschlag und wird in Flexs Verhalten nur in seinem Eindruck bestätigt. Ein Teenager, den man schnell begeistern kann. Schließlich geht er seiner Arbeit weiter nach. In Gedanken ist er jedoch mit der Vergangenheit beschäftigt.



(In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89 )

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21.04.2023 18:49 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 22:16)
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Vero - letzter Post
Tom - letzter Post
Marina - letzter Post

Charakter: Hans, Jochen, Marina, Vero, Tom
Titel: Erster Arbeitstag


Heute am Montag hat sich Vero vorgenommen nach der Schule wieder an ihrem Auto weiter zu arbeiten. Sie kommt direkt zur Werkstatt. "Hallo, ist jemand da?", ruft sie laut. Hans und Tom erheben sich aus ihren Fahrzeugen, an denen sie gerade schrauben. "Hi Kleines, wie war die Schule?", fragt ihr Vater sie freundlich. "War ok, wie immer", erwidert sie.

Sie geht in die Werkstatt und gibt Tom ein High Five. "Schraubst wieder?", fragt der Ältere sie. Das Mädchen nickt. "Ja. Ich zieh mich nur schnell um." "Ok", antwortet Tom ihr. Als Vero in Richtung Umkleide geht, kommt Onkel Jochen ihr entgegen. Er ist in Begleitung von einer weiteren Person. Vero stutzt und fragt schließlich verwundert: "Marina, bist du es?"




"Ja, hallo Vero!" Marina geht lächelnd auf die Anderen zu. Sie hat heute ein legeres, aber ordentliches Outfit an. Jochen konnte sie bereits kennen lernen, er erzählte ihr einiges zum Arbeitsablauf. Sie ist zwar noch etwas nervös, aber die Freude ist ihr anzusehen. Endlich wieder in der Arbeitswelt. Ihrem Mann Joachim hatte sie noch nichts erzählt, sie wollte ihn heute Abend damit überraschen. Auch die Kinder wussten noch nichts von ihrem ersten Arbeitstag.
"Was machst du hier?", fragt die Teenagerin ungläubig. Papa Hans ruft ihr zu: "Sie arbeitet nun bei uns!" Onkel Jochen bestätigt dies mit einem Nicken. "Wie cool!", feiert Vero diese Neuigkeit. "Ich freu mich."
"Ich freue mich auch sehr. Vielen Dank nochmal für die Chance!", gibt Marina an Hans und Jochen weiter. Sie hört fast nicht auf mit dem Bedanken, obwohl sie sich ja erstmal einarbeiten muss, ob dieser Job überhaupt für sie passt. Sie ist sich dem allerdings sehr sicher.

Tom erhebt sich. "Hey, machst du auch Kaffee für uns?", lacht er. Hans gibt ihm eine Kopfnuss. "Hey! Sei nicht so unverschämt!", erwidert er grinsend. Vero lacht und ergänzt: "Lass dir nicht auf der Nase rumtanzen von denen. Ich geh mich mal umziehen." Dann entschwindet sie in die Umkleide.
Marina grinst. "Ach Kaffee machen, das kann ich." Sie lacht kurz auf. "Ja, dann bin ich mal gespannt, wie mein Arbeitsplatz aussieht." Sie lässt sich von Jochen durch die Werkstatt führen. "Dann folg mir einfach", sagt Jochen zu Marina und zeigt ihr das Büro. Dort herrscht typisches Männer-Chaos. "Wir müssten auf jeden Fall hier für Ordnung sorgen", gibt er leicht verlegen zu.

"Das ist kein Problem für mich.", erwidert Marina und macht sich einen Überblick. In Gedanken plant sie schon, wo was hinkommt. "Wo finde ich Büroartikel, Hefter, Ordner und so weiter?"
Ihr Chef zeigt den Schrank, wo er vorerst alles reingestopft hat. "Denkst du, dass schaffst du?", fragt der Ältere, da er selbst genau weiß wie ätzend Bürokram ist. Geschockt von dem Chaos im Schrank krempelt Marina die Ärmel hoch. "Das werde ich schaffen, du wirst das Büro nicht mehr wieder erkennen." Sie denkt kurz an das Chaos in den Kinderzimmern zuhause zurück, wie oft hatte sie da Ordnung geschaffen und immer wieder wurde diese durchbrochen. Hier erhofft sie sich, dass die Ordnung beibehalten wird.
"Ich bin dir sehr dankbar. Wenn du etwas brauchst, melde dich einfach." Jochen ist über diese Hilfe sehr dankbar.
Marina nickt und begibt sich an die Arbeit. In der Zwischenzeit hat sich Vero umgezogen und bastelt an ihrem Auto weiter.




Einige Zeit später hat sie bereits die Schränke neu sortiert. Der Schreibtisch ist nun als Nächstes dran.
Die Tür geht auf und Vero kommt mit schmutzigen Gesicht ins Büro. "Du Marina, hast du den Wasserkasten gesehen, den Jochen immer hat? Ich verdurste sonst ...", grinst sie dabei. Der Schweiß perlt an ihrer Stirn herab.
Marina holt Vero eine Flasche Wasser. "Hier bitte." Sie wartet kurz ab, bis Vero einen Schluck genommen hat. "Hör mal, kann ich Dich was fragen?" Die Teenagerin wischt sich das Wasser von den Lippen. "Klar, was gibt's?"
"Tani hat sich in der letzten Zeit sehr verändert. Weißt du vielleicht, was mit ihr los ist?", besorgt sieht Marina Vero an und erhofft sich neue Erkenntnisse. Heikle Situation. Tani hat Vero anvertraut, was sie gesehen hat. Jedoch noch nicht mit Papa Hans geredet.
Unschlüssig kratzt sich Vero am Kopf. "Ich weiß nicht ... ob ich es dir sagen darf ... Tani hat mir das im Vertrauen gesagt", sagt sie zögerlich, aber aufrichtig. "Also ist etwas mit ihr!" Beruhigt, Gewissheit zu bekommen, als auch beunruhigt, was es nun sein wird, sieht Marina eindringlich zu Vero und legt ihr eine Hand auf die Schulter. "Bitte Vero, ich mache mir Sorgen!"




