Windenburg

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18.04.2023 12:06 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2023 00:02)
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Crumble Island











Windslar























Lykke Center



















Uralter Platz

























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18.04.2023 12:09 (zuletzt bearbeitet: 11.07.2023 23:54)
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Ellie - letzter Post
Nouki kommt von Oasis Springs

Ort: Windenburg, irgendein Café
Charaktere: Nouki/Ellie
Geschichtsstrang: Was tut man nicht alles


Mit einer schnellen Bewegung weicht Nouki der Dame, die ohne um sich zu schauen ihren Stuhl einfach nach hinten schiebt, aus, hebt ihr mit leeren Gläsern und Tassen gefülltes Tablett in die Höhe und zirkelt es schließlich bis zur Theke , wo sie es in die Durchreiche zur Küche schiebt. Sie gibt drei weitere Bestellungen auf und schnappt sich zwei neue Tabletts mit Kuchen und Kaffee darauf. Suchend schaut sie sich nach Ellie um. Es ist ihr erster Tag und Nouki hofft, dass sie entspannte Gäste hat und nicht so nervige Tische wie 4 und 6 auf ihrer Seite des Cafés. Ah, da kommt sie ja grade.

Ellie betrachtet das Café. Hoffentlich würde alles gut gehen. Sie hat ausgemacht, dass sie für heute erst mal nur zur Probe dabei ist und nach der Schicht entscheidet, ob sie weiter macht oder sich lieber woanders das Geld verdient. Sie erkennt Nouki, die wirklich schon sehr gekonnt an die Sache rangeht. Sie hat definitiv schon Übung. Ellie ist bereits in ihr Kellnerin-Outfit geschlüpft und winkt ihrer Freundin nun zu.

Nouki stellt alles nochmal ab....müssen die sich halt mal ein paar Minuten gedulden. Sie winkt zurück und begrüßt Ellie "Hey, du siehts superschick aus in den Klamotten!" Sie umarmt ihre Freundin, drückt ihr ihren Orderman, das Gerät um die Bestellungen einzutippen, in die Hand und sagt:" Wie das Gerät funktioniert weißt du ja schon, den Ablauf hab ich dir auch erklärt ..." sie greift neben sich "...das ist dein persönlicher Geldbeutel und hier..." sie zeigt auf die rechte Hälfte des Cafés,"...sind deine Gäste. Musst du noch was wissen für den Moment? Wir sehen uns ja immer wieder hier am Tresen."



"Ich werde einfach mal mein Glück versuchen. Die Chefin hat mir ebenfalls schon einiges erklärt!", erzählt Ellie lächelnd. "Hoffentlich sind die Gäste nett!" Mit diesen Worten begibt sie sich an ihrer ersten Kundin - einer älteren Dame - die tatsächlich freundlich wirkt.

Nouki blickt Ellie hinterher, die ganz selbstbewusst wirkt und freut sich. Ellie wird wirklich immer mutiger. Der Job hier unter so vielen fremden Menschen ist sicher nicht ganz ohne für ein eher scheues Naturell wie sie. Schnell ihr Tablett greifend eilt Nouki Richtung Tisch 8 und sieht mit Schrecken, wie sich am Nebentisch , der bisher weder abgeräumt noch gesäubert ist, eine Familie niederlässt. Oh Mann, warum können die Leute nicht einfach kurz warten...wenn ihre Chefin das sieht, gibt's Anpfiff.
<Wie kann das sein? Es ist ihre Pflicht dafür zu sorgen dass die Gäste an sauberen Tischen sitzen und so weiter und so fort.>
Sinnlos erklären zu wollen , dass die vorigen Gäste gerade erst aufgestanden sind und gleichzeitig zwei andere Tische zahlen wollten und dass sie nicht überall gleichzeitig sein kann. Während sie serviert sieht sie aus den Augenwinkeln, wie das kleine Mädchen, dass mit an dem Tisch Platz genommen hat, beginnt die schmutzigen Gläser ineinander zu stapeln, als wollte sie den Turm von Babel bauen und ihre Mutter, eine arrogant wirkende Blondine, mit gerunzelter Stirn den Zeigefinger über den Tisch gleiten lässt. ...geht's noch?! Nouki regt sich jetzt schon auf, schenkt aber dem netten Pärchen dass sie gerade bedient ihr freundlichstes Lächeln. Cheeeese! Dann wendet sie sich in Richtung der Neuankömmlinge, hoffentlich reicht ihr Lächeln noch so weit, bis sie bei denen angekommen ist. Oh Nein...der Gläserturm neigt sich schon bedenklich zu einer Seite...



Bisher hat Ellie Glück mit ihren Gästen. Sie überreicht der Dame nun ihr gewünschtes Eis. Am Nebentisch sitzt ein Liebespärchen, das Ellie nun nach ihren Wünschen fragt. Dennoch hat sie keine Zeit darauf zu achten, was Nouki so treibt. Sie muss sich um ihre eigenen Tische kümmern. Moment... was wollten die beiden noch gleich? Sie war so in Gedanken, dass sie es komplett vergessen hat und noch einmal nachfragen muss.

Als Nouki den Tisch erreicht kann sie gerade noch den Gläserstapel abfangen und auseinander nehmen. Nachdem sie die Gläser auf ihr Tablett gestellt hat, wirft sie der Kleinen einen strengen Blick zu, worauf diese ihr die Zunge rausstreckt. Nouki seufzt innerlich auf, aber was soll's..Selvadorada wartet! Schnell wischt sie den Tisch sauber und fragt nach den Wünschen der Gäste. "Haben Sie Soja-oder Hafermilch für meinen Kaffee?" fragt die Mutter und blickt Nouki gelangweilt an.



Haben wir? Nouki hat keinen Schimmer, versichert aber dafür zu sorgen, dass das Gewünschte möglich gemacht wird. "Ich will ein Eis, Eis, Eeeiiis!" quengelt das Mädchen dazwischen. "Schoko! Jetzt sofort!" Sie schlenkert mit den Beinen und tritt dabei ständig vor die Stuhlbeine. "Und drei Kugeln Schokoeis mit Sahne." ergänzt ihre Mutter die Bestellung. Endlich meldet sich auch der Mann zu Wort, der bisher nur schweigend dabei gesessen hat. "Mir ein großes Bier, bitte." Er kann 'Bitte' sagen...scheint ja die Ruhe selbst zu sein...oder unterm Pantoffel... kein Wunder dass der mit DEN beiden ein Bier bestellt."Aber gerne." Nouki lächelt ihm zu und entfernt sich mit ihrem schmutzigen Geschirr Richtung Theke.



Zum Glück ist auch das Liebespaar bisher freundlich. Sie nennen Ellie ihren Wunsch erneut, die sich nun tatsächlich notiert, was gesagt wurde. Sie hat sogar kurz Zeit, zu Nouki zu schauen, die die unfreundlicheren Gäste erwischt zu haben scheint. Die Arme.



An der Theke angekommen muss Nouki noch einen Augenblick warten, bis die nächste Bestellung fertig ist. Erfreut bemerkt sie, dass Ellie auch gerade hierher unterwegs ist. "Na, wie läuft's bei dir? Alles okay soweit?" fragt sie ihre Freundin und wischt sich kurz mit dem Unterarm über die Stirn. Es ist ein warmer Spätsommertag.

Ellie lächelt Nouki an. "Bisher waren meine Gäste nett. Aus den Augenwinkeln konnte ich allerdings sehen, dass das bei dir nicht so ist!" Sie wirft dem Liebespaar einen kurzen Blick zu, das nun zufrieden das Eis futtert, das ihnen vor kurzem gebracht wurde.

Mit den Augen rollend nickt Nouki. "Ja, hab grad ne ziemlich nervige Familie reinbekommen...vor allem die Kleine...aber für Selvadorada halt ich vieles aus." lacht sie.

Ellie lächelt zurück. "Hoffentlich bleibt es so ruhig bei mir." Die alte Dame ist mittlerweile fertig mit Essen und winkt Ellie, weil sie zahlen möchte.
"Ich wünsch es dir ." Nouki kreuzt zwei Finger und nimmt ihr Tablett wieder in die Hand um den Tisch mit der Familie zu bedienen.
"Oh, mein Typ wird verlangt!", sagt Ellie und begibt sich an den Tisch. "Das Eis war sehr lecker!", lobt die alte Frau, was Ellie freut... auch wenn sie selber nichts mit dessen Herstellung zu tun hatte. Es gibt sogar Trinkgeld! "Als ich noch jünger war, war ich auch mal Kellnern. Ich weiß, wie stressig das ist. Das Trinkgeld haben Sie sich verdient!" Darüber freut sich Ellie erst recht. Am liebsten hätte sie die Frau umarmt. Sie hat ihr wirklich Mut gemacht, dass das alles hier gut werden würde. Nachdem die Frau den Tisch verlassen hat, räumt Ellie das Geschirr weg. Sofort setzen sich nun neue Gäste an den Tisch.



Auf dem Weg zum Quengeltisch schnipst ein junger Mann mit zwei Fingern, als sie an seinem Tisch vorbei kommt. ..du kannst lange schnipsen, ich bin doch kein Hund...denkt Nouki genervt und ignoriert den Gast vorerst.



"So, bitte sehr, einmal Schokoeis für die junge Dame." Nouki stellt den Becher vor dem Kind ab, das augenblicklich den Mund zu einem Flunsch verzieht.



"Ihr Kaffe mit Sojamilch und ein kühles Bier für den Herrn. Bitte sehr." Nouki serviert mit eisern freundlichem Lächeln, obwohl die Miene des Kindes ihr sagt, dass gleich etwas passieren wird.
Nouki will gerade weiter, als das Mädchen ihren Löffel nimmt und damit energisch in ihren Berg Schlagsahne haut. "Ich wollte keine Saaahne!!" heult sie und ihre Mutter schiebt verärgert die Kaffetasse zur Seite in der nun jede Menge von der weißen Pracht schwimmt.



"Was stehen Sie so tatenlos herum?" keift die Frau. " Holen Sie einen Lappen und bringen sie dasselbe nochmal, nur ohne Sahne. Mein Kaffee geht selbstverständlich aufs Haus, schließlich ist das nicht meine Schuld dass ich den so nicht mehr trinken kann mit meiner Allergie." Sie streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr und lehnt sich zurück,während die Kleine Nouki hämisch mustert.



"Eleonore...", ihr Mann legt besänftigend eine Hand auf die seiner Frau, nachdem er schon die Hälfte seines Getränks leer gemacht hat. "Beruhige dich." Dann sieht er Nouki freundlich an. "Natürlich zahlen wir den Kaffee, bringen Sie bitte einfach nur was bestellt wurde. Danke." Nouki nickt erleichtert. Sie hat sich schon mit der Chefin diskutieren sehen, wer nun den Kaffee bezahlen muss.

Auch Ellie verdreht die Augen. Hoffentlich verlangt die Frau von Noukis Tisch dann nicht nach dem Manager, um sich zu beschweren. Doch diesmal hat auch sie einen etwas ungeduldigen Gast erwischt. Eine Frau mit einem etwa zehnjährigem Sohn brüllt nun zu Ellie rüber: "Wird's bald? Ich warte hier schon seit zehn Minuten auf Service!" Nein, tust du nicht, sagt sich Ellie in Gedanken. Doch sie versucht trotzdem, freundlich zu bleiben. "Tut mir leid. Was wünschen Sie?" Sie behält ihre Gedanken für sich, während sie nun die Wünsche der Frau und des Kindes in den Orderman eintippt.

Als sie bei der nervigen Familie alles in Ordnung gebracht hat, nimmt sich Nouki 'Schnipsi' vor, wie sie den jungen Mann innerlich schon getauft hat. Sie ist nach der ganzen Sache gerade eben etwas angespannt und da der Jüngling nicht viel älter zu sein scheint als sie selbst , nimmt sie kein Blatt vor den Mund. "Wo haben Sie denn ihren Hund?" fragt sie ihn freundlich. "Braucht er etwas Wasser?"



Sie erntet eine irritierten Blick , dann errötet der Gast, was Nouki zum Schmunzeln bringt. Der Groschen ist wohl gefallen."Ähm...es...es tut mir leid, ich hab das nicht so gemeint...ich wollte nur auf mich aufmerksam machen, weil...weil.. alles voll besetzt ist und ich gerne mal..übersehen werde." Nouki lächelt und kann jetzt auch nicht mehr wirklich böse sein.



Sie beugt sich leicht nach vorne und sagt leise, so dass nur er es hören kann. "Ich garantiere dir, wenn du das schnipsen lässt, wird man dich deutlich weniger oft übersehen." Er blickt etwas verdattert drein...so herum hat er die Angelegenheit wohl noch nie betrachtet. Dann lächelt er und meint:" Ich nehm's mir zu Herzen, sorry nochmal." Nouki zwinkert ihm zu und nimmt lächelnd seine Bestellung entgegen.



Ellie ist so damit beschäftigt, sich um die Frau und ihren Sohn zu kümmern, dass ihr zu spät auffällt, dass sich das Liebespaar aus dem Staub macht, ohne zu zahlen. Dabei wirkten die beiden so nett! "Hey!", ruft sie den beiden noch hinterher, doch es ist zu spät. Na toll. Das wird der Chefin nicht gefallen.





Noukis Highlight an diesem Nachmittag ist ein älteres Pärchen, das den neunundvierzigsten Hochzeitstag mit Kaffee und Kuchen feiert, wie Nouki auf interessierte Nachfrage erfährt. Schließlich ziert ein großer Rosenstrauß den Tisch, was alles andere als alltäglich ist. Die beiden haben so eine positive Ausstrahlung , das es die Quengeleien anderer Gäste wieder wett macht. Die Frau ist klein, mit weißen Haaren und blauen Augen , die Nouki beim kassieren vergnügt anfunkeln. "Wissen Sie junge Frau, seien Sie sehr wählerisch wenn es darum geht einen Mann fürs Leben zu finden, die Guten sind rar gesät." Dabei legt sie eine Hand auf die ihres Mannes, der sie liebevoll anblickt und nickt. "Die Frauen mit denen man sein Leben verbringen will aber auch." antwortet er ihr mit einem Zwinkern und begleicht lächelnd die Rechnung, die mit einem fürstlichen Trinkgeld gekrönt wird.



Nouki ist ganz berührt davon, wie Sims sich nach so vielen Jahren noch so lieben können und versichert der Dame, dass sie ihren Rat beherzigen wird. Für den Rest der Schicht ist sie in nachdenklicher Stimmung...sie selbst scheint wenig Gespür dafür zu haben, sich für die 'richtigen' Jungs zu interessieren.

Nach einigen weiteren Gästen - einige stressig, einige nett - endet Ellies und Noukis Schicht. Ellie ist erschöpft. Viele Gäste haben sie wie Dreck behandelt und so getan als seien sie etwas Besseres. Zum Glück waren auch nette Leute dabei, wie die alte Dame vom Anfang. Aber dauerhaft ist das wohl kein Job für sie. Sie und Nouki ziehen nun wieder die Kellnerklamotten aus. Sie unterhalten sich noch eine Weile: "Oh man, das war vielleicht stressig!", stöhnt Ellie.

Schmunzelnd sieht Nouki auf. Sie hat gerade noch Kasse und Trinkgeld abgerechnet und ist ganz zufrieden mit der Tagesausbeute. "Ehrlich wahr." Sie verstaut ihren Geldbeutel im Rucksack. "Wenn ich nicht für unseren Urlaub arbeiten würde, könnte ich mich glaub ich nicht so gut beherrschen." Die beiden verlassen das Café und schlendern auf der Straße Richtung Bushaltestelle. "Wenn ich mir vorstelle dass es Sims gibt, die so ne Arbeit ihr Leben lang machen...kaum zu glauben."

"Ja!", bestätigt Ellie, "wenigstens hat es sich gelohnt. Zum Glück hat die Chefin eingesehen, dass ich nichts dafür kann, wenn die beiden die Zeche prellen und ich musste nicht für den Verlust aufkommen. Vielleicht war es Welpenschutz, vielleicht hat sie aber begriffen, dass ich mich zu dem Zeitpunkt um andere Kunden kümmern musste. Aber ein Leben lang will ich das auch nicht machen." Sie schaltet ihr Handy wieder ein, das während ihrer Schicht ausgeschaltet war. Eine Nachricht von Tani?

Die Chefin ist echt korrekt, muss man sagen, auch wenn sie manchmal ziemlich streng sein kann.“ Nouki schmunzelt. "Das sowas ausgerechnet dir an deinem ersten Tag passiert...stiften gegangen ist bei mir bisher noch niemand. Hast gleich ne kalte Dusche zum Einstieg abbekommen."
Zufrieden mit sich und dem Tag beobachtet Nouki wie Ellie eine Nachricht auf dem Handy liest, als sie plötzlich erschrocken aufblickt.

"Nouki.. hör mal, was Tani schreibt!" Ellie zitiert nun die Nachricht: "Ach Ellie, ich möchte nicht, dass es Euch schlecht geht. Ich habe schon genug angerichtet und ihr habt was besseres verdient." Sie sieht Nouki an. "Ich mache mir Sorgen um Tani. Wir sollten sie besuchen!"

Überrascht schaut Nouki ihre Freundin an. "Ja, das klingt gar nicht gut...hast du noch Zeit jetzt? Dann könnten wir jetzt bei ihr vorbeischauen."



Ellie nickt und die beiden machen sich auf den Weg zu Tani.

