Evergreen Harbor Nr. 15 - WG Tom, Jim, Valentin, Logan

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23.04.2023 14:08 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 15:57)
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Hausmeister

Logan - letzter Post
Tom - letzter Post

Charaktere: Logan, Tom
Geschichtsstrang: Zusammenraufen


Es ist drei Tage her, dass Logan seinen Mitbewohnern begegnet ist. Nachdem er und Tom beinahe aneinander geraten waren, hatte der Jüngste die Wohnung weitgehend gemieden. Lediglich zum Umziehen war er hin und wieder unbemerkt in seinem Zimmer verschwunden.
Die Tage verbrachte er viel Zeit mit Alma, seinem Schlagzeug, in Bars und auf der Straße. Bis sich irgendwann die Tatsache in seinen Verstand schlich, dass er sich genau wie damals in England verhält. Nichts hat sich seitdem verändert. Noch immer ist er auf der Flucht vor sich selbst - und der Bestie in seinem Inneren, die durch IHN geschaffen und genährt wurde, seit Logan denken kann.

Nachdenklich spaziert er durch die Kleinstadt. Wieder einmal hat er sich einige Drinks in der Old Station Bar gegönnt und beschlossen, sich der Situation zu stellen. Als er schließlich in der Wohnung ankommt, ist es schon spät. Die Lichter sind erloschen und so geht auch er nach der heißen Dusche ins Bett. An die Decke schauend geht er den Plan für morgen durch. Er wird sich nicht zurückziehen. Er wird warten, bis er eine Chace hat, den Großen anzusprechen. Sein Herz beginnt bei diesem Gedanken, stärker zu pumpen. Mit geschlossenen Augen atmet er bewusst ruhig und gleichmäßig. In Gedanken ermahnt er sich, entspannt zu bleiben - Es gibt nichts zu befürchten. Wenn er sich anständig verhält, wird Tom ihm nichts tun. Er muss es nur schaffen, seine Gedanken zu sortieren. Er darf Tom nicht mit dieser Zeit in Verbindung bringen. Dann wird es funktionieren.



Der Mechaniker kehrt spät in der Nacht von seinem Minijob zurück. Das zusätzliche Gehalt ist für ihn wichtig. Wofür er es ausgeben möchte, weiß er schon: sein Baby braucht neue Teile und soll noch sportlicher gemacht werden.
Auch will er Flex hierher einladen. Aber zuerst heimkommen und entspannen. Er öffnet die Tür und geht direkt in die Küche. Ein kleiner Snack schadet sicher nicht.

Hinter geschlossenen Lidern nimmt Logan die Geräusche jenseits der Zimmertür wahr. Trotzdem braucht sein Verstand einen Moment, um zu begreifen, dass sie real sind.
Toms Motorrad röhrt, als er die Maschine auf den Parkplatz fährt. Die Haustür fällt ins Schloss, dann bemüht leises Werkeln in der Küche.
Logan setzt sich auf. Er könnte es jetzt tun. Dann hat er es hinter sich. Wie soll er wissen, welche Laune ihm in einigen Stunden, nach dem Aufstehen im Nacken sitzt. Seine Gedanken werden unruhig und er schnauft ein Mal, zwei Mal - dann steht er auf, geht die wenigen Schritte zur Tür und öffnet sie leise. Die Geräusche werden unmerklich lauter.
Als Logan im Rahmen zur Küche steht, setzt sich Tom gerade hin - mit dem Rücken zum Mitbewohner. Logan hat keine Ahnung, ob er ihn bemerkt hat und bleibt kurz dort stehen. Mit dem aufsteigenden Gefühl von einer leichten Paralyse bohrt sich sein Blick in den Nacken des Riesen. 'Er isses nich'. Ich bin nich' vierzehn, nich in England und er isses nich'.
Tief Luft holend macht der Jüngste einen Schritt in die Küche. Dann noch einen und schließlich steht er vor seinem Mitbewohner am Tisch.
"Hey.", sagt er leise - klingt seine Stimme dünn? Ängstlich? Er schluckt einen dicken Brocken herunter und zieht den Stuhl ein Stück weg, um sich zu setzen.
"Wir sollten reden.", beginnt er.



Logan spürt diesen vertrauten festen Griff im Nacken. Vor seinem inneren Auge wird er mit dem Gesicht gewaltvoll auf die Tischplatte gepresst. "Entschuldige dich!", faucht ER direkt neben seinem Ohr.
Logan schließt die Augen. Mit der rechten Hand versucht er diese widerwärtige Stimme abzudecken. Aber sie ist in ihm. Es nützt ihm nichts, das Ohr zuzuhalten.
"Es tut mir leid.", ruft er vor Schmerz und Panik.
"Es tut mir leid.", murmelnd wiederholt er die Worte von damals. Die starken Finger pressen sich tief in seine Muskeln und erschweren das Atmen.
"Ich werds nie wieder tun!", ruft er voller Verzweiflung.
"Ich werd's nie wieder tun.", raunt er monoton und kraftlos, ohne Tom anzusehen.



Tom, der das ganze mitbekommt hebt die Augenbraue. Ihm war schon länger klar, dass Logan nicht wirklich in der Spur läuft ... aber das gerade schlägt dem Fass den Boden aus. Er erhebt sich um sich aus der Küche zu entfernen. Als er das Elend vor sich sieht betrachtet dieser sein Gegenüber. "Was stimmt eigentlich nicht mit dir?", fragt er im ruhigen, neutralem Tonfall.
"Die Liste is' lang.", seufzt der Jüngere, noch am Tisch sitzend. "Wie genau willst du's wissen?"
Unter diesen Umständen ist er bereit, Einiges preis zu geben. Ihm ist klar, dass er kein einfacher Typ ist. Und dass Hintergrundinformationen helfen können. Er hatte nur gehofft, er würde ohne ein solches Gespräch auskommen.
Mit verschränkten Armen erwidert Tom: "Also an eine komplette Biografie bin ich nicht interessiert. ... Es würde reichen, was dein Trigger ist ... mehr muss ich nicht wissen." So würde sich zumindest Logans Aggression früher feststellen können und Gegenmaßnahmen ergreifen lassen.
"Das is' nich' so einfach.", beginnt Logan und schaut nun auf zu seinem Mitbewohner. Er erinnert ihn an strenge Respektspersonen, wie sie ihm so häufig begegnet sind.
"Es gibt Phasen, in denen ... Wo irgendwas in mir mehr reagiert als sonst. Kann das schlecht kontrollieren."
Sein Blick senkt sich wieder und fixiert nun einen alten Brandfleck auf dem Tisch. An den schlimmsten Tagen könnte selbst so etwas ausreichen. Noch einmal seufzend kratzt er sich am Kopf und versucht zu erklären: "Du hast was an dir. Manchmal. Deine Art, Sachen zu sagen."
Der britische Akzent mischt sich unter einzelne Worte - ein sicheres Zeichen dafür, dass Logans Unruhe steigt.
"Wenn du ..." Er schafft es nicht, das Wort auszusprechen. "... mich so nennst. Das löst was aus." Ein schweres Schlucken kämpft sich seinen Rachen herunter. Für eine Sekunde bleibt die Stimme weg. "Manchmal bin ich dann wieder da. Nich' hier. Weiß nich', ob du das verstehst, aber ich kann das nich' stoppen. Es vermischt sich irgendwie."
Der Mechaniker lässt die Worte auf sich wirken.
"Ich weiß, dass ich 'n beschissener Zeitgenosse bin. Ich versuch' dran zu arbeiten. Ich geb' mir wirklich Mühe. Aber dann kommt irgendwas und alles fängt von vorne an. Ich pack's einfach nich'."
Kommentare von IHM und Monica regnen auf ihn herab. Kommentare, die es schon Jahre vorher wussten.
'du wirst es nie zu was bringen.'
'Du bist nutzlos.'
'Ein Haufen Dreck.'
'Hundescheiße an meinem Schuh ist mehr Wert.'

Von irgendwoher hört er Knack-und Schmatzgeräusche.
'Hab gefälligst Respekt, du Missgeburt!'
'Du siehst aus, wie er.'
'Ich werde dir schon beibringen, zu gehorchen.'


"Ich glaub, bei Valentin war's die Sache mit dem Respekt.", gesteht er leise. "Er sagte, ich soll gefälligst Respekt haben. Das hat mich austicken lassen. Ich erinner' mich nur verschwommenen. Hatte mich nich' unter Kontrolle."
Tom sieht zu Logan. "Das du nicht in der Spur läufst, ist mir schon länger bewusst ... Jedoch ... sollte dir klar sein ... wenn du hier in dieser WG leben willst ... dass du deine Ticks oder Ausraster meiden oder woanders ausleben solltest. ... Hier sind sie fehl am Platz." Der Ältere ist klar in seiner Formulierung. "Es ist eine Sache, dass du mich anspuckst oder sonstigen Terror machst ... aber das mit Valentin ging gar nicht. Sowas passiert kein zweites Mal."
"Ich mach' das nich', weil ich Bock drauf hab'. Kannst mir glauben, dass ich auch lieber meine Ruhe hätte." Logan schaut wieder auf den Fleck auf dem Tisch.
"Ich betone es nur, weil mir alle hier in der WG wichtig sind. ... Es geht mir nicht darum, dich hier klein zu halten oder fertig zu machen. ... Dir soll nur bewusst sein, was auf dem Spiel steht, wenn du den Bogen überspannst." Führt Tom fort. Fügt dann hinzu: "Wenn das bei dir quasi blind drauf los passiert, dann müssen wir überlegen, wie wir zukünftig damit umgehen sollen ... Am Besten wäre es sicher, wenn du dann in der Situation einfach raus gehst, dich an nem Baum abreagierst oder so. Oder wir lassen dich einfach stehen, wenn es dir mehr hilft, wieder klar im Kopf zu werden."

Der Kleinere nickt. "Raus schmeißen is' vermutlich die beste Idee." Er hebt den Blick, seine Augen wirken plötzlich glasig. "Nur sperrt mich nich' irgendwo ein."
"In Ordnung. Dann weiß ich Bescheid. Ich sage das auch Jim, wie auch Valentin", erwidert Tom ruhig.