Unbehagen breitet sich in Vero aus. "Ich weiß nicht ... ich habe ihr versprochen nichts zu sagen ..." Sie versteht Marina jedoch genauso gut. "Ich", überlegt die Teenagerin angestrengt. "Was würdest du tun, wenn du etwas weiß, was jemand getan hat, was dem anderen sehr weh tut?", versucht sie etwas anzudeuten.
Auf Veros Worte hin, setzt sich Marina seufzend auf den Bürostuhl. "Es tut mir Leid. Ich bin einfach verzweifelt.." Sie sieht zu Vero auf. "Wenn sie in Schwierigkeiten steckt oder Probleme hat - ich würde ihr doch so gerne helfen. Ich versteh nicht, warum sie mich ausschließt. Das war früher anders." Vero fühlt sich sehr unwohl. Sie möchte Marina schon sagen, was los ist ... aber ... versprochen ist versprochen. "Vielleicht hat sie Angst dir mit der Info weh zu tun ...", sagt das Mädchen weiter.
Marina gehen die wildesten Vermutungen durch den Kopf. Vielleicht ist sie lesbisch.. Aber das wäre doch in Ordnung für mich.. Oder sie ist schwanger!.. Aber auch das würden wir schaffen. Oder sie hat ein Problem mit mir.. Die Gedanken hören nicht auf, doch sieht Marina dann wieder zum Schreibtisch. "Okay, ich.. ich werde jetzt mal weiter aufräumen. Danke Vero!"
Diese nickt. "Wenn was ist, kannst jederzeit rufen", bietet Vero ihre Hilfe an. Mit mulmigen Gefühl verlässt sie Marina. Lügen möchte sie nicht ... aber Tani zu hintergehen ... das wäre auch nicht richtig ...

Marina widmet sich weiter der Arbeit. Nach einiger Zeit hat sie auch den Schreibtisch aufgeräumt und loggt sich nun in den Rechner ein. Den Benutzernamen und das Kennwort hat sie von Jochen bekommen. Die Benutzeroberfläche öffnet sich und sie öffnet das Programm. Sie klickt einiges an und nutzt die Hilfe-Funktion. Sie ist zwar schon lange aus der Arbeitswelt heraus, aber ihre Vorbereitungen in den letzten Tagen zur Nutzung von Computer-Programmen hat sich ausgezahlt.

Unterdessen schraubt Vero an ihrem Auto weiter. Die meisten Teile sind abgebaut und können nun für die weitere Reparatur, sowie die neue Lackierung vorbereitet werden. Sie wischt sich den Schweiß von der Stirn und sieht zum Büro. Ob ich doch was hätte sagen sollen?, fragt sich das Mädchen selbst. Was ist wichtiger: Ein Versprechen einhalten oder die Wahrheit zu sagen?

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04.08.2023 22:29 (zuletzt bearbeitet: 17.05.2024 16:23)
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Schicksalslenker

Nouki kommt von: Evergreen Harbor Nr. 14 - Familie Engel
Ellie kommt von: Evergreen Harbor Nr. 14 - Familie Engel
Tani kommt von: Evergreen Harbor Nr. 14 - Familie Engel
Vero kommt von: Evergreen Harbor Nr. 14 - Familie Engel


[b]Charaktere: Tani, Vero, Ellie, Nouki, Tom

Geschichtsstrang: Autoreparatur mit Tiefgang

Als sie ankommen, sieht sich Tania zunächst um. Hier arbeitet also ihre Mutter. Sie kennt zwar die Werkstatt, aber seit dem Marina dort angestellt ist, war die Rothaarige nicht mehr hier.

Dort angekommen geht Vero direkt in Richtung Umkleiden. "Hier könnt ihr euch umziehen. ... Hi Tom!", ruft sie dem Mechaniker zu. Dieser sieht auf und nickt ihr zu. Erst jetzt bemerkt dieser die Mädchengruppe und wundert sich.

Die Mädchen ziehen sich schnell um und kehren zu Vero zurück. Etwas nervös betrachtet Ellie die Werkstatt. Sie hat nicht viel Ahnung von Auto bauen... und wenn sie bedenkt, dass ihre Eltern durch ein Auto getötet wurden, kommen ihr die ersten Zweifel, ob das wirklich eine gute Idee war. Doch sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Sie wendet sich an Vero: "Womit fangen wir an?"



Vero, die nun auch ihre Latzhose an hat, zeigt auf das Auto Wrack, welches sich in einer Ecke der Werkstatt befindet. "Ich war dabei die Türen abzumontieren, damit die wie der Rest abgeschliffen und neu lackiert werden können." Zwei der vier Türen stehen neben dem Auto an der Wand angelehnt. "Wir könnten die zwei anderen Türen noch ausbauen und dann mit dem Abschleifen anfangen."