(in Zusammenarbeit mit @Murloc)

Ellie - Nächster Post
Nouki geht nach Henford-on-Bagley Nr. 7 - Haus der Winters


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19.04.2023 23:28 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2023 18:14)
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Denize - letzter Post

Ort: Windenburg - Strand
Charakter: Denize / Buzz
Titel: Sozialprojekt - Aufräumaktion




Samstag. Buzz ist ganz früh aufgestanden und hat seine Dinge, die er für die Aktion heute braucht, eingepackt. Er hat wieder nur einen einfachen Rucksack dabei. Die Bahn hat ihn nach Windenburg gebracht. Dort am Fährhafen wartet er auf Denize. Unterdessen raucht er einen Joint.

Ein wenig aufgeregt kommt Denize beim Treffpunkt an. Obwohl sie das hier für die Schule machen fühlt es sich nicht so an. Das Sozialprojekt ist eigentlich genau ihr Ding. Sie ist sehr gespannt ob sie interessante neue Leute trifft bei dieser Aktion.
„Hi Buzz.“ winkt sie von weitem. „Wie gehts?“



Der Mitschüler lächelt warmherzig. "Hey Sis. Gut und selbst?"

"Ich freu mich total." entgegnet Denize. "Wollen wir gleich los?" Sie möchte nicht zu spät kommen. "Warst du schon mal bei sowas dabei?" fragt sie während sie sich auf den Weg machen.



Der Gefragte nickt. "Ja. Ich mach solche Aktionen öfters mit. Erst letztens mit Bea in Sulani." Sie gehen auf die Fähre und reisen zur Insel. "Du glaubst nicht wie viel Müll in unseren Meeren schwimmt und unsere Natur zerstört."

"Ja ich weiss... das ist echt schlimm... die armen Tiere.." Sie lehnt sich auf das Geländer der Fähre und genießt den Wind in den Haaren. Das Festival liegt so weit entfernt und es hat so deprimierend geendet. Es ist seltsam diesem Ort wieder näher zu kommen. "Wie läuft das jetzt genau ab?"

Der Wind umspielt auch das Haar von Buzz. "Wir gehen zum Treffpunkt, bequatschen kurz alles und dann gehen wir sammeln, Sis. Alles gechillt also." Er lächelt.



Die beiden verlassen die Fähre und wandern den Weg entlang zu dem Strand wo das Treffen der Aktion stattfindet. Ein Typ mit langen Haaren spricht bereits in ein Megaphon und erklärt, dass sie Müllsäcke ausgeben die man holen darf und wo man den Müll anschließend hinbringen kann damit er entsorgt werden kann. Vor der Tütenausgabe, bildet sich bereits eine Schlange. Denize stellt sich mit Buzz an. Sie freut sich. so viele Leute die Mithelfen, das hätte sie gar nicht gedacht.

Sie nehmen die Tüten, auch Handschuhe werden gereicht. Dann laufen die Schüler an den Strand und fangen an. Buzz nimmt die ersten Dosen in die Hand und überführt sie in die Tüten. Er sieht zu Denize und schmunzelt.



Sie muss nicht lange suchen und findet schnell Flaschen, Papier- und Plastik Müll und stösst auch bald auf weniger Appetitliche Abfälle. Bei letzterem wird ihr sogar ein wenig schlecht. Sie denkt an Chip und wird nervös. „Sag mal, was machst du eigentlich nach der Schule?“ fragt Denize während sie eine weitere Sandwichverpackung in den Müllbeutel fallen lässt. Der immer ruhige Hippie beruhigt sie auf eine Art. Vielleicht tun seine Zukunftspläne das auch.

Der Gefragte sieht zu Denize. "Meinst beruflich, Sis? ... Oder in der Freizeit?"

Denize schlägt sich mit wirrem Lachen an die Stirn. Blöde Formulierung. "Sorry... Ja, beruflich."

Der Junge schmunzelt. "Wahrscheinlich werde ich Umwelt-Aktivist oder so ähnlich. ... Is genau mein Ding, Sis. Und du? Wohin führt dich dein Flow?" Er sammelt Zigaretten-Stummel auf.



Für die Umwelt arbeiten ist edel. Denkt Denize. Sie lächelt und muss über die zurückgegebene Frage kurz nachdenken. Nadine hätte sich jetzt gewundert, denn Denize weiss schon seit Jahren was sie machen will und hat dies der Freundin auch schon breit erklärt. Warum jetzt zögern? "...zu erst will ich ins Ausland. Einen Sprachaufenthalt machen." sagt sie. "Weil später möchte ich vielen verschiedenen Sims das Theater näher bringen..." Ihr Gesichtsausdruck wird eine Sekunde lang zu einer Art nachdenklicher Mine, durchsetzt mit etwas wie Verzweiflung, dann weicht er wieder einem Lächeln. "Mein Vater und ich haben diesen Plan schon vor über einem Jahr aufgestellt. Bald ist es soweit..." Denize duckt sich und hebt eine kleine, gerillte, weisse Muschelschale auf. Die gehört nicht in den Müll.

"Cool Sis. Hört sich toll an." Buzz lächelt und sammelt weiter. "Wusstest du ... dass man den Klang des Meeres, in besonderen Muscheln vernehmen kann?", erzählt er weiter.

Ja... hört sich toll an. Wiederholt Denize in Gedanken. Sie seufzt. Sie steckt die Muschel in die Tasche und blickt auf. Spricht we vom Blut in den eigenen Ohren, welches man auch dann hört wenn man die Hohle Hand ans Ohr hält? "Ja." sagt sie lächelnd. "Ich mag die Vorstellung. Das klingt so romantisch."

Schmunzelnd ergänzt Buzz: "Manchmal hört man auch Meerjungfrauen dadurch singen ..." Er grinst und macht mit der Arbeit weiter. "Wie findest unsere neue Schule?", fragt er die Mitschülerin.

Die Meerjungfrauen. Das erweckt etwas in Denize, was sie nicht erfassen kann. Der Gesang von... Buzz lenkt das Thema auf die Schule. "Mh, ja. Sehr viel Platz und viele neue Gesichter. Das mag ich." sie lässt sich von dem Thema ablenken und spricht während sie weiter Müll sammelt, "Die neuen Lehrer mag ich auch. Eigentlich fast schade, dass ich nur noch ein Jahr bis zum Abschluss brauche." - "Heee seht mal!" eine Stimme von einem der Müllsammelhelfer ruft über den Strand. Denize hebt den Blick in seine Richtung und dann zu Buzz. "Ich brauch hier mal Hilfe!" ergänzt der Rufer.

Die beiden Schüler gehen zu dem anderen Sim. "Was gibts?", fragt Buzz diesen.

Der Helfer springt und fuchtelt mit den Händen und fordert sie auf zu folgen. "Kommt." Neugierig folgt Denize dem Mann. Was kann so wichtiges sein? Neben Buzz und ihr folgen noch mehr Helfer dem Ruf, bis sie am ende des Strands in einem Netz im trockenen einen Delphin im Sand liegen sehen. Denize schlägt die Hände vor den Mund. "Das arme Ding!" - "Wir müssen ihn nass halten!" ruft der Helfer.



Buzz geht ohne zu zögern auf das Tier zu und legt seine Hand auf dessen Haut. Er schließt die Augen. Summend sucht er spirituell den Kontakt zum Lebewesen. ... Man mag es kaum glauben, ... aber der Delfin, erst wild um sich schlagend, beruhigt sich langsam. Der Schüler atmet sanft und konzentriert und fährt mit der Hand den Körper des Delfins entlang. Er murmelt etwas in einer Fremdsprache. Mit geschlossenen Augen sagt er schließlich: "Gehe in Frieden ... Freund." ... Das Tier schließt seine Augen und hört auf zu atmen. Buzz bleibt an seiner Seite und atmet sanft weiter.

„Ihr könnt aufhören, er ist tot.“ sagt ein Helfer und die, die grade versucht haben mit Wasser gefüllte Müllsäcke heran zu tragen, lassen diese resigniert fallen. „Oh nein…“ Denize lässt die Arme sinken und geht neben Buzz in die Hocke. Betroffen legt sie eine Hand auf das Tier, aber nur kurz. „Was machen wir?“ fragt jemand ratlos und Denize blickt auf. Entschlossen steht sie auf. „Ich rufe beim Tierschutz an.“ sie nimmt ihr Telefon, legt Buzz kurz eine Hand auf die Schulter und entfernt sich während dem Telefonat. Ihr Gesprächspartner weiss was zu tun ist und bedankt sich für die Meldung. Denize legt auf und blickt über den fast sauberen Strand mit dem traurigen Delphin an der Seite. Sie seufzt. Schade, dass sie zu spät gekommen sind.

Buzz erhebt sich, sucht Blätter zusammen, legt diese zu einem Haufen neben den Delfin und entzündet diese. Er setzt sich davor und summt etwas und macht mit den Händen eine Bewegung, die an indianische Schamanen erinnert. Der Junge ist konzentriert und sagt immer wieder: "Wandle im Frieden."



Die Umstehenden, wie auch Denize beobachten ihn. Sie fragt sich was ihre Oma jetzt tun würde.

Buzz atmet nochmal tief ein und aus, öffnet die Augen und erhebt sich dann. "Namasté", sagt er zum Delfin gewandt und sieht dann zu Denize. "Alles ok Sis?", fragt der Hippie sie.

Denize hat leicht wässrige Augen als sie sich während Buzz‘… Gebet? klar gemacht hat was hier passiert ist. Dieses arme Wasserwesen. Sie fühlt sich verbunden und weiss nicht warum. Weil ihre Stimme brechen würde nickt sie nur und blickt dann zu Boden.



Der Mitschüler bemerkt dies und geht auf sie zu. "Is ok. Don't hold it back", sagt er zu ihr, während er sie gleichzeitig umarmt.

Nadine lässt sich trösten und umarmt Buzz ihrerseits. Er riecht ein wenig wie Chip auf dem Festival nach dem er mit den anderen einen durchgezogen hat. Sie ignoriert das. Schluchzen will sie nicht. Ein paar Momente später hat sie den Klos herunter geschluckt und tritt leicht lächelnd zurück. "Danke.." Mehr sagt sie nicht. Sie muss heute erstmal ein wenig verarbeiten und darüber nachdanken das Erlebnis mit ihr gemacht hat. "Bringen wir den Müll zum Container..?" fragt sie zögernd. Der Strand sieht schon viel besser aus jetzt.

Er nickt zustimmend. Buzz holt seine Tüte und wartet auf Denize, bevor sie gemeinsam zu den Container gehen.



Sie gehen und der Helfer der den Müllcontainer im Auge behält, bedankt sich für das zurückbringen und die Hilfe. Denize ist froh und stolz und blickt nochmal zurück. Grade rücken ein paar Leute näher, die sich um den Delphin zu kümmern scheinen. Dann wird das auch bald Geschichte sein, wie der Müll der hier lag. Hoffentlich bleibt das eine weile so.


(In Zusammenarbeit mit KFutago89)

Denize - Nächster Post


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21.04.2023 21:11 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2023 10:09)
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Blaze, Viola - letzter Post

Ort: Forgotten Hollow, Villa Blutrose
Charaktere: Viola, Blaze
Titel: Trank der Sonnenwende


Viola betrachtet die Phiole etwas skeptisch. Sie schnuppert, doch vom Knoblauch ist kein Geruch mehr festzustellen. Vielleicht... vielleicht ist es ja doch okay. Und jetzt, wo ihre Eltern bei Irinas Geburtstagsparty sind, ist eine gute Gelegenheit. Dort sind sie den ganzen Tag über und sollten sie nicht stören und unbequeme Fragen stellen...



Nun gut. Violas Entschluss ist gefasst. Sie würde den Trank nun austesten. An der Haustür bleibt sie stehen... sie nimmt einen Schluck. Es schmeckt nicht einmal halb so schlecht wie befürchtet. Die Tagessonne scheint und Viola öffnet die Tür. Falls es nicht funktioniert, ist sie noch nah genug an der Villa, um sich trotzdem retten zu können...



Erstaunt bleibt Viola stehen. Sie spürt nichts von der brennenden Qual, die sie sonst im Sonnenlicht erleben würde. Jubelnd läuft die Vampirin eine Weile ziellos durch die Gegend, bis sie doch inne hielt. Wie lange hält die Wirkung eigentlich an? Egal.. Die Phiole ist noch nicht leer und Viola kann notfalls erneut einen Schluck nehmen, wenn sie spürt. dass die Wirkung nachlässt.



Sie denkt an Blaze. Jetzt sollte sie ihn mal überraschen! Sie erinnert sich daran, dass Mel zu Diskretion riet, doch Blaze ist derjenige, der das mit dem Trank ja erst ins Rollen brachte, indem er die Idee in Violas Kopf einpflanzte. Ja... sie beschließt, Blaze zu treffen. Viola weiß, dass sein Handy seit der Kristallsuche in Sulani nicht mehr ganz so gut funktioniert, also ruft sie Eves Nummer an: "He Blaze! Lust auf nen Strandurlaub? Oder sonst was?" Falls sich das Handy gerade in Eves Besitz befindet, würde sie schon am Namen erkennen, dass die Nachricht nicht ihr gilt.

"Ähm, Okay?" sagt Eves Stimme. Viola hört ein rascheln eine männliche Stimme und schliesslich, Blaze, "Viola?" Sie kann hören das er sich bewegt. "Was gibts?"

Viola grinst. "Oh, ich wollte dich fragen, ob du Lust hast was zu unternehmen. Vielleicht am Strand oder so. Kann aber auch was anderes sein." Noch sagt sie nichts von dem Trank, aber vielleicht ahnt er es ja.

Blaze schweigt. Bevor sie fragen ob er noch etwas sagen will, antwortet er, nicht ohne etwas Reue in der Stimme: "Ich.. kann heute abend nicht. Ich bin mit meinem Bruder unterwegs..."

"Oh." Man hört ihre Enttäuschung. Aber auch Blaze scheint es zu bereuen. "Eigentlich wollte ich dir auch was zeigen. Aber ..." Doch dann fällt ihr etwas auf. "Moment, sagtest du heut Abend? Ich rede nicht von abends. Ich rede von jetzt."



"Wie jetzt?" Blaze ist hörbar verwirrt. Eine Pause. "Es sind kaum Wolken am Himmel."

"Ich sagte dir ja, ich will dir was zeigen. Hast du Zeit?" Viola lächelt.

"Ja schon." Blaze hat zu viel um die Ohren als das er auf die Lösung des Rätsels kommen würde, "Wo soll ich hin kommen?"

Viola sieht sich um. Sie ist ziellos durch die Gegend gelaufen und befindet sich gerade in Willow Creek. "Bin grad in der Nähe vom Restaurant meines Onkels, aber wir können uns auch auf halben Weg treffen.", sagt sie, "ich kann dir dann entgegen kommen."

"Okay. Ich mach mich auf den Weg." sagt Blaze, "Bis gleich."

Ort: Windenburg

Blaze radelt Richtung Windenburg welches der schnellere Weg nach Willow ist als über Oasis. Wenn er richtig rechnet, ihre Fledermausgeschwindigkeit mit einbezieht, müssten sie sich auf Höhe des Narwal Arms oder dem Schwimmbad treffen. Er versucht in Windenburg ein wenig nach einer Fledermaus Ausschau zu halten, was ihm selbst ein wenig suspekt vorkommt. Es ist helllichter Tag. Kommt sie zu Fuss mit einem Schirm? An einer Mauer hält er an und schaut auf Eves Handy. Er schickt ihr seinen Standort mit der Frage ob sie in der Nähe ist.



Viola sieht Blaze gerade in dem Moment, als er auch seinen Standort mitteilt. "Bin schon da.", sagt sie, und flattert weiter in seine Richtung. Schwimmsachen hat sie keine dabei, aber falls sie sich dazu entscheiden, gibt es in der Nähe einen Kiosk, der so etwas verkauft. Doch zuerst ist sie auf seine Reaktion gespannt.



Da steht sie, Viola, Vampirin, oft schlecht gelaunt wegen der Sonne und grinst ihn an. Etwas baff sieht er sie an und assoziiert es mit Mel bei der er sich schon dran gewöhnt hat das sie als Blutsauger kein Problem mit UV Strahlen hat. Und im selben Moment erinnert er sich an das Gespräch das sie führten über Mel und sie Sonnenresistenz. "Wie geil ist das denn. Es hat geklappt?!"

"Es hat geklappt."
, bestätigt die Vampirin. "Mel sprach von Diskretion, aber da du mich erst auf die Idee gebracht hast, sie anzusprechen, bist du denke ich mal die Ausnahme, der ich das erzählen kann." Sie lächelt und zeigt auf die Phiole. "Und keine Sorge. Falls die Wirkung aufzuhören droht, habe ich noch Nachschub. Bisher hält die Wirkung aber zumindest an."



Blaze freut sich total und weiss gar nich wo anfangen. „Das ist Mega!“ er umsrmt sie sofort. „Was machen wir zu erst?“ Das müssen sie auskosten. Zu schade das im Herbst das Wasser so kalt ist. „Worauf hast du Lust was du sonst nie konntest?“

"Schwimmen fände ich ja schon nice.
", sagt die Vampirin, "Bisher kam ich nie tagsüber dazu, zumindest nicht an der frischen Luft. Und war hier nicht ein Strand in der Nähe, als das Festival stattfand?" Sie sagt nichts dazu, dass das Wasser mittlerweile kühler sein wird als damals. So schnell friert sie nicht als Vampirin.

"Das wird ganz schön frisch." meint er grinsend, will ihr aber den Wunsch nicht ausreden. "Dann lass uns runter zum Strand." Er steigt wieder auf das BMX.

Sie flattert hinterher. Sie findet den Kiosk, der damals Badesachen hatte... Hoffentlich gibt es die auch außerhalb der Badesaison. "Ich hab nur keine Badesachen mit und kauf mir schnell was.", sagt sie zu Blaze.