Bedächtig steht er auf und verlässt die Küche. Dabei schenkt er dem Großen ein zuversichtliches Nicken. "Ich geb' mir Mühe. Versprochen." Er zieht an Tom vorbei und verlässt die Wohnung.
Als Logan draußen ist, lehnt sich der Mechaniker in den Stuhl und seufzt innerlich. Er hat ein mulmiges Gefühl und hofft, dass sich dieses nicht bewahrheitet.

(in Zusammenarbeit mit @RacBadger)


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23.04.2023 14:23 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2023 13:15)
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Hausmeister

Charaktere: Logan, Billie
Titel: Today is full of yesterdays


Missmutig klappt Logan den Laptop auf und startet das Gerät. Der aktuelle Auftrag ist zwar nicht so langweilig wie der vorige, dennoch wünschte er, beruflich mal gefordert zu werden.
Der junge Mann wirkt unkonzentriert. Die Fehltritte der letzten Tage haben alte Muster geweckt und fordern jetzt die Befriedigung der unstillbaren Gier. Logan versucht, die innere Unruhe zu ignorieren.
Er hat gerade eine halbe Stunde gearbeitet, als sein Handydisplay aufleuchtet. Sein Blick springt unweigerlich auf den kleinen Bildschirm - Billie. Er weiß nicht, ob er von so viel Hartnäckigkeit genervt oder impuniert sein soll. Schließlich greift er nach dem Handy und will den Anruf entgegennehmen, doch irgendetwas hält ihn davon ab. So starrt er auf den Namen, bis er verschwindet und die Verbindung abbricht. Zwei weitere Sekunden vergehen, bevor Logan das Display entsperrt und das Nachrichtenmenu öffnet.



'Was willst du'
Nur einen Augenblick später erscheint die Antwort:
'Warum gehst du nicht dran??'
Genervt rollt der Mann mit den Augen und tippt.
'Kann nich reden'
'Du meinst, du WILLST nicht.'
'ya'
'Du bist so ein Arsch!!'
'I know'

Logan seufzt und legt das Handy weg. Was hätte es für einen Sinn zu reden? Worüber sollten sie sich unterhalten? Alles war einvernehmlich geklärt. Was soll sich daran geändert haben?
Nachdem er sich einen neuen Kaffee aus der Küche geholt und wieder Platz genommen hat, nimmt er erneut das Telefon in die Hand und tippt:
'u ok?'



Einige Sekunden starrt er das Display an, fest damit rechnend, dass die Antwort nicht lange auf sich warten lassen wird. Doch als sich nichts tut, legt er das Handy beiseite und widmet sich wieder der Arbeit. Nur schleppend kommt er mit den Szenen voran. Immer wieder muss er zurück skippen, weil er sich den Wortlaut nicht merken konnte. Schließlich gibt er auf - er beendet die Programme und fährt den Laptop herunter, trinkt den letzten Schluck Kaffee und greift nach einer der Gitarren. Wahllos zupft er an den Saiten herum, bevor ihm eine Melodie zufliegt und er beginnt, gezielt zu spielen. Als er die Augen schließt, formt sich in seinem Geist das Bild einer Frau. Alma räckelt sich lasziv und kurvenreich mit verschlagenem Blick auf ihrem Bett. Er öffnet die Augen und seufzt. Frauen wie sie sind reines Gift für ihn. Nicht anders, als das weiße Pulver, das sie von ihrem fürsorglichen Onkel bekommt. Beides würde er jetzt zu gern genießen.

Logans Gedanken werden vom aufleuchtenden Handydisplay abgelenkt.
'Schon.', schreibt Billie, 'Fühle mich nur so allein mit allem.'
'will dich nich' im stich lassen' Er meint die Worte ernst. Immerhin hatten sie eine gute Zeit zusammen und das bedeutet etwas. Es SOLLTE etwas bedeuten.
'Und warum tust du es dann?'
Billies Worte auf dem Display sind für Logan wie ein Schlag ins Gesicht. Was hat er schon wieder falsch gemacht? Sie hatten sich geeinigt, dass keine Seite der anderen verpflichtet sei. Er erinnert sich an das Gespräch. Oder spielt sein Kopf ihm wieder Streiche? Hat er irgendeine Abmachung nicht eingehalten? Hat er wieder irgendwelche Details vergessen? Ratlos kratzt er sich am Kopf und verspricht der Schrift, sich bald zu melden. Nur jetzt kann er es nicht. Zu viel geht in seinem Inneren vor.

Er muss sich in die Wohngemeinschaft einfügen und mit den Jungs klar kommen. Außerdem hat er noch etwas mit Maryama zu klären und sich dem Fotojob zu widmen - ganz zu schweigen von der regulären Arbeit, die auch eine Deadline mitbringt. Bei Lilly muss er sich melden und die größte Herausforderung bietet ihm das weiße Zeug, dicht gefolgt von Alma. Ganz nebenbei hat er seine innere Bestie in Zaum zu halten, Albträume und Flashbacks zu verarbeiten und düstere Gedanken fernzuhalten. Alles in Allem hat er mit diesen Dingen allerhand zu tun und nur wenig Ressourcen, irgendetwas davon zu schaffen. Wieder einmal spürt er, wie die Überforderung in ihm aufsteigt. Wo soll er nur anfangen? Wie soll er sich beherrschen, wenn diese Launen ihn überkommen?
'Beruhige dich. Ein Schritt nach dem anderen. Ich helfe dir.' Worte aus längst vergangenen Tagen hallen durch seinen Kopf. Diese warme, unwirkliche Stimme hat er lange nicht gehört. Und bis heute weiß er nicht, warum sie ihn verlassen hat. Zwar hat er sich an ihre Abwesenheit gewöhnt, doch an Tagen wie diesen, wünscht er insgeheim, sie wäre noch immer ein Teil seines Lebens.


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23.04.2023 14:41 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 15:59)
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Hausmeister

Ort: ??
Charaktere: Logan, Monica
Geschichtsstrang: ... Wie es niemals war ...






Logan steht auf der Straße. Bei ihm ist eine Frau, keine zwanzig Jahre älter als er. Es ist Nacht, die Laternen spenden fahles Licht und beide sind in ein bläulich kühles Weiß getaucht.
Es regnet kräftig. Ihre langen gewellten Haare fallen in schwere Strähnen und malen einen dunklenRahmen um ihr blasses Gesicht.



Aus glänzenden Augen blinzelt sie ihn an - er kann nicht klar erkennen, ob sie lächelt oder weint. Ihre rechte Hand berührt sein Gesicht – so zaghaft und sanft, dass er es nicht einmal spürt.
Sie sagt etwas, nur wenige Worte und ganz leise. Er versteht sie nicht - ihre dünne Stimme geht im Geräusch des prasselnden Regens unter.



Logan schließt die Augen und hält den Atem an. Ihre Finger streichen vorsichtig, fast ängstlich, über die Narben in seinem Gesicht. Bei jedem Anderen würde er sich abwenden. Aber ihre Berührung hat er so lange ersehnt, dass jede Form von Ekel, Schmerz und Wut mit dem Regen davon gespült wird.



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23.04.2023 15:32 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 23:19)
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Hausmeister

Tania - letzter Post
Valentin - letzter Post

Ort: Vor der WG
Charaktere: Valentin, Tania
Titel: Schock


Tani hat sich mit Valentin vor dessen WG auf dem Parkplatz verabredet. Sie hat einen weiteren Arzttermin. Von weitem sieht sie ihren Onkel schon, allerdings steht noch ein weiterer Mann bei ihm. Irgendwoher kommt er mir bekannt vor.. Hm.. Aber..
Sie geht ihre Erinnerungen durch, doch sie scheint sich nicht mit Gewissheit erinnern zu können. Plötzlich kommen ihr Bilder in den Kopf. Ach du schande.. ist das etwa? Sie versteckt sich hinter einem Baum und beobachtet die beiden Männer. Kennen die sich?




Nachdem der Schwarzhaarige verschwunden ist, geht die Rothaarige zu ihrem Onkel. "Los, lass uns fahren.", flüstert sie. "Eh?.." Valentin beobachtet seine Nichte ums Auto schleichend. Während sie einsteigt, schaut er noch kurz auf sein Handy und setzt sich auf den Fahrersitz.

Die Fahrt geht los und Tani erzählt über ihre unschöne Lage. Der Onkel ist sprachlos. "Was hast du vor?" - "Ich weiß es nicht." Anschließend herrscht Schweigen.

"Wer..?", beginnt Valentin. Doch er wird schon unterbrochen. "Verurteil mich nicht, aber ich weiß auch das nicht genau. Es kommen drei in Frage. Zwei aus meinem Schulumfeld und.. naja.. ein älterer Kerl." Seufzend sieht sie auf ihre Finger.
"Ein älterer Kerl? Du bist minderjährig. Wie hast du das denn geschafft?" Was ein Vollidiot. Sowas würde mir nicht mal passieren., denkt sich Val.

Soll Tania darauf jetzt stolz sein? Manchmal versteht sie ihren Onkel nicht. Aber gut. Eine andere Tatsache macht ihr eher zu Schaffen. "Der Typ, der gerade an dem Auto war. Kennst du den?"




Die Frage verwundert den Fahrer, doch über Logan will er jetzt nicht sprechen. "Ach, nur so eine Flachpfeife, wieso?" Erleichtert atmet Tani aus. "Gut, ich dachte schon du kennst den." Es braucht einige Minuten, bis sie mit der Sprache rausrückt. "Er könnte der Dritte im Bunde sein."

QUIETSCH

Valentin legt eine Vollbremsung ein. Tief in den Sitz gepresst hält sich seine Nichte an der Beifahrertüre fest. "Bist du total bescheuert?.. Was, wenn jemand hinter uns gefahren wäre?" Doch eine Antwort bekommt sie nicht.

Die Gemüter beruhigen sich, die Fahrt wird fortgesetzt. "Dieser Kerl ist einer meiner Mitbewohner.", sagt Valentin nach einer Weile und die restliche Fahrt wird geschwiegen. Tani ist so schockiert, dass sie vor der Arztpraxis ohne eine Wort aussteigt.




Valentin wartet bis sie fertig ist und bringt sie anschließend nach Hause.

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23.04.2023 15:54 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 23:19)
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Hausmeister

Logan - letzter Post

Charaktere: Logan, Valentin
Titel: Klartext

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon.)