Nouki winkt Tom, an den sie sich vom Musikfestival her noch erinnern kann und schaut sich dann interessiert in der Werkstatt um. Hier hat Vero also einen Großteil ihrer Freizeit verbracht. Sie bläht ein wenig irritiert die Nasenflügel. Der intensive Geruch nach Metall, Öl und Lack lässt sie unwillkürlich flacher atmen. Da muss man sich erst daran gewöhnen. Als Vero sie zu dem Wrack führt, dass einmal wieder ein schickes Auto werden soll, staunt Nouki. "Und du meinst wir können da wirklich zusammen einen fahrbaren Untersatz draus bauen?" fragt sie mit leicht zweifelndem Blick auf die verschiedenen Kleinteile, die neben der Karosserie am Boden verteilt sind. Dann blickt sie lächelnd auf. "Ach was, klar können wir das. Gib uns einfach das richtige Werkzeug und sag an." Sie lacht. Kurz darauf sitzt sie auf dem löchrigen Beifahrersitz und macht sich an den Scharnieren der Tür zu schaffen. "Wie lange arbeitest du insgesamt denn schon da dran?" fragt sie Vero in angestrengtem Ton, weil eine der Schrauben klemmt und sie richtig Kraft aufwenden muss, um sie zu lösen.

"Daran arbeite ich schon seit dem Sommer. Hab das Auto von meinem Onkel geschenkt bekommen", antwortet sie Nouki.

"Du weißt ja, wenn dir dein Handgelenk einen Strich durch die Rechnung macht, sind wir dabei, dir zu helfen.", sagt Ellie nun.

Tania lauscht den Gesprächen, während sie am Kofferraum zu Gange ist. Das Verhältnis zwischen Vero und ihr ist noch immer angespannt, seit dem Abend vor Tanias Verschwinden. Die Rothaarige hat kein Gespräch seither mit ihrer einst besten Freundin gesucht. Sie wusste nicht wie oder wann. Deshalb hielt sie die Vermeidungstaktik vorerst für das Beste. Doch als die Mädels sie gefragt haben, ob sie an Veros Auto schrauben, konnte sie schlecht nein sagen.
Erleichtert über die Tatsache, dass auch Nouki und Ellie keine Fragen über ihr Verschwinden gestellt haben, obwohl ihre Mutter auch bei den Beiden angerufen hatte, sieht sie sich die Heckklappe genauer an. Das kann ja was werden.



Nickend sieht Vero zu Ellie. "Für eure Hilfe bin ich dankbar." Sie krempelt den einen Ärmel hoch. "Dann wollen wir das Baby auf Vordermann bringen", sagt sie enthusiastisch.

"Gut, dass nicht alle Vampire in unserer Klasse so sind wie Viola!", erzählt Ellie gerade, "Ich freu mich für dich, dass Shane für dich da ist."

"Ja, das ist wirklich schön." Noukis Stimme klingt wieder etwas gepresst, weil sie mit der Tür hin und her wackelt um sie aus den Angeln zu heben. wie kann etwas nur so sperrig sein? „Nach dem ganzen Gehetze , also ich mein 'der Beisser' und so, tut es ihm sicher gut bei dir Rückhalt zu haben." Sie lächelt Vero zu. "Und verliebt sein ist sowieso das Schönste auf der Welt!", trällert sie nun schon fast und verliert kurz beinahe das Gleichgewicht, als die Türe endlich nachgibt und mit Schwung aus den Angeln hüpft. Vorsichtig stellt sie das Teil zu den anderen und geht zum Auto zurück, um zu sehen was es noch zu tun gibt.

"Ja. Shane ist einfach toll. Ich bin sehr glücklich", schwärmt Vero von ihrem Freund. Sie nimmt einen Schraubenzieher und versucht an den Türen weitere Scharniere, ect zu lösen.
"Die Teile müssen alle ordentlich demontiert werden, damit die geschliffen und lackiert werden können", erklärt sie. Hier ist das Mädchen in seinem Element.

Ellie versucht ihr Glück. Sie holt sich Werkzeug, klopft sich noch einmal in die Hände und macht sich gemeinsam mit Nouki im vorderen Teil des Autos an die Arbeit. Immerhin muss auch die zweite Tür noch entfernt werden. Die Arbeit ist anstrengend, und so sagt Ellie im Moment nicht so viel sondern konzentriert sich eher auf ihr Ziel. Ein wenig lenkt sie sich damit auch von ihren Zweifeln ab.

Nouki reicht Ellie eine Zange und wendet sich zu Vero. "Habt ihr denn schon Pläne zusammen? Für die Ferien oder so? Wir werden nach Mt.Komorebi fahren und Artjom geht mit. Ich geb da einen Snowboardkurs für kleine Kinder." abrupt bricht sie ab, weil ihr Tani einfällt. Sie ist sehr schweigsam heute und Nouki hofft, dass das nicht immer noch mit Artjom zu tun hat.

"Pläne? Habe ich keine",
gibt Vero ehrlich zu. Jetzt, wo Shane nicht mehr da ist ... ein gemeinsames Weihnachten wäre sicher toll gewesen. Sie lässt sich nichts anmerken und lächelt."Können aber gern zusammen auf einen Weihnachtsmarkt, wenn ihr wollt."

"Das ist eine gute Idee.", findet Ellie, "Da war ich zwar schon, aber ich gehe auch gerne noch ein zweites Mal hin."

Betrübt hält die Rothaarige einen Schraubendreher in der Hand, um eine rostige Kreuzschraube zu lösen. Sie versucht den Eindruck zu erwecken, vertieft in die Arbeit zu sein, doch in Wahrheit springen ihre Gedanken auf und ab.
Vero ist happy mit Shane, Nouki fährt sogar mit Artjom in den Urlaub und Ellie schwebt noch immer auf Wolke 7 mit ihrem Jadyn. Bei den Freundinnen läuft es gut, nur bei Tania ist es alles andere als einfach. Weihnachten kann kommen... mit einer kaputten Familie.