Blaze hat auch nichts dabei, aber in seinem Rucksack, sind von der Suche nach dem Wasserkristall noch Kleider dabei. Er hatte willkürlich von allem etwas eingesteckt weil ihn Sulani bis auf die Knochen durchweicht hatte und das Rätsel wieder Nässe versprochen hatte. Manchmal ist Faulheit auch Glück. Er wird es einfach so machen wie damals beim Festival. Er bekommt mittlerweile kein Taschengeld mehr, sein Vater hat es ihm gestrichen und Beth wollte sich nicht einmischen. Wenn er sich etwas kaufen will, muss er sich einen Job suchen. Auf seinem Konto - die Karte hat Irving ihm zum Glück gelassen - liegt noch etwas Geld aber das will er für Alk und Kippen ausgeben. Er wartet auf Viola dann treffen sie am Strand ein.

Trotz des Herbstes tummeln sich dort einige Sims die Spazieren gehen oder sich in der Herbstsonne unterhalten. Ein üblicher Simtag an dem Leute ihre freien Tage, Herbsturlaube und Freizeiten verbringen. Blaze steigt ab ohne richtig anzuhalten, hüpft noch kurz auf einem Fuss dann kommt er zum stehen. Er sieht Viola an. Es ist das erste Mal das er sie in diesem Licht betrachten kann. Keine Neonleuchten oder andere künstliche Lichtquellen, nur das pure reine Sonnenlicht. Ihre Augen wirken nicht mehr so leuchtend, verlieren dadurch aber nichts von ihrer Schönheit und die helle bisher von Sonne verschonte Haut betont die roten Haare die im Gegensatz zu den Augen an Leuchtkraft gewinnen. Kurz - sie ist wunderschön und er kanns grade nicht fassen dass dieses Wesen Zeit mit ihm verbringt. Etwas was er sich sehr sehr selten von einem anderen Sim erhofft. Es vergeht einige Zeit bis er merkt das er sie reglos anschaut.



Viola sieht Blaze an. Sie bemerkt seinen Blick und lächelt. Es ist nicht zu übersehen, was er von ihr denkt.... Und dabei hatte sie sich schon Sorgen gemacht, als er zwischenzeitlich so distanziert wirkte. Sie hat ein Badetuch gekauft, dass sogar reduziert war. "Na dann.", sagt sie grinsend, "Mal sehen, wie es so ist, am Tage." Sie zieht sich hinter einem Felsen um, der sie vor den anderen Spaziergängern verbirgt. Als sie fertig ist, kommt sie hervor. "Bist du bereit für das Nass?", fragt sie ihn.

Ihre Erscheinung macht ihn fertig. Auf die gute Art. Er schlüpft aus Hose und Schuhen und zieht sich das Shirt über den Kopf. "Schnell, bevor ichs mir anders überlege." Er sollte jetzt nicht darüber nachdenken wie kalt das Wasser wirklich ist und läuft los. Erst im Knietiefen Wasser wird seine Geschwindigkeit gebremst, das Wasser spritzt in alle Richtungen und als er kaum mehr vorwärtskommt, springt er Kopfvoran ins kalte Nass. Alter ist das frisch. Aber er überspringt damit den unangenehmen Teil zwischen Knie und Brust und gewöhnt sich gleichmäßig und mit nur einem kurzen Schock an das Meerwasser. Er taucht auf und schüttelt die Haare aus. "Psych, kälter als gedacht." Er sieht sich nach Viola um und sieht ein paar Sims an Land die ihnen zuschauen. Einige wirken verwirrt, andere belustigt.



"Hey, immerhin ist kein Winter!" Viola muss lachen. Sie selbst hat sich schon dran gewöhnt. Sie sieht zu Blaze. Wie schön, dass die Freundschaft immer noch hält. Und sie fragt sich, wann sie zum nächsten Schritt bereit ist. Doch sie lässt sich ihre Gedanken nicht anmerken.

Die Sonne die zu dieser Uhrzeit am Stärksten ist, brennt nicht aber wärmt ihre Köpfe. "Im Winter kriegst du mich nich ins Meer!" lacht er. Wie sehr er das vermisst hat. Nicht das sie hier tagsüber Zeit verbringen, sondern das er einmal nicht an die ganzen Probleme denken muss. Viola macht ihn einfach glücklich. Er kommt zu ihr rüber - an dieser Stelle im Wasser, kann er grade noch so mit Zehenspitzen stehen - und sieht sie lächelnd an. Wassertröpfchen glitzern in der Sonne auf ihrer Haut. Blaze zieht sie zu sich heran, so dass sie ihre Arme um seinen Nacken legen kann, wie einstmals im Bandraum, als er sie zum ersten Mal küssen durfte. Fast berührt er ihre Nase mit seiner, "Danke, dass dus mit mir teilst." wispert er.

"Na klar, mit wem auch sonst.", lächelt Viola zurück. Sie genießt es, sich mal nicht vor der bösen Sonne verstecken zu müssen und sie wird übermütig. Sie küsst ihn, taucht dann unvermittelt unter, nur um hinter ihm aufzutauchen und ihn nasszuspritzen. Eigentlich ist ihr Element eher die Luft, die sie als Fledermaus bereist, und nicht das Wasser. Aber in diesem Moment fühlt sich das Meer an wie ein Teil von ihr.. so sehr freut sie sich über ihre neu gewonnene Freiheit vor der Sonne.



Blaze kann gar nicht so schnell gucken, schon ist sie verschwunden und kühle Tropfen regnen auf ihn herab. "He!" Er spritzt zurück und jagt sie kraulend und lachend durch das Wasser.
Irgendwann kann er das Zittern der Lippen die schon ein wenig blau werden nicht mehr kontrollieren. "Okay, ich muss mich aufwärmen jetzt.."



Blaze schwimmt an Land und geht mit um sich gelegten Armen zu ihren Kleiderhaufen. Mit einem T-Shirt trocknet er sich ein wenig ab, dann schlüpft er in die Jacke und setzt sich mit der nassen Unterwäsche hin und zieht die Beine an. Die Sonne wärmt den kalten Körper etwas. Er streift die Socken über die Füsse. "Was machen wir zum wieder warm werden?" fragt er heiter.



Selbst Viola wird es mittlerweile etwas kühl und sie folgt ihm. "Ein Feuer vielleicht?", schlägt sie vor, auch wenn sie sich sicher ist, dass er eine ganz andere Antwort im Kopf hat. Sie holt ihr neu gekauftes Badetuch hervor. Sich abzutrocknen ist zumindest ein Anfang. Erst jetzt fällt ihr ein, dass sie irgendwie dessen Existenz vor ihren Eltern erklären muss. Sie kann ja schlecht sagen: Ich war tagsüber unterwegs, um es zu kaufen. Aber vielleicht fällt es ihnen gar nicht erst auf, und außerdem gibt es genug Geschäfte, die auch noch abends geöffnet sind. Sie kann einfach behaupten, sie hätte es in so einem Geschäft gekauft. So wichtig wird diese Information nicht sein, als dass sie da wirklich Nachforschungen anstellen würden. Sie denkt nicht weiter drüber nach. "Oder hast du einen anderen Vorschlag?", kommt sie zum Aufwärmthema zurück.



Gute Idee!“ er nutzt die Gelegenheit des Holzsuchens um sich umzuziehen. Mit dem Feuerzeug und einer Kippe zwischen den Lippen zündet er ihre kleine zusammengesuchte Feuerstelle an, dann die Kippe und lässt sich auf den Boden fallen. Er bedeutet ihr lächelnd sich zu ihm ran zu setzen. Er möchte einfach jede Sekunde in ihrer Nähe sein. „Hat Mel eine Gegenleistung verlangt?“ fragt er und stösst den Rauch in die andere Richtung aus ehe er sie wieder ansieht. Das Feuer war eine hervorragende Idee.

Viola lehnt sich an ihn, noch immer mit dem Badetuch bedeckt. "Nein, sie hat nichts dergleichen erwähnt. Ich denke mal, dadurch, dass ich ihr bei der Kristallsuche helfe, sollten wir aber quitt sein." Das Feuer tut wirklich gut und Viola wärmt sich an der Flamme. Es erinnert sie an das Festival. Mit dem Unterschied, dass sie damals erst abends wagen konnte, die Höhle zu verlassen.



Blaze hat den Arm um sie gelegt und den Kopf an ihren. Richtig. Die Kristalle. Vielleicht ist Mel wirklich so gutherzig und das reicht ihr. Aber irgendwie kann er das nicht recht glauben. Sie hilft mit der Band, sie hilft mit Del, sie hilft Viola und anfangs wollte sie nicht mal das sie ihr bei der Suche nach diesen ominösen Artefakten helfen. Niemand tut so viel ohne eine Gegenleistung und Blaze hat inständig bedenken das er nicht doch noch was opfern muss für all das. "Tut dein Arm noch weh?" fragt er vorsichtig. Er hatte in der Aufregung unter der Fischfabrik gar nicht recht auf sie achten können, obwohl er es sich vorgenommen hatte. Nicht nur als Ablenkung vor der engen Hölle. "Tut mir Leid dich da einfach losgeschickt zu haben." Rückblickend hätte er sie lieber zurück gehalten.

"Ach, nicht der Rede wert. Mittlerweile ist da nichts mehr.", antwortet Viola. Das ist auch keine Lüge. Schließlich gab es keinen Knochenbruch und bis auf einen blauen Fleck merkt sie gar nichts mehr davon. Blaze wirkte nachdenklich. Viola fragt sich, ob das nur wegen des Arms ist oder ob er auch an etwas anderes dachte. "Woran denkst du?", hakt sie nach.

Er will nicht über die Kristalle reden. Dabei passiert zu viel seltsames Zeug. Und über Mel schon gar nicht. Woran denkt er also? Die Frage ist wie ein Zauberspruch der restlos alle Gedanken davon fegt. Lieber will er über was erfreuliches reden und den Moment geniessen. Zum Beispiel...... "Weisst du schon wie du den Stein zurückgewinnst?" Er richtet sich ein wenig auf und wirft die Kippe ins Feuer dann lächelt er sie an als hätte es nie eine Melissa gegeben.



Viola grinst. Wie er wohl gerade jetzt darauf kommt? Doch sie fragt nicht nach. "Ich habe schon eine Idee, wie ich jemanden erschrecke. Ich weiß aber halt noch nicht, wie gut es klappt. Jedenfalls freue ich mich schon darauf, es auszuprobieren." Sie verrät noch nicht, wen sie zuerst als Opfer auserkoren hat. Schließlich kann es ja auch fehlschlagen und dann müsste sie ohnehin ein anderes Opfer wählen, eines das dann noch nicht vorgewarnt ist. "Aber lass dich überraschen."



"Ich bin gespannt.
" grinst er. "Als was verkleidest du dich?" fragt er. "Als Hexe, denke ich. Nicht unbedingt kreativ, aber es sieht nice aus." Viola lächelt. "Ursprünglich wollte ich als Werwolf gehen. Hätte Vero bestimmt nicht gefallen. Aber in so einem Kostüm wird es mir bestimmt nur zu heiß und das ist es nicht wert."

"N sexy Hexi, verstehe.
" witzelt er und stubst sie spielerisch mit der Schulter an. "Ehrlich gesagt, und das is kein Geheimnis, hasse ich diese Schulveranstaltungen. Drum war ich früher auch nie da. Allerdings ist dieses Halloweenevent wie gemacht..." Blaze überlegt, er hat diesen einen grossen Streich und die Überraschung für Viola geplant. Zu letzterem ist er noch nicht 100% entschlossen weil er nicht weiss was sie davon halten wird. Ein anderer Teil möchte es unbedingt tun. "Ich werd dir noch zeigen was ich mir ausgedacht hab, damit du nicht Opfer davon wirst." er grinst sie verschwörerisch an.

Nun ist ihre Neugier geweckt. Dass Blaze etwas geplant hatte ist zumindest keine Überraschung. Es wäre eher eine Überraschung gewesen, wenn er nichts geplant hätte. "Bin gespannt!", sagt nun auch sie.

Blaze stützt sich auf den Arm zurück, der zuvor Viola noch gehalten hat und schaut ins Feuer. Dabei schweift er die Stille genießend ab. Ein Gedanke jagt den nächsten. Von dem was er an Halloween vor hat, darüber was Viola dazu sagen wird, ob es klüger wäre wenn er ihr vorher gesteht das er mit ihr zusammen sein will, gefolgt von Mel die ihn dauernd zu nahe kommt, die aber beleidigt aufhören wird zu helfen wenn er sie deswegen anschnauzt - vermutlich - deren Biss, den er trotzdem nicht aus dem Kopf bekommt, Delsyn der vielleicht noch Wochen, vielleicht noch Tage hat wenn er den Trank nicht bekommt, bis er mit den Gedanken wieder bei Viola ankommt die ihm in der Not hilft, ihre Zeit mit ihm verbringt, nie über ihn urteilt, und keine... Geheimnisse hat. Die Stille dauert an, das Feuer knistert unregelmäßig, die Sims um sie herum kommen und gehen. Er dreht den Kopf zu ihr, die ebenfalls die Ruhe zu genießen scheint. Jemanden zu haben, mit dem man auch nur schweigen kann, ohne das es unangenehm wird, ist besonders. Er küsst ihre Schulter liebevoll und lächelt sie an. Wegen Mel und dem schlechten Gewissen, hat Blaze ein wenig das Gefühl er könnte Viola verlieren. Um dem entgegen zu wirken, würde er gern etwas tun damit sie sich bei ihm abslout wohl und sicher fühlt. Das ungute Gefühl damit kompensieren. Aber er weiss dass Viola ihr eigenes Tempo hat und wenn er sie drängt, macht er einen Schritt in die falsche Richtung. Und er sehnt sich doch den nächsten herbei. ... Vielleicht an Halloween.



Die Schatten auf Violas Gesicht werden immer härter. Das Feuer lässt sie tanzen, die Herbstsonne geht früher unter als im Sommer. Blaze erinnert sich an den Abendplan und richtet sich auf. "Ich muss langsam los.." sagt er entschuldigend.

Viola sieht nach oben. Bald braucht sie den Trank tatsächlich nicht mehr, um sich draußen aufzuhalten. Die Wirkung hat die ganze Zeit angehalten, ohne dass sie einen weiteren Schluck nehmen musste. Gut. Dann bleibt mehr übrig. "Ja, du sprachst ja schon am Telefon davon. Was hast du denn vor mit Del?"

Er hebt die Schultern, "Bisschen quatschen und so." meint er und ihm fällt der Song ein, "Vielleicht über den Song reden den er bei uns mal singt." dann schweigt Blaze einen Moment. "Wie viele Tränke hast du bekommen? Können wir das von heute wiederholen?"

Viola zählt in Gedanken die Flaschen. "Ungefähr sieben Phiolen, die allerdings unterschiedlich groß sind. Ich kann nicht beurteilen, für wie viele Anwendungen es reichen wird, aber zumindest sollte eine Wiederholung drin sein." Sie lächelt. "Vielleicht gibt es die Möglichkeit, Nachschub zu bekommen, wenn sie aufgebraucht sind, auch wenn die Zutaten wohl nicht so einfach zu bekommen sind. Einige der Zutaten zumindest." Sie hofft zumindest, dass Nachschub möglich ist. Aber so oder so sollte sie sparsam damit umgehen. Doch diese Anwendung an diesem Tag bereut sie nicht.



Blaze hebt die Mundwinkel. "Ich freu mich drauf." Kurz überlegt er, "Musstest du ihr helfen die Zutaten zu besorgen?" fragt er. "Nein. Sowas wie Knoblauch oder Salbei sollten nicht das Problem sein. Das gibt es im Supermarkt." Und sie ist sich sicher, dass Blaze ihr durchaus den Gefallen tun würde, den Knoblauch zu besorgen, damit sie nicht so lange diesem Duft ausgesetzt ist. "Andere Zutaten sind komplizierter, und ich weiß auch bei vielen nicht, wo es so etwas geben soll. Ich müsste mit Mel darüber reden. Aber natürlich besteht die Gefahr, dass gar kein Nachschub möglich ist."

Interessant. Denkt Blaze. Warum muss er für Del überall mitgehen und Viola nicht? Das bestärkt seinen verdacht bedauerlicherweise. "Ja...." meint er, "frag sie. Ich hoffe sie kann dir ein Vorrat geben. Wenn sie was dafür haben will, was auch immer, ich helf dir damit." Er steckt seine Sachen zurück in den Rucksack bevor er schliesslich aufsteht und ihn sich umlegt.

Nun endlich spürt Viola, wie die Wirkung des Trankes nachlässt. "Ja, ich werde sie mal drauf ansprechen und auch fragen, was als Gegenleistung verlangt wird.", sagt sie, während sie schützend die Hand vor ihr Gesicht hält. Die Sonne ist noch nicht komplett untergegangen, aber für die paar Minuten, bis es soweit ist, will sie keinen Schluck verschwenden.



Immerhin weiß sie nun, dass es eine Weile anhält. Sie lässt sich nichts anmerken. Ein paar Minuten dauert auch der Heimweg von der Schule, und den überlebt sie ja auch. "Und grüß Del mal!" Sie kennt Blaze' Bruder zwar nicht, aber spätestens wenn er dann tatsächlich auftreten sollte, wird sich das ja ändern.

"Okay." entgegnet Blaze und tritt das Feuer aus. Er stellt sich zwischen Viola und die Sonne damit sein Schatten auf sie fällt als er bemerkt das sie sie blendet. Dann umarmt er Viola, hält sie einen Moment fest und küsst sie auf die Stirn bevor er sie wieder frei gibt. Er hebt das BMX auf. "Bis bald."