Eigentlich wollte sich Valentin heute einen ruhigen Tag machen, doch als sein Mitbewohner Logan in die Küche kommt, ist die Ruhe wie verflogen. "Vollhonk.", murmelt der Brünette dem Schwarzhaarigen entgegen und trinkt seinen Kaffee. Logan bleibt einen Moment verwundert stehen, schaut über die Schulter, sieht aber niemanden. Dann war scheinbar er gemeint. "Sackgesicht?", antwortet er mit einer verständnislosen Geste. Die Augen rollend stellt Val seine Tasse auf den Tresen und verschränkt die Arme.




"Tust du nur so oder bist du wirklich so hohl?" - "Kommt auf die Uhrzeit an.", murmelt der Kleinere unberührt und füllt sich einen Kaffee ein. Der Größere fühlt sich provoziert, weshalb er sich Logan nähert. "Ich habe Dir echt viel zugetraut, aber Minderjährige? Ernsthaft?" - "Was?" Logan stellt die Kanne ab und schaut zu Valentin hoch. "Bub, es is' noch nich' mal Acht, sprich Klartext oder halt's Maul."
Klar, dass er es anders nicht rafft. Er löst seine Arme und stützt sich mit dem rechten Arm am Tresen ab. "Du hast höchstwahrscheinlich eine Minderjährige geschwängert. Reife Leistung." Mit einem sarkastischen Unterton in seiner Stimme schüttelt er abschätzig den Kopf. "What?!" Logan schaut den Mitbewohner mit einer Mischung aus Entsetzen und Belustigung an. "Wie kommst denn auf den Mist?"

Seufzend setzt sich Valentin mit seinem Kaffee in der Hand an den Tisch. "Ich wünschte, es wäre nur Mist. Die Betroffene hat sich mir anvertraut. Herzlichen Glückwunsch, Daddy." - "Moment mal, slow." Auch Logan nimmt Platz und reibt sich die Stirn. Eine Minderjährige? Kann das sein? Fieberhaft überlegt er. Manche sehen älter aus, als sie sind ... "Wer?", fragt er schließlich. "Und wieso sagt sie dir sowas, aber nich' mir? Du verarschst mich doch."




Abschätzig lässt der Angesprochene ein "Hahaha" von sich. "Damit mache ich keine Witze, Bro.. Sie brauchte eine Schulter zum Ausweinen und ich war da." Auch wenn es nicht ganz so war, ist er fest davon überzeugt.
Nachdenklich steckt der Lockige sich eine Zigarette an. In seinen Erinnerungen findet er nichts, was auf so einen Vorwurf hindeuten würde. Aber das beweist im schlimmsten Fall nur, dass sein Gedächtnis wieder einmal Lücken aufweist. "Sag schon, wer is' sie?" Val muss genau überlegen, wie er es ihm sagen soll. "Sie ist meine Nichte." Nun sieht er Logan direkt in die Augen. Plötzlich wird ihm etwas klar. "Wenn das wirklich dein Kind ist, dann.. sind wir.. eine Familie."

Logan schaut den Größeren ausdruckslos an. "Glaub mir, wir zwei werden nie Familie sein." Eine gewisse Nervosität kann er allerdings nicht verbergen, als er einen tiefen Zug der Zigarette nimmt. "Deine Worte in Gottes Ohr." Oder Tanias Gebärmutter. Verstört von dem Gedanken an eine Familie mit Logan trinkt Val seinen Kaffee aus und steht auf. Der Schwarzhaarige antwortet nicht. Er ist zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. In der letzten Zeit hatte er öfter mit Alma geschlafen. Aber die ist nicht minderjährig. Es sei denn, sie hätte ihn angelogen.
Valentins Nichte? Er hat keine Ahnung, mit wem sie verwandt, verschwägert oder verlobt ist. Alma kann es nicht sein. Er überlegt weiter. Vor einigen Wochen hatte er ein Mädel auf einem Konzert kennen gelernt. Wobei... kennen gelernt doch recht übertrieben wäre. Er weiß nicht einmal ihren Namen. Kann es sein, dass sie gemeint ist? Hatte er etwas mit der Kleinen? Logan erinnert sich nicht. Er war alles andere als nüchtern an dem Abend. "Dann spar schon mal für den Unterhalt.", witzelt der Große nun vor sich hin. Die erste Verärgerung artet in Schadenfreude aus. Am meisten freut ihn wohl der Gedanke, dass nicht er Mist gebaut hat, sondern jemand anders. Wie erfrischend.




"Ach, halt's Maul. Ich glaub' dir nich'.", meckert Logan. Doch sein besorgter Blick spricht Bände. Wie soll er nur herausfinden, was an der Sache dran ist? Nachdem sich Val noch einen Kaffee einschüttet, setzt er sich wieder und wirkt entspannt. "Ist wahrscheinlich eh bald nicht mehr wichtig." Irritiert starrt der Kleinere seinen Mitbewohner an. "Was soll das jetzt wieder heißen?" - "Ich glaub nicht, dass sie es bekommt. Abgesehen davon müsste sie dann erstmal herausfinden, wer von Euch Dreien wirklich der Vater ist." Er trinkt einen Schluck. "Das wäre mir viel zu viel Arbeit." Logans Augenbrauen ziehen hoch in die Stirn. Drei? "Du machst mich hier blöde an und weißt nich' mal, ob ich der Joker bin? Was soll der Scheiss?" Verwundert sieht Val ihn mit großen Augen an. "Hallo? Minderjährig!" - "Ach ja..." Logan schaut ins Leere. Da war ja was... "Du weißt doch, wie die Girls heute rumlaufen. Da hat man doch keine Ahnung, wie alt die sind..." Er beißt sich auf die Unterlippe. Das war ein beschissenes Argument. Allerdings eins, dass ein notgeiler Vollhorst wie Valentin durchaus verstehen müsste. "Vergiss es.", winkt Logan kopfschüttelnd ab. "Kann mich an keine Minderjährige erinnern, man."

Der Onkel seufzt. "Logan. Du hast vielleicht Recht, was das Aussehen betrifft. Trotzdem. Jetzt kannst du nur hoffen, dass Du fein daraus kommst." Valentin geht zum Kühlschrank und holt zwei Flaschen Bier. "Ich denke, die brauchen wir jetzt." - "Is' da auch 'n Strick drin?"
Nachdem Val die Flasche öffnet, sieht er rein. "Sowas in der Art." Er reicht dem Mitbewohner die Flasche und öffnet seine eigene. "Auf Weiber, die verhüten können." Logan nickt und prostet dem Mitbewohner entgegen. Ein schweres Seufzen wälzt sich aus seiner Brust und er trinkt die Flasche halbleer. Ein Rülpsen poltert hinterher und er fragt schließlich: "Du wirst mir ihren Namen nich' sagen, oder?"




"Nope." Grinsend trinkt er einen Schluck. Missmutig beobachtet Logan den Größeren. "Dir geht dabei richtig einer ab, oder?" Das Grinsen wird immer breiter. "Irgendwie schon."

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23.04.2023 16:16 (zuletzt bearbeitet: 30.04.2023 16:17)
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Hausmeister

Nael - letzter Post
Logan - letzter Post


Charaktere: Nael, Logan
Titel: Meine Schwester ist ein Kostbarer Diamant

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon.)

Nael ist verärgert. Nachdem er seinen Freund bei der Polizei um Informationen nach dem Besitzer des Kennzeichen von Logans Auto bat, erhielt er einige interessante, als auch erschreckende Hinweise über Jona Logan. Als Jugendlicher ist er bereits durch Diebstahl, Körperverletzung und andere Straftaten auffällig geworden. Das waren scheinbar keine Jugendsünden, denn zuletzt wurde er durch Drogenbesitz- und -konsum auffällig, als auch sexueller Belästigung.

"Was willst du von diesem Jona?", hatte er Alma zuvor gefragt, die ihm weiss machen wollte, dass sie keinen Jona kennt. "Blödsinn, dein lockiger Freund. Was ist das zwischen Euch? Liebe? Oder zwingt er dich zu irgendwas?" Daraufhin durfte sich Nael einige Beleidigungen anhören. "Kümmer dich um deinen eigenen Dreck, was ich mit wem mache und warum, ist noch immer meine Angelegenheit!" - "Aber nicht, wenn Du dich in Gefahr begibst." Entweder sie will oder sie kann es nicht verstehen. Dieser Jona scheint ihr nichts erzählt zu haben. Nael braucht Gewissheit. Aus seiner Schwester wird er nicht schlau.

Daher begibt er sich zu dessen Adresse und parkt sein Auto auf dem Parkplatz vor dem Haus. Einen Anwohner fragt er nach Jona Logan. "Bestimmt einer von dieser Jungs WG. Oben rechts." - "Danke." Angespannt geht Nael die Treppe hoch und klopft an der Tür.
Logan arbeitet gerade an dem aktuellen Auftrag, als er von irgendwoher ein Klopfen hört. Er drückt auf die Pause-Taste, nimmt den Kopfhörer ab und lauscht. Nael klopft erneut. "Hallo? Ist da jemand?"

Genervt steht Logan auf und reißt zuerst die Zimmertür auf, dann die nach draußen. "Was?" Er sieht den Bärtigen vor sich stehen und stutzt. Ist das nicht ... "Ach, Bruder. Was geht?" Naels Blick wird ernst. "Genau zu Ihnen wollte ich. Guten Tag. Ich muss mit Ihnen reden. Kann ich herein kommen?" Almas Bruder hat keine Angst vor ihm. Er hofft, dass dieser Jona keine weiteren Witze reißt, wie beim letzten Mal.
"Wenn's sein muss.", Logan gibt die Tür frei und geht mit dem Gast in die Küche. "Also? Ich höre." Neugierig tritt Nael ein und sieht sich unauffällig um. Junggesellenbude. Sperrlich eingerichtet. Spricht nicht für finanzielle Sicherheit. "Darf ich?" Er zeigt auf einen der Stühle.




"Mach ma nich' so förmlich jetzt.", grummelt Logan genervt. "Setz dich hin und fang an zu reden. Hab' noch was zu tun." Nael setzt sich. "Nun gut, dann komme ich zum Punkt. Welche Absichten haben Sie bzgl. meiner Schwester? Ich weiß von Ihrer Vergangenheit. Jeder hat eine Chance verdient, vorausgesetzt sie tun meiner Schwester nichts an. Also?" Logan steckt sich eine Zigarette an. "Absichten... Vergangen... Chancen... Was bist'n du für einer?" - "Jemand der seine Schwester liebt und weiß, dass sie sehr naiv ist. Lieben Sie Alma?", fragt er ihn nun frei heraus.