Wenigstens wird sie der Umzug ablenken und das Packen, doch auch davon hat Tania bisher kein Wort verloren. Wie sollte sie es ihren Freundinnen sagen? Ach übrigens, ich ziehe in zwei Wochen mit Jordyn zusammen in eine eigene Wohnung? Was würden ihre Freundinnen dazu sagen? So plötzlich, ohne Vorwarnung? Wenn sie es nicht anspricht, wird sie es nicht herausfinden.
Ihr Kopfkino quält sie und zudem löst sich die Schraube nicht. "Verdammt!", ertönt ein lauter Fluch aus dem Munde der Jugendlichen.



Vero sieht zu Tania und geht zu ihr. "Soll ich dir helfen?", fragt sie freundlich.

Hm...das ist ja seltsam dass Vero und Shane keine Pläne haben jetzt wo es auf Weihnachten zu geht. Vielleicht ist Shane zu schüchtern um etwas vorzuschlagen. "Ich war auch schon auf dem Markt, aber da kann man immer wieder herumbummeln." Nouki erzählt nichts von Artjoms Schnitzeljagd, es fühlt sich nicht richtig an, mit der schweigenden Tani. "Sollen wir nen Mädelstag machen da?" fragt sie in die Runde. Obwohl.. "Eigentlich wäre das doch für Jordyn auch schön, was meinst du Tani? Es hat ihm doch so gefallen als wir den Abend tanzen waren, vielleicht möchte er mal wieder was Neues erleben , dann könnten wir auch zusammen mit den Jungs gehen." Das gab's noch nie, dass alle einen Freund hatten. Irgendwie fühlt sich das seltsam an. Bisher haben sie einfach was ausgemacht und sind zusammen los gezogen. Ganz neue Zeiten.



Mit einem Lächeln nickt Tania Vero zu und überreicht ihr den Schraubendreher. Auch Noukis Vorschlag bringt sie zum Lächeln. Die Ablenkung wird ihr gut tun und vielleicht bringt es die Freundinnen wieder näher. "Ich kann Jordyn ja mal fragen.." Wo sie bei dem Thema ist. "Ich glaube, ich muss euch noch was erzählen." Hand aufs Herz.

Jetzt horcht Ellie auf. Auch ihr ist aufgefallen, dass Tani in Gedanken versunken zu sein schien, schob es aber auf die Arbeit, auf die sie sich konzentrieren musste. Offenbar hat Tani aber doch mehr auf dem Herzen.

"Du kannst dich auf uns verlassen, Tani.", sagt Ellie.

Nouki senkt den Arm mit dem Schraubenzieher und sieht zu Tani. "Ja." bestätigt sie schlicht was Ellie gesagt hat. "Magst du uns auch sagen, wo du gesteckt hast?" platzt es unvermittelt aus ihr heraus. "Sorry, ich wollte dich nicht kränken!" beeilt sie sich zu sagen. " Ich hab mir solche Sorgen gemacht als du weg warst und der Anruf von deiner Mutter kam."

Vero wollte gerade den Schraubenzieher an die Schraube ansetzen, als Noukis Worte sie aus der Konzentration reißen. Sie blickt hin und her.

Nervös kratzt sich Tania am Nacken. Ihr Fehlen ist nicht unbemerkt geblieben. "Also... In letzter Zeit ist viel passiert und ich bin für ein paar Tage untergetaucht..." Sie räuspert sich. "Um es kurz zu halten: Meine Eltern haben sich getrennt, die Affäre meines Vaters ist aufgeflogen und..." Nach einem tiefen Ein- und Ausatmen sucht sie die richtigen Worte. "Ich werde im neuen Jahr ausziehen."

Das haut Nouki um. "Was?!" sie klettert aus dem Wrack und umrundet es. Dann umarmt sie Tani spontan und der Schock über so viel harte Erlebnisse bei der Freundin treibt ihr kurz die Tränen in die Augen. "Und das hast du alles mit dir herumgeschleppt? Warum hast du dich denn nicht bei uns ausgesprochen? Dafür sind Freundinnen doch da...wie scheiße ist das denn alles für dich, oh Mann." Sie setzt sich auf einen Stapel Autoreifen und starrt Tani fassungslos an. "Das versteh ich gut, dass du ausziehen willst. Da gehst ja unter sonst...innerlich." Der Schreck über das Erzählte lässt sie die ganze Geschichte mit Artjom völlig vergessen. Tani macht grade Sachen durch, die sich Nouki nicht mal im Ansatz für ihre Familie vorstellen will.

Ellie schluckt. Zuerst erinnert sie die Arbeit am Auto an den Unfall. Das hat sie noch wegstecken können, weil sie sich auf die Arbeit hatte konzentrieren können. Doch jetzt kommt das Thema "Eltern" auf und holt erneut ihre Flashbacks zurück.... Als die Nachricht vom Tod ihrer Eltern kam... Als eine Welt zusammenbrach... Es ist etwas anderes als eine Scheidung. Schlimmer als eine Scheidung. Ellie weiß in diesem Moment nicht, wie sie sich verhalten soll. Nur, weil ihr Trauma schlimmer gewesen sein mag als das von Tani, heißt das noch lange nicht, dass Tanis Probleme völlig nichtig sind. Doch gefangen in ihren eigenen Erinnerungen kann Ellie gerade nicht reagieren.

Vero schluckt. "Du ziehst weg? Wohin?", fragt sie unsicher. Ist Tania nun die nächste, geliebte Person, die Vero allein lässt?