"Bis bald!
", ruft sie ihm nach. Um der Sonne zu entkommen, versteckt sie sich ein paar Minuten in einer Höhle. Doch bald darauf ist es dunkel genug, dass sie sich auf den Heimweg machen kann.

(In Zusammenarbeit mit @Ripzha )

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23.04.2023 14:24 (zuletzt bearbeitet: 12.07.2023 01:40)
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Hausmeister

Artjom - letzter Post
Nouki kommt von Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High

Ort: Brindleton Bay Richtung Windenburg
Charaktere: Artjom / Nouki
Geschichtsstrang: Halloween an der Brindleton High - Heimweg




Draussen auf dem Weg geht Artjom mit den Händen in den Taschen neben ihr her. "Gehts dir gut?" fragt er schliesslich. Das lezte Gespräch war nicht sonderlich erfreulich aber trotzdem ist sie hier.

"Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen durch." Nouki vergräbt ebenfalls ihre Hände in den Taschen der Jacke, die sie über dem Pilzkostüm trägt. Es hat aufgefrischt und das Kleidchen was sie trägt ist kurz. Sie atmet tief durch. "Das ist oft so nach einem Auftritt..wahrscheinlich die Nachwirkungen vom Lampenfieber."



Ist es besser das Gespräch doch auf neutralem Boden zu belassen? Ihr Puls beschleunigt sich, während sie abwägt, dann fasst sie sich ein Herz. "Ich hab mit Tani geredet." Sie hält den Kopf gesenkt, mit Blick auf den Asphalt und studiert die kleinen weißen Einschlüsse darin, während sie weiter laufen.

Der hochgewachsene Junge lässt sich nichts anmerken. Weder von aussen noch an der Stimme. Natürlich hat sie das. Er könnte sie jetzt fragen was sie gesagt hat, aber das interessiert ihn gar nicht wirklich. "Tut mir sehr Leid wie das gelaufen ist. Kann ich was tun?" Artjom ist der Meinung genug gesagt zu haben. Er sagte ihr das sie es war die ihn hängen lies, das sie die Lügnerin war und sich zu wiederholen und darauf zu beharren wäre nur verdächtig.



"Ist schon okay soweit. Niemand muss irgendwas tun. Wir haben uns ausgesprochen und damit gut. Wir sind Freundinnen, wäre traurig wenn wir das nicht hin bekommen würden." Sie gehen schweigend weiter. "Ich möchte auch nicht mehr, dass das bei uns Thema ist, geht das klar für dich?" Sie will gar nicht mehr nachdenken darüber, was er vorhin sonst noch behauptet hat. Wenn dann wird das mal Gesprächsstoff zwischen Tani und ihr...wenn!

"Ist mir auch lieber." antwortet Artjom mit einem Hauch Betrübtheit in der Stimme. Als hätte er wirklich schlechte Erfahrung mit Tania gemacht. Für den Fall der Fälle hat er genug gegen die Rothaarige in der Hand. Besser haben als brauchen. Er lächelt Nouki mit seiner üblichen freundlich-charmanten Art an, nimmt die Hand aus der Tasche und öffnet sie damit sie ihre in seine legt.



Es ist nur ein winzig kleiner Augenblick den Nouki zögert, dann ergreift sie die angebotene Hand. Es fühlt sich richtig an und gleichzeitig überkommt sie das Gefühl, einen Pakt geschlossen zu haben. Ist das gut oder eher seltsam? Sie schiebt es beiseite und lächelt zurück. "Du wolltest mir doch noch erzählen was hinter deinem Kostüm steckt." sagt sie im weiter schlendern und zupft kurz an seinem Ärmel.

„Wollt ich.“ wiederholt er lächelnd und hält nachdenklich die gewirbelte Nase in die Luft. „Weisst du, ich war mal bunt. Hatte jede Farbe des Regenbogens.“ sagt er mit Sehnsucht in der Stimme. „Ich habe in einer Holzkiste gelebt, ich war The Laughing Jack in a Box. Und das Weihnachtsgeschenk von einem ganz….. besonderen Jungen.“ er zeigt grinsend seine Zähne und wendet den Kopf langsam Nouki zu, was gewollt ein wenig irre wirkt.



Artjom muss lachen, dann wird er wieder ernst. „Wir waren beste Freunde. Er war mein einzige Freund und ich seiner. Sein Name war Isaac…. Wir haben gespielt, jeden Tag, wir haben uns Geschichten erzählt und sind lang aufgeblieben unter der Decke… er war zuvor ein so einsames Kind gewesen, aber mit mir war er nicht mehr einsam.“ Artjom schauspielert eine bestimmte Tragik in die Stimme, als wäre die Erinnerung an den Jungen sehr traurig und auch irgendwie schön, aber vor allem traurig.

Fasziniert lauscht Nouki seiner Stimme. Sie könnte ihm stundenlang zuhören, alles wird lebendig durch die Nuancen und Klangfarben, die er leicht und geradezu spielerisch in die Erzählung einflicht. Lächelnd drückt sie seine Hand und ist gespannt auf die Fortsetzung.
„Was ist passiert, sag schon.“ lacht sie ungeduldig und zappelt ein bisschen mit den verschränkten Händen herum.



Artjom lächelt kurz, weil er sich freut dass sie offensichtlich Freude an der Erzählweise hat. Er schluckt das Lächeln herunter und überlegt kurz, die Augen nach vorn. "Wir haben gespielt, im Garten.... Wir waren Piraten und schipperten mit unserem Schiff durch die Meere. Isaac war der Kapitän und ich sein erster Mat. Da tauchte diese Landratte auf und er zeigte mit seinem Säbel auf sie und befahl sie zu ergreifen. Das tat ich." Artjom streckt einen Arm aus und tut als würde er etwas an sich nehmen. "Es war die Nachbarskatze, aber für uns war es eine elende Landratte... Sie wollte fliehen, doch der Kapitän sagte, ich dürfe sie nicht entkommen lassen. Das hab ich auch nicht." Eine Kunstpause einlegend, überlegt er seine nächsten Worte. "... dann fiel sie tot und verrenkt zu Boden..." Artjom blinzelt und sieht dann Nouki an als wisse er bis heute nicht wie das passiert ist, zeigte aber auch keine Reue. Es war als wäre eine Glasflasche versehentlich zerbrochen. "Nur eine Geschichte, ok?" sagt er dann und lächelt verlegen bevor er wieder in die Rolle des Laughing Jack schlüpft. "Isaac hat gelacht und gemeint, Katzen haben also doch keine sieben Leben und ich sagte zu ihm, seine Mom wird bestimmt wütend sein wenn sie das sieht. Das sah er ein und hat die Katze über den Zaun zurück in deren Garten geworfen."



Jaa..aa, nur eine Geschichte. Nouki schneidet eine zweifelnde Grimasse, als Artjom das sagt, ihre Augen lächeln aber dabei. Er erzählt einfach spannend, auch wenn sie schon zu wissen glaubt, auf welch dunkle Pfade die Geschichte führen wird. "Ihr habt weiter..gespielt?" fragt sie 'Laughing Jack', nicht Artjom.

Jack schüttelt den Kopf. "Sie haben es gesehen und Isaac die ganze Schuld gegeben. Also wurde er auf ein Internat geschickt. Ich wurde wieder in die Box gesperrt und blieb dort dreizehn Jahre..." Er seufzt. "In dieser Zeit, einsam und allein in der Holzkiste, sind alle meine Farben verblasst." Er zeigt auf sein Schwarz-weisses Kostüm.



Das nachfolgende erzählt Artjom nicht alias Jack. Er legt einen Arm um Nouki und sagt, "Das ist eine der bekanntesten Creepypastas im Netz. Nach den 13 Jahren kam Isaac wieder nach Hause. Sein Vater hatte seine Mutter umgebracht weil er ein Säufer war und wurde dafür gehängt. Isaac war jetzt ein junger Mann und er fand Jack auf dem Dachboden in seiner Kiste. Er erinnerte sich kaum, wusste aber, dass Jack sein Freund als Kind war, auch wenn all die Abenteuer nur Kindheitsfantasien waren. Er setzte Jack in eine Ecke und vergaß ihn. Jack jedoch beobachtete von seinem Platz aus Isaac. Wie er wunder schöne Frauen nach Hause brachte, und furchtbares mit ihnen anstellte. Jack sah schweigend zu, aber in seinem inneren lachte er. Er wuchs an den bösen Taten von Isaac, bis er wieder die Kraft hatte sich zu bewegen auch ohne dass Isaac es sich vorstellen musste. Voller angst erstarrte Isaac als er Jack auf sich zu kommen sah. Er war immer viel grösser als er gewesen, und er schrie als Jack ihn mit seinen langen windigen Armen umschlang wie die Nachbarskatze damals. Und Jack lachte, während Isaac nicht verstand. Er dachte, er habe sich das alles doch nur ausgedacht. Er hat damals die Katze getötet und musste im Internat dafür Büsen und... Aber es war Jack. Jack war echt. Und Jack war böse. Jacks Unschuld verblich genau so wie seine Farben und... naja." Artjom will wirklich nicht so genau ins Detail gehen, denn es ist schon fast ein Splatter. "Er hat Isaac umgebracht. Jack sitzt bis heute in seiner Kiste, Blut bespritzt, in Gewahrsam der Asservatenkammer der Polizei als Beweismittel und wartet darauf, dass er einen neuen Freund kennenlernt..." Das Ende hat er grade erfunden, aber das macht nichts. Windenburg ist schon in Sicht.



Nouki mag die Art wie er den Arm um sie legt. Es ist fast wie selbstverständlich und wieder fühlt es sich an, als ob es einfach so gehört und richtig ist. Als der Weg zu ihrem Haus in Sicht kommt drosselt sie das Gehtempo etwas. „Das ist eine faszinierende story, danke dass du sie mir erzählt hast.. bin mir nur nicht sicher ob ich tatsächlich hier im Dunkeln mit dir herumschlendern sollte, laughing Jack-Artjom.“ Sie grinst und schmiegt sich an seine Schulter. „Aber no risk no fun ist das Motto beim Klettern.“
Sie biegen auf den Kiesweg ab, auf dem Nouki meistens los joggt. „Hier starte ich, wenn ich Richtung Willow Creek laufe. Jetzt lernst du mal das andere Ende kennen.“ schmunzelt sie.



Artjom sieht sich um. Das Haus und die Nachbargebäude liegen im Schatten. Die Büsche sind im Wind wabernde schwarze Löcher und irgendwo quietscht fein ein Gartentor. "Schöne Gegend." sagt er und lächelt Nouki an. "Aber nicht so schön wie du.."

Was?! Bubumm, bubumm, bubumm..Herzschlagstakkato. Nouki stupst ihn sachte mit dem Ellbogen in die Seite.“Mach keine Witze mit mir.“ Ihre Stimme klingt leicht gepresst, weil sie vor Aufregung ganz flach atmet. Sie wirft ihm einen Seitenblick zu, muss aber doch schmunzeln.



„Das ist kein Witz.“ antwortet er mit einer Mischung aus ernst und angenehmer Ruhe in der Stimme. Er stellt sich vor sie. Tani sagte Nouki mag ihn und er mag sie. Sie schenkt ihm ein gutes Gefühl. Worauf also warten? Er sieht sie an, die zarten Lippen, die grossen grünen Augen die unter dem Hut zu ihm aufsehen, die kleine niedliche Nase. „Darf ich dich küssen?“

Statt einer Antwort, nimmt Nouki den Hut ab und nähert sich ihm. Sie wagt kaum zu atmen. Artjom ist um einiges größer als sie selbst. Ihr Blick gleitet über die feine Narbe an seinem Kinn, wandert nach oben und verliert sich in seinen blauen Augen, während sie den Kopf dabei in den Nacken neigt. "Jetzt schon." antwortet sie leise lächelnd.



Artjoms Gesichtsausdruck ist zufrieden. Besser kann man ihn nicht beschreiben als er sich ihr langsam nähert. Sein Herz klopft stark und wenn Nouki ihre Hand auf seine Brust legen würde, würde sie es fühlen, aber anmerken lässt er sich nichts. Er ist gern der Held. Die Person zu der man aufsieht. Die Person die man bewundert, auf welche Art auch immer, sei es Dank wenn er wieder mal zusätzliche Aufgaben übernimmt, oder Lob wenn er ein guter Zuhörer war, oder auch wenn einfach nur seine Art beeindruckt. Nouki macht ihn... nicht direkt nervös aber er möchte alles dafür tun, dass sie bleibt. Kurz bevor er die Distanz zwischen ihnen auflöst, schließt er die Augen und ihre Lippen berühren sich. Erst ganz sanft, und er genießt den Stromstoß den der Kuss auslöst bevor er die Hand kurz sacht an ihre Wange legt und lächelnd ablässt ohne sie aus den Augen zu lassen. Ein wenig neugierig sieht er sie an um zu sehen wie sie darauf reagiert.



Weich und ein wenig sehnsuchtsvoll schmiegt Nouki sich an ihn und lässt bei der Berührung seiner Lippen den Hut aus der Hand gleiten, um locker ihre Arme um seine Körpermitte zu legen. Sie lässt sich einfach fallen in den Augenblick, die sanfte, prickelnde Berührung ihrer Lippen und Artjoms aufregende Nähe. Mit etwas wackeligen Knien und wild pochendem Herzen lächelt sie zu ihm auf, als er sie anschaut. Ihr liegen Worte auf der Zunge, die sich sofort wieder verflüchtigen, in ihrem Kopf verfliegen, sich zu Neuen formen und sofort wieder weiter trudeln, wie Schmetterlinge im Liebesreigen. Die Intensität des Augenblicks raubt ihr beinahe den Atem. Statt etwas zu sagen, nimmt sie seine Hand von ihrer Wange, haucht einen Kuss auf die Innenfläche und stellt sich auf die Zehenspitzen um ihm ihre Lippen erneut zum Kuss zu bieten.




(In Zusammenarbeit mit @Simscat2)


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23.04.2023 14:52 (zuletzt bearbeitet: 12.07.2023 01:43)
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Hausmeister

Charaktere: Artjom / Nouki
Geschichtsstrang: Wohin das führt

Er hat überlegt sie in den Bandraum einzuladen, aber dort ist es dreckig. Bei sich zu Hause kommt ihm seine Mutter in die Quere und wie peinlich ist es die Tür nicht schließen zu dürfen. Also Windenburg. Es gibt dort diese niedliche Pizzeria mit gut bewertetem Ambiente, in die er Nouki eingeladen hat. Essen beim Italiener, ein Klassiker. Und danach Spaziergang durch die Altstadt. Nouki ist ein praktisches Mädchen, was sich aber auch gern mal fallen lässt. Das kriegt er hin. Der Kuss vor ihrem Haus war herausragend und schön und er muss ihr zeigen, dass er davon mehr will und nur er.
Vor der Pizzeria am Brunnen wartet er und lauscht dem Plätschern des Wassers. Artjom freut sich auf sie. Das ist das erste offizielle Date. Endlich ohne Köter und ohne Morgenluft die in der Nase fast gefriert.



Mit klopfendem Herzen ist Nouki unterwegs zur Pizzeria, in der sie heute mit Artjom essen wird. Ihr erstes Date und das erste Mal für sie, dass ein Junge sie einlädt, so ganz offiziell. Das ist mehr als aufregend. Die Vorfreude lässt sie ihre Schritte beschleunigen. Hoffentlich wird der Abend nicht so chaotisch, wie die Vorbereitungen zuhause, denkt sie halb amüsiert, halb besorgt. Eine Stunde lang hatte sie ihren Kleiderschrank durchwühlt, Outfits anprobiert, wieder verworfen und wieder Neues kombiniert. Das Ende vom Lied war ein riesiger Haufen Klamotten auf ihrem Bett und das Outfit, das sie jetzt trägt. Zwar eins ihrer liebsten und warm, aber eigentlich wäre sie lieber etwas schicker gegangen. Die Konsequenz wäre aber gewesen, zu frieren, was bedeutet hätte den ganzen Abend ein unkomfortables Gefühl zu haben und das ist das Letzte was sie will. Wenigstens muss ich mir wegen der Frisur keinen Kopf machen, denkt sie amüsiert, während sie nochmal ihr Gehtempo erhöht. Da ist er. Ihr Herz macht einen Stolperschlag und beschleunigt enorm. „Buona sera, come stai?“ fragt sie, als sie bei ihm ankommt und umarmt ihn freudig.



Artjom umarmt sie fest. „Äh.. Non parlo italiano.. oder so.“ er grinst. „Pero estoy bien. Wären wir besser ukrainisch essen gegangen, da könnt ich wirklich punkten.“ Vergnügt zeigt er auf das Restaurant hinter sich. „Hast du Hunger?“

"Ich hab immer Hunger und ich liebe italienisches Essen." bestätigt Nouki lächelnd und schaut zu ihm auf. "Du wohl auch, sonst hättest du es ja nicht ausgesucht."

„In Russland sagt man ‚Brot ist der Kopf von allem‘. Passt ganz gut zu einer Pizzeria. Aber ich schätze auch den Belag.“ sagt er amüsiert und geht mit ihr auf den Eingang zu.



Am Empfang steht ein Italiener der ihnen einen Tisch für Due Persone zeigt und sofort die Kerzen darauf entzündet nachdem sie sich gesetzt haben. Er bringt die Speisekarte und fragt nach den Getränkewünschen der Gäste. Als er weg ist lehnt Artjom sich zurück und studiert die Karte. Dabei fährt er mit dem Daumen über seine Narbe. „Und? Was ist deine Lieblingspizza?“ fragte er und schaut sie freundlich über den Kartenrand an.