"Keine Ahnung, was du da für 'n Mist erzählst." Er geht zum Kühlschrank und nimmt sich ein Bier. Kurz überlegt er, ob er Bruder auch eins geben soll. "Vielleicht solltest dich mal untersuchen lassen. Scheinst nich' ganz klar im Kopp zu sein." Er stellt dem Gast eine Flasche vor die Nase. "Danke, ich muss noch fahren.", sagt Nael auf das Bier weisend und kehrt wieder zu seinen ursprünglichen Gedanken zurück. "Dann gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie mit meiner Schwester eine.. rein körperliche Beziehung führen, ja?"

"Hör mir mal zu, du Pimpf." Logan stellt sich nah an den Bärtigen und schaut zu ihm herunter. "Deine Schwester is' erwachsen. Verdammt erwachsen sogar, nach dem, was wir so angestellt haben. Es geht dich 'nen verfickten scheissdreck an, was da läuft oder nich' läuft. Außer, du willst mal mitmachen, aber...", er nimmt etwas Abstand und scannt den Großen, "mein Typ biste nich'. Und noch was: Wenn's dich interessiert, was ich in meiner Freizeit mach, kannst auch mich fragen, anstatt dich wo anders über mich schlau zu machen. Du weißt 'nen Rotz über mich. Bruder."

Oha. Nael bewahrt einen kühlen Kopf. Er weiß aus Erfahrung, dass Sims, die direkt mit Angriff reagieren, etwas zu verbergen haben. "Okay, gut. Das habe ich verstanden." Auf sein Angebot geht er nicht ein, da Logan versucht zu provozieren. "Ich bin übrigens Nael... Darf ich Du sagen?" Er wartet nicht lange und spricht weiter. "Ich mache mir einfach nur Sorgen um Alma. Sie hat einiges durch und scheint in letzter Zeit nicht sie selbst zu sein. Ich will nur ihr Bestes und .. wenn Du das bist, dann bin ich damit einverstanden." Obwohl mir ein anderer Schwager lieber wäre.





Logan weicht einen Schritt zurück. Mit so einem friedfertigen Sim hatte er noch nie zu tun und er weiß nicht so recht, wie er den Typen anpacken soll. "Wir haben alle Einiges durch.", sagt er, jetzt ganz ruhig, beinahe betroffen. "Keine Sorge, ich bin mit Sicherheit nich' ihr Bestes. Früher oder später biste mich los und dann kannste deinen Kindern 'ne heldenhafte Story erzählen, wie du deine Schwester vor 'nem gefährlichen Freak beschützt hast." Mitgefühl regt sich in Nael. Da steckt noch etwas anderes hinter. Sein vorheriger Gedanke, Jona wäre ein Krimineller aus Leidenschaft streicht er. "Manchmal spielt das Leben einem übel mit, bei den einen mehr, bei den anderen weniger." Der Rechtskundelehrer verwirft seinen Plan und nimmt das Bier in die Hand. Ich nehme einfach den Bus.

Logan zieht eine Augenbraue in die Stirn. Will der jetzt einen auf Kumpel machen? Er beobachtet Bruder unverhohlen, zieht es aber vor, zu schweigen. Nael hält die Bierflasche Jona entgegen. "Prost." Noch immer skeptisch hält Logan seine Flasche hin. "Vergessen? Wolltest mir den Arsch aufreißen."
Nach dem Anstoßen trinkt Nael einen Schluck. "Wie du sagtest, ich weiß wohl 'nen Rotz über dich." Die Augenbrauen in die Stirn ziehend, sieht er sein Gegenüber an. "Ich bin sehr voreilig, obwohl ich es mittlerweile besser wissen sollte." Der Anwalt ist nicht dumm und seine Simkenntnis ist soweit zu wissen, dass Jona kein einfacher Sim ist. Ihn zu knacken könnte unmöglich sein, dennoch ist Nael neugierig. Was könnte er haben, was meine Schwester so anziehend findet?

"Liegt an dieser ...", Logan verzieht das Gesicht und fuchtelt mit den Fingern in der Luft herum, "... kultivierten Attitüde." - "Du hast Recht." Das Bier schmeckt gut, daher nimmt sich Nael noch einen Schluck. "Wo haste diese angeblichen Infos über mich her?", fragt der Kleinere und setzt die Flasche an.
"Die Wahrheit? Ich habe dein Kennzeichen und somit deine Person durchleuchten lassen. Unser letztes Aufeinandertreffen hat mich stutzig gemacht, da wollte ich es genauer wissen." Logans Augen blitzen finster auf.




"Was heißt durchleuchten? Biste 'n scheiss Bulle oder was?" Beschwichtigend hebt Nael beide Hände. "Nein. Ich habe nur einen Gefallen eingefordert." - "Jetzt mal Klartext, sonst forder ich hier gleich was ein." Vorsicht., denkt sich Nael. "Ich war mal bei der Staatsanwaltschaft. Betonung auf war. Jetzt arbeite ich als Lehrer in der Brindleton High."
"Okay, das rettet dich nich wirklich. Lehrer sind fast genauso 'n mieses Pack wie Bullen." Genervt ächzend rollt Logan mit den Augen und zwingt sich zur Ruhe. "Hast also deine korrupten Kumpels angerufen und gefragt, was ich mir geleistet hab, ja? War's so, Lehrer?"
Inzwischen ist ein britischer Akzent bei einigen Worten nicht mehr zu überhören. "Richtig.", antwortet der Lehrer ehrlich. Das Wort 'korrupt' löst etwas in ihm aus. Er denkt kurz an die Sache mit Miss Payne und seinem Rauswurf.

Logan knurrt und starrt Nael wütend an. Sein Unterkiefer ist sichtbar angespannt. Kleine Venen und Muskelstränge spielen mit den Schatten auf seiner Haut. "Dann lass mich eine Frage stellen. Warum schnüffelste hinter mir her, wenn du mich auch direkt fragen kannst? Wird man als Staatsanwaltslehrer so hinterfotzig oder warst schon immer so?" Ruhig bleiben., ermahnt sich der ehemalige Staatsanwalt und atmet tief ein und aus. "Ich war einfach nur neugierig. Aber recht hast du, so mancher Staatsanwalt ist eindeutig hinterlistig. Schlechter Umgang."
"Wenn du das nächste mal neugierig bist, weißte ja jetzt wo du mich findest.", presst Logan hervor. "Sonst noch Fragen, die du loswerden willst?"
Scheinbar konnte Nael die Situation noch retten. "Wie hast du Alma eigentlich kennen gelernt?" Schlagartig verändert sich der Ausdruck des Kleineren. Jede Wut scheint plötzlich verraucht und zurück bleibt ein großes Fragezeichen. Logan überlegt. Dieses Gedächtnis... Mit geschlossenen Augen schüttelt er leicht den Kopf. Wie lange kennt er sie? Er war mit ihr bei einem Konzert. Aber davor hatte er sie schon einige Male ... Oder nur ein Mal? Logan seufzt. "Keine Ahnung, man."

Eine feste Beziehung scheint es definitiv nicht zu sein. Ob seiner Schwester das wirklich genügt? "Wusstest du, dass Alma mal Anwältin werden wollte?" Anwältin? Hat sie das erzählt? Nein, vermutlich nicht. Passt gar nicht zu ihr. Außer so eine heiße Anwältin, die in Pornos allen den Kopf verdreht. "Weißt du, dass sie so gut wie nix von sich erzählt? Liegt vielleicht daran, dass sie nich' will, dass ich irgendwas über sie weiß." - "Soll ich mal meine Kontakte anrufen und rumschnüffeln lassen?" Nael muss grinsen. "Punkt für dich." Dennoch verwundert es ihn, dass seine Schwester nichts über sich erzählt. Das ist ungewöhnlich. Wieso sollte sie nicht wollen, dass er etwas von ihr weiß? Möchte sie es vermeiden, dass er sie ablehnt?

"Wüsstest du denn gerne etwas mehr über sie?" - "Wenn sie das nich' will, geht mich das auch nix an. So einfach is' das." Logan leert seine Flasche und steckt sich eine neue Zigarette an. "Was haste ihr von mir erzählt?" Abgeklärt der Kerl. "Ehrlich gesagt konnte ich nicht viel erzählen. Sie hört mir eher selten zu und glaubt mir nicht. Hätte sie mir einfach nur gesagt, was sie für dich empfindet, hätte es mir auch schon gereicht." Nachdenklich spielt er die Szenerie nochmals ab. Sie hat ihm wirklich kein bisschen zugehört, sie war sehr gereizt.
"Sag's mir trotzdem." Logans Stimme ist ruhig und beherrscht, doch in seinen Augen beginnt wieder, etwas zu flackern.




"Sie hat abgestritten, dich als Jona zu kennen. Das hat mich schon stutzig gemacht." Dabei kratzt er sich an seiner Stirn. "Weil sie mich nich' unter dem Namen kennt, du Profi." Das Flackern in den Augen verschwindet. "Hier nennen mich alle beim Nachnamen." Jetzt geht ihm ein Licht auf. "Achso, deshalb war sie so abweisend." Dann überlegt er erneut. "Wie verhält sie sich denn dir gegenüber? Ganz normal oder ist sie manchmal etwas eigenartig?" - "Erstmal bist du noch nich' fertig, mir zu antworten." Logan zieht gelassen an der Zigarette. Nun gut. "Ich habe ihr noch gesagt, dass du einiges auf dem Kerbholz hast, aber das wollte sie alles gar nicht hören." Nael hält Augenkontakt. "Genauer."

"Ich habe sie gefragt, ob Du sie zu gewissen Handlungen zwingst, aufgrund der Belästigungsanzeige." Gespannt sieht er den Lockigen an. Logans Mimik bleibt starr. In diesem Moment trägt er das perfekte Pokerface. "Was noch?" Nael schüttelt den Kopf. "Zu mehr kam ich nicht. Sie ließ mich nicht ausreden." Der Kleinere nickt und schaut auf seine Finger. 'Stay true.' Er nimmt den letzten Zug und drückt den Filter aus. "Ich hab' keine Ahnung, wie sie sich normal oder eigenartig verhält.", nimmt er dann Bezug auf die Frage seines Gegenüber. "Die meiste Zeit sind wir nackt und reden nich' viel."