Noukis Fürsorge bestätigt Tania, dass es die richtige Entscheidung ist, sich ihren Freundinnen zu öffnen. Außerdem weiß sie nun nochmal, dass die Angelegenheit mit Artjom nicht mehr zwischen ihnen steht. "Eine Mischung aus Scham, Wut und Verzweiflung haben mich dazu gebracht, mich zurückzuziehen. Es ist noch einiges anderes passiert, aber das ist Vergangenheit. Ich möchte neu anfangen, endlich wieder in Ruhe mein Leben leben."
Indes bemerkt sie nicht, dass Ellie in Gedanken versunken ist. Nur Veros Blick fällt ihr auf. "Ich werde nach Windenburg ziehen in eine Erdgeschosswohnung meiner Eltern.. Und.." Jetzt wird sie wieder nervös. "Ich werde nicht alleine dort einziehen." Die verwunderten Blicke ihrer Freundin führen dazu, dass sie mit der Sprache herausrückt. "Jordyn zieht mit mir dort ein. Bevor ihr fragt - nein, wir sind kein Paar. Einfach nur als beste Freunde. Er möchte auch endlich ausziehen und das hat sich so angeboten." Schulterzuckend ist auf ihrem Gesicht ein verlegenes Lächeln zu entdecken. Was ihre Freundinnen von den Umzugsplänen halten, kann sie nicht einschätzen. Doch ist sie sich sicher, dass ihre Offenheit ehrliche und gut gemeinte Ratschläge und Kommentare bei den Mädels erwidern wird.

"Wow, das ist ein Riesenschritt für euch beide." Nouki ist mehr als erstaunt und hat gleichzeitig das Gefühl eine Menge verpasst zu haben. Auch das ist neu in ihrer Clique. Sie versucht sich den Alltag der beiden vorzustellen, was ihr nicht wirklich gelingen will. "Und Jordyns Mutter kommt damit klar? Er hat mal erzählt dass sie sehr bemüht darum ist, Gefahren von ihm fern zu halten und ihn ziemlich bemuttert. Gibt's da keine Probleme?" Sie denkt an ihre eigene Mutter, die ähnliche Charakterzüge hat, aber Nouki ist gesund und deshalb fällt das etwas moderater aus, als bei Jordyn. Trotzdem würde sie sicher Bedenken anmelden, wenn Nouki ausziehen wollte.

Auch Ellie staunt und vergisst in diesem Moment ihre Eltern. "Das finde ich super mit eurem Umzug.", sagt sie ehrlich, "zeigt, dass ihr einen weiteren Schritt in die Selbstständigkeit geschafft habt." Toll, dass auch Jordyn dazu bereit ist. Das gibt ihm etwas Abstand zu seiner Mutter.
Aber Tani wird ihm sicherlich auch hilfreich unter die Arme greifen.

Als Nouki die Fragen stellt, wird auch Ellie klar, dass so ein Umzug sicherlich nicht so einfach ist wie er klingt. Doch sie traut es Tani und Jordyn zu.

Windenburg ... das ist nochmal ein Stück weg.
Mit der Bahn dauert es schon ein Stück bis dahin. "Heißt das, du wirst auch die BB High verlassen?", hakt Vero nach. In ihren Worten schwingt Traurigkeit mit.

"Nun.." Tania berichtet, dass Liza ganz und gar nicht begeistert war. "Doch irgendwie konnte Jordyns Vater sie dann doch umstimmen. Meine Mutter war auch dafür, nur mein Dad nicht. Doch ihr wisst ja.."
Dann schüttelt sie den Kopf auf Veros Frage hin. "Nein, ich werde meinen Abschluss an der BB High machen. Keine Lust auf einen Schulwechsel. Auch wenn viele über mich reden, ich zieh das durch." Selbstbewusst schlägt sie in die Hände.



Während sie zuhört, versucht Nouki sich dieses Gespräch vorzustellen. Das war bestimmt die Hölle für Tani und Jordyn. "Ihr seid voll mutig." sagt sie dann anerkennend.

Mit einem Blick zu Vero, deren trauriger Unterton ihr auffällt, bemerkt sie dann lächelnd. "Dann sind wir ja fast Nachbarn, das ist schön. Wenn bei euch nicht so viel Platz ist, können wir wenn's wieder warm ist, öfter bei mir zuhause im Garten zelten und euch zusammen besuchen kommen." Im Haus selbst haben sie nicht so viel Platz, da geht nur ein Übernachtungsgast, aber das wäre eine Lösung, die Spaß verspricht. "Das ist dann für Vero und Ellie praktischer." Sie gibt Ellie ein Zeichen, die Türe zusammen mit ihr aus zu hebeln und gemeinsam stellen sie das Teil zu den anderen.

"Eigentlich könnten wir jetzt mit lackieren anfangen...oder muss da erst noch was geschliffen werden?" fragt sie dann Vero.

Das wäre wirklich toll. Zelten mit den Mädels. Ellie lächelt, als sie daran denkt... bis ihr das Sommerfestival einfällt. Allerdings wird Viola wohl diesmal nicht auftauchen.

Ellie spricht das Thema Viola nicht weiter an. Stattdessen sagt sie: "Aber ich finde es wirklich toll für euch beide. Wenn ihr offiziell eingezogen seid, sag Bescheid. Ich komme gerne zu einer Einweihungsparty!" Sie grinst.