Nachdem sie die Getränke gewählt haben, sieht Nouki sich kurz um. Es ist schnuckelig hier und genau so, wie man sich ein italienisches Restaurant wünscht. Ein Ambiente zum wohl fühlen. Artjom hat wirklich Geschmack bewiesen mit seiner Wahl. Dieses Gefühl lässt sie warm zurück lächeln, als sie seine Frage beantwortet. "Schwierig...alle außer Meeresfrüchte?" Nouki schmunzelt. "Wenn ich mich entscheiden soll, dann Calzone mit scharfen Pepperoni. Ich liebe es, sie an zu schneiden, der Käse läuft so herrlich geschmolzen heraus und die Kräuteraromawolke haut mich um." Sie lacht. "Mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen beim Gedanken daran." Sie legt die Karte zur Seite, nimmt sich ein Stück Bruschetta aus dem Körbchen, das der Ober gerade auf den Tisch gestellt hat und knabbert daran herum. "Und deine?" fragt sie dann neugierig. "Aber eigentlich bist du ja mehr so der Pasta Typ, nicht?" fügt sie dann schmunzelnd an, in Erinnerung an den Heimweg an Halloween.



Artjom braucht einen Moment bis er es schnallt und gibt ihr lachend recht. „Das ist gar nicht so unwahr.“ Er legt die Karte ebenfalls weg und lehnt sich wieder vor, „Klingt vielleicht langweilig, aber mein Lieblingslebensmittel ist Mais und das find ich auch auf ner Pizza mega.“ er formt ein O mit Zeigefinger und Daumen. „Meine Mom kocht gern traditionell, da komm ich meistens weniger in den Genuss. Deswegen nutz ich das heute aus.“ er lächelt Nouki an.

Nouki grinst. "Mais hab ich am liebsten als Popcorn. Ansonsten verfüttere ich ihn auch oft an unsere Hühner, die lieben ihn auch." Sie wird wieder ernster und sieht Artjom aufmerksam an. "Magst du mir ein bisschen erzählen von deiner Heimat? Und der Kultur? Was es dir bedeutet? Ich weiß gar nicht so viel über die Ukraine." gibt sie leicht verlegen zu.

„Ich auch nicht.“ sagt er und muss bei ihrem Blick lachen. „Nein Spass… ich will dich nicht mit einer öden Geschichtsstunde langweilen.“ Artjom könnte ihr nahezu alles von der Völkerwanderungszeit bis zur Sowjetunion erzählen, was er zwar gerne täte, aber er hat gelernt das Streber nicht anerkannt sind. Vor allem nicht auf Dates. „Ich bin nicht sooo verwurzelt. Ich mag das essen und die Mentalität, aber ich find mich auch in anderen Kulturen zurecht. Nichtsdestotrotz hat das Land viel zu bieten. Schöne Landschaften, viel Kunst, es ist das dritte… oder vierte? Land auf der Liste der gebildetsten Bevölkerung..“ er grinst schief, „Ich war da bis ich 13 wurde, danach sind wir oft umgezogen.“ er hebt die Schultern, da das seiner Mutter geschuldet ist. „Ich hab dort neben der Landessprache, simlisch gelernt und verstehe auch russisch. Und natürlich Gebärdensprache. Aber das hat weniger mit meiner Herkunft zu tun.“ sagt er ohne angeberisch zu klingen, aber mit einem gesunden Stolz in der Stimme.



Gebannt lauscht Nouki seinen Worten. Er weiß so viel was sie interessiert und sie würde im Moment jedes Wort aufsaugen, das ihr mehr über ihn verrät. Nichts davon wäre langweilig . In ihren morgendlichen Gesprächen konnten sie Themen oft nur anschneiden oder es ging um Schule und die Theater AG. Sie genießt es, sich endlich in Ruhe mit ihm zu unterhalten, auch wenn ihre Gedanken, wie immer in seiner Gegenwart, ein wenig durcheinander purzeln. Die Schmetterlinge im Bauch tanzen meist zu unruhig. Hoffentlich kann sie heute die Pizza überhaupt essen. In den letzten Tagen war nach ein paar Bissen Schluss und sie musste sich schon besorgte Fragen von ihrer Mutter gefallen lassen, die heute in : bist du vielleicht verliebt? gipfelten. Noukis strahlendes Lächeln war wohl Antwort und Beruhigung genug. Sie hat noch nicht von Artjom erzählt zuhause, aber ihre Mutter weiß, dass sie von selbst kommt wenn die Zeit dafür reif ist. Der Ober serviert die Getränke und nimmt ihre Bestellung auf. Nouki dankt lächelnd und setzt dann die Unterhaltung mit Artjom fort. "Du sprichst drei Sprachen, wow." Die Bewunderung in ihrem Blick bleibt. "Wie kommt es dass du die Gebärdensprache gelernt hast? Das ist faszinierend und ich würde das auch gerne können. Könnte mir mal beruflich nützlich sein."

Artjom trinkt einen Schluck von der bestellten Sprite. „Mein Vater ist Gehörlos. Wenn er dabei ist, sprechen wir immer…“ die nächsten Worte unterstützt er mit den Händen, „…zusätzlich mit Gebärdensprache.“ er legt lächelnd wieder eine Hand an sein Glas und stützt sich auf den anderen Unterarm was ihn interessiert wirken lässt, „Aber er kann auch Lippenlesen. Ich kann das nur ein bisschen. Was willst du denn später machen?“



Beeindruckt nimmt Nouki einen Schluck Mineralwasser und dreht dann an dem Glas herum, während sie antwortet. "Ich hab in letzter Zeit viel überlegt. Ursprünglich war der Plan mal junge Sporttalente zu fördern und zu trainieren, aber ich hab mich jetzt entschlossen Sporttherapeutin zu werden. Ich denke Sport hilft körperlich oder geistig eingeschränkten Menschen sich selbst besser zu erleben, das Selbstbewusstsein zu stärken oder ihr Körperempfinden zu entwickeln. Der Gedanke gefällt mir und Sport ist nun mal was, worin ich richtig gut bin und was ich liebe." Sie lächelt ihn offen an. "Am liebsten würde ich dann mit Kindern arbeiten, aber das weiß ich noch nicht so genau."

„Ein nobles Ziel.“ antwortet Artjom und sieht sie aufrichtig lächelnd an, und mit Gebärdensprache unterstützt fügt er an, „Ich bring dir was bei, wenn du willst.“ er grinst. Zugegeben ist er schon sehr stolz dass diese Fähigkeit immer wieder beeindruckt und er muss nicht mal was dafür tun. „Sind alle in deiner Familie so Sportfreaks?“ fragt er, „Oder woher die Begeisterung?“

"Das würde mich sehr freuen, wenn du mir das beibringst." Noukis Augen strahlen, als sie das sagt. Artjom scheint mit allen Anforderungen in seinem Leben so spielerisch leicht zurecht zu kommen. Nouki beneidet ihn fast um diese Fähigkeit. Dann grinst sie. "Sportfreaks? Nein, ganz und gar nicht. Mein Vater ist ein viel beschäftigter Geschäftsmann und verbringt sein halbes Leben am PC und meine Mutter wandert zwar gern, aber mehr weil dann die ganze Familie etwas zusammen unternimmt. Keine Ahnung wo das bei mir herkommt. Ich musste mich schon immer viel bewegen. Schon als kleines Kind konnte ich nicht einfach gehen, ich bin immer gerannt. Gefühlt meine ganze Kindheit lang. Das ist mir geblieben und jetzt kanalisiere ich die Energie einfach nur." Sie muss lachen.
"Aber erzähl du doch mal von deiner Familie. Was hat dein Vater für eine Arbeit? Und was möchtest du mal machen später?"



„Mein Vater schreibt für ein Online Portal. Sammelt Daten, und macht Zusammenfassungen und so weiter. Freier Journalist könnte man sagen, obwohl er nicht muss. Und ich…“ Artjom lehnt sich zurück und denkt kurz auf den Tisch schauend nach. „Meine Mutter möchte, dass ich Jura studiere, aber…“ er schaut zu Nouki auf und lächelt ein wenig, „vielleicht mach ich…. nein, sehr wahrscheinlich mach ich das nicht.“ er hat es satt sein Leben von ihr bestimmen zu lassen. Er weiss nur noch nicht wie er das umsetzt ohne dass sie aus allen Wolken fällt. „Ich glaub mich ziehts auch in den Journalismus. Mit Leuten reden, Informationen verbreiten. Vor allem kann ich in einem Studium dieser Art auch locker einen Abstecher zu den Fächern Geschichte und Politikwissenschaften machen.“ Artjom klingt sicher in dem was er sagt, „Aber mal sehn ob meine Mom mir nicht nen Strich durch die Rechnung macht. Bei ihr weiss man nie.“ jetzt lächelt er nicht mehr.

"Dann hat dich dein Paps also inspiriert, das ist cool. Du könntest dann auch viel reisen, Worte und ihre kreative Verwendung beherrscht du ja perfekt und deine Mutter wird deine Entscheidung sicher verstehen, wenn du ihr das entsprechend erklärst."
Sie versucht in Artjoms ernster Miene zu lesen. "Hast du das Gefühl, dass sie dich nicht in deinen eigenen Vorstellungen unterstützen wird? Habt ihr schon geredet miteinander?" Das ist etwas, was sie sich gar nicht vorstellen kann. Wenn Nouki sich ernsthaft Gedanken über ihr Leben macht und ihren Eltern die Pläne mitteilt, wird am großen Tisch darüber gesprochen und sie kann sich der Unterstützung beider sicher sein, sofern ihre Vorstellungen realistisch und finanzierbar sind. Das Essen wird serviert und Nouki spürt erleichtert. dass der Duft der im Holzofen gebackenen Pizza ihren Appetit anregt. "Buon appetito." wünscht sie Artjom lächelnd und schneidet genüsslich ihre Calzone an, während sie gespannt auf seine Antwort wartet. Jura ist knochentrockener Stoff, da sollte man schon Leidenschaft mitbringen, um so ein Studium durch zu ziehen. Sowas darf er sich nicht aufladen, wenn sein Herz für eine ganz andere Richtung schlägt.



Artjom richtet sich auf als der Teller serviert wird. Während er die Pizza Americana schneidet, sagt er, „Jaaaa… nein… das ist nicht so einfach bei meiner Mutter. Wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat gibts keine Diskussion. Sie ist echt stur.“ er steckt sich ein Dreieck auf die Gabel und schiebt es in den Mund. Kauend und ein wenig grinsend sagt er weiter, „Solltest du sie je kennen lernen, nimm einfach nichts was sie sagt ernst. Damit fährst du am besten.“

Er hält es für möglich, dass sie seine Mutter kennen lernt. Noukis Herzschlag beschleunigt sich etwas. "Und wenn sie mir erzählt, was sie für einen tollen Sohn hat?" fragt sie grinsend zurück. "Gilt das dann auch?"

„Ja dann auch. Ist eh nicht ernst gemeint dann.“ er sieht Nouki an, „Also ich mein,“ er breitet ein wenig die Arme aus und zeigt mit beiden Händen auf sich, „mach dir lieber ein eigenes Bild.“ Er zwinkert und widmet sich wieder seiner Pizza. „Sie ist okay, meint 's grundsätzlich nicht böse, aber… sie kann halt nicht die Klappe halten und dann ist schnell mal was gesagt, was nicht….“ er unterbricht sich und lächelt, „Wie sind deine Eltern? Unterstützen sie dich bei der Berufswahl? Und von wem von beiden hast du diese schrille Haarfarbe geerbt?“ das letzte betont er scherzhaft, wobei ein Vater mit pinken Haaren auch nicht alle Tage anzutreffen ist.



Im Kauen inne haltend mustert Nouki Artjom aufmerksam. Er hat nicht gescherzt, auch wenn er so locker darüber spricht. Irgendwas läuft wohl nicht ganz rund zwischen seiner Mutter und ihm. Sie würde gern fragen wie sein Vater dazu steht, aber das ist kein günstiger Zeitpunkt das Thema zu vertiefen, vor allem da Artjom jetzt selbst davon ablenkt. "Natürlich mach ich mir selbst ein Bild und was ich bisher kenne, ist ziemlich...angenehm." sagt sie leise schmunzelnd, ehe sie ihre Serviette benutzt und einen Schluck trinkt. "Ich habe wirklich Glück mit meinen Eltern. Sie lassen mir viel Freiheit, unterstützen mich..sogar dann wenn ich Entscheidungen treffe, die ihren Vorstellungen entgegen laufen. Mein Vater ist Food Designer, hat eine eigene Firma und das Geschäft boomt, seit vegane Produkte immer beliebter werden. Beide wollten, dass ich da mal mit einsteige, aber dann haben wir uns alle zusammengesetzt und schließlich haben Mama und Papa meinen Berufswunsch akzeptiert. Und!" sie erhebt den Zeigefinger und auch etwas die Stimme."..auch meine neue Haarfarbe. Das war so eine Spontanaktion mit Ellie. Sie hat blau gefärbt und ich pink. Eigentlich hab ich rote Haare. fast wie Tani schießt es ihr durch den Kopf. Sie lacht trotzdem leise und spießt eine Pepperoni auf die Gabel, die sie sorgfältig mit geschmolzenem Käse umwickelt und in den Mund schiebt.
"Mein Vater nennt mich jetzt nicht mehr Böhnchen, sondern Pink Panther. Ich kann dir gleich mal ein Bild auf dem Handy zeigen, wie ich vor der Aktion ausgesehen hab, wenn du magst." schlägt sie spontan vor.

„Ja zeig mal.“ Die halbe Pizza ist verspeist und er unterbricht das Essen um ihr Handy entgegen zu nehmen. Er betrachtet das Bild. „Fuchsrot, sieht toll aus. Steht dir mega.“ er reicht das Telefon zurück und lächelt, „Gefällt mir. Hattest du auch mal lange Haare?“ fragt er interessiert.



"Danke." Nouki lächelt auch. Pink nicht so?"Nein..oder warte, als kleines Kind, aber schon da nur Zöpfe, weil ich so ein Wildfang war. Beim Sport sind kurze Haare einfach praktischer." entgegnet sie unbekümmert. "Man muss sich nicht ewig mit der Pflege aufhalten und kann die Zeit sinnvoller nutzen." ergänzt sie halb scherzend, halb ernst.

„Verstehe.“ Artjom betrachtet ihre Frisur. Vielleicht eine Millisekunde zu lange und sagt schliesslich lächelnd, „Du hast so ein schönes Gesicht, du kannst bestimmt alles tragen.“ er widmet sich dem letzten Stück der Pizza.



War das jetzt ein Kompliment? Während Nouki nochmal ein Stück Pizza in den Mund schiebt, kommt ein undefinierbares Gefühl in ihrem Inneren hoch und... bleibt undefinierbar. Sie schluckt, tupft sich den Mund und legt dann ihr Besteck sorgfältig nebeneinander am Tellerrand ab. Lächelnd lehnt sie sich im Stuhl zurück und betrachtet mit leicht schief gelegtem Kopf Artjoms Frisur. "Ich muss sagen, mir hat der schwarze Haarschopf von Laughing Jack auch sehr gut gefallen."



Der Junge schaut auf. „Oh echt? Naja. Natürlich ist das neue Schwarz.“ er fährt sich mit den Fingern durch die Wolle und demonstriert: „Und ist auch ein gutes Gefühl reinzugreifen.“ dann grinst er wissend.



Nouki schluckt, behält aber ihr Lächeln bei. Das kann sie im aktuell nicht bieten. Sie überspielt das wieder anklopfende, diffuse Gefühl indem sie sich nach vorne lehnt und schmunzelnd sagt:" Was auf einen Versuch ankäme."



Mit ähnlich herausforderndem Lächeln lehnt er sich seinerseits vor und sagt: "Da hast du recht."

----------

Nach dem Essen, bezahlt Artjom und sie gehen plaudernd zum Fluss, was sich so locker und ungezwungen anfühlt wie ihre morgendlichen Treffen vor der Schule. Beim Wasser bleiben sie stehen. Er beugt sich runter, hebt einen Stein auf und wirft ihn, so das der kleine Felsbrocken mit einem leisen „Klonk“ im Fluss versinkt. Herausfordernd sieht er Nouki an. Zeig was du kannst, kleine Sportskanone.

Nouki, grinst. Sie sucht sich einen flachen Stein, geht etwas in die Hocke und wirft. Zufrieden beobachtet sie, wie ihr 'Geschoß' über die Wasseroberfläche hüpft, ehe es sanft absinkt. " Fünf jumps, wer kann, der kann." Sie lacht und zieht die Nase etwas kraus dabei.

Er schaut auf den breiten Fluss, dann zu Nouki. "Das war reines Glück.“ scherzt er als ihr Stein noch ein wenig weiter fliegt. Er hatte es eh nicht drauf angelegt zu gewinnen’. „Wo wir beim Glück sind," sein charmantes Lächeln kommt zum Vorschein und er nimmt ihre Hände. "Das war ein wunderschöner Abend." sanft küsst er ihre Finger. "Danke dafür."



"Ja, ich fand es auch schön..finde es immer noch." korrigiert sie sich lächelnd und blickt zu ihm auf. "Das war das erste Mal für mich, dass mich jemand so offiziell eingeladen hat. Ziemlich spannende Sache." Sie schmunzelt leise und wird wieder minimal verlegen. Hoffentlich hält er sie nicht für so ein Mauerblümchen. Irgendwie war sie bisher für Jungs mehr so der Kumpeltyp und mit Leon..das steht auf einem ganz anderen Blatt. Es ist aufregend plötzlich von jemandem wie Artjom anders wahr genommen zu werden.