Verlegen sieht Nael auf das Bieretikett, da ihm seine nackte Begegnung mit Logan wieder in den Sinn kommt. "Stimmt wohl.." Logan kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Das is' dir doch wohl nich' unangenehm, Staatsanwaltslehrer?"
Nun muss dieser Grinsen. "Na, bin eindeutig prüder als meine Schwester." - "Was du nich' sagst..."

Nael zieht ein Fazit. Logan scheint in Ordnung zu sein, geprägt von seiner Vergangenheit. Er und Alma scheinen keine ernsthafte Beziehung zu erwägen. Daraufhin trinkt Nael sein Bier leer. "Ich danke für das Getränk und mach mich jetzt auf den Rückweg." - "Soll ich dich fahren, Streber? Hatte erst 9 Bier, das geht schon noch." Logan schenkt dem Gast einen schelmischen Blick.
"Ich weiß dein Angebot zu schätzen.", entgegnet dieser nun sarkastisch. "Ich nehm den Bus und hole morgen mein Auto ab.. Bis bald." Nael steht auf und hebt die Hand. Logan bleibt sitzen und sieht ihm hinterher. Eigentlich findet er es irgendwie sympathisch, dass der Bonzen sich um seine Schwester sorgt. In normalen Familien scheint das so zu laufen. Davon hat er keine Ahnung. Er hatte nie Geschwister und normal war es bei ihm im Elternhaus auch nicht. Das ist ihm irgendwann klar geworden. Als es längst zu spät war.

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23.04.2023 18:01 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 00:10)
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Hausmeister

Logan - letzter Post

Ort: ?
Charaktere: Logan, Monica
Geschichtsstrang: Was, außer meiner Kindheit


**TRIGGERWARNUNG**

Häusliche Gewalt
Wahrnehmungsstörungen





Ein Kind von etwa neun Jahren hockt unter einer Treppe. Aus sicherer Entfernung sieht es einen Körper im Dunkeln liegen. Nur ein schmaler Lichtstreifen lässt dessen Konturen erkennen. Das Kind beobachtet ihn angespannt, um zu sehen, ob er sich bewegt. Er ist völlig regungslos. Eine Figur tritt aus dem Dunkeln und bleibt vor dem Körper stehen. Sie flüstert etwas - scharfes Zischen schwebt durch den Raum. Dann sieht sie auf. Ihr Blick trifft das Kind und es spürt, wie ihm die Luft abgeschnürt wird. Langsam kommt sie auf es zu. Sie greift nach ihm und zieht es unter der Treppe hervor. Es versucht sich irgendwo festzuhalten, aber die zierliche Gestalt der Frau schleift es mühelos zu dem Körper. In der Brust des Kindes wächst der Druck und es ringt panisch nach Luft. Als sie es loslässt und es auf die Leiche stürzt, spürt es, wie ihm ein Zahn nach dem anderen ausfällt. Mit letzter Kraft schaut es ungläubig zu, wie sie auf den kalten Körper unter ihm fallen und das Kind erkennt erst jetzt, dass es sein erwachsenes Ich ist, das dort liegt. Es weiß, dass es sterben wird und schaut zu der Frau herauf. Hasserfüllt starrt sie es aus schwarzen Augen an. "Ich will dich nicht! Ich wollte dich nie!", zischt sie, als der letzte Rest Lebenskraft aus ihm entweicht und sein kindliches Ich zusammenbricht.
Logan reißt die Augen auf. Ein tiefer Atemzug strömt unkontrolliert in ihn hinein. Er keucht und hustet, seine Lungen saugen gierig die Luft in sich auf. Monica ist verschwunden, nur die Leiche seines Kinderkörpers ist bei ihm. Mit blutunterlaufenen Augen und weit geöffnetem Mund liegt sie schlaff auf ihm. Und obwohl sie federleicht ist, kostet es ihn enorme Anstrengung, sie von sich zu schieben. "Bleib liegen." , hallt eine vertraute Stimme durch die Dunkelheit. "Beweg dich nicht."



Logan reißt die Augen auf und ringt nach Luft. Seine Haut ist schweißnass. Ein schweres Gewicht liegt auf seinen Lungen und macht das Atmen zu einem Kraftakt. Von den Ohren zieht ein scharfes Stechen durch seinen Kiefer und hinterlässt das Gefühl, er wäre mit einem festen Gurt fixiert. "Bleib liegen. Beweg dich nicht." Die Stimme verhallt im Raum und zurück bleibt nur erdrückende Stille. Als müsste er sich beweisen, dass er nicht in einem Krankenhausbett angeschnallt liegt, öffnet Logan den Mund so weit es geht und schließt ihn dann wieder. Es knirscht und knackt leise in den Ohren. Mit der Zungenspitze tastet er die Zahnreihen ab und stellt fest, dass alles ist, wie es sein soll. Nichts fehlt oder wackelt. Selbst die Brücke sitzt unverändert fest im Kiefer. Er seufzt, wischt mit den Fingern über die Augen und dreht den Kopf in den Raum. Draußen ist es dunkel - es scheint noch Nacht zu sein. Schwerfällig greift er nach der Armbanduhr auf dem Nachttisch - 03:21 Uhr.
Sein Körper ist steif und unbeweglich. Mühevoll dreht er sich herum, um die Füße auf dem Boden aufzusetzen. Ein stechender Schmerz zieht durch das angeschlagene Knie und lässt den Schwarzhaarigen zusammenzucken.
Gequält greift er nach der Zigarettenschachtel und fischt ungeduldig eine Kippe heraus, klemmt sie zwischen die Lippen und steckt sie mit dem alten Zippo an. Gierig saugt er das Nikotin in sich auf und massiert sich währenddessen den angespannten Nacken, während ihm Monicas scharfes Zischen in den Ohren hängt. "Ich will dich nicht! wollte dich nie!"



Es dauert länger als gewöhnlich, bis der junge Mann in Gang kommt, aber schließlich tapert er ins Bad. Mit jedem Schritt jagt ein stechender Schmerz durch sein Knie und das bedrohliche Gefühl, beobachtet zu werden, klebt ihm im Nacken. "Du. Bist. Schuld."
Er vermeidet es, den Kopf anzuheben - zu groß ist die Sorge, sein Blick könnte direkt in den Spiegel fallen und dort Monicas ausgemergelte Gestalt einfangen. Stattdessen schleicht er in die Dusche, stützt sich an den kalten Kacheln ab und dreht das heiße Wasser an. Es dringt kaum zu ihm durch und so bleibt er eine Weile unter den prasselnden Strahlen stehen, während er versucht, Bilder und Gedanken abzuschütteln - den Kopf stetig drehend und neigend, sodass das Wasser klangvoll an den Ohren entlang läuft und die Geräusche in ihm übertönt.

Nachdem er sich, wie jeden Morgen, lange und heiß abgeduscht hat, verzichtet Logan auf das Frühstück und schüttet stattdessen einen Kaffee nach dem anderen in sich hinein. Die Bilder spuken noch immer in seinem Kopf herum, als er in einem der anderen Zimmer Geräusche hört. Misstrauen steigt in ihm auf und er lauscht einen Moment. Etwas sagt ihm, dass er verschwinden sollte. Es ist nie gut, IHM zu begegnen. Logan steht leise auf und schleicht aus dem Haus.



Irritiert steht er da und schaut auf die freie Betonfläche, die unter ihm verläuft. Was ist das für ein Ort? Wo sind die Backsteinstraßen, die Mauern, die uralten britischen Bauten? Er sollte auf das bewachsene Grundstück der Jacksons schauen. Stattdessen ist hier ... nichts? Hinter ihm fällt die Tür ins Schloss. Erschrocken fährt er herum. Das ist nicht das Haus, in dem er aufwuchs. Logan begreift nicht, was hier vor sich geht. Er muss irgendwas genommen haben, das ihm einen verrückten Trip beschert. Er kneift die Augen zu, und erwartet beim Öffnen wieder die Straße aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Aber als er die Augen öffnet, ist alles wie vorher. Noch immer dieses... Gebäude. Die Terrasse und der Beton. Jona beschließt, sich umzusehen. Vielleicht findet er heraus, wo er ist und wie er hierher kommt. Er nimmt die Treppe nach unten und steigt in seinen Pick up.


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23.04.2023 18:07 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 00:16)
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#18
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Hausmeister

Valentin - letzter Post

Charaktere: Logan, Valentin
Geschichtsstrang: In meinem Kopf





Auf dem Parkplatz vor der Männer-WG sitzt Logan in seinem Pick-up und schaut argwöhnisch auf die Straße. Seit Stunden sitzt er dort und beobachtet alles, was sich bewegt. Er notiert die Kennzeichen der Autos und wann sie aus welcher Richtung vorbeikommen. Fußgängern gibt er verschlüsselte Bezeichnung und schreibt auf, was sie tun, während sie in seinem Blickfeld sind. Schauen sie auf die Uhr? Wendet sich der Blick in eine bestimmte Richtung? Wie schnell gehen sie und wie ist ihre Körperhaltung? Obwohl letztlich nicht sonderlich viel Verkehr herrscht, entsteht auf diese Weise schnell eine lange Liste von ... ja, was eigentlich - Potenziellen Bedrohungen? Logan weiß zwar nicht, was er mit dieser Information anfangen will, aber immerhin geben die Buchstaben auf dem Blatt ihm ein Gefühl davon, wenigstens einen Teil der Außenwelt im Griff zu haben. Niemand kann ihm etwas vormachen. Er weiß, was sie im Schilde führen - es steht alles auf seiner Liste. Mit groben Lettern kritzelt er fast schon aggressiv auf dem Block herum, zwischendurch prangen gezeichnete Fratzen und Satzfragmente aus den Auflistungen hervor. Logan reißt das Blatt ab, wirft es neben sich und kritzelt auf dem nächsten weiter. Auf dem Beifahrersitz herrscht das reinste Chaos. Die Blätter liegen verteilt bis in den Fußraum.

Valentin kommt von seiner morgendlichen Tour zurück. Während er an Logans Wagen vorbei läuft, sieht er seinen Mitbewohner auf dem Fahrersitz. Er macht kehrt und klopft am Beifahrerfenster. "Was machst du hier?"