"Eine Einweihungsparty ist cool", stimmt die Blondine Ellie zu. Trotzdem ist Tani dann weiter weg als bisher. Noukis Worte reißen die Teenagerin aus der
Gedankenwelt. "Äh, ja ... wir müssen vor dem Lackieren alles abschleifen. Damit die Farbe besser hebt und nicht von Altlack abperlt."

Sie greift nach einer Schleifmaschine und sagt: "Das Ding ist nicht ohne. Wir machen das lieber zusammen und ich zeig euch zuerst, wie was wo ... möchte nicht, dass sich jemand verletzt.." Dann legt sie Schutzkleidung an und fängt mit den Schleifen an. Funken sprühen. Das Mädchen stoppt und hebt das Visier der Kopfbedeckung hoch. "Wegen den Funken ist das so heikel. Traut ihr euch das zu? Ihr müsst nicht", sagt sie.

Tania würde demnächst mit Jordyn sprechen, ob es eine Einweihungsfeier geben soll. Lust hätte sie schon. Aus den Gedanken gerissen antwortet sie Vero: "Ich kenne mich damit nicht aus, ich lackiere gerne im Anschluss.“ Die Rothaarige merkt zwar, dass sie gegenüber Vero leichter sprechen kann, als zuvor. Doch angespannt ist sie noch immer.

Nouki hat Vero aufmerksam beobachtet. Es sieht nicht ganz einfach aus, aber sie mag Herausforderungen und neue Sachen ausprobieren. Hm.. "Ich versuch's mal." sagt sie dann und bekommt von Vero entsprechende Ausrüstung und nochmal eine Kurzanweisung, dann legt sie los. Ups, das sah definitiv leichter aus bei Vero als es jetzt ist. Das Schleifgerät ist schwer und gar nicht so leicht auf Kurs zu halten, durch das schnelle rotieren. Nouki beisst die Zähne zusammen und arbeitet eine Weile schweigend vor sich hin. Es wird heiß in dem Anzug und die Atemschutzmaske, die sie noch zusätzlich trägt , erschwert die Atmung. Und das hat Vero jeden Tag in der Freizeit gemacht? Weil ihr der Arm langsam schwer wird erhöht Nouki den Druck auf das Metall indem sie den Zweiten zur Hilfe nimmt. Der Schweiß rinnt ihr vom Nacken den Rücken hinunter und sie unterbricht ihre Arbeit um zu verschnaufen. Prüfend lässt sie ihre Handfläche über das bearbeitete Metall gleiten und erschrickt. Das fühlt sich nicht wirklich glatt an...eher uneben und mit leichten Rillen. Oh je. Sie schaut zerknirscht zu Vero. "Sorry, ich glaub ich war da etwas übereifrig...ist wohl doch besser du übernimmst das und ich lackier mit den anderen dann."



Vero lacht herzlich, als Nouki über ihren Übereifer spricht. "Alles gut. Hab am Anfang auch meine Schwierigkeiten gehabt. Aber ich liebe diese Handarbeit." Ihr Blick fällt auf das kaputte Handgelenk. "Naja, ich mach was ich eben noch machen kann. ... Finde es generell toll, dass ihr mir helft. Da bin ich euch sehr dankbar."

Nachdem Nouki einen halben Liter Wasser auf Ex runter gestürzt hat, atmet sie erleichtert auf. Das tat gut. Sie lehnt sich an einen Stapel alter Reifen, dreht die Flasche in der Hand herum und fragt:" Habt ihr eigentlich schon Führerschein Pläne? Fahrstunden dürften wir ja schon nehmen. Chip hat mir erzählt dass er grad dabei ist und irgendwie hätte ich echt Lust damit anzufangen." Nachdem er vor den Ferien wieder in der Schule aufgetaucht war und sich nur schwammig dazu geäußert hatte, was ihn für eine Krankheit so lang umgehauen hat, kam das Gespräch schnell auf dieses Thema. Nouki hatte die ganze Zeit unterschwellig das Gefühl, dass er eigentlich über was ganz anderes sprechen wollte, wozu es aber nicht gekommen war. Eventuell war auch die Kantine nicht der richtige Ort oder ihr Gefühl hat sie schlichtweg getäuscht.

Als die Sprache auf den Führerschein kommt, seufzt Vero."Ich hätte so gern den Motorrad-Führerschein gemacht. Aber ich kann nun weder die Schaltung noch die Bremse richtig betätigen. Auto wäre vielleicht noch möglich, aber das muss ich ausprobieren."

Betrofffen hört Nouki die Bedenken von Vero."Vielleicht musst du mit einem Automatikfahrzeug deine Fahrstunden machen." schlägt sie eine für sie gangbar erscheinende Lösung vor.



"Ich möchte meinen Führerschein bald anfangen, ist dann nur eine Frage des Geldes." sagt Tani. Wobei, sie könnte das auch als Druckmittel gegen ihren Vater nehmen. Was denke ich denn da? Will sie wirklich in solche Verhaltensmuster zurück fallen? Jetzt hat sie schon das Weglaufen und Verschweigen an den Nagel gehängt - nicht zuletzt die Männergeschichten - da kommen ihr weitere negative Verhaltensweisen in den Sinn. Nein, sie will sich selbst ihren Führerschein verdienen und wenn das bedeuten mag, erst in einem Jahr damit anfangen zu können. "Sobald ich einen Nebenjob habe, werde ich ein Teil des Geldes zurück legen und sparen. Das wird schon irgendwie."