„Kann ich mir gar nicht vorstellen.“ sagt er lächelnd und denkt, das ist ja interessant. „Denn du bist schön, und witzig und klug und wirfst gut mit Steinen und….“ mit jedem Wort kommt er ihr ein wenig näher und küsst sie sanft. Dann schaut er sie an, „und kannst gut küssen.“ er streicht ihr eine imaginäre Strähne hinters Ohr. „Darauf kann kein Mann verzichten wollen.“

Eine heiße Welle aus Glück und Freude durchfährt Nouki. Sie reckt sich ein wenig, vergräbt ihre Hände in seinen Haaren und schaut ihn spitzbübisch lächelnd an. "Zumindest einer muss das auch gar nicht." Als sie ihn küsst legt sie all diese Gefühle hinein und löst sich dann leicht schwindlig wieder etwas von ihm. "Ich will auch nicht auf dich verzichten." sagt sie leise und schmiegt sich an seine Brust.

Er hat als junger Typ zu viel gesehen als das er hier einen auf plumpen, verliebten Ahnungslosen machen könnte. Das klingt einfach alles peinlich und er besitzt das Vokabular um es besser zu machen. Er liebt es wie sie sich ihm hingibt, wie sie sich mühe gibt. Er fühlt sich sehr wohl und zufrieden und hat das Gefühl, das alles genau richtig läuft. Er umarmt sie, drückt sie an sich bis ihm die richtigen Worte einfallen: "Dann... lass uns doch herausfinden wohin das führt...?"

Nouki hebt ihr Gesicht aus seiner Jacke, wo sie sich angekuschelt hat und blickt ihm in die Augen. Hat sie gerade richtig gehört? Ihr Herz schlägt augenblicklich Purzelbäume. "Ja, lass uns zusammen auf Entdeckungsreise gehen. " erwidert sie glücklich und zieht ihn sanft zu sich herunter zu einem langen Kuss.




(In Zusammenarbeit mit @Ripzha)

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Nouki geht nach Brindleton Bay Nr 10 - Brindelton High


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23.04.2023 15:12 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2023 08:09)
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Hausmeister

Ellie, Jadyn - letzter Post

Ort: Sportcenter Windenburg
Charaktere: Jadyn, Ellie
Titel: Hoch hinaus, tief herab




Jadyn steigt vom Rad, schließt es am Ständer vorm Haus an und schaut auf die Uhr. Er ist einige Minuten zu früh - wie meistens, wenn er verabredet ist. Die Wartezeit nutzt er, um ein paar Dehnübungen zu machen. Es dauert nicht lange, bis er Ellie um den Block biegen sieht. Mit ihren leuchtend blauen Haaren ist sie meterweit gut zu erkennen. "Hey,", grüßt er fröhlich, als sie bei ihm ankommt, "pünktlich auf die Minute."

"Klar!"
, lacht die Angesprochene. "Es gibt ja was zu tun!" Es ist kein Klettern in freier Natur, so wie damals mit Nouki. Aber es gibt ein Sportcenter in Windenburg, vor dem die beiden gerade stehen. "Ah, Windenburg. Da war ich zuletzt im Sommer auf dem Musikfestival.", erinnert sich die Blauhaarige.

"Ist ja schon ein paar Tage her.", lacht Jadyn. Er ist mindestens einmal die Woche hier, um die Wände zu erklimmen. "War's denn gut?", fragt er, während er seine Sporttasche vom Rad nimmt und mit der Mitschülerin hinein geht.



"Klar.", sagt Ellie, "Bis auf das Ende. Da wurde Vero nämlich das Handgelenk gebrochen. Sie ist eine Freundin von mir."

"Oh man, auf sowas kann man gut verzichten. Grade die Gelenke."

"Oh ja.
" Ellie seufzt. "Vero kann ihre Hand immer noch nicht richtig benutzen." Sie überlegt, ob sie die Details verraten soll. Allerdings hat Jadyn auch nicht danach gefragt.



Die Wege der Teenager trennen sich für einen kurzen Moment, als sie die Umkleidekabinen betreten. Während der Brunette sich die Schuhe zubindet, schweifen seine Gedanken in eine andere Richtung ab. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er heute mit Ellie hergekommen ist, statt mit seinem Bruder. Er weiß, wie gern er ihn einmal begleiten würde. Und obwohl Jadyn ihn gern bei diversen Unternehmungen mitzieht, ist er sich nicht sicher, ob eine Kletterwand das Richtige für ihn ist.

Jadyn setzt den Fuß auf den Boden, wirft sich ein Handtuch über die Schulter und verlässt die Kabine. Die Kletterwand läuft nicht weg. Früher oder später wird er zusammen mit Jordyn hier aufschlagen. Aber heute will er Ellie etwas besser kennen lernen.

In Sportsachen kommt Ellie zurück in die Halle. Sie war hier noch nie. Sie wusste nicht einmal, dass es ein Sportzentrum in Windenburg gibt. Ihr kam die Stadt eigentlich immer wie eine alte Stadt mit vielen Fachwerkhäusern vor. Anders als die Großstadt San Myshuno, mit etwas modernerer Architektur. Aber warum sollte es auch hier kein Sportcenter geben? Die Zeit ist ja auch für die Windenburger nicht stehen geblieben.

Jadyn steht schon bereit, als Ellie schließlich ankommt. "Bin mal gespannt, ob ich das noch hinkriege so wie damals in Selvadorada.", sagt sie.

"Draußen klettern ist natürlich viel cooler.", grinst der Teenager. "Aber ist jetzt doch etwas kalt dafür. Da wird die Halle ausreichen müssen."



Jadyn überlässt seiner Begleitung die Wahl der Wand. Verschiedene Höhen und Schwierigkeitsstufen werden angeboten. Er schnallt sich den Gurt um und schaut zu der Blauhaarigen herüber, um zu sehen, ob sie Hilfe braucht. Schließlich kann man bei all den Schnallen und Verschlüssen schnell den Überblick verlieren, wenn man das Anlegen nicht gewohnt ist.

Ellie braucht tatsächlich Hilfe. Hier im Sportcenter ist es dann doch etwas anderes als mit Nouki und außerdem ist ihr letztes Klettern nun auch schon eine Weile her. Doch Jadyn hilft ihr, bis auch sie bereit ist.

Für den Anfang hat Ellie eine leichte Kletterroute gewählt. Nicht die allerleichteste, die angeboten wird, aber im leichteren Drittel.

"Dann mal los.", nickt er ihr auffordernd zu. Er selbst bleibt vorerst am Boden, um sie mit dem Seil zu stabilisieren.

Ellie erinnert sich an die Lektionen in Selvadorada. Sie versucht nicht, sich abzuhetzen. Sie geht langsam voran - Schritt für Schritt. Erfahrene Kletterer wären sicherlich sehr viel schneller oben als sie selbst, aber das kümmert Ellie nicht.



Obwohl die Kletterroute so einfach ist, verliert Ellie gegen Ende das Gleichgewicht und fällt fast runter - zumindest wäre sie das, wenn sie nicht gesichert wäre. Aber Jadyn hat sie sicher und lässt sie nicht los. Ellie lächelt ihm zu. Schließlich schafft sie dann auch noch den Rest des Weges.



"Das war gut.", klopft ihr der Begleiter auf die Schulter, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat.

Ellie grinst. "Naja, bis auf das Gleichgewicht verlieren. Aber ich bin auch ein wenig aus der Übung, schätze ich." Sie grinst. "Aber zeig doch mal, was du drauf hast!"

"Dafür bist du ja gesichert. Wie oft ich anfangs in der Luft hing
,", er winkt augenrollend ab, "das konnte ich gar nicht mehr mitzählen."
Der Teenager sichert sich am Haken des schweren Aufstiegs. Bevor er startet, schaut er nach oben. Die Wand reicht bis einen knappen Meter unter der Decke. Bisher hat er es nur ein einziges Mal bis zum Ende geschafft.

Ellie staunt. "Da willst du rauf?" Sie selbst hätte das nie gewagt.



"Ich habe das leichte Gefühl, dass du mir Glück bringst.", grinst er spitzbübisch. Er will schon den ersten Griff setzen, als er sich zu Ellie herum dreht und fortfährt: "Wie wäre es damit - Wenn ich es bis nach oben schaffe, dann lädst du mich ins Kino ein. Wenn ich vorher abstürze, zahle ich."

"Ist gebongt!
", grinst Ellie. "Das ist ein Deal!"

Jadyn grinst breit und nickt. Voller Elan packt er den ersten Griff und zieht sich mühelos hoch. Der linke Fuß setzt nach und schnell hat er den ersten Meter unter sich gelassen. Konzentriert arbeitet er sich Stück für Stück voran. Seine sonst so unauffälligen Arme pumpen sich unter der Anstrengung auf und einige kräftige Adern zeichnen sich ab. Auch seine Hände wirken beim Aufstieg viel muskulöser als gewöhnlich.
Nachdem er fast die Hälfte der Strecke geschafft hat, verharrt er und schnauft einen Moment. Langsam beginnt sein Körper schwerer zu werden.
Als er den Fuß nachsetzen will, rutscht er einmal ab, kann sich aber halten. Ein kurzes Grinsen zieht über sein Gesicht und weicht sogleich der Konzentration. Beim zweiten Versuch findet der Fuß den benötigten Halt und der Teenager schafft einen kräftigen Satz weiter nach oben.



Sein Blick folgt der Wand Richtung Decke. Er hat noch ein gutes Drittel zu überwinden, doch sein linker Arm beginnt schwer zu ziehen. Jadyn verlagert das Gewicht, lässt den Arm sinken und schüttelt ihn in der Luft aus. Ein paar mal spreizt er die Finger und bildet dann eine Faust. Als das unangenehme Gefühl nachlässt greift er ein weitere Stück nach oben. Seine Finger finden Halt, doch der Arm schwächelt weiterhin. Nur unter größter Anstrengung schafft er es, sein eigenes Körpergewicht einige Zentimeter weiter zu ziehen. Schnaufend krallt er sich an die Griffe.

Ellie sieht ihm von unten staunend zu. Selbst wenn er es nicht ganz bis nach oben kommt, ist sie jetzt schon beeindruckt. Sie merkt, wie sie sich die Zähne zusammenbeißt. Sie will ihm nichts zurufen, um seine Konzentration nicht zu stören.

Sein Blick sucht eine günstige Möglichkeit, den Weg fortzusetzen, doch die Abstände zwischen den Haltegriffen werden immer größer. Ohne einen Ausfallschritt wird er hier nicht weiter kommen.

Angestrengt atmet er tief ein, hält die Luft an und macht einen Satz mit dem rechten Arm. Nur knapp erwischt er den nächsten Griff, kann sich hoch ziehen und will den Fuß aufsetzen, als der linke Arm der Erschöpfung erliegt und abrutscht. Überrascht versucht Jadyn sich zu halten, verliert das Gleichgewicht und sein Körper dreht an der Wand halb herum. Die rechte Hand umklammert noch immer den Griff, das linke Bein versucht auszuballancieren, während der freie Arm geschwächt in der Luft hängt. Das gesamte Gewicht lastet nun auf dem rechten Arm. Mit zusammengepresstem Kiefer versucht Jadyn die Kontrolle über seinen Körper zurück zu gewinnen. Und er schafft es tatsächlich das Gewicht noch einmal zu verlagern und zurück zur Wand zu drehen.



Ellie ist begeistert. Der Junge ist wirklich sportlich. Die Muskeln sind ihr vorher gar nicht so aufgefallen. Auch Sven war schon sportlich, als Fußballer. Ist es das, was ihr an Männern gefällt? Sportlichkeit? Nicht nur, jedenfalls. Auch der Respekt und die Chemie müssen stimmen, bevor...

Sie verwirft den Gedanken. Was denkt sie da? Sie mag Jadyn wirklich. Aber es ist doch keine romantische Beziehung! Auch mit Sven wurde ja nie eine romantische Beziehung draus, auch wenn sich Ellie das durchaus auch gut hätte vorstellen können.

Jadyns Fuß findet endlich wieder Halt und kann dem Körper etwas Gewicht nehmen. Es kostet den Teenager viel Kraft, den linken Arm wieder zu heben und am Griff zu halten. Der Muskel zittert hektisch unter der Haut und Jadyn weiß, dass dieser Arm ihm ab jetzt nicht mehr helfen wird. Die letzte Chance ist jetzt, das Gewicht auf die Füße zu bringen, um mit der rechten Hand weiter zu kommen. Noch einmal Konzentration und mit Schwung zum nächsten Griff ....

Noch bevor die Finger das bunte Stück Kunststoff erreichen, versagt der linke Arm erneut. Jadyn kippt nach hinten, rudert mit den Armen - seine Finger streifen den begehrten Griff ...

Doch er ist zu weit weg. Sein Körper fällt nach hinten und landet in den Seilen.



Ausgelaugt und mit hängenden Gliedmaßen schaukelt Jadyn in der Luft. Sein Blick trifft die obere Kannte der Kletterwand. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte es geschafft.

Leise in sich hineinlachend lässt er sich am Seil herab und landet neben Ellie auf dem Boden. Schweißgebadet lächelt er sie an und schnauft: "Such dir einen Film aus... Ich zahle."

Schade. Ellie hätte es ihm wirklich gegönnt, dass er es schafft, selbst wenn das bedeutet, ihm einen Kinobesuch auszugeben. Es hat ja wirklich nicht mehr viel gefehlt. "Das war wirklich knapp. Fast hättest du es." Sie sieht ihn an. "Das nächste Mal klappt es, und dann gebe ich dir was aus." Doch zuerst ist wohl Jadyn dran mit ausgeben. Sie überlegt eine Weile. "Da läuft momentan so ein Abenteuerfilm. 'Der verfluchte Rubin.' Der klang recht interessant."

"So soll es sein.
", keucht der Junge, greift nach seinem Wasser und trinkt die halbe Flasche. Er setzt sich auf eine Bank und wischt mit dem Handtuch über Gesicht, Kopf und Nacken.

Ellie setzt sich neben ihn auf die Bank. "Ist schon anstrengend, das Klettern.", sagt sie, "Das habe ich schon bei der leichten Route bemerkt, und die war nicht halb so hoch wie deine!"

"Das ist das Schöne daran."
, lächelt er. "Wenn du deinen Körper spürst. Und diese Erschöpftheit danach. Das Gefühl, was geleistet zu haben. Das gefällt mir." Er spricht leise und wirkt vollkommen entspannt und ausgeglichen. "Möchtest du nochmal? Oder hast du genug für heute?"

Ellie sieht auf ihre Hände. "Ich glaube nicht, dass ich heute noch viel schaffe sportlich gesehen. Dazu fehlt mir die Übung. Vielleicht habe ich dann beim nächsten Mal mehr Ausdauer, aber für heute hat mir die eine Wand gereicht. Wie ist es denn bei dir?"



Jadyn lacht leise auf und schüttelt den Kopf. "Ich bin platt. Aber ich könnte noch was trinken. Wenn du magst."

"Klar, gerne.
", freut sich Ellie.

"Cool. Ich krieche unter die Dusche und bin in guten vier Stunden wieder bei dir.", zwinkert er selbstironisch.

Ellie muss lachen. "Treffen wir uns dann bei der Bar hier?", fragt sie. Es gibt auch eine, die zum Sportcenter gehört. Man kann sie auch unabhängig davon besuchen, doch sie befindet sich im Center und gehört somit dazu.

"Guter Plan." Er steht auf und geht zu den Kabinen. "Bis gleich.", dreht er sich noch einmal herum, bevor er hinter der Tür verschwindet.

Ellie sitzt nach dem Duschen und Umziehen nun auf einem der Barhocker. Jadyn ist noch nicht da. Sie bestellt sich aber schon einen Orangensaft. Was alkoholisches möchte sie nach dem Sport nun lieber nicht. Amüsiert fällt ihr dabei ein, dass es auch ein Saft war, der die beiden überhaupt erst miteinander bekannt gemacht hat.

Mit dem Getränk in der Hand setzt sie sich quer auf den Hocker, lehnt einen Arm auf die Theke und lässt ihre Gedanken schweifen. Jadyn wird ihr immer sympathischer... Und sie fragt sich, ob man es schon als Liebe bezeichnen könnte, und wie er das so sieht.

Der Teenager tritt frisch geduscht und gestylt in die Bar. Sofort sieht er Ellie am Tresen sitzen und wundert sich - er hätte sie für eine Tisch-Sitzerin gehalten.



"Wie neu.", begrüßt er sie lächelnd und stellt seine Tasche unter dem Tresen ab. Der Orangensaft fällt ihm ins Auge und er nickt: "Gute Wahl. Da habe ich jetzt auch Lust drauf." Der Barkeeper schaut ihn fragend an.

"Ich nehme das Gleiche, wie die hübsche Dame neben mir.", bestellt Jadyn. Ellie zugewandt fragt er: "Und weißt du schon, wann wir den Rubin ansehen können?"

"Wie wäre es mit heute!
", schlägt Ellie vor. Sie freut sich, dass Jadyn nicht nur das Kino ausgeben will sondern auch gleich mitkommt. Immerhin hat er von 'Wir' gesprochen. "Die Abendvorstellung läuft in ner halben Stunde an. Das schaffen wir noch mit der Bahn." Die Zeiten für den Film kennt sie ausewendig, da sie auch vorher schon mit dem Gedanken gespielt hat, diesen zu sehen. Selbst wenn er ihr es nicht ausgegeben hätte.