Erschrocken starrt Logan den Mann finster an. Er kennt ihn. Trotzdem braucht er einige Sekunden, um das Bild zu verarbeiten. Er antwortet nicht, stattdessen widmet er sich dem Papier auf dem Lenkrad. Mit großen Buchstaben schreibt er in kindlicher Schrift: 'NITNELAV12.47.25 WATCHINUSTALKIN'

Währenddessen sieht sich Val um und erblickt das zerknitterte Papier auf dem Beifahrersitz. "Was schreibst du da?"
"Notizen." , murmelt der Mitbewohner und beginnt ein düsteres Gesicht zu zeichnen. Schnell wird klar, dass es Valentin porträtiert, doch es wirkt aggressiv und gefährlich. "Muss festhalten."
"Wieso denn das?" Val belächelt seinen Mitbewohner.
Logan verharrt und starrt auf das Blatt. "Keine Ahnung." , flüstert er. Dann blickt er einige Sekunden in den Rückspiegel, bis seine Augen wieder zum Papier wandern. "Wahrheit." , flüstert er noch einmal.
"Wahrheit?.. Wer braucht das schon?" Val zuckt mit den Schultern und fährt dann fort. "Biste bei der Party dabei?"
"Party?" Irritiert sieht Logan auf. Hat der Sitzriese denn nicht den Ernst der Lage erkannt? Wie kann er jetzt an Party denken? "Keine Zeit für Parties." , schimpft der Lockige. "Er kommt bald."
"Er? Die Weiber kommen! Spaß und Vergnügen ist das Motto!" , prahlt der Unwissende herum.
"Nein." Logan schüttelt den Kopf. "NEIN!" , schreit er noch einmal.



Er reißt die Tür auf und springt aus dem Wagen. Einige der Zettel wehen auf den Hof. Logan bleibt stehen und sieht sich um. Der Himmel wirkt dunkel und die schwarzen Wolken hängen tief. Etwas stimmt nicht. Als er sich nach hinten umdreht, ist alles schwarz. "Beweg dich nicht." , flüstert jemand hinter ihm. Doch niemand ist zu sehen. Von irgendwoher hört er Knack- und Schmatzgeräusche. Er kneift die Augen zu und hält sich die Hände vor die Ohren.

Valentin kratzt sich am Kopf. Scheint als wäre er auf Drogen.

Als Logan die Augen wieder öffnet, steht der Mitbewohner vor ihm und betrachtet ihn skeptisch. "Valentin." , stellt Logan fest, als würde er ihn zum ersten Mal an diesem Tag sehen.
"Ja, so heiße ich." Amüsiert über seinen Mitbewohner grinst der Angesprochene und schüttelt mit dem Kopf. "Also kommst du zur Party oder nicht?"
"Was für eine Party?" , fragt Logan irritiert.
"Meine Party!" Sims, nee. Der ist ja total daneben!
"Wo zum Geier schmeißt du sowas?"
Seufzend lehnt sich Valentin an Logans Wagen. "Na bei uns du Schnellchecker."
"Dann habe ich doch eh keine Wahl." Logan steckt sich eine Zigarette an und schaut in den Himmel. War es gerade nicht viel dunkler?
"Wenn du dabei bist, hast du aber gefälligst bessere Laune. Sonst sind die Weiber schneller weg, als wir rülpsen können." Vals Mimik ist ernst.
"Du kannst mich, du Schmalspurcasanova. Meine Laune geht dich 'nen Dreck an." Logan wird sich nicht auch noch vorschreiben lassen, wann er welche Stimmung hat. Als ob er das unter Kontrolle hätte.
"Nicht, wenn du meine Party crashst. Ich warne dich nur einmal." Den Finger kurz in die Luft hebend, geht Val an Logan vorbei.



Der Kleinere bleibt verwirrt zurück. Als sein Blick ins Auto fällt, schaut er sich das Durcheinander ungläubig an. "what the flip...?!"
Als Val vor der Wohnungstüre steht, beobachtet er für kurze Zeit Logan. Man, ein hoffnungsloser Fall.


(In Zusammenarbeit mit @Spatz)

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30.04.2023 23:18 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2023 16:07)
#19
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Drama-Aspirant

Jim - letzter Post
Logan - letzter Post

Chraktere: Logan, Jim
Geschichtsstrang: Nicht stark sein



Logans rechte Hand greift in seinen Haaransatz und verbeißt sich dort. Sein Oberkörper beugt sich nach vorn, die Augen geschlossen, versucht er einen klaren Gedanken zu fassen. Der schwere Duft von Blut liegt ihm in der Nase. Von weit her hört er Knack- und Schmatzgeräusche. Seine linke Hand ballt sich zu einer festen Faust.
Du bist ja doch zu was nutze...
"Dammit!!" Der Schwarzhaarige springt laut schimpfend vom Stuhl auf. Seine flache Hand schlägt auf den Tisch, der Stuhl kippt um und bleibt am Boden liegen. Es poltert so laut, dass es in der ganzen Wohnung zu hören gewesen sein muss. "Bitte beruhige dich.", beschwichtigt Ahote. "Es ist nicht real. Du hast nichts zu befürchten."
"Was weißt du schon?", keift Logan aufgebracht vor sich her. Er greift nach seinem Bier und nimmt gierige Schlucke.



"Ich kenne dich lange genug. Und ich weiß, wie stark du bist."
"Ich will aber nich' stark sein!", brüllt er in den Raum und wirft die Flasche an die Wand. Sie zerspringt und hinterlässt einen unansehnlichen Fleck. Kraftlos seufzt der Mann, dreht sich zurück zum Schreibtisch, stellt den Stuhl hin und setzt sich.



"Ich will nich' stark sein.", sagt er leise. Ahote sieht ihn traurig an. "Ich will … ", er steckt sich eine Zigarette an, "ich will nich' stark sein müssen. Ich will einfach nur ein scheiß normales Leben führen."
"Ich weiß.", nickt das große Wesen.
"Ich verlang' ja nich' mal 'ne glückliche Kindheit oder so'n Scheiß. Nur 'n bisschen Ruhe im Kopf."
"Ja." Wieder nickt es.
"Es wär' schon cool, nich' jeden Tag kämpfen zu müssen.", seufzt Logan.
"Wir stecken gerade in dieser schwierigen Phase. Das kennen wir doch schon. Und wir wissen, dass wir es schaffen können. Auch ohne das Zeug. Wir haben es schon bewiesen."
Logan starrt vor sich her und schüttelt wie in Trance Kopf. "Ich weiß nich' wie. Wie hab' ich das gemacht? Und wie soll ich das jetzt schaffen?" Er schaut zum Wesen auf, ohne den Kopf zu heben. Da ist es wieder - dieses warme Lächeln, das so tief und ehrlich ist, dass es alles Böse dieser Welt vertreiben kann.
"Ich bin bei dir. Wir stehen das zusammen durch. Ich lasse dich nicht hängen."
Logan weiß nicht, was er dazu sagen soll und senkt den Blick wieder. Es gibt so vieles, das er nicht versteht. Was ist dieses Ding? Warum tut es sich das alles an? Wo war es die letzten Monate und warum ist es jetzt zurück gekommen?



Logan antwortet nicht und dreht sich zu der Wand herum, an der der Bierfleck inzwischen sein volles Ausmaß erreicht hat. Einen Augenblick überlegt er, ihn als eine Art Mahnmal stehen zu lassen. Aber er wird irgenwann anfangen zu stinken und vielleicht das eine oder andere Vieh anlocken. Also beginnt er, die großen Glasscherben zusammenzusammeln. Er hält die erste in der Hand und starrt sie an.
ER schleudert ihn durch den Raum.
Er schmettert gegen die Vitrine.
Glas zerbricht.
Schmerz.
Er stürzt zu Boden.
Sein Gesicht brennt wie Feuer.
Der Geschmack von Blut im Mund.

Logan schließt die Augen und atmet tief ein. Einige Sekunden vergehen, bis er die Augen wieder öffnet und schließlich den Rest der Scherben einsammelt und in den Mülleimer fallen lässt.
Als er den Flur durchquert, um Putzsachen zu holen, läuft ihm Jim über den Weg und schaut ihn fragend an. Logan versucht ihn zu ignorieren.
"Alles okay?", fragt Jim vorsichtig.
"Bestens.", sagt der Kleinere trocken.
"Was war das für ein Lärm?"
"Bierflasche." Ohne ihn anzusehen, geht er weiter ins Bad, füllt den Eimer mit Wasser und zieht am Mitbewohner vorbei - zurück in sein Zimmer.



(in Zusammenarbeit mit @Murloc )

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05.05.2023 22:10 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2023 09:23)
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#20
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Schicksalslenker

Rogue, Logan - letzter Post

Charaktere: Rogue, Logan, Jim, Tom und Valentin
Titel: Aus dem Staub deiner Trümmer

In seinem Zimmer liegend döst Tom vor sich hin. Er hat die nächsten Tage frei und genießt dies sichtlich. Vor dem Haus kommt ein Wagen zum Stehen - klingt fast nach Logans Pick up.
Der mittlerweile genesene Valentin sitzt in der Küche und trinkt einen Kaffee. Er schmiedet ein paar Pläne, wie er an Geld kommen kann. Jim hört zwar den Wagen, reagiert aber nicht. Er sitzt vor der Glotze und schaut sich einen Krimi an. Das erinnert ihn ein wenig an seine Vergangenheit.

Es dauert einen Moment, bis vor der Tür laute, schleifende Schritte zu hören sind - schließlich klopft es. Genervt schaut Jim auf. Die Küche ist näher als die Glotze, also ruft er Valentin zu: "Mach du mal auf!" Ebenfalls genervt steht Valentin auf. "Wer stört?", sagt er, nachdem er die Tür geöffnet hat.

Eine junge Frau strahlt ihn an, mit Kurven heißer als der Wüstensand. Und einem demolierten Mitbewohner im Arm. "Hallo, mein Hübscher.", lächelt die junge Dame. "Gehört dieses Riesenbaby zu euch?"



Jim bekommt im ersten Moment noch nichts mit. Er ist zu sehr von seinem Film abgelenkt. Als er eine Frauenstimme wahrnimmt, dreht er sich jedoch kurz zur Tür, kann aus seiner Position aus allerdings nicht viel erkennen. Valentins Laune hebt sich schlagartig und ein Lächeln überkommt seine Lippen. Er schaut kurz an der jungen Dame vorbei und nickt. "Jo, der gehört hier her. Aber.. komm doch rein. Wie heißt du?", fragt er sie.