Ellie antwortet nicht auf Noukis Frage.. Bisher hat sie sich über einen Führerschein nie Gedanken gemacht. Und wenn es nur diese eine Frage nach dem Führerschein gewesen wäre, hätte Ellie das nicht so sehr gestört. Doch der ganze Tag ist ein Fehler gewesen! Ständig fühlt sie sich an den Unfall ihrer Eltern erinnert. Als sie hier angekommen ist. Als sie am Auto gearbeitet hat... Selbst als Tani über ihren Umzug geredet hat und den Stress mit ihren Eltern. Dabei hatte das nicht mal direkt mit Autos zu tun, nur das Wort "Eltern" hatte in ihrer schon angespannten Stimmung ausgereicht, sie daran zu erinnern.
Ellie hatte gedacht, sie ist starkt. Sie hatte gedacht, sie kann Vero eine Freude machen und alles verdrängen... ganz so, wie sie es auch verdrängt hatte, als ihr überhaupt die Idee dazu kam.
"Ich muss mal eine Weile an die frische Luft.",
stammelt Ellie plötzlich. Sie huscht aus der Autohalle. Draußen lehnt sie sich an die Wand, ihren Kopf in ihren Händen vergraben.



Plötzlich verschwindet Ellie. Fragend sieht Vero ihr nach. "Was hat sie?", fragt sie die Anwesenden verwundert.

Verwundert schaut auch Tania ihrer Freundin Ellie hinterher. Frische Luft? Den Geruch der Autowerkstatt finden die Rothaarige nicht so penetrant wie erwartet. Vermutlich geht es gar nicht um diese Art von frische Luft. "Ich schau mal nach ihr." Tania verlässt die Werkstatt und schaut zur Wand. Ellie scheint es wirklich nicht gut zu gehen. "Hey, was ist los?"



Unschlüssig blickt Nouki Tani hinterher und schaut dann zu Vero. "Komm, wir gehen auch mal nach Ellie sehen. Irgendwas stimmt da nicht." Sie winkt die Freundin mit dem Kopf in Richtung Ausgang und setzt sich in Bewegung. Draußen sieht sie wie Ellie den Kopf in den Händen vergraben hat und Tani besorgt daneben steht. Vorsichtig tritt sie näher.

Ellie dreht sich zu Tani um, mit Tränen in den Augen. Auch die anderen Mädels kommen hinterher, wie sie feststellt. Trotz allem muss Ellie nun ein wenig lächeln. Ihre Freundinnen sorgen sich wirklich. Sie ist ihnen nicht egal.

"Diese ganze Atmosphäre mit den Autos... ich bekomme Flashbacks von der Szene, als ich vom Tod meiner Eltern erfahren habe. Damals kamen die Alpträume. Ich dachte... ich hätte es geschafft. Mit Hilfe von Therapie darüber hinweg zu kommen, so dass ich mich stark genug fühlte, bei Veros Autobau mitzumachen. Aber scheint, als sei tief in Innerem noch nicht alles geheilt." Sie schluchzt wieder.

Die Blondine sieht betroffen erst zu Ellie, dann zum Rest. Sie weiß nicht was sie dazu sagen soll. Tom, der die Szenerie nur am Rande mitbekommt, hebt verwundert die Augenbraue. Er zuckt schließlich mit den Schultern und kümmert sich erneut um den den Motor des Kundenfahrzeugs.

"Ach Süße!", sagt Tania mitfühlend und streicht Ellie sanft über die Schulter. Sie blickt zu den Freundinnen, um ihre Blicke zu deuten. "Was haltet ihr davon, wenn wir für heute Schluss machen und etwas essen gehen? Ein Anfang ist gemacht und wir können noch immer an einem anderen Tag am Auto weiter basteln."

Wieder einmal wird Nouki bewusst, wieviel Glück sie im Leben hat. Schon so kleine Negativerlebnisse, wie die Ignoranz von Stephen oder die Ereignisse in der Gruselvilla beschäftigen sie innerlich noch heute, wie erschütternd und einschneidend muss erst dieses Erlebnis für Ellie und Ben gewesen sein. Klar, dass ihre Freundin noch immer daran knabbert. Gewissensbisse plagen Nouki. Sie hat nie das Gespräch mit Ellie gesucht, sich bisher nicht einmal besonders viele Gedanken darüber gemacht. Tolle Freundin. Bestätigend nickt sie zu Tanis Vorschlag. "Ja, ein Tapetenwechsel ist eine gute Idee. Was würde dir denn jetzt gut tun, Ellie? Entscheide du." Sie lächelt ihre Freundin an.



"Essen gehen klingt gut.", sagt Ellie niedergeschlagen. "Leckere Pizza z.B.." Sie sieht zu ihren Freundinnen.

"Dann gehen wir doch ins 'Luigis's Pizza' , was meint ihr?" Nouki schaut in die Runde. "Bisschen frisch machen und los?"

"Geht ihr schon mal vor. Ich räume hier dann noch etwas auf. Ich weiß ja grob, wo die Pizzeria ist. Notfalls schickt ihr euren Standort via App vom Handy", antwortet Vero den anderen. Es hat ihr sehr viel Freude gemacht, mit den anderen am Auto weiter zu basteln. Aber gleichzeitig hat die Teenagerin gemerkt, dass die Handwerksarbeit nicht so das gemeinsame Ding von allen ist. Was auch kein Problem ist. Geschmäcker und Interessen sind eben unterschiedlich. Allein, dass die Freundinnen ihr damit eine Freude bereiten wollten, reicht Vero vollkommen. Sie nimmt sich das Werkzeug und verräumt es ordentlich. "Bis später dann!", ruft sie den Anderen zu.

Noukis Vorschlag kommt gut an, auch wenn Ellie bei dem Namen Luigi immer an den Bruder von Super Mario denken muss. Dieser Luigi ist jedoch kein Klempner sondern macht gute Pizza.