"Du bist ja spontan.", lacht er. "Ich kann dich auch auf dem Rad mitnehmen. Das wird nicht länger dauern."
Genüsslich trinkt er einen kräftigen Schluck von dem frisch gepressten Saft.

"Oh, du bist mit dem Rad da? Super, wenn du da Platz hast, dann geht das natürlich auch!" Sie trinkt ihren Saft ebenfalls leer.



"Kannst entweder hinten auf dem Gepäckträger oder vorn auf der Stange sitzen. Oder du fährst und ich sitz auf deinem Schoß." Sein Gesicht verzieht sich zu einem Grinsen.

Ellie grinst ebenfalls. "Der Gepäckträger sollte passen."

"Sehr schön."
Jadyn nimmt das Glas und trinkt den Rest, bevor er sich beim Barkeeper bedankt und sich freundlich verabschiedet.
Vor dem Eingang angekommen, schließt er das Rad los, lässt Ellie aufsitzen und schnallt sich die Tasche quer um den Oberkörper.
"Bereit?", fragt er über die Schulter nach hinten.

"Aber sicher.", antwortet die Blauhaarige. Erstaunlich, wie viel Energie der Junge jetzt noch hat. Klar, er hat ein bisschen Pause gehabt. Aber auch Rad fahren geht ja in die Beine, erst Recht mit einem weiteren Passagier auf dem Gepäckträger.

Jadyn stemmt sich auf die Pedale und radelt los. Als er ein gutes Tempo erreicht hat, lässt er sich auf den Sitz sinken und legt den Rest der Strecke geschmeidig und entspannt zurück. Ellies Hände liegen zaghaft auf seinem Becken. Er mag das Gefühl, das von ihr ausgeht. Er spürt die Wärme ihrer Handflächen und hätte kein Problem damit, so bis ans Ende der Welt zu fahren.
Nach nur sechzehn Minuten erreichen sie das Kino. Langsam bremst der Teenager, damit Ellie zuerst absteigen kann.
"Voila, wir sind da. Ich danke Ihnen herzlich, dass Sie mit dem Lamont Express gereist sind. Ich hoffe, Sie hatten eine gute Fahrt und ich darf Sie bald wieder begrüßen. Vorsicht beim Absteigen, empfehlen Sie mich weiter."

"Ne, wenn ich dich weiter empfehle, wollen ja alle von dir durch die Gegend gefahren werden."
, erwidert Ellie grinsend. "Dann haben wir keine Zeit mehr, mal ins Kino zu gehen. Da bleibe ich dann lieber deine einzige Kundin." Sie zwinkert ihm zu.

"Würde mir auch gefallen.", entgegnet er leise schmunzelnd.

(In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon )

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23.04.2023 18:09 (zuletzt bearbeitet: 15.05.2023 09:49)
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Hausmeister

Bea - letzter Post

Charaktere: Bea, Lashawn
Titel: Selbstverteidigung


Bea winkt Lashawn zu, als sie die Mitschülerin sieht. Die beiden befinden sich in Windenburg. Hier soll der Kurs stattfinden, für den sie sich angemeldet haben. "Bin echt schon gespannt.", sagt Bea zu der Afroamerikanerin, "Die Frau Rietmann, die den Kurs leitet, soll ja fähig sein, wenn man den Rezensionen Glauben schenken soll. Hoffentlich stimmt das auch."



Heute ist ihre Schnupperstunde. Die Kurse finden immer mit 1 - 2 Teilnehmern statt. so dass sich Frau Rietmann gut um jeden kümmern kann. Und so wird außer ihnen niemand anderes dabei sein.



Lashawn nickt. Nervös ist sie schon. Aber sie hat sich vorgenommen, mutig zu sein. Die beiden Mädchen betreten das Gebäude und werden von der Kursleiterin freundlich begrüßt. Schnell finden sie sich in den Raum ein, wo der Kurs stattfinden soll. "Also Mädchen, warum seid ihr hier?", fragt Frau Rietmann freundlich. Lashawn spielt unbeholfen an ihrem Haar. "I ... I am here ... weil ... ick möchte braver sein", sagt sie zögerlich.



"Ich bin hier, weil ich Lashawn nicht alleine lassen möchte.", sagt Bea ehrlich, "und schaden kann es sicherlich auch mir nicht, hier zu sein."

Die Erwachsene nickt. "Okay. Was möchtet ihr zuerst ausprobieren?" Sie geht davon aus, dass die Mädchen sich das Angebot vorher durchgelesen haben.



"Ich weiß, dass es hier verschiedene Möglichkeiten gibt.", erzählt Bea, "Boxen klingt für mich interessant." Sie dreht sich zu ihrer Freundin. "Aber im Grunde bin ich ja auch wegen dir hier. Was wäre dir denn am liebsten?"

Etwas überfordert sieht Lashawn erst zu Bea, dann zur Kursleiterin und wieder zu Bea zurück. "I ... never tried ... Boxing ... Aber ... ick will versuche", sagt sie zaghaft.

Das freut Bea. Sie selbst ist nicht schüchtern. Kurse, um die Schüchternheit zu überwinden, würden ihr nicht so viel bringen. "Ich mach das auch zum ersten Mal.", beruhigt sie Lashawn. "Aber ich bin mir sicher, dass es dir auch Sicherheit geben wird, wenn du dich wehren kannst."



Gemeinsam gehen sie an einen Boxsack. Vorher erhalten die Mädchen Box-Handschuhe. "Also, dann lasst mal all eure Wut raus. Das entspannt", lacht die Leiterin. Unsicher sieht Lashawn zum Boxsack. Sie stellt sich hin. Okay ... come on girl!, denkt sie dabei, Ihr erster Schlag ist eher wie eine zarte Berührung. Die Unsicherheit wächst an. Der nächste Schlag ist zwar fester, aber nicht wirklich "gefährlich".



"Stell dir vor, das ist Leyla!", spawnt Bea ihre Mitschülerin an. "Und dann stell dir vor, wie du dich wehrst, wenn sie mal wieder mobbt."

Sie selbst versucht ebenfalls ihr Glück. Sie ist im Grunde schon sportlich und sie versucht gleich, richtig fest zuzuhauen. Doch da sie mit Boxen wenig Erfahrung hat, ist es auch bei ihr nicht perfekt. Aber stärker als bei Lashawn.



Lashawn stellt sich nun Leyla vor. Dieser Blick. Dieses Lachen. Diese ... diese ... Wut keimt in der Sängerin auf und schreiend, unter Tränen, prügelt sie auf den Boxsack ein. Selbst die Kursleiterin ist völlig überrascht.

Bea freut sich. "Ich wusste, dass du es kannst!", sagt sie lächelnd. Da wird Leyla nicht mehr lange was zu lachen haben. "Lass die Wut raus, sie hat es verdient!" Sie... und ihre dämliche Clique. Auch Bea macht nun weiter mit ihrem Training.

Lashawns Gesicht ist völlig nass durch die Tränen. Sie atmet schwer und schaut den Boxsack an. "I hate you! ... Forgive me lord!", keucht sie und prügelt weiter auf das Trainingsgerät ein.




Bea bemerkt die nassen Augen. Die arme Lashawn hat zu lange ihre Wut in sich hereingefressen. Leyla und ihre Clique haben sie einmal zu oft gemobbt, und dann kam auch noch der Streich von Blaze hinzu. Dass es tatsächlich Blaze war, wie sie schon von Anfang an vermutet hatte, hat sich längst rumgesprochen. Lashawns Kostüm ließ sich nicht mehr retten, obwohl Bella das sofort in die Wäsche geworfen hat. Bea ist froh, dass ihr eigenes nicht so stark betroffen war. Ihres hatte man noch waschen können, aber nicht das von Lashawn.

Außer Atem sackt die Afroamerikanerin auf den Boden. Sie schaut an die Decke. "Jesus ... Dat was ... wow ...", atmet sie schwer. Man hört Erleichterung heraus.

Bea kämpft noch eine Weile weiter, bis auch sie erschöpft genug ist. Sie setzt sich neben Lashawn. "Das war doch schon mal sehr kraftvoll und stark.", lobt sie.

Nickend lächelt Lashawn. "Yes ... very kraftfull."

Auch Rosi Rietmann, die Kursleitung, freut sich über die Fortschritte der Mädchen. "Das habt ihr beide klasse gemacht, vor allem, wenn man bedenkt, dass es das erste Mal gewesen ist. Ich würde vorschlagen, ihr trinkt erst mal etwas." Sie zeigt zu einer Bar. Es gibt dort alles Mögliche, allerdings nur alkoholfreie Getränke. Immerhin gibt es hier einen Boxsack, und bei so viel Bewegung ist es wichtig, auch was zu trinken. "Und wenn ihr euch etwas ausgeruht habt, machen wir weiter."



Bea lächelt dankbar. Sie zieht die Boxhandschuhe aus und hilft Lashawn danach auch dabei, die etwas erschöpfter als sie selber zu sein scheint. Das Schwimmen sorgt bei Bea schon zu einer gewissen Ausdauer was Sport betrifft. An der Bar gönnt sie sich einen Apfelsaft. "Das tat wirklich gut!", erzählt Bea, "Ich habe mir vorgestellt, es sei mein Erzeuger, den ich verprügel."



Die Sängerin nimmt sich ein Glas Wasser. Bei Beas Worten horcht sie auf. "What was happening?", fragt sie verwundert.^

"Er hat Mama zum einen betrogen und auch noch beklaut und das mehr als einmal. Irgendwann hatte sie dann genug und hat ihn rausgeschmissen. Doch bis sie soweit war, hat es zu lange gedauert." Bea sieht wütend aus. "Und natürlich hat er sie auch nie unterstützt mit zwei kleinen Kids. Und damals war Theo noch ein Baby und ich noch fünf. Also damals waren wir noch wirklich Arbeit, auch wenn wir mittlerweile ja etwas gewachsen sind."



Das hat Lashawn nicht gewusst. Betrübt sieht sie die Freundin an. "Sorry ... That is so draurig", sagt sie aufrichtig.



"Seitdem hat sie nicht erneut einen Partner gefunden.", seufzt Bea, "Ich glaub, sie hat auch ein bisschen das Vertrauen in Männer verloren."



Die Zuhörerin nickt. Sie kann es verstehen. Vertrauen ist so wichtig.

"Ich hoffe, bei deinen Eltern läuft es besser.", seufzt Bea.

Lashawn nickt. "It's ok ... my parents are ... very ... gläubig ... You verstehen?" Sie trinkt ihr Wasser. "But it is alles good. ... They brought me to Mrs Nightingale. She is wondervoll"

"Wer ist denn Mrs Nightingale
?", fragt Bea neugierig.

"Mrs Nightingale is our Chorleitung. She loves to sing, Bea", schwärmt die Schülerin von der Erwachsenen.



"Du scheinst sie ja sehr zu schätzen.", lächelt Bea, "Aber singen ist auch wirklich etwas schönes. Das mache ich auch gerne mal." Nur wahrscheinlich andere Lieder als Lashawn.

"Ihr favourite song is", dann räuspert sich Lashawn kurz.
"Oh sing sweet nightingale, Sing sweet nightingale, ... Ahhhaa
Oh sing sweet nightingale, Sing sweet, Nightingale
Oh sing sweet nightingale, Sing sweet
Oh sing sweet nightingale, Sing ... Oh sing sweet nightingale
Oh sing sweet
Oh sing
"



"Heißt sie deshalb Miss Nightingale? Oder hat sie zufällig den selben Namen wie das Lied?" Das wäre aber schon ein ziemlicher Zufall. Wahrscheinlich wird sie einfach nur so genannt und heißt eigentlich anders.

Schulterzuckend antwortet Lashawn: "Everyone called her so ... Is her name." Lächelnd sieht sie Bea an. "Du singst too?"

Bea nickt. "Oh ja, und man sagte mir, ich kann es auch gut." Sie denkt dabei an Kurt. "Das kann ich aber nicht beurteilen."

"Nach Kurs, we can go to our Church. There you can you show me your singing
", schlägt Lashawn vor.



"Oh, da komme ich gerne mit." erzählt Bea, "allerdings sind meine Lieder eher selten religiös. Soll nicht heißen, dass es schlimme Lieder sind. Nur eben nichts, das mit Religion zu tun hat."

"Inhalt egal ... I want to hear your voice
", sagt Lashawn. Ihre Neugier ist geweckt.

"Super, ich bin dabei!", sagt Bea.

Die Kursleiterin kommt nun zu den Mädchen. Die Pause ist wohl zuende. "Wollt ihr weiter machen?", fragt sie freundlich. Die beiden Mädchen machen mit dem Boxtraining weiter, bis die Stunde schließlich endet. "Mir hat es gefallen!", sagt Bea, erschöpft aber zufrieden. "Dir auch, hoffe ich."

Lashawn nickt. Auch die Kursleiterin scheint zufrieden zu sein. Sie gibt zum Abschluss der Schnupperstunde den Mädchen noch hilfreiche Tipps auf den Weg, sowie Flyer und Anmeldeformulare mit. Falls diese sich für eine Mitgliedschaft entschließen sollten.



Wie versprochen begleitet Bea Lashawn auch zur Kirche. Unterwegs fragt sie jedoch noch: "Und? Wollen wir uns auch weiterhin bei dem Kurs anmelden? Da wäre ich jedenfalls gerne dabei."

Lashawn ist unschlüssig. Einerseits hat es ihr gut getan, andererseits hat sie auch die Preise gesehen. Eine Mitgliedschaft könnte sie gerade so von ihrem Taschengeld stemmen. Dann wäre aber nichts mehr übrig. "I don't know", seufzt sie. Ungern möchte das Mädchen zugeben, dass sie im Vergleich zu anderen Schüler*innen arm ist.

"Ok, du kannst es ja noch überlegen und eine Nacht drüber schlafen.", antwortet Bea, die nichts über Lashawns Finanzen weiß, "Aber nun gehen wir erst mal zur Kirche." Die ist nun auch bereits in Sichtweite.



Sie erreichen die Kirche und Lashawn überkreuzt ihren Finger vor der Brust, bevor sie das Gebäude betretet. Sie steuert automatisch den Bereich der Kanzel an, wo Mikrofone in Gestelle stecken. Sie winkt Bea zu sich.

Bea lächelt. Eine Weile überlegt sie, was sie singen soll. Vor Kurt hatte sie Ursulas Villian-Song gesungen, den aus dem Ariel-Film. Doch gibt es vielleicht auch was anderes? Schließlich fängt sie an:





Fast entschuldigend sieht sie sich danach zu Lashawn um. "Es ist das erste, was mir beim Thema Meer einfiel, immerhin bin auch ich quasi eine Tochter der See. Aber mach dir keine Sorge wegen des Textes: Da geht es um eine völlig fiktive Story."

Lashawn schmunzelt. "Your inspiration is your power to find the way to your soul. Dat says Mrs. Nightingale always." Sie findet es schön, mit Bea diese Leidenschaft fürs Singen zu teilen.

Bea freut sich ebenfalls. "Und wie gefällt dir meine Stimme? Die wolltest du ja hören."

Die Mitschülerin nickt. "Very lovely", lobt sie diese.



Die Meerfrau lächelt. "Vielleicht sollte ich sowas öfters mal machen.", sagt sie lächelnd. Sie sieht zu Lashawn. "Noch Lust, auf nen Drink ins KOJ? Ich geb es dir auch was aus."

Die Mitschülerin nickt. "Let's go", sagt sie. Vor dem Kreuz murmelt sie ein kurzes Gebet und verlässt dann mit Bea die Kirche.

(In Zusammenarbeit mit @KFutagoh89 )

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13.09.2023 23:44 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2023 21:29)
#9
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Drama-Aspirant

Mayve >>> Start
Eva kommt von Haus der Kamrads >>>


Ort: Im Süden, außerhalb des Stadtgebietes
Charaktere: Mayve, Eva
Geschichtsstrang: Mit schnellen Schritten



Die Winterluft ist herrlich frisch im Süden von Windenburg, einige Kilometer außerhalb der Stadt. Mayve mag es, wie der leichte Frost die Luft gefühlt reinigt. Gut eingepackt erreicht sie mit dem Fahrrad den kleinen Parkplatz am Wald, wo sie ihr treues Gefährt am Ständer anschließt und einen Schluck aus ihrer Sportflasche trinkt. Gerade fährt der Wagen ihrer langjährigen Freundin vor und sie winkt Eva lächelnd zu. Die Flasche verstaut sie an ihrem praktischen Gurt, den sie von ihrem Freund zum letzten Geburtstag bekommen hat.
"Hi!", ruft sie der jungen Frau zu, als diese aussteigt.



Eva winkt ihrer Freundin zu, als sie mit Hündin Lady aus dem Wagen steigt. Sie läuft gleich zu ihr und umarmt sie kräftig. "Schön dich zu sehen." Durch den Umzug nach Britechester sieht sie Mayve nun weniger häufig als ihr lieb ist, aber einmal die Woche zum Joggen treffen.. das lassen sich die Freundinnen nicht nehmen. Die Beaglehündin springt aufgeregt an Mayve hoch.
"Hey, kleine Lady.", beugt Mayve sich herunter und krault die Hündin herzhaft an den Ohren. "Bist du bereit, uns durch den Wald zu führen, meine Hübsche? Ja, so ein liebes Mädchen."
Verliebt turtelt sie mit dem Tier herum, während sie von unten zur Halterin aufschaut. "Sie sieht wieder viel besser aus. Gut, dass es nichts Ernstes war."
Nachdem die junge Frau sich aufrichtet, zupft sie ihre Kleidung zurecht und klopft freundschaftlich auf Evas Oberarm. "Wollen wir? Oder musst du dich noch warm machen?"