Sie schiebt Logan in die Wohnung und in Valentins Arm. "Rogue. Und wie darf ich dich nenen? Oder soll ich bei 'Hübscher' bleiben?" - "Ich bin Valentin, aber Hübscher gefällt mir deutlich besser." Er drückt Logan zur Seite und legt einen Arm um ihre Schulter.
Der Film endet gerade und nun wendet sich Jim auch dem Besuch zu. Er steht auf... und sieht, dass Valentin wieder mal am rumflirten ist. Kein Wunder. Die Dame sieht nicht schlecht aus. "Bring ihn nicht auf Ideen.", ruft er der Frau zu, "Sonst labert er uns auf ewig damit zu und denkt, er sei der größte Frauenheld!"

Logan plumpst auf den Boden und bleibt dort liegen. Er murmelt irgendwelche unklaren Worte. Rogue sieht zu ihm herunter und schaut dann Valentin verspielt an. Während sie seinen Arm von ihrer Schulter pult, fragt sie: "Willst du das nicht aufheben? Das wird sonst noch schlecht." Jim seufzt. Sein Blick fällt auf Logan. Was hat der denn jetzt schon wieder angestellt?

Ihr Blick fällt auf den Bärtigen. "Ach, da ist ja noch einer. Und der ist sogar noch größer." - "Ja, ja, Jim. Kümmer Du dich mal lieber um Logan." Sodann wendet sich Val wieder der hübschen Frau zu. "Kann ich Dir was zu trinken anbieten?" Überrascht, plötzlich angesprochen zu werden, blickt Jim auf. "Ja, ich bin auch da", sagt er nur, dann kniet er sich zu Logan. "Du kannst.", lächelt sie und beugt sich nun doch wieder zur lädierten Bekanntschaft und hilft Jim. "Wo bewahrt ihr sowas auf?"

Durch den "Lärm" besser gesagt die lauten Gespräche wird Tom wach. Er grummelt vor sich hin, steht auf und öffnet seine Zimmertür. Wie üblich trägt er nur seine lange Jogginghose.

Jim schielt auf Logans Zimmer. "Am besten da drin.", sagt er, scheinbar ohne wirkliches Interesse an der Frau zu zeigen. Sein verschlafener Blick sieht sich um. "Was geht hier ab?", fragt er gähnend.
"Na, dann,", Rogue öffnet die Tür und staunt einen Moment. "Donnerwetter. Ich dachte, er schwindelt." Nun hebt Jim doch den Kopf. "Schwindelt? Womit?" Rogue kichert amüsiert. "Er meinte, er sei Musiker oder sowas. Was die Jungs eben so erzählen, wenn sie Mädchen beeindrucken wollen." Sie winkt mit der freien Hand ab. "Ich dachte, er spricht von der Mini-Playback-Show. Aber sieh einer an..." - "Nein, er musiziert wirklich.", berichtet Jim lächelnd.
Sie tritt einen Schritt zurück und lässt Jim den Mitbewohner ins Bett hieven.

Tom mustert den Gast und er verfolgt die Szenerie. Kopfschüttelnd geht er in Richtung Bad.
"Einmal hat er sogar von Klavierstunden erzählt, die er angeblich bei einer Vampirin hat.", fährt Jim fort. "Das ist dann eher etwas, das ich für Angeberei halte."
Val kommt aus der Küche mit zwei Gläsern Wein. "Magst?", fragt er und hält Rogue das Glas hin.
"Klavier? Hm,", lächelnd nimmt sie das Glas Wein von Valentin an. "Da soll es ja auch schöne Nummern für geben."
"Ja durchaus.", sagt Jim, "Ich mag Klaviermusik. Auch wenn mir das Talent dazu fehlt." Er sieht zu Logan. "Aber was ist los mit ihm?", fragt er.

Rogue schmunzelt amüsiert über die Naivität des Bärtigen. Er erinnert sie an einen Holzfäller, der viel zu lange Zeit mit seiner Axt allein war.
"Ach, der ...", ein besorgtes Lächeln huscht über ihr Gesicht. "Der hat scheinbar seine eigenen Methoden, sich ein Hochgefühl zu verschaffen."
Jim erinnert sich an die Prügelei zwischen Logan und Valentin. "Ja, das kann ich wohl bestätigen.", sagt er gedankenverloren.
Rogue nippt an ihrem Glas und berichtet: "Er ist in letzter Zeit öfter bei uns in der Bar. Ich glaube, er weiß nicht, wo er hin soll. Er hat sich vermöbeln lassen. Absichtlich, wenn du mich fragst." Sie zuckt mit einer Schulter.

Im Bad wäscht sich der Mechaniker das Gesicht mit kalten Wasser. Damit wird er etwas wacher. Anschließend kehrt er in den Flur zurück. ... Okay, es war doch keine Halluzi ... da steht wahrhaftig ein heißer Feger in ihrer Bude. Er geht auf die Gesprächsteilnehmer zu. "Hi", begrüßt er alle.
"Hallo.", ein ehrliches Strahlen springt Tom engtgegen. "Habt iher hier ein Nest oder sowas?"
"Hi.", sagt Jim abwesend zu Tom. Dann sagt er. "Wir sind nur zu viert hier."
"Männer-WG eben", ergänzt der Größte und grinst.
"Das heißt, da ist kein schwarzes Loch in diesem Zimmer, aus dem ständig starke Männer heraus hüpfen?"
Diese Dame hat es wirklich drauf, mit jedem zu flirten, fällt Jim auf. "Enttäuschend, nicht wahr?", sagt er sarkastisch.
"Nicht unbedingt.", entgegnet sie. "Wenn die vier ... " sie schaut kurz zu Logans Tür, "drei genug zu bieten haben..."
"Also ich habe sehr viel zu bieten.", wirft Val ins Gespräch und richtet seinen Oberkörper auf.
Tom sieht sich um. "Was habe ich eigentlich verpasst? Gibt es was neues zu berichten?" Auch ihm wird die kokette Art des Gastes bewusst.
"So?" Rogue dreht sich langsam zu Valentin um. "Was denn?"
Bei Vals Aussage muss Jim einfach laut lachen. "Das sagt derjenige, der sich von dem Kleinen hat verprügeln lassen."
Rogue beginnt zu lachen. "Wirklich?"
Jim nickt nur, ohne auf Details einzugehen.
"Na, so ganz war das ja nicht. Ich wollte ihm nur eine Chance geben, auch mal zuzuschlagen.", verteidigt sich Val.
"Das ist süß." Mit einem Finger streicht sie zart über Valentins Wange und wendet sich dann Tom zu.
"Und du, mein Großer? Hast du auch einen Namen?"
"Aber jetzt mal Spaß beiseite.", mischt sich Jim ein, "Was hat Logan angestellt? Warum kommt er mit dir in diesem Zustand hier an?"
"Oh, es ist so, wie ich sagte.", erklärt die junge Frau. "Er war bei uns in der Bar und hat sich die Kante gegeben. Und irgendwann ist er aufgestanden und hat einen der anderen Gäste angepöbelt. Er hat förmlich drum gebettelt. Und er hat eingesteckt. Und das nicht wenig." Sie scheint fast ein wenig beeindruckt zu sein und leert das Glas. Valentin zugewandt fragt sie: "Bekomme ich noch einen?"
"Aber klar." Rasch geht Val zurück in die Küche.
"Jedenfalls bin ich dann dazwischen und habe die Sache beendet. Ich habe ihn in sein Auto gelegt und ihn her gebracht."

Ja, das Mädel ist flirty. Sie wirkt anders in ihrer Art als Toms bisherigen Bekanntschaften aus dem Narwhale oder dem Supermarkt-Parkplat .... aber er hält sich zurück. Das Casanova Leben überlässt er gern Valentin. Er wird hellhörig, als die Fremde von Logans Prügelei berichtet. "Tzz. Unser Küken wieder ...", den Kommentar kann er sich nicht sparen. "Übrigens, ich heiße Tom. ... Und du?", nimmt er den Gesprächsfaden wieder mit ihr auf.
"Tja... er ist momentan wirklich nicht in bester Laune.", murmelt Jim. Er bemerkt, dass Val sofort aufspringt. Es ist nicht zu übersehen, was er von dem Besuch hält. Tom hält sich überraschenderweise etwas zurück. Und Jim selbst.... Er hat keine Ahnung vom Flirten. Er ist momentan allerdings etwas gesprächiger als meist.
"Rogue.", lächelt sie wieder freundlich.
"Rogue", wiederholt Tom. Einen solchen Namen hört man selten. Sein Interesse ist geweckt, jedoch ... hemmt ihn die Tatsache, wie seine bisherigen Dates verliefen. Der Mechaniker sieht zu Jim. "Soll ich mal nach dem Küken sehen? Nicht das der ins Krankenhaus muss."
"Gute Idee.", sagt Jim gedankenverloren.
"Das ist alles erledigt,", winkt die Besucherin ab, "mein Kollege hat sich darum gekümmert. Aber wenn du dich selbst überzeugen möchtest ..."
Ihr Blick schweift über die Männerrunde. "Ihr macht euch ernsthaft Sorgen um den Kleinen?"
Verwundert sieht Tom erst zu Rogue, dann zu seinen Mitbewohnern. "Klar. Als WG passen wir schon auf uns gegenseitig auf ... oder Jungs?"
Auch Jim muss zustimmen. So langsam wird er warm mit seinen WG-Kumpanen.
"Ganz genau." Val hält das volle Glas Wein Rogue zu.
Das warme Lächeln zieht wieder über das Gesicht der Dame.
"Oh, vielen Dank.", sie macht einen leichten Knicks und zwinkert ihm zu. Als sie das Glas nimmt, streift sie ganz beiläufig seine Hand.
"Hat er öfter Schwierigkeiten?", fragt sie in die Runde.
Val schätzt seine Chancen bei der jungen Dame sehr hoch ein und weicht ihr nicht von der Seite.
Jim verdreht nur die Augen. Das war ja klar, dass Val darauf anspringt.