Die Abwechslung an Gedanken ist jedoch willkommen. Während des Pizza Essens spricht Ellie das Thema "Eltern" nicht weiter an. In diesem Moment möchte sie einfach auf andere Gedanken kommen. Vielleicht ist sie später mal bereit dazu. Doch es hilft ihr bereits, den Abend mit ihren Freundinnen verbringen zu können.



Nouki geht nach: Kontinent - Europa
Tani geht nach: Windenburg Nr. 11 - Wohnung von Jordyn und Tania
Ellie geht nach: Willow Creek - Familie Lamont
Vero geht nach: Evergreen Harbor Nr. 14 - Familie Engel (3)


(in Zusammenarbeit mit @Murloc, @Spatz und @RacBadger)


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17.05.2024 16:30
avatar  Spatz
#14
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Schicksalslenker

<<< Lasse kommt von Copperdale - Haus Familie Sølberg <<<
<<< Marina kommt von Henford-on-Bagley (3) <<<

Charaktere: Lasse, Marina
Geschichtsstrang: Kaputt I

In der KFZ-Werkstatt von Jochen Saubermann herrscht an diesem Vormittag Hektik. Das Telefon klingelt unentwegt, während Termine vereinbart, Rechnungen verschickt und Bestellungen mit den Kollegen besprochen werden müssen.

Als sich endlich eine kurze Ruhepause einstellt, bemerkt Marina, wie ein bekanntes Gesicht die Werkstatt betritt. "Guten Tag, Herr Sølberg! Es freut mich, Sie hier zu sehen!" Marina erinnert sich an Herrn Sølberg von früheren Elternabenden. Auch wenn ihre Töchter nicht besonders eng befreundet sind, haben sie bereits an ein paar Schulprojekten gemeinsam gearbeitet. Daher ist Marina auch über dessen Wohnort informiert. "Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragt sie interessiert.
"Hej, Frau Winter." Freundlich lächelnd legt Lasse die Arme auf dem Empfangstresen ab. "Wir haben uns eine Weile nicht geßehen. Wie geht es Ihnen?" Marina begegnet ihrem Kunden mit einem Lächeln. "Es läuft bisher ganz gut. Nachdem meine Kinder ausgezogen sind, habe ich mich voll und ganz auf meine Arbeit gestürzt. Es ist zwar noch Neuland für mich, aber ich bleibe positiv."



"Ja, ja, Ablenkung kann kut helfen." Ernst nickt Lasse ihr entgegen. Er erinnert sich gut an die schmerzliche Zeit, als seine Frau zurück nach Korea ging. Hätte er damals nicht die Kinder um sich gehabt, wäre er ziellos und depressiv durch die Tage geirrt. Er will sich nicht ausmalen, wie Marina sich fühlen muss. "Das Wichtikste ist, nach vorn zu schauen und nicht aufßugeben. Meine Mutter hat immer geßagt, Sims müssen ßußammenhalten." Bei dem Gedanken an seine Jugend stiehlt sich ein verträumtes Lächeln auf seine Lippen. "Wenn Sie alßo etwas benötigen, melden Sie sich gern."

Berührt von seinen Worten, blickt Marina Lasse einen Moment lang in die Augen und lächelt. "Dankeschön!" Das Klingeln des Telefons unterbricht ihre Gedanken. "Einen Augenblick, bitte." Sie drückt ein paar Tasten, um den Anruf zur Mailbox weiterzuleiten. "Wie kann ich Ihnen helfen?", wendet sie sich schließlich zurück an Lasse und versucht, ihre Konzentration wieder auf ihre Arbeit zu lenken.
"Mein Auto ist krank.", erklärt Lasse mit ernster Mine. "Es ... ruggelt, ehm, stottert. Ich hab schon trunter geschaut, aber ich kann den Fehler nicht finden."



Marina nickt verständnisvoll. "Zum Glück sind Sie hier in einer KFZ-Werkstatt. Die Jungs werden das Problem bestimmt finden." Die Verwaltungsfachkraft greift zum Hörer und ruft einen ihrer Kollegen herbei. Während Lasse ihm die Probleme schildert, beobachtet Marina die Männer. Sie erinnert sich an ihr Gespräch mit Hannah. Ja, Lasse ist ein attraktiver Mann, aber ist sie schon bereit für Dates? Sie weiß, dass er Single ist. Es gibt also keinen Grund, warum nicht.

Weiterhin denkt Marina nach und die Männer tauschen Informationen aus, bis alles besprochen ist. Der Kollege verzieht sich in die Werkstatt zurück und die dreifach Mutter wendet sich an Lasse. "Brauchen Sie einen Leihwagen?" - "Ja, ich prauche einen Wagen.", nickt er. "Es muss nichs Beßonneres ßein. Hauptßache es fährt mich ßur Arbeit."

Marina greift nach dem Kalender und überprüft die Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Nach einigen Minuten hat sie bereits einen Wagen gefunden. "Ich kann Ihnen einen Leihwagen zur Verfügung stellen, solange Ihr Auto in Reparatur ist. Hoffen wir, dass es nicht allzu lange dauert", sagt sie daraufhin und holt den Autoschlüssel aus einer Schublade.



"Danke vielmals, Frau Winter." Lasse nimmt das Bund entgegen und unterschreibt die vorgelegten Vereinbarungen. "Wir ßehen uns ja morgen noch einmal, wenn die Diaknose fertik ist." Marina verabschiedet sich lächelnd von ihm. Sie weiß, dass sie ihn morgen wiedersehen wird. Nach Feierabend plant sie daher, ihre Schwester anzurufen.

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon.)


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