"Ja, aber Sorgen macht man sich natürlich trotzdem um das Tier. Selbst wenn Alex schon versucht hat, mich zu beruhigen. Aber sein Fokus liegt nun mal auf Menschen und nicht auf Tieren, so dass ich dann doch lieber einen Experten zu Rate zog." Eva lächelt. "Aber Alex hatte Recht. Es war nichts ernstes. Lass uns erst einmal nur langsam laufen. Aber wir können dann loslegen." Eva arbeitet als Trainerin einer Mädchenfußballmannschaft und ist als solche gewohnt, in Bewegung zu bleiben. Doch der Weg von Britechester nach Windenburg ist dann doch zu weit, um ihn zu laufen. Und im Auto ist es nur schwer sich aufzuwärmen.

In anfangs langsamen Tempo laufen die Frauen den Weg entlang, hinter der nun wieder völlig enthusiastischen Hündin Lady her. Die scheint sogar ein höheres Tempo zu bevorzugen. "Und ist Amy immer noch so begeistert von deiner Arbeit? War schon am überlegen, mir mal ein eigenes Tattoo zuzulegen, doch bisher fehlen mir die Ideen für ein Motiv."
"Na, das will ich doch hoffen.", lacht die Freundin. "Aber ich schätze, sie ist zufrieden. Sonst hätte sie mich nicht gefragt, ob ich mehr Stunden machen will. Aber ganz ehrlich ... Es gefällt mir so, wie es jetzt ist. Bei drei Tagen im Studio habe ich noch Zeit für die Streams und ich will ja auch ein bisschen was von Arnim haben." Mit einem frechen Zwinkern betont sie ihre Worte, bevor sie wieder neutral wird. "Wenn du willst, können wir uns gern mal zusammen setzen und schauen, was dir gefallen würde. Meiner Erfahrung nach, ist das Motiv ohnehin nur eine Momentaufnahme deines aktuellen Seins. Aber es ist schön, sich Jahre später daran zu erinnern."



Ein älterer Mann kommt ihnen entgegen und grüßt freundlich schnaufend. Mayve nickt ihm lächelnd entgegen. Es imponiert ihr jedes Mal, wenn sie jemandem in dem Alter sieht, der noch immer so viel Fitness in sich hat. Hoffentlich wird sie auch einmal so sein.
"Gute Idee. Gemeinsam kommen uns bestimmt andere tolle Ideen." Eva lächelt. "Dann haben wir noch einen weiteren Grund, uns mal zu treffen. Deine tollen Zeichnungen, die du immer bei den Streams zeigst, gefallen mir jedesmal super. Da findet sich sicherlich auch ein Motiv für ein Tattoo, wenn wir da die Gedanken schweifen lassen."
Als sie einem weiteren Passanten entgegen kommen, der auch einen Hund dabei hat, ist Lady gleich Feuer und Flamme. Wenn die Leine nicht wäre, wäre sie gleich neugierig auf das andere Tier zugelaufen. Aber nicht jeder Hund ist so freundlich wie Toby, und so hält Eva die Hündin lieber erst mal zurück.
Ruckartig bleibt Mayve stehen. "Du schaust meine Streams?" Gerührt schaut sie die Freundin an. "Das ist ja süß von dir." Sie braucht einige Sekunden, um die Freude zu verdauen und weiter zu laufen.
"Nicht jedes Mal. Dazu fehlt mir die Zeit. Aber immer wenn ich dazu komme. Klar mache ich das." Eva lächelt. "Wobei mich deine Kunstthemen mehr interessieren als Gaming. Wenn du das zum Thema hast, schalte ich dann doch meistens ab."
"Das ist okay." Mayve lacht herzlich. Sie ist es gewohnt, dass sich nur wenige ihrer Freunde für Gaming interessieren. "Na komm, lass uns ein bisschen das Tempo anziehen." Vom schnellen Gang geht sie in den Dauerlauf über. Lady bellt kurz auf, als wolle sie der Idee zustimmen und ihr Frauchen anheizen.



"Und eure Küche?", wechselt sie das Thema. "Arnim meinte, ihr habt endlich alles einrichten können. Ich bin schon richtig gespannt, wie es jetzt bei euch aussieht. Das letzte Mal waren die Schränke ja sporadisch. Ist doch echt nervig, wenn sich die Lieferungen so verzögern."
"Oh, mittlerweile ist auch das eingerichtet. Schluss ist die Zeit, als wir die Teller noch in den Umzugskartons aufbewahren mussten. Wir haben sogar einen Preisnachlass erhalten wegen der Verspätung. Daher hat es sich gelohnt." Eva genießt das höhere Tempo, jetzt wo sie sich aufgewärmt hat. "Jetzt sieht die Küche viel besser aus. Das werdet ihr dann ja sehen, wenn ihr dann an Silvester vorbei kommt."
"Ich hab schon richtig Lust drauf. Ist so lange her, dass ich eure Maus gesehen hab. Die ist bestimmt mächtig gewachsen. Ist ja immer ubglaublich, wie schnell das geht. Meine Nichte wird auch im Frühjahr schon fünf."
"Die würde Emma bestimmt gerne mal kennenlernen." Eva lächelt. "In dem Alter geht das ja immer schnell mit dem Freundschaft schließen."
"Das ist eine tolle Idee." Mayve wirkt sichtlich begeistert. "Vielleicht können wir mal ein Spieltreffen mit den beiden machen. - Vorsicht, Hundekacke." Vorsorglich zieht sie Eva einige Zentimeter in ihre Richtung, um dem stinkenden Schicksal auszuweichen. "Also, ganz ehrlich. Nur weil man im Wald unterwegs ist, heißt das nicht, dass man die Haufen irgendwo hinsetzen und verrotten lassen kann." Genervt verdreht sie die Augen. "Wo waren wir?"



"Beim Thema Spieltreffen." Eva überspringt die Tretmine galant. "Bei euch in der Nähe gibt es ja den Kleinkinderspielplatz. Da waren wir mit Emma damals ja auch oft, als wir noch dort wohnten. In Britechester haben wir bisher leider noch keinen richtigen Ersatz gefunden."
"Ist eben mehr Studenten-Gegend.", stimmt die Andere zu. "Aber ihr fühlt euch trotzdem wohl?"

"Ja, Studenten wohnen da so einige. Unser Nachbarhaus wird von einer Studenten-WG bewohnt, und auch sonst begegnet man vielen jungen Leuten in der Innenstadt." Eva seufzt. "Wir haben uns dort wohl gefühlt. Aber vor einiger Zeit gab es da mysteriöse Vorfälle. Also dass Leute verschwunden sind und so. Vielleicht hast du in den Nachrichten davon gehört. In letzter Zeit gab es da aber auch nichts mehr. Hoffentlich bleibt das so und es ist vorbei."
"Davon habe ich gehört, ja. Total gruselig sowas." Mit verzogenem Mund pustet Mayve gegen ihren Pony, der störend vor einem Auge hängt. Es wird langsam wieder Zeit zum Schneiden. Wenn sie tätowiert, kann sie nicht ständig Strähnen aus dem Gesicht fischen. "Man hat da noch nichts rausgefunden?", bleibt sie beim Thema.
"Nicht dass ich wüsste. Die Polizei ist an der Sache dran. Vielleicht gibt es auch schon Spuren, die sie aus Ermittlungsgründen nicht preisgeben." Eva weicht einem Passanten aus und fährt dann fort: "Wie gesagt, in letzter Zeit war dann Ruhe. Lass uns mal wieder schöneren Themen zuwenden."



Eva überlegt eine Weile, dann stellt sie eine Frage: "Zum Beispiel über euren Urlaub. Wie war der denn? Die Fotos, die ihr geteilt habt, sahen jedenfalls richtig toll aus. Da wird man ja richtig neidisch!"
"Ach, das war so toll. Und lange überfällig." Bei dem Gedanken an die gemeinsame Zeit legt sich ein glückliches Lächeln auf Mayves Gesicht. "Wir hatten endlich mal richtig viel Zeit für uns und konnten einfach nur existieren. Unsere Hütte lag ein paar hundert Meter vom Strand weg, zu dieser Jahreszeit kaum Tourismus. Wir haben Lagerfeuer gemacht und die Nächte draußen verbracht. Das war wie im Paradies."
"Das glaube ich! Sowas würde ich auch gerne mal machen. Aber Alex muss immer so viel arbeiten, und alleine fehlte mir bisher die Motivation." Eva sieht ihre Freundin an. "Aber vielleicht könnten wir ja mal zu Zweit einen Urlaub unternehmen, nächstes Jahr?"
"Klar, das wird cool.", stimmt die andere zu, obwohl sich ihr bei dem Gedanken ein unwohles Gefühl in den Nacken legt. Es liegt nicht daran, dass sie keine Lust hat, mit Eva Urlaub zu machen. Sie genießt die Zeiten mit ihr. Aber sie liebt es einfach, sich abends im Bett an ihren Freund zu schmiegen. Seine Hände auf ihrem Bauch zu spüren, wenn er sie sanft an sich drückt, sein Gesicht in ihrem Nacken vergräbt und irgendwo zwischen vollkommener Entspannung und leichter Erregung einschläft.
Mayve wollte nie eine dieser beziehungsabhängigen Kletten sein, die nur in Symbiose mit ihrem Partner leben können, mit ihm verschmelzen und ein unselbständiges Wir werden. Doch wenn sie ehrlich ist, muss sie zugeben, dass sie süchtig nach diesem Mann ist. Nach seiner Aufmerksamkeit, seinen Berührungen, seiner Liebe. Allein die Vorstellung, ohne ihn einschlafen zu müssen, schürt die Beklommenheit. Sie vermisst ihn jetzt schon.



So ganz begeistert wirkt Mayve nicht. Eva ahnt, woran sie denkt. Schon oft genug hat ihre Freundin von Arnim geschwärmt und wie verliebt sie in ihn ist. Anfangs hatte sie sich nichts dabei gedacht, außer dass sie halt verliebt ist. Bis es schließlich Überhand nahm und sich Eva fragte, ob diese Obsession noch gesund ist. Aber ist es wirklich schon so tief, dass sie nicht mal ein paar Tage auf ihn verzichten kann für einen Mädelsurlaub? Bei ihr und Alex herrscht eher das gegenteilige Problem. Er hat so wenig Zeit, so dass Eva das Gefühl hat, nur noch aus Gewohnheit mit ihm zusammen zu sein. Oder ist seine lange Arbeitszeit nur eine Ausrede um sich mit jemand anderem zu treffen?
Eva verwirft den Gedanken. Als Arzt muss man manchmal halt lange arbeiten.. Ein Grund, warum sie ganz froh ist, feste Arbeitszeiten als Fußballtrainerin zu haben. Eva lässt sich nicht anmerken, worum sich ihre Gedanken gerade drehten. "Aber auf jeden Fall wird das cool!", sagt sie. "Welcher Ort wäre dir dafür denn am liebsten?" Immerhin kann es ja auch sein, dass sie sich einfach nur getäuscht hat.
"Lass mich überlegen." Mayves Blick liegt auf der Hündin, die ein Stück vorgelaufen ist und nun emsig den Boden abschnüffelt, bevor sie eine Pfütze ins Gestrüpp setzt. "Camping ist immer super.", denkt sie halblaut. "Allerdings wäre so ein Wellness-Trip auch mal was Feines. So richtig Mädchensachen machen mit Schlammbad und Massagen und ganz viel Kram, von dem Männer nichts halten." Während sie daran denkt, wie ihr Maniküre und Pediküre, Gesichtskuren und Wohlfühlbäder verabreicht werden, bekommt sie richtig Lust auf so einen Ausflug mit Eva. So häufig sie Wildcamping und raue Naturabenteuer erlebt, so sehr würde sie auch gern ein einziges Mal einen Luxusurlaub machen. Vielleicht ist das ihre Gelegenheit.



"Klingt beides sehr spannend.", lächelt Eva. "Ich würde ..." Sie unterbricht sich, als ihr auffällt, dass Lady auf etwas herumkaut. "Aus, Lady!", sagt sie bestimmt, "Lass das fallen!" Als die Hündin schließlich gehorcht, sieht Eva die Reste eines halben Sandwichs. Vielleicht ist es jemandem aus der Hand gefallen, der es einfach liegen gelassen hat. "Du weißt genau, dass du nichts vom Boden einfach futtern sollst, Lady.", tadelt Eva das Tier. Dann kehrt sie wieder zum Thema zurück: "Ich würde zu Camping tendieren, aber auch ein Wellness-Wochenende klingt super. Was wäre denn dein Favorit von beidem?"
"Ich wollte schon immer mal Wellness machen. Aber vielleicht kann ich das auch mit meiner Schwester angehen. Wenn dir das Camping lieber ist, lass uns nach Granite Falls fahren. Mit den Fahrrädern am Besten. Da sehen wir etwas von der Landschaft, sind ungebunden und haben Bewegung." Mayves Augen beginnen zu leuchten. Sie schwärmt für solche Unternehmungen. "Ich kann das große Zelt mitnehmen. Da passen wir locker beide rein."



"Super, ich weiß nämlich gar nicht mehr, wo mein eigenes Zelt steckt. Hab es zu lange nicht genutzt. Genau deshalb reizt mich das Camping ja auch, nach der langen Zeit. Ich mag die Natur. Und Granite Falls klingt super. Da wollte ich eh schon mal hin." Eva ist begeistert.
"Dann haben wir ja etwas, das wir planen können.", lacht Mayve zufrieden. Die Bedenken, ihren Freund zu vermissen, sind zwar nicht ausgelöscht, aber für den Moment in den Hintergrund gerückt. Auffordernd tippt sie Eva gegen den Arm. "Na los, lass uns bisschen schneller machen." Kaum die Worte ausgesprochen, zieht die Läuferin das Tempo an. Sie genießt die kühle Luft auf der Haut. Etwa zwei Kilometer entfernt liegt liegt der kleine See, an dem die beiden oft eine kleine Verschnaufpause einlegen. Bis dahin sollte der schnelle Schritt zu halten sein.



(in Zusammenarbeit mit @Murloc )


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17.11.2023 14:36 (zuletzt bearbeitet: 17.11.2023 14:41)
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<<< Bea, Karlotta kommen aus Windenburg Nr. 8 - Narwal Arms (2) <<<

Charaktere: Bea, Karlotta
Geschichtsstrang: Es kommt etwas ins Rollen


Unterwegs greift Bea das Thema neue Schüler noch einmal auf: "Sie hat gesagt, ich soll bisschen aufpassen. Einer der Neuen stottert wohl, und sie sorgt sich, dass er deswegen vielleicht gemobbt werden könnte. Ich hoffe mal, das wird sich nicht bewahrheiten."



"Oh je. Da denke ich sofort an einige Kandidaten, die sich einen Spaß draus machen werden
." Karlotta legt besorgt die Stirn in Falten. "Kommen die in eure oder in unsere Klasse?"

Bea seufzt. "Ja. Leyla zum Beispiel. Die hat sich immer einen Spaß draus gemacht, die arme Lashawn zu ärgern. Zum Glück bekommt Lashawn so langsam auch mehr Mut sich zu wehren. War mit ihr bei einem Selbstsicherheitskurs. Da waren wir dann auch boxen." Sie überlegt. "Und Mama sprach von meiner Klasse."



"Der Typ tut mir jetzt schon leid.
" Die Asiatin schaut zur Seite, als sie die Straße überqueren will. Stutzend legt sie den Kopf schief und lauscht. "Sag mal, hörst du das?" Linkerhand ist ein klägliches Wimmern zu vernehmen. Neugierig folgt das Mädchen dem Geräusch bis zu einer kleinen Gasse. Zwischen Müllcontainern zappelt etwas im Schatten.

Bea lauscht. Tatsächlich! Da ist irgendwas! "Du hast Recht. Ich höre es auch!", sagt die Meerfrau. Sie folgt Charlies Blick. "Schauen wir mal, was wir da finden." Vorsichtig nähern sich die beiden Mädchen. Und was sie da finden, schockiert. "Dieser verdammte Müll!", schimpft Bea, als sie den Waschbären bemerkt, der sich in einem Orangennetz verheddert hat und sich bei dem Versuch zu befreien auch schon selbst verletzt hat. "Wir produzieren viel zu viel Müll." Sie sieht zu Charlie. "Wir müssen ihm helfen." Dabei sollte allerdings mit Vorsicht vorgegangen werden, damit sie nicht gebissen werden.



"Schau mal nach, wo der nächste Tierarzt ist.", bittet Karlotta die Freundin, während sie sich behutsam ihre dicke Jacke auszieht, um das Tier mit der Außenseite zu packen. "Ist ja gut, mein Kleiner." Mit sanfter Stimme redet sie auf das verängstigte Tier ein. Zappelt es zuerst noch, soweit es die Einschnürungen zulassen, wird es schnell ruhiger, als die Teenagerin den warmen Stoff um das Tier herumschlägt. Vorsichtig hält sie es im Arm vor der Brust, leicht an sich gelegt und in der Hoffnung, das Bündel schafft es nicht, sich zu befreien und ihr ins Gesicht zu springen.



In der Zwischenzeit hat Bea ihr Handy hervor gezückt. "Der ist nur ein paar Straßen weiter. Wenn wir Glück haben, finden wir da schnell Hilfe." Die beiden eilen durch die Straßen in Windenburg. "In Brindleton gibt es diese Tierauffangstation. Aber die ist jetzt zu weit weg. Das ist ja auch nicht die einzige Möglichkeit für verletzte Tiere."

In Zusammenarbeit mit @RivaBabylon

>>> Bea, Karlotta gehen nach Tierarztpraxis Windenburg >>>


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