Rogue bemerkt den Blick des Bärtigen und zwinkert ihm unbemerkt von den anderen zu.
Jim hat mit so einem Blick nicht gerechnet. Er ist sicherlich nicht schwul, doch bei dieser Frau fühlt er sich einfach überfordert.
Tom zuckt mit den Schultern. "Er ist scheinbar einer, der sich gern prügelt ... kein Plan." Er geht nun in Richtung Küche und holt eine Schachtel, wo er Tabletten reinlegt. Anschließend holt er einen Kühlpack aus dem Gefrierfach und richtet ein Glas Wasser.
"So einen kannte ich auch mal. Eine miese Angewohnheit." Die junge Frau nimmt einen weiteren Schluck aus dem Glas.
Rogue gefällt es, wie der Größte sich um den Kleinen sorgt. Mit wachen Augen verfolgt sie seine Schritte.

"Was ist Jungs", ruft Tom den anderen Zwei zu. "Wollt ihr unserem Gast keinen Sitzplatz anbieten?"
Jim nickt. Er weist auf den einzigen Sessel im Flur.
Schmunzelnd, aber schweigend nimmt Rogue das Angebot an. Sie bemerkt die Wirkung, die sie auf die Männer hat und muss sich zusammenreißen nicht laut los zu lachen - sie sind einfach zu niedlich.
Valentin stellt sich neben den Sessel, Hauptsache in ihrer Nähe.

Als Tom mit dem gerichteten Tablett aus der Küche kommt, bemerkt er, wie Valentin wie ein Schoßhündchen neben Rogue Männchen macht. Der Ältere denkt sich seinen Teil und sucht Logan in dessen Zimmer auf. Er stellt dem Mitbewohner das Tablett auf einen freien Platz ab. Die blauen Flecken sind überall gut erkennbar.
Jim streckt sich. "Wie sieht es aus?", fragt er in Toms Richtung.
Logan bemerkt nichts davon. Er scheint in einen tiefen Schlaf gefallen zu sein.
"Ich sag nur blauer Streuselkuchen", erwidert Tom Jim.
"Klingt nicht sehr lecker.", murmelt der Bärtige, "und dabei mag ich Streuselkuchen eigentlich."
Bevor Tom den Raum wieder verlässt, überlegt er ... ob es für Logan ohne enge Jeans bequemer wäre ... jedoch schüttelt der Mann seinen Gedanken ab. Ist er jetzt völlig verrückt geworden? ... Ist doch dem seine Schuld, wenn der sich ständig prügeln muss. Und Hotel Mama gibt es hier nicht! Tom schließt die Tür hinter sich und geht auf die Anderen zu. "Wollt ihr euch nicht ins Wohnzimmer setzen?"
"Ihr habt sogar ein Wohnzimmer...", säuselt Rogue amüsiert.
"Klar haben wir das." Jim schielt in die Richtung. "Kein sehr großes, aber immerhin."
"Auf die Größe kommt es bekanntlich nicht an.", entgegnet die junge Frau verschmitzt, "Nur darauf, was du draus machst."
So ein Spruch kann nur eine Frau bringen, denkt sich Tom. "Ich hol noch Bier, dann reden wir im Wohnzimmer weiter." Gesagt, getan. Die Sims sitzen verteilt auf der Couch und den Autoreifen-Sitzmöglichkeiten. Tom hat sich ein Muscle Shirt übergezogen und zündet sich eine Zigarette an. Er muss hier niemanden etwas beweisen. Damit muss Rogue klar kommen.
Als Jim auffällt, dass sich Valentin gezielt den Platz sucht, der Rogue am nächsten ist, verdreht er erneut die Augen, sagt aber nichts dazu.

"Also, Jungs, dann erzählt mir mal etwas über euch." Rogue schenkt Valentin ein Zwinkern. "Dass der Hübsche hier jede Menge zu bieten hat, habe ich ja nun schon mitbekommen." Sie schlägt die Beine übereinander und lehnt sich etwas nach vorn. "Aber was ist mit euch beiden?"
Das Grinsen, das über Valentins Gesicht läuft, ist nicht zu übersehen. Jim wendet seinen Blick nun aber von dem Mitbewohner ab. "Keine Ahnung.", sagt er, "Das müssen andere entscheiden."
Aufgrund seiner Erlebnisse mit Hyäne ist Tom was Infos betrifft vorsichtig. Daher hält er sich bedeckt. "Ich arbeite in ner Werkstatt als Mechaniker", gibt er von sich preis.
Rogues Blick erhellt sich. "Ein guter, ehrlicher Job.", nickt sie. "Hast du das gelernt oder dir alles selbst beigebracht?"
"Teils, teils", erwidert er knapp. "Macht Spaß, das ist das was zählt."
Zustimmend lächelt sie in Toms Richtung und nickt.
Ein guter, ehrlicher Job... Wenn Rogue bei so etwas so begeistert ist, überlegt sich Jim, sollte er seinen alten Job wohl für sich behalten. "Und ich mache mal das, mal das.", sagt Jim daher nur.
Er pustet den Zigarettenrauch aus seinen Nüstern. "Und was treibst du so, Rogue?"
"Mal dies, mal das.", zitiert sie Jim und zwinkert ihm dabei zu. "Ich habe gerade ein Studium begonnen. Und die Bar mache ich nebenbei.", erzählt sie dann.
"Was studierst du?", fragt Jim neugierig.
Sie muss kichern, als sie die Frage hört. "Ich werde Suchtberaterin. Manchmal passt doch alles zusammen, oder nicht?"
Valentin ist zwar stiller Zuhörer, aber man merkt ihm an, wie hippelig er ist. Wie ein Hund, dem man ein Leckerli vor die Schnauze legt und er warten muss, bis er es vernaschen darf.
Jim seufzt. Für ein Studium ist er sicherlich nicht klug genug. Dabei möchte er mittlerweile auch mal einen vernünftigen Job haben. Er schweigt vor sich hin. Er sollte wohl mal bei Hans nachfragen, ob sich was ergeben hat.
"Suchtberaterin ... und du bist dann auf ner Behörde oder machst Streetwork?", hakt Tom nach. Die Zigarette wird im Aschenbecher abgeklopft.
"Ich werde beides während der Ausbildung machen müssen.", erklärt sie und freut sich über das ehrliche Interesse. "Aber später möchte ich auf die Straße."
"Mutig", mehr sagt Tom dazu nicht. Er genehmigt sich einen Schluck Bier.
"Wieso das?", fragt sie neugierig.
"Naja, wenn sie sich schon zwischen streitende Männer wirft, kann sie kein Feigling sein.", kommentiert Jim anerkennend.
Rogue lacht herzhaft.
"Es gibt solche und solche ...", bleibt Tom kühl. "Der Job ist wichtig ... keine Frage ... aber hat auch Risiken ... daher mutig, wer das gerne als Job macht."
Entspannt leert sie ihr Weinglas und hält es Valentin hin, der sogleich aufspringt. Augenrollend schenkt sie den beiden anderen Männern ein amüsiertes Grinsen, bevor ihre Mine wieder ernster, aber nicht weniger freundlich, wird: "Ich bin mit solchen aufgewachsen. Ich weiß, worum es dabei geht. Und ich weiß, dass ich helfen kann. Solange ich mich sicher fühle, werde ich mich nicht davon abbringen lassen."
"Löblich.", sagt Jim und meint das auch ernst.
"Ist auch dein gutes Recht", ergänzt Tom.
"Wenn man sich immer nur klein machen lässt, kann man nie über sich hinaus wachsen."
Oder man überschätzt sich und wird ins Verderben gezogen, denkt sich Tom. Er hat einiges in der Zeit bei der Gang gesehen bzw. ansehen müssen. Dies hat ihn nachhaltig geprägt. Er trinkt sein Bier weiter.
"Hey Val, bring mir auch was mit!", ruft Jim dem Mitbewohner hinterher.
"Durst auf Wein, Jim?", grinst Tom.
"Man muss sich ja auch mal was gönnen.", antwortet dieser. In diesem Moment kommt Valentin tatsächlich zurück, hat jedoch nur ein Getränk für die Dame dabei. Typisch, denkt Jim.
Tom schaut amüsiert zu Jim. Mit einem Blick der sagt: was erwartest du eigentlich?
"Vielen Dank. Bist du ein guter Junge und besorgst deinem Freund auch ein Glas?", zwinkert sie ihn an.
Jim kann sich das Lachen nur schwer verkneifen, als Val wie ein guter Junge gehorcht.
"Manchmal ist es fast schon zu leicht.", seufzt Rogue.

Irgendwie macht sich dieser Casanova gerade lächerlich. Oder kommt dies Tom nur so vor?
"Danke, Val!", bedankt sich Jim nun, als er sein Glas bekommt. Er nippt davon. "Schmeckt gut, der Wein."
Gähnend sieht Tom auf die Uhr. "Schon 3 Uhr ... wahnsinn."
Die junge Frau hebt ihr Glas und schaut in die Runde. "Ich stoße auf euch an. Eine wunderbare Männer-Gemeinschaft. Auf dass ihr weiterhin füreinander da seid."
"Werden wir." Da ist sich Jim mittlerweile sicher.
Tom nickt und hebt sein Bier an.
"Bei euch beiden habe ich keine Zweifel.", sagt sie ernst und trinkt genüsslich.
Jim grinst leicht. Val scheint zu sehr beschäftigt damit zu sein, Rogue schöne Augen zu machen, dass ihm nicht aufgefallen ist, dass diese nur von zwei Personen sprach. Zumindest sagt er nichts.
Erneut gähnt Tom. "Ich ... *gähn ... geh wieder pennen. War nett dich kennenzulernen, Rogue." Dann erhebt sich der Mann und verschwindet in sein Zimmer.
"Schlaf gut, Großer.", ruft sie ihm hinterher.
"Nacht!", ruft ihm auch Jim hinterher.
"Ich werde dann jetzt auch aufbrechen." Rogue stellt das Glas auf dem Tisch ab und schlängelt sich elegant an Valentin vorbei.
"Gute Nacht, Hübscher.", zwinkert sie ihm zu.
"Begleitest du mich kurz ein Stück?", fragt sie Jim.
Jim nickt. Er steht auf.
An der Tür angekommen, reicht sie ihm einen Zettel und fragt leise:
"Schreibst du mir deine Nummer auf? Dann kann ich mal anrufen und hören, wie es dem Kleinen geht."
"Okay.", sagt dieser. Man sieht ihm seine Gedanken nicht an, als er die Nummer auf einen Zettel schreibt, den er der Besucherin überreicht.
"Danke dir.", lächelt sie und legt beim Gehen für einen Moment ihre Hand auf seinen Unterarm.


(In Zusammenarbeit mit @Murloc, @RivaBabylon und @RacBadger )